Elbufer Rundschau: Die Geschichte der "Fähre Tanja"
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ausgabe 2 - Sommer 2021<br />
regional | unabhängig | neugierig<br />
Viermal im Jahr: Gratis<br />
<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> "<strong>Fähre</strong> Tanja"<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Hitzacker Tießau | Tiesmesland | Bahrendorf | Meudelfitz | Drethem | Glienitz | Schutschur | Klein Kühren | Neu Darchau | Katemin | Quarstedt | Darzau | Sammatz | Wietzetze | Walmsburg Bleckede<br />
SCHULE<br />
Auszeichnung<br />
KINDERGARTEN<br />
JUGENDZENTRUM<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jungend-<br />
ZIRKUS Zitzewitz<br />
KLOOGSCHIETER<br />
FEUERWEHR<br />
ELBE JEETZEL KLINIK<br />
ELBUFER BACKBORD<br />
Stiepelse<br />
ELBUFER STEUERBORD<br />
Neu Darchau<br />
Wietzetze<br />
Glienitz<br />
Sammatz<br />
KULTUR&FREIZEIT<br />
Kulturelle Landpartie<br />
Veranstaltungen<br />
Ortsnamenrede<br />
Europäischer<br />
Fernwan<strong>der</strong>weg E6<br />
NATUR<br />
Tierwelt am <strong>Elbufer</strong><br />
DENKMAL:<br />
Göpelhaus<br />
Baubiologie in<br />
Bahrendorf<br />
Thema Brücke<br />
HEFTMITTE: Elbdorf-aktiv e.V.
Bis in den Pool:<br />
Internet,<br />
wie Du willst!<br />
Wir bringen lichtschnelles<br />
Internet in’s Wendland!<br />
Jetzt ab 24,90€ mtl.<br />
mit Glasfaser surfen!<br />
0 89 · 125 03 42 10<br />
Montag bis Freitag<br />
8.00 – 20.00 Uhr<br />
Mehr Informationen auf Seite 25<br />
info@dbn.de<br />
NGN Telecom GmbH<br />
Güglingstraße 66<br />
73529 Schwäbisch Gmünd
Inhalt<br />
Regional * Unabhängig * Neugierig<br />
Unser Leitbild spiegelt sich in den Worten.<br />
REGIONAL!<br />
Wir sind regional. Wir leben hier. <strong>Die</strong> Einen mit gewachsenen<br />
Wurzeln, die An<strong>der</strong>en mit selbst gewählten. Wir leben<br />
gern hier. Daher geben wir unseren Themen im Schwerpunkt<br />
den regionalen Bezug. So vielfältig, so bunt und so<br />
interessant, wie unser aller Leben hier.<br />
UNABHÄNGIG!<br />
Das Team <strong>der</strong> Redaktion steht keiner politischen o<strong>der</strong> religiösen<br />
Überzeugung nahe. Und so ist auch unser Magazin<br />
offen für alle Strömungen mit freiheitlichen und demokratischen<br />
Grundidealen. Wir arbeiten unabhängig und überparteilich,<br />
räumen Platz ein für Gedanken und <strong>Geschichte</strong>n<br />
und geben Autoren mit unterschiedlichsten, auch<br />
politischen Einstellungen eine Plattform, ohne dass diese<br />
unbedingt die Überzeugungen <strong>der</strong> Redaktion wi<strong>der</strong>spiegeln.<br />
Genau damit möchten wir die Offenheit und Vielfalt<br />
spiegeln, die wir hier bei uns im Alltag leben und lieben.<br />
NEUGIERIG!<br />
War es nicht die unbeschwerte Neugier, die uns als Kin<strong>der</strong>n<br />
oft unbekannte Türen geöffnet hat? <strong>Die</strong> uns in bis<br />
dahin verschlossene Welten eintauchen ließ und uns zu<br />
dem gemacht hat, was wir heute sind. <strong>Die</strong> uns Freude,<br />
Achtung, Mut und Demut gelehrt hat. Das alles möchten<br />
wir auch mit diesem Magazin in unseren oft so vernünftigen<br />
und rationalen Alltag hinüberretten und mit Ihnen<br />
teilen. Wir möchten im besten Sinne neugierig bleiben,<br />
ohne aufdringlich zu sein. Und wir möchten Sie anstecken<br />
und auffor<strong>der</strong>n, diese Neugier mitzuleben. Neugier<br />
auf Neues, auf Mitmenschen, auf all das, was uns hier<br />
umgibt. Gemeinsam mit Ihnen allen in und für unsere<br />
<strong>Elbufer</strong>-Region: Senden Sie uns Hinweise, Ihre <strong>Geschichte</strong>,<br />
Ihre Wünsche, beteiligen Sie sich an <strong>der</strong> positiven inhaltlichen<br />
Gestaltung des Magazins. (Impressum: siehe hinten)<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Vielen stellte sich nach <strong>der</strong> ersten<br />
Ausgabe die Frage, wie es zum Erscheinen<br />
<strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />
kam. Wir wohnen direkt am Elberadweg.<br />
<strong>Die</strong> Radfahrer, die aus<br />
Richtung Hitzacker kommen, staunen<br />
über die Bronze-Statuen in<br />
<strong>der</strong> Nachbarschaft, während diejenigen,<br />
die aus Richtung <strong>Fähre</strong> kommen, über die vielen<br />
Schil<strong>der</strong> zum Thema Brücke diskutieren. Man hört Worte<br />
wie ,,...ein zerrissenes Dorf?". <strong>Die</strong> Broschüre möchte den<br />
Blick auf das gute Miteinan<strong>der</strong> und die Vielfalt <strong>der</strong> Aktivitäten<br />
hier lenken. Gereift ist die Idee nach Gesprächen<br />
mit <strong>der</strong> Schulleiterin Andrea Schulze. Ursprünglich wollten<br />
wir nur eine Broschüre für die Grundschule erstellen.<br />
Bei den weiteren Erörterungen, z.B. über den großen Einzugsbereich<br />
<strong>der</strong> kleinen Schule, stellte sich mir eine Vielfalt<br />
von Themen dar. Daraus entstand die Idee für ein<br />
etwas umfangreicheres Magazin, das idealerweise auch<br />
an<strong>der</strong>e Institutionen und alle Menschen hier mit einbeziehen<br />
sollte.<br />
Schon in dieser zweiten Ausgabe haben wir mit dem Artikel<br />
über Stiepelse den Einstieg gefunden, über das Leben<br />
am ,,<strong>Elbufer</strong> Backbord" zu berichten. Es ist mir ein ausdrückliches<br />
Anliegen, den Menschen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Elbe<br />
eine Stimme zu geben und das gegenseitige Verständnis<br />
zu för<strong>der</strong>n. In diesem Zusammenhang bin ich froh darüber,<br />
dass ich die Eheleute Hoffmann aus Walmsburg zur<br />
Unterstützung gefunden habe. Sie sind wie ich voller<br />
Neugier auf Land und Leute in <strong>der</strong> Elbtalaue und haben<br />
mir angeboten, Erlebnisberichte und Hintergründe beizutragen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen, einen<br />
Sommer voller Freude, genug Zeit für die Familie und Projekte<br />
für die Gemeinschaft. Bleiben Sie guter Dinge!<br />
Sonja Reichmann<br />
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fähre</strong> / Grenzöffnung<br />
Schule | Kin<strong>der</strong>garten | Jugendzentrum<br />
Kloogschieter - die Kin<strong>der</strong>seite<br />
Kirche<br />
Elbe Jeetzel Klinik<br />
Kleines Haus ganz groß<br />
Unsere Klinik in Dannenberg ist ein zertifiziertes Krankenhaus <strong>der</strong> Grundversorgung. Mit mo<strong>der</strong>ner Medizin<br />
und fürsorglicher Pflege helfen wir unseren PatientInnen beim gesundwerden. Durch die Einglie<strong>der</strong>ung verschiedener<br />
Fachpraxen, eines Dialysezentrums, einer Diabetologischen Fachambulanz sowie einer Facharztpraxis<br />
für Orthopädie und Frauenheilkunde Aus den (MVZ) bieten Orten<br />
wir unseren Patienten als regionales Gesundheitszentrum<br />
eine Rundum-Versorgung.<br />
Ambulanz/Notaufnahme<br />
Unfall? Plötzlich schwer krank? Das Herz stolpert- und nun? An 365 Tage im Jahr – rund um die Uhr – steht<br />
unser Team <strong>der</strong> Notaufnahme für Sie am Start. Ärzte und Pflegekräfte kümmern sich tagtäglich um eine<br />
schnelle und fachgerechte Versorgung in allen Bereichen. <strong>Die</strong> Notaufnahme ist barrierefrei und für Krankentransporte<br />
auch liegend erreichbar. Sie verfügt über sieben Behandlungsräume mit <strong>der</strong> medizinischtechnischen<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Ausstattung. Ein Schockraum mit Monitorüberwachung gewährleistet im Ernstfall<br />
eine adäquate Erstversorgung. Freizeit Ist große Eile geboten, | kann Kultur auch <strong>der</strong> Hubschrauberlandeplatz | Literatur genutzt<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> dem Klinikum angeglie<strong>der</strong>te Radiologie befindet sich in unmittelbarer Nähe und garantiert eine 24-Stunden-Versorgung<br />
durch bildgebende Diagnostik: Röntgen, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie<br />
(MRT). Matthias Franke ist Chefarzt <strong>der</strong> Anästhesie und Intensivmedizin und zugleich leiten<strong>der</strong><br />
Notarzt des Rettungsdienstes, denn die Klinik beteiligt sich am Notdienst des Landkreises.<br />
Intensivstation<br />
Denkmalpflege und <strong>Geschichte</strong>n (Göpelhaus)<br />
<strong>Die</strong> interdisziplinär genutzte Intensivstation verfügt über eine mo<strong>der</strong>n konzipierte Intensiv- und Überwachungseinheit<br />
mit sechs Betten, inkl. Langzeitbeatmungsplätze. Hier werden PatientInnen bei schweren<br />
Infektionen, bei kardialen Notfällen, nach großen operativen Eingriffen, Vergiftungen, Magen-o<strong>der</strong> Darmblutungen<br />
und sonstigen Krankheiten behandelt, bei denen eine kontinuierliche Überwachung <strong>der</strong> vitalen<br />
Funktionen erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Feuerwehr zur Historie<br />
Medizin ist Vertrauenssache… Beson<strong>der</strong>s in Situationen, in denen man um Leib und Leben fürchtet, muss<br />
man sich auf das Tun und Können an<strong>der</strong>er verlassen. Wir arbeiten Tag für Tag engagiert und konzentriert<br />
dafür, das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Ist dann die kritische Phase vorüber, kann meist eine<br />
kontrollierte Weiterbehandlung auf einer unserer „Normalstationen“ fortgesetzt werden.<br />
Verschiedenes | <strong>Die</strong> Brücke<br />
Innere Medizin<br />
Unsere Ärzte und Pflegekräfte begleiten Jung & Alt auf ihrem Weg bis zur Entlassung nach Hause. Dr.<br />
Ulrich Backenköhler leitet die kardiologische Abteilung und verfügt über mo<strong>der</strong>ne Medizintechnik, die Leben<br />
retten kann. Beispielhaft sei hier nur die Herzkatheter-Untersuchung mit Stent-Implantation genannt. Das<br />
Repertoire ist aber erheblich größer. Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems wie Bluthochdruck, Herzinfarkt<br />
und Herzschwäche sind immer noch die Haupttodesursachen in Deutschland. Deshalb ist eine rechtzeitige<br />
Diagnostik und Therapie unerlässlich. Überprüfungen <strong>der</strong> Einstellung mit Herz- o<strong>der</strong> Blutdruckmedikamenten<br />
sowie Funktionstests von medizinisch-technischen Implantaten wie Herzschrittmachern und Defibrillatoren<br />
schaffen im Ernstfall Sicherheit für die PateintInnen.<br />
Beihefter "AELV" <strong>der</strong> elbDORFaktiv in <strong>der</strong> Heftmitte<br />
In <strong>der</strong> Abteilung Gastroenterologie unter <strong>der</strong> Leitung von Dr. Abou-Rjeili behandeln wir Erkrankungen des<br />
Magen-Darm-Traktes, <strong>der</strong> Leber und Gallenwege, Blutungen, bösartige Tumore im Verdauungstrakt, Entzündungen<br />
<strong>der</strong> Speiseröhre, Dickdarmentzündungen und Erkrankungen <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse. Dabei<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
3
<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Fähre</strong><br />
Dramatische Tage am deutsch-deutschen Grenzfluß<br />
„Nur gemeinsam haben wir das schaffen können“<br />
von Gerd Habenicht – Bürgermeister und Gemeindedirektor <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau 1986–1998<br />
An dieser Stelle möchte ich meine Erinnerungen an<br />
die turbulente Zeit im November 1989 in Neu Darchau<br />
wie<strong>der</strong>geben:<br />
Als am 9. November 1989 <strong>der</strong> SED-Funktionär Günter<br />
Schabowski auf <strong>der</strong> denkwürdigen Pressekonferenz<br />
die neuen Regelungen für Westreisen bekannt gab<br />
– was indirekt zur Öffnung und schließlich zum Fall<br />
<strong>der</strong> Mauer führte – waren wir hier natürlich genauso<br />
überrascht über diese Entwicklung wie alle an<strong>der</strong>en<br />
Menschen in Deutschland.<br />
Eine Eilsitzung wird einberufen<br />
Aufgrund <strong>der</strong> sich überschlagenden Ereignisse an<br />
den Tagen wurde in Neu Darchau am 12. November<br />
die Einladung zu einer Eilsitzung des Gemein<strong>der</strong>ates<br />
versandt. Am 14. November fand diese Sitzung des<br />
Gemein<strong>der</strong>ates mit dem einen Tagesordnungspunkt<br />
statt: Grenzöffnung.<br />
Der Gemein<strong>der</strong>at war vertreten durch folgende Ratsmitglie<strong>der</strong>:<br />
die CDU mit E. Kruse, H. Bauer, G. Sadowski<br />
u. A. Westphal, die SPD mit H. Heidrich, H. Bodendieck,<br />
K.P. Dehde und G. Habenicht, die FWG mit A. San<strong>der</strong>, U.<br />
Böther und Dr. A. Oelker.<br />
Am Abend fasste <strong>der</strong> Rat – bei einer Enthaltung – einstimmig<br />
den folgenden Beschluß: Der Gemeindedirektor<br />
wird beauftragt, alle Möglichkeiten und Wege<br />
einzuleiten mit dem Ziel, eine Grenzöffnung mit einer<br />
Fährverbindung herzustellen.<br />
Ein großes Ziel und viele, viele Probleme<br />
Da ich zu <strong>der</strong> Zeit kein gültiges Visum für den kleinen<br />
Grenzverkehr hatte, mussten aus dem Rat Vertreter<br />
gefunden werden, um Kontakt mit <strong>der</strong> Gemeinde Haar<br />
aufzunehmen.<br />
Somit fuhren Erwin Kruse und Ulrich Böther am 16. 11.<br />
Bild von Ursula Blancke-Dau, Klein Kühren<br />
nach Darchau. Hier sprachen sie mit Wilhelm Lehmkuhl,<br />
den Erwin Kruse noch aus <strong>der</strong> Schulzeit kannte.<br />
Am 18. November bekam ich mein Visum. Am Montag,<br />
dem 20. 11., reiste ich nach Haar zur Gemeinde – hier<br />
wurde ich sehr kurz angebunden empfangen mit unserem<br />
Anliegen. Ich fuhr daraufhin nach Darchau zu<br />
Wilhelm Lehmkuhl.<br />
Herr Lehmkuhl kam auf das Anliegen – das ihm schon<br />
von Kruse und Böther vorgetragen worden war – gleich<br />
zu sprechen und begrüßte unser Ansinnen. Nach kurzer<br />
Beratung wurde mit <strong>der</strong> Grenzaufsicht telefoniert.<br />
Gegen 10.30 erschien ein Hauptmann, dem wir alles<br />
noch einmal erklärten. Wir drei machten uns gemeinsam<br />
auf den Weg zur Grenze – <strong>der</strong> Hauptmann Kirsch<br />
war sehr umgänglich.<br />
Erster Blick von <strong>der</strong> Ostseite<br />
Am Zaun angekommen, wurde die Pforte 38 geöffnet<br />
– über den Sicherungsstreifen ging es zur nächsten<br />
Pforte. Als diese aufging, konnte ich Neu Darchau von<br />
