01.07.2021 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2021

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Branchen & Betriebe |<br />

ihnen verdienen sich neben ihren Vorlesungen<br />

etwas dazu, für viele sind solche<br />

Nebeneinkünfte wichtig, um überhaupt<br />

laufende Kosten wie Mieten oder Studiengebühren<br />

zu decken: Neben der finanziellen<br />

Komponente wissen viele Studierende<br />

gar nicht, wie sich ein „normales“ Studentenleben<br />

überhaupt anfühlt. Vorlesungen<br />

verfolgen viele seit drei Semestern nur<br />

noch online, sogar die Prüfungen werden<br />

auf diese Art und Weise abgelegt. Treffen<br />

mit Kommilitonen sind ebenfalls oft nur<br />

per Videostreaming möglich.<br />

Kleine Menschen<br />

bringen große Opfer<br />

In Deutschland gibt es über 10,5 Millionen<br />

Kinder unter 14 Jahren. <strong>Die</strong> Gesellschaft<br />

hat ihrer und „unserer Zukunft“ in den<br />

vergangenen Monaten sehr viel zugemutet.<br />

Geschlossene Kindertagesstätten, Homeschooling<br />

vor dem Laptop, Wechselunterricht,<br />

Masken tragen, dauerlüften und<br />

immer schön auf Abstand bleiben, das Freizeitprogramm<br />

fast restlos gestrichen. Für<br />

Nähe, mal in den Arm nehmen, gemeinsame<br />

Freude über ein Tor auf dem Bolzplatz,<br />

dafür bleibt kein Raum. Vielmehr noch,<br />

in den Augen der Bevölkerung galten Kinder<br />

lange Zeit als kleine Superspreader,<br />

die munter das Virus weiterreichen würden.<br />

Kinder wurden öffentlich zur Gefahr<br />

für die Bevölkerung gemacht. Immer wieder<br />

erzählen Familien in Weblogs oder Tageszeitungen<br />

von ihren Geschichten und<br />

davon, wie ihre Kinder mit der Pandemie<br />

umgehen. Gute Nachrichten werden hierbei<br />

kaum erzählt. Einigen von ihnen könnte<br />

bald ein bisschen mehr Normalität über<br />

Kinder hatten es in der Pandemie bislang besonders schwer<br />

eine Impfung geboten werden. Schülervertreter<br />

fordern nun, dass Schüler bevorzugt<br />

bei der Reihenfolge betrachtet werden<br />

sollten. Und außerdem gibt es zusätzliches<br />

Geld vom Bund, damit „Kinder und Jugendliche<br />

nach der Coronapandemie die bestmöglichen<br />

Chancen auf gute Bildung und<br />

persönliche Entwicklung“ erhalten. <strong>Die</strong><br />

Bundesregierung veranschlagt zwei Milliarden<br />

Euro für das<br />

Aktionsprogramm<br />

„Aufholen“. <strong>Die</strong><br />

Hälfte davon soll<br />

in den Abbau von<br />

Lernrückständen<br />

investiert werden.<br />

Im Vergleich zu anderen<br />

staatlichen<br />

Hilfsprogrammen<br />

für bspw. die Luftfahrt<br />

wirkt das<br />

Aufholprogramm<br />

für die Jugend etwas<br />

unterdimensioniert.<br />

Kein<br />

regulärer<br />

Spielbetrieb<br />

Kinder und Jugendliche<br />

haben nicht<br />

nur viele Abstriche<br />

bei ihrer Bildung<br />

machen müssen,<br />

ihnen fehlt<br />

aufgrund des ausgefallenen<br />

Schul-<br />

Foto: Алина Бузунова – stock.adobe.com<br />

und Vereinssports auch Bewegung. Den<br />

Vereinen in Deutschland geht es deshalb<br />

auch immer schlechter, ihnen laufen zunehmend<br />

die Mitglieder weg und damit<br />

auch überlebenswichtige Beiträge. Sporthallen<br />

blieben über Monate geschlossen,<br />

Sportplätze gesperrt. Anlässlich des Weltspieltags<br />

<strong>2021</strong> gab u. a. das Deutsche Kinderhilfswerk<br />

eine Studie in Auftrag, die<br />

untersucht, welchen Stellenwert Sport und<br />

Bewegung für Kinder haben. Deutlich wurde,<br />

Kinder bewegen sich viel zu wenig in<br />

der Pandemie und es fehlt ihnen auch.<br />

<strong>Die</strong>s geht vielen Erwachsenen genauso.<br />

Für die zahlreichen Vereine, nicht nur die,<br />

die Sportmöglichkeiten anbieten, stellt der<br />

massive Mitgliederschwund große finanzielle<br />

Einbußen dar. Doch darüber hinaus<br />

bedeutet es für die Vereine, dass durch die<br />

geringe Nachfrage von Mitgliedern ganze<br />

Teams künftig wegfallen oder gleich ganze<br />

Vereine sterben. Viele Landesverbände<br />

melden seit Beginn der Pandemie Mitgliederrückgänge<br />

im zweistelligen Prozentbereich.<br />

Wie schnell und ob sich die Vereine<br />

davon wieder erholen werden und ob finanzielle<br />

Hilfen reichen, bleiben aktuelle<br />

und wichtige Zukunftsfragen. W<br />

Christian Esser<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 21

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