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Elbufer Rundschau: Die Geschichte der "Fähre Tanja"

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Ausgabe 2 - Sommer 2021<br />

regional | unabhängig | neugierig<br />

Viermal im Jahr: Gratis<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> "<strong>Fähre</strong> Tanja"<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Hitzacker Tießau | Tiesmesland | Bahrendorf | Meudelfitz | Drethem | Glienitz | Schutschur | Klein Kühren | Neu Darchau | Katemin | Quarstedt | Darzau | Sammatz | Wietzetze | Walmsburg Bleckede<br />

SCHULE<br />

Auszeichnung<br />

KINDERGARTEN<br />

JUGENDZENTRUM<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jungend-<br />

ZIRKUS Zitzewitz<br />

KLOOGSCHIETER<br />

FEUERWEHR<br />

ELBE JEETZEL KLINIK<br />

ELBUFER BACKBORD<br />

Stiepelse<br />

ELBUFER STEUERBORD<br />

Neu Darchau<br />

Wietzetze<br />

Glienitz<br />

Sammatz<br />

KULTUR&FREIZEIT<br />

Kulturelle Landpartie<br />

Veranstaltungen<br />

Ortsnamenrede<br />

Europäischer<br />

Fernwan<strong>der</strong>weg E6<br />

NATUR<br />

Tierwelt am <strong>Elbufer</strong><br />

DENKMAL:<br />

Göpelhaus<br />

Baubiologie in<br />

Bahrendorf<br />

Thema Brücke<br />

HEFTMITTE: Elbdorf-aktiv e.V.


Bis in den Pool:<br />

Internet,<br />

wie Du willst!<br />

Wir bringen lichtschnelles<br />

Internet in’s Wendland!<br />

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Montag bis Freitag<br />

8.00 – 20.00 Uhr<br />

Mehr Informationen auf Seite 25<br />

info@dbn.de<br />

NGN Telecom GmbH<br />

Güglingstraße 66<br />

73529 Schwäbisch Gmünd


Inhalt<br />

Regional * Unabhängig * Neugierig<br />

Unser Leitbild spiegelt sich in den Worten.<br />

REGIONAL!<br />

Wir sind regional. Wir leben hier. <strong>Die</strong> Einen mit gewachsenen<br />

Wurzeln, die An<strong>der</strong>en mit selbst gewählten. Wir leben<br />

gern hier. Daher geben wir unseren Themen im Schwerpunkt<br />

den regionalen Bezug. So vielfältig, so bunt und so<br />

interessant, wie unser aller Leben hier.<br />

UNABHÄNGIG!<br />

Das Team <strong>der</strong> Redaktion steht keiner politischen o<strong>der</strong> religiösen<br />

Überzeugung nahe. Und so ist auch unser Magazin<br />

offen für alle Strömungen mit freiheitlichen und demokratischen<br />

Grundidealen. Wir arbeiten unabhängig und überparteilich,<br />

räumen Platz ein für Gedanken und <strong>Geschichte</strong>n<br />

und geben Autoren mit unterschiedlichsten, auch<br />

politischen Einstellungen eine Plattform, ohne dass diese<br />

unbedingt die Überzeugungen <strong>der</strong> Redaktion wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />

Genau damit möchten wir die Offenheit und Vielfalt<br />

spiegeln, die wir hier bei uns im Alltag leben und lieben.<br />

NEUGIERIG!<br />

War es nicht die unbeschwerte Neugier, die uns als Kin<strong>der</strong>n<br />

oft unbekannte Türen geöffnet hat? <strong>Die</strong> uns in bis<br />

dahin verschlossene Welten eintauchen ließ und uns zu<br />

dem gemacht hat, was wir heute sind. <strong>Die</strong> uns Freude,<br />

Achtung, Mut und Demut gelehrt hat. Das alles möchten<br />

wir auch mit diesem Magazin in unseren oft so vernünftigen<br />

und rationalen Alltag hinüberretten und mit Ihnen<br />

teilen. Wir möchten im besten Sinne neugierig bleiben,<br />

ohne aufdringlich zu sein. Und wir möchten Sie anstecken<br />

und auffor<strong>der</strong>n, diese Neugier mitzuleben. Neugier<br />

auf Neues, auf Mitmenschen, auf all das, was uns hier<br />

umgibt. Gemeinsam mit Ihnen allen in und für unsere<br />

<strong>Elbufer</strong>-Region: Senden Sie uns Hinweise, Ihre <strong>Geschichte</strong>,<br />

Ihre Wünsche, beteiligen Sie sich an <strong>der</strong> positiven inhaltlichen<br />

Gestaltung des Magazins. (Impressum: siehe hinten)<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Vielen stellte sich nach <strong>der</strong> ersten<br />

Ausgabe die Frage, wie es zum Erscheinen<br />

<strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />

kam. Wir wohnen direkt am Elberadweg.<br />

<strong>Die</strong> Radfahrer, die aus<br />

Richtung Hitzacker kommen, staunen<br />

über die Bronze-Statuen in<br />

<strong>der</strong> Nachbarschaft, während diejenigen,<br />

die aus Richtung <strong>Fähre</strong> kommen, über die vielen<br />

Schil<strong>der</strong> zum Thema Brücke diskutieren. Man hört Worte<br />

wie ,,...ein zerrissenes Dorf?". <strong>Die</strong> Broschüre möchte den<br />

Blick auf das gute Miteinan<strong>der</strong> und die Vielfalt <strong>der</strong> Aktivitäten<br />

hier lenken. Gereift ist die Idee nach Gesprächen<br />

mit <strong>der</strong> Schulleiterin Andrea Schulze. Ursprünglich wollten<br />

wir nur eine Broschüre für die Grundschule erstellen.<br />

Bei den weiteren Erörterungen, z.B. über den großen Einzugsbereich<br />

<strong>der</strong> kleinen Schule, stellte sich mir eine Vielfalt<br />

von Themen dar. Daraus entstand die Idee für ein<br />

etwas umfangreicheres Magazin, das idealerweise auch<br />

an<strong>der</strong>e Institutionen und alle Menschen hier mit einbeziehen<br />

sollte.<br />

Schon in dieser zweiten Ausgabe haben wir mit dem Artikel<br />

über Stiepelse den Einstieg gefunden, über das Leben<br />

am ,,<strong>Elbufer</strong> Backbord" zu berichten. Es ist mir ein ausdrückliches<br />

Anliegen, den Menschen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Elbe<br />

eine Stimme zu geben und das gegenseitige Verständnis<br />

zu för<strong>der</strong>n. In diesem Zusammenhang bin ich froh darüber,<br />

dass ich die Eheleute Hoffmann aus Walmsburg zur<br />

Unterstützung gefunden habe. Sie sind wie ich voller<br />

Neugier auf Land und Leute in <strong>der</strong> Elbtalaue und haben<br />

mir angeboten, Erlebnisberichte und Hintergründe beizutragen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen, einen<br />

Sommer voller Freude, genug Zeit für die Familie und Projekte<br />

für die Gemeinschaft. Bleiben Sie guter Dinge!<br />

Sonja Reichmann<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fähre</strong> / Grenzöffnung<br />

Schule | Kin<strong>der</strong>garten | Jugendzentrum<br />

Kloogschieter - die Kin<strong>der</strong>seite<br />

Kirche<br />

Elbe Jeetzel Klinik<br />

Kleines Haus ganz groß<br />

Unsere Klinik in Dannenberg ist ein zertifiziertes Krankenhaus <strong>der</strong> Grundversorgung. Mit mo<strong>der</strong>ner Medizin<br />

und fürsorglicher Pflege helfen wir unseren PatientInnen beim gesundwerden. Durch die Einglie<strong>der</strong>ung verschiedener<br />

Fachpraxen, eines Dialysezentrums, einer Diabetologischen Fachambulanz sowie einer Facharztpraxis<br />

für Orthopädie und Frauenheilkunde Aus den (MVZ) bieten Orten<br />

wir unseren Patienten als regionales Gesundheitszentrum<br />

eine Rundum-Versorgung.<br />

Ambulanz/Notaufnahme<br />

Unfall? Plötzlich schwer krank? Das Herz stolpert- und nun? An 365 Tage im Jahr – rund um die Uhr – steht<br />

unser Team <strong>der</strong> Notaufnahme für Sie am Start. Ärzte und Pflegekräfte kümmern sich tagtäglich um eine<br />

schnelle und fachgerechte Versorgung in allen Bereichen. <strong>Die</strong> Notaufnahme ist barrierefrei und für Krankentransporte<br />

auch liegend erreichbar. Sie verfügt über sieben Behandlungsräume mit <strong>der</strong> medizinischtechnischen<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Ausstattung. Ein Schockraum mit Monitorüberwachung gewährleistet im Ernstfall<br />

eine adäquate Erstversorgung. Freizeit Ist große Eile geboten, | kann Kultur auch <strong>der</strong> Hubschrauberlandeplatz | Literatur genutzt<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> dem Klinikum angeglie<strong>der</strong>te Radiologie befindet sich in unmittelbarer Nähe und garantiert eine 24-Stunden-Versorgung<br />

durch bildgebende Diagnostik: Röntgen, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie<br />

(MRT). Matthias Franke ist Chefarzt <strong>der</strong> Anästhesie und Intensivmedizin und zugleich leiten<strong>der</strong><br />

Notarzt des Rettungsdienstes, denn die Klinik beteiligt sich am Notdienst des Landkreises.<br />

Intensivstation<br />

Denkmalpflege und <strong>Geschichte</strong>n (Göpelhaus)<br />

<strong>Die</strong> interdisziplinär genutzte Intensivstation verfügt über eine mo<strong>der</strong>n konzipierte Intensiv- und Überwachungseinheit<br />

mit sechs Betten, inkl. Langzeitbeatmungsplätze. Hier werden PatientInnen bei schweren<br />

Infektionen, bei kardialen Notfällen, nach großen operativen Eingriffen, Vergiftungen, Magen-o<strong>der</strong> Darmblutungen<br />

und sonstigen Krankheiten behandelt, bei denen eine kontinuierliche Überwachung <strong>der</strong> vitalen<br />

Funktionen erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Feuerwehr zur Historie<br />

Medizin ist Vertrauenssache… Beson<strong>der</strong>s in Situationen, in denen man um Leib und Leben fürchtet, muss<br />

man sich auf das Tun und Können an<strong>der</strong>er verlassen. Wir arbeiten Tag für Tag engagiert und konzentriert<br />

dafür, das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Ist dann die kritische Phase vorüber, kann meist eine<br />

kontrollierte Weiterbehandlung auf einer unserer „Normalstationen“ fortgesetzt werden.<br />

Verschiedenes | <strong>Die</strong> Brücke<br />

Innere Medizin<br />

Unsere Ärzte und Pflegekräfte begleiten Jung & Alt auf ihrem Weg bis zur Entlassung nach Hause. Dr.<br />

Ulrich Backenköhler leitet die kardiologische Abteilung und verfügt über mo<strong>der</strong>ne Medizintechnik, die Leben<br />

retten kann. Beispielhaft sei hier nur die Herzkatheter-Untersuchung mit Stent-Implantation genannt. Das<br />

Repertoire ist aber erheblich größer. Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems wie Bluthochdruck, Herzinfarkt<br />

und Herzschwäche sind immer noch die Haupttodesursachen in Deutschland. Deshalb ist eine rechtzeitige<br />

Diagnostik und Therapie unerlässlich. Überprüfungen <strong>der</strong> Einstellung mit Herz- o<strong>der</strong> Blutdruckmedikamenten<br />

sowie Funktionstests von medizinisch-technischen Implantaten wie Herzschrittmachern und Defibrillatoren<br />

schaffen im Ernstfall Sicherheit für die PateintInnen.<br />

Beihefter "AELV" <strong>der</strong> elbDORFaktiv in <strong>der</strong> Heftmitte<br />

In <strong>der</strong> Abteilung Gastroenterologie unter <strong>der</strong> Leitung von Dr. Abou-Rjeili behandeln wir Erkrankungen des<br />

Magen-Darm-Traktes, <strong>der</strong> Leber und Gallenwege, Blutungen, bösartige Tumore im Verdauungstrakt, Entzündungen<br />

<strong>der</strong> Speiseröhre, Dickdarmentzündungen und Erkrankungen <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse. Dabei<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

3


<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fähre</strong><br />

Dramatische Tage am deutsch-deutschen Grenzfluß<br />

„Nur gemeinsam haben wir das schaffen können“<br />

von Gerd Habenicht – Bürgermeister und Gemeindedirektor <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau 1986–1998<br />

An dieser Stelle möchte ich meine Erinnerungen an<br />

die turbulente Zeit im November 1989 in Neu Darchau<br />

wie<strong>der</strong>geben:<br />

Als am 9. November 1989 <strong>der</strong> SED-Funktionär Günter<br />

Schabowski auf <strong>der</strong> denkwürdigen Pressekonferenz<br />

die neuen Regelungen für Westreisen bekannt gab<br />

– was indirekt zur Öffnung und schließlich zum Fall<br />

<strong>der</strong> Mauer führte – waren wir hier natürlich genauso<br />

überrascht über diese Entwicklung wie alle an<strong>der</strong>en<br />

Menschen in Deutschland.<br />

Eine Eilsitzung wird einberufen<br />

Aufgrund <strong>der</strong> sich überschlagenden Ereignisse an<br />

den Tagen wurde in Neu Darchau am 12. November<br />

die Einladung zu einer Eilsitzung des Gemein<strong>der</strong>ates<br />

versandt. Am 14. November fand diese Sitzung des<br />

Gemein<strong>der</strong>ates mit dem einen Tagesordnungspunkt<br />

statt: Grenzöffnung.<br />

Der Gemein<strong>der</strong>at war vertreten durch folgende Ratsmitglie<strong>der</strong>:<br />

die CDU mit E. Kruse, H. Bauer, G. Sadowski<br />

u. A. Westphal, die SPD mit H. Heidrich, H. Bodendieck,<br />

K.P. Dehde und G. Habenicht, die FWG mit A. San<strong>der</strong>, U.<br />

Böther und Dr. A. Oelker.<br />

Am Abend fasste <strong>der</strong> Rat – bei einer Enthaltung – einstimmig<br />

den folgenden Beschluß: Der Gemeindedirektor<br />

wird beauftragt, alle Möglichkeiten und Wege<br />

einzuleiten mit dem Ziel, eine Grenzöffnung mit einer<br />

Fährverbindung herzustellen.<br />

Ein großes Ziel und viele, viele Probleme<br />

Da ich zu <strong>der</strong> Zeit kein gültiges Visum für den kleinen<br />

Grenzverkehr hatte, mussten aus dem Rat Vertreter<br />

gefunden werden, um Kontakt mit <strong>der</strong> Gemeinde Haar<br />

aufzunehmen.<br />

Somit fuhren Erwin Kruse und Ulrich Böther am 16. 11.<br />

Bild von Ursula Blancke-Dau, Klein Kühren<br />

nach Darchau. Hier sprachen sie mit Wilhelm Lehmkuhl,<br />

den Erwin Kruse noch aus <strong>der</strong> Schulzeit kannte.<br />

Am 18. November bekam ich mein Visum. Am Montag,<br />

dem 20. 11., reiste ich nach Haar zur Gemeinde – hier<br />

wurde ich sehr kurz angebunden empfangen mit unserem<br />

Anliegen. Ich fuhr daraufhin nach Darchau zu<br />

Wilhelm Lehmkuhl.<br />

Herr Lehmkuhl kam auf das Anliegen – das ihm schon<br />

von Kruse und Böther vorgetragen worden war – gleich<br />

zu sprechen und begrüßte unser Ansinnen. Nach kurzer<br />

Beratung wurde mit <strong>der</strong> Grenzaufsicht telefoniert.<br />

Gegen 10.30 erschien ein Hauptmann, dem wir alles<br />

noch einmal erklärten. Wir drei machten uns gemeinsam<br />

auf den Weg zur Grenze – <strong>der</strong> Hauptmann Kirsch<br />

war sehr umgänglich.<br />

Erster Blick von <strong>der</strong> Ostseite<br />

Am Zaun angekommen, wurde die Pforte 38 geöffnet<br />

– über den Sicherungsstreifen ging es zur nächsten<br />

Pforte. Als diese aufging, konnte ich Neu Darchau von<br />

<strong>der</strong> Ostseite sehen! Es ging runter an die Elbe zur alten<br />

Fährstelle – aber hier war nichts mehr zu erkennen.<br />

Somit musste erstmal eine Anlegestelle gefunden<br />

werden. Es bot sich dazu seitlich vom Buhnenkopf die<br />

Möglichkeit. Der Hauptmann bestätigte uns, dass wir<br />

am 22. November ein Probeanlegen zu um 9 Uhr vornehmen<br />

könnten.<br />

Jetzt musste ein Schiff gefunden werden – die Ree<strong>der</strong>ei<br />

Anker aus Lüneburg war bereit. Am Abend informierte<br />

ich den Gemein<strong>der</strong>at über den Stand. Als es um<br />

die Kosten ging und diese noch nicht geregelt waren,<br />

bekamen einige Ratsmitglie<strong>der</strong> doch Bauchschmerzen.<br />

Dennoch beschloß <strong>der</strong> Rat mehrheitlich, den eingeschlagenen<br />

Weg fortzuführen.<br />

Am 21. November informierte ich Herrn Lehm-kuhl,<br />

dass ich ein Schiff gechartert habe. Von Herrn Lehmkuhl<br />

wurde mitgeteilt, dass auch seitens <strong>der</strong> Grenzer<br />

alles klar sei.<br />

Ein Regimentsbefehl wird verlesen<br />

Am 22. November fuhr ich sehr früh nach Darchau,<br />

um pünktlich vor Ort zu sein, denn die Straßen waren<br />

glatt und man musste die Grenzkontrollen über sich<br />

ergehen lassen. <strong>Die</strong>ses nahm ja auch immer viel Zeit<br />

in Anspruch.<br />

Gegen 8.35 Uhr erreichte ich Wilhelm Lehm-kuhl.<br />

Um 8.40 Uhr traf <strong>der</strong> Grenzabschnittsleiter Major Walter<br />

ein. Der Major grüßte ganz offiziell und zog ein<br />

Buch aus einer Tasche und sagte, er werde jetzt einen<br />

Regimentsbefehl verlesen.<br />

4


Grenzgeschichten<br />

Aus dem Inhalt ging hervor, daß das geplante Anlegemanöver<br />

nicht stattfinden darf. Meine Stimmung, die<br />

doch so voller Hoffnung war, war auf dem Nullpunkt<br />

angekommen. – Doch jetzt erlebte ich Wilhelm Lehmkuhl,<br />

<strong>der</strong> es hervorragend verstand, in solch einer Situation<br />

mit einem Major <strong>der</strong> DDR umzugehen.<br />

Der Gemein<strong>der</strong>at hatte sich über Nacht vergrößert.<br />

An Bord befanden sich außer unserem Rat noch zwei<br />

Herren, die ich nicht kannte – und unser Pastor Best,<br />

dessen Mutter in Neuhaus lebte. Einer dieser unbekannten<br />

Herren fotografierte. <strong>Die</strong>s fand <strong>der</strong> Major<br />

überhaupt nicht gut und gab mir unverzüglich zu verstehen,<br />

daß ich dem Herrn mitteilen solle, er möge das<br />

Fotografieren sofort einstellen – was ich auch tat.<br />

An Land gehen wird nicht erlaubt<br />

Nachdem die Luna angelegt hatte, musste ich den<br />

Mitfahrenden mitteilen, daß ein ,,an Land gehen’’ nicht<br />

erfolgen darf und es nur ein An- und Ablegemanöver<br />

geben würde. Nachdem die ,,Luna“ wie<strong>der</strong> Richtung<br />

Strommitte unterwegs war, bewegten wir uns schweigend<br />

zum Zaun. Wie<strong>der</strong> wurde das Tor 38 auf- und<br />

zugeschlossen. Ich dachte so bei mir: Vielleicht wird<br />

dieses Tor bald doch für längere Zeit offenstehen. Ja –<br />

Gedanken sind halt frei.<br />

,,Michael, sei ein ganzer Kerl!“<br />

Er sagte zu dem Major, solch ein Befehl sei doch<br />

Quatsch! ,,Michael, sei ein ganzer Kerl und setze dich<br />

über diesen Regimentsbefehl hinweg.“ Dabei klopfte<br />

er dem Major richtig kräftig auf den Rücken.<br />

Nach kurzer Überlegung willigte <strong>der</strong> Major Walter mit<br />

folgenden Worten ein. ,,Es darf nur ganz kurz hinter<br />

den Zaun gegangen werden, ein ganz kurzes An- und<br />

Ablegemanöver – und danach ist das Elbvorland sofort<br />

wie<strong>der</strong> zu verlassen.“<br />

Wir machten uns wie<strong>der</strong> auf zum Grenzzaun. Doch<br />

diesmal konnte ich feststellen, dass hier und da Einwohner<br />

aus den Haustüren schauten.<br />

Der Major Walter telefonierte vom Wachturm, <strong>der</strong> genau<br />

auf dem Deich stand, mit <strong>der</strong> Besatzung, die im<br />

großen Wachturm war, und das Tor mit <strong>der</strong> Nummer<br />

38 zur Elbe wurde aufgeschlossen.<br />

Der Major wechselte zum zweiten Zaun und öffnete<br />

auch diesen – wir gingen wie<strong>der</strong> durch die Sperranlagen.<br />

Unten an <strong>der</strong> Fährstelle angekommen, sagte<br />

Major Walter zu mir, dass ich durch Handzeichen dem<br />

Kapitän des Fahrgastschiffes ,,Luna“, den ich noch gar<br />

nicht kannte, signalisieren solle, dass das Anlegemanöver<br />

losgehen könne.<br />

Das erste Anlegemanöver<br />

Nach meinem Handzeichen legte die ,,Luna“ ab und<br />

überquerte die Elbe in die Richtung, in <strong>der</strong> wir, Major<br />

Walter, Wilhelm Lehmkuhl und ich, standen.<br />

Als die ,,Luna“ so nahe an Land war, dass man die Mitfahrenden<br />

erkennen konnte, bekam ich einen Schreck.<br />

Im LPG-Gebäude angekommen, plau<strong>der</strong>ten wir beim<br />

Frühstück mit dem Major über an<strong>der</strong>e Grenzöffnungsstellen,<br />

und er gab zu verstehen, dass wohl an an<strong>der</strong>en<br />

Stellen ebenfalls noch Grenzöffnungen erfolgen<br />

würden. Allerdings ergäbe dies für die Grenzer einen<br />

erheblich zusätzlichen Aufwand.<br />

Von Wilhelm Lehmkuhl wurde die Frage an den Major<br />

Walter gestellt, wie es denn nun weiter gehe, worauf<br />

dieser antwortete, er werde dieses mit <strong>der</strong> Grenzabschnittsleitung<br />

besprechen und das Resultat Herrn<br />

Lehmkuhl bis 16 Uhr mitteilen. Herr Lehmkuhl solle<br />

sich bereithalten.<br />

Kommt die Öffnung – o<strong>der</strong> nicht?<br />

Der Major verabschiedete sich und verließ dann eilig<br />

das LPG - Gebäude. Es blieb uns also nichts an<strong>der</strong>es übrig,<br />

als den Nachmittag abzuwarten.<br />

Doch die Zeit wollte und wollte nicht vergehen, und<br />

wir waren dann froh, als endlich das lange Warten ein<br />

Ende hatte.<br />

Bei Wilhelm Lehmkuhl angekommen, konnte ich aus<br />

seinem Munde hören, dass es was werden könnte, aber<br />

er müsse morgen früh zur Grenzkompanie, um weitere<br />

Einzelheiten abzustimmen. Wir entschieden, dass wir<br />

alle erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen für eine Grenzöffnung<br />

am 25. 11. 1989 um 10 Uhr einleiten wollten. Des Weiteren<br />

vereinbarten wir, dass wir uns telefonisch – falls<br />

erfor<strong>der</strong>lich – abstimmen wollten.<br />

<strong>Die</strong>ses war leichter gesagt als getan, denn eine Verbindung<br />

zu bekommen dauerte damals 4 bis 6 Stunden.<br />

Noch am Abend informierte ich die Gemeindefraktionen<br />

und erklärte ihnen, welche Schritte unternommen<br />

werden müssen.<br />

Für den 23. 11. zu um 16 Uhr vereinbarte ich einen Termin<br />

im Fährhaus in Neu Darchau mit folgenden Teilnehmern:<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

5


Grenzgeschichten<br />

Herrn Öhlers vom Wasserschifffahrtsamt Hitzacker,<br />

dem Schiffsinhaber <strong>der</strong> ,,Luna“, Herrn Siegfried Anker,<br />

Herrn Klingenhäger von <strong>der</strong> Bezirksregierung Lüneburg,<br />

Herrn Gnade vom Landkreis Lüchow-Dannenberg<br />

und einigen Ratsmitglie<strong>der</strong>n, die Zeit hatten.<br />

Am Donnerstag, 23. 11. 1989, zu um 16 Uhr waren alle<br />

Geladenen erschienen. Nach kurzer Begrüßung und<br />

Vorstellung <strong>der</strong> einzelnen Herren kam ich gleich auf<br />

die Grenzöffnung, die für Samstag, den 25. 11. um 10<br />

Uhr vorgesehen war, zu sprechen.<br />

Letzte Auflagen werden erfüllt<br />

<strong>Die</strong> zuständigen Herren vom Wasserschifffahrtsamt,<br />

<strong>der</strong> Bezirksregierung und dem Landkreis teilten <strong>der</strong><br />

Gemeinde und dem Ree<strong>der</strong> mit, welche Auflagen wir<br />

in <strong>der</strong> Kürze noch zu erfüllen hatten. Es wurde vereinbart,<br />

daß am 24. 11. um 15.00 Uhr die Abnahme des<br />

Schiffes o<strong>der</strong> jetzt besser gesagt <strong>der</strong> ,,<strong>Fähre</strong>“ und des<br />

Anlegers erfolgen soll.<br />

Alle erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen und Arbeiten wurden<br />

termingerecht erfüllt. <strong>Die</strong> Abnahme erfolgte ohne<br />

Beanstandungen. Viele Bürger aus Neu Darchau haben<br />

bei diesen Arbeiten geholfen, was nicht selbstverständlich<br />

ist. Für den Samstag hatte <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

beschlossen, daß den Bürgern aus <strong>der</strong> DDR etwas zu<br />

Essen im Fährhaus gereicht wird. Der Wirt vom Fährhaus<br />

wurde beauftragt, den Saal dafür herzurichten.<br />

Neue Knüppel vom Landkreis<br />

Am Freitagabend gegen 19.00 Uhr wurde mir vom<br />

Landkreis mitgeteilt, dass morgen keine Grenzöffnung<br />

erfolgen würde, und ich solle doch vernünftig sein und<br />

das Vorhaben abblasen, worauf ich sagte, dass ich von<br />

dem Vorhaben nicht ablassen würde. Als ich den Hörer<br />

aufgelegt hatte, klingelte das Telefon wie<strong>der</strong>. Am<br />

an<strong>der</strong>en Ende war die Grenzabteilung Nord, <strong>der</strong> Anrufer<br />

nannte seinen Namen Wistrach und fragte, ob<br />

denn die Grenzöffnung stattfinden würde? Worauf ich<br />

antwortete, dass alles so wie geplant laufen werde.<br />

Am 25. 11. verließ ich um 8.30 Uhr das Haus und machte<br />

mich auf den Weg ins Gemeindebüro. Im Gemeindebüro<br />

bemerkte ich, dass auf dem Anrufbeantworter<br />

Gespräche eingegangen waren. <strong>Die</strong>se musste ich als<br />

erstes abhören. Eine Männerstimme, die sehr deutlich<br />

zu verstehen war, gab folgende Meldung von sich: Hier<br />

ist das Grenzkomando Nord – die Grenzöffnung sowie<br />

die Fährverbindung zwischen Neu Darchau und Darchau<br />

wird verschoben auf den 2. Dezember 1989 zur<br />

gleichen Zeit.<br />

Eine Entscheidung auf eigene Faust<br />

Es schnürte mir fast die Kehle zu bei dieser Mitteilung.<br />

Waren all unsere Bemühungen umsonst? Doch ich sagte<br />

mir, es ist jetzt alles soweit vorbereitet, du tust so, als<br />

wenn diese Meldung nicht eingegangen ist und wirst<br />

vorerst nichts abbrechen. Mit einem Kribbeln im Bauch<br />

begab ich mich zum Hafen. Nach und nach trafen auch<br />

die Ratsmitglie<strong>der</strong> ein. Eigentlich wollte ich diese von<br />

<strong>der</strong> Mitteilung vom Grenzkommando Nord verschonen,<br />

aber ich konnte es doch nicht einfach unterlassen, und<br />

so sagte ich mir, dass es wohl besser ist, wenn ich ihnen<br />

die Mitteilung bekannt gebe .<br />

Nachdem ich die Mitteilung bekannt gegeben hatte,<br />

for<strong>der</strong>te ich alle dahingehend auf, dass wir dieses Vorhaben<br />

jetzt nicht abbrechen sollten. Zu meiner Überraschung<br />

stand <strong>der</strong> gesamte Rat zu meinem Vorschlag<br />

– was war ich froh!<br />

Wir einigten uns darauf, dass wir mit dem Fährschiff<br />

,,Luna“ kurz vor 10 Uhr den Hafen verlassen und oberhalb<br />

<strong>der</strong> Hafeneinfahrt festmachen. Alle waren damit<br />

einverstanden.<br />

Blasmusik an beiden Ufern<br />

Auf beiden Seiten <strong>der</strong> Elbe war Blasmusik zu hören. <strong>Die</strong><br />

Musikanten taten mir leid, denn die Temperaturen waren<br />

sehr niedrig, dieses ist, wie man weiß, für musizierende<br />

Finger nicht angenehm.<br />

Es kamen immer mehr Menschen, nach meinen Schätzungen<br />

hatten sich jetzt wohl an die zweihun<strong>der</strong>t Menschen<br />

am Hafen eingefunden.<br />

Keine Reaktion <strong>der</strong> VOPO-Boote<br />

Dem Zollkommissariatsleiter Herrn Scheele erläuterte<br />

ich, wie wir uns den Ablauf vorgestellt haben. Herr<br />

Scheele war damit einverstanden, betonte aber, dass<br />

wir keine Provokation anstreben sollten, worauf ich ihm<br />

antwortete, dieses ist nicht in unserem Sinne – wir würden<br />

uns daran halten, wie wir es abgesprochen haben.<br />

Auf <strong>der</strong> Elbe fuhren zwischenzeitlich drei Boote <strong>der</strong><br />

Volksarmee (VOPO-Boote) hin und her. Zwei dieser<br />

Boote hielten sich in <strong>der</strong> Mitte des Stromes auf, während<br />

das dritte Boot am alten Fähranleger in Darchau<br />

festmachte. Das Zollboot Neu Darchau hielt sich ebenfalls<br />

in <strong>der</strong> Nähe dieser im Strom liegenden DDR-Boote<br />

auf. Es war ein Anblick – als wenn es zu einer Kollision<br />

kommen sollte.<br />

Zollkommissariatsleiter Scheele versuchte, Funkkontakt<br />

zu den Booten <strong>der</strong> Volksarmee aufzunehmen, aber es<br />

gab keine Reaktion.<br />

Gegen 9.50 Uhr versammelte sich <strong>der</strong> Rat auf <strong>der</strong><br />

,,Luna“ - dem Kapitän Zeyn und dem Ree<strong>der</strong> Siegfried<br />

Anker machte ich nochmals klar, wie wir uns verhalten.<br />

<strong>Die</strong> „Luna“ setzt über die Elbe<br />

<strong>Die</strong> Leinen wurden losgemacht und die ,,Luna“ setzte<br />

sich in Bewegung. Sehr langsam verließen wir die Hafeneinfahrt<br />

und fuhren ein Stück elbaufwärts, um oberhalb<br />

<strong>der</strong> Hafeneinfahrt festzumachen. Von den DDR-<br />

Booten – keine Reaktion.<br />

Nachdem wir festgemacht hatten, begrüßte ich alle<br />

recht herzlich und bedankte mich bei <strong>der</strong> Kapelle und<br />

bei den vielen Menschen, die bei <strong>der</strong> Grenzöffnung dabei<br />

sein wollten. Aber natürlich betonte ich noch, dass<br />

durch die vielen Interessierten unterstrichen wird, wie<br />

6


Hafen Neu Darchau<br />

wichtig es ist, bei solch einem Vorhaben eine große<br />

Menschenmenge hinter sich zu haben. <strong>Die</strong>ses könne<br />

sich nur positiv auswirken – und damit sollte ich, wie<br />

sich später herausstellte, recht gehabt haben. Nachdem<br />

ich allen mitgeteilt hatte, wie <strong>der</strong> Ablauf angedacht ist,<br />

wurde dieses mit viel Beifall bedacht.<br />

Eine schroffe Anweisung des Landkreises<br />

Gegen 10.30 Uhr erschien <strong>der</strong> Oberkreisdirektor Poggendorf<br />

und Herr Gnade vom Landkreis Lüchow-Dannenberg.<br />

Herr Poggendorf ging eiligen Schrittes auf die<br />

,,Luna“ zu und verlangte, Herrn Erwin Kruse zu sprechen<br />

- dieses wurde mir später von Anwesenden berichtet.<br />

<strong>Die</strong> Anwesenden machten dem Oberkreisdirektor deutlich,<br />

daß nicht Herr Kruse <strong>der</strong> Bürgermeister sei, son<strong>der</strong>n<br />

Herr Habenicht.<br />

Nachdem mir mitgeteilt wurde, dass mich jemand<br />

sprechen wolle, begab ich mich zum Seiteneingang des<br />

Schiffes. Herr Poggendorf sprach mich sehr schroff an:<br />

Habenicht, kommen Sie sofort hierher zu mir! – worauf<br />

ich sagte, Sie können ja auch zu mir kommen. Aber letztlich<br />

gab ich nach. Herr Poggendorf sagte zu mir, dass<br />

dieses Vorhaben sofort abgebrochen werden solle, weil<br />

keine Grenzöffnung stattfinden wird. Ich solle die Menschen<br />

nach Hause schicken. <strong>Die</strong>ses sei eine Anweisung.<br />

Meine Anwort war: Ich werde die Menschen nicht nach<br />

Hause schicken, worauf Herr Poggendorf antwortete,<br />

dann werde er dies machen.<br />

Er bat um das Mikrofon. Herr Poggendorf stellte sich<br />

kurz vor und teilte allen mit: Hier findet keine Grenzöffnung<br />

statt und es sollten alle wie<strong>der</strong> nach Hause gehen.<br />

Nachdem Herr Poggendorf seine Worte gesagt hatte,<br />

verließ er eilig das Hafengebiet.<br />

Einige <strong>der</strong> Anwesenden machten sich ebenfalls auf den<br />

Weg – ich dachte bei mir, so kann es doch nicht sein.<br />

Ich trat ans Mikrofon und sagte: Als Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Gemeinde for<strong>der</strong>e ich sie auf, hier zu bleiben und auszuharren,<br />

denn die Grenze wird aufgehen. Hierfür bekam<br />

ich sehr viel Beifall.<br />

Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wurden die Leute ungeduldig<br />

und riefen: Macht endlich den Zaun weg! Der LPG-<br />

Vorsitzende Lehmkuhl versuchte zwischenzeitlich, den<br />

amtierenden Ratsvorsitzenden des Bezirkes Schwerin<br />

zu erreichen, was auch gelang. Gegen 11.30 Uhr wurde<br />

den hinter dem Zaun stehenden Menschenmassen mitgeteilt,<br />

dass die Grenze gegen 12.30 Uhr geöffnet wird.<br />

Im Fenster <strong>der</strong> alten Gaststätte Rautenkranz auf <strong>der</strong><br />

Ostseite konnten wir ein großes weißes Laken sehen.<br />

Dank dem Grenzschutz, <strong>der</strong> im Besitz eines Fernglases<br />

war, konnte die Mitteilung gelesen werden: 13.00 Uhr.<br />

Endlich: die Grenze wird geöffnet!<br />

Kurz nach 12 Uhr kam das DDR-Boot „Elbe 2“ auf die Neu<br />

Darchauer Seite, um den Ponton zum Anlegen für das<br />

Fahrgastschiff abzuholen – <strong>der</strong> Anfang war gemacht.<br />

Auf <strong>der</strong> Ostseite wurde die Grenze geöffnet und die<br />

Menschen strömten in Richtung Anlegestelle!<br />

<strong>Die</strong> Überfahrt mit <strong>der</strong> „Luna“ dauerte nicht lange –<br />

doch vor Ort traute ich meinen Augen nicht, denn es<br />

waren wohl an die tausend Menschen, die über die Elbe<br />

wollten. Wie sollten wir das schaffen? Am Übersetzen<br />

beteiligten sich auch das Wasserschifffahrtsamt und<br />

<strong>der</strong> Zoll.<br />

Foto: ADN-ZB Pätzold -26.11.89 -BRD: Fährverbindung – Hun<strong>der</strong>te Einwohner nutzten am Wochenende eine nach über vierzigjähriger Pause<br />

aufgenommene Fährverbindung zwischen Darchau im DDR-Kreis Hagenow und dem am an<strong>der</strong>en <strong>Elbufer</strong> im BRD-Kreis Lüchow-Dannenberg gelegenen<br />

Neu Darchau. <strong>Die</strong> kurzfristig geschaffene Möglichkeit zur Überfahrt nutzen viele für ein Wie<strong>der</strong>sehen mit Verwandten o<strong>der</strong> Bekannten.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

7


Grenzgeschichten<br />

<strong>Die</strong> letzten Übersetzenden wurden gegen 17.30 Uhr von<br />

Ost nach West gefahren, während gegen 20.30 Uhr die<br />

letzten Besucher von West nach Ost gefahren wurden.z<br />

Alle Beteiligten, wie Zöllner, Grenzer, <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Kapitän,<br />

die Besatzung <strong>der</strong> Schnakenburg – kurzum: alle,<br />

die Verantwortung trugen bei dieser Grenzöffnung, waren<br />

froh und glücklich, dass dieser Tag ohne Schäden zu<br />

Ende gegangen war.<br />

<strong>Die</strong> Grenze wurde von den DDR-Behörden jeweils für das<br />

Wochenende für die Bürger aus <strong>der</strong> DDR geöffnet und<br />

die Luna beför<strong>der</strong>te viele, viele Menschen über die Elbe.<br />

Was sagt uns das?<br />

Nur gemeinsam haben wir das schaffen können!!<br />

Kauf <strong>der</strong> Lastenfähre Tanja<br />

<strong>Die</strong> erste Lastenfähre kaufte die Gemeinde 1990 von<br />

dem Fährbetreiber Horst Maul aus Rüdesheim. Dort<br />

verkehrte die <strong>Fähre</strong> Tanja zwischen Ingelheim und<br />

Oestrich-Winkel. <strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> wurde finanziert durch das<br />

Land Nie<strong>der</strong>sachsen, den Landkreis Lüchow Dannenberg<br />

und den Rat des Kreises Hagenow.<br />

<strong>Die</strong> Gemeinde trat als Betreiber auf, obwohl das Fährregal<br />

beim Rat des Kreises Hagenow lag. Doch musste<br />

bald festgestellt werden, dass die <strong>Fähre</strong> für das aufkommende<br />

Übersetzpotential nicht mehr ausreichte,<br />

denn für die schweren Fahrzeuge war diese <strong>Fähre</strong> nicht<br />

geeignet.<br />

So wurde 1994 eine Schwerlastfähre in Holland von<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Wijk bij Duurstede gekauft, als Käufer<br />

trat jetzt die Gemeinde Neu Darchau auf.<br />

Am 24.Dezember 1989 öffnete sich auch für uns<br />

Bundesbürger an dieser Stelle die Grenze.<br />

Wir Neu Darchauer wurden von den Darchauern und<br />

Umgebung auf das herzlichste empfangen und mit Essen<br />

und Getränken versorgt, obwohl Heiligabend war.<br />

Viele ältere Neu Darchauer kannten die Dörfer von<br />

früher – doch durch das Sperrgebiet war ihnen dieses<br />

über 40 Jahre versagt.<br />

Als wir gegen 13.00 Uhr uns alle wie<strong>der</strong> auf den Heimweg<br />

machten, waren wir alle sehr glücklich – die Menschen<br />

konnten jetzt ohne großen Aufwand wenigstens<br />

am Wochenende sich wie<strong>der</strong> besuchen. Gegen 14.00<br />

Uhr war auch <strong>der</strong> letzte durch die Grenzkontrollen –<br />

auch ich wollte nun nach Hause – doch es rief mich <strong>der</strong><br />

Grenzaufsichtshabende auf, ihm zu folgen.<br />

Ich dachte: Was kommt nun? Zu meiner Überraschung<br />

hatten sich alle Grenzer versammelt und bedankten<br />

sich bei mir für die gute Zusammenarbeit und überreichten<br />

mir ein Weihnachtsgeschenk: Zwei Biergläser<br />

und zwei Flaschen Bier. Über diese Geste war ich sehr<br />

erfreut.<br />

Zum Abschluss muss ich sagen: Wir hatten über die<br />

gesamte Zeit mit dem damaligen Provisorium Grenze<br />

nie Probleme, weil die Koordination von allen Seiten<br />

gut und vertrauensvoll lief. Doch ich muss immer wie<strong>der</strong><br />

betonen, die benötigte Kraft durch Unterstützung<br />

vieler Mitstreiter hat es möglich gemacht – trotz manchem<br />

Gegenwind –, die Grenzöffnung zwischen Darchau<br />

und Neu Darchau zu vollbringen.<br />

Was sagt uns das: Nur gemeinsam haben wir das schaffen<br />

können!! (Gedanken am Grenzzaun in Darchau,<br />

24.12.1989, 10.30 Uhr, Gerd Habenicht )<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> Tanja verrichtet ihren <strong>Die</strong>nst auf <strong>der</strong> Elbe<br />

zwischen Neu Darchau und Darchau seit dieser Zeit.<br />

Sie wurde 1959 in den Nie<strong>der</strong>landen gebaut, unter<br />

dem Namen Waal in <strong>Die</strong>nst gestellt und verkehrte bis<br />

1974 zwischen Tiel und Wamel.<br />

Von 1974 bis 1993 verband sie als Wijkse Veer Rijswijk<br />

und Wijk bij Duurstede. Seit 1993 trägt das Schiff den<br />

Namen Tanja. Es ist 45,9 m lang, 12,1 m breit und hat<br />

einen Tiefgang von 0,7 m.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> hat eine Tragfähigkeit von 140 t und kann<br />

bis zu 200 Personen o<strong>der</strong> 21 Fahrzeuge transportieren.<br />

Das höchste Einzelgewicht, das transportiert werden<br />

kann, beträgt 40 t.<br />

Foto: Torsten Bätge, Hamburg/commons.wikimedia.org<br />

8


- Anzeige -<br />

Eine wichtige Wahlurne!<br />

Wahlunterlagen<br />

….anfor<strong>der</strong>n,<br />

ausfüllen,<br />

abschicken!<br />

Briefwahl<br />

ab dem 16.08. möglich<br />

Für die Gemeinde:<br />

Heike Bade<br />

Unsere Landratskandidatin.<br />

Näher dran, mit Herz und Verstand<br />

Klaus-Peter Dehde<br />

Gabriele Mischke<br />

Jessica Peters<br />

Kerstin Peters<br />

Reinhold Spilker<br />

Michael Ziemann<br />

Werner Mauermann<br />

Kai Habenicht<br />

<strong>Die</strong>ter Elvers<br />

Für die Samtgemeinde:<br />

Jessica Peters<br />

Michael Ziemann<br />

Katemin<br />

Katemin<br />

Glienitz<br />

Glienitz<br />

Neu Darchau<br />

Neu Darchau<br />

Klein Kühren<br />

Glienitz<br />

Katemin<br />

Glienitz<br />

Neu Darchau<br />

Kerstin Peters<br />

Glienitz<br />

Gesagt, getan.<br />

Bedacht und gemacht!<br />

Ortsverein <strong>Elbufer</strong><br />

...weil es sonst<br />

keiner macht.<br />

Wir kümmern<br />

uns: Zufahrt<br />

Brücke, Hochwasserschutz,<br />

Grundschule,<br />

Jugendzentrum<br />

usw.<br />

Das SPD Team<br />

mit Bgm. Dehde<br />

kann das!<br />

Henning Bodendieck<br />

Kai Habenicht<br />

Für den Kreistag:<br />

Kerstin Peters<br />

Michael Ziemann<br />

Kai Habenicht<br />

Jessica Peters<br />

Neu Darchau<br />

Glienitz<br />

Glienitz<br />

Neu Darchau<br />

Glienitz<br />

Glienitz<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

9


Grundschule Neu Darchau<br />

Neues aus <strong>der</strong> kleinen Grundschule an <strong>der</strong> Elbe<br />

Grundschule Neu Darchau | <strong>Elbufer</strong>straße 3 | 29490 Neu Darchau | Tel.: 05853-415<br />

www.grundschule-neu-darchau.de<br />

Ausgezeichnete Schule!<br />

<strong>Die</strong> Grundschule erhielt im Juni die Urkunde<br />

"sportfreundliche Schule"<br />

Der Sportunterricht ist nicht <strong>der</strong> einzige Bereich, in dem<br />

die Schüler sich bewegen. Sie nehmen an "Move it" teil,<br />

einem Projekt des Vfl Wolfsburg. <strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong> bekamen<br />

einen Paß im Hosentaschenformat, den sie täglich bei<br />

sich tragen. Dort werden alle Aktivitäten notiert, die<br />

sie in Bewegung bringen (Rollschuhe, Trampolin, Kettcar,<br />

Inliner, Spielplatz, zu Fuß zu Freunden, ab in den<br />

Wald, ... etc). Nach dem Motto: Runter vom Sofa, rein<br />

ins Draußen-Leben. Hier fällt schnell auf, wer sich nicht<br />

viel bewegt. Das hilft, Bewegungsmangel zu erkennen<br />

und entgegenzuwirken.<br />

Neben dem Sportunterricht und dem Projekt gibt es<br />

zur Zeit die AG's "Zirkus" o<strong>der</strong> "Drinnen & Draußen"<br />

o<strong>der</strong> auch wechselnde Angebote wie Hockey, Fußball,<br />

Badminton und Leichtathletik. Auch <strong>der</strong> Schulhof<br />

bietet viel Raum zum Toben, Klettern, und mobile<br />

Geräte zum Fahren. Alles zur För<strong>der</strong>ung von Ausdauer,<br />

Geschicklichkeit und Koordination <strong>der</strong> Motorik. Dazu<br />

kommen zwei Projektwochen im Jahr, die sich mit<br />

Schwimmen und erfolgreichen Schwimmabzeichen<br />

o<strong>der</strong> "Rope-Skipping" (Seilspringen unterschiedlichster<br />

Varianten) beschäftigen.<br />

"In einer Schule, in <strong>der</strong> mit kleinen Klassen gearbeitet<br />

wird, kann es so individuelle Möglichkeiten durchaus<br />

geben. Hier haben wir mit 30-40 Kin<strong>der</strong>n in vier Klassen<br />

zusammengenommen eine gute Möglichkeit, auf<br />

jedes Kind nach seiner Art einzugehen." erklärt Andrea<br />

Schulze stolz.<br />

<strong>Die</strong> Urkunde, die ihre Schule als sportfreundliche<br />

Schule auszeichnet, wurde von <strong>der</strong> Regionalen Landesbehörde<br />

für Schule und Bildung in Lüneburg per Post<br />

zugestellt, da auch mit einer "Null" als Inszidenzwert<br />

zur Zeit keine feierliche Übergabe möglich ist. "Wir<br />

sind dankbar und sehr stolz auf diese Auszeichnung,<br />

die wir mit unserem Team aus engagierten Lehrern<br />

hier an <strong>der</strong> kleinen Grundschule an <strong>der</strong> Elbe erhalten<br />

haben" resümiert die Schulleiterin glücklich.<br />

Kurz vor den Sommerferien steht noch die Fahrradprüfung<br />

<strong>der</strong> vierten Klassen an, ein Lauftag und nicht<br />

zuletzt auch eine Abschluss-Paddeltour auf <strong>der</strong> Jeetzel<br />

mit abschließendem, gemeinsamen Grillen an <strong>der</strong><br />

Schule. Denn die Viertklässler sollen ja auch eine schöne<br />

Erinnerung an ihre letzten Schultage haben. sr<br />

©Fotos: Carlotta und Emma<br />

Zukünftig könne es auch noch eine dritte Sportstunde<br />

im Plan geben, die durch sportliche Bewegungsintervalle<br />

während des Unterrichts zustande käme. <strong>Die</strong>s<br />

helfe beson<strong>der</strong>s unruhigen Kin<strong>der</strong>n, wie<strong>der</strong> zur Konzentration<br />

zu finden und die langen "stillsitz"-Zeiten<br />

zu durchbrechen.<br />

10


Unser Sommer-Newsletter<br />

Klasse 2000<br />

Seit März 2021 arbeiten wir weiter mit dem Klasse<br />

2000 Programm und werden dabei auch von einer Referentin<br />

unterstützt.<br />

Präsenzunterricht<br />

Seit dem 31.5.21 kann endlich wie<strong>der</strong> - nicht nur zur<br />

Freude <strong>der</strong> meisten Kin<strong>der</strong> – Präsenzunterricht mit allen<br />

stattfinden. Der Vorteil unserer kleinen Schule in<br />

Neu Darchau ist, dass die 3. und 4. Klasse schon nach<br />

den Weihnachtsferien gemeinsam unterrichtet wurden.<br />

Seit dem 1.6. gibt es auch wie<strong>der</strong> 5x in <strong>der</strong> Woche<br />

ein frischgekochtes ausgewogenes Mittagessen für<br />

Grundschule und Kita und Krippe <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>zwerge.<br />

Außerdem startete unser Ganztagesbetrieb mit <strong>der</strong><br />

Zirkus-AG und <strong>der</strong> AG „Zum Spielen verabreden“ „Drinnen<br />

und Draußen“.<br />

Sportfreundliche Schule<br />

Auszeichnung vom Nie<strong>der</strong>sächsischen Kultusministerium<br />

und dem LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V.<br />

Unsere kleine Schule ist am 26.5. für hervorragende<br />

Leistungen und beson<strong>der</strong>es Engagement in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen durch<br />

vielfältige Sport- und Fitnessangebote ausgezeichnet<br />

worden. (siehe nebenstehenden Bericht)<br />

Kooperation mit elbDorf aktiv e.V.<br />

Schüler*innen unserer Schule haben die Illustrationen<br />

gemalt für die Schil<strong>der</strong> anlässlich einer neuen, ganzjährig<br />

erfahrbaren Open-Air-Ausstellung auf <strong>der</strong> Fährwiese<br />

Neu Darchau.<br />

Zur Einweihung <strong>der</strong> kulturellen Landpartie tritt auch<br />

Zirkus LILLIBEE – Der Zirkus unserer kleinen Schule in<br />

Neu Darchau am 28.7.21 um 15.00 Uhr dort auf.<br />

Fröhliches, spaßiges Fußballspiel<br />

Einladung zu einem fröhlichen Fußballspiel, bei dem<br />

<strong>der</strong> Spaß im Vor<strong>der</strong>grund stehen soll für gemischte<br />

Gruppen aus Wietzetze gegen Bahrendorf zur Eröffnung<br />

des Bolzplatzes Wietzetze.<br />

Zirkus LILLIBEE<br />

Zirkusauftritt am Ende des Halbjahres am 15.7. um<br />

13.33 Uhr in <strong>der</strong> Turnhalle Neu Darchau.<br />

Brückenjahrfortbildung für Kita- und Schulleitung<br />

Es ging um folgende Fragen:<br />

Wie gestaltet sich die bisherige Zusammenarbeit beim<br />

Übergang von <strong>der</strong> Kita in die Schule?<br />

Welche Erfahrung haben wir in <strong>der</strong> Gestaltung des<br />

Übergangs bei Kin<strong>der</strong>n mit Entwickliungsaffälligkeiten<br />

im sozial-emotionalen Bereich gemacht?<br />

Was gelingt gut?<br />

Was wünschen wir uns?<br />

Wobei brauchen wir Unterstützung?<br />

Schulhofgestaltung<br />

Schulhofgestaltung in Planung: Tor streichen<br />

In den Ferien wird das Tour von unserem Hausmeister<br />

abgeschliffen und grundiert, so dass gleich nach den<br />

Ferien das Streichen organisiert werden kann.<br />

Schwimmen<br />

Es gab in diesem Jahr 2 Projekttage — 25.6.21 und<br />

2.7.2021: Schwimmen für die 3./4. Klasse im Waldfreibad<br />

Alt Garge.<br />

Fahrradprüfung<br />

3 Projekttage: praktische und theoretische Übungen<br />

um dann die Fahrradprüfung zu bestehen, wenn die<br />

Polizei zuguckt. Es werden auch die Helme und die Fahrrä<strong>der</strong><br />

von den Kin<strong>der</strong>n durch die Polizisten überprüft.<br />

Lauftag<br />

Hinter <strong>der</strong> Turnhalle findet unser Lauftag statt. <strong>Die</strong><br />

Kin<strong>der</strong> können eine viertel Stunde laufen (bronzenes<br />

Laufabzeichen), eine halbe Stunde laufen (silbernes<br />

Laufabzeichen) o<strong>der</strong> eine ganze Stunde laufen (goldene<br />

Laufabzeichen). <strong>Die</strong> Ausdauer für das Laufen wird in<br />

unserem Sportunterricht von <strong>der</strong> 1. Klasse an geübt.<br />

Bil<strong>der</strong>buchkino<br />

Im Mai war Frau Lindner in <strong>der</strong> 1./2.Klasse stellte in<br />

Form eines Bil<strong>der</strong>buchkinos 2 Bücher vor. Das gefällt<br />

den Kin<strong>der</strong>n immer sehr.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

11


Grundschule Neu Darchau<br />

Stimmen <strong>der</strong> Schüler<br />

Was ist gut, was könnte besser sein und<br />

schönstes Erlebnis - abgefragt im Herbst 2020<br />

Das Schuleinzugsgebiet umfasst die 9 Ortsteile <strong>der</strong><br />

Gemeinde Neu Darchau: Drethem, Glienitz, Schutschur,<br />

Klein Kühren, Neu Darchau, Katemin, Quarstedt,<br />

Darzau und Sammatz sowie die Ortsteile Wietzetze,<br />

Bahrendorf, Tiesmesland und Tießau, die zur Stadt<br />

Hitzacker gehören. Aus den meisten Orten finden sich<br />

auch Schüler*innen in <strong>der</strong> Schule. <strong>Die</strong>se haben Ihre<br />

Meinung zur Schule notiert.<br />

Einige werden hier veröffentlicht.<br />

12


„Kloogschieter“ die Kin<strong>der</strong>seite<br />

Spieletipps und Trends von Fips!<br />

Spiel & Spaß ist keine Frage des Alters!<br />

Der heiße Trend: Fidget Bubbles<br />

“Plop plop plop plop...” Wenn ihr das demnächst neben<br />

euch hört, ist wie<strong>der</strong> ein Bubble Fidget in Arbeit! Der<br />

Suchtfaktor ist <strong>der</strong> gleiche wie beim Ploppen von Verpackungsfolie,<br />

es macht einfach Spaß, die Blasen von<br />

<strong>der</strong> einen Seite auf die an<strong>der</strong>e Seite zu drücken. Ob auf<br />

Geschwindigkeit, ganz lazy nebenher o<strong>der</strong> mit richtigen<br />

Spielregeln, Bubbles ploppen ist voll im Trend. Sie<br />

heißen auch Popits, Gopops o<strong>der</strong> Ploppits und es gibt<br />

viele bunte Formen zum sammeln und Spielen.<br />

Bewegungstrend<br />

Ninjaline und Treeclimbers<br />

Zuerst waren die Slacklines ein Riesenthema im Bewegungsbereich,<br />

nun sind Ninjaline und Treeclimbers da!<br />

Mit Gurtbän<strong>der</strong>n und entsprechenden Zubehörteilen<br />

wird quer durch Garten, Park und Wald ein Kletterund<br />

Hangelparcours gebaut, den es<br />

nun so weit wie möglich zu bezwingen<br />

gilt. Zusätzlich zu den Ninjaline-Sets<br />

aus dem Handel kann <strong>der</strong><br />

Parcours natürlich mit allen möglichen<br />

Gegenständen (Stühle, Bretter,<br />

Planschbecken,…) von zuhause ergänzt<br />

werden. Werdet kreativ! <strong>Die</strong><br />

Fernsehshow „Ninja Warrior“ mit<br />

ihrer großen Fangemeinde hat die<br />

Beliebtheit dieses Sporttrends noch<br />

befeuert.<br />

Und das ist gut so, denn Bewegung<br />

macht Spaß und ist gut für deine<br />

Gesundheit – Aufwärmen nicht vergessen, diese Kletterpartien<br />

sind ganz schön anspruchsvoll!<br />

Kin<strong>der</strong>spiel des Jahres ist: Dragomino<br />

<strong>Die</strong> erste Auszeichnung ist schon vergeben, das Kin<strong>der</strong>spiel<br />

des Jahres 2021 steht fest.<br />

Dragomino aus dem Pegasus-Spieleverlag<br />

hat das begehrte Gütesiegel<br />

ergattert. Das Spiel rund um<br />

eine Dracheninsel ist für 2 bis 4<br />

Personen ab 5 Jahren spielbar und<br />

dauert ca. 20 Minuten.<br />

Nach dem Domino-Prinzip dürft ihr<br />

Landschaftsplättchen an eure Insel<br />

anbauen. Bei bestimmten passenden<br />

Landschaftskombinationen bekommt ihr Dracheneier,<br />

die mit Glück auch süße Drachenbabys enthalten.<br />

Wer findet die meisten kleinen Drachen?<br />

In <strong>der</strong> Packung sind 32 Dominosteine,<br />

69 Drachenei-Plättchen,<br />

1 Spielfigur aus Holz<br />

und die Anleitung enthalten.<br />

Viel Spaß beim Spielen,<br />

Euer Friedrich Busch!<br />

FIPS | Inh. Friedrich Busch<br />

Am Berge 37<br />

21335 Lüneburg<br />

Tel. 04131-404769<br />

www.fips-laden.de<br />

info@fips-laden.de<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

13


Kin<strong>der</strong>garten Neu Darchau<br />

<strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Elbufer</strong>zwerge Neu Darchau<br />

Träger: Paritätischer Wohlfahrtsverband Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. | Leitung: Martina Klute<br />

Farbenprojekt in <strong>der</strong> Krippe<br />

Zum Abschluss unseres Krippenjahres haben wir wie<strong>der</strong><br />

einmal ein Farbenprojekt gestartet. Ästhetische<br />

Bildung gehört zu einem Schwerpunkt unserer Einrichtung<br />

. Es ist uns ein Anliegen, Kin<strong>der</strong>n bereits ab dem<br />

Krippenalter die „Lust auf Farbe“ zu ermöglichen, damit<br />

sie für sich eine kreative Ausdrucksmöglichkeit entdecken,<br />

die das seelische Wohlbefinden stärken kann.<br />

Für Kin<strong>der</strong> in diesem Alter ist es beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />

dass ihnen Gelegenheiten für kreative Tätigkeiten und<br />

intensive Sinneserfahrungen geboten werden, die ihre<br />

Wahrnehmung stärken. Dadurch lernen sie, ihre Welt<br />

zu verstehen.<br />

<strong>Die</strong> verschiedenen Farben waren für die Kin<strong>der</strong> faszinierend<br />

und spannend zugleich. Durch unterschiedliche<br />

Angebote konnten sie Farben erleben und entdecken.<br />

Mit verschiedenen Materialien wurde in entsprechenden<br />

Farben gemalt, gebastelt, experimentiert. Dabei konnte<br />

beson<strong>der</strong>s mit den Händen, auch mit den Füßen erspürt<br />

werden, wie sich Fingerfarbe und Kleister anfühlen.<br />

Gemeinsam haben wir Wasser rot, blau, grün und gelb<br />

gefärbt. Unsere Fenster wurden in <strong>der</strong> jeweiligen Farbe<br />

angemalt. Zu je<strong>der</strong> Farbe kam eine Maus zu Besuch.<br />

Wir zeigten <strong>der</strong> Maus unsere Fingerspiele, spielten gemeinsam<br />

mit ihr „Roter Baustein, du musst wan<strong>der</strong>n“.<br />

Manchmal hatte die Maus auch Ideen für ein Spiel<br />

o<strong>der</strong> ein Angebot.<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> jeweiligen Farbe gab es einen Luftballon<br />

für jedes Kind und einen farbigen Punkt auf <strong>der</strong><br />

Wange bzw. Nase <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. <strong>Die</strong>ses hat ihnen beson<strong>der</strong>s<br />

viel Freude bereitet.<br />

Aktuell beschäftigen wir uns mit <strong>der</strong> letzten Farbe –<br />

gelb - und sind gespannt, wann wir diese zu Ende erkundet<br />

und erprobt haben werden.<br />

Es war uns eine große Freude, die Begeisterung <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> für dieses Projekt wahrzunehmen, und wir hoffen,<br />

dass dieses in den kleinen Heranwachsenden weiterhin<br />

viel „Lust auf Farbe“ weckt.<br />

Sonja Koopmann<br />

Anette Stelter<br />

Mareike Reichel<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

Krippengruppe: 8:00 – 13:30 h<br />

Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h / 13:30 – 16:00 h<br />

Elementargruppe: Ganztägig von 8:00 – 16:00 h<br />

Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h<br />

Kleine Hortgruppe: 12:30 – 16:30 h<br />

Ferienbetreuung: 8:00 – 16:00 h<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte „<strong>Elbufer</strong>zwerge“<br />

<strong>Elbufer</strong>straße 12 | 29490 Neu Darchau<br />

Telefon: 05853/980055<br />

E-mail: kita-elbuferzwerge@paritaetischer.de<br />

14


Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Kin<strong>der</strong>- und Jugendzirkus Zetzewitz (KiJuZiZe)<br />

Den Kin<strong>der</strong>- und Jugendzirkus gibt es seit 20 Jahren für ca. 30 7 – 17 Jährige.<br />

Vor mehr als 30 Jahren, während des JugendgruppenleiterInnen-Kurses<br />

in Wittfeizen mit SchülerInnen einer<br />

9. Klasse <strong>der</strong> Realschule Gartow, entstand die Idee<br />

zu diesem Kin<strong>der</strong>- und Jugendzirkus. Hier wurde das<br />

Clowns-Theater „Pustekuchen“ gegründet. In dieser<br />

Truppe spielte unsere Pastorin Daniela Hennings die<br />

Zirkusdirektorin.<br />

Später tourte eine Truppe von 4 ClownInnen durch den<br />

Landkreis. 1998 gab es eine künstlerische Pause, 3 Jahre<br />

später fand einmal wöchentlich „op Schulten sien Hoff“<br />

(auf Schulzes Hof), in Wietzetze, ein Einradclub statt<br />

und in den Sommerferien gab es eine Zirkus-Woche für<br />

3-16 Jährige. Bei Regen durfte die Gruppe im Feuerwehrhaus<br />

weiter trainieren.<br />

Ab 2004 än<strong>der</strong>te sich alles. Auf einer Klassenfahrt nach<br />

Rostock zum „Zirkus Phantasia“ lernten wir eine Referentin<br />

kennen. Außerdem erhielt <strong>der</strong> Zirkus Zetzewitz<br />

von <strong>der</strong> „Aktion Mensch“ eine finanzielle Unterstützung<br />

und Würdigung aufgrund des gelungenen Konzeptes.<br />

"Von dem Geldbetrag beschafften wir eine Seilanlage<br />

zum Balancieren, ein Vorhanggestell mit 2 Stativen und<br />

organisierten eine Fortbildung für die ArtistInnen und<br />

die ehrenamtlichen HelferInnen eine professionelle Zirkusreferentin,<br />

Elisa Salamanca." erzählt die Initiatorin<br />

Andrea Schulze mit berechtigtem Stolz. "Seitdem gab<br />

es wechselnde ReferentInnen und bald auch ein geliehenes<br />

Zirkuszelt von Friedrich Busch, Inhaber des „Fips“<br />

in Lüneburg, was für das perfekte Ambiente zwischen<br />

Kirche, Feuerwehrhaus und „op Schulten sien Hoff“ in<br />

Wietzetze sorgte. Pandemiebedingt fiel im letzten Jahr<br />

<strong>der</strong> Zirkusworkshop aus. In diesem Jahr sind wir wie<strong>der</strong><br />

voller Hoffnung in den Planungen."<br />

Vom 23.8.21-28.8.21 soll <strong>der</strong> Workshop unter Mitwirkung<br />

von Andrea Schulze, Lukas Spychai, Leon und Lou<br />

wie<strong>der</strong> stattfinden. Darüber hinaus haben JugendgruppenleiterInnen<br />

die Möglichkeit den „JGL-Schein“ zu<br />

verlängern, da sie bei uns eine Bescheinigung erhalten,<br />

wenn sie die Woche unter professioneller Anleitung<br />

mitgestalten. Abschließend findet am 28.08.2021 eine<br />

Zirkusshow statt. Bitte bis zum 01.08.2021 anmelden<br />

und pro Kind 100 € überweisen. (10 € Ermäßigung für<br />

jedes Geschwisterkind einer Familie). Sollten bis zum<br />

1.8.21 nicht genügend Teilnehmer*innen angemeldet<br />

sein, kann <strong>der</strong> Workshop nicht stattfinden.<br />

Schriftliche Anmeldung (Formularausdruck über die<br />

Internetseite o<strong>der</strong> auch ausgedruckt abholbar in <strong>der</strong><br />

Grundschule Neu Darchau) bitte an: Andrea Schulze,<br />

Leitsta<strong>der</strong> Straße 1A, 29456 Hitzacker/Wietzetze<br />

www.zirkus-zetzewitz.de<br />

o<strong>der</strong> mail@zirkus-zetzewitz.de<br />

Mit vielen Zirkusgrüßen!<br />

Unser Motto, un dat wör jümmer so:<br />

Geiht nich, givt dat nich!<br />

Andrea Schulze und Lukas Spychai<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

15


Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Das Jugendzentrum Neu Darchau<br />

Das Jugendzentrum ist wie<strong>der</strong> geöffnet.<br />

Mittwoch bis Freitag geöffnet.<br />

Mittwoch: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />

Donnerstag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />

Freitag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />

Das tägliche Programm<br />

Ferienprogramm:<br />

In den letzten 2 Ferienwochen werden<br />

Filmnächte organisiert, es finden<br />

Beachvolleyballturniere und<br />

Grillabende statt. Auch <strong>der</strong> Außenbereich<br />

des Jugendzentrums wird<br />

neu gestaltet:<br />

Geplant ist ein Sonnensegel, Palettenmöbel<br />

und die Graffiti Wand<br />

wird auch noch erweitert. Kommt<br />

einfach vorbei!<br />

Mittwoch:<br />

15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Schularbeitenhilfe<br />

17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Mädchen am PC<br />

18.30 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspielabend<br />

Donnerstag:<br />

15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Koch AG<br />

17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Werkstatt ( Projekte zum<br />

Thema Naturschutz und Holzarbeiten )<br />

18.00 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspiele, Kickermatch<br />

und vieles mehr …<br />

Freitag:<br />

16.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />

Runde für Kids ab acht Jahren<br />

18.00 Uhr bis 20.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />

Runden für Kids ab 16 Jahren<br />

18.00 Uhr bis 21.00 Uhr:<br />

Der Magic-Spieler-Club trifft sich.<br />

Kicker- und Billardtisch/Tischtennis können täglich<br />

genutzt werden, es gibt die gut sortierte Spielesammlung<br />

o<strong>der</strong> Ecken, in denen abgechillt werden kann. Für<br />

Probleme o<strong>der</strong> Sonstiges gibt es im Juz immer ein offenes<br />

Ohr und fundierte Hilfe.<br />

Schularbeitenhilfe und/o<strong>der</strong> Hilfe beim Bewerbungsschreiben<br />

bieten wir nach Absprache an. Wir haben für<br />

den Aussenbereich ein Volleyball- Spielfeld errichtet.<br />

Kirche<br />

Buchstabierte Hoffnung<br />

Corona-Bibel ist (fast) fertig<br />

In <strong>der</strong> Lockdown-Zeit haben sich die Schreibenden zu<br />

einer großen Schreib- und Nachdenk-Gemeinschaft<br />

verbunden. Jede und je<strong>der</strong> hat sich in ein Kapitel vertieft<br />

und dem tragenden Grund unserer christlichen<br />

Hoffnung nachgespürt. Dabei sind auch Fragen aufgetaucht,<br />

die in einer digitalen Gesprächsrunde ausgetauscht<br />

werden sollen. Es wäre nun schade, wenn sie<br />

einfach im Regal stehen bliebe, deshalb schlagen wir<br />

sie auf:<br />

Vier Evangelien, 89 Kapitel, 690 Seiten von ca. 70 Menschen<br />

aus ganz Deutschland mit <strong>der</strong> Hand in so vielen<br />

unterschiedlichen Schriften geschrieben, illustriert<br />

und kommentiert- das ist unsere Corona-Bibel.<br />

Jetzt werden die Blätter gebunden und sollen in <strong>der</strong> Johannis-Kirche<br />

zum Blättern und Lesen einladen.<br />

Am Reformationstag, Sonntag 31. Oktober um 10 Uhr<br />

feiern wir einen regionalen Gottesdienst mit <strong>der</strong> Corona-Bibel<br />

in <strong>der</strong> St. Johanniskirche in Hitzacker<br />

„Sola scritura—Allein die Schrift“<br />

Und hier kann man auch digital blättern:<br />

www.evangelisch-im-wendland.de/corona-bibel<br />

16


Kirchengemeinde Neu Darchau<br />

Kirche Neu Darchau | Kirche Drethem | Kirche Wietzetze<br />

Pastorin Daniela Hennings | Kirchweg 15 | 29490 Neu Darchau | 05853/272 | daniela.hennings@evlka.de<br />

Fotos: Christian Fischer<br />

Fotoquelle: commons.wikimedia.org<br />

Sommerkirche 2021<br />

„Alles an<strong>der</strong>e als Urlaub im sonnigen Süden...“<br />

An sechs Sonntagen machen wir uns in <strong>der</strong> Region<br />

Nord des Kirchenkreises mit Paulus auf den Weg zu<br />

verschiedenen Stationen seiner Missionsreisen im östlichen<br />

Mittelmeerraum.<br />

<strong>Die</strong> Stationen:<br />

TARSUS: Umschlagplatz <strong>der</strong> Philosophien: Tarsus<br />

ist zu <strong>der</strong> damaligen Zeit eine wichtige Handelsstadt<br />

und liegt in <strong>der</strong> Mitte zweier Wel-ten: <strong>der</strong> orientalischen<br />

und <strong>der</strong> griechisch-römischen. Außerdem handelt es<br />

sich bei Tarsus um den Mittelpunkt <strong>der</strong> hellenistischen<br />

Bildung und ist auch aus religiöser Sicht von großer Bedeutung,<br />

da sie sich am Synkretismus beteiligt hat. In<br />

Tarsus entwickelte sich ein starker religiö-ser Synkretismus<br />

(Religionsvermischung). Gottheiten wie Šanta,<br />

Ba’al und Zeus verschmolzen zu dem Stadtgott Sandan.<br />

Neben dem Mithraskult hatte auch das Judentum eine<br />

feste Stel-lung in Tarsus.<br />

ZYPERN: Der Chef wird Christ: Sergius Paulos,<br />

Gouverneur von Zypern, wird Christ. Der Zauberer Elymas<br />

versucht das zu verhin<strong>der</strong>n<br />

ANTALYA : Nicht zum Badeurlaub in die Türkei:<br />

Von Perge (16 km von Antalya) aus geht es nach Antiochen<br />

in Pisidien, Ikonion, Lystra und Derbe – konfliktreiche,<br />

nicht immer ungefährliche Besuche<br />

MAZEDONIEN: „Komm nach Europa und hilf uns!“: In<br />

Troas hat Paulus eine Vision, die ihn über den Bosporus<br />

ruft. So kommt die Botschaft erst-mals nach Europa<br />

ATHEN: Dem unbekannten Gott: Paulus hält<br />

eine Rede in Athen auf dem Areopag, bei <strong>der</strong> er die Athener<br />

bei ihren Glaubens-vorstellungen abholt<br />

EPHESUS: Aufstand <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft: In Ephesus<br />

kommt es zu Unruhen, weil die Christenlehre den Verkauf<br />

von Souvenirs <strong>der</strong> Göttin Artemis schädigt<br />

Bei gutem Wetter<br />

feiern wir unsere<br />

Gottesdienste auf<br />

Grund von Corona<br />

einfach draußen, wie<br />

hier in Wietzetze<br />

JERUSALEM / ROM: Schauprozess und Schiffbruch:<br />

Paulus wird in Jerusalem angeklagt, kann sich<br />

aber auf sein römisches Bürgerrecht berufen. <strong>Die</strong> Überstellung<br />

nach Rom erweist sich als gefahrvolle Reise mit<br />

vielen Hin<strong>der</strong>nissen<br />

25.7. Drethem | Lektorin Karmienke<br />

Ephesus – Aufstand <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft<br />

Apg. 19,23-40<br />

Wibbese | Pastor Rohlfing<br />

Antalya – Nicht zum Badur-laub in <strong>der</strong> Türkei<br />

Apg 13,13,-14,21<br />

01.08. Lenzen | Prädikant Meier<br />

Jerusalem/Rom – Schau-prozess und Schiffbruch<br />

Apg 23-28<br />

Gülden | Pastorin Kempe<br />

Zypern – Der Chef wird Christ Apg 132,6-12<br />

08.08. Wietzetze | Pastor Rohlfing<br />

Antalya – Nicht zum Badurlaub in <strong>der</strong> Türkei<br />

Apg 13,13,-14,21<br />

Breese im Bruch |Lektorin Karmienke<br />

Ephesus – Aufstand <strong>der</strong> Tou-rismuswirtschaft<br />

Apg. 19,23-40<br />

15.08. Bredsenbock | Pastor Gierow<br />

Athen - Dem unbekannten Gott Apg 17-34,<br />

Riebrau | Prädikant Meier<br />

Jerusalem/Rom – Schauprozess und Schiffbruch<br />

Apg 23-28<br />

22.08. Neu Darchau | Pastor Rohlfing<br />

Mazedonien - Komm nach Europa und hilf uns! Apg<br />

16,9ff<br />

Breselenz | Pastor Gierow<br />

Athen - Dem unbekannten Gott Apg 17-34<br />

29.08. Hitzacker | Pastorin Hennings<br />

Zypern – Der Chef wird Christ, Apg 132,6-12<br />

Gülden | Pastor Rohlfing<br />

Mazedonien - Komm nach Europa und hilf uns!<br />

Apg 16,9ff<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

17


Freiwillige Feuerwehr<br />

Ein seltener Geburtstag –<br />

die Ortsfeuerwehr Dannenberg wurde 147<br />

sts. Am 23. Juni 1874, wurde in Dannenberg das<br />

Gründungsprotokoll zur Errichtung einer Freiwilligen<br />

Feuerwehr, neben <strong>der</strong> bereits seit dem 01. April 1856<br />

bestehenden Pflichtfeuerwehr unterschrieben. Bereits<br />

an diesem Tag erklärten 17 Männer aus <strong>der</strong> Stadt<br />

ihren Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr. Im Archiv<br />

<strong>der</strong> Wehr sind sowohl die Gründungsurkunde, als auch<br />

das Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis aus dem Jahr 1874 noch vorhanden.<br />

<strong>Die</strong>ses Archiv wird <strong>der</strong>zeit von einem Chronisten „bearbeitet“<br />

und in einer Chronik zusammengefasst. Aus<br />

dieser Chronik möchten auszugweise berichten:<br />

Bei Gründung <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr Dannenberg,<br />

gab es im Gebiet des heutigen Landkreises Lüchow-<br />

Dannenberg bereits die Freiwilligen Feuerwehren Lüchow<br />

(gegr. 1868) und Clenze (gegr. 1870). Im Bereich<br />

<strong>der</strong> heutigen Polizeidirektion Lüneburg bestanden<br />

1874 erst 12 Freiwillige Feuerwehren.<br />

Planes zu treffen seien, wurde beschlossen, was folgt:<br />

1. Eine freiwillige Feuerwehr soll für Dannenberg errichtet<br />

und ins Leben gerufen werden.<br />

2. <strong>Die</strong> Kosten, die hieraus entstehen für Beschaffung<br />

<strong>der</strong> Feuerlösch Geräte pp. Sollen aus <strong>der</strong> Stadtcasse<br />

entnommen werden.<br />

Von dem Magistrate soll 1 Mitglied und von dem Bürgervorsteher-Collegium<br />

sollen 2 Mitglie<strong>der</strong> designiert<br />

werden, um in Verbindung mit Personen aus hiesiger<br />

Bürgerschaft, welche ihr Interesse an Errichtung einer<br />

freiwilligen Feuerwehr bereits bethätigt haben, die<br />

nöthigen Arrangements zu treffen, welche zu dem beregten<br />

Ziele führen.“<br />

Bereits am 11. Juni 1874 erfolgte die Einladung zur<br />

Gründungsversammlung <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr,<br />

für den 23. Juni 1874. Aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 17 Ersteintritte<br />

wurde dann ein Komitee von 7 Bürgern gewählt,<br />

In dem Sitzungsprotokoll des Magistrats<br />

von Dannenberg vom 05.<br />

Juni 1874 heißt es u. a. (wörtlich):<br />

„… halte es <strong>der</strong> Magistrat nun für<br />

angezeigt, dem in jüngster Zeit immer<br />

lauter werdenden Wunsche<br />

jüngerer Bürger und Bürgersöhne,<br />

auch in hiesiger Stadt, wie dies in<br />

an<strong>der</strong>en Städten des Landdrostei-<br />

Bezirks schon geschehen sei, mit<br />

<strong>der</strong> Errichtung einer freiwilligen<br />

Feuerwehr vorzugehen.<br />

<strong>Die</strong> städtischen Collegien erkannten<br />

das Bedürfnis <strong>der</strong> Errichtung<br />

einer freiwilligen Feuerwehr für<br />

hiesige Stadt zunächst an, und nach<br />

Besprechung über die Maßregeln,<br />

die vorerst zur Realisierung dieses<br />

18


zur Historie<br />

Pressestelle<br />

Kreisfeuerwehrverband e.V. – Breite Str. 68 – 29468 Bergen/D.<br />

Nah am Wasser gebaut – <strong>Die</strong> Wasserrettung <strong>der</strong><br />

Kreisbereitschaft 1<br />

die den Auftrag hatten, die Statuten für die Freiwillige<br />

Feuerwehr zu erstellen und dem Rat vorzulegen.<br />

Das Statut fand am 09. September 1874 die Genehmigung<br />

des Magistrats, nachdem einzelne Abän<strong>der</strong>un-<br />

Feuerwehr ist vielfältig, Feuerwehr ist abwechslungsreich –<br />

Feuerwehr ist eben nicht nur Feuer löschen. Heute stellen wir mit<br />

<strong>der</strong> gen Wasserrettung für notwendig <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr erachtet Lüchow-Dannenberg wurden. eine<br />

beson<strong>der</strong>e Einheit vor.<br />

In <strong>der</strong> Satzung heißt es u. a. (wörtlich):<br />

Heiko Bieniußa<br />

Pressereferent im Kreisfeuerwehrverband<br />

Lüchow-Dannenberg e.V.<br />

Breite Straße 68<br />

29468 Bergen an <strong>der</strong> Dumme<br />

E-Mail: presse@kfv-dan.de<br />

Web: www.kfv-dan.de<br />

Bergen an <strong>der</strong> Dumme, 29.03.2021<br />

Boote in den Feuerwehren im Landkreis gibt es schon recht lange.<br />

<strong>Die</strong> kreisweite Einheit „Wasserrettung“ gibt es seit 2004. Nachdem mehrere Einsätze auf <strong>der</strong> Elbe,<br />

u.a. „Der ein Bootsbrand Zweck mit <strong>der</strong> zwei Feuerwehr Toten bei Penkefitz, ist die bei Feuerwehren Feuersbrünsten im Landkreis im Jahr im 2003<br />

beschäftigten, begannen sich Verantwortliche <strong>der</strong> Bootswehren im Kreis Gedanken über eine<br />

zentrale Bezirke Koordinationsstelle <strong>der</strong> Stadt für Dannenberg Notfälle am und im Leben Wasser zu und bilden. Eigentum So entstand die zu<br />

Wasserrettung. Anfangs noch „Bootswesen“ danach als „Son<strong>der</strong>einheit Wasserrettung <strong>der</strong><br />

schützen und zu retten.“<br />

Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg“ betitelt, war sie <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr-Bereitschaft 1 (KFB1)<br />

angeglie<strong>der</strong>t. Aufgenommen Seit 2013 ist die wurden Wasserrettung nur <strong>der</strong> 5. Männer, Zug <strong>der</strong> KFB die 1. <strong>Die</strong> das Einheit 18. setzt Lebensjahr<br />

Damnatz, vollendet Gorleben, Gartow und und außer Lüchow. körperlicher Auch die kreisfremde Rüstigkeit<br />

Ortswehr aus Dömitz<br />

sich aus den<br />

Ortswehren zusammen, die allesamt nah am Wasser gebaut sind: Neu Darchau-Schutschur,<br />

Hitzacker,<br />

wird bei Einsätzen auf <strong>der</strong> Elbe mitalarmiert. „Dömitz schließt eine gewaltige Lücke an <strong>der</strong><br />

wasserlastigen<br />

auch einen<br />

Kreisgrenze“,<br />

tadellosen<br />

berichtet<br />

Ruf<br />

Andreas<br />

hatten.<br />

Lenz, <strong>der</strong> von Anfang an als Zugführer und seit<br />

2019 <strong>Die</strong> als Freiwillige Stellvertreter des Feuerwehr jüngeren Kollegen Dannenberg Daniel Hoch, die Einheit bestand betreut. aus: <strong>Die</strong> beiden sind ein<br />

eingespieltes Team und verantwortlich für die zentrale Ausbildung, für die Planung praktischer<br />

<strong>Die</strong>nste 1. Dem und einer Spritzencorps gemeinsame Jahresübung. mit Im <strong>der</strong> Einsatzfall Steigercompagnie sind sie die Fachmänner und für Beratung<br />

und Koordination und stehen als Bindeglied zwischen Einsatzleitung und den Männern und Frauen<br />

auf <strong>der</strong> dem Compagnie Wasser. <strong>Die</strong> Übungs- zur und Bedienung Einsatzszenarien <strong>der</strong> sind dabei Spritzen. sehr vielfältig: Brände auf<br />

Sportbooten 2. Dem und Rettungscorps.<br />

Binnenschiffen, in Uferzonen, die nur vom Wasser zu erreichen sind,<br />

Personenrettung o<strong>der</strong> -suche, Technische Hilfeleistung auf dem Wasser o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Transport<br />

von Sandsäcken bei Hochwasserlagen – sind nur einige mögliche Aufgaben. Auch beim Verlegen<br />

von Ölsperren kommen die Boote zum Einsatz. <strong>Die</strong> speziellen Inhalte in Theorie und Praxis für<br />

die Ausbildung und die regelmäßig stattfindenden Übungsdienste haben sich die Verantwortlichen<br />

über die Jahre selbst zusammengestellt. Darüber hinaus haben sie spezielles Kartenmaterial und<br />

Checklisten für die verschiedenen Einsatzszenarien erarbeitet, die im Einsatzfall einen schnellen<br />

Überblick über die erfor<strong>der</strong>liche Ausstattung gewährleisten. „Wir haben uns über die Jahre<br />

Gedanken gemacht um für jeden Einsatzfall gut vorbereitet zu sein“, erklärt Andreas Lenz das<br />

Vorgehen. So wird gewährleistet, dass auf allen sieben Booten <strong>der</strong> Wasserrettung <strong>der</strong> gleiche<br />

Wissens- und Materialstand herrscht.<br />

<strong>Die</strong> über 40-köpfige Truppe ist über die Jahre zusammengewachsen. Grund dafür ist auch ihr<br />

bislang größter Einsatz im Jahr 2013. Während des Jahrhun<strong>der</strong>thochwassers war <strong>der</strong> 5. Zug <strong>der</strong><br />

KFB 1 für die gesamte Elbe zuständig. Koordination aller Wasserrettungskräfte (Feuerwehr, DRK,<br />

DLRG und THW), Personenrettung, technische Hilfeleistung – „Es war eine harte Zeit. Wir waren<br />

jeden Tag mindestens 12 Stunden im Einsatz“, erinnert sich Daniel Hoch. „Es hat aber auch sehr<br />

viel Spaß gemacht“, fügt Andreas Lenz abschließend hinzu.<br />

Der niedrige Pegelstand <strong>der</strong> Elbe verän<strong>der</strong>t die Arbeit <strong>der</strong> Wasserrettung: <strong>Die</strong> Einsätze sind<br />

weniger geworden, die Jahresübung fiel wegen <strong>der</strong> Corona-Pandemie buchstäblich ins Wasser.<br />

dieser seiner irdischen Thätigkeit abberufen. Derselbe<br />

hat sich um Gründung und Ausbildung <strong>der</strong> Freiwilligen<br />

Feuerwehr, <strong>der</strong>en Hauptmann er seit ihrem mehr als<br />

15jährigen Bestehen war, große Verdienste erworben,<br />

was wir in dankbarer Erinnerung an seinen Eifer und<br />

seine Freude an Hebung dieses städtischen Instituts<br />

hierdurch öffentlich zum Ausdruck bringen.<br />

Solange die Freiwillige Feuerwehr in Dannenberg bestehen<br />

wird, solange wird <strong>der</strong> Name ihres Grün<strong>der</strong>s<br />

eine ehrende Erwähnung finden.<br />

Dannenberg, 23.12.1890<br />

Der Magistrat Koch Windel Angelbeck<br />

Mit dem Ableben von Hauptmann Westermann ging<br />

<strong>der</strong> erste Abschnitt im Bestehen <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr<br />

Dannenberg zu Ende.<br />

Text: Stefan Schmidt (Chronist), Feuerwehr Dannenberg<br />

Bil<strong>der</strong>: FF Dannenberg, Archiv<br />

links: Hauptmann Friedrich Westermann,<br />

rechts: 2. Hauptmann Wilhelm Hoppe<br />

Das „Commando“ über die Feuerwehr führte <strong>der</strong> Hauptmann<br />

und bei dessen Abwesenheit sein Adjutant.<br />

<strong>Die</strong> statutengemäßen Wahlen fanden am 02. November<br />

1874 statt. Es wurde durch Stimmzettel gewählt<br />

und fielen bei Eröffnung <strong>der</strong>selben auf:<br />

Kaufmann Friedrich Westermann 20 Stimmen und<br />

Färbermeister Wilhelm Hoppe 15 Stimmen.<br />

Herr Westermann nahm die Wahl an. Sodann wurde<br />

die Wahl des Adjutanten vorgenommen.<br />

Wilhelm Hoppe wurde mit absoluter Stimmenmehrheit<br />

gewählt und nahm die Wahl ebenfalls an.<br />

Der Magistrat <strong>der</strong> Stadt Dannenberg bestätigte am 11.<br />

November 1874 die Wahlen von F. Westermann zum<br />

Hauptmann und W. Hoppe zum 2. Hauptmann<br />

Hauptmann Friedrich Westermann führte die Freiwillige<br />

Feuerwehr Dannenberg seit dem Gründungsjahre<br />

1874, bis zu seinem Ableben am 23. Dezember 1890.<br />

Der Magistrat würdigte seine großen Verdienste durch<br />

folgenden Nachruf in <strong>der</strong> Jeetzel-Zeitung:<br />

„Der Hauptmann <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr, Kaufmann<br />

Friedrich Westermann, ist heute morgen aus<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

19


Elbe-Jeetzel-Klinik<br />

Kleines Haus ganz groß<br />

Unsere Klinik in Dannenberg ist ein zertifiziertes Krankenhaus <strong>der</strong> Grundversorgung.<br />

Mit mo<strong>der</strong>ner Medizin und fürsorglicher Pflege helfen wir unseren PatientInnen beim Gesundwerden.<br />

Durch die Einglie<strong>der</strong>ung verschiedener Fachpraxen, eines Dialysezentrums, einer Diabetologischen<br />

Fachambulanz sowie einer Facharztpraxis für Orthopädie und Frauenheilkunde (MVZ) bieten wir<br />

unseren Patienten als regionales Gesundheitszentrum eine Rundum-Versorgung.<br />

Ambulanz/Notaufnahme<br />

Unfall? Plötzlich schwer krank? Das Herz stolpert- und<br />

nun? An 365 Tage im Jahr – rund um die Uhr – steht<br />

unser Team <strong>der</strong> Notaufnahme für Sie am Start. Ärzte<br />

und Pflegekräfte kümmern sich tagtäglich um eine<br />

schnelle und fachgerechte Versorgung in allen Bereichen.<br />

<strong>Die</strong> Notaufnahme ist barrierefrei und für Krankentransporte<br />

auch liegend erreichbar. Sie verfügt<br />

über sieben Behandlungsräume mit <strong>der</strong> medizinischtechnischen<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Ausstattung. Ein Schockraum<br />

mit Monitorüberwachung gewährleistet im<br />

Ernstfall eine adäquate Erstversorgung. Ist große Eile<br />

geboten, kann auch <strong>der</strong> Hubschrauberlandeplatz genutzt<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> dem Klinikum angeglie<strong>der</strong>te Radiologie befindet<br />

sich in unmittelbarer Nähe und garantiert eine<br />

24-Stunden-Versorgung durch bildgebende Diagnostik:<br />

Röntgen, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie<br />

(MRT). Matthias Franke ist Chefarzt<br />

<strong>der</strong> Anästhesie und Intensivmedizin und zugleich leiten<strong>der</strong><br />

Notarzt des Rettungsdienstes, denn die Klinik<br />

beteiligt sich am Notdienst des Landkreises.<br />

Intensivstation<br />

<strong>Die</strong> interdisziplinär genutzte Intensivstation verfügt<br />

über eine mo<strong>der</strong>n konzipierte Intensiv- und Überwachungseinheit<br />

mit sechs Betten, inkl. Langzeitbeatmungsplätze.<br />

Hier werden PatientInnen bei schweren<br />

Infektionen, bei kardialen Notfällen, nach großen operativen<br />

Eingriffen, Vergiftungen, Magen-o<strong>der</strong> Darmblutungen<br />

und sonstigen Krankheiten behandelt, bei<br />

denen eine kontinuierliche Überwachung <strong>der</strong> vitalen<br />

Funktionen erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />

Medizin ist Vertrauenssache… Beson<strong>der</strong>s in Situationen,<br />

in denen man um Leib und Leben fürchtet, muss<br />

man sich auf das Tun und Können an<strong>der</strong>er verlassen.<br />

Wir arbeiten Tag für Tag engagiert und konzentriert<br />

dafür, das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.<br />

Ist dann die kritische Phase vorüber, kann meist eine<br />

kontrollierte Weiterbehandlung auf einer unserer<br />

„Normalstationen“ fortgesetzt werden.<br />

Innere Medizin<br />

Unsere Ärzte und Pflegekräfte begleiten Jung & Alt<br />

auf ihrem Weg bis zur Entlassung nach Hause. Dr. Ulrich<br />

Backenköhler leitet die kardiologische Abteilung<br />

und verfügt über mo<strong>der</strong>ne Medizintechnik, die Leben<br />

retten kann. Beispielhaft sei hier nur die Herzkatheter-<br />

Untersuchung mit Stent-Implantation genannt. Das<br />

Repertoire ist aber erheblich größer. Krankheiten des<br />

Herz-Kreislaufsystems wie Bluthochdruck, Herzinfarkt<br />

und Herzschwäche sind immer noch die Haupttodesursachen<br />

in Deutschland. Deshalb ist eine rechtzeitige<br />

Diagnostik und Therapie unerlässlich. Überprüfungen<br />

<strong>der</strong> Einstellung mit Herz- o<strong>der</strong> Blutdruckmedikamenten<br />

20


sowie Funktionstests von medizinisch-technischen<br />

Implantaten wie Herzschrittmachern und Defibrillatoren<br />

schaffen im Ernstfall Sicherheit für die PateintInnen.<br />

In <strong>der</strong> Abteilung Gastroenterologie unter <strong>der</strong> Leitung<br />

von Dr. Abou-Rjeili behandeln wir Erkrankungen des<br />

Magen-Darm-Traktes, <strong>der</strong> Leber und Gallenwege, Blutungen,<br />

bösartige Tumore im Verdauungstrakt, Entzündungen<br />

<strong>der</strong> Speiseröhre, Dickdarmentzündungen<br />

und Erkrankungen <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse. Dabei bedienen<br />

wir uns zum Beispiel endoskopischer Maßnahmen<br />

wie <strong>der</strong> Kapselendoskopie.<br />

Chirurgie<br />

(Allgemein-, Viszeral-, Venenchirurgie)<br />

Behandlungsschwerpunkte <strong>der</strong> Abteilung sind Bauchund<br />

Schilddrüsenoperationen in minimal-invasiver<br />

(Schlüsselloch-) Chirurgie. Hervorzuheben sind OPs an<br />

Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Nebennieren, Magen,<br />

Leber und Galle, sowie sämtlichen Darmabschnitten,<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Tumorchirurgie. Ergänzt wird<br />

das Spektrum durch die operative Versorgung von<br />

Leisten- und Bauchwandbrüchen sowie notfallmäßige<br />

gefäßchirurgische Maßnahmen am arteriellen System<br />

und die Venenchirurgie (u. a. Krampfa<strong>der</strong>n). Chefarzt<br />

<strong>der</strong> Abteilung ist Dr. Gilbert Mugomba, <strong>der</strong> zugleich<br />

Leiter des Schilddrüsen- und Hernienzentrums ist.<br />

Orthopädie / Unfallchirurgie<br />

Der erfahrene Operateur und Spezialist für Unfallchirurgie,<br />

Metin Sekerci, ist Sport- und Notfallmediziner<br />

und hat schon den Handball-Bundesligisten Buxtehu<strong>der</strong><br />

SV ärztlich betreut. Er legt großen Wert auf Teamgeist<br />

und Zusammenarbeit mit den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />

Ärzten. Außerdem betreut er in seiner BG-Sprechstunde<br />

PatientInnen nach Arbeits- und Wegeunfällen.<br />

Bis auf die Wirbelsäulenoperationen deckt seine Abteilung<br />

die komplette Bandbreite <strong>der</strong> Unfallchirurgie ab.<br />

Gynäkologie & Geburtshilfe<br />

Wir verfügen über langjährige Erfahrungen in minimalinvasiven,<br />

schonenden chirurgischen Eingriffen,<br />

mit Schwerpunkten u. a. bei Harninkontinenz und<br />

Senkungsbeschwerden. Chefarzt Marek Jan Loroch<br />

sagt: „Unser oberstes Ziel ist die Behandlung unserer<br />

Patientinnen nach den besten Therapiestandards.“ Dabei<br />

orientieren wir uns an den national und international<br />

anerkannten Leitlinien.<br />

Auch in den ganz wun<strong>der</strong>vollen Augenblicken sind wir<br />

für Sie da … Unsere Geburtshilfliche Abteilung steht<br />

mit zwei vollausgestatteten Kreißsälen 24 Stunden<br />

am Tag für werdende Mütter bereit.<br />

Unterstützt werden wir von <strong>der</strong> Hebammengemeinschaft<br />

„Rundling“. Das Motto <strong>der</strong> sympathischen Hebammen:<br />

„Eine von uns ist immer da!“<br />

Akutgeriatrie<br />

<strong>Die</strong> Geriatrie, auch Altersmedizin genannt, ist die Lehre<br />

von den Krankheiten des älteren Menschen. Sie umfasst<br />

die Erkennung, Behandlung und Rehabilitation<br />

von akuten o<strong>der</strong> chronisch körperlichen und seelischen<br />

Erkrankungen im höheren Lebensalter. Dabei wird <strong>der</strong><br />

gesamte Mensch mit seinen körperlichen, seelischen<br />

und sozialen Gegebenheiten betrachtet.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Abteilung ist es, PatientInnen soweit zu<br />

mobilisieren, dass eine Entlassung in die häusliche<br />

Umgebung durch Wie<strong>der</strong>erlangung größtmöglicher<br />

Alltagskompetenz und Selbständigkeit möglich ist.<br />

Dafür arbeiten Chefarzt Dr. Bernd Guthmann und sein<br />

Team mit großer Leidenschaft.<br />

Schmerzambulanz<br />

<strong>Die</strong> im Hause befindliche Schmerzambulanz bietet<br />

eine individuelle Schmerztherapie. Sie erfor<strong>der</strong>t vor allem<br />

eines: Geduld. Sowohl für den Patienten als auch<br />

den Schmerztherapeuten ist es eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

die optimale Behandlungsstrategie zu entwickeln. Gerade<br />

<strong>der</strong> chronische Schmerz hat bei jedem Betroffenen<br />

eine individuelle <strong>Geschichte</strong> - und diese gilt es zu<br />

erkennen und in die Behandlung mit einzubeziehen.<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Hermann-Löns-Str. 2<br />

29451 Dannenberg<br />

Tel: (0 58 61) 83 0<br />

E-Mail: info@eljek.de<br />

www.elbe-jeetzel-klinik.de<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

21


Aus den Orten<br />

Automedia<br />

Erlkönigjäger aus Neu Darchau<br />

Mit seiner Agentur „Automedia“ betreibt <strong>der</strong> Neu Darchauer<br />

Pressefotograf Andreas Conradt eine Agentur für sogenannte<br />

Erlkönigfotos. Der Begriff für die geheim getesteten künftigen<br />

Automodelle stammt von Goethes Ballade vom Erlkönig.<br />

Sie beginnt mit den Worten: „Wer reitet so spät durch<br />

Nacht und Wind?“ Dabei ist die Frage nach dem Wer häufig<br />

einfacher zu beantworten als die nach dem Wo und Wann ...<br />

ERLKÖNIG<br />

Elektroauto VW ID.5 – demnächst an <strong>der</strong> Ladesäule in Neu Darchau<br />

NÜRBURG | VW macht Ernst mit <strong>der</strong> ID.-Offensive,<br />

denn nach ID.3 und ID.4, die beide schon beim Händler<br />

stehen, dreht nun schon das SUV-Coupé mit dem<br />

Namen ID.5 geheime Testrunden auf dem Nürburgring.<br />

Als technische Basis dient beim ID.5 wie bei allen<br />

ID.-Baureihen <strong>der</strong> Elektroauto-Baukasten MEB.<br />

Der ID.5 kommt mit sportlich-elegantem Coupé-Design,<br />

klassenübergreifendem Raumgefühl, intuitiver<br />

Bedienung, voller Vernetzung und „Over-the-Air“-<br />

Updates mithilfe des Mobilfunknetzes.<br />

<strong>Die</strong> Hochvolt-Batterie im Boden <strong>der</strong> Karosserie sorgt<br />

für einen tiefen Schwerpunkt und eine ausbalancierte<br />

Fahrdynamik. Als Reichweite gibt VW für den<br />

ID.5 bis zu 540 Kilometer an, für die Sportversion<br />

ID.5 GTX bis zu 497 Kilometer. Zum Vergleich: Das<br />

Schwestermodell ID.4 im SUV-Format schafft <strong>der</strong>zeit<br />

gemäß WLTP-Norm maximal 522 Kilometer pro<br />

Ladung.<br />

Wann und zu welchem Preis <strong>der</strong> ID.5 angeboten<br />

wird, bleibt abzuwarten. Der ID.4 kostet ab 37.415<br />

Euro, das Coupé-Derivat dürfte etwas teurer werden.<br />

Offiziell vorgestellt wird das neue Elektroauto<br />

wohl gegen Ende dieses Jahres, erste Kundenfahrzeuge<br />

werden sicher nicht vor Frühjahr ausgeliefert.<br />

22


ÆLV<br />

Das Magazin von<br />

Nr. 02 | Juli 2021<br />

Knochenjob und Sonnenbrand<br />

<strong>Die</strong> Neugestaltung <strong>der</strong> Fährwiese nimmt Gestalt an<br />

Fährwiese • Am letzten Wochenende im Mai haben die Arbeiten zur Gestaltung <strong>der</strong> Fährwiese begonnen. Rund 20 Mitglie<strong>der</strong><br />

von elbDORFaktiv haben seitdem bei hochsommerlichem Wetter an <strong>der</strong> Umsetzung des Konzepts mitgewirkt, das über<br />

Monate vom Gemein<strong>der</strong>at, <strong>der</strong> Hafen-AG und elbDORFaktiv erarbeitet worden war. <strong>Die</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> Neugestaltung<br />

liegen auf dem Klangschalenpark, dem Open-Air-Ausstellungsgelände und einer Sperrung für Fahrzeuge. (ac)<br />

In den Tagen vor dem ersten Arbeitseinsatz waren schon die<br />

Palettenmöbel renoviert und repariert worden. Gänzlich neu<br />

erschaffen wurden zwei Liegen, die künftig Sternen-Fans eine<br />

Beobachung des Nachthimmels erlauben. Für die rustikale<br />

Möblierung und für den Aufbau <strong>der</strong> zehn Klangschalen wurden<br />

Ende Mai Flächen und Verbindungswege auf <strong>der</strong> Fährwiese<br />

gemäht – genauso wie die große Veranstaltungsfläche,<br />

auf <strong>der</strong> nicht nur <strong>der</strong> Wunde.r.punkt während <strong>der</strong> Kulturellen<br />

Landpartie stattfinden wird, son<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> auch<br />

schon <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zikus „Lillibee” <strong>der</strong> Neu Darchauer Grundschule<br />

für Aufführungen interessiert ist. Tische, Bänke und<br />

Sternenliegen erfreuen sich schon jetzt großer Beliebtheit<br />

bei Bewohnern und Gästen des Ortes.<br />

Völlig unbeeindruckt vom rohen Holz <strong>der</strong> Möbel und den Abgasen<br />

<strong>der</strong> Mäher hat ein weiteres Team zudem Absperrpfosten<br />

grundiert, lackiert und vor allem künstlerisch bemalt. Entstanden<br />

ist so eine Sperrung des elbwärts gelegenen Teils <strong>der</strong><br />

Fährwiese für PKW und Reisemobile. Eine bunte Reihe ist da<br />

entstanden – inspiriert von einer ähnlichen Absperrung, die<br />

eines <strong>der</strong> elbDORFaktiv-Mitglie<strong>der</strong> vor Jahren in einer Kleinstadt<br />

in Andalusien entdeckt hat. Zu Fuß und mit dem Fahrrad<br />

kann – und soll! – die Fährwiese aber natürlich von Je<strong>der</strong>mann<br />

und zu je<strong>der</strong> Zeit<br />

genutzt werden. Neben<br />

<strong>der</strong> Absperrung wurde<br />

ein Parkplatz für behin<strong>der</strong>te<br />

Personen eingerichtet,<br />

und auch die<br />

Markierung <strong>der</strong> PKW-<br />

Stellfläche für die Fährleute<br />

wurde auf gleiche<br />

Weise erneuert. Auf <strong>der</strong><br />

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Fährwiese und im Bereich <strong>der</strong> Stellplätze für Bootsanhänger<br />

wurde zudem die Aufstellung von Schil<strong>der</strong>n vorbereitet.<br />

Deren Montage erfolgt, sobald die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Grundschule<br />

Neu Darchau ihre Bil<strong>der</strong> fertiggestellt haben, die Grundlage<br />

<strong>der</strong> Beschil<strong>der</strong>ung werden sollen.<br />

Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe wurden schließlich<br />

die renovierten Pfosten des Open-Air-Ausstellungsgeländes<br />

erneut aufgestellt – eine erste Ausstellung folgt in<br />

wenigen Tagen – und die Fundamente für die zehn Klangschalen<br />

gegossen. Deren Aufstellung erfolgt, sobald <strong>der</strong> Beton<br />

ausgehärtet ist. <strong>Die</strong> Fertigstellung aller Einzelmaßnahmen<br />

ist rechtzeitig zur Eröffnung <strong>der</strong> KLP Ende Juli geplant.<br />

V<br />

ÆLV<br />

<strong>Die</strong> folgenden vier Seiten sind mit <strong>der</strong> Möglichkeit zum Herausnehmen in <strong>der</strong> Heftmitte platziert. <strong>Die</strong> Publikation wird von <strong>der</strong> Bürgerinitiative elbDORFaktiv eingebracht.<br />

I


ÆLV<br />

Rettet die Nacht!<br />

Ortsbild • Im Vorfeld <strong>der</strong> jüngsten Sitzung des Neu Darchauer Gemein<strong>der</strong>ats wurde bekannt, dass <strong>der</strong> zuständige Energieversorger<br />

die Straßenlaternen <strong>der</strong> Gemeinde auf LED-Leuchtmittel umrüsten will. Das ist gut, denn es spart Energie, CO 2<br />

und Steuergel<strong>der</strong>. Doch es birgt auch die Gefahr <strong>der</strong> Verschlechterung <strong>der</strong> Licht-Qualität. elbDORFaktiv unterstützt die Gemeinde<br />

im Bemühen, Fehler, die an<strong>der</strong>enorts gemacht wurden, zu vermeiden. (ac)<br />

Vor dem Hintergrund möglicher Kosteneinsparung und höherer<br />

Nachhaltigkeit ist <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> vorhandenen Straßenlaternen<br />

grundsätzlich zu begrüßen. Das Thema „(Straßen)beleuchtung“<br />

umfasst aber auch an<strong>der</strong>e Bereiche als die<br />

Einsparung von Energie und Kosten. Hier sind durch fehlende<br />

Informationen in <strong>der</strong> Vergangenheit an an<strong>der</strong>en Orten lei<strong>der</strong><br />

immer wie<strong>der</strong> Fehler bei <strong>der</strong> Umrüstung gemacht worden.<br />

<strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Region ansässige Arbeitsgemeinschaft „Sternenparadies<br />

Elbtalaue“, <strong>der</strong> auch elbDORFaktiv angehört, hat<br />

darum schon im Vorfeld <strong>der</strong> Diskussion in den Ausschüssen<br />

Informationen bereitgestellt, um mitzuhelfen, Fehlentwicklungen<br />

in Neu Darchau zu vermeiden.<br />

Neben <strong>der</strong> Ausleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen<br />

und <strong>der</strong> Einsparung von Energie und Kosten, sollten bei <strong>der</strong><br />

Umrüstung weitere Aspekte bedacht werden:<br />

V Insektenschutz<br />

Der Rückgang des Insektenaufkommens ist in den letzten<br />

Jahren auf vielen Kanälen kommuniziert worden. Dazu<br />

trägt sehr wesentlich eine immer heller ausgeleuchtete<br />

Nacht bei. Dennoch nimmt die Lichtverschmutzung in<br />

Deutschland nach wie vor jedes Jahr um sechs Prozent zu.<br />

An Deutschlands Straßenlaternen sterben pro Jahr rund 100<br />

Milliarden Insekten. Dem Insektensterben wollen die Bundesregierung<br />

seit 2019 mit dem „Aktionsprogramm Insektenschutz“<br />

und das Land Nie<strong>der</strong>sachsen seit 2020 mit dem<br />

„Aktionsprogramm Insektenvielfalt Nie<strong>der</strong>sachsen“ entgegenwirken.<br />

Auch dort wird falsche und übermäßige öffentliche<br />

Beleuchtung als ein Faktor des Insektensterbens genannt<br />

und entsprechende Gegenmaßnahmen gefor<strong>der</strong>t.<br />

V Lichtverschmutzung<br />

Der Landkreis Lüchow-Dannenberg gehört – noch – zu den<br />

zwei Prozent <strong>der</strong> dunkelsten Flächen in Deutschland. <strong>Die</strong>s<br />

gilt in beson<strong>der</strong>em Maße für ein Band von Neuhaus über<br />

Neu Darchau in das Waldgebiet Göhrde. Nicht nur aus naturschutzfachlicher<br />

Sicht, son<strong>der</strong>n auch im Interesse eines<br />

sich in <strong>der</strong> Elbtalaue und insbeson<strong>der</strong>e in Neu Darchau gerade<br />

entwickelnden nachhaltigen Tourismus‘ (Kanuverleih,<br />

Klangschalenpark, Kooperationen mit dem Göpelhaus) ist<br />

es essenziell, die natürliche Dunkelheit nicht zu gefährden.<br />

Zudem würde durch übermäßige Beleuchtung <strong>der</strong> Weg zu<br />

einem von <strong>der</strong> AG „Sternenparadies Elbtalaue“ angestrebten<br />

zertifizierten Sternenpark erschwert o<strong>der</strong> verbaut. Dass<br />

ein solcher Sternenpark auch wirtschaftlich interessant sein<br />

kann, wurde unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Rhön eindrücklich belegt.<br />

V Sicherheit<br />

Nach vorherrschen<strong>der</strong> Meinung ist Straßenbeleuchtung notwendig,<br />

um Unfälle zu vermeiden, das Gefühl <strong>der</strong> Sicherheit<br />

zu erhöhen und Kriminalität zu verhin<strong>der</strong>n. Doch hier handelt<br />

es sich um ein allzu weit verbreitetes Trugbild: Unter an<strong>der</strong>em<br />

laut einer 2015 erschienenen Studie aus Großbritannien,<br />

für die Wissenschaftler die Folgen <strong>der</strong> Lichtabschaltung<br />

in 62 englischen und walisischen Städten untersucht haben,<br />

führt das Fehlen, zeitweise Abschalten o<strong>der</strong> Dimmen von öffentlicher<br />

Beleuchtung we<strong>der</strong> zu erhöhter Kriminalität noch<br />

zu mehr Unfällen.<br />

So wurde etwa überprüft, wie sich <strong>Die</strong>bstahl, Raub, Gewalt<br />

und sexuelle Gewalt in verschiedenen Stadtteilen je nach<br />

Beleuchtungsstrategie entwickelt haben. Das verblüffende<br />

Ergebnis ist eindeutig: Es gibt keine Hinweise, dass Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung mit Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Unfallhäufigkeit zusammenhängen. Auch gab es keine<br />

Korrelation zwischen dem gänzlichen o<strong>der</strong> zeitweisen<br />

Abschalten von Licht und <strong>der</strong> Kriminalitätsrate. An<strong>der</strong>erseits<br />

hat aber auch die Anzahl von Personen, die im Dunklen<br />

unterwegs waren, nicht abgenommen – das subjektive<br />

Sicherheitsgefühl hatte offenbar nicht abgenommen.<br />

Fotos: S.1: Karin Behr, S.2 u. 3: Helmut Schnie<strong>der</strong>, S.4: Verlag, Anton<br />

24<br />

II


ÆLV<br />

V Fazit<br />

Mit <strong>der</strong> bestehenden Straßenbeleuchtung ist Neu Darchau in<br />

Bezug auf Insektenschutz, Lichtemission und Sicherheit vergleichsweise<br />

gut aufgestellt. Vor diesem Hintergrund wäre<br />

ein Handeln eigentlich nicht erfor<strong>der</strong>lich. Das liegt an <strong>der</strong> geringen<br />

Beleuchtungsstärke (Insektenschutz), den beschirmten<br />

Leuchtköpfen (Emissionen; problematisch ist aber jeweils<br />

<strong>der</strong> transparente Ring oberhalb <strong>der</strong> Schirme) und <strong>der</strong> geringen<br />

Abstände <strong>der</strong> Lampen zueinan<strong>der</strong> (Sicherheit, gleichmäßige<br />

Ausleuchtung).<br />

Umso mehr gilt es, diese positiven Punkte nicht zu verschlechtern<br />

und negative Aspekte im Zuge <strong>der</strong> Umrüstung<br />

zu optimieren. <strong>Die</strong> Arbeitsgemeinschaft „Sternenparadies<br />

Elbtalaue“ und <strong>der</strong> Verein elbDORFaktiv e.V. haben darum<br />

den Mitglie<strong>der</strong>n des Gemein<strong>der</strong>ats folgende Vorschläge unterbreitet:<br />

• <strong>Die</strong> heutigen Lichtköpfe sollten ausgetauscht werden gegen<br />

Laternen, die dem Prinzip Schreibtischlampe folgen:<br />

nur nach unten beleuchten,<br />

keinesfalls<br />

zur Seite<br />

o<strong>der</strong> nach<br />

oben. Es sollten<br />

unbedingt nur<br />

LED-Leuchtmitteln<br />

mit einer Farbtemperatur<br />

von 2000° Kelvin<br />

o<strong>der</strong> weniger<br />

eingesetzt werden.<br />

• Hilfsweise: Bei<br />

Beibehaltung<br />

<strong>der</strong> heutigen<br />

Lichtköpfe sollten<br />

unbedingt<br />

LED-Leuchtmit<br />

tel von<br />

2000° Kelvin<br />

und niedriger<br />

und mit asymmetrisch angeordneten, das heißt nur<br />

noch unten strahlenden LEDs eingesetzt werden. Wenn<br />

möglich, sollten die transparenten Ringe oberhalb <strong>der</strong><br />

Schirme „verdunkelt“ und die Kuppeln aus Milchglas<br />

entfernt o<strong>der</strong> durch solche aus transparentem Glas ersetzt<br />

werden.<br />

• <strong>Die</strong> heutige Abschaltung <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung von<br />

23.15 Uhr bis 5.00 Uhr sollte beibehalten, besser noch<br />

ausgeweitet werden (zum Beispiel Abschaltung bereits<br />

ab 22.30 Uhr).<br />

• <strong>Die</strong> Leuchtstärke sollte gegenüber heute nicht erhöht<br />

werden.<br />

• Ein Zubau weiterer Laternen sollte vermieden werden.<br />

V Übrigens<br />

In einem zweijährigen Prozess hat die Gemeinde Göhrde zusammen<br />

mit <strong>der</strong> AG „Sternenparadies Elbtalaue“ das Versorgungsunternehmen<br />

„E-Werk Bleckede-Dahlenburg“ an<br />

die Thematik herangeführt, so dass dort nun mit gutem Verständnis<br />

für die hier genannten Überlegungen gerechnet<br />

werden und <strong>der</strong> Prozess in Neu Darchau deutlich schneller<br />

ablaufen kann. Art und Farbe <strong>der</strong> Beleuchtung können<br />

seit Kurzem allnächtlich in Göhrde und Dübbekold<br />

begutachtet werden. elbDORFaktiv hat zudem<br />

angeregt, eine „Beleuchtungs-AG“ <strong>der</strong> Gemeinde<br />

zu gründen (analog zu <strong>der</strong> äußerst erfolgreichen<br />

und angenehmen „Hafen-AG“), um in <strong>der</strong><br />

Frage <strong>der</strong> ortsbildprägenden Straßenbeleuchtung<br />

die Stimmen aller Interessierten hören zu können.<br />

Das „E-Werk Bleckede-Dahlenburg” hat sich zu einem<br />

Beratungsgespräch mit Verteter/-innen <strong>der</strong><br />

Gemeinde und von elbDORFaktiv bereiterklärt.<br />

Konkrete Vorschläge für eine verträgliche Umrüstung<br />

<strong>der</strong> Straßenlaternen hat elbDORFaktiv dem E-<br />

Werk bereits übermittelt. Der Termin für das Gespräch<br />

stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

III25


ÆLV<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Kripo<br />

elbDORFaktiv hilft bei Finanzierung<br />

Kurzmeldungen<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Vereins elbDORFaktiv e.V.<br />

findet statt am 22. August 2021 um 15 Uhr. Der Ort <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

wird noch bekannt gegeben, die Einladung geht<br />

den Mitglie<strong>der</strong>n rechtzeitig zu. Vor Eröffnung besteht die Gelegenheit,<br />

in den Verein einzutreten und anschließend an <strong>der</strong><br />

Versammlung teilzunehmen. Für alle übrigen Personen ist die<br />

Teilnahme nur bei Zustimmung <strong>der</strong> anwesenden Mitglie<strong>der</strong><br />

zulässig. Informationen zum Eintritt sind auch erhältlich unter<br />

info@elbdorfaktiv.de o<strong>der</strong> telefonisch unter 05853 - 980 10 23. (ac)<br />

Mit <strong>der</strong> Schaltung einer Anzeige hat elbDORFaktiv dazu beigetragen,<br />

die aktuelle Ausgabe <strong>der</strong> Broschüre „Kripo-TIPPS<br />

- Sichere Kindheit - Verantwortungsvolle Gesellschaft” des<br />

Bunds Deutscher Kriminalbeamter (BDK) produzieren zu können.<br />

Damit unterstützt <strong>der</strong> Verein am Schul- und KiTa-Standort<br />

Neu Darchau, „vor allem Eltern und Erziehungspersonen<br />

schützendes Wissen zur Vorbeugung von Kindesmisshandlung<br />

und Kindesmissbrauch zu vermitteln”, so <strong>der</strong> BDK. „Eine<br />

,verantwortungsvolle Gesellschaft’ könnte auch das Motto<br />

von elbDORFaktiv sein”, erklärte Vereinsvorsitzende Ursula<br />

Blancke-Dau, „und deshalb war es für uns Ehrensache, die<br />

46-seitige A5-Broschüre <strong>der</strong> Kriminalpolizei finanziell zu unterstützen.”<br />

Unterdessen<br />

haben Kin<strong>der</strong><br />

3./4. Klasse <strong>der</strong><br />

Grundschule Neu<br />

Darchau maßgeblich<br />

bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />

einer Beschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> neuen Einrichtungen auf <strong>der</strong><br />

Fährwiese mitgeholfen. Ihre Bil<strong>der</strong> von Schiffen auf <strong>der</strong> Elbe,<br />

vom Sternenhimmel über <strong>der</strong> Elbtalaue und von saftigen<br />

Blumenwiesen werden bestimmende Elemente <strong>der</strong><br />

künftigen Hinweisschil<strong>der</strong> sein – zu sehen erstmals während<br />

<strong>der</strong> Zeit des Wunde.r.punkts Neu Darchau Ende Juli. (ac)<br />

Wunde.r.punkt Neu Darchau<br />

Bekanntlich ist die Kulturelle Landpartie (KLP) aufgrund <strong>der</strong><br />

Corona-Pandemie verschoben worden. Damit findet auch <strong>der</strong><br />

Wunde.r.punkt Neu Darchau erst während des Ausweichtermins<br />

vom 28. Juli bis zum 8. August statt. Selbst dem Reisebegleiter<br />

merkt man die ungewöhnlichen Umstände an: Er ist<br />

dünner und eher eine Imagebroschüre als ein Plan <strong>der</strong> Veranstaltungen.<br />

Dafür gibt es grandiose Portraits <strong>der</strong> teilnehmenden<br />

Wunde.r.punkte – auch von uns in Neu Darchau. (ac)<br />

Wieso Ælv?<br />

„Elbe“ nennen wir heute den Fluss vor unserer Haustür.<br />

Wer noch nie<strong>der</strong>deutsch spricht, kennt ihn als „Elv“, im<br />

tschechischen wird er als „Labe“ bezeichnet. Der althochdeutsche<br />

Name des Flusses lautete „Elba“ (ca. 750<br />

bis 1050 n. Chr.), <strong>der</strong> altenglische „Ielf“ o<strong>der</strong> „Ælf“ (ca.<br />

450 bis 1300 n. Chr.). Entlehnt wurden alle Namen von<br />

den frühen Germanen (weit vor Christi Geburt), die die<br />

Elbe als „Albia“ o<strong>der</strong> „Albis“ bezeichneten – also schlicht<br />

als „Fluss“, was <strong>der</strong> dominierenden Stellung des Stroms<br />

in <strong>der</strong> Norddeutschen Tiefebene angemessen war.<br />

Der Titel unseres Magazins ist dem altenglischen Namen<br />

<strong>der</strong> Elbe entlehnt – Ælf – <strong>der</strong> wohl auch die heutigen Bezeichnungen<br />

für das Wort „Fluss“ in den skandinavischen<br />

Län<strong>der</strong>n geprägt hat: „Älv“ im Schwedischen, „Elv“ in <strong>der</strong><br />

norwegischen und „Elfur“ in <strong>der</strong> isländischen Sprache.<br />

Impressum<br />

V<br />

Info über elbDORFaktiv<br />

1. Jahrgang<br />

Ausgabe Nr. 2, Juli 2021<br />

ÆLV<br />

ist ein kostenloses Informationsblatt<br />

des Vereins elbDORFaktiv e.V. in<br />

Neu Darchau<br />

Kontakt<br />

Am Hafen 2, 29490 Neu Darchau<br />

Tel.: 05853 - 980 10 23<br />

Mail und Internet<br />

info@elbdorfaktiv.de<br />

www.elbdorfaktiv.de<br />

facebook.com/elbDORF.aktiv<br />

Verantwortlich (V. i. S. d. P.)<br />

Andreas Conradt (ac)<br />

Adresse wie vorstehend<br />

Redaktion<br />

Ursula Blancke Dau (ubd)<br />

Andreas Conradt (ac)<br />

Doris Krohn (dk)<br />

Weitere Text- und Bildrechte<br />

wie namentlich gekennzeichnet<br />

Produktion<br />

Layout: Andreas Conradt<br />

Korrektorat: Doris Krohn<br />

elbDORFaktiv ist eine offene Plattform für alle Bürgerinnen und Bürger <strong>der</strong><br />

Gemeinde Neu Darchau. Das Ziel <strong>der</strong> hier engagierten Menschen ist es mitzuhelfen,<br />

unsere Dörfer lebenswerter und liebenswerter zu gestalten. Dazu<br />

arbeiten wir an Projekten, die die Gemeinschaft in unseren Orten weiter<br />

stärken und die Identifikation mit ihnen vergrößern. Haben Sie auch Ideen?<br />

Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. O<strong>der</strong> kommen Sie zu unseren öffentlichen<br />

Treffen. Sie finden an wechselnden Orten immer am ersten Sonntag<br />

im Monat um 16 Uhr statt. Dort wird über aktuelle und zukünftige Projekte<br />

und <strong>der</strong>en praktische Umsetzung diskutiert.<br />

elbDORFaktiv e.V. ist kein geschlossener Verein. Bei uns dürfen Je<strong>der</strong>mann<br />

und Jedefrau an Treffen und Projekten teilnehmen. Der offizielle Charakter<br />

des „e.V.“ dient nur im Hintergrund <strong>der</strong> vereinfachten Umsetzung von Projekten.<br />

Eine Mitgliedschaft im Verein ist für die Teilnahme an unseren Treffen<br />

und das Mitwirken an unseren Projekten nicht erfor<strong>der</strong>lich. Wir sind zudem<br />

politisch unabhängig und streben nicht an, eine neue Partei zu gründen<br />

o<strong>der</strong> uns an eine bestehende Partei anzulehnen.


Schnelles Internet im Wendland<br />

Nach Eingang des Päckchens meldet sich ein Techniker<br />

in <strong>der</strong> Regel ein- bis zwei Wochen später, um die Bereitstellung<br />

des Anschlusses vorzunehmen. Danach können<br />

Sie das bessere Netz nutzen. Je nach Anbieter und Ihrer<br />

Vertrags-Auswahl. So war es auch hier: ca. 10 Minuten<br />

und schon funktionierte das schnelle Internet.<br />

Unser Leben wird digitaler<br />

<strong>Die</strong> Digitalisierung schreitet mit großen Schritten<br />

voran. Corona hat dies nur noch beschleunigt.<br />

Ob Homeoffice, Homeschooling, Streaming o<strong>der</strong> Gaming<br />

in den Abendstunden - dem Internetanschluss<br />

wird einiges abverlangt. Umso wichtiger ist es, dass<br />

auf diesen Verlass ist. Dem entgegen steht die Qualität<br />

<strong>der</strong> digitalen Infrastruktur Deutschlands. Denn<br />

Deutschland hinkt in diesem Bereich noch immer<br />

hinterher. <strong>Die</strong> Wendlän<strong>der</strong> haben hier mehr Glück als<br />

die meisten an<strong>der</strong>en, denn: Der Landkreis Lüchow-<br />

Dannenberg baut mit Bundes- und Landeszuschüssen<br />

ein zukunftssicheres Glasfasernetz.<br />

<strong>Die</strong> NGN Telecom GmbH versorgt als Pächter des Glasfasernetzes<br />

mit <strong>der</strong> Marke DBN-Das Bessere Netz die<br />

Hausanschlüsse vor Ort mit lichtschnellem Internet.<br />

Und lichtschnell kann hierbei wörtlich genommen<br />

werden. Lange Ladezeiten gehören mit den Glasfaseranschlüssen<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit an.<br />

Wie kommt das Internet ins Wendland?<br />

Ich war dabei, als <strong>der</strong> DBN-Techniker Herr Beck bei <strong>der</strong><br />

Kfz-Werkstatt Steinkopf in Drethem den Anschluss bereitstellte.<br />

Das Kabel wurde bereits vor einigen Wochen<br />

im Haus von an<strong>der</strong>en Technikern in einer grauen Box<br />

versiegelt. Danach versendet DBN zunächst ein Päckchen<br />

mit einem kleinen grauen Kästchen. <strong>Die</strong>ser ONT<br />

– abgekürzt für Optisches Netzwerk Terminal – wandelt<br />

das Signal welches über die Glasfaserleitung ins Haus<br />

kommt, von einem<br />

optischen wie<strong>der</strong><br />

auf ein elektrisches<br />

Signal um, so dass<br />

dahinter <strong>der</strong> Router<br />

angeschlossen werden<br />

kann.<br />

Wie wird Internet überhaupt gemacht?<br />

- Das Internet ist ein weltweites Netzwerk aus<br />

Servern und Computern, welche alle miteinan<strong>der</strong><br />

verbunden sind und somit die uns bekannten<br />

<strong>Die</strong>nste ermöglichen<br />

- Der europäische Hauptknotenpunkt dieses weltweiten<br />

Netzwerkes befindet sich in Frankfurt<br />

- Von dort aus wird das Internet in ganz Deutschland<br />

verteilt<br />

- So führen Langstreckensignale von Frankfurt über<br />

Glasfaserleitungen ins Wendland bis in die POPs<br />

vor Ort.<br />

- POPs sind ``Points of precence´´, kleine Häuschen,<br />

die im Landkreis im Zuge des Ausbaus errichtet<br />

wurden und die Gegenstelle zu den aktiven Abschlusspunkten<br />

beim Endkunden zuhause beherbergen<br />

- Von diesen POPs führen Glasfaserleitungen über<br />

die weißen Verteilerkästen an den Straßen (KVZ)<br />

direkt in die Häuser<br />

- Dort wird das Lichtsignal in ein elektrisches Signal<br />

umgewandelt und an den Router weitergegeben<br />

<strong>Die</strong> gesamte Strecke, welche die Signale zurücklegen,<br />

erfolgt über Glasfaser. Daher können Leistungen erbracht<br />

werden, die an<strong>der</strong>e Anbieter nicht realisierten<br />

können.<br />

Was, wenn ich auch<br />

schnelles Internet möchte?<br />

Alle die beim Glasfaserausbau einen Anschluss<br />

beantragt haben, sich bisher aber<br />

noch unsicher waren, hierüber Internet und<br />

Telefonie zu beziehen, können einfach mittels eines<br />

Auftrages bei DBN von den Vorteilen des Glasfasernetzes<br />

profitieren.<br />

Da die Glasfaser direkt bis ins Haus geht, kommen die<br />

gebuchten Bandbreiten auch vollständig an und es ist<br />

vorbei mit den langen Ladezeiten.<br />

Wer die Chance ergreifen möchte,<br />

für die Zukunft gerüstet zu sein<br />

und weitere Informationen benötigt,<br />

erhält diese gerne auf<br />

www.dbn.de o<strong>der</strong> info@dbn.de<br />

o<strong>der</strong> unter 089125034210<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

27


Aus den Orten<br />

Stiepelse: Eine außergewöhnliche Gemeinschaft<br />

„Am Wochenende ist wie<strong>der</strong> ‚Kino am Deich‘ in Stiepelse.<br />

Da will ich auf jeden Fall hinfahren.“ Mit diesen<br />

Worten erwähnte unsere Übungsleiterin Margot Kley<br />

nach <strong>der</strong> Sportstunde das Ereignis. „Der Theo macht<br />

da ganz aktiv mit!“ Jener angesprochene Theo ist ein<br />

von mir sehr geschätzter Sportskollege.<br />

Das war am Donnerstag, dem 30. Juli 2020. Der Schock<br />

<strong>der</strong> ersten Coronawelle steckte uns allen noch in den<br />

Knochen. Nur unter scharfen Auflagen durfte in Gebäuden<br />

Sport betrieben werden. Auch für Außenveranstaltungen<br />

galten strikte Regeln. Dass Stiepelse zu<br />

dem Zeitpunkt als interessante Unterhaltungsoption<br />

in den Fokus rückte, war wohl auch dem weitgehenden<br />

Lockdown im übrigen Kulturbereich geschuldet.<br />

Jedenfalls fuhren wir am 1. August erstmals nach Stiepelse.<br />

Wir fanden ein kleines, malerisches Dörfchen<br />

mit einer Kirche mittendrin, nur eine schmale Straße<br />

führt durch den Ort. <strong>Die</strong> Elbe fließt kaum einen Steinwurf<br />

entfernt. Und direkt auf dem Deich verläuft vor<br />

den Häusern <strong>der</strong> Elbe-Radwan<strong>der</strong>weg.<br />

Gleich fiel uns ins Auge, dass ein Deichabschnitt frisch<br />

gemäht und kleine Holzstufen mit Abständen coronagerecht<br />

auf dem Deich plaziert worden waren.<br />

Viele Dorfbewohner wuselten in fröhlicher Erwartung<br />

durcheinan<strong>der</strong>, einige verkauften Leckereien wie<br />

selbstgemachtes Popcorn und Getränke. Mittendrin<br />

agierte Theo. Mein Sportsfreund, <strong>der</strong> von vielen Aktivisten<br />

umringt und in Beschlag genommen wurde,<br />

erzählte uns, dass das „Kino am Deich" nur eine von<br />

vielen nachbarschaftlichen Aktivitäten sei, die jedes<br />

Jahr im Dorf stattfänden.<br />

Das fanden wir hochinteressant. Aber an dem Tag<br />

konnte das natürlich nicht weiter vertieft werden,<br />

denn da sollte ja <strong>der</strong> Film gezeigt werden, und vorher<br />

wollten wir uns selbstverständlich etwas stärken…<br />

Kino am Deich<br />

Bezahlen mit einer eigenen Dorfwährung<br />

Als wir etwas trinken wollten, erlebten wir die erste<br />

Überraschung: Um etwas kaufen zu können, mussten<br />

wir vorab Geld wechseln: nämlich<br />

Euro in Stiepel. Der aktuelle Kurs war<br />

50 Cent = 1 Stiepel.<br />

Als Film war angesagt: „Der Junge<br />

muss an die frische Luft“ mit Hape Kerkeling. Ein<br />

heiterer, unterhaltsamer Streifen. Erstaunlicher für<br />

uns war jedoch ein Vorfilm, <strong>der</strong> extra für diesen Anlaß<br />

gedreht worden war und beim Publikum große Heiterkeit<br />

hervorrief. Es hatten hier Dorfbewohner einen<br />

bekannten Sketch von Loriot auf ihre Art nachgespielt!<br />

Wir waren jedenfalls nachhaltig beeindruckt von soviel<br />

Kreativität und sichtbarer Begeisterung, als wir am<br />

späten Abend nach Hause fuhren.<br />

Auf dem Elbe-Radwan<strong>der</strong>weg nach Stiepelse<br />

Zwei Wochen später fuhren wir wie<strong>der</strong> nach Stiepelse,<br />

um unsere Eindrücke zu vertiefen. Bei Traumwetter<br />

nahmen wir diesmal die Fahrrä<strong>der</strong>. In Neu Darchau<br />

setzten wir mit <strong>der</strong> „Tanja“ über, um dann über den<br />

Elbe-Radwan<strong>der</strong>weg zu unserem Ziel zu radeln. Wir<br />

fuhren vor einer tollen Kulisse: Glitzernd und erhaben<br />

floß zur Linken <strong>der</strong> Elbestrom, am Horizont dahinter<br />

beeindruckte <strong>der</strong> dunkle bewaldete Höhenzug.<br />

<strong>Die</strong> Landschaft bei<strong>der</strong>seits des Weges zeigte sich im<br />

schönsten blühenden Sommerkleid.<br />

„Sie müssen mal unser Video anschauen“<br />

In Stiepelse eingetroffen, kehrten wir im Cafe „Plan-b“<br />

ein, wo wir in einem kuscheligen Garten unter Bäumen<br />

einen schattigen Platz fanden und leckeren<br />

Kuchen verzehrten. Dabei kamen wir ins Gespräch<br />

mit <strong>der</strong> Bedienung sowie einer jüngeren Frau am<br />

Nachbartisch. Natürlich war auch hier die Coronalage<br />

das alles beherrschende Thema. Aber als wir erwähnten,<br />

dass wir beim „Kino am Deich“ erstmals in<br />

28


Dorfgemeinschaft Stiepelse<br />

Stiepelse waren und die Dorfgemeinschaft als außergewöhnlich<br />

engagiert empfanden, kam die Dame ins<br />

Schwärmen: „Sie müssen mal unser Video über Stiepelse<br />

im Internet anschauen, dann sehen Sie, was hier<br />

so alles noch los ist!“<br />

In diesem Gespräch erfuhren wir auch, dass es im kleinen<br />

Stiepelse drei gastronomische Betriebe gibt, die<br />

sich mit ihrem jeweiligen Angebot kulinarisch hervorragend<br />

ergänzten.<br />

Lei<strong>der</strong> konnten wir unsere<br />

Ausflüge in dieses<br />

sympathische Dorf bald<br />

nicht mehr wie<strong>der</strong>holen,<br />

denn ein gewisses Virus<br />

durchkreuzte ab dem<br />

Herbst alle Planungen in dieser Richtung…<br />

Als ich meinen Sportsfreund Theo Baumgärtner über<br />

ein halbes Jahr später endlich wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sporthalle<br />

sah, vereinbarten wir, uns mal bei ihm in Stiepelse zum<br />

Klönen zu treffen. Dabei entstand die Idee zu diesem<br />

Bericht.<br />

Zu Besuch bei einem engagierten Stiepelser<br />

Wir freuten uns, dass Theo kurzfristig Zeit für uns abknapsen<br />

konnte und uns sehr herzlich und gastfreundlich<br />

in seinem schönen alten Haus begrüßte. Wir hatten<br />

eine Menge Fragen: „Theo, seit wann wohnst du<br />

hier in Stiepelse?“ – „2013 bin ich nach Stiepelse gezogen.“<br />

– „Und wie viele Menschen wohnen hier in Stiepelse?“<br />

– „85 Leute zählt dieses tolle Dorf, davon sind<br />

schätzungsweise ein Viertel Kin<strong>der</strong>.“<br />

Uns interessierte natürlich insbeson<strong>der</strong>e, wie es zu<br />

solch beson<strong>der</strong>em Engagement <strong>der</strong> Dörfler kommen<br />

konnte. „Hier gab es schon zu DDR-Zeiten ein reges<br />

Dorfleben. Aber die neu Zugezogenen sind in <strong>der</strong> Regel<br />

auch wirklich sehr offen. So sind zur Zeit geschätzt<br />

etwa 75 Prozent aller Erwachsenen Mitglied im Dorfverein.<br />

Auch Touristen, die nur zum Urlaub kommen,<br />

sind zum Teil hier passives Mitglied.“<br />

Respekt und Toleranz sind die Voraussetzung<br />

Aber wie können Menschen mit so unterschiedlichen<br />

Biographien ohne Spannung miteinan<strong>der</strong> leben?<br />

„Es gehört natürlich vor allem gegenseitiger Respekt<br />

und Toleranz dazu. Wir haben einen sehr beliebten<br />

‚Kaffeeklatsch‘, wo ausdrücklich gewünscht wird,<br />

dass auch die Älteren die <strong>Geschichte</strong>n von früher erzählen.<br />

Und je<strong>der</strong> hört zu. Das klappt gut. Uns ist es<br />

auch wichtig, dass ein ständiger Austausch stattfindet<br />

zwischen den Menschen, die hier leben, und den Besuchern<br />

unseres Dorfes. Nur so kann sich eine lebendige<br />

Willkommenskultur entwickeln.“<br />

Vorsichtig werden neue Aktivitäten geplant<br />

„Wie kommt ihr jetzt aus <strong>der</strong> Coronazeit wie<strong>der</strong> raus?“<br />

– „Na ja, wir sind schon sehr vorsichtig. Aber auf <strong>der</strong><br />

nächsten Vorstandssitzung wollen wir möglichst die<br />

Events, die draußen stattfinden, wie<strong>der</strong> aktivieren.<br />

Dazu gehört <strong>der</strong> Flohmarkt, vielleicht das Erntefest.<br />

Manches können wir nur unter Vorbehalt planen.“ –<br />

„Und was ist mit dem Kino am Deich?“ – „Das werden<br />

wir dieses Jahr auch wie<strong>der</strong> machen. Natürlich!“<br />

Was wird aus dem hochgeschätzten Fischrestaurant?<br />

Aber selbstverständlich gibt es auch in Stiepelse Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Nachdem Gunda und Jürgen Kähler,<br />

die über viele Jahre hinweg die beliebte „Räucherkate"<br />

betrieben haben, in den verdienten Ruhestand gegangen<br />

sind, wurde ein Nachfolger gesucht. Der lokalen<br />

Presse war zu entnehmen, dass hier eine Musikkneipe<br />

entstehen sollte, was bei einigen Bewohnern die Sorge<br />

auslöste, dass <strong>der</strong> kleine Ort mit zu vielen Besuchern<br />

überfor<strong>der</strong>t werden könnte. Inzwischen steht aber<br />

fest, dass <strong>der</strong> ehemalige Betreiber des „Gelben Richard"<br />

in Konau, André Hildebrandt, zusammen mit zwei<br />

weiteren Geschäftspartnern die Räucherkate in die Zukunft<br />

führen wird.<br />

Auch wenn die umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />

des Lokals noch nicht ganz abgeschlossen sind, werden<br />

die Einwohner und Besucher von Stiepelse bereits<br />

jetzt schon immer donnerstags bis sonntags mit Speisen<br />

und Getränken herzlich bewirtet.<br />

Es geht also weiter. Und ich hoffe, dass wir in Stiepelse<br />

noch oft zu Besuch sein werden… www.stiepelse.de<br />

(Text: Helmut Hoffmann, Fotos: Theo Baumgärtner)<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

29


Sammatz<br />

Der Michaelshof & die Gemeinde Neu Darchau<br />

Ortsbesuch auf dem Michaelshof in Sammatz. Das<br />

erste, was auffällt: Es ist schön hier, ungewöhnlich<br />

schön. Der Gast staunt – ‹Paradies› ist ein Wort, das<br />

öfter fällt. Für unsere Community ist es eine bewusste<br />

Entscheidung, so zu leben: zum Beispiel für die Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendlichen, die hier im Wohnheim Peronnik<br />

Zuhause sind. Für junge Menschen mit einem beson<strong>der</strong>en<br />

Lebensweg ist eine schöne Umgebung ein<br />

‹Erzieher›, den kein Pädagoge ersetzt. Bei Kin<strong>der</strong>n ist<br />

das offensichtlich – wer erlebt es nicht als schmerzhaft,<br />

was bspw. Verwahrlosung anrichtet? Für die Großen<br />

ist das nicht an<strong>der</strong>s.<br />

Wenn auf dem Michaelshof 150 Erwachsene aus aller<br />

Welt friedlich zusammenleben und -arbeiten, liegt das<br />

auch an <strong>der</strong> Umgebung. Schönheit macht das soziale<br />

Leben leichter. Vor allem: Sie bringt die Menschen zusammen.<br />

Auch in Corona-Zeiten wurde immer klarer, dass das<br />

schöne, grüne Dorf Zukunftspotential hat. Grün, bio und<br />

nachhaltig? Natürlich, so viel wie möglich! Wir<br />

brauchen mehr Bio-Landwirtschaft, mehr erneuerbare<br />

Energien. Aber ‹grün› nicht gegen den Menschen,<br />

<strong>der</strong> oft nur noch als ‹Parasit› angesehen wird, son<strong>der</strong>n<br />

mit ihm. Nicht umsonst hat(te) je<strong>der</strong> Bauernhof<br />

immer auch seinen Garten. Das hat nichts mit<br />

Luxus zu tun, im Garten blüht die Seele auf. Und das<br />

ist vielleicht wichtiger als manches an<strong>der</strong>e. Viele<br />

pflegen auch heute ihre Gärten – obwohl das stark<br />

abnimmt und Rasen und Kies die Blumenbeete<br />

verdrängen. Aber jedes Dorf hat doch seine liebevoll<br />

gestalteten Orte und Ecken.<br />

Das schöne, grüne Dorf – eine Idee für unsere Region,<br />

so reizvoll, wie es schon heute für viele in Sammatz<br />

ist? ‹Gartendörfer›, eine ‹Gartenregion <strong>Elbufer</strong>› – das<br />

würde durchaus gefallen. Und es ließe sich noch besser<br />

darin leben!<br />

Nützlichkeit und Nachhaltigkeit sind die großen<br />

Prinzipien unserer Zeit. Das Nützlichkeitsstreben beherrscht<br />

Wirtschaft und Technik, es bringt ungeheuren<br />

Fortschritt, führt aber auch zur Klimakatastrophe und<br />

vielen an<strong>der</strong>en Zerstörungen. Das Prinzip <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

steuert dagegen, will die Natur vor dem Menschen<br />

schützen, bevor es zu spät ist.<br />

Der Mensch — ein Störfaktor.<br />

Das sehen wir in Sammatz an<strong>der</strong>s. <strong>Die</strong> Entwicklung<br />

lässt sich nicht zurückdrehen. Der Mensch muss lernen,<br />

die Natur zu stärken, sie zu gestalten, ihr Zuneigung<br />

zu schenken. <strong>Die</strong> Natur gibt ihm den Sinn für<br />

Schönheit zurück. <strong>Die</strong>se lässt die Seele atmen...<br />

<strong>Die</strong> Schönheit, die <strong>der</strong> Natur innewohnt, lebt auch<br />

im Menschen. Doch muss er sich zu ihr erst entwickeln.<br />

Ist es Zufall, dass soziale Brennpunkte meist<br />

hässliche Betonwüsten sind? Hat Schönheit vielleicht<br />

eine genau so große Bedeutung für das Zusammenleben<br />

wie Nützlichkeit und Nachhaltigkeit?<br />

<strong>Die</strong> vielen Besucher auf dem Michaelshof bestätigen<br />

uns dies täglich. Wäre es nicht toll, auch in unserer Gemeinde<br />

einige dieser Gesichtspunkte zur Geltung zu<br />

bringen?<br />

Vielleicht kommen wir ins Gespräch?<br />

antonia.berndt@sammatz.de<br />

30


Aus den Orten<br />

Wieviel Natur kann ein Siedlungsraum beherbergen?<br />

Interview mit Sara Groß, Biologin Haus <strong>der</strong> Natur/Michaelshof Sammatz<br />

Man weiß ja, dass es heute weniger Schmetterlinge<br />

gibt als noch vor einiger Zeit. Ist das wirklich<br />

so dramatisch?<br />

Ja. Seit den 70er Jahren gibt es bei den Schmetterlingen<br />

einen Rückgang von 80 Prozent bei den tatsächlich<br />

vorkommenden Tieren. <strong>Die</strong> Arten gibt es zwar immer<br />

noch. Aber es ist bei weitem nicht mehr die hohe Anzahl<br />

einzelner Tiere da. Also das ist schon ein extremer<br />

Rückgang.<br />

Deine Tätigkeit nennt sich Monitoring?<br />

Ja. Das heißt, dass wir übers Jahr hinweg Tierbestände<br />

beobachten. Mittlerweile haben wir von den 80 Tagfalter-Arten,<br />

die man hier erwarten kann, 40 gefunden,<br />

was ich sehr erstaunlich finde. Denn bei den 80 Tagfaltern<br />

sind auch Arten dabei, die schon seit 10 Jahren<br />

niemand mehr gesehen hat. Bei den Wildbienen<br />

suchen wir nach den Nestern, schauen, wie sich da die<br />

Populationen entwickeln. Da sind wir bei 102 von 584<br />

in Deutschland bekannten Arten. Z. B. gibt es an einem<br />

Triebweg auf unserer Weide über 200 Nester sehr gefährdeter<br />

Wildbienenarten. Das ist eine richtige Kolonie,<br />

und da gucken wir, dass sich das hält.<br />

Und das hängt mit den Kühen zusammen?<br />

Das hängt ganz klar mit den Kühen zusammen. Sie<br />

halten diese Fläche offen, indem sie da entlang gehen.<br />

Dadurch haben die Wildbienen offene Bodenstellen,<br />

in denen sie nisten können, gleichzeitig aber die blütenreiche<br />

Wiese in den Gärten nebenan, wo sie Nektar<br />

und Pollen sammeln können.<br />

Habt ihr Zukunftsprojekte?<br />

Wir haben jetzt auch die Libellen mit im Monitoring.<br />

Momentan ist auch wirklich viel los an den Teichen.<br />

Heute haben wir an den Teichen gerade die glänzende<br />

Smaragdlibelle entdeckt, ein wun<strong>der</strong>schönes Tier. Außerdem<br />

haben wir das Programm auf Amphibien und<br />

Reptilien erweitert.<br />

Wir wollen herausfinden, welche Artenvielfalt ein Siedlungsraum<br />

beherbergen kann. Es heißt ja immer, dass<br />

<strong>der</strong> Mensch im Siedlungsraum zu störend ist. Aber die<br />

Tiere kommen aus <strong>der</strong> Landschaft auch gerade in den<br />

Siedlungsraum, weil sie hier noch Dinge vorfinden, die<br />

sie an Struktur in <strong>der</strong> Landschaft nicht mehr haben.<br />

Das können Pflanzen sein, aber auch Häuser o<strong>der</strong> Gewässer,<br />

Steine o<strong>der</strong> Steinmauern.<br />

Du gibst auch Kurse?<br />

Man kann an den Seminaren teilnehmen, die wir für<br />

Schmetterlinge und Wildbienen anbieten. Und auch<br />

zum Beispiel an einstündigen Führungen durchs Dorf.<br />

Kann ich auch im eigenen Garten dazu beitragen,<br />

dass <strong>der</strong> Schmetterlingsschwund aufgehalten<br />

wird o<strong>der</strong> es den Bienen besser geht?<br />

Ja, unbedingt. Das macht es so spannend, die Tiere im<br />

Siedlungsraum zu erforschen. Scheinbar haben wir<br />

hier in Sammatz einen Lebensraum geschaffen, in dem<br />

sie auch leben können. Das heißt, je<strong>der</strong> kann zuhause<br />

Ähnliches vollbringen. Bei Schmetterlingen ist mein<br />

Tipp, einfach mal ganz genau zu gucken: Was brauchen<br />

die Raupen eigentlich? <strong>Die</strong> sind so speziell, die<br />

brauchen eine bestimmte Pflanze. Und da muss man<br />

schauen, dass man die richtigen für sie anbaut.<br />

Du müsstest ein Servicetelefon einrichten:<br />

‹Saras Garten-Hotline›.<br />

Ja! (lacht) O<strong>der</strong> ihr kommt in die Seminare, da lernt ihr das.<br />

Veranstaltungen mit Sara Groß findet ihr unter: www.michaelshof-sammatz.de/blog/events<br />

Sara Groß hat in Hamburg<br />

Biologie studiert.<br />

Sie arbeitet als Biologin,<br />

Seminarleiterin und<br />

Gärtnerin am Michaelshof<br />

in Sammatz.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

31


Neu Darchau<br />

Bürgerinitiative „Ja zur<br />

<strong>Fähre</strong> – Nein zur Brücke“<br />

lud zu zwei Veranstaltungen<br />

gegen die feste<br />

Elbquerung ein.<br />

Rund 150 Menschen aus <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Neu Darchau haben an <strong>der</strong> Kundgebung<br />

<strong>der</strong> Bürgerinitiative „Ja zur <strong>Fähre</strong> – Nein<br />

zur Brücke“ (BI) teilgenommen, mit <strong>der</strong><br />

auf die Einwohner-Befragung am 18. April<br />

hingewiesen werden sollte. Als Redner/-innen<br />

haben gesprochen Hans-<strong>Die</strong>ter<br />

Kirst-Thies von <strong>der</strong> BI, Bürgermeister<br />

Klaus-Peter Dehde, Landtagsabgeordnete<br />

Miriam Staudte sowie Bernhard Stilke<br />

vom BUND und Albert Doninger vom<br />

Landesverband BIen Umweltschutz (LBU).<br />

Mo<strong>der</strong>iert wurde die Veranstaltung von<br />

BI-Mitglied Doris Krohn. <strong>Die</strong> anschließende<br />

Fahrraddemonstration wurde von<br />

rund 70 Personen bestritten. Zum Abschluss<br />

waren sich die Radler einig: Tour<br />

und Kundgebung waren informativ und<br />

haben viel Spaß gemacht.<br />

Auch bei einer weiteren Veranstaltung<br />

haben rund 60 Menschen aus Neu Darchau<br />

bei atem(be)<br />

raubendem Sommerwetter<br />

ihre<br />

Ablehnung zu<br />

den Plänen für<br />

den Bau einer Elbbrücke<br />

gezeigt.<br />

<strong>Die</strong> „Musikalische<br />

Mahnwache“ war Teil des Verkehrswende-Aktionstags,<br />

an dem rund 85 Initiativen<br />

aus <strong>der</strong> gesamten Bun<strong>der</strong>epublik teilnahmen.<br />

Dagmar Schulz, Landratskandidatin<br />

(parteilos)<br />

Martin Donat, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

„Bürgerinitiative Umweltschutz<br />

Lüchow-Dannenberg“, gleichzeitig<br />

Kreistagsabgeordneter (SoLi)<br />

Kurt Herzog vom plattdeutschen<br />

Duo „MUUL OP“, gleichzeitig Kreistagsabgeordneter<br />

(SoLi)<br />

Hans-<strong>Die</strong>ter Kirst-Thies, Sprecher <strong>der</strong><br />

BI „Ja zur <strong>Fähre</strong> – Nein zur Brücke<br />

Doris Krohn, (hier als Mo<strong>der</strong>atorin<br />

<strong>der</strong> Kundgebung)<br />

Doris Krohn, Sprecherin <strong>der</strong> BI „Ja zur<br />

<strong>Fähre</strong> – Nein zur Brücke“ (hier als My<br />

Fähr Lady)<br />

Unterstützung erhielten die Neu Darchauer<br />

Bürger/-innen dabei auch von<br />

prominenter Seite: Als Kandidatin für das<br />

Amt <strong>der</strong> nächsten Lüchow-Dannenberger<br />

Landrätin trat Dagmar Schulz auf. Ihre<br />

klare Position gegen den Bau <strong>der</strong> Brücke,<br />

aber für konstruktive Gespräche <strong>der</strong><br />

beiden Lager, machte den Teilnehmer/-<br />

innen Mut, aus <strong>der</strong> Verwaltung künftig<br />

mehr Unterstützung beim Erhalt ihres<br />

Heimatortes zu bekommen.<br />

<strong>Die</strong> sicherte auch Martin Donat zu, langjähriger<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bürgerinitiative<br />

Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Er<br />

verwies auf Marianne Fritzen und an<strong>der</strong>e<br />

starke Frauen, die bei <strong>der</strong> Gründung in den<br />

Siebzigerjahren in weiser Voraussicht nicht<br />

allein Gorleben in den Fokus rückten, son<strong>der</strong>n<br />

den Verein als „Bürgerinitiative Umweltschutz“<br />

eintragen ließen. Seine Rede<br />

endete mit den Worten: „Wir stehen hinter<br />

Euch!“<br />

Hans-<strong>Die</strong>ter Kirst-Thies von <strong>der</strong> veranstaltenden<br />

Bürgerinitiative „Ja zur <strong>Fähre</strong> - Nein<br />

zur Brücke“ verwies in seinem Redebeitrag<br />

auf einen Bericht <strong>der</strong> UN-Klimakommission,<br />

<strong>der</strong> sehr eindeutig zu dem Schluss<br />

kommt: „Wenn wir auch nur noch ein paar<br />

Jahre so weitermachen wie bisher, werden<br />

wir ein Klima erleben, das ganze Erdteile<br />

unbewohnbar macht.“ Kirst-Thies‘ Folgerung:<br />

„Eine Elbbrücke können wir uns nicht<br />

nur finanziell nicht leisten!“<br />

Musikalisch wurde die Veranstaltung unterlegt<br />

mit mehreren Auftritten des wendländischen<br />

Duos MUUL OP. In ihrem ersten<br />

Auftritt nach <strong>der</strong> coronabedingten Pause<br />

präsentierten Kurt Herzog und Folli Jahncke<br />

alte und neue Lie<strong>der</strong> - und gingen dabei<br />

immer wie<strong>der</strong> auch auf die zerstörerische<br />

Wirkung des Baus einer Elbbrücke ein. Text:<br />

Andreas Conradt<br />

32


Aus den Orten | Wietzetze<br />

Ein Backofen<br />

für die Dorfgemeinschaft<br />

Das gemeinsame Werk steht neben<br />

<strong>der</strong> Milchbank in Wietzetze<br />

Das Projekt „Dorfbackofen in Wietzetze“ wird am 18. Juli ab 11 Uhr offiziell eingeweiht<br />

Seit es die Milchbank – den Treffpunkt für die Dorfbewohner<br />

gegenüber <strong>der</strong> Kirche in Wietzetze – gibt, hat<br />

es viele gemeinsame Gespräche darüber gegeben, womit<br />

die Dorfgemeinschaft nachhaltig gestärkt werden<br />

könnte.<br />

,,Dabei entpuppte sich dieser Ort als ,Ideenschmiede'<br />

für weitere Aktivitäten wie den Backofen neben<br />

<strong>der</strong> Milchbank", berichtet Johann-Bernd Schulze, <strong>der</strong><br />

beim Bau des ,,Dorfbackofens" die fe<strong>der</strong>führende Rolle<br />

inne hat. Er warb in einem Rundschreiben Anfang des<br />

Jahres für Unterstützung. <strong>Die</strong>se sollte er großartigerweise<br />

auch bekommen: Gut 45 Haushalte haben in<br />

unterschiedlichster Art und Weise Hilfe angeboten.<br />

Zusätzlich sprach Schulze überregionale Verbände an,<br />

wie z.B. die Stadt Hitzacker, die in Person von Bürgermeister<br />

Holger Mertins nicht nur Geld (knapp 1000 €)<br />

gab, son<strong>der</strong>n auch während <strong>der</strong> Bauphase immer wie<strong>der</strong><br />

mit Ratschlägen dabei blieb.<br />

,,Auch <strong>der</strong> Rotary Club Lüchow-Dannenberg steuerte<br />

500 € bei, und die Bürgerstiftung Dannenberg spendete<br />

sogar 1200 €. Von <strong>der</strong> Dorfbevölkerung kamen noch<br />

einmal ca 1000 € dazu, so dass insgesamt fast 4000 €<br />

an Spendengel<strong>der</strong>n zusammen kamen.<br />

Außerdem gab es Baumaterial und Wietzetzer Fachleute,<br />

die ihre <strong>Die</strong>nstleistung angeboten haben, allen<br />

voran Werner Schulz, <strong>der</strong> als über 70jähriger mit Unterstützung<br />

von Klaus Richter die Fachwerke ausgemauert<br />

hat", erzählt Bernd Schulze begeistert.<br />

So wurde aus <strong>der</strong> ca 7monatigen Bauphase ein klassisches<br />

Dorfgemeinschafts-Projekt, das hoffentlich auch<br />

in Zukunft für Zusammenhalt in Wietzetze und den<br />

nahegelegenen Nachbardörfern sorgen wird! <strong>Die</strong> vorläufigen<br />

Ausgaben betrugen bislang knapp 2500 €, sodass<br />

noch knapp 1500 € für Rücklagen, Versicherung,<br />

Kleinmaterial und sonstiges zur Verfügung steht.<br />

Damit die Verantwortung in Zukunft nicht allein auf<br />

den Schultern von<br />

JB Schulze liegt,<br />

ist die Gründung<br />

eines Vereins zur<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

dörflichen Kultur<br />

in Wietzetze<br />

geplant.<br />

Passend zum<br />

(hoffentlichen)<br />

Ende <strong>der</strong> Pandemie<br />

geht das<br />

Dorf Wietzetze<br />

gestärkt aus<br />

<strong>der</strong> Krise<br />

heraus.<br />

Text und<br />

Foto-Quelle:<br />

Johann-Bernd<br />

Schulze<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

33


Museum "Altes Zollhaus" Hitzacker<br />

Raus auf die Elbe!<br />

Das Museum Hitzacker macht die Elbe zum Erlebnis! Mit dem Sofafloß Herzogin Dorothea auf Tour!<br />

In Hitzacker wird die Erinnerung an die eigene<br />

<strong>Geschichte</strong> wachgehalten. Nicht nur das Museum,<br />

das im Alten Zollhaus, dem ältesten Gebäude <strong>der</strong><br />

Stadt, untergebracht ist, hat viel zu erzählen. Auch <strong>der</strong><br />

virtuelle Stadtrundgang entlang <strong>der</strong> Hafenpromenade<br />

und die „Hausfahnen“ - überall an Häusern auf<br />

<strong>der</strong> Stadtinsel - geben einen tiefen Einblick in das<br />

Leben mit und an <strong>der</strong> Elbe. Und über die Zeiten als<br />

hier deutsch-deutsche Wirklichkeit das Leben <strong>der</strong><br />

Menschen bestimmte ist <strong>der</strong>zeit in einer Ausstellung<br />

Thema. Ja, wer dann noch eine Tour mit dem Sofafloß<br />

Herzogin Dorothea auf <strong>der</strong> Elbe macht – <strong>der</strong> kennt<br />

(fast) alle Beson<strong>der</strong>heiten von Hitzacker.<br />

Das Sofafloß<br />

Herzogin Dorothea<br />

<strong>Die</strong> Fahrten mit dem Sofafloß<br />

sind etwas ganz Beson<strong>der</strong>es.<br />

<strong>Die</strong> Besucher sitzen auf dem<br />

Katamaran-Floß nah am<br />

Wasser, hören den leisen<br />

Schlag <strong>der</strong> Wellen und das<br />

Gezwitscher <strong>der</strong> Vögel. Sie schippern elbaufwärts o<strong>der</strong><br />

elbabwärts, je nach Wunsch auch frühmorgens o<strong>der</strong><br />

abends. Verpflegung darf mitgebracht werden.<br />

<strong>Die</strong> Elbe ist aber nicht nur wun<strong>der</strong>schön. Sie hat<br />

auch viel zu erzählen – über Flora und Fauna und<br />

über die Zeit als hier direkt vor Hitzacker die Teilung<br />

Deutschlands sichtbar war. Davon berichten die<br />

Museumsskipper während <strong>der</strong> Floßfahrt. Besucher,<br />

die nach <strong>der</strong> Floßfahrt noch mehr über die <strong>Geschichte</strong><br />

von Hitzacker und Umgebung erfahren möchten,<br />

sollten dem Museum einen Besuch abstatten.<br />

Der Eintritt ist im Fahrpreis inbegriffen.<br />

Übrigens: <strong>Die</strong>se Floßfahrten eignen sich auch<br />

wun<strong>der</strong>bar als Geschenk. Gerade nach den Lockdown-<br />

Zeiten ist das Bedürfnis, mit <strong>der</strong> Familie, mit<br />

Freund*innen o<strong>der</strong> Kolleg*innen etwas gemeinsam<br />

zu erleben, groß.. Ein Geschenk-Gutschein kann<br />

vorab erworben werden. Das Sofafloß bietet Platz für<br />

Gruppen bis zu 11 Personen.<br />

Virtueller Stadtrundgang<br />

Neu ist <strong>der</strong> Stadtrundgang vom Schöpfwerk zum<br />

Weinberg, <strong>der</strong> vom Museum seit kurzem fertig gestellt<br />

wurde. Acht Infopulte an verschiedenen Stationen<br />

erzählen von bewegten Momenten in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong><br />

von Hitzacker, von den Jahrhun<strong>der</strong>thochwassern,<br />

<strong>der</strong> Grenzöffnung im Jahr 1989, von <strong>der</strong> einstigen<br />

Riesenkastanie und vieles mehr. Dank <strong>der</strong> QR-Codes<br />

kann man den Rundgang virtuell fortsetzen und u.a.<br />

den Erzählungen von Expert*innen und Zeitzeug*innen<br />

lauschen. Und im Museum gibt es mit weiteren<br />

Ergänzungen.<br />

Häuser erzählen <strong>Geschichte</strong>(n)<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Einblick in die<br />

<strong>Geschichte</strong>(n) <strong>der</strong> Stadt Hitzacker<br />

geben die Hausfahnen an nahezu<br />

40 Häusern auf <strong>der</strong> Stadtinsel. Sie<br />

erzählen <strong>Geschichte</strong>(n) rund um<br />

die einstigen Eigentümer*Innen<br />

<strong>der</strong> Gebäude und werfen einen<br />

Blick auf die Stadtgeschichte,<br />

manchmal ganz ernst, manchmal<br />

34


verschmitzt mit Hinweis auf die heutigen Besitzer.<br />

Zusammengefasst sind die Hausfahnen in einer<br />

Broschüre, die für fünf Euro im Museum und in den<br />

Buchhandlungen vor Ort erworben werden kann.<br />

Hüben & Drüben –<br />

Nachbarschaften über die Elbe.<br />

Wie die Grenze hier auf das Leben Einfluss nahm,<br />

erzählen Ausschnitte früherer Ausstellungen und<br />

aktuell, wie die Menschen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Elbe ihre<br />

Lebenssituation heute bewerten, die Ausstellung<br />

„Angekommen- Angenommen?“<br />

Info:<br />

Weitere Informationen: Telefon: 05862/8838, E-Mail:<br />

info@museum-hitzacker.de, www.museum-hitzacker.de.<br />

Natur & <strong>Geschichte</strong>(n) satt<br />

Das Museum geht auf die Elbe<br />

Wir planen Ihren Ausflug<br />

Sofafloß<br />

Herzogin Dorothea<br />

museum-hitzacker.de<br />

05862/8838<br />

Kulturelle Landpartie vom 28. Juli bis 8. August<br />

Denn das dritte Charakteristikum des Wendlands verkörpert<br />

er selbst:<br />

©PubliXviewinG<br />

<strong>Die</strong> Ortsnamenrede<br />

63 Ortsnamen im Wendland, vereint auf <strong>der</strong><br />

Landkarte und im Wi<strong>der</strong>stand gegen Gorleben.<br />

Ungezählte Male hat Willem Wittstamm seine berühmte<br />

Ortsnamenrede gehalten. Sie vereint zwei <strong>der</strong><br />

drei Charakteristika, für die das Wendland inzwischen<br />

bundesweit bekannt ist: <strong>Die</strong> heute ulkig anmutenden,<br />

slawischen Namen <strong>der</strong> Rundlingsdörfer – und den Wi<strong>der</strong>standsgeist<br />

im Kampf gegen Gorleben. Dabei hatte<br />

alles als völlig unpolitische, rein humorvolle Zwischenmo<strong>der</strong>ation<br />

während <strong>der</strong> von Wittstamm organisierten<br />

Lachparade begonnen.<br />

Viele Jahre lang war Wittstamm Akteur bei <strong>der</strong> Kulturellen<br />

Landpartie, in <strong>der</strong>en Rahmen immer auch<br />

die Kulturelle Lachparade ein Straßenfeger war. Der<br />

Wandel vom eingestreuten Kalauer mit vielleicht zehn<br />

Ortsbezeichnungen hin zur Wi<strong>der</strong>standsrede mit inzwischen<br />

über 60 Namen war ein jahrzehntelanger<br />

Prozess – und dauert noch immer an. Viele Fahrten<br />

durch Lüchow-Dannenberg muss es gegeben haben, in<br />

denen sich Willem Wittstamm neu entdeckte Ortsnamen<br />

mit Kugelschreiber in die Handfläche schrieb, um<br />

sie später in seine Rede einzubauen. Erstmals wurde<br />

die dann schon politische Rede wohl 2002 zur Motivation<br />

bei irgendeiner Wi<strong>der</strong>standsaktion gehalten.<br />

<strong>Die</strong> vorerst letzte Ergänzung erfolgte erst kürzlich,<br />

nach Wittstamms jüngstem Auftritt während <strong>der</strong><br />

Jubelfeier anlässlich des Endes von Gorleben. <strong>Die</strong> „aktuell<br />

gültige Fassung“ spiegelt wi<strong>der</strong>, was in vierzig<br />

Jahren Wi<strong>der</strong>stand im Wendland erreicht worden ist.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

35


Kulturelle Landpartie im Wendland<br />

»Das kleine unbesiegbare Dorf in Gallien kennt ja<br />

wohl je<strong>der</strong>.<br />

Aber, Liepe Leute, es gibt inzwischen eine ernstzunehmende<br />

Konkurrenz! Auch im Wendland ist es<br />

für Besatzer äußerst Breselenz. Hier gehen sogar<br />

die Lahmen und die Grippel auf die Straße und die<br />

Schiene. Weil: Wenn du weißt, Waddeweitz, dann<br />

regt sich <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand in jedem Tollendorf bis in<br />

die kleinste Kukate.<br />

Wenn dann auch noch <strong>der</strong> Bischof, ja, geNauden<br />

meine ich, mit seiner Schweskau mit ihrem Göhr,<br />

auf einem Gauel geritten kommt o<strong>der</strong> gar angeflogen<br />

mit dem Zebelin und dann Platz nimmt in <strong>der</strong><br />

Wi<strong>der</strong>stands-Loge und neben den schwatten Mützen<br />

Dalitzt mit den Hasskappen, den Bösen, dann<br />

sind sogar die angereisten Wi<strong>der</strong>standsforscher<br />

ganz Seelwig. Da sollen die mal versuchen, die Strecke<br />

zu kehren mit ihrem stahlhartem Beesem. Da<br />

Dickfeitzen wir uns einen, wir Bausen unsere Zelte,<br />

wo wir wollen!<br />

Und, wir haben es geschafft, ihnen die Suppe ganz<br />

gehörig zu verSal<strong>der</strong>atzen! Wir haben sie nicht geschluckt,<br />

die Endlager-Kröte. Damit will hier kein<br />

Bock leben, diesem Schiss, dem Dünschen, den wollten<br />

wir uns hier nicht Leisten.<br />

Da konnten die Kolonnen immer wie<strong>der</strong> Neu<br />

Trammstehen, eins wurde bei jedem Transport klarer:<br />

Wir sind nicht Panneke. <strong>Die</strong> konnten uns nicht in<br />

die Prezelle stecken. Wir steckten höchstens unsere<br />

Arme in Pyramiden aus Beton-Steinen. Wir wi<strong>der</strong>setzten<br />

uns, bis die Butter auf unserem Brot Ranzau<br />

wurde. Und wenn dann auch mal <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong><br />

die an<strong>der</strong>e von uns reif fürs Spithal war: Wir haben<br />

nicht aufgegeben, das Künsche dir wohl denken.<br />

Wir sind zwar alle ein wenig Meetschow im Kopp,<br />

aber, wie die englische Presse schon bemerkte: They<br />

are not Maddau. In Fact: We made the world a better<br />

place, so, hey hey, be Luckau today. Und deshalb<br />

lasst uns heute einen Hohenkrug o<strong>der</strong> zwei, drei<br />

Gistenbecksbier leeren.<br />

Weil die Wendland-Göttien das so will und weil <strong>der</strong><br />

Zauberer Marlin auf unserer Seite ist, wird hier auch<br />

in Zukunft jedes Göhr aufstehen und <strong>der</strong> Ganse<br />

Landkreis wird sich wi<strong>der</strong>setzen. Über jeden Pisselberg<br />

und jedes Elbholz hinaus. Bis zu den weitesten<br />

Küsten, wir haben Trecker, wir haben Busse, wir sind<br />

dabei. Wir Schreyahn es laut heraus und Mammoißeln<br />

es allen in den Kopp. Und jetzt werd‘ ich mal<br />

ernst. Das Problem ist noch nicht gelöst, Leute. Aber<br />

eins weiß ich, und damit möchte ich enden: Auch<br />

unsere Geduld hat ihre Seybruchstelle! Gorleben<br />

darf leben! Möglichst bald!<br />

Fährwiese am Hafen<br />

Neu Darchau und die KLP<br />

Wo früher <strong>der</strong> Eiserne Vorhang<br />

am an<strong>der</strong>en Ufer sichtbar war<br />

und die Welt in zwei Blöcke teilte,<br />

wird heute regelmäßig <strong>der</strong> entschleunigende<br />

Wunde.r.punkt direkt an <strong>der</strong> Elbe aufgebaut.<br />

<strong>Die</strong> Idylle <strong>der</strong> Wiese, an drei Seiten von Wasser<br />

umgeben, markiert durch die Lage im Westen unseres<br />

Landkreises das Tor zum Wendland.<br />

Wer Wolkenspiel und Wasserglitzern mag, kommt<br />

zum Schauen, Schlemmen und Schnacken.<br />

©Foto: Andreas Conradt<br />

Aber wer glaubt, dass wir ab jetzt nur mit <strong>der</strong> Harpe<br />

spielen, hat sich getäuscht. Wo Kähmen wir denn da<br />

hin? Wir geben ihnen weiterhin Tolstefanz statt Toleranz.<br />

Denn eins ist klar! Wir Laasen uns von denen<br />

nicht Reitzen, da können sie uns nicht Tobringen.<br />

Uns kann man nämlich gar nicht verKöhlen. O<strong>der</strong><br />

gar Kapern mit Güldenen Kö<strong>der</strong>n. Nix da!<br />

Wir haben es <strong>der</strong> Welt gezeigt, wie´s geht, Leckarsch<br />

und Kussebode! Wir haben wir hier eine Eins-A Lanze<br />

für die Zukunft gebrochen. Aber Vorsicht! Es wird<br />

noch einiges Wasser die Jeetzel runter Fliessauen,<br />

bis diese Mega-Konserven aus dem Wendland verschwinden.<br />

Bleibt wachsam! Lasst uns das Ding hier<br />

weiterhin Belauern. Und wir spielen Puttball mit<br />

euch, falls ihr glaubt, das Rad hier im Schacht Gorleben<br />

nochmal zurück drehen zu können!<br />

36


Neu Darchau<br />

©Foto: Karin Behr<br />

Programm des Wunde.r.punkt in Neu Darchau<br />

Kulturelle Landpartie vor <strong>der</strong> Haustür<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: 11.00 bis 18.00 Uhr<br />

bei Abendveranstaltungen auch länger<br />

AUSSTELLUNGEN:<br />

Chill-Point Elbe - Seele baumeln lassen,<br />

elbDORFaktiv<br />

Rettet die Bäume! – Fotoausstellung,<br />

Ursula Blancke Dau<br />

Rettet die Nacht! - Sternenparadies Elbtalaue,<br />

Helmut Schnie<strong>der</strong><br />

Wellen und Töne - Klangschalenpark Neu Darchau,<br />

Erich Bäuerle<br />

VERANSTALTUNGEN:<br />

28.07., 15.00 Uhr, Zirkus Lillibee <strong>der</strong> Grundschule<br />

Neu Darchau, Hutkasse<br />

30.07., 15.30 Uhr, Duo TagesLicht, Lesung und Musik<br />

mit Nora Krohn und Dag Ruge, Hutkasse<br />

30.07., 20.00 Uhr, Tim Lothar & Holger Daub, Konzert<br />

<strong>der</strong> deutsch-dänischen Blues-Bru<strong>der</strong>schaft, 12 Euro<br />

31.07., 15.30 Uhr, Odette El Ibiary, Gongspiel und<br />

Lesung eigener Texte, Hutkasse<br />

01.08., 20.00 Uhr, Duo Liebertango, Konzert: Tango<br />

vom Feinsten mit Alfons Bock und Angel García,<br />

12 Euro<br />

04.08., 15.30 Uhr, Trio TanJA, Musik, Texte, Kabarett<br />

zu Neu Darchaus mobiler Elbbrücke: <strong>der</strong> <strong>Fähre</strong> Tanja,<br />

Alfons Bock sowie Doris und Nora Krohn, Hutkasse<br />

05.08., 15.30 Uhr, Six Deers, <strong>Die</strong> Schüler:innen-Band<br />

des Gymnasiums Lüchow begeistert mit den Hits ihrer<br />

Eltern und Großeltern, Hutkasse<br />

06.08., 15.30 Uhr, Duo TagesLicht, Lesung und Musik<br />

mit Nora Krohn und Dag Ruge, Hutkasse<br />

06.08., 20.00 Uhr, Hörbie Schmidt Band: Blues, Rock,<br />

Funk, Pop und Balladen in den Fingern, im Kopf und in<br />

<strong>der</strong> Seele, 12 Euro<br />

07.08., 15.30 Uhr, Odette El Ibiary, Gongspiel und<br />

Lesung eigener Texte, Hutkasse<br />

07.08., 20.00 Uhr, Schön Dick Butter - zart, wild, tanzbar:<br />

sechs Musiker aus Lüneburg bringen Eigenkompositionen<br />

auf die Bühne, 12 Euro<br />

08.08., 12.00 Uhr, Muul Op, De Wendlandrocker<br />

singen op Platt Lee<strong>der</strong> vont Leven, Wee<strong>der</strong>stand un<br />

annere Sooken, Hutkasse<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

37


KLP | Wunde.r.punkt Wietzetze<br />

Bild oben: Silke mit ihren Mosaik-Arbeiten.<br />

oben rechts: Stefan mit einer selbstgebauten, pentatonischen Flöte,<br />

rechts unten: <strong>Die</strong> ganze Familie v.l. Friedrich, Silke, Birke, Leonie und<br />

Stefan - davor Milan<br />

In diesem Jahr das zweite Mal dabei<br />

Mosaik, Flötenbau, Gespräche, gemeinsames<br />

Musizieren, Singen, Lagerfeuer, Essen ...<br />

<strong>Die</strong> Kulturelle Landpartie befindet sich im Wandel.<br />

Digitalisierung und Kontaktbeschränkungen for<strong>der</strong>n<br />

heraus, sich in <strong>der</strong> Kunst neue Wege zu suchen - o<strong>der</strong><br />

sie auf irgendeine Weise auf ihre vertraute Art beibehalten<br />

zu können. <strong>Die</strong>ser Wunde.r.punkt in Wietzetze<br />

an <strong>der</strong> Dörpstraat war das erste Mal 2019 dabei - 2020<br />

fiel coronabedingt aus.<br />

Seit vier Jahren lebt die Familie, die ihr Leben vorher in<br />

Hamburg und Leipzig verbrachte, hier in Wietzetze —<br />

und als solche wollen sie sich gern auf <strong>der</strong> KLP zeigen.<br />

An<strong>der</strong>en Menschen das Landleben in <strong>der</strong> Generationenfamilie<br />

präsentieren, mit allem, was dazugehört.<br />

Stefan, <strong>der</strong> in einer Tischlerei arbeitet, studierte vorher<br />

in Leipzig Musikwissenschaften und interessierte sich<br />

schon im Studium beson<strong>der</strong>s für Instrumentenkunde<br />

und Musikgeschichte, daher wird auch in diesem<br />

Jahr wie<strong>der</strong> die Musik und <strong>der</strong> Instrumentenbau sein<br />

Schwerpunkt sein.<br />

Friedrich zeigt sich mit Gesang und Gitarre, Silke mit<br />

Mosaik, Birke, die als Hebamme in <strong>der</strong> Elbe-Jeetzel-Klinik<br />

arbeitet, mit einem Erzählkreis für Geburtserfahrung.<br />

Leonie wird dieses Mal nicht dabei sein, da sie<br />

sich in einer Auslandserfahrung befindet.<br />

In diesem Jahr nehmen fast 60 Wunde.r.punkte an<br />

<strong>der</strong> Kulturellen Landpartie im Wendland teil, die<br />

rund 250 Ausstellungen und noch mehr Veranstaltungen<br />

präsentieren. Ab dem 1.7. wird die Website<br />

und eine App zur Orientierung online gehen.<br />

38


Natur und Tiere erleben am <strong>Elbufer</strong><br />

Hohnstorf (A)<br />

Mit dem Kanu zur Schule<br />

Lebe deinen Traum!<br />

"Wir wohnen im schönen Glienitz sehr dicht am <strong>Elbufer</strong>.<br />

Neulich habe ich spontan meine Nachbarn, den<br />

8-jährigen Artus mit seiner Mutter Judith zusammen<br />

im Kanu zur Schule gebracht, das war ein tolles Erlebnis",<br />

erzählt Sigurd begeistert und erklärt uns die<br />

Kanutouren: "Das Kanu-Revier von Christian Schnei<strong>der</strong><br />

und mir erstreckt sich von Wittenberge bis Lauenburg<br />

und durchfließt damit das komplette Biosphärenreservat<br />

Nie<strong>der</strong>sächsische Elbtalaue. Vom Frachtschiffverkehr<br />

Tagestouren (ab sofort)<br />

weitgehend ausgenommen bietet die Elbe hier ein hervorragendes<br />

Paddelgebiet, das zum Abenteuer Wildnis<br />

Länge Startpunkt Endpunkt<br />

14 km* Hitzacker (10 u. 13 Uhr) Neu Darchau<br />

einlädt. Hier bei uns hat sich die Elbe, im Schatten <strong>der</strong><br />

26 km Damnatz (10 Uhr) Neu Darchau<br />

ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, eine Flusslandschaft<br />

erhalten können, die im Herzen<br />

* für Anfänger geeignet<br />

Europas einmalig ist. Seeadler kreisen<br />

über <strong>der</strong> Elbe, immer mehr<br />

Brackede<br />

(A)<br />

Kraniche finden hier ungestörte<br />

Brutplätze. Unzählige<br />

Frösche, Kröten und<br />

Radegast (A)<br />

Unken veranstalten<br />

in den Sümpfen<br />

Bleckede (A)<br />

Freiluftkonzerte.<br />

Zwerg- und<br />

Rastplatz<br />

Alt Garge<br />

Neu Darchau (E/A)<br />

Tagestouren (auf Anfrage möglich)<br />

Singschwäne aus Sibirien nutzen die Elbtalaue als Winterquartier.<br />

Elbebiber und Fischotter haben in den geschützten<br />

Auen <strong>der</strong> Elbe sichere Rückzugsgebiete. Auch<br />

für den Weißstorch gehören sie zu den wichtigsten<br />

Lebensräumen in unseren Breiten. Zur besseren Beobachtung<br />

dieser einmaligen Tierwelt erhältst Du von uns<br />

eine Bildtafel mit den wichtigsten Vogelarten an <strong>der</strong><br />

Elbe und kannst zusätzlich wasserfeste Ferngläser mieten.<br />

Da entgeht Dir nichts! Große Teile <strong>der</strong> Uferbereiche<br />

in unserem Revier dürfen allerdings aus Naturschutzgründen<br />

nicht betreten werden! Für Deine Kanutour<br />

erhältst Du von uns Karten, in denen die Uferbereiche<br />

eingezeichnet sind, an denen<br />

Preise<br />

Du nach Herzenslust picknicken<br />

und schwimmen gehen kannst." (Fotos: Sigurd Elert)<br />

Länge Startpunkt Endpunkt<br />

14 km* Neu Darchau Bleckede<br />

<strong>Die</strong> Tour von Hitzacker nach Neu Darchau - hier in Höhe Schutschur<br />

19 km Neu Darchau Radegast<br />

23 km Neu Darchau Brackede<br />

Mehrtagestouren (zusätzlich ab August)<br />

Dauer Länge Startpunkt Endpunkt<br />

2 Tage 33 km Neu Darchau Hohnstorf<br />

2 Tage 44 km Gorleben Neu Darchau<br />

3 Tage 61 km Schnackenburg Neu Darchau<br />

4 Tage 81 km Wittenberge Neu Darchau<br />

5 Tage 94 km Schnackenburg Hohnstorf<br />

6 Tage 114 km Wittenberge Hohnstorf<br />

Tour Erwachsene Kin<strong>der</strong> 6 - 13 J.<br />

Tagestour 25,00 € 12,50 €<br />

2-Tagestour 50,00 € 25,00 €<br />

3-Tagestour 70,00 € 35,00 €<br />

4-Tagestour 90,00 € 45,00 €<br />

5-Tagestour 110,00 € 55,00 €<br />

6-Tagestour 130,00 € 65,00 €<br />

Tagestour Jeetzel 30,00 € 15,00 €<br />

Preise für Selbstabholer<br />

1er Kajak 3er Kanadier 4er Kanadier<br />

25,00 € 35,00 € 45,00 €<br />

Eröffnungsangebot (bis 01.08.2021)<br />

Familienspecial<br />

2. Kind bis 13 Jahre im Kanu mit zwei<br />

Erwachsenen paddelt kostenlos<br />

Anzeige<br />

ABENTEUER.<br />

NATURERLEBNIS.<br />

VOGELWELT HAUTNAH.<br />

Unser Service<br />

Hitzacker (E)<br />

Ihr bekommt von uns für Eure Tour:<br />

Damnatz (E)<br />

● Kostenloser Transfer zum Einsatzort<br />

bzw. Abholung vom Zielort **<br />

● Qualifizierte Einweisung in Paddeltechnik<br />

und Schifffahrtsregeln auf <strong>der</strong> Elbe<br />

● Paddel<br />

● Schwimmwesten<br />

Highlights<br />

● Wasserdichter Gepäcksack<br />

Übernachtungsmöglichkeiten<br />

● Wasserdichte Tonne für Wertsachen<br />

● Wasserkarten<br />

(E) Einsetz- und<br />

● Vogel-Bestimmungskarten (A) Abholstellen<br />

● Wasserdichtes Fernglas (gegen 5 € Aufpreis)<br />

Dömitz (E)<br />

Alle Infos gibt’s<br />

detailliert auf<br />

unserer Website<br />

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Pevestorf (E)<br />

Schnackenburg<br />

(E)<br />

Wahrenburg<br />

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Wittenberge<br />

(E)<br />

Unsere Kanus<br />

● 3er und 4er Kanus (Gatz)<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

39


Natur und Tiere erleben<br />

Schnecken entdecken<br />

Faszination einer verkannten Tiergruppe<br />

40<br />

Sie kommen fast überall<br />

vor, spielen für die Ökologie<br />

eine wichtige Rolle<br />

und faszinieren Groß<br />

und Klein: Schnecken<br />

gehören mit weltweit<br />

mehr als 100.000 Arten<br />

zu den erfolgreichsten<br />

Tiergruppen <strong>der</strong> Welt<br />

und haben es faustdick<br />

hinter den Fühlern. Sie<br />

zählen zu <strong>der</strong> Gattung<br />

<strong>der</strong> Weichtiere (Mollusken) und existierten schon vor<br />

mehr als 500 Millionen Jahren.<br />

In Nie<strong>der</strong>sachsen kommen mehr als 200 Arten von<br />

Binnenmollusken vor, also Schnecken und Muscheln,<br />

die an Land o<strong>der</strong> im Süßwasser leben. Schnecken gibt<br />

es in nahezu allen Lebensräumen: an heißen Felsen,<br />

in schattigen Wäl<strong>der</strong>n, Flüssen, Teichen und Sümpfen,<br />

aber auch in Gärten und an Mauern. An die unterschiedlichsten<br />

Lebensräume haben sich die verschiedenen<br />

Schneckenarten optimal angepasst.<br />

Das hat dazu geführt, dass manche in unserer Landschaft<br />

heute extrem selten geworden sind. Wer zum<br />

Beispiel auf unberührte Sumpflandschaften o<strong>der</strong> klare,<br />

naturnahe Fließgewässer angewiesen ist, hat es heute<br />

schwer. Und Schnecken haben einen großen Nachteil:<br />

ihre geringe Mobilität. Wenn ein Vorkommen an einer<br />

Stelle erst einmal erloschen ist, kann <strong>der</strong> Lebensraum<br />

nicht ohne weiteres wie<strong>der</strong> besiedelt werden. So spielen<br />

Schnecken eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Bewertung<br />

von Lebensräumen. Wo bestimmte Arten noch vorkommen,<br />

kann deshalb auch auf einen beson<strong>der</strong>s guten<br />

Zustand eines Lebensraumes geschlossen werden.<br />

An<strong>der</strong>erseits legt das Fehlen von typischen Arten, die<br />

früher vorkamen, den Umkehrschluss nahe.<br />

Lei<strong>der</strong> ist dies oft <strong>der</strong> Fall. Gerade deshalb ist die Schnecke<br />

in <strong>der</strong> Umweltbildung für Kin<strong>der</strong> wichtig. Mithilfe<br />

von Dauerbeobachtungen markierter Tiere o<strong>der</strong> Versuche<br />

zur Nahrungswahl <strong>der</strong> Schnecken lernen sie schon<br />

frühzeitig die Wichtigkeit dieser Tiere kennen.<br />

Der NABU Nie<strong>der</strong>sachsen hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

das Bild <strong>der</strong> Schnecken ins rechte Licht zu rücken und<br />

den Tieren die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zukommen<br />

zu lassen. Zugleich möchten<br />

wir auch die Erforschung <strong>der</strong> heimischen<br />

Weichtierfauna vorantreiben, um ihre<br />

Lebensräume künftig besser schützen zu<br />

können, denn auch sie gehören zu unserem<br />

Nie<strong>der</strong>sächsischen Naturerbe.<br />

Kin<strong>der</strong> interessieren sich auf ihre eigene Art für die<br />

langsam gleitenden, urigen Tiere. Foto: privat<br />

Helix Pomatia Weinbergschnecke - Foto: Walter Wimmer<br />

<strong>Die</strong> Weinbergschnecke<br />

Ein Artenporträt: <strong>Die</strong> Weinbergschnecke ist<br />

unsere größte Land-Gehäuseschnecke.<br />

Größe: Ihr Haus kann eine Höhe von bis zu 5 cm erreichen.<br />

Lebensraum: <strong>Die</strong> Weinbergschnecke bewohnt offene<br />

Lebensräume wie Wegrän<strong>der</strong>, Hecken und Gebüsche,<br />

aber auch lichte Wäl<strong>der</strong> und Gärten. Sie bevorzugt<br />

kalkreichen Untergrund und wärmebegünstigte<br />

Standorte.<br />

Verbreitung: In Nie<strong>der</strong>sachsen kommt sie in den südlichen<br />

Landesteilen beson<strong>der</strong>s häufig vor..<br />

Lebensweise: Im Gegensatz zu vielen an<strong>der</strong>en Schnecken<br />

ist die Weinbergschnecke häufig auch am Tag aktiv,<br />

beson<strong>der</strong>s bei Regen und bewölktem Himmel. Ihre<br />

Nahrung besteht vorwiegend aus welkenden, seltener<br />

aus grünen Pflanzenteilen. <strong>Die</strong> weißen, kugelrunden Eier<br />

werden in selbst gegrabenen Erdlöchern abgelegt und –<br />

wie für Schnecken typisch – sich selbst überlassen.<br />

Weinbergschnecken können sehr alt werden:<br />

Mehr als 30 Jahre sind bei Laborhaltung unter optimalen<br />

Bedingungen belegt. In <strong>der</strong> Natur werden sie dieses<br />

Alter wohl nur selten erreichen.<br />

Gefährdung: In ihrem Bestand ist die Weinbergschnecke<br />

in Nie<strong>der</strong>sachsen insgesamt nicht gefährdet, allerdings<br />

wird sie vielerorts durch Lebensraumzerstörung<br />

aus bisher besiedelten Bereichen zurückgedrängt.<br />

Schutz: <strong>Die</strong> Weinbergschnecke ist geschützt nach <strong>der</strong><br />

Bundesartenschutzverordnung und <strong>der</strong> FFH-Richtlinie<br />

(Anhang 5, prioritäre Art).<br />

Wie überwintern (Weinberg)Schnecken?<br />

Schnecken verschwinden im Herbst und tauchen im<br />

Frühjahr wie<strong>der</strong> auf. Wo sind sie aber im Winter, wie<br />

verbringen sie die kalte Jahreszeit? Sie suchen geschützte<br />

Stellen auf, etwa im Moos unter dichtem Gebüsch,<br />

wo sie ebenfalls etwas in den Boden eindringen.<br />

Viele verschließen ihr Haus mit einem Kalkdeckel, den<br />

sie im Frühjahr wie<strong>der</strong> abwerfen. Beson<strong>der</strong>s dick ist<br />

dieser bei <strong>der</strong> Weinbergschnecke, unserer größten Art.<br />

Quelle: www. nie<strong>der</strong>sachsen.nabu.de


Wählergruppe KalliEco<br />

Neu Darchau – eine schöne und grüne Gemeinde<br />

KalliEco — die etwas an<strong>der</strong>e Wählergemeinschaft.<br />

Wir bringen aus Sammatz die Idee<br />

des grünen & schönen Dorfes in die<br />

Politik. Der Name ist Programm:<br />

‹Kalli-› kommt von ‹Kallistik›, <strong>der</strong><br />

Lehre vom Schönen, ‹-Eco› steht für<br />

Öko-logie. Schön und Öko – das<br />

macht Sinn!<br />

Wir lieben die Natur und wollen sie<br />

vor Zerstörung schützen. Aber wir<br />

glauben nicht, dass man den Menschen<br />

dafür aus <strong>der</strong> Natur rausschmeissen<br />

muss. Gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Natur vorwärts – so muss es sein!<br />

Heute dreht sich alles um Nützlichkeit<br />

und Nachhaltigkeit. Aber es<br />

gibt ein drittes Prinzip, das genauso<br />

wichtig ist: <strong>Die</strong> Schönheit. Wir<br />

brauchen Schönheit zum Leben wie<br />

Essen, Wärme und Sauerstoff. Auch<br />

im sozialen Raum!<br />

Das ist für KalliEco gute Kommunalpolitik:<br />

• Sozial denken und handeln. Politik soll für alle<br />

da sein. Soll Mut machen, sich zusammenzutun<br />

und initiativ zu werden.<br />

• Offen sein für Menschen aus aller Welt mit<br />

unterschiedlichen Lebensstilen. In einer global<br />

vernetzten Welt gehören Heimatliebe<br />

und Internationalität einfach zusammen.<br />

• Nachhaltigkeit, grüne Energie, Ökologie.<br />

Nachhaltig ist eben gut – vom Bio-Acker bis<br />

zum Solarpaneel auf dem Dach. Mehr davon!<br />

• Und einfach schön: In unserer reizvollen<br />

Region gibt’s manches Eckchen, wo’s richtig<br />

schön ist. Viele an<strong>der</strong>e jedoch, wo’s besser<br />

werden kann. KalliEco hilft mit.<br />

Dafür will KalliEco<br />

Menschen zusammenbringen:<br />

Projekte<br />

entwickeln,<br />

för<strong>der</strong>n & umsetzen.<br />

Lasst uns<br />

unsere Gemeinde<br />

und Samtgemeinde,<br />

unseren Kreis<br />

zum Aushängeschild für eine grüne, schöne<br />

Region machen. Das tut allen gut: <strong>der</strong> Natur,<br />

den Menschen, <strong>der</strong> Wirtschaft!<br />

Wenn ihr mehr wissen wollt:<br />

info@KalliEco.de<br />

Wir freuen uns auf jeden, <strong>der</strong> uns unterstützt.<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

41


Von Alt-Garge an die Adria – zu Fuß<br />

Unterwegs auf dem Europäischen Fernwan<strong>der</strong>weg E6 – Begegnung mit einem Fernwan<strong>der</strong>er<br />

Immer mehr Menschen entdecken gerade ein neues<br />

Hobby: das Spazierengehen in <strong>der</strong> Natur! Und wer wie<br />

ich in <strong>der</strong> Elbtalaue wohnt, konnte sich beson<strong>der</strong>s in<br />

Zeiten von Corona glücklich schätzen über die vielen<br />

Möglichkeiten zum Wan<strong>der</strong>n, die sich uns hier bieten.<br />

Während viele Städter heftig unter den Einschränkungen<br />

litten, habe ich es genossen, viel Zeit dafür<br />

zu haben, unsere Heimat auf Schusters Rappen zu erkunden.<br />

Ich war dabei oft auf einem Weg unterwegs,<br />

dessen Verlauf mit einem liegenden Kreuz X gekennzeichnet<br />

ist. <strong>Die</strong>se Markierung ist wohl fast jedem<br />

Spaziergänger schon aufgefallen. Sie kennzeichnet bei<br />

uns den Europäischen Fernwan<strong>der</strong>weg E6.<br />

42<br />

„Wissen Sie, wer diesen Weg eingerichtet hat?“<br />

Auf unterschiedlichen Touren beeindruckte mich<br />

die ganze Mannigfaltigkeit <strong>der</strong> Eindrücke in unserer<br />

Region. Weite Ausblicke, gefolgt von Kulturland mit<br />

Wiesen und Äckern rund um beschauliche Dörfer<br />

wechselten sich ab mit dunklen Kiefernbeständen, auf<br />

verträumte Buchen- o<strong>der</strong> lichte Eichenwäl<strong>der</strong> folgten<br />

romantische Heidelandschaften…<br />

Am E6: Viehler Höhe zwischen Alt Garge und Walmsburg<br />

Zu den beson<strong>der</strong>en Höhepunkten bei vielen Perspektivwechseln<br />

gehört sicher <strong>der</strong> Eindruck <strong>der</strong> teils umgestürzten<br />

bizarr-knorrigen Baumriesen im Breeser<br />

Grund, erlebt an einem nebeligen Sonntagmorgen.<br />

14 Tage später erlebte ich einen magischen Moment<br />

beim weiten Blick vom Turm auf dem Hohen Mechtin<br />

über ein Panorama schneebedeckter Baumwipfel.<br />

Bei einer meiner Touren sprach mich beim Bahnhof<br />

Leitstade vor einem Informationsschild eine Wan<strong>der</strong>in<br />

an: „Stimmt das wirklich, dass dies ein durchgehen<strong>der</strong><br />

Weg zur Adria ist? Und wissen Sie, wer den Weg geplant<br />

und eingerichtet hat?“<br />

<strong>Die</strong>se Fragen fand ich sehr berechtigt und wollte es<br />

eigentlich selbst auch schon länger wissen. Ich fing an<br />

zu forschen und fand zunächst ein paar allgemeine<br />

Informationen im Internet bei Wikipedia.<br />

60000 Kilometer Weitwan<strong>der</strong>wege in Europa<br />

Ich erfuhr, dass die Europäischen Fernwan<strong>der</strong>wege <strong>der</strong><br />

organisierten Wan<strong>der</strong>bewegung zu verdanken sind.<br />

<strong>Die</strong> Europäische Wan<strong>der</strong>vereinigung war Ideengeber.<br />

Ein Ziel im Jahr 1969 war es, ein völkerverbindendes<br />

Netz von Weitwan<strong>der</strong>wegen durch Europa zu schaffen.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Jahre wurden auf dieser Basis zwölf<br />

große Fernwan<strong>der</strong>wege eingerichtet. Deren Gesamtlänge<br />

beträgt ungefähr 60000 km.<br />

Der hiesige E6 ist ein ehrgeiziges Projekt, dessen Planung<br />

am 6. Oktober 1973 begann. Nach endgültiger<br />

Fertigstellung soll er durchgängig vom nördlichen<br />

Finnland über mehrere tausend Kilometer über Griechenland<br />

bis in die Türkei führen!<br />

Rege Wan<strong>der</strong>gruppen überall in Mitteleuropa<br />

Umgesetzt haben diese großartige Idee aktive Mitglie<strong>der</strong><br />

und Freunde <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>verbände, die es überall


Europäischer Fernwan<strong>der</strong>weg E6<br />

in Deutschland und den umliegenden Län<strong>der</strong>n gibt.<br />

Engagierte Mitglie<strong>der</strong> regionaler Gruppen haben über<br />

Jahrzehnte geholfen, durchgehende Wan<strong>der</strong>wege<br />

über tausende Grundstücke zu planen, auszuhandeln<br />

und umzusetzen.<br />

Zu den vielen regionalen Wan<strong>der</strong>gruppen gehört in<br />

unserem Landkreis die sehr aktive Wan<strong>der</strong>bewegung<br />

Lüneburg. Über die Vorsitzende Hilke Mammen gelang<br />

es mir, den Kontakt zu dem für unseren Wegeabschnitt<br />

zuständigen Wegewart, Carl-Henry Dahms, herzustellen.<br />

Mit diesem verabredete ich mich, um ihn zu befragen<br />

und ihm bei <strong>der</strong> Arbeit zuzuschauen.<br />

Über 150 Kilometer umfasst sein „Revier“<br />

Ich traf mich mit Herrn Dahms in Reeßeln und stellte<br />

ihm dort eine Menge Fragen. Natürlich wollte ich<br />

wissen, wie er zum Wan<strong>der</strong>n gekommen sei. Der topfitte<br />

83jährige erzählte, wie er nach <strong>der</strong> Pensionierung<br />

mit seiner Frau das Weitwan<strong>der</strong>n als Hobby entdeckt<br />

habe. Schnell war er fasziniert von <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> Fernwan<strong>der</strong>wege.<br />

Da er beim Wan<strong>der</strong>n feststellte, dass<br />

es an manchen Strecken an <strong>der</strong> Pflege haperte, bot er<br />

sich schließlich an, einen Teil des E6 zu betreuen. Geduldig<br />

beantwortete Herr Dahms alle meine Fragen:<br />

„Wie lang ist die Wegstrecke des E6, die Sie betreuen?“<br />

– „151 km, von Güster (bei Mölln) bis Bad Bodenteich<br />

(östlich von Uelzen).“<br />

„Und was muss so ein ehrenamtlicher Wegewart<br />

machen?“ – „In erster Linie die Wegemarkierungen<br />

überprüfen und vervollständigen. <strong>Die</strong> Markierungen<br />

müssen von je<strong>der</strong> Richtung aus zu sehen sein und beson<strong>der</strong>s<br />

bei Abzweigungen klar zu erkennen! Außerdem<br />

halte ich Kontakt zu den Touristeneinrichtungen<br />

in Lauenburg, Bleckede und Bad Bodenteich.“<br />

„Ich schaffe zwei bis drei Kilometer pro Stunde“<br />

„Wieviel Zeit brauchen Sie für die Pflegearbeiten?“ –<br />

„Ich gehe die Strecke einmal im Jahr, jedes Jahr wechsle<br />

ich die Richtung,<br />

um beide Perspektiven<br />

zu haben.<br />

Da ich nur 2 bis 3<br />

km in <strong>der</strong> Stunde<br />

schaffe, brauche<br />

ich ca. 14 einzelne<br />

Tage. Weil ich ja<br />

wie<strong>der</strong> zum Ausgangspunkt<br />

zurück<br />

muss, teile<br />

ich mir die Strecken<br />

möglichst ein in verkehrsgünstige<br />

<strong>Die</strong> „Waffen“ stets griffbereit<br />

Abschnitte.“<br />

Ein neugieriger Blick in den Rucksack<br />

Da die Belastung mit Gepäck ja ein zusätzliches<br />

Erschwernis bedeutet, interessierte es mich, was so<br />

ein Wegewart alles mit sich führen muss: „Oh, das ist<br />

außer Proviant für den Tag so einiges. Im Rucksack<br />

habe ich einen Falthocker aus Plastik, meine Mappe<br />

mit Unterlagen wie Karte und Wegebeschreibung,<br />

dann Wegweiser und Klebekreuze, Hammer, Kneifzange,<br />

Klappsäge, Schaber, Nageltasche, Schere,<br />

Rosenschere, Drahtbürste, Beutel für Abfall, Lappen,<br />

Farbtopf, weisse Farbe, Verbandszeug, Terpentin, Bleistift,<br />

Kugelschreiber, Papier, Bindfaden, Draht und<br />

nicht zuletzt auch etwas Klopapier – für alle Fälle.“<br />

Berührende Wan<strong>der</strong>bücher von <strong>der</strong> Viehler Höhe<br />

Sehr bewegt haben mich alte Wan<strong>der</strong>bücher, die Herr<br />

Dahms mitgebracht hatte. Sie lagen jahrelang auf <strong>der</strong><br />

Viehler Höhe aus, und Wan<strong>der</strong>er konnten ihre Gedanken<br />

und Empfindungen zum Ausdruck bringen. Ins<br />

Auge fiel mir ein Beitrag zur Tragödie <strong>der</strong> deutschen<br />

Teilung. Ein „Wilhelm“, <strong>der</strong> 1958 aus <strong>der</strong> DDR geflohen<br />

war, kam mit Kin<strong>der</strong>n und Frau auf die Höhe, um<br />

seinen drüben gebliebenen Bru<strong>der</strong> und Schulfreunde<br />

beim Heumachen zu sehen! Auch an<strong>der</strong>e Beiträge bezogen<br />

sich auf den Blick nach „drüben“, auf die „feindliche“<br />

Seite eines geteilten Landes…<br />

Lei<strong>der</strong> musste die Idee <strong>der</strong> öffentlichen Wan<strong>der</strong>bücher<br />

auf <strong>der</strong> Viehler Höhe aufgegeben werden, weil es immer<br />

wie<strong>der</strong> Vandalismus gab.<br />

Auf Schusters Rappen nach Italien und Slowenien<br />

Begeistert erzählte Herr Dahms, wie er den Fernwan<strong>der</strong>weg<br />

E1 von Flensburg südwärts über die Alpen bis<br />

Genua und von da an weiter mit seiner Frau (die nach<br />

Genua hinterhergeflogen ist) bis La Spezia gewan<strong>der</strong>t<br />

ist! Auch auf unserem E6 ist er natürlich gelaufen,<br />

nach Österreich und weiter durch Slowenien!<br />

Das Treffen mit Herrn Dahms hat mich tief beeindruckt.<br />

Seit unserer Begegnung habe ich ganz großen<br />

Respekt vor solchem Engagement und eine völlig neue<br />

Wertschätzung <strong>der</strong> von Idealisten geschaffenen Fernwan<strong>der</strong>wege.<br />

Kontakt: wan<strong>der</strong>bewegung-lüneburg.de<br />

(Text und Fotos: Helmut Hoffmann)<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

43


Denkmal in Neu Darchau<br />

Im Herbst 1986 wurde Gerd Habenicht (SPD) zum Bürgermeister<br />

gewählt und es wurde am Programm Göpelhaus<br />

weiter gearbeitet, denn <strong>der</strong> Verfall des Göpelhauses<br />

ließ sich so nicht aufhalten. Der Besitzer Herr<br />

Besserer wollte am Göpelhaus keine Arbeiten durchführen,<br />

vielmehr sollte es doch weiter verfallen. Eventuell<br />

könnte dann ja sein Ziel, dort einen Bungalow zu<br />

bauen, doch noch in Erfüllung gehen.<br />

Das Göpelhaus heute - mit Max Schulze als Pächter und Gastronom<br />

Wie das Göpelhaus zur Gaststätte wurde<br />

Erbaut wurde das Haus 1880 in <strong>der</strong> Gemarkung<br />

Neu Darchau auf dem Flurstück 117/ 16<br />

Am Hafen 6<br />

Das Grundstück mit dem Göpelhaus<br />

hatte mehrere Besitzer:<br />

1930 gehörte es einem Fräulein Cohrs,<br />

1940 Henke/ Müller,<br />

1965 Gustav Holst und Hans Hermann Holst,<br />

1979 Besserer,<br />

1992 Gemeinde Neu Darchau.<br />

Vermerk <strong>der</strong> Bildrechte (NLD): Info aus dem ADABweb<br />

Verzeichnis sowie auch das Bildmaterial des NLDs.<br />

Das Göpelhaus konnte 1985 in allerletzter Minute vor<br />

dem Abriss gerettet werden. Der damalige Besitzer –<br />

ein Berliner Herr Besserer – hatte es von einem Herrn<br />

Holst aus Schwarzenbek erworben und dieser hatte es<br />

von seinem Vater Gustav Holst vererbt bekommen.<br />

Doch nun wie<strong>der</strong> zum Göpelhaus: Der damalige Bürgermeister<br />

Herr Erwin Kruse hatte die beantragte<br />

Abrissgenehmigung schon 1985 beim Landkreis Lüchow-Dannenberg<br />

eingereicht. Als <strong>der</strong> Rat darüber informiert<br />

wurde, beantragte die SPD-Fraktion, dass <strong>der</strong><br />

Abriss verhin<strong>der</strong>t werden müsse.<br />

Für diesen Antrag sprachen sich 6 Gemein<strong>der</strong>äte aus.<br />

Der Bürgermeister wurde beauftragt, den gestellten<br />

Antrag unverzüglich wie<strong>der</strong> vom Landkreis zurückzunehmen.<br />

Das Göpelhaus war nun vor dem Abriss gesichert.<br />

Doch es gab auch Bürger, die kein Verständnis<br />

dafür hatten, dass <strong>der</strong> ,,Schandfleck", wie sie behaupteten,<br />

noch bestehen sollte.<br />

,,Für mich war dieses keine Option", erklärte Gerd Habenicht.<br />

<strong>Die</strong> ersten Verhandlungen mit dem Besitzer<br />

Herrn Besserer wurden geführt. Es wurde ein Preis<br />

von 249000 DM ausgehandelt. <strong>Die</strong>sem musste <strong>der</strong><br />

Rat aber erst noch seine Zustimmung geben, bevor<br />

<strong>der</strong> Kauf abgewickelt wurde. Der Rat stimmte mit 6 Jaund<br />

4 Neinstimmen, bei einer Enthaltung, dem Kauf<br />

zu. An den Erwerbskosten beteiligte sich das Amt für<br />

Agrarstruktur.<br />

Im Jahre 1992 wurde die Gemeinde Eigentümer des<br />

Göpelhauses. Jetzt mussten Geldgeber gefunden<br />

werden, damit <strong>der</strong> Verfall aufgehalten werden konnte.<br />

Dazu waren aber Konzepte erfor<strong>der</strong>lich, die dann<br />

bei Geldgebern wie dem Amt für Agrarstruktur o<strong>der</strong><br />

Denkmalpflege eingereicht werden mussten. Der<br />

Hotelier P. Wieczorek aus Hitzacker wollte ein Hotel<br />

in Neu Darchau errichten und das Göpelhaus als Begegnungsstätte<br />

nutzen. Es sollte aber auch den hiesigen<br />

Vereinen zur Verfügung stehen sowie Feiern in<br />

Abstimmung mit dem Hotelier dort stattfinden. (Anmerkung:<br />

das Hotel sollte dort, wo das Fährhaus stand,<br />

entstehen.)<br />

Ebenfalls wurden Toiletten mit Duschen für den Sportboothafen<br />

mit eingeplant. Ein großer Erfolg war die<br />

Vorstellung des Vorhabens bei <strong>der</strong> Regierungs - Vizepräsidentin<br />

Frau Sellmann bei <strong>der</strong> Bezirksregierung in<br />

Lüneburg. Frau Sellmann ermöglichte einen Zuschuß<br />

von rund 800 000 DM für die Renovierung aus verschiedenen<br />

Dezernaten. <strong>Die</strong> Baukosten für den Toilettentrakt<br />

mit Duschen für den Sportboothafen wurden<br />

aus dem Hamburg-Nie<strong>der</strong>sachsen-Topf geför<strong>der</strong>t.<br />

Jetzt konnte die Renovierung beginnen. Planungen,<br />

Genehmigungen, Ausschreibungen erfolgten über das<br />

Architektenbüro Wolf Thürnau aus Schöppenstedt.<br />

Schon bald begannen die Arbeiten: Als erstes wurde<br />

das Dach durch den ortsansässigen Dachdeckerbetrieb<br />

Hans <strong>Die</strong>ter Gödecke erneuert. Danach erfolgte<br />

<strong>der</strong> Innenausbau usw. Es war eine richtige Freude zu<br />

erleben, wie aus dem baufälligen Gebäude eine richtige<br />

Perle entstand. Nach Fertigstellung <strong>der</strong> Innenausbauten<br />

wurde das Göpelhaus 1995 eingeweiht und<br />

seiner Bestimmung übergeben. <strong>Die</strong> gesamten Kosten<br />

inclusive Kauf betrugen 1352000 DM, davon erhielt<br />

die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 932000 DM, <strong>der</strong><br />

Gemeindeanteil für dieses Projekt betrug 420 000 DM.<br />

44


Baubiologie in Bahrendorf<br />

<strong>Die</strong> Besitzangaben stammen vom Grundbuchamt<br />

Dannenberg.<br />

Göpelhaus – sowie auch die Längsscheune sind als Einzeldenkmal<br />

gem. §3 Abs. 2 NDSchG ausgewiesen:<br />

"Mittig an <strong>der</strong> nordöstlichen Traufseite einer Längsscheune<br />

angebautes Göpelhaus in Fachwerk mit<br />

Backsteinausfachung und unter eigenem, niedrigeren<br />

Satteldach mit Hohlpfannendeckung; polygonaler<br />

Nordostabschluss unter polygonal gebrochenem<br />

Walm. Errichtet Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts."<br />

Es ist schön, solch ein schönes Gebäude in <strong>der</strong> Gemeinde<br />

zu haben, gibt es doch den Bürgern die Möglichkeit,<br />

sich hier zu treffen – es ist wirklich eine Bereicherung<br />

des Ortes.<br />

Text: Gerd Habenicht<br />

Bauen im Einklang mit <strong>der</strong> Natur<br />

Lehmputz und Baubiologische Beratung mit "asanto" in Bahrendorf<br />

2002 gründete <strong>der</strong> Lehmbauer und Baubiologe<br />

Thomas Hagelstein die Lehmproduktion asanto, <strong>der</strong>en<br />

Fertigung und Lager seit 2015 in Bahrendorf, einem<br />

Ortsteil von Hitzacker, ansässig ist.<br />

Lehm & Baustoffe | Unterm Berg 9 | 29456 Hitzacker<br />

Frau<br />

Sonja Reichmann<br />

<strong>Elbufer</strong>str. 37<br />

Lehm ist ein Massenbaustoff, <strong>der</strong> bis Anfang des 20.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts einer <strong>der</strong> Hauptbaustoffe <strong>der</strong> Region war.<br />

Aus Nachhaltigkeitsaspekten ist es sinnvoll, mit den<br />

29490 Neu Darchau<br />

Materialien vor Ort zu arbeiten, ein Gutteil des ökologischen<br />

Fußabdrucks von Baustoffen ist, neben dem<br />

Energieeinsatz in <strong>der</strong> Produktion, <strong>der</strong> Transport. Was<br />

liegt näher, als sich nach Lehmvorkommen in unmittelbarer<br />

Nähe des Wirkungskreises umzuschauen?<br />

Wir siedeln in einer Moränenlandschaft, in Flurkarten<br />

sind oft die alten Lehmschläge verzeichnet. Heute<br />

Lehm & Baustoffe<br />

Rechnung A 21067 23.04.2021<br />

kauft asanto Lehmaushübe von Baustellen und veredelt<br />

dieses Rohprodukt zu Lehmputzen und Mörteln<br />

nach DIN. Parallel wurde ein ökologischer Baustoffhandel<br />

etabliert, das Programm umfasst sinnvolle Produkte<br />

rund um die Arbeiten mit Lehm, Holzfaserdämmungen,<br />

Gewebe, Stroh, Schilf, Öle und Farben. <strong>Die</strong> Kunden<br />

und Kundinnen schätzen die Baustellenerfahrung und<br />

die Ausbildung zum Baubiologen, meist können sinnvolle<br />

und auch von Nichtfachleuten auszuführende<br />

Bauweisen vermittelt werden, manchmal sind auch<br />

Vor Ort Termine sinnvoll.<br />

Auch die Lehmbauerzunft <strong>der</strong> Region freut die unkomplizierte<br />

Möglichkeit, gute Baustoffe in <strong>der</strong> Nähe beziehen<br />

zu können.<br />

Abholung v. 23.4., Bahrendorf und Lieferung am 26.4. Neu Darchau<br />

Postanschrift<br />

Thomas Hagelstein<br />

Tießau, Unterm Berg 9<br />

29456 Hitzacker<br />

Ökologisch zu Bauen ist nicht erst seit dem New-<br />

Green-Deal eine gute Wahl.<br />

Telefon <br />

05862 98 53 50<br />

Produktion & Verkauf <br />

Nachhaltigkeitskriterien werden im Bauen immer gewichtiger,<br />

Hitzacker/Bahrendorf<br />

<strong>der</strong> Bund erwartet schon heute bei seinen<br />

Bahrendorfer Straße 9a<br />

Bauvorhaben, asanto-lehm.de dass die eingesetzten Baustoffe eine<br />

info@asanto-lehm.de<br />

Umweltproduktdeklaration vorweisen.<br />

St.-Nr. 47/116/61343 | U.Id. DE 186 387 908<br />

<strong>Die</strong> Betrachtung IBAN: des gesamten Lebenszyklus eines<br />

DE38 2585 0110 0046 1424 77<br />

Stoffes inklusive BIC: NOLADE21UEL seiner Rückbaubarkeit und Weiterverwertung<br />

am Ende seiner Nutzung kommen endlich in<br />

den Fokus. Lehm kann dann seine Stärken ausspielen,<br />

wenn er ohne lange Transportwege verfügbar ist. Dann<br />

ist sein Energieinput geringer als <strong>der</strong> von Holz. Der<br />

Trend im Baustoffmarkt ging lange Zeit den Weg <strong>der</strong><br />

Größe und Zentralisierung, immer mehr Werke folgten<br />

<strong>der</strong> Logik des Marktes. Heute fällt uns diese Strategie<br />

auf die Füsse, bietet aber auch die große Chance, das<br />

Stück Preis/St. gesamt<br />

Charmante des Kleinen wie<strong>der</strong> zu entdecken.<br />

Steico Internal 6 cm, m2 20,06 € 16,00 € 320,96<br />

Beson<strong>der</strong>s im Ländlichen brauchen wir eine vielfältige,<br />

kleinteilige Firmenkultur, die auch eine Stärkung <strong>der</strong><br />

lokalen Infrastruktur bedeutet.<br />

Steico Universal 2 cm, m2 3,69 € 8,00 € 29,52<br />

Dämmstoffdübel 8 x 135 mm, Stk. 90 € 0,30 € 27,00<br />

Dämmteller, Stk. 30 € 0,25 € 7,50<br />

Lehmputz Universal lose, to 2,5 € 55,00 € 137,50<br />

Je diverser das Umfeld aufgestellt ist, um so stabiler<br />

steht es da. Lüchow-Dannenberg hat das Potential,<br />

hier wie<strong>der</strong> einmal zu zeigen, was Mut und Ausdauer<br />

bewirken können.<br />

Text: Thomas Hagelstein<br />

Glasfasergewebe 7x7 mm, Rolle 1 € 50,00 € 50,00<br />

Schilfrohr-Putzträger extra, Rolle 1 € 33,53 € 33,53<br />

Fracht Neu Darchau 1 € 45,00 € 45,00<br />

gesamt Netto € 651,01<br />

MwSt. 19,00 % € 123,69<br />

Gesamt € 774,70<br />

<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

45


Thema Brücke<br />

„Eine Brücke ist altes Denken!“<br />

Andreas Conradt, Sprecher <strong>der</strong> Bür-<br />

gerinitiative „Ja zur <strong>Fähre</strong> – Nein zur<br />

Brücke“, im Interview.<br />

Im Bericht zur Brücke "Hinter <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong>"<br />

(Erstausgabe <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />

ab Seite 32) kam <strong>der</strong> Sprecher <strong>der</strong><br />

Initiative nicht zu Wort. Der junge Journalist<br />

Paul Hildebrandt war auf Wan<strong>der</strong>schaft<br />

und stieß, wie viele Durchreisende,<br />

durch die Plakate auf den Brückenstreit. Er<br />

recherchierte, befragte die Menschen und traf Herrn<br />

Conradt, <strong>der</strong> damals noch das Göpelhaus betrieb, nicht<br />

an. Hier holen wir das nach.<br />

Der Protest auf Neu Darchauer Seite gegen eine<br />

Brücke geht bereits auf das Jahr 2002 zurück. Wie<br />

hat damals alles angefangen?<br />

Nehmen Sie den Feminismus o<strong>der</strong> die Anti-AKW-Bewegung:<br />

Am Anfang sind es immer die direkt Betroffenen,<br />

die agieren. So war es in Neu Darchau auch. Als<br />

die Pläne für den Bau einer Elbbrücke bekannt wurden,<br />

haben sich Menschen zusammengetan, die von <strong>der</strong><br />

geplanten Trasse direkt betroffen gewesen wären. Sie<br />

haben Unterschriften gesammelt und übergeben, recherchiert<br />

und nach und nach den ganzen Ort und die<br />

Region aufgeklärt, was <strong>der</strong> Bau für sie und für die Lebenssituation<br />

in <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau bedeuten<br />

würde. Das hat weitere Betroffenheit und viel Solidarität<br />

ausgelöst und die Gruppe <strong>der</strong> Gegner größer werden<br />

lassen. Und so läuft das heute noch: Recherche,<br />

Aufklärung, Sichtbarkeit – und gegenüber <strong>der</strong> Politik<br />

immer wie<strong>der</strong> den Finger in die Wunde legen.<br />

Wie kam es zur Gründung <strong>der</strong> Bürgerinitiative<br />

„Ja zur <strong>Fähre</strong>, Nein zur Brücke“?<br />

Eine Gründung im klassischen Sinn hat es nie gegeben.<br />

<strong>Die</strong> Bürgerinitiative ist kein Verein! Sie ist ein Zusammenschluss<br />

von interessierten Menschen, <strong>der</strong>en Anliegen<br />

die Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Brücke und <strong>der</strong> Aufbau unbelasteter<br />

Beziehungen zu den Bewohnern des Amts<br />

Neuhaus ist.<br />

Was zählen Sie zu den größten Erfolgen<br />

<strong>der</strong> Initiative?<br />

Ohne die stete Arbeit <strong>der</strong> Neu Darchauer Bürgerinitiative<br />

würde die Brücke längst stehen! Dann hätten<br />

wir eine Zufahrt mitten durch den Ort mit viel mehr<br />

Lärm und Abgas als heute, mit Schwerlastverkehr von<br />

<strong>der</strong> A24 und mit dem Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> Lebensqualität<br />

für die Anwohner. Und mit enormen jährlichen<br />

Unterhaltungskosten für den Kreis Lüchow-<br />

Dannenberg. Das zu verhin<strong>der</strong>n haben wir immerhin<br />

erreicht – mit akribischer Recherche, mit Argumenten,<br />

Demonstrationen und, ja, auch mit dem Gang vors<br />

Gericht.<br />

Befürworter - wie <strong>der</strong> Lüneburger Verein „Brücken<br />

bauen“ - sehen Vorteile in einer festen Querung<br />

über die Elbe.<br />

Dazu gehört <strong>der</strong> Wegfall von Umwegen und die<br />

Unabhängigkeit vom Niedrigwasser <strong>der</strong> Elbe.<br />

Was können Sie dem entgegnen?<br />

<strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> Tanja ist über alle Maßen zuverlässig, und<br />

Werkleitung und Gemeinde sind geradezu rührend bemüht,<br />

alles zu tun, die wenigen Ausfallzeiten weiter zu<br />

minimieren. Nehmen Sie das Jahr 2020: Trotz historischen<br />

Niedrigwassers gab es keinen einzigen Tag Stillstand.<br />

Im Übrigen gibt es auf den 63 Kilometern unserer<br />

dünn besiedelten Region zwei Brücken und zwei<br />

<strong>Fähre</strong>n – das ist mehr als im Raum Magdeburg! Aus<br />

unserer Sicht steht ein 100-Millionen-Euro-Bau wie<br />

die Elbbrücke in keinem Verhältnis zur geringen Zahl<br />

<strong>der</strong> Pendler. Es ist schon sehr altmodisches Denken, die<br />

Lebenssituation von vielleicht 1000 Bewohnern des<br />

Amts Neuhaus verbessern zu wollen zu Lasten <strong>der</strong> Lebenssituation<br />

von 1000 Neu Darchauern. So kann man<br />

heute keine Verkehrspolitik mehr machen.<br />

Wie realistisch schätzen Sie es ein, dass die Brücke<br />

doch noch gebaut wird?<br />

Ich glaube, dass die kontinuierliche Arbeit <strong>der</strong> Bürgerinitiative<br />

schließlich zum Aus <strong>der</strong> Brücke führen wird.<br />

Wir spüren deutlich, dass durch unsere Aufklärungsarbeit<br />

mehr und mehr Menschen und Abgeordnete in<br />

Kreis und Land die ökologischen Gefahren und die ökonomischen<br />

Risiken erkennen und von dem Vorhaben<br />

Abstand nehmen.<br />

Dazu kommt natürlich die wachsende Sorge vor dem<br />

Klimakollaps und die resultierende Notwendigkeit einer<br />

Verkehrswende. Wir werden so wie bisher schlicht<br />

nicht weiter machen können und brauchen ganz an<strong>der</strong>e<br />

Lebensentwürfe, um Mobilität nicht nur zu verän<strong>der</strong>n,<br />

son<strong>der</strong>n deutlich zu reduzieren. Da empfinden<br />

die Menschen eine monumentale Brücke zunehmend<br />

wie ein Relikt aus vergangener Zeit.<br />

46


Impressum<br />

Wann erachten Sie Ihre Initiative für überflüssig?<br />

<strong>Die</strong> allermeisten Menschen im Amt Neuhaus haben<br />

längst erkannt, dass das Festhalten einer lauten<br />

Min<strong>der</strong>heit an <strong>der</strong> Elbbrücke zu nichts führt. Ein paar<br />

Politiker und Lobbyisten schreien nach <strong>der</strong> festen Querung,<br />

aber das Gros möchte eine pragmatische Lösung,<br />

die jetzt realisiert werden kann. Und sie möchte ein<br />

gutes Verhältnis zu den linkselbischen Nachbarn. Unsere<br />

Bürgerinitiative wird sich zufrieden zurücklehnen,<br />

wenn wir eine nachhaltige Verbindung über den Fluss<br />

haben und die Verletzungen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte in<br />

Neu Darchau und im Amt Neuhaus verheilt sind.<br />

Dann feiern wir ein Elb-Fest auf beiden Seiten des<br />

Flusses – und gehen im Sonnenaufgang lächelnd nach<br />

Hause!<br />

Zeichnung: Johannes Hölscher<br />

Beiträge, <strong>Geschichte</strong> von<br />

früher, Anekdoten, Aktivitäten,<br />

Insi<strong>der</strong>-Tipps, Kleinanzeigen:<br />

Geben Sie Ihre Wünsche o<strong>der</strong><br />

Beiträge gern telefonisch - o<strong>der</strong><br />

per Email bis zum 25. August an:<br />

info@elbufer-rundschau.de<br />

o<strong>der</strong> in den Briefkasten <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße<br />

37 in Neu Darchau.<br />

Private Kleinanzeigen sind<br />

kostenlos.<br />

Für weitere Anliegen, Fragen zu<br />

Inhalten o<strong>der</strong> Beiträgen, wenden<br />

Sie sich bitte telefonisch, per<br />

Brief o<strong>der</strong> Email an mich - o<strong>der</strong><br />

Sie sprechen mich einfach an<br />

wenn Sie mich treffen:-)<br />

Zuhören geht fast immer.<br />

Im Internet sind zukünftig alle<br />

Ausgaben <strong>der</strong> "<strong>Elbufer</strong> <strong>Rundschau</strong>"<br />

online. Einfach aufs Cover klicken<br />

und blättern:<br />

www.elbufer-rundschau.de<br />

Impressum:<br />

Verlag Reichmann<br />

Herausgeber:<br />

Sonja Reichmann<br />

<strong>Elbufer</strong>straße 37 | 29490 Neu Darchau<br />

0171 30 30 255<br />

www.elbufer-rundschau.de<br />

info@elbufer-rundschau.de<br />

Redaktion: Sonja Reichmann,<br />

Helmut und Irmgard Hoffmann<br />

Mitwirkende Pressesprecher<br />

aus den Vereinen <strong>der</strong> Orte<br />

Medienberater:<br />

Richten Sie Ihre Wünsche gern direkt an<br />

mich, es sind keine Anzeigenberater im<br />

Aussendienst.<br />

Erscheinungsweise viermal im Jahr:<br />

Ausgabe Frühling: April/Mai/Juni<br />

Ausgabe Sommer: Juli/August/September<br />

Ausgabe Herbst: Okt./ Nov./Dez.<br />

Ausgabe Winter: Weihnachten/Jan./Feb/März<br />

Verteilung:<br />

Freunde und Familie<br />

Haftungsausschluss:<br />

Nachdruck und Verwendung von Inhalten<br />

nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Redaktion.<br />

Einsen<strong>der</strong> von Manuskripten, Briefen und<br />

<strong>der</strong>gleichen erklären sich mit redaktioneller<br />

Bearbeitung einverstanden. Für das<br />

Einverständnis <strong>der</strong> abgebildeten Menschen<br />

auf eingesandten Fotos, sowie das<br />

Copyright, übernimmt <strong>der</strong> Einsen<strong>der</strong> die<br />

Verantwortung. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Keine Haftung für unverän<strong>der</strong>bare<br />

Einsendungen. <strong>Die</strong> eingelieferten Texte<br />

spiegeln nicht unbedingt die Meinung<br />

des Herausgebers wie<strong>der</strong>.<br />

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Titel: Christian Fischer/ commons.wikimedia.org<br />

Inhalt/Peripherie©: Fotolia.com,<br />

AdobeStock, Sigurd Elert, L.Teichmann,<br />

Andreas Conradt, Rückseite: Sigurd Elert.<br />

O<strong>der</strong>: Information am Foto o<strong>der</strong> falls<br />

nicht an<strong>der</strong>s angegeben - Herausgeber<br />

Verantwortlich:<br />

Sonja Reichmann<br />

Druck:<br />

LINDHAUER<br />

Druck & Medien<br />

Umfang / Auflage:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Elbufer</strong> <strong>Rundschau</strong> hat 40 - 60 Seiten<br />

Inhalt und ca. 3000 Stück Auflage,<br />

Hausverteilung an <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße und in<br />

den umliegenden Orten .Auslegestellen in angrenzenden<br />

Gemeinden und Lüneburg<br />

(Biomarkt Vitalis, Fips, ...).<br />

Anzeigen- und Redaktionsschluss<br />

für die Herbst-Ausgabe:<br />

25. August 2021<br />

Erscheint voraussichtlich<br />

Mitte September<br />

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...damit Sie am<br />

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<strong>Rundschau</strong><br />

Elb-Ufer Klöndör<br />

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