<strong>der</strong> Ostseite sehen! Es ging runter an die Elbe zur alten<br />
Fährstelle – aber hier war nichts mehr zu erkennen.<br />
Somit musste erstmal eine Anlegestelle gefunden<br />
werden. Es bot sich dazu seitlich vom Buhnenkopf die<br />
Möglichkeit. Der Hauptmann bestätigte uns, dass wir<br />
am 22. November ein Probeanlegen zu um 9 Uhr vornehmen<br />
könnten.<br />
Jetzt musste ein Schiff gefunden werden – die Ree<strong>der</strong>ei<br />
Anker aus Lüneburg war bereit. Am Abend informierte<br />
ich den Gemein<strong>der</strong>at über den Stand. Als es um<br />
die Kosten ging und diese noch nicht geregelt waren,<br />
bekamen einige Ratsmitglie<strong>der</strong> doch Bauchschmerzen.<br />
Dennoch beschloß <strong>der</strong> Rat mehrheitlich, den eingeschlagenen<br />
Weg fortzuführen.<br />
Am 21. November informierte ich Herrn Lehm-kuhl,<br />
dass ich ein Schiff gechartert habe. Von Herrn Lehmkuhl<br />
wurde mitgeteilt, dass auch seitens <strong>der</strong> Grenzer<br />
alles klar sei.<br />
Ein Regimentsbefehl wird verlesen<br />
Am 22. November fuhr ich sehr früh nach Darchau,<br />
um pünktlich vor Ort zu sein, denn die Straßen waren<br />
glatt und man musste die Grenzkontrollen über sich<br />
ergehen lassen. <strong>Die</strong>ses nahm ja auch immer viel Zeit<br />
in Anspruch.<br />
Gegen 8.35 Uhr erreichte ich Wilhelm Lehm-kuhl.<br />
Um 8.40 Uhr traf <strong>der</strong> Grenzabschnittsleiter Major Walter<br />
ein. Der Major grüßte ganz offiziell und zog ein<br />
Buch aus einer Tasche und sagte, er werde jetzt einen<br />
Regimentsbefehl verlesen.<br />
4
Grenzgeschichten<br />
Aus dem Inhalt ging hervor, daß das geplante Anlegemanöver<br />
nicht stattfinden darf. Meine Stimmung, die<br />
doch so voller Hoffnung war, war auf dem Nullpunkt<br />
angekommen. – Doch jetzt erlebte ich Wilhelm Lehmkuhl,<br />
<strong>der</strong> es hervorragend verstand, in solch einer Situation<br />
mit einem Major <strong>der</strong> DDR umzugehen.<br />
Der Gemein<strong>der</strong>at hatte sich über Nacht vergrößert.<br />
An Bord befanden sich außer unserem Rat noch zwei<br />
Herren, die ich nicht kannte – und unser Pastor Best,<br />
dessen Mutter in Neuhaus lebte. Einer dieser unbekannten<br />
Herren fotografierte. <strong>Die</strong>s fand <strong>der</strong> Major<br />
überhaupt nicht gut und gab mir unverzüglich zu verstehen,<br />
daß ich dem Herrn mitteilen solle, er möge das<br />
Fotografieren sofort einstellen – was ich auch tat.<br />
An Land gehen wird nicht erlaubt<br />
Nachdem die Luna angelegt hatte, musste ich den<br />
Mitfahrenden mitteilen, daß ein ,,an Land gehen’’ nicht<br />
erfolgen darf und es nur ein An- und Ablegemanöver<br />
geben würde. Nachdem die ,,Luna“ wie<strong>der</strong> Richtung<br />
Strommitte unterwegs war, bewegten wir uns schweigend<br />
zum Zaun. Wie<strong>der</strong> wurde das Tor 38 auf- und<br />
zugeschlossen. Ich dachte so bei mir: Vielleicht wird<br />
dieses Tor bald doch für längere Zeit offenstehen. Ja –<br />
Gedanken sind halt frei.<br />
,,Michael, sei ein ganzer Kerl!“<br />
Er sagte zu dem Major, solch ein Befehl sei doch<br />
Quatsch! ,,Michael, sei ein ganzer Kerl und setze dich<br />
über diesen Regimentsbefehl hinweg.“ Dabei klopfte<br />
er dem Major richtig kräftig auf den Rücken.<br />
Nach kurzer Überlegung willigte <strong>der</strong> Major Walter mit<br />
folgenden Worten ein. ,,Es darf nur ganz kurz hinter<br />
den Zaun gegangen werden, ein ganz kurzes An- und<br />
Ablegemanöver – und danach ist das Elbvorland sofort<br />
wie<strong>der</strong> zu verlassen.“<br />
Wir machten uns wie<strong>der</strong> auf zum Grenzzaun. Doch<br />
diesmal konnte ich feststellen, dass hier und da Einwohner<br />
aus den Haustüren schauten.<br />
Der Major Walter telefonierte vom Wachturm, <strong>der</strong> genau<br />
auf dem Deich stand, mit <strong>der</strong> Besatzung, die im<br />
großen Wachturm war, und das Tor mit <strong>der</strong> Nummer<br />
38 zur Elbe wurde aufgeschlossen.<br />
Der Major wechselte zum zweiten Zaun und öffnete<br />
auch diesen – wir gingen wie<strong>der</strong> durch die Sperranlagen.<br />
Unten an <strong>der</strong> Fährstelle angekommen, sagte<br />
Major Walter zu mir, dass ich durch Handzeichen dem<br />
Kapitän des Fahrgastschiffes ,,Luna“, den ich noch gar<br />
nicht kannte, signalisieren solle, dass das Anlegemanöver<br />
losgehen könne.<br />
Das erste Anlegemanöver<br />
Nach meinem Handzeichen legte die ,,Luna“ ab und<br />
überquerte die Elbe in die Richtung, in <strong>der</strong> wir, Major<br />
Walter, Wilhelm Lehmkuhl und ich, standen.<br />
Als die ,,Luna“ so nahe an Land war, dass man die Mitfahrenden<br />
erkennen konnte, bekam ich einen Schreck.<br />
Im LPG-Gebäude angekommen, plau<strong>der</strong>ten wir beim<br />
Frühstück mit dem Major über an<strong>der</strong>e Grenzöffnungsstellen,<br />
und er gab zu verstehen, dass wohl an an<strong>der</strong>en<br />
Stellen ebenfalls noch Grenzöffnungen erfolgen<br />
würden. Allerdings ergäbe dies für die Grenzer einen<br />
erheblich zusätzlichen Aufwand.<br />
Von Wilhelm Lehmkuhl wurde die Frage an den Major<br />
Walter gestellt, wie es denn nun weiter gehe, worauf<br />
dieser antwortete, er werde dieses mit <strong>der</strong> Grenzabschnittsleitung<br />
besprechen und das Resultat Herrn<br />
Lehmkuhl bis 16 Uhr mitteilen. Herr Lehmkuhl solle<br />
sich bereithalten.<br />
Kommt die Öffnung – o<strong>der</strong> nicht?<br />
Der Major verabschiedete sich und verließ dann eilig<br />
das LPG - Gebäude. Es blieb uns also nichts an<strong>der</strong>es übrig,<br />
als den Nachmittag abzuwarten.<br />
Doch die Zeit wollte und wollte nicht vergehen, und<br />
wir waren dann froh, als endlich das lange Warten ein<br />
Ende hatte.<br />
Bei Wilhelm Lehmkuhl angekommen, konnte ich aus<br />
seinem Munde hören, dass es was werden könnte, aber<br />
er müsse morgen früh zur Grenzkompanie, um weitere<br />
Einzelheiten abzustimmen. Wir entschieden, dass wir<br />
alle erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen für eine Grenzöffnung<br />
am 25. 11. 1989 um 10 Uhr einleiten wollten. Des Weiteren<br />
vereinbarten wir, dass wir uns telefonisch – falls<br />
erfor<strong>der</strong>lich – abstimmen wollten.<br />
<strong>Die</strong>ses war leichter gesagt als getan, denn eine Verbindung<br />
zu bekommen dauerte damals 4 bis 6 Stunden.<br />
Noch am Abend informierte ich die Gemeindefraktionen<br />
und erklärte ihnen, welche Schritte unternommen<br />
werden müssen.<br />
Für den 23. 11. zu um 16 Uhr vereinbarte ich einen Termin<br />
im Fährhaus in Neu Darchau mit folgenden Teilnehmern:<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
5
Grenzgeschichten<br />
Herrn Öhlers vom Wasserschifffahrtsamt Hitzacker,<br />
dem Schiffsinhaber <strong>der</strong> ,,Luna“, Herrn Siegfried Anker,<br />
Herrn Klingenhäger von <strong>der</strong> Bezirksregierung Lüneburg,<br />
Herrn Gnade vom Landkreis Lüchow-Dannenberg<br />
und einigen Ratsmitglie<strong>der</strong>n, die Zeit hatten.<br />
Am Donnerstag, 23. 11. 1989, zu um 16 Uhr waren alle<br />
Geladenen erschienen. Nach kurzer Begrüßung und<br />
Vorstellung <strong>der</strong> einzelnen Herren kam ich gleich auf<br />
die Grenzöffnung, die für Samstag, den 25. 11. um 10<br />
Uhr vorgesehen war, zu sprechen.<br />
Letzte Auflagen werden erfüllt<br />
<strong>Die</strong> zuständigen Herren vom Wasserschifffahrtsamt,<br />
<strong>der</strong> Bezirksregierung und dem Landkreis teilten <strong>der</strong><br />
Gemeinde und dem Ree<strong>der</strong> mit, welche Auflagen wir<br />
in <strong>der</strong> Kürze noch zu erfüllen hatten. Es wurde vereinbart,<br />
daß am 24. 11. um 15.00 Uhr die Abnahme des<br />
Schiffes o<strong>der</strong> jetzt besser gesagt <strong>der</strong> ,,<strong>Fähre</strong>“ und des<br />
Anlegers erfolgen soll.<br />
Alle erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen und Arbeiten wurden<br />
termingerecht erfüllt. <strong>Die</strong> Abnahme erfolgte ohne<br />
Beanstandungen. Viele Bürger aus Neu Darchau haben<br />
bei diesen Arbeiten geholfen, was nicht selbstverständlich<br />
ist. Für den Samstag hatte <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />
beschlossen, daß den Bürgern aus <strong>der</strong> DDR etwas zu<br />
Essen im Fährhaus gereicht wird. Der Wirt vom Fährhaus<br />
wurde beauftragt, den Saal dafür herzurichten.<br />
Neue Knüppel vom Landkreis<br />
Am Freitagabend gegen 19.00 Uhr wurde mir vom<br />
Landkreis mitgeteilt, dass morgen keine Grenzöffnung<br />
erfolgen würde, und ich solle doch vernünftig sein und<br />
das Vorhaben abblasen, worauf ich sagte, dass ich von<br />
dem Vorhaben nicht ablassen würde. Als ich den Hörer<br />
aufgelegt hatte, klingelte das Telefon wie<strong>der</strong>. Am<br />
an<strong>der</strong>en Ende war die Grenzabteilung Nord, <strong>der</strong> Anrufer<br />
nannte seinen Namen Wistrach und fragte, ob<br />
denn die Grenzöffnung stattfinden würde? Worauf ich<br />
antwortete, dass alles so wie geplant laufen werde.<br />
Am 25. 11. verließ ich um 8.30 Uhr das Haus und machte<br />
mich auf den Weg ins Gemeindebüro. Im Gemeindebüro<br />
bemerkte ich, dass auf dem Anrufbeantworter<br />
Gespräche eingegangen waren. <strong>Die</strong>se musste ich als<br />
erstes abhören. Eine Männerstimme, die sehr deutlich<br />
zu verstehen war, gab folgende Meldung von sich: Hier<br />
ist das Grenzkomando Nord – die Grenzöffnung sowie<br />
die Fährverbindung zwischen Neu Darchau und Darchau<br />
wird verschoben auf den 2. Dezember 1989 zur<br />
gleichen Zeit.<br />
Eine Entscheidung auf eigene Faust<br />
Es schnürte mir fast die Kehle zu bei dieser Mitteilung.<br />
Waren all unsere Bemühungen umsonst? Doch ich sagte<br />
mir, es ist jetzt alles soweit vorbereitet, du tust so, als<br />
wenn diese Meldung nicht eingegangen ist und wirst<br />
vorerst nichts abbrechen. Mit einem Kribbeln im Bauch<br />
begab ich mich zum Hafen. Nach und nach trafen auch<br />
die Ratsmitglie<strong>der</strong> ein. Eigentlich wollte ich diese von<br />
<strong>der</strong> Mitteilung vom Grenzkommando Nord verschonen,<br />
aber ich konnte es doch nicht einfach unterlassen, und<br />
so sagte ich mir, dass es wohl besser ist, wenn ich ihnen<br />
die Mitteilung bekannt gebe .<br />
Nachdem ich die Mitteilung bekannt gegeben hatte,<br />
for<strong>der</strong>te ich alle dahingehend auf, dass wir dieses Vorhaben<br />
jetzt nicht abbrechen sollten. Zu meiner Überraschung<br />
stand <strong>der</strong> gesamte Rat zu meinem Vorschlag<br />
– was war ich froh!<br />
Wir einigten uns darauf, dass wir mit dem Fährschiff<br />
,,Luna“ kurz vor 10 Uhr den Hafen verlassen und oberhalb<br />
<strong>der</strong> Hafeneinfahrt festmachen. Alle waren damit<br />
einverstanden.<br />
Blasmusik an beiden Ufern<br />
Auf beiden Seiten <strong>der</strong> Elbe war Blasmusik zu hören. <strong>Die</strong><br />
Musikanten taten mir leid, denn die Temperaturen waren<br />
sehr niedrig, dieses ist, wie man weiß, für musizierende<br />
Finger nicht angenehm.<br />
Es kamen immer mehr Menschen, nach meinen Schätzungen<br />
hatten sich jetzt wohl an die zweihun<strong>der</strong>t Menschen<br />
am Hafen eingefunden.<br />
Keine Reaktion <strong>der</strong> VOPO-Boote<br />
Dem Zollkommissariatsleiter Herrn Scheele erläuterte<br />
ich, wie wir uns den Ablauf vorgestellt haben. Herr<br />
Scheele war damit einverstanden, betonte aber, dass<br />
wir keine Provokation anstreben sollten, worauf ich ihm<br />
antwortete, dieses ist nicht in unserem Sinne – wir würden<br />
uns daran halten, wie wir es abgesprochen haben.<br />
Auf <strong>der</strong> Elbe fuhren zwischenzeitlich drei Boote <strong>der</strong><br />
Volksarmee (VOPO-Boote) hin und her. Zwei dieser<br />
Boote hielten sich in <strong>der</strong> Mitte des Stromes auf, während<br />
das dritte Boot am alten Fähranleger in Darchau<br />
festmachte. Das Zollboot Neu Darchau hielt sich ebenfalls<br />
in <strong>der</strong> Nähe dieser im Strom liegenden DDR-Boote<br />
auf. Es war ein Anblick – als wenn es zu einer Kollision<br />
kommen sollte.<br />
Zollkommissariatsleiter Scheele versuchte, Funkkontakt<br />
zu den Booten <strong>der</strong> Volksarmee aufzunehmen, aber es<br />
gab keine Reaktion.<br />
Gegen 9.50 Uhr versammelte sich <strong>der</strong> Rat auf <strong>der</strong><br />
,,Luna“ - dem Kapitän Zeyn und dem Ree<strong>der</strong> Siegfried<br />
Anker machte ich nochmals klar, wie wir uns verhalten.<br />
<strong>Die</strong> „Luna“ setzt über die Elbe<br />
<strong>Die</strong> Leinen wurden losgemacht und die ,,Luna“ setzte<br />
sich in Bewegung. Sehr langsam verließen wir die Hafeneinfahrt<br />
und fuhren ein Stück elbaufwärts, um oberhalb<br />
<strong>der</strong> Hafeneinfahrt festzumachen. Von den DDR-<br />
Booten – keine Reaktion.<br />
Nachdem wir festgemacht hatten, begrüßte ich alle<br />
recht herzlich und bedankte mich bei <strong>der</strong> Kapelle und<br />
bei den vielen Menschen, die bei <strong>der</strong> Grenzöffnung dabei<br />
sein wollten. Aber natürlich betonte ich noch, dass<br />
durch die vielen Interessierten unterstrichen wird, wie<br />
6
Hafen Neu Darchau<br />
wichtig es ist, bei solch einem Vorhaben eine große<br />
Menschenmenge hinter sich zu haben. <strong>Die</strong>ses könne<br />
sich nur positiv auswirken – und damit sollte ich, wie<br />
sich später herausstellte, recht gehabt haben. Nachdem<br />
ich allen mitgeteilt hatte, wie <strong>der</strong> Ablauf angedacht ist,<br />
wurde dieses mit viel Beifall bedacht.<br />
Eine schroffe Anweisung des Landkreises<br />
Gegen 10.30 Uhr erschien <strong>der</strong> Oberkreisdirektor Poggendorf<br />
und Herr Gnade vom Landkreis Lüchow-Dannenberg.<br />
Herr Poggendorf ging eiligen Schrittes auf die<br />
,,Luna“ zu und verlangte, Herrn Erwin Kruse zu sprechen<br />
- dieses wurde mir später von Anwesenden berichtet.<br />
<strong>Die</strong> Anwesenden machten dem Oberkreisdirektor deutlich,<br />
daß nicht Herr Kruse <strong>der</strong> Bürgermeister sei, son<strong>der</strong>n<br />
Herr Habenicht.<br />
Nachdem mir mitgeteilt wurde, dass mich jemand<br />
sprechen wolle, begab ich mich zum Seiteneingang des<br />
Schiffes. Herr Poggendorf sprach mich sehr schroff an:<br />
Habenicht, kommen Sie sofort hierher zu mir! – worauf<br />
ich sagte, Sie können ja auch zu mir kommen. Aber letztlich<br />
gab ich nach. Herr Poggendorf sagte zu mir, dass<br />
dieses Vorhaben sofort abgebrochen werden solle, weil<br />
keine Grenzöffnung stattfinden wird. Ich solle die Menschen<br />
nach Hause schicken. <strong>Die</strong>ses sei eine Anweisung.<br />
Meine Anwort war: Ich werde die Menschen nicht nach<br />
Hause schicken, worauf Herr Poggendorf antwortete,<br />
dann werde er dies machen.<br />
Er bat um das Mikrofon. Herr Poggendorf stellte sich<br />
kurz vor und teilte allen mit: Hier findet keine Grenzöffnung<br />
statt und es sollten alle wie<strong>der</strong> nach Hause gehen.<br />
Nachdem Herr Poggendorf seine Worte gesagt hatte,<br />
verließ er eilig das Hafengebiet.<br />
Einige <strong>der</strong> Anwesenden machten sich ebenfalls auf den<br />
Weg – ich dachte bei mir, so kann es doch nicht sein.<br />
Ich trat ans Mikrofon und sagte: Als Bürgermeister <strong>der</strong><br />
Gemeinde for<strong>der</strong>e ich sie auf, hier zu bleiben und auszuharren,<br />
denn die Grenze wird aufgehen. Hierfür bekam<br />
ich sehr viel Beifall.<br />
Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite wurden die Leute ungeduldig<br />
und riefen: Macht endlich den Zaun weg! Der LPG-<br />
Vorsitzende Lehmkuhl versuchte zwischenzeitlich, den<br />
amtierenden Ratsvorsitzenden des Bezirkes Schwerin<br />
zu erreichen, was auch gelang. Gegen 11.30 Uhr wurde<br />
den hinter dem Zaun stehenden Menschenmassen mitgeteilt,<br />
dass die Grenze gegen 12.30 Uhr geöffnet wird.<br />
Im Fenster <strong>der</strong> alten Gaststätte Rautenkranz auf <strong>der</strong><br />
Ostseite konnten wir ein großes weißes Laken sehen.<br />
Dank dem Grenzschutz, <strong>der</strong> im Besitz eines Fernglases<br />
war, konnte die Mitteilung gelesen werden: 13.00 Uhr.<br />
Endlich: die Grenze wird geöffnet!<br />
Kurz nach 12 Uhr kam das DDR-Boot „Elbe 2“ auf die Neu<br />
Darchauer Seite, um den Ponton zum Anlegen für das<br />
Fahrgastschiff abzuholen – <strong>der</strong> Anfang war gemacht.<br />
Auf <strong>der</strong> Ostseite wurde die Grenze geöffnet und die<br />
Menschen strömten in Richtung Anlegestelle!<br />
<strong>Die</strong> Überfahrt mit <strong>der</strong> „Luna“ dauerte nicht lange –<br />
doch vor Ort traute ich meinen Augen nicht, denn es<br />
waren wohl an die tausend Menschen, die über die Elbe<br />
wollten. Wie sollten wir das schaffen? Am Übersetzen<br />
beteiligten sich auch das Wasserschifffahrtsamt und<br />
<strong>der</strong> Zoll.<br />
Foto: ADN-ZB Pätzold -26.11.89 -BRD: Fährverbindung – Hun<strong>der</strong>te Einwohner nutzten am Wochenende eine nach über vierzigjähriger Pause<br />
aufgenommene Fährverbindung zwischen Darchau im DDR-Kreis Hagenow und dem am an<strong>der</strong>en <strong>Elbufer</strong> im BRD-Kreis Lüchow-Dannenberg gelegenen<br />
Neu Darchau. <strong>Die</strong> kurzfristig geschaffene Möglichkeit zur Überfahrt nutzen viele für ein Wie<strong>der</strong>sehen mit Verwandten o<strong>der</strong> Bekannten.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
7
Grenzgeschichten<br />
<strong>Die</strong> letzten Übersetzenden wurden gegen 17.30 Uhr von<br />
Ost nach West gefahren, während gegen 20.30 Uhr die<br />
letzten Besucher von West nach Ost gefahren wurden.z<br />
Alle Beteiligten, wie Zöllner, Grenzer, <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Kapitän,<br />
die Besatzung <strong>der</strong> Schnakenburg – kurzum: alle,<br />
die Verantwortung trugen bei dieser Grenzöffnung, waren<br />
froh und glücklich, dass dieser Tag ohne Schäden zu<br />
Ende gegangen war.<br />
<strong>Die</strong> Grenze wurde von den DDR-Behörden jeweils für das<br />
Wochenende für die Bürger aus <strong>der</strong> DDR geöffnet und<br />
die Luna beför<strong>der</strong>te viele, viele Menschen über die Elbe.<br />
Was sagt uns das?<br />
Nur gemeinsam haben wir das schaffen können!!<br />
Kauf <strong>der</strong> Lastenfähre Tanja<br />
<strong>Die</strong> erste Lastenfähre kaufte die Gemeinde 1990 von<br />
dem Fährbetreiber Horst Maul aus Rüdesheim. Dort<br />
verkehrte die <strong>Fähre</strong> Tanja zwischen Ingelheim und<br />
Oestrich-Winkel. <strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> wurde finanziert durch das<br />
Land Nie<strong>der</strong>sachsen, den Landkreis Lüchow Dannenberg<br />
und den Rat des Kreises Hagenow.<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde trat als Betreiber auf, obwohl das Fährregal<br />
beim Rat des Kreises Hagenow lag. Doch musste<br />
bald festgestellt werden, dass die <strong>Fähre</strong> für das aufkommende<br />
Übersetzpotential nicht mehr ausreichte,<br />
denn für die schweren Fahrzeuge war diese <strong>Fähre</strong> nicht<br />
geeignet.<br />
So wurde 1994 eine Schwerlastfähre in Holland von<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Wijk bij Duurstede gekauft, als Käufer<br />
trat jetzt die Gemeinde Neu Darchau auf.<br />
Am 24.Dezember 1989 öffnete sich auch für uns<br />
Bundesbürger an dieser Stelle die Grenze.<br />
Wir Neu Darchauer wurden von den Darchauern und<br />
Umgebung auf das herzlichste empfangen und mit Essen<br />
und Getränken versorgt, obwohl Heiligabend war.<br />
Viele ältere Neu Darchauer kannten die Dörfer von<br />
früher – doch durch das Sperrgebiet war ihnen dieses<br />
über 40 Jahre versagt.<br />
Als wir gegen 13.00 Uhr uns alle wie<strong>der</strong> auf den Heimweg<br />
machten, waren wir alle sehr glücklich – die Menschen<br />
konnten jetzt ohne großen Aufwand wenigstens<br />
am Wochenende sich wie<strong>der</strong> besuchen. Gegen 14.00<br />
Uhr war auch <strong>der</strong> letzte durch die Grenzkontrollen –<br />
auch ich wollte nun nach Hause – doch es rief mich <strong>der</strong><br />
Grenzaufsichtshabende auf, ihm zu folgen.<br />
Ich dachte: Was kommt nun? Zu meiner Überraschung<br />
hatten sich alle Grenzer versammelt und bedankten<br />
sich bei mir für die gute Zusammenarbeit und überreichten<br />
mir ein Weihnachtsgeschenk: Zwei Biergläser<br />
und zwei Flaschen Bier. Über diese Geste war ich sehr<br />
erfreut.<br />
Zum Abschluss muss ich sagen: Wir hatten über die<br />
gesamte Zeit mit dem damaligen Provisorium Grenze<br />
nie Probleme, weil die Koordination von allen Seiten<br />
gut und vertrauensvoll lief. Doch ich muss immer wie<strong>der</strong><br />
betonen, die benötigte Kraft durch Unterstützung<br />
vieler Mitstreiter hat es möglich gemacht – trotz manchem<br />
Gegenwind –, die Grenzöffnung zwischen Darchau<br />
und Neu Darchau zu vollbringen.<br />
Was sagt uns das: Nur gemeinsam haben wir das schaffen<br />
können!! (Gedanken am Grenzzaun in Darchau,<br />
24.12.1989, 10.30 Uhr, Gerd Habenicht )<br />
<strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> Tanja verrichtet ihren <strong>Die</strong>nst auf <strong>der</strong> Elbe<br />
zwischen Neu Darchau und Darchau seit dieser Zeit.<br />
Sie wurde 1959 in den Nie<strong>der</strong>landen gebaut, unter<br />
dem Namen Waal in <strong>Die</strong>nst gestellt und verkehrte bis<br />
1974 zwischen Tiel und Wamel.<br />
Von 1974 bis 1993 verband sie als Wijkse Veer Rijswijk<br />
und Wijk bij Duurstede. Seit 1993 trägt das Schiff den<br />
Namen Tanja. Es ist 45,9 m lang, 12,1 m breit und hat<br />
einen Tiefgang von 0,7 m.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> hat eine Tragfähigkeit von 140 t und kann<br />
bis zu 200 Personen o<strong>der</strong> 21 Fahrzeuge transportieren.<br />
Das höchste Einzelgewicht, das transportiert werden<br />
kann, beträgt 40 t.<br />
Foto: Torsten Bätge, Hamburg/commons.wikimedia.org<br />
8
- Anzeige -<br />
Eine wichtige Wahlurne!<br />
Wahlunterlagen<br />
….anfor<strong>der</strong>n,<br />
ausfüllen,<br />
abschicken!<br />
Briefwahl<br />
ab dem 16.08. möglich<br />
Für die Gemeinde:<br />
Heike Bade<br />
Unsere Landratskandidatin.<br />
Näher dran, mit Herz und Verstand<br />
Klaus-Peter Dehde<br />
Gabriele Mischke<br />
Jessica Peters<br />
Kerstin Peters<br />
Reinhold Spilker<br />
Michael Ziemann<br />
Werner Mauermann<br />
Kai Habenicht<br />
<strong>Die</strong>ter Elvers<br />
Für die Samtgemeinde:<br />
Jessica Peters<br />
Michael Ziemann<br />
Katemin<br />
Katemin<br />
Glienitz<br />
Glienitz<br />
Neu Darchau<br />
Neu Darchau<br />
Klein Kühren<br />
Glienitz<br />
Katemin<br />
Glienitz<br />
Neu Darchau<br />
Kerstin Peters<br />
Glienitz<br />
Gesagt, getan.<br />
Bedacht und gemacht!<br />
Ortsverein <strong>Elbufer</strong><br />
...weil es sonst<br />
keiner macht.<br />
Wir kümmern<br />
uns: Zufahrt<br />
Brücke, Hochwasserschutz,<br />
Grundschule,<br />
Jugendzentrum<br />
usw.<br />
Das SPD Team<br />
mit Bgm. Dehde<br />
kann das!<br />
Henning Bodendieck<br />
Kai Habenicht<br />
Für den Kreistag:<br />
Kerstin Peters<br />
Michael Ziemann<br />
Kai Habenicht<br />
Jessica Peters<br />
Neu Darchau<br />
Glienitz<br />
Glienitz<br />
Neu Darchau<br />
Glienitz<br />
Glienitz<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
9
Grundschule Neu Darchau<br />
Neues aus <strong>der</strong> kleinen Grundschule an <strong>der</strong> Elbe<br />
Grundschule Neu Darchau | <strong>Elbufer</strong>straße 3 | 29490 Neu Darchau | Tel.: 05853-415<br />
www.grundschule-neu-darchau.de<br />
Ausgezeichnete Schule!<br />
<strong>Die</strong> Grundschule erhielt im Juni die Urkunde<br />
"sportfreundliche Schule"<br />
Der Sportunterricht ist nicht <strong>der</strong> einzige Bereich, in dem<br />
die Schüler sich bewegen. Sie nehmen an "Move it" teil,<br />
einem Projekt des Vfl Wolfsburg. <strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong> bekamen<br />
einen Paß im Hosentaschenformat, den sie täglich bei<br />
sich tragen. Dort werden alle Aktivitäten notiert, die<br />
sie in Bewegung bringen (Rollschuhe, Trampolin, Kettcar,<br />
Inliner, Spielplatz, zu Fuß zu Freunden, ab in den<br />
Wald, ... etc). Nach dem Motto: Runter vom Sofa, rein<br />
ins Draußen-Leben. Hier fällt schnell auf, wer sich nicht<br />
viel bewegt. Das hilft, Bewegungsmangel zu erkennen<br />
und entgegenzuwirken.<br />
Neben dem Sportunterricht und dem Projekt gibt es<br />
zur Zeit die AG's "Zirkus" o<strong>der</strong> "Drinnen & Draußen"<br />
o<strong>der</strong> auch wechselnde Angebote wie Hockey, Fußball,<br />
Badminton und Leichtathletik. Auch <strong>der</strong> Schulhof<br />
bietet viel Raum zum Toben, Klettern, und mobile<br />
Geräte zum Fahren. Alles zur För<strong>der</strong>ung von Ausdauer,<br />
Geschicklichkeit und Koordination <strong>der</strong> Motorik. Dazu<br />
kommen zwei Projektwochen im Jahr, die sich mit<br />
Schwimmen und erfolgreichen Schwimmabzeichen<br />
o<strong>der</strong> "Rope-Skipping" (Seilspringen unterschiedlichster<br />
Varianten) beschäftigen.<br />
"In einer Schule, in <strong>der</strong> mit kleinen Klassen gearbeitet<br />
wird, kann es so individuelle Möglichkeiten durchaus<br />
geben. Hier haben wir mit 30-40 Kin<strong>der</strong>n in vier Klassen<br />
zusammengenommen eine gute Möglichkeit, auf<br />
jedes Kind nach seiner Art einzugehen." erklärt Andrea<br />
Schulze stolz.<br />
<strong>Die</strong> Urkunde, die ihre Schule als sportfreundliche<br />
Schule auszeichnet, wurde von <strong>der</strong> Regionalen Landesbehörde<br />
für Schule und Bildung in Lüneburg per Post<br />
zugestellt, da auch mit einer "Null" als Inszidenzwert<br />
zur Zeit keine feierliche Übergabe möglich ist. "Wir<br />
sind dankbar und sehr stolz auf diese Auszeichnung,<br />
die wir mit unserem Team aus engagierten Lehrern<br />
hier an <strong>der</strong> kleinen Grundschule an <strong>der</strong> Elbe erhalten<br />
haben" resümiert die Schulleiterin glücklich.<br />
Kurz vor den Sommerferien steht noch die Fahrradprüfung<br />
<strong>der</strong> vierten Klassen an, ein Lauftag und nicht<br />
zuletzt auch eine Abschluss-Paddeltour auf <strong>der</strong> Jeetzel<br />
mit abschließendem, gemeinsamen Grillen an <strong>der</strong><br />
Schule. Denn die Viertklässler sollen ja auch eine schöne<br />
Erinnerung an ihre letzten Schultage haben. sr<br />
©Fotos: Carlotta und Emma<br />
Zukünftig könne es auch noch eine dritte Sportstunde<br />
im Plan geben, die durch sportliche Bewegungsintervalle<br />
während des Unterrichts zustande käme. <strong>Die</strong>s<br />
helfe beson<strong>der</strong>s unruhigen Kin<strong>der</strong>n, wie<strong>der</strong> zur Konzentration<br />
zu finden und die langen "stillsitz"-Zeiten<br />
zu durchbrechen.<br />
10
Unser Sommer-Newsletter<br />
Klasse 2000<br />
Seit März 2021 arbeiten wir weiter mit dem Klasse<br />
2000 Programm und werden dabei auch von einer Referentin<br />
unterstützt.<br />
Präsenzunterricht<br />
Seit dem 31.5.21 kann endlich wie<strong>der</strong> - nicht nur zur<br />
Freude <strong>der</strong> meisten Kin<strong>der</strong> – Präsenzunterricht mit allen<br />
stattfinden. Der Vorteil unserer kleinen Schule in<br />
Neu Darchau ist, dass die 3. und 4. Klasse schon nach<br />
den Weihnachtsferien gemeinsam unterrichtet wurden.<br />
Seit dem 1.6. gibt es auch wie<strong>der</strong> 5x in <strong>der</strong> Woche<br />
ein frischgekochtes ausgewogenes Mittagessen für<br />
Grundschule und Kita und Krippe <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>zwerge.<br />
Außerdem startete unser Ganztagesbetrieb mit <strong>der</strong><br />
Zirkus-AG und <strong>der</strong> AG „Zum Spielen verabreden“ „Drinnen<br />
und Draußen“.<br />
Sportfreundliche Schule<br />
Auszeichnung vom Nie<strong>der</strong>sächsischen Kultusministerium<br />
und dem LandesSportBund Nie<strong>der</strong>sachsen e.V.<br />
Unsere kleine Schule ist am 26.5. für hervorragende<br />
Leistungen und beson<strong>der</strong>es Engagement in <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />
von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen durch<br />
vielfältige Sport- und Fitnessangebote ausgezeichnet<br />
worden. (siehe nebenstehenden Bericht)<br />
Kooperation mit elbDorf aktiv e.V.<br />
Schüler*innen unserer Schule haben die Illustrationen<br />
gemalt für die Schil<strong>der</strong> anlässlich einer neuen, ganzjährig<br />
erfahrbaren Open-Air-Ausstellung auf <strong>der</strong> Fährwiese<br />
Neu Darchau.<br />
Zur Einweihung <strong>der</strong> kulturellen Landpartie tritt auch<br />
Zirkus LILLIBEE – Der Zirkus unserer kleinen Schule in<br />
Neu Darchau am 28.7.21 um 15.00 Uhr dort auf.<br />
Fröhliches, spaßiges Fußballspiel<br />
Einladung zu einem fröhlichen Fußballspiel, bei dem<br />
<strong>der</strong> Spaß im Vor<strong>der</strong>grund stehen soll für gemischte<br />
Gruppen aus Wietzetze gegen Bahrendorf zur Eröffnung<br />
des Bolzplatzes Wietzetze.<br />
Zirkus LILLIBEE<br />
Zirkusauftritt am Ende des Halbjahres am 15.7. um<br />
13.33 Uhr in <strong>der</strong> Turnhalle Neu Darchau.<br />
Brückenjahrfortbildung für Kita- und Schulleitung<br />
Es ging um folgende Fragen:<br />
Wie gestaltet sich die bisherige Zusammenarbeit beim<br />
Übergang von <strong>der</strong> Kita in die Schule?<br />
Welche Erfahrung haben wir in <strong>der</strong> Gestaltung des<br />
Übergangs bei Kin<strong>der</strong>n mit Entwickliungsaffälligkeiten<br />
im sozial-emotionalen Bereich gemacht?<br />
Was gelingt gut?<br />
Was wünschen wir uns?<br />
Wobei brauchen wir Unterstützung?<br />
Schulhofgestaltung<br />
Schulhofgestaltung in Planung: Tor streichen<br />
In den Ferien wird das Tour von unserem Hausmeister<br />
abgeschliffen und grundiert, so dass gleich nach den<br />
Ferien das Streichen organisiert werden kann.<br />
Schwimmen<br />
Es gab in diesem Jahr 2 Projekttage — 25.6.21 und<br />
2.7.2021: Schwimmen für die 3./4. Klasse im Waldfreibad<br />
Alt Garge.<br />
Fahrradprüfung<br />
3 Projekttage: praktische und theoretische Übungen<br />
um dann die Fahrradprüfung zu bestehen, wenn die<br />
Polizei zuguckt. Es werden auch die Helme und die Fahrrä<strong>der</strong><br />
von den Kin<strong>der</strong>n durch die Polizisten überprüft.<br />
Lauftag<br />
Hinter <strong>der</strong> Turnhalle findet unser Lauftag statt. <strong>Die</strong><br />
Kin<strong>der</strong> können eine viertel Stunde laufen (bronzenes<br />
Laufabzeichen), eine halbe Stunde laufen (silbernes<br />
Laufabzeichen) o<strong>der</strong> eine ganze Stunde laufen (goldene<br />
Laufabzeichen). <strong>Die</strong> Ausdauer für das Laufen wird in<br />
unserem Sportunterricht von <strong>der</strong> 1. Klasse an geübt.<br />
Bil<strong>der</strong>buchkino<br />
Im Mai war Frau Lindner in <strong>der</strong> 1./2.Klasse stellte in<br />
Form eines Bil<strong>der</strong>buchkinos 2 Bücher vor. Das gefällt<br />
den Kin<strong>der</strong>n immer sehr.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
11
Grundschule Neu Darchau<br />
Stimmen <strong>der</strong> Schüler<br />
Was ist gut, was könnte besser sein und<br />
schönstes Erlebnis - abgefragt im Herbst 2020<br />
Das Schuleinzugsgebiet umfasst die 9 Ortsteile <strong>der</strong><br />
Gemeinde Neu Darchau: Drethem, Glienitz, Schutschur,<br />
Klein Kühren, Neu Darchau, Katemin, Quarstedt,<br />
Darzau und Sammatz sowie die Ortsteile Wietzetze,<br />
Bahrendorf, Tiesmesland und Tießau, die zur Stadt<br />
Hitzacker gehören. Aus den meisten Orten finden sich<br />
auch Schüler*innen in <strong>der</strong> Schule. <strong>Die</strong>se haben Ihre<br />
Meinung zur Schule notiert.<br />
Einige werden hier veröffentlicht.<br />
12
„Kloogschieter“ die Kin<strong>der</strong>seite<br />
Spieletipps und Trends von Fips!<br />
Spiel & Spaß ist keine Frage des Alters!<br />
Der heiße Trend: Fidget Bubbles<br />
“Plop plop plop plop...” Wenn ihr das demnächst neben<br />
euch hört, ist wie<strong>der</strong> ein Bubble Fidget in Arbeit! Der<br />
Suchtfaktor ist <strong>der</strong> gleiche wie beim Ploppen von Verpackungsfolie,<br />
es macht einfach Spaß, die Blasen von<br />
<strong>der</strong> einen Seite auf die an<strong>der</strong>e Seite zu drücken. Ob auf<br />
Geschwindigkeit, ganz lazy nebenher o<strong>der</strong> mit richtigen<br />
Spielregeln, Bubbles ploppen ist voll im Trend. Sie<br />
heißen auch Popits, Gopops o<strong>der</strong> Ploppits und es gibt<br />
viele bunte Formen zum sammeln und Spielen.<br />
Bewegungstrend<br />
Ninjaline und Treeclimbers<br />
Zuerst waren die Slacklines ein Riesenthema im Bewegungsbereich,<br />
nun sind Ninjaline und Treeclimbers da!<br />
Mit Gurtbän<strong>der</strong>n und entsprechenden Zubehörteilen<br />
wird quer durch Garten, Park und Wald ein Kletterund<br />
Hangelparcours gebaut, den es<br />
nun so weit wie möglich zu bezwingen<br />
gilt. Zusätzlich zu den Ninjaline-Sets<br />
aus dem Handel kann <strong>der</strong><br />
Parcours natürlich mit allen möglichen<br />
Gegenständen (Stühle, Bretter,<br />
Planschbecken,…) von zuhause ergänzt<br />
werden. Werdet kreativ! <strong>Die</strong><br />
Fernsehshow „Ninja Warrior“ mit<br />
ihrer großen Fangemeinde hat die<br />
Beliebtheit dieses Sporttrends noch<br />
befeuert.<br />
Und das ist gut so, denn Bewegung<br />
macht Spaß und ist gut für deine<br />
Gesundheit – Aufwärmen nicht vergessen, diese Kletterpartien<br />
sind ganz schön anspruchsvoll!<br />
Kin<strong>der</strong>spiel des Jahres ist: Dragomino<br />
<strong>Die</strong> erste Auszeichnung ist schon vergeben, das Kin<strong>der</strong>spiel<br />
des Jahres 2021 steht fest.<br />
Dragomino aus dem Pegasus-Spieleverlag<br />
hat das begehrte Gütesiegel<br />
ergattert. Das Spiel rund um<br />
eine Dracheninsel ist für 2 bis 4<br />
Personen ab 5 Jahren spielbar und<br />
dauert ca. 20 Minuten.<br />
Nach dem Domino-Prinzip dürft ihr<br />
Landschaftsplättchen an eure Insel<br />
anbauen. Bei bestimmten passenden<br />
Landschaftskombinationen bekommt ihr Dracheneier,<br />
die mit Glück auch süße Drachenbabys enthalten.<br />
Wer findet die meisten kleinen Drachen?<br />
In <strong>der</strong> Packung sind 32 Dominosteine,<br />
69 Drachenei-Plättchen,<br />
1 Spielfigur aus Holz<br />
und die Anleitung enthalten.<br />
Viel Spaß beim Spielen,<br />
Euer Friedrich Busch!<br />
FIPS | Inh. Friedrich Busch<br />
Am Berge 37<br />
21335 Lüneburg<br />
Tel. 04131-404769<br />
www.fips-laden.de<br />
info@fips-laden.de<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
13
Kin<strong>der</strong>garten Neu Darchau<br />
<strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Elbufer</strong>zwerge Neu Darchau<br />
Träger: Paritätischer Wohlfahrtsverband Nie<strong>der</strong>sachsen e.V. | Leitung: Martina Klute<br />
Farbenprojekt in <strong>der</strong> Krippe<br />
Zum Abschluss unseres Krippenjahres haben wir wie<strong>der</strong><br />
einmal ein Farbenprojekt gestartet. Ästhetische<br />
Bildung gehört zu einem Schwerpunkt unserer Einrichtung<br />
. Es ist uns ein Anliegen, Kin<strong>der</strong>n bereits ab dem<br />
Krippenalter die „Lust auf Farbe“ zu ermöglichen, damit<br />
sie für sich eine kreative Ausdrucksmöglichkeit entdecken,<br />
die das seelische Wohlbefinden stärken kann.<br />
Für Kin<strong>der</strong> in diesem Alter ist es beson<strong>der</strong>s wichtig,<br />
dass ihnen Gelegenheiten für kreative Tätigkeiten und<br />
intensive Sinneserfahrungen geboten werden, die ihre<br />
Wahrnehmung stärken. Dadurch lernen sie, ihre Welt<br />
zu verstehen.<br />
<strong>Die</strong> verschiedenen Farben waren für die Kin<strong>der</strong> faszinierend<br />
und spannend zugleich. Durch unterschiedliche<br />
Angebote konnten sie Farben erleben und entdecken.<br />
Mit verschiedenen Materialien wurde in entsprechenden<br />
Farben gemalt, gebastelt, experimentiert. Dabei konnte<br />
beson<strong>der</strong>s mit den Händen, auch mit den Füßen erspürt<br />
werden, wie sich Fingerfarbe und Kleister anfühlen.<br />
Gemeinsam haben wir Wasser rot, blau, grün und gelb<br />
gefärbt. Unsere Fenster wurden in <strong>der</strong> jeweiligen Farbe<br />
angemalt. Zu je<strong>der</strong> Farbe kam eine Maus zu Besuch.<br />
Wir zeigten <strong>der</strong> Maus unsere Fingerspiele, spielten gemeinsam<br />
mit ihr „Roter Baustein, du musst wan<strong>der</strong>n“.<br />
Manchmal hatte die Maus auch Ideen für ein Spiel<br />
o<strong>der</strong> ein Angebot.<br />
Zum Abschluss <strong>der</strong> jeweiligen Farbe gab es einen Luftballon<br />
für jedes Kind und einen farbigen Punkt auf <strong>der</strong><br />
Wange bzw. Nase <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. <strong>Die</strong>ses hat ihnen beson<strong>der</strong>s<br />
viel Freude bereitet.<br />
Aktuell beschäftigen wir uns mit <strong>der</strong> letzten Farbe –<br />
gelb - und sind gespannt, wann wir diese zu Ende erkundet<br />
und erprobt haben werden.<br />
Es war uns eine große Freude, die Begeisterung <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> für dieses Projekt wahrzunehmen, und wir hoffen,<br />
dass dieses in den kleinen Heranwachsenden weiterhin<br />
viel „Lust auf Farbe“ weckt.<br />
Sonja Koopmann<br />
Anette Stelter<br />
Mareike Reichel<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Krippengruppe: 8:00 – 13:30 h<br />
Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h / 13:30 – 16:00 h<br />
Elementargruppe: Ganztägig von 8:00 – 16:00 h<br />
Son<strong>der</strong>öffnungszeit: 7:30 – 8:00 h<br />
Kleine Hortgruppe: 12:30 – 16:30 h<br />
Ferienbetreuung: 8:00 – 16:00 h<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätte „<strong>Elbufer</strong>zwerge“<br />
<strong>Elbufer</strong>straße 12 | 29490 Neu Darchau<br />
Telefon: 05853/980055<br />
E-mail: kita-elbuferzwerge@paritaetischer.de<br />
14
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Kin<strong>der</strong>- und Jugendzirkus Zetzewitz (KiJuZiZe)<br />
Den Kin<strong>der</strong>- und Jugendzirkus gibt es seit 20 Jahren für ca. 30 7 – 17 Jährige.<br />
Vor mehr als 30 Jahren, während des JugendgruppenleiterInnen-Kurses<br />
in Wittfeizen mit SchülerInnen einer<br />
9. Klasse <strong>der</strong> Realschule Gartow, entstand die Idee<br />
zu diesem Kin<strong>der</strong>- und Jugendzirkus. Hier wurde das<br />
Clowns-Theater „Pustekuchen“ gegründet. In dieser<br />
Truppe spielte unsere Pastorin Daniela Hennings die<br />
Zirkusdirektorin.<br />
Später tourte eine Truppe von 4 ClownInnen durch den<br />
Landkreis. 1998 gab es eine künstlerische Pause, 3 Jahre<br />
später fand einmal wöchentlich „op Schulten sien Hoff“<br />
(auf Schulzes Hof), in Wietzetze, ein Einradclub statt<br />
und in den Sommerferien gab es eine Zirkus-Woche für<br />
3-16 Jährige. Bei Regen durfte die Gruppe im Feuerwehrhaus<br />
weiter trainieren.<br />
Ab 2004 än<strong>der</strong>te sich alles. Auf einer Klassenfahrt nach<br />
Rostock zum „Zirkus Phantasia“ lernten wir eine Referentin<br />
kennen. Außerdem erhielt <strong>der</strong> Zirkus Zetzewitz<br />
von <strong>der</strong> „Aktion Mensch“ eine finanzielle Unterstützung<br />
und Würdigung aufgrund des gelungenen Konzeptes.<br />
"Von dem Geldbetrag beschafften wir eine Seilanlage<br />
zum Balancieren, ein Vorhanggestell mit 2 Stativen und<br />
organisierten eine Fortbildung für die ArtistInnen und<br />
die ehrenamtlichen HelferInnen eine professionelle Zirkusreferentin,<br />
Elisa Salamanca." erzählt die Initiatorin<br />
Andrea Schulze mit berechtigtem Stolz. "Seitdem gab<br />
es wechselnde ReferentInnen und bald auch ein geliehenes<br />
Zirkuszelt von Friedrich Busch, Inhaber des „Fips“<br />
in Lüneburg, was für das perfekte Ambiente zwischen<br />
Kirche, Feuerwehrhaus und „op Schulten sien Hoff“ in<br />
Wietzetze sorgte. Pandemiebedingt fiel im letzten Jahr<br />
<strong>der</strong> Zirkusworkshop aus. In diesem Jahr sind wir wie<strong>der</strong><br />
voller Hoffnung in den Planungen."<br />
Vom 23.8.21-28.8.21 soll <strong>der</strong> Workshop unter Mitwirkung<br />
von Andrea Schulze, Lukas Spychai, Leon und Lou<br />
wie<strong>der</strong> stattfinden. Darüber hinaus haben JugendgruppenleiterInnen<br />
die Möglichkeit den „JGL-Schein“ zu<br />
verlängern, da sie bei uns eine Bescheinigung erhalten,<br />
wenn sie die Woche unter professioneller Anleitung<br />
mitgestalten. Abschließend findet am 28.08.2021 eine<br />
Zirkusshow statt. Bitte bis zum 01.08.2021 anmelden<br />
und pro Kind 100 € überweisen. (10 € Ermäßigung für<br />
jedes Geschwisterkind einer Familie). Sollten bis zum<br />
1.8.21 nicht genügend Teilnehmer*innen angemeldet<br />
sein, kann <strong>der</strong> Workshop nicht stattfinden.<br />
Schriftliche Anmeldung (Formularausdruck über die<br />
Internetseite o<strong>der</strong> auch ausgedruckt abholbar in <strong>der</strong><br />
Grundschule Neu Darchau) bitte an: Andrea Schulze,<br />
Leitsta<strong>der</strong> Straße 1A, 29456 Hitzacker/Wietzetze<br />
www.zirkus-zetzewitz.de<br />
o<strong>der</strong> mail@zirkus-zetzewitz.de<br />
Mit vielen Zirkusgrüßen!<br />
Unser Motto, un dat wör jümmer so:<br />
Geiht nich, givt dat nich!<br />
Andrea Schulze und Lukas Spychai<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
15
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Das Jugendzentrum Neu Darchau<br />
Das Jugendzentrum ist wie<strong>der</strong> geöffnet.<br />
Mittwoch bis Freitag geöffnet.<br />
Mittwoch: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Donnerstag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Freitag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Das tägliche Programm<br />
Ferienprogramm:<br />
In den letzten 2 Ferienwochen werden<br />
Filmnächte organisiert, es finden<br />
Beachvolleyballturniere und<br />
Grillabende statt. Auch <strong>der</strong> Außenbereich<br />
des Jugendzentrums wird<br />
neu gestaltet:<br />
Geplant ist ein Sonnensegel, Palettenmöbel<br />
und die Graffiti Wand<br />
wird auch noch erweitert. Kommt<br />
einfach vorbei!<br />
Mittwoch:<br />
15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Schularbeitenhilfe<br />
17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Mädchen am PC<br />
18.30 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspielabend<br />
Donnerstag:<br />
15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Koch AG<br />
17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Werkstatt ( Projekte zum<br />
Thema Naturschutz und Holzarbeiten )<br />
18.00 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspiele, Kickermatch<br />
und vieles mehr …<br />
Freitag:<br />
16.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />
Runde für Kids ab acht Jahren<br />
18.00 Uhr bis 20.00 Uhr: Brettspiel, Playstation, X-Box<br />
Runden für Kids ab 16 Jahren<br />
18.00 Uhr bis 21.00 Uhr:<br />
Der Magic-Spieler-Club trifft sich.<br />
Kicker- und Billardtisch/Tischtennis können täglich<br />
genutzt werden, es gibt die gut sortierte Spielesammlung<br />
o<strong>der</strong> Ecken, in denen abgechillt werden kann. Für<br />
Probleme o<strong>der</strong> Sonstiges gibt es im Juz immer ein offenes<br />
Ohr und fundierte Hilfe.<br />
Schularbeitenhilfe und/o<strong>der</strong> Hilfe beim Bewerbungsschreiben<br />
bieten wir nach Absprache an. Wir haben für<br />
den Aussenbereich ein Volleyball- Spielfeld errichtet.<br />
Kirche<br />
Buchstabierte Hoffnung<br />
Corona-Bibel ist (fast) fertig<br />
In <strong>der</strong> Lockdown-Zeit haben sich die Schreibenden zu<br />
einer großen Schreib- und Nachdenk-Gemeinschaft<br />
verbunden. Jede und je<strong>der</strong> hat sich in ein Kapitel vertieft<br />
und dem tragenden Grund unserer christlichen<br />
Hoffnung nachgespürt. Dabei sind auch Fragen aufgetaucht,<br />
die in einer digitalen Gesprächsrunde ausgetauscht<br />
werden sollen. Es wäre nun schade, wenn sie<br />
einfach im Regal stehen bliebe, deshalb schlagen wir<br />
sie auf:<br />
Vier Evangelien, 89 Kapitel, 690 Seiten von ca. 70 Menschen<br />
aus ganz Deutschland mit <strong>der</strong> Hand in so vielen<br />
unterschiedlichen Schriften geschrieben, illustriert<br />
und kommentiert- das ist unsere Corona-Bibel.<br />
Jetzt werden die Blätter gebunden und sollen in <strong>der</strong> Johannis-Kirche<br />
zum Blättern und Lesen einladen.<br />
Am Reformationstag, Sonntag 31. Oktober um 10 Uhr<br />
feiern wir einen regionalen Gottesdienst mit <strong>der</strong> Corona-Bibel<br />
in <strong>der</strong> St. Johanniskirche in Hitzacker<br />
„Sola scritura—Allein die Schrift“<br />
Und hier kann man auch digital blättern:<br />
www.evangelisch-im-wendland.de/corona-bibel<br />
16
Kirchengemeinde Neu Darchau<br />
Kirche Neu Darchau | Kirche Drethem | Kirche Wietzetze<br />
Pastorin Daniela Hennings | Kirchweg 15 | 29490 Neu Darchau | 05853/272 | daniela.hennings@evlka.de<br />
Fotos: Christian Fischer<br />
Fotoquelle: commons.wikimedia.org<br />
Sommerkirche 2021<br />
„Alles an<strong>der</strong>e als Urlaub im sonnigen Süden...“<br />
An sechs Sonntagen machen wir uns in <strong>der</strong> Region<br />
Nord des Kirchenkreises mit Paulus auf den Weg zu<br />
verschiedenen Stationen seiner Missionsreisen im östlichen<br />
Mittelmeerraum.<br />
<strong>Die</strong> Stationen:<br />
TARSUS: Umschlagplatz <strong>der</strong> Philosophien: Tarsus<br />
ist zu <strong>der</strong> damaligen Zeit eine wichtige Handelsstadt<br />
und liegt in <strong>der</strong> Mitte zweier Wel-ten: <strong>der</strong> orientalischen<br />
und <strong>der</strong> griechisch-römischen. Außerdem handelt es<br />
sich bei Tarsus um den Mittelpunkt <strong>der</strong> hellenistischen<br />
Bildung und ist auch aus religiöser Sicht von großer Bedeutung,<br />
da sie sich am Synkretismus beteiligt hat. In<br />
Tarsus entwickelte sich ein starker religiö-ser Synkretismus<br />
(Religionsvermischung). Gottheiten wie Šanta,<br />
Ba’al und Zeus verschmolzen zu dem Stadtgott Sandan.<br />
Neben dem Mithraskult hatte auch das Judentum eine<br />
feste Stel-lung in Tarsus.<br />
ZYPERN: Der Chef wird Christ: Sergius Paulos,<br />
Gouverneur von Zypern, wird Christ. Der Zauberer Elymas<br />
versucht das zu verhin<strong>der</strong>n<br />
ANTALYA : Nicht zum Badeurlaub in die Türkei:<br />
Von Perge (16 km von Antalya) aus geht es nach Antiochen<br />
in Pisidien, Ikonion, Lystra und Derbe – konfliktreiche,<br />
nicht immer ungefährliche Besuche<br />
MAZEDONIEN: „Komm nach Europa und hilf uns!“: In<br />
Troas hat Paulus eine Vision, die ihn über den Bosporus<br />
ruft. So kommt die Botschaft erst-mals nach Europa<br />
ATHEN: Dem unbekannten Gott: Paulus hält<br />
eine Rede in Athen auf dem Areopag, bei <strong>der</strong> er die Athener<br />
bei ihren Glaubens-vorstellungen abholt<br />
EPHESUS: Aufstand <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft: In Ephesus<br />
kommt es zu Unruhen, weil die Christenlehre den Verkauf<br />
von Souvenirs <strong>der</strong> Göttin Artemis schädigt<br />
Bei gutem Wetter<br />
feiern wir unsere<br />
Gottesdienste auf<br />
Grund von Corona<br />
einfach draußen, wie<br />
hier in Wietzetze<br />
JERUSALEM / ROM: Schauprozess und Schiffbruch:<br />
Paulus wird in Jerusalem angeklagt, kann sich<br />
aber auf sein römisches Bürgerrecht berufen. <strong>Die</strong> Überstellung<br />
nach Rom erweist sich als gefahrvolle Reise mit<br />
vielen Hin<strong>der</strong>nissen<br />
25.7. Drethem | Lektorin Karmienke<br />
Ephesus – Aufstand <strong>der</strong> Tourismuswirtschaft<br />
Apg. 19,23-40<br />
Wibbese | Pastor Rohlfing<br />
Antalya – Nicht zum Badur-laub in <strong>der</strong> Türkei<br />
Apg 13,13,-14,21<br />
01.08. Lenzen | Prädikant Meier<br />
Jerusalem/Rom – Schau-prozess und Schiffbruch<br />
Apg 23-28<br />
Gülden | Pastorin Kempe<br />
Zypern – Der Chef wird Christ Apg 132,6-12<br />
08.08. Wietzetze | Pastor Rohlfing<br />
Antalya – Nicht zum Badurlaub in <strong>der</strong> Türkei<br />
Apg 13,13,-14,21<br />
Breese im Bruch |Lektorin Karmienke<br />
Ephesus – Aufstand <strong>der</strong> Tou-rismuswirtschaft<br />
Apg. 19,23-40<br />
15.08. Bredsenbock | Pastor Gierow<br />
Athen - Dem unbekannten Gott Apg 17-34,<br />
Riebrau | Prädikant Meier<br />
Jerusalem/Rom – Schauprozess und Schiffbruch<br />
Apg 23-28<br />
22.08. Neu Darchau | Pastor Rohlfing<br />
Mazedonien - Komm nach Europa und hilf uns! Apg<br />
16,9ff<br />
Breselenz | Pastor Gierow<br />
Athen - Dem unbekannten Gott Apg 17-34<br />
29.08. Hitzacker | Pastorin Hennings<br />
Zypern – Der Chef wird Christ, Apg 132,6-12<br />
Gülden | Pastor Rohlfing<br />
Mazedonien - Komm nach Europa und hilf uns!<br />
Apg 16,9ff<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
17
Freiwillige Feuerwehr<br />
Ein seltener Geburtstag –<br />
die Ortsfeuerwehr Dannenberg wurde 147<br />
sts. Am 23. Juni 1874, wurde in Dannenberg das<br />
Gründungsprotokoll zur Errichtung einer Freiwilligen<br />
Feuerwehr, neben <strong>der</strong> bereits seit dem 01. April 1856<br />
bestehenden Pflichtfeuerwehr unterschrieben. Bereits<br />
an diesem Tag erklärten 17 Männer aus <strong>der</strong> Stadt<br />
ihren Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr. Im Archiv<br />
<strong>der</strong> Wehr sind sowohl die Gründungsurkunde, als auch<br />
das Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis aus dem Jahr 1874 noch vorhanden.<br />
<strong>Die</strong>ses Archiv wird <strong>der</strong>zeit von einem Chronisten „bearbeitet“<br />
und in einer Chronik zusammengefasst. Aus<br />
dieser Chronik möchten auszugweise berichten:<br />
Bei Gründung <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr Dannenberg,<br />
gab es im Gebiet des heutigen Landkreises Lüchow-<br />
Dannenberg bereits die Freiwilligen Feuerwehren Lüchow<br />
(gegr. 1868) und Clenze (gegr. 1870). Im Bereich<br />
<strong>der</strong> heutigen Polizeidirektion Lüneburg bestanden<br />
1874 erst 12 Freiwillige Feuerwehren.<br />
Planes zu treffen seien, wurde beschlossen, was folgt:<br />
1. Eine freiwillige Feuerwehr soll für Dannenberg errichtet<br />
und ins Leben gerufen werden.<br />
2. <strong>Die</strong> Kosten, die hieraus entstehen für Beschaffung<br />
<strong>der</strong> Feuerlösch Geräte pp. Sollen aus <strong>der</strong> Stadtcasse<br />
entnommen werden.<br />
Von dem Magistrate soll 1 Mitglied und von dem Bürgervorsteher-Collegium<br />
sollen 2 Mitglie<strong>der</strong> designiert<br />
werden, um in Verbindung mit Personen aus hiesiger<br />
Bürgerschaft, welche ihr Interesse an Errichtung einer<br />
freiwilligen Feuerwehr bereits bethätigt haben, die<br />
nöthigen Arrangements zu treffen, welche zu dem beregten<br />
Ziele führen.“<br />
Bereits am 11. Juni 1874 erfolgte die Einladung zur<br />
Gründungsversammlung <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr,<br />
für den 23. Juni 1874. Aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 17 Ersteintritte<br />
wurde dann ein Komitee von 7 Bürgern gewählt,<br />
In dem Sitzungsprotokoll des Magistrats<br />
von Dannenberg vom 05.<br />
Juni 1874 heißt es u. a. (wörtlich):<br />
„… halte es <strong>der</strong> Magistrat nun für<br />
angezeigt, dem in jüngster Zeit immer<br />
lauter werdenden Wunsche<br />
jüngerer Bürger und Bürgersöhne,<br />
auch in hiesiger Stadt, wie dies in<br />
an<strong>der</strong>en Städten des Landdrostei-<br />
Bezirks schon geschehen sei, mit<br />
<strong>der</strong> Errichtung einer freiwilligen<br />
Feuerwehr vorzugehen.<br />
<strong>Die</strong> städtischen Collegien erkannten<br />
das Bedürfnis <strong>der</strong> Errichtung<br />
einer freiwilligen Feuerwehr für<br />
hiesige Stadt zunächst an, und nach<br />
Besprechung über die Maßregeln,<br />
die vorerst zur Realisierung dieses<br />
18
zur Historie<br />
Pressestelle<br />
Kreisfeuerwehrverband e.V. – Breite Str. 68 – 29468 Bergen/D.<br />
Nah am Wasser gebaut – <strong>Die</strong> Wasserrettung <strong>der</strong><br />
Kreisbereitschaft 1<br />
die den Auftrag hatten, die Statuten für die Freiwillige<br />
Feuerwehr zu erstellen und dem Rat vorzulegen.<br />
Das Statut fand am 09. September 1874 die Genehmigung<br />
des Magistrats, nachdem einzelne Abän<strong>der</strong>un-<br />
Feuerwehr ist vielfältig, Feuerwehr ist abwechslungsreich –<br />
Feuerwehr ist eben nicht nur Feuer löschen. Heute stellen wir mit<br />
<strong>der</strong> gen Wasserrettung für notwendig <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr erachtet Lüchow-Dannenberg wurden. eine<br />
beson<strong>der</strong>e Einheit vor.<br />
In <strong>der</strong> Satzung heißt es u. a. (wörtlich):<br />
Heiko Bieniußa<br />
Pressereferent im Kreisfeuerwehrverband<br />
Lüchow-Dannenberg e.V.<br />
Breite Straße 68<br />
29468 Bergen an <strong>der</strong> Dumme<br />
E-Mail: presse@kfv-dan.de<br />
Web: www.kfv-dan.de<br />
Bergen an <strong>der</strong> Dumme, 29.03.2021<br />
Boote in den Feuerwehren im Landkreis gibt es schon recht lange.<br />
<strong>Die</strong> kreisweite Einheit „Wasserrettung“ gibt es seit 2004. Nachdem mehrere Einsätze auf <strong>der</strong> Elbe,<br />
u.a. „Der ein Bootsbrand Zweck mit <strong>der</strong> zwei Feuerwehr Toten bei Penkefitz, ist die bei Feuerwehren Feuersbrünsten im Landkreis im Jahr im 2003<br />
beschäftigten, begannen sich Verantwortliche <strong>der</strong> Bootswehren im Kreis Gedanken über eine<br />
zentrale Bezirke Koordinationsstelle <strong>der</strong> Stadt für Dannenberg Notfälle am und im Leben Wasser zu und bilden. Eigentum So entstand die zu<br />
Wasserrettung. Anfangs noch „Bootswesen“ danach als „Son<strong>der</strong>einheit Wasserrettung <strong>der</strong><br />
schützen und zu retten.“<br />
Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg“ betitelt, war sie <strong>der</strong> Kreisfeuerwehr-Bereitschaft 1 (KFB1)<br />
angeglie<strong>der</strong>t. Aufgenommen Seit 2013 ist die wurden Wasserrettung nur <strong>der</strong> 5. Männer, Zug <strong>der</strong> KFB die 1. <strong>Die</strong> das Einheit 18. setzt Lebensjahr<br />
Damnatz, vollendet Gorleben, Gartow und und außer Lüchow. körperlicher Auch die kreisfremde Rüstigkeit<br />
Ortswehr aus Dömitz<br />
sich aus den<br />
Ortswehren zusammen, die allesamt nah am Wasser gebaut sind: Neu Darchau-Schutschur,<br />
Hitzacker,<br />
wird bei Einsätzen auf <strong>der</strong> Elbe mitalarmiert. „Dömitz schließt eine gewaltige Lücke an <strong>der</strong><br />
wasserlastigen<br />
auch einen<br />
Kreisgrenze“,<br />
tadellosen<br />
berichtet<br />
Ruf<br />
Andreas<br />
hatten.<br />
Lenz, <strong>der</strong> von Anfang an als Zugführer und seit<br />
2019 <strong>Die</strong> als Freiwillige Stellvertreter des Feuerwehr jüngeren Kollegen Dannenberg Daniel Hoch, die Einheit bestand betreut. aus: <strong>Die</strong> beiden sind ein<br />
eingespieltes Team und verantwortlich für die zentrale Ausbildung, für die Planung praktischer<br />
<strong>Die</strong>nste 1. Dem und einer Spritzencorps gemeinsame Jahresübung. mit Im <strong>der</strong> Einsatzfall Steigercompagnie sind sie die Fachmänner und für Beratung<br />
und Koordination und stehen als Bindeglied zwischen Einsatzleitung und den Männern und Frauen<br />
auf <strong>der</strong> dem Compagnie Wasser. <strong>Die</strong> Übungs- zur und Bedienung Einsatzszenarien <strong>der</strong> sind dabei Spritzen. sehr vielfältig: Brände auf<br />
Sportbooten 2. Dem und Rettungscorps.<br />
Binnenschiffen, in Uferzonen, die nur vom Wasser zu erreichen sind,<br />
Personenrettung o<strong>der</strong> -suche, Technische Hilfeleistung auf dem Wasser o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Transport<br />
von Sandsäcken bei Hochwasserlagen – sind nur einige mögliche Aufgaben. Auch beim Verlegen<br />
von Ölsperren kommen die Boote zum Einsatz. <strong>Die</strong> speziellen Inhalte in Theorie und Praxis für<br />
die Ausbildung und die regelmäßig stattfindenden Übungsdienste haben sich die Verantwortlichen<br />
über die Jahre selbst zusammengestellt. Darüber hinaus haben sie spezielles Kartenmaterial und<br />
Checklisten für die verschiedenen Einsatzszenarien erarbeitet, die im Einsatzfall einen schnellen<br />
Überblick über die erfor<strong>der</strong>liche Ausstattung gewährleisten. „Wir haben uns über die Jahre<br />
Gedanken gemacht um für jeden Einsatzfall gut vorbereitet zu sein“, erklärt Andreas Lenz das<br />
Vorgehen. So wird gewährleistet, dass auf allen sieben Booten <strong>der</strong> Wasserrettung <strong>der</strong> gleiche<br />
Wissens- und Materialstand herrscht.<br />
<strong>Die</strong> über 40-köpfige Truppe ist über die Jahre zusammengewachsen. Grund dafür ist auch ihr<br />
bislang größter Einsatz im Jahr 2013. Während des Jahrhun<strong>der</strong>thochwassers war <strong>der</strong> 5. Zug <strong>der</strong><br />
KFB 1 für die gesamte Elbe zuständig. Koordination aller Wasserrettungskräfte (Feuerwehr, DRK,<br />
DLRG und THW), Personenrettung, technische Hilfeleistung – „Es war eine harte Zeit. Wir waren<br />
jeden Tag mindestens 12 Stunden im Einsatz“, erinnert sich Daniel Hoch. „Es hat aber auch sehr<br />
viel Spaß gemacht“, fügt Andreas Lenz abschließend hinzu.<br />
Der niedrige Pegelstand <strong>der</strong> Elbe verän<strong>der</strong>t die Arbeit <strong>der</strong> Wasserrettung: <strong>Die</strong> Einsätze sind<br />
weniger geworden, die Jahresübung fiel wegen <strong>der</strong> Corona-Pandemie buchstäblich ins Wasser.<br />
dieser seiner irdischen Thätigkeit abberufen. Derselbe<br />
hat sich um Gründung und Ausbildung <strong>der</strong> Freiwilligen<br />
Feuerwehr, <strong>der</strong>en Hauptmann er seit ihrem mehr als<br />
15jährigen Bestehen war, große Verdienste erworben,<br />
was wir in dankbarer Erinnerung an seinen Eifer und<br />
seine Freude an Hebung dieses städtischen Instituts<br />
hierdurch öffentlich zum Ausdruck bringen.<br />
Solange die Freiwillige Feuerwehr in Dannenberg bestehen<br />
wird, solange wird <strong>der</strong> Name ihres Grün<strong>der</strong>s<br />
eine ehrende Erwähnung finden.<br />
Dannenberg, 23.12.1890<br />
Der Magistrat Koch Windel Angelbeck<br />
Mit dem Ableben von Hauptmann Westermann ging<br />
<strong>der</strong> erste Abschnitt im Bestehen <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr<br />
Dannenberg zu Ende.<br />
Text: Stefan Schmidt (Chronist), Feuerwehr Dannenberg<br />
Bil<strong>der</strong>: FF Dannenberg, Archiv<br />
links: Hauptmann Friedrich Westermann,<br />
rechts: 2. Hauptmann Wilhelm Hoppe<br />
Das „Commando“ über die Feuerwehr führte <strong>der</strong> Hauptmann<br />
und bei dessen Abwesenheit sein Adjutant.<br />
<strong>Die</strong> statutengemäßen Wahlen fanden am 02. November<br />
1874 statt. Es wurde durch Stimmzettel gewählt<br />
und fielen bei Eröffnung <strong>der</strong>selben auf:<br />
Kaufmann Friedrich Westermann 20 Stimmen und<br />
Färbermeister Wilhelm Hoppe 15 Stimmen.<br />
Herr Westermann nahm die Wahl an. Sodann wurde<br />
die Wahl des Adjutanten vorgenommen.<br />
Wilhelm Hoppe wurde mit absoluter Stimmenmehrheit<br />
gewählt und nahm die Wahl ebenfalls an.<br />
Der Magistrat <strong>der</strong> Stadt Dannenberg bestätigte am 11.<br />
November 1874 die Wahlen von F. Westermann zum<br />
Hauptmann und W. Hoppe zum 2. Hauptmann<br />
Hauptmann Friedrich Westermann führte die Freiwillige<br />
Feuerwehr Dannenberg seit dem Gründungsjahre<br />
1874, bis zu seinem Ableben am 23. Dezember 1890.<br />
Der Magistrat würdigte seine großen Verdienste durch<br />
folgenden Nachruf in <strong>der</strong> Jeetzel-Zeitung:<br />
„Der Hauptmann <strong>der</strong> Freiwilligen Feuerwehr, Kaufmann<br />
Friedrich Westermann, ist heute morgen aus<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
19
Elbe-Jeetzel-Klinik<br />
Kleines Haus ganz groß<br />
Unsere Klinik in Dannenberg ist ein zertifiziertes Krankenhaus <strong>der</strong> Grundversorgung.<br />
Mit mo<strong>der</strong>ner Medizin und fürsorglicher Pflege helfen wir unseren PatientInnen beim Gesundwerden.<br />
Durch die Einglie<strong>der</strong>ung verschiedener Fachpraxen, eines Dialysezentrums, einer Diabetologischen<br />
Fachambulanz sowie einer Facharztpraxis für Orthopädie und Frauenheilkunde (MVZ) bieten wir<br />
unseren Patienten als regionales Gesundheitszentrum eine Rundum-Versorgung.<br />
Ambulanz/Notaufnahme<br />
Unfall? Plötzlich schwer krank? Das Herz stolpert- und<br />
nun? An 365 Tage im Jahr – rund um die Uhr – steht<br />
unser Team <strong>der</strong> Notaufnahme für Sie am Start. Ärzte<br />
und Pflegekräfte kümmern sich tagtäglich um eine<br />
schnelle und fachgerechte Versorgung in allen Bereichen.<br />
<strong>Die</strong> Notaufnahme ist barrierefrei und für Krankentransporte<br />
auch liegend erreichbar. Sie verfügt<br />
über sieben Behandlungsräume mit <strong>der</strong> medizinischtechnischen<br />
erfor<strong>der</strong>lichen Ausstattung. Ein Schockraum<br />
mit Monitorüberwachung gewährleistet im<br />
Ernstfall eine adäquate Erstversorgung. Ist große Eile<br />
geboten, kann auch <strong>der</strong> Hubschrauberlandeplatz genutzt<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> dem Klinikum angeglie<strong>der</strong>te Radiologie befindet<br />
sich in unmittelbarer Nähe und garantiert eine<br />
24-Stunden-Versorgung durch bildgebende Diagnostik:<br />
Röntgen, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie<br />
(MRT). Matthias Franke ist Chefarzt<br />
<strong>der</strong> Anästhesie und Intensivmedizin und zugleich leiten<strong>der</strong><br />
Notarzt des Rettungsdienstes, denn die Klinik<br />
beteiligt sich am Notdienst des Landkreises.<br />
Intensivstation<br />
<strong>Die</strong> interdisziplinär genutzte Intensivstation verfügt<br />
über eine mo<strong>der</strong>n konzipierte Intensiv- und Überwachungseinheit<br />
mit sechs Betten, inkl. Langzeitbeatmungsplätze.<br />
Hier werden PatientInnen bei schweren<br />
Infektionen, bei kardialen Notfällen, nach großen operativen<br />
Eingriffen, Vergiftungen, Magen-o<strong>der</strong> Darmblutungen<br />
und sonstigen Krankheiten behandelt, bei<br />
denen eine kontinuierliche Überwachung <strong>der</strong> vitalen<br />
Funktionen erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Medizin ist Vertrauenssache… Beson<strong>der</strong>s in Situationen,<br />
in denen man um Leib und Leben fürchtet, muss<br />
man sich auf das Tun und Können an<strong>der</strong>er verlassen.<br />
Wir arbeiten Tag für Tag engagiert und konzentriert<br />
dafür, das in uns gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen.<br />
Ist dann die kritische Phase vorüber, kann meist eine<br />
kontrollierte Weiterbehandlung auf einer unserer<br />
„Normalstationen“ fortgesetzt werden.<br />
Innere Medizin<br />
Unsere Ärzte und Pflegekräfte begleiten Jung & Alt<br />
auf ihrem Weg bis zur Entlassung nach Hause. Dr. Ulrich<br />
Backenköhler leitet die kardiologische Abteilung<br />
und verfügt über mo<strong>der</strong>ne Medizintechnik, die Leben<br />
retten kann. Beispielhaft sei hier nur die Herzkatheter-<br />
Untersuchung mit Stent-Implantation genannt. Das<br />
Repertoire ist aber erheblich größer. Krankheiten des<br />
Herz-Kreislaufsystems wie Bluthochdruck, Herzinfarkt<br />
und Herzschwäche sind immer noch die Haupttodesursachen<br />
in Deutschland. Deshalb ist eine rechtzeitige<br />
Diagnostik und Therapie unerlässlich. Überprüfungen<br />
<strong>der</strong> Einstellung mit Herz- o<strong>der</strong> Blutdruckmedikamenten<br />
20
sowie Funktionstests von medizinisch-technischen<br />
Implantaten wie Herzschrittmachern und Defibrillatoren<br />
schaffen im Ernstfall Sicherheit für die PateintInnen.<br />
In <strong>der</strong> Abteilung Gastroenterologie unter <strong>der</strong> Leitung<br />
von Dr. Abou-Rjeili behandeln wir Erkrankungen des<br />
Magen-Darm-Traktes, <strong>der</strong> Leber und Gallenwege, Blutungen,<br />
bösartige Tumore im Verdauungstrakt, Entzündungen<br />
<strong>der</strong> Speiseröhre, Dickdarmentzündungen<br />
und Erkrankungen <strong>der</strong> Bauchspeicheldrüse. Dabei bedienen<br />
wir uns zum Beispiel endoskopischer Maßnahmen<br />
wie <strong>der</strong> Kapselendoskopie.<br />
Chirurgie<br />
(Allgemein-, Viszeral-, Venenchirurgie)<br />
Behandlungsschwerpunkte <strong>der</strong> Abteilung sind Bauchund<br />
Schilddrüsenoperationen in minimal-invasiver<br />
(Schlüsselloch-) Chirurgie. Hervorzuheben sind OPs an<br />
Schilddrüse, Nebenschilddrüse und Nebennieren, Magen,<br />
Leber und Galle, sowie sämtlichen Darmabschnitten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Tumorchirurgie. Ergänzt wird<br />
das Spektrum durch die operative Versorgung von<br />
Leisten- und Bauchwandbrüchen sowie notfallmäßige<br />
gefäßchirurgische Maßnahmen am arteriellen System<br />
und die Venenchirurgie (u. a. Krampfa<strong>der</strong>n). Chefarzt<br />
<strong>der</strong> Abteilung ist Dr. Gilbert Mugomba, <strong>der</strong> zugleich<br />
Leiter des Schilddrüsen- und Hernienzentrums ist.<br />
Orthopädie / Unfallchirurgie<br />
Der erfahrene Operateur und Spezialist für Unfallchirurgie,<br />
Metin Sekerci, ist Sport- und Notfallmediziner<br />
und hat schon den Handball-Bundesligisten Buxtehu<strong>der</strong><br />
SV ärztlich betreut. Er legt großen Wert auf Teamgeist<br />
und Zusammenarbeit mit den nie<strong>der</strong>gelassenen<br />
Ärzten. Außerdem betreut er in seiner BG-Sprechstunde<br />
PatientInnen nach Arbeits- und Wegeunfällen.<br />
Bis auf die Wirbelsäulenoperationen deckt seine Abteilung<br />
die komplette Bandbreite <strong>der</strong> Unfallchirurgie ab.<br />
Gynäkologie & Geburtshilfe<br />
Wir verfügen über langjährige Erfahrungen in minimalinvasiven,<br />
schonenden chirurgischen Eingriffen,<br />
mit Schwerpunkten u. a. bei Harninkontinenz und<br />
Senkungsbeschwerden. Chefarzt Marek Jan Loroch<br />
sagt: „Unser oberstes Ziel ist die Behandlung unserer<br />
Patientinnen nach den besten Therapiestandards.“ Dabei<br />
orientieren wir uns an den national und international<br />
anerkannten Leitlinien.<br />
Auch in den ganz wun<strong>der</strong>vollen Augenblicken sind wir<br />
für Sie da … Unsere Geburtshilfliche Abteilung steht<br />
mit zwei vollausgestatteten Kreißsälen 24 Stunden<br />
am Tag für werdende Mütter bereit.<br />
Unterstützt werden wir von <strong>der</strong> Hebammengemeinschaft<br />
„Rundling“. Das Motto <strong>der</strong> sympathischen Hebammen:<br />
„Eine von uns ist immer da!“<br />
Akutgeriatrie<br />
<strong>Die</strong> Geriatrie, auch Altersmedizin genannt, ist die Lehre<br />
von den Krankheiten des älteren Menschen. Sie umfasst<br />
die Erkennung, Behandlung und Rehabilitation<br />
von akuten o<strong>der</strong> chronisch körperlichen und seelischen<br />
Erkrankungen im höheren Lebensalter. Dabei wird <strong>der</strong><br />
gesamte Mensch mit seinen körperlichen, seelischen<br />
und sozialen Gegebenheiten betrachtet.<br />
Das Ziel <strong>der</strong> Abteilung ist es, PatientInnen soweit zu<br />
mobilisieren, dass eine Entlassung in die häusliche<br />
Umgebung durch Wie<strong>der</strong>erlangung größtmöglicher<br />
Alltagskompetenz und Selbständigkeit möglich ist.<br />
Dafür arbeiten Chefarzt Dr. Bernd Guthmann und sein<br />
Team mit großer Leidenschaft.<br />
Schmerzambulanz<br />
<strong>Die</strong> im Hause befindliche Schmerzambulanz bietet<br />
eine individuelle Schmerztherapie. Sie erfor<strong>der</strong>t vor allem<br />
eines: Geduld. Sowohl für den Patienten als auch<br />
den Schmerztherapeuten ist es eine Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
die optimale Behandlungsstrategie zu entwickeln. Gerade<br />
<strong>der</strong> chronische Schmerz hat bei jedem Betroffenen<br />
eine individuelle <strong>Geschichte</strong> - und diese gilt es zu<br />
erkennen und in die Behandlung mit einzubeziehen.<br />
Wir sind für Sie da!<br />
Hermann-Löns-Str. 2<br />
29451 Dannenberg<br />
Tel: (0 58 61) 83 0<br />
E-Mail: info@eljek.de<br />
www.elbe-jeetzel-klinik.de<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
21
Aus den Orten<br />
Automedia<br />
Erlkönigjäger aus Neu Darchau<br />
Mit seiner Agentur „Automedia“ betreibt <strong>der</strong> Neu Darchauer<br />
Pressefotograf Andreas Conradt eine Agentur für sogenannte<br />
Erlkönigfotos. Der Begriff für die geheim getesteten künftigen<br />
Automodelle stammt von Goethes Ballade vom Erlkönig.<br />
Sie beginnt mit den Worten: „Wer reitet so spät durch<br />
Nacht und Wind?“ Dabei ist die Frage nach dem Wer häufig<br />
einfacher zu beantworten als die nach dem Wo und Wann ...<br />
ERLKÖNIG<br />
Elektroauto VW ID.5 – demnächst an <strong>der</strong> Ladesäule in Neu Darchau<br />
NÜRBURG | VW macht Ernst mit <strong>der</strong> ID.-Offensive,<br />
denn nach ID.3 und ID.4, die beide schon beim Händler<br />
stehen, dreht nun schon das SUV-Coupé mit dem<br />
Namen ID.5 geheime Testrunden auf dem Nürburgring.<br />
Als technische Basis dient beim ID.5 wie bei allen<br />
ID.-Baureihen <strong>der</strong> Elektroauto-Baukasten MEB.<br />
Der ID.5 kommt mit sportlich-elegantem Coupé-Design,<br />
klassenübergreifendem Raumgefühl, intuitiver<br />
Bedienung, voller Vernetzung und „Over-the-Air“-<br />
Updates mithilfe des Mobilfunknetzes.<br />
<strong>Die</strong> Hochvolt-Batterie im Boden <strong>der</strong> Karosserie sorgt<br />
für einen tiefen Schwerpunkt und eine ausbalancierte<br />
Fahrdynamik. Als Reichweite gibt VW für den<br />
ID.5 bis zu 540 Kilometer an, für die Sportversion<br />
ID.5 GTX bis zu 497 Kilometer. Zum Vergleich: Das<br />
Schwestermodell ID.4 im SUV-Format schafft <strong>der</strong>zeit<br />
gemäß WLTP-Norm maximal 522 Kilometer pro<br />
Ladung.<br />
Wann und zu welchem Preis <strong>der</strong> ID.5 angeboten<br />
wird, bleibt abzuwarten. Der ID.4 kostet ab 37.415<br />
Euro, das Coupé-Derivat dürfte etwas teurer werden.<br />
Offiziell vorgestellt wird das neue Elektroauto<br />
wohl gegen Ende dieses Jahres, erste Kundenfahrzeuge<br />
werden sicher nicht vor Frühjahr ausgeliefert.<br />
22
ÆLV<br />
Das Magazin von<br />
Nr. 02 | Juli 2021<br />
Knochenjob und Sonnenbrand<br />
<strong>Die</strong> Neugestaltung <strong>der</strong> Fährwiese nimmt Gestalt an<br />
Fährwiese • Am letzten Wochenende im Mai haben die Arbeiten zur Gestaltung <strong>der</strong> Fährwiese begonnen. Rund 20 Mitglie<strong>der</strong><br />
von elbDORFaktiv haben seitdem bei hochsommerlichem Wetter an <strong>der</strong> Umsetzung des Konzepts mitgewirkt, das über<br />
Monate vom Gemein<strong>der</strong>at, <strong>der</strong> Hafen-AG und elbDORFaktiv erarbeitet worden war. <strong>Die</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> Neugestaltung<br />
liegen auf dem Klangschalenpark, dem Open-Air-Ausstellungsgelände und einer Sperrung für Fahrzeuge. (ac)<br />
In den Tagen vor dem ersten Arbeitseinsatz waren schon die<br />
Palettenmöbel renoviert und repariert worden. Gänzlich neu<br />
erschaffen wurden zwei Liegen, die künftig Sternen-Fans eine<br />
Beobachung des Nachthimmels erlauben. Für die rustikale<br />
Möblierung und für den Aufbau <strong>der</strong> zehn Klangschalen wurden<br />
Ende Mai Flächen und Verbindungswege auf <strong>der</strong> Fährwiese<br />
gemäht – genauso wie die große Veranstaltungsfläche,<br />
auf <strong>der</strong> nicht nur <strong>der</strong> Wunde.r.punkt während <strong>der</strong> Kulturellen<br />
Landpartie stattfinden wird, son<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> auch<br />
schon <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>zikus „Lillibee” <strong>der</strong> Neu Darchauer Grundschule<br />
für Aufführungen interessiert ist. Tische, Bänke und<br />
Sternenliegen erfreuen sich schon jetzt großer Beliebtheit<br />
bei Bewohnern und Gästen des Ortes.<br />
Völlig unbeeindruckt vom rohen Holz <strong>der</strong> Möbel und den Abgasen<br />
<strong>der</strong> Mäher hat ein weiteres Team zudem Absperrpfosten<br />
grundiert, lackiert und vor allem künstlerisch bemalt. Entstanden<br />
ist so eine Sperrung des elbwärts gelegenen Teils <strong>der</strong><br />
Fährwiese für PKW und Reisemobile. Eine bunte Reihe ist da<br />
entstanden – inspiriert von einer ähnlichen Absperrung, die<br />
eines <strong>der</strong> elbDORFaktiv-Mitglie<strong>der</strong> vor Jahren in einer Kleinstadt<br />
in Andalusien entdeckt hat. Zu Fuß und mit dem Fahrrad<br />
kann – und soll! – die Fährwiese aber natürlich von Je<strong>der</strong>mann<br />
und zu je<strong>der</strong> Zeit<br />
genutzt werden. Neben<br />
<strong>der</strong> Absperrung wurde<br />
ein Parkplatz für behin<strong>der</strong>te<br />
Personen eingerichtet,<br />
und auch die<br />
Markierung <strong>der</strong> PKW-<br />
Stellfläche für die Fährleute<br />
wurde auf gleiche<br />
Weise erneuert. Auf <strong>der</strong><br />
Join us! Abonnieren Sie<br />
gerne unseren Newsletter:<br />
05853 - 980 10 23<br />
info@elbdorfaktiv.de<br />
facebook.com/elbdorf.aktiv<br />
Fährwiese und im Bereich <strong>der</strong> Stellplätze für Bootsanhänger<br />
wurde zudem die Aufstellung von Schil<strong>der</strong>n vorbereitet.<br />
Deren Montage erfolgt, sobald die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Grundschule<br />
Neu Darchau ihre Bil<strong>der</strong> fertiggestellt haben, die Grundlage<br />
<strong>der</strong> Beschil<strong>der</strong>ung werden sollen.<br />
Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe wurden schließlich<br />
die renovierten Pfosten des Open-Air-Ausstellungsgeländes<br />
erneut aufgestellt – eine erste Ausstellung folgt in<br />
wenigen Tagen – und die Fundamente für die zehn Klangschalen<br />
gegossen. Deren Aufstellung erfolgt, sobald <strong>der</strong> Beton<br />
ausgehärtet ist. <strong>Die</strong> Fertigstellung aller Einzelmaßnahmen<br />
ist rechtzeitig zur Eröffnung <strong>der</strong> KLP Ende Juli geplant.<br />
V<br />
ÆLV<br />
<strong>Die</strong> folgenden vier Seiten sind mit <strong>der</strong> Möglichkeit zum Herausnehmen in <strong>der</strong> Heftmitte platziert. <strong>Die</strong> Publikation wird von <strong>der</strong> Bürgerinitiative elbDORFaktiv eingebracht.<br />
I
ÆLV<br />
Rettet die Nacht!<br />
Ortsbild • Im Vorfeld <strong>der</strong> jüngsten Sitzung des Neu Darchauer Gemein<strong>der</strong>ats wurde bekannt, dass <strong>der</strong> zuständige Energieversorger<br />
die Straßenlaternen <strong>der</strong> Gemeinde auf LED-Leuchtmittel umrüsten will. Das ist gut, denn es spart Energie, CO 2<br />
und Steuergel<strong>der</strong>. Doch es birgt auch die Gefahr <strong>der</strong> Verschlechterung <strong>der</strong> Licht-Qualität. elbDORFaktiv unterstützt die Gemeinde<br />
im Bemühen, Fehler, die an<strong>der</strong>enorts gemacht wurden, zu vermeiden. (ac)<br />
Vor dem Hintergrund möglicher Kosteneinsparung und höherer<br />
Nachhaltigkeit ist <strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> vorhandenen Straßenlaternen<br />
grundsätzlich zu begrüßen. Das Thema „(Straßen)beleuchtung“<br />
umfasst aber auch an<strong>der</strong>e Bereiche als die<br />
Einsparung von Energie und Kosten. Hier sind durch fehlende<br />
Informationen in <strong>der</strong> Vergangenheit an an<strong>der</strong>en Orten lei<strong>der</strong><br />
immer wie<strong>der</strong> Fehler bei <strong>der</strong> Umrüstung gemacht worden.<br />
<strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Region ansässige Arbeitsgemeinschaft „Sternenparadies<br />
Elbtalaue“, <strong>der</strong> auch elbDORFaktiv angehört, hat<br />
darum schon im Vorfeld <strong>der</strong> Diskussion in den Ausschüssen<br />
Informationen bereitgestellt, um mitzuhelfen, Fehlentwicklungen<br />
in Neu Darchau zu vermeiden.<br />
Neben <strong>der</strong> Ausleuchtung von Straßen, Wegen und Plätzen<br />
und <strong>der</strong> Einsparung von Energie und Kosten, sollten bei <strong>der</strong><br />
Umrüstung weitere Aspekte bedacht werden:<br />
V Insektenschutz<br />
Der Rückgang des Insektenaufkommens ist in den letzten<br />
Jahren auf vielen Kanälen kommuniziert worden. Dazu<br />
trägt sehr wesentlich eine immer heller ausgeleuchtete<br />
Nacht bei. Dennoch nimmt die Lichtverschmutzung in<br />
Deutschland nach wie vor jedes Jahr um sechs Prozent zu.<br />
An Deutschlands Straßenlaternen sterben pro Jahr rund 100<br />
Milliarden Insekten. Dem Insektensterben wollen die Bundesregierung<br />
seit 2019 mit dem „Aktionsprogramm Insektenschutz“<br />
und das Land Nie<strong>der</strong>sachsen seit 2020 mit dem<br />
„Aktionsprogramm Insektenvielfalt Nie<strong>der</strong>sachsen“ entgegenwirken.<br />
Auch dort wird falsche und übermäßige öffentliche<br />
Beleuchtung als ein Faktor des Insektensterbens genannt<br />
und entsprechende Gegenmaßnahmen gefor<strong>der</strong>t.<br />
V Lichtverschmutzung<br />
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg gehört – noch – zu den<br />
zwei Prozent <strong>der</strong> dunkelsten Flächen in Deutschland. <strong>Die</strong>s<br />
gilt in beson<strong>der</strong>em Maße für ein Band von Neuhaus über<br />
Neu Darchau in das Waldgebiet Göhrde. Nicht nur aus naturschutzfachlicher<br />
Sicht, son<strong>der</strong>n auch im Interesse eines<br />
sich in <strong>der</strong> Elbtalaue und insbeson<strong>der</strong>e in Neu Darchau gerade<br />
entwickelnden nachhaltigen Tourismus‘ (Kanuverleih,<br />
Klangschalenpark, Kooperationen mit dem Göpelhaus) ist<br />
es essenziell, die natürliche Dunkelheit nicht zu gefährden.<br />
Zudem würde durch übermäßige Beleuchtung <strong>der</strong> Weg zu<br />
einem von <strong>der</strong> AG „Sternenparadies Elbtalaue“ angestrebten<br />
zertifizierten Sternenpark erschwert o<strong>der</strong> verbaut. Dass<br />
ein solcher Sternenpark auch wirtschaftlich interessant sein<br />
kann, wurde unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Rhön eindrücklich belegt.<br />
V Sicherheit<br />
Nach vorherrschen<strong>der</strong> Meinung ist Straßenbeleuchtung notwendig,<br />
um Unfälle zu vermeiden, das Gefühl <strong>der</strong> Sicherheit<br />
zu erhöhen und Kriminalität zu verhin<strong>der</strong>n. Doch hier handelt<br />
es sich um ein allzu weit verbreitetes Trugbild: Unter an<strong>der</strong>em<br />
laut einer 2015 erschienenen Studie aus Großbritannien,<br />
für die Wissenschaftler die Folgen <strong>der</strong> Lichtabschaltung<br />
in 62 englischen und walisischen Städten untersucht haben,<br />
führt das Fehlen, zeitweise Abschalten o<strong>der</strong> Dimmen von öffentlicher<br />
Beleuchtung we<strong>der</strong> zu erhöhter Kriminalität noch<br />
zu mehr Unfällen.<br />
So wurde etwa überprüft, wie sich <strong>Die</strong>bstahl, Raub, Gewalt<br />
und sexuelle Gewalt in verschiedenen Stadtteilen je nach<br />
Beleuchtungsstrategie entwickelt haben. Das verblüffende<br />
Ergebnis ist eindeutig: Es gibt keine Hinweise, dass Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Straßenbeleuchtung mit Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Unfallhäufigkeit zusammenhängen. Auch gab es keine<br />
Korrelation zwischen dem gänzlichen o<strong>der</strong> zeitweisen<br />
Abschalten von Licht und <strong>der</strong> Kriminalitätsrate. An<strong>der</strong>erseits<br />
hat aber auch die Anzahl von Personen, die im Dunklen<br />
unterwegs waren, nicht abgenommen – das subjektive<br />
Sicherheitsgefühl hatte offenbar nicht abgenommen.<br />
Fotos: S.1: Karin Behr, S.2 u. 3: Helmut Schnie<strong>der</strong>, S.4: Verlag, Anton<br />
24<br />
II
ÆLV<br />
V Fazit<br />
Mit <strong>der</strong> bestehenden Straßenbeleuchtung ist Neu Darchau in<br />
Bezug auf Insektenschutz, Lichtemission und Sicherheit vergleichsweise<br />
gut aufgestellt. Vor diesem Hintergrund wäre<br />
ein Handeln eigentlich nicht erfor<strong>der</strong>lich. Das liegt an <strong>der</strong> geringen<br />
Beleuchtungsstärke (Insektenschutz), den beschirmten<br />
Leuchtköpfen (Emissionen; problematisch ist aber jeweils<br />
<strong>der</strong> transparente Ring oberhalb <strong>der</strong> Schirme) und <strong>der</strong> geringen<br />
Abstände <strong>der</strong> Lampen zueinan<strong>der</strong> (Sicherheit, gleichmäßige<br />
Ausleuchtung).<br />
Umso mehr gilt es, diese positiven Punkte nicht zu verschlechtern<br />
und negative Aspekte im Zuge <strong>der</strong> Umrüstung<br />
zu optimieren. <strong>Die</strong> Arbeitsgemeinschaft „Sternenparadies<br />
Elbtalaue“ und <strong>der</strong> Verein elbDORFaktiv e.V. haben darum<br />
den Mitglie<strong>der</strong>n des Gemein<strong>der</strong>ats folgende Vorschläge unterbreitet:<br />
• <strong>Die</strong> heutigen Lichtköpfe sollten ausgetauscht werden gegen<br />
Laternen, die dem Prinzip Schreibtischlampe folgen:<br />
nur nach unten beleuchten,<br />
keinesfalls<br />
zur Seite<br />
o<strong>der</strong> nach<br />
oben. Es sollten<br />
unbedingt nur<br />
LED-Leuchtmitteln<br />
mit einer Farbtemperatur<br />
von 2000° Kelvin<br />
o<strong>der</strong> weniger<br />
eingesetzt werden.<br />
• Hilfsweise: Bei<br />
Beibehaltung<br />
<strong>der</strong> heutigen<br />
Lichtköpfe sollten<br />
unbedingt<br />
LED-Leuchtmit<br />
tel von<br />
2000° Kelvin<br />
und niedriger<br />
und mit asymmetrisch angeordneten, das heißt nur<br />
noch unten strahlenden LEDs eingesetzt werden. Wenn<br />
möglich, sollten die transparenten Ringe oberhalb <strong>der</strong><br />
Schirme „verdunkelt“ und die Kuppeln aus Milchglas<br />
entfernt o<strong>der</strong> durch solche aus transparentem Glas ersetzt<br />
werden.<br />
• <strong>Die</strong> heutige Abschaltung <strong>der</strong> Straßenbeleuchtung von<br />
23.15 Uhr bis 5.00 Uhr sollte beibehalten, besser noch<br />
ausgeweitet werden (zum Beispiel Abschaltung bereits<br />
ab 22.30 Uhr).<br />
• <strong>Die</strong> Leuchtstärke sollte gegenüber heute nicht erhöht<br />
werden.<br />
• Ein Zubau weiterer Laternen sollte vermieden werden.<br />
V Übrigens<br />
In einem zweijährigen Prozess hat die Gemeinde Göhrde zusammen<br />
mit <strong>der</strong> AG „Sternenparadies Elbtalaue“ das Versorgungsunternehmen<br />
„E-Werk Bleckede-Dahlenburg“ an<br />
die Thematik herangeführt, so dass dort nun mit gutem Verständnis<br />
für die hier genannten Überlegungen gerechnet<br />
werden und <strong>der</strong> Prozess in Neu Darchau deutlich schneller<br />
ablaufen kann. Art und Farbe <strong>der</strong> Beleuchtung können<br />
seit Kurzem allnächtlich in Göhrde und Dübbekold<br />
begutachtet werden. elbDORFaktiv hat zudem<br />
angeregt, eine „Beleuchtungs-AG“ <strong>der</strong> Gemeinde<br />
zu gründen (analog zu <strong>der</strong> äußerst erfolgreichen<br />
und angenehmen „Hafen-AG“), um in <strong>der</strong><br />
Frage <strong>der</strong> ortsbildprägenden Straßenbeleuchtung<br />
die Stimmen aller Interessierten hören zu können.<br />
Das „E-Werk Bleckede-Dahlenburg” hat sich zu einem<br />
Beratungsgespräch mit Verteter/-innen <strong>der</strong><br />
Gemeinde und von elbDORFaktiv bereiterklärt.<br />
Konkrete Vorschläge für eine verträgliche Umrüstung<br />
<strong>der</strong> Straßenlaternen hat elbDORFaktiv dem E-<br />
Werk bereits übermittelt. Der Termin für das Gespräch<br />
stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
III25
ÆLV<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Kripo<br />
elbDORFaktiv hilft bei Finanzierung<br />
Kurzmeldungen<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
<strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Vereins elbDORFaktiv e.V.<br />
findet statt am 22. August 2021 um 15 Uhr. Der Ort <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
wird noch bekannt gegeben, die Einladung geht<br />
den Mitglie<strong>der</strong>n rechtzeitig zu. Vor Eröffnung besteht die Gelegenheit,<br />
in den Verein einzutreten und anschließend an <strong>der</strong><br />
Versammlung teilzunehmen. Für alle übrigen Personen ist die<br />
Teilnahme nur bei Zustimmung <strong>der</strong> anwesenden Mitglie<strong>der</strong><br />
zulässig. Informationen zum Eintritt sind auch erhältlich unter<br />
info@elbdorfaktiv.de o<strong>der</strong> telefonisch unter 05853 - 980 10 23. (ac)<br />
Mit <strong>der</strong> Schaltung einer Anzeige hat elbDORFaktiv dazu beigetragen,<br />
die aktuelle Ausgabe <strong>der</strong> Broschüre „Kripo-TIPPS<br />
- Sichere Kindheit - Verantwortungsvolle Gesellschaft” des<br />
Bunds Deutscher Kriminalbeamter (BDK) produzieren zu können.<br />
Damit unterstützt <strong>der</strong> Verein am Schul- und KiTa-Standort<br />
Neu Darchau, „vor allem Eltern und Erziehungspersonen<br />
schützendes Wissen zur Vorbeugung von Kindesmisshandlung<br />
und Kindesmissbrauch zu vermitteln”, so <strong>der</strong> BDK. „Eine<br />
,verantwortungsvolle Gesellschaft’ könnte auch das Motto<br />
von elbDORFaktiv sein”, erklärte Vereinsvorsitzende Ursula<br />
Blancke-Dau, „und deshalb war es für uns Ehrensache, die<br />
46-seitige A5-Broschüre <strong>der</strong> Kriminalpolizei finanziell zu unterstützen.”<br />
Unterdessen<br />
haben Kin<strong>der</strong><br />
3./4. Klasse <strong>der</strong><br />
Grundschule Neu<br />
Darchau maßgeblich<br />
bei <strong>der</strong> Gestaltung<br />
einer Beschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> neuen Einrichtungen auf <strong>der</strong><br />
Fährwiese mitgeholfen. Ihre Bil<strong>der</strong> von Schiffen auf <strong>der</strong> Elbe,<br />
vom Sternenhimmel über <strong>der</strong> Elbtalaue und von saftigen<br />
Blumenwiesen werden bestimmende Elemente <strong>der</strong><br />
künftigen Hinweisschil<strong>der</strong> sein – zu sehen erstmals während<br />
<strong>der</strong> Zeit des Wunde.r.punkts Neu Darchau Ende Juli. (ac)<br />
Wunde.r.punkt Neu Darchau<br />
Bekanntlich ist die Kulturelle Landpartie (KLP) aufgrund <strong>der</strong><br />
Corona-Pandemie verschoben worden. Damit findet auch <strong>der</strong><br />
Wunde.r.punkt Neu Darchau erst während des Ausweichtermins<br />
vom 28. Juli bis zum 8. August statt. Selbst dem Reisebegleiter<br />
merkt man die ungewöhnlichen Umstände an: Er ist<br />
dünner und eher eine Imagebroschüre als ein Plan <strong>der</strong> Veranstaltungen.<br />
Dafür gibt es grandiose Portraits <strong>der</strong> teilnehmenden<br />
Wunde.r.punkte – auch von uns in Neu Darchau. (ac)<br />
Wieso Ælv?<br />
„Elbe“ nennen wir heute den Fluss vor unserer Haustür.<br />
Wer noch nie<strong>der</strong>deutsch spricht, kennt ihn als „Elv“, im<br />
tschechischen wird er als „Labe“ bezeichnet. Der althochdeutsche<br />
Name des Flusses lautete „Elba“ (ca. 750<br />
bis 1050 n. Chr.), <strong>der</strong> altenglische „Ielf“ o<strong>der</strong> „Ælf“ (ca.<br />
450 bis 1300 n. Chr.). Entlehnt wurden alle Namen von<br />
den frühen Germanen (weit vor Christi Geburt), die die<br />
Elbe als „Albia“ o<strong>der</strong> „Albis“ bezeichneten – also schlicht<br />
als „Fluss“, was <strong>der</strong> dominierenden Stellung des Stroms<br />
in <strong>der</strong> Norddeutschen Tiefebene angemessen war.<br />
Der Titel unseres Magazins ist dem altenglischen Namen<br />
<strong>der</strong> Elbe entlehnt – Ælf – <strong>der</strong> wohl auch die heutigen Bezeichnungen<br />
für das Wort „Fluss“ in den skandinavischen<br />
Län<strong>der</strong>n geprägt hat: „Älv“ im Schwedischen, „Elv“ in <strong>der</strong><br />
norwegischen und „Elfur“ in <strong>der</strong> isländischen Sprache.<br />
Impressum<br />
V<br />
Info über elbDORFaktiv<br />
1. Jahrgang<br />
Ausgabe Nr. 2, Juli 2021<br />
ÆLV<br />
ist ein kostenloses Informationsblatt<br />
des Vereins elbDORFaktiv e.V. in<br />
Neu Darchau<br />
Kontakt<br />
Am Hafen 2, 29490 Neu Darchau<br />
Tel.: 05853 - 980 10 23<br />
Mail und Internet<br />
info@elbdorfaktiv.de<br />
www.elbdorfaktiv.de<br />
facebook.com/elbDORF.aktiv<br />
Verantwortlich (V. i. S. d. P.)<br />
Andreas Conradt (ac)<br />
Adresse wie vorstehend<br />
Redaktion<br />
Ursula Blancke Dau (ubd)<br />
Andreas Conradt (ac)<br />
Doris Krohn (dk)<br />
Weitere Text- und Bildrechte<br />
wie namentlich gekennzeichnet<br />
Produktion<br />
Layout: Andreas Conradt<br />
Korrektorat: Doris Krohn<br />
elbDORFaktiv ist eine offene Plattform für alle Bürgerinnen und Bürger <strong>der</strong><br />
Gemeinde Neu Darchau. Das Ziel <strong>der</strong> hier engagierten Menschen ist es mitzuhelfen,<br />
unsere Dörfer lebenswerter und liebenswerter zu gestalten. Dazu<br />
arbeiten wir an Projekten, die die Gemeinschaft in unseren Orten weiter<br />
stärken und die Identifikation mit ihnen vergrößern. Haben Sie auch Ideen?<br />
Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. O<strong>der</strong> kommen Sie zu unseren öffentlichen<br />
Treffen. Sie finden an wechselnden Orten immer am ersten Sonntag<br />
im Monat um 16 Uhr statt. Dort wird über aktuelle und zukünftige Projekte<br />
und <strong>der</strong>en praktische Umsetzung diskutiert.<br />
elbDORFaktiv e.V. ist kein geschlossener Verein. Bei uns dürfen Je<strong>der</strong>mann<br />
und Jedefrau an Treffen und Projekten teilnehmen. Der offizielle Charakter<br />
des „e.V.“ dient nur im Hintergrund <strong>der</strong> vereinfachten Umsetzung von Projekten.<br />
Eine Mitgliedschaft im Verein ist für die Teilnahme an unseren Treffen<br />
und das Mitwirken an unseren Projekten nicht erfor<strong>der</strong>lich. Wir sind zudem<br />
politisch unabhängig und streben nicht an, eine neue Partei zu gründen<br />
o<strong>der</strong> uns an eine bestehende Partei anzulehnen.
Schnelles Internet im Wendland<br />
Nach Eingang des Päckchens meldet sich ein Techniker<br />
in <strong>der</strong> Regel ein- bis zwei Wochen später, um die Bereitstellung<br />
des Anschlusses vorzunehmen. Danach können<br />
Sie das bessere Netz nutzen. Je nach Anbieter und Ihrer<br />
Vertrags-Auswahl. So war es auch hier: ca. 10 Minuten<br />
und schon funktionierte das schnelle Internet.<br />
Unser Leben wird digitaler<br />
<strong>Die</strong> Digitalisierung schreitet mit großen Schritten<br />
voran. Corona hat dies nur noch beschleunigt.<br />
Ob Homeoffice, Homeschooling, Streaming o<strong>der</strong> Gaming<br />
in den Abendstunden - dem Internetanschluss<br />
wird einiges abverlangt. Umso wichtiger ist es, dass<br />
auf diesen Verlass ist. Dem entgegen steht die Qualität<br />
<strong>der</strong> digitalen Infrastruktur Deutschlands. Denn<br />
Deutschland hinkt in diesem Bereich noch immer<br />
hinterher. <strong>Die</strong> Wendlän<strong>der</strong> haben hier mehr Glück als<br />
die meisten an<strong>der</strong>en, denn: Der Landkreis Lüchow-<br />
Dannenberg baut mit Bundes- und Landeszuschüssen<br />
ein zukunftssicheres Glasfasernetz.<br />
<strong>Die</strong> NGN Telecom GmbH versorgt als Pächter des Glasfasernetzes<br />
mit <strong>der</strong> Marke DBN-Das Bessere Netz die<br />
Hausanschlüsse vor Ort mit lichtschnellem Internet.<br />
Und lichtschnell kann hierbei wörtlich genommen<br />
werden. Lange Ladezeiten gehören mit den Glasfaseranschlüssen<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit an.<br />
Wie kommt das Internet ins Wendland?<br />
Ich war dabei, als <strong>der</strong> DBN-Techniker Herr Beck bei <strong>der</strong><br />
Kfz-Werkstatt Steinkopf in Drethem den Anschluss bereitstellte.<br />
Das Kabel wurde bereits vor einigen Wochen<br />
im Haus von an<strong>der</strong>en Technikern in einer grauen Box<br />
versiegelt. Danach versendet DBN zunächst ein Päckchen<br />
mit einem kleinen grauen Kästchen. <strong>Die</strong>ser ONT<br />
– abgekürzt für Optisches Netzwerk Terminal – wandelt<br />
das Signal welches über die Glasfaserleitung ins Haus<br />
kommt, von einem<br />
optischen wie<strong>der</strong><br />
auf ein elektrisches<br />
Signal um, so dass<br />
dahinter <strong>der</strong> Router<br />
angeschlossen werden<br />
kann.<br />
Wie wird Internet überhaupt gemacht?<br />
- Das Internet ist ein weltweites Netzwerk aus<br />
Servern und Computern, welche alle miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden sind und somit die uns bekannten<br />
<strong>Die</strong>nste ermöglichen<br />
- Der europäische Hauptknotenpunkt dieses weltweiten<br />
Netzwerkes befindet sich in Frankfurt<br />
- Von dort aus wird das Internet in ganz Deutschland<br />
verteilt<br />
- So führen Langstreckensignale von Frankfurt über<br />
Glasfaserleitungen ins Wendland bis in die POPs<br />
vor Ort.<br />
- POPs sind ``Points of precence´´, kleine Häuschen,<br />
die im Landkreis im Zuge des Ausbaus errichtet<br />
wurden und die Gegenstelle zu den aktiven Abschlusspunkten<br />
beim Endkunden zuhause beherbergen<br />
- Von diesen POPs führen Glasfaserleitungen über<br />
die weißen Verteilerkästen an den Straßen (KVZ)<br />
direkt in die Häuser<br />
- Dort wird das Lichtsignal in ein elektrisches Signal<br />
umgewandelt und an den Router weitergegeben<br />
<strong>Die</strong> gesamte Strecke, welche die Signale zurücklegen,<br />
erfolgt über Glasfaser. Daher können Leistungen erbracht<br />
werden, die an<strong>der</strong>e Anbieter nicht realisierten<br />
können.<br />
Was, wenn ich auch<br />
schnelles Internet möchte?<br />
Alle die beim Glasfaserausbau einen Anschluss<br />
beantragt haben, sich bisher aber<br />
noch unsicher waren, hierüber Internet und<br />
Telefonie zu beziehen, können einfach mittels eines<br />
Auftrages bei DBN von den Vorteilen des Glasfasernetzes<br />
profitieren.<br />
Da die Glasfaser direkt bis ins Haus geht, kommen die<br />
gebuchten Bandbreiten auch vollständig an und es ist<br />
vorbei mit den langen Ladezeiten.<br />
Wer die Chance ergreifen möchte,<br />
für die Zukunft gerüstet zu sein<br />
und weitere Informationen benötigt,<br />
erhält diese gerne auf<br />
www.dbn.de o<strong>der</strong> info@dbn.de<br />
o<strong>der</strong> unter 089125034210<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
27
Aus den Orten<br />
Stiepelse: Eine außergewöhnliche Gemeinschaft<br />
„Am Wochenende ist wie<strong>der</strong> ‚Kino am Deich‘ in Stiepelse.<br />
Da will ich auf jeden Fall hinfahren.“ Mit diesen<br />
Worten erwähnte unsere Übungsleiterin Margot Kley<br />
nach <strong>der</strong> Sportstunde das Ereignis. „Der Theo macht<br />
da ganz aktiv mit!“ Jener angesprochene Theo ist ein<br />
von mir sehr geschätzter Sportskollege.<br />
Das war am Donnerstag, dem 30. Juli 2020. Der Schock<br />
<strong>der</strong> ersten Coronawelle steckte uns allen noch in den<br />
Knochen. Nur unter scharfen Auflagen durfte in Gebäuden<br />
Sport betrieben werden. Auch für Außenveranstaltungen<br />
galten strikte Regeln. Dass Stiepelse zu<br />
dem Zeitpunkt als interessante Unterhaltungsoption<br />
in den Fokus rückte, war wohl auch dem weitgehenden<br />
Lockdown im übrigen Kulturbereich geschuldet.<br />
Jedenfalls fuhren wir am 1. August erstmals nach Stiepelse.<br />
Wir fanden ein kleines, malerisches Dörfchen<br />
mit einer Kirche mittendrin, nur eine schmale Straße<br />
führt durch den Ort. <strong>Die</strong> Elbe fließt kaum einen Steinwurf<br />
entfernt. Und direkt auf dem Deich verläuft vor<br />
den Häusern <strong>der</strong> Elbe-Radwan<strong>der</strong>weg.<br />
Gleich fiel uns ins Auge, dass ein Deichabschnitt frisch<br />
gemäht und kleine Holzstufen mit Abständen coronagerecht<br />
auf dem Deich plaziert worden waren.<br />
Viele Dorfbewohner wuselten in fröhlicher Erwartung<br />
durcheinan<strong>der</strong>, einige verkauften Leckereien wie<br />
selbstgemachtes Popcorn und Getränke. Mittendrin<br />
agierte Theo. Mein Sportsfreund, <strong>der</strong> von vielen Aktivisten<br />
umringt und in Beschlag genommen wurde,<br />
erzählte uns, dass das „Kino am Deich" nur eine von<br />
vielen nachbarschaftlichen Aktivitäten sei, die jedes<br />
Jahr im Dorf stattfänden.<br />
Das fanden wir hochinteressant. Aber an dem Tag<br />
konnte das natürlich nicht weiter vertieft werden,<br />
denn da sollte ja <strong>der</strong> Film gezeigt werden, und vorher<br />
wollten wir uns selbstverständlich etwas stärken…<br />
Kino am Deich<br />
Bezahlen mit einer eigenen Dorfwährung<br />
Als wir etwas trinken wollten, erlebten wir die erste<br />
Überraschung: Um etwas kaufen zu können, mussten<br />
wir vorab Geld wechseln: nämlich<br />
Euro in Stiepel. Der aktuelle Kurs war<br />
50 Cent = 1 Stiepel.<br />
Als Film war angesagt: „Der Junge<br />
muss an die frische Luft“ mit Hape Kerkeling. Ein<br />
heiterer, unterhaltsamer Streifen. Erstaunlicher für<br />
uns war jedoch ein Vorfilm, <strong>der</strong> extra für diesen Anlaß<br />
gedreht worden war und beim Publikum große Heiterkeit<br />
hervorrief. Es hatten hier Dorfbewohner einen<br />
bekannten Sketch von Loriot auf ihre Art nachgespielt!<br />
Wir waren jedenfalls nachhaltig beeindruckt von soviel<br />
Kreativität und sichtbarer Begeisterung, als wir am<br />
späten Abend nach Hause fuhren.<br />
Auf dem Elbe-Radwan<strong>der</strong>weg nach Stiepelse<br />
Zwei Wochen später fuhren wir wie<strong>der</strong> nach Stiepelse,<br />
um unsere Eindrücke zu vertiefen. Bei Traumwetter<br />
nahmen wir diesmal die Fahrrä<strong>der</strong>. In Neu Darchau<br />
setzten wir mit <strong>der</strong> „Tanja“ über, um dann über den<br />
Elbe-Radwan<strong>der</strong>weg zu unserem Ziel zu radeln. Wir<br />
fuhren vor einer tollen Kulisse: Glitzernd und erhaben<br />
floß zur Linken <strong>der</strong> Elbestrom, am Horizont dahinter<br />
beeindruckte <strong>der</strong> dunkle bewaldete Höhenzug.<br />
<strong>Die</strong> Landschaft bei<strong>der</strong>seits des Weges zeigte sich im<br />
schönsten blühenden Sommerkleid.<br />
„Sie müssen mal unser Video anschauen“<br />
In Stiepelse eingetroffen, kehrten wir im Cafe „Plan-b“<br />
ein, wo wir in einem kuscheligen Garten unter Bäumen<br />
einen schattigen Platz fanden und leckeren<br />
Kuchen verