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Der Turmbau am Heumarkt

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Das Flächenwidmungs- und Bauverfahren für das Areal am

Heumarkt

Mit der Übernahme der Grundstücke am Heumarkt galt die Hochhausrichtlinie, die für

diesen innerhalb der Kernzone des Weltkulturerbes gelegenen Bereich den Bau von

Hochhäusern ausschloss. Das sind in Wien laut Bauordnung Häuser mit einer

Bauhöhe von über 35 m.

Mit dem Übergang von Hotel InterContinental und dem Areal am Heumarkt wurde

folgender Prozess in Gang gesetzt: 21

Die Stadt Wien veranstaltete 2012 zwei „Hearings“ mit dem WEV, dem Konzerthaus,

dem Hotel InterContinental, dem Investor 22 , Vertretern des Magistrats und der Politik

(Stadtplanungsressort, Planungssprecher, Bezirke) sowie aus Architektur und

Städtebau sowie Denkmalschutz.

Darauf folgte ein mehrstufiges kooperatives Experten-Verfahren unter dem Vorsitz

von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Scheuvens mit dem Ziel, zu einer städtebaulichen

Rahmenplanung zu gelangen. Das Ergebnis einschließlich der Empfehlungen wurde

zu städtebaulichen Leitlinien zusammengefasst, die im April 2013 von der

Stadtentwicklungskommission (Mitglied der Planungssprecher der Grünen Thomas

Chorherr) zur Kenntnis genommen wurden.

Auf Basis des kooperativen Verfahrens sowie der städtebaulichen Leitlinien wurde von

der WertInvest Hotelbetriebs GmbH ein zweistufiger Architekturwettbewerb ausgelobt.

Das Preisgericht bestand aus Vertretern des Investors, der Politik, der Verwaltung und

nationalen und internationalen Fachleuten unter dem Vorsitz von Prof. Markus Allmann

aus Stuttgart. Am Ende der zweiten Wettbewerbsstufe wurde der Entwurf von Isay

Weinfeld aus Sao Paulo, Brasilien, Anfang Februar 2014 zum Sieger erklärt.

Im Anschluss wurde das Projekt im Konzerthaus ausgestellt. Das Hotel bekommt eine

neue Fassade und an seiner Rückseite soll ein 73 m hoher Wohnturm errichtet werden.

Das Investitionsvolumen wurde mit € 220 Mio. angegeben, mit einem Baubeginn

rechnete man 2016 und der Fertigstellung 2018. Mit der UNESCO rechnete man sich

eine Einigung betreffend der Höhe des Wohnturmes aus, der allerdings noch im

Gegensatz zu den Leitlinien für Wiener Hochhäuser stand. 23

Am 11.11.2014 wurde das neue „Fachkonzept Hochhäuser“ von der

Stadtentwicklungskommission zur Kenntnis genommen und am 19.12.2014 vom

Wiener Gemeinderat beschlossen. 24 Wesentlich daran ist, dass die Kernzone der

Weltkulturerbezone als Ausschlussgebiet für Hochhäuser entfallen ist. Diese können

nunmehr überall dort errichtet werden, wo sich für die Stadt ein „Mehrwert“ ergibt. Den

21

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/wev/planerische-grundlagen.html

22

Dieser ist interessanterweise zweimal vertreten, da ihm ja das Hotel auch gehört

23

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140227_OTS0095/neugestaltung-des-arealsheumarktlothringerstrasse-architekt-isay-weinfeld-brasilien-sieger-des-architekturwettbewerbs-bild

24

https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/strategien/step/step2025/fachkonzepte/hochhaeuser/

9

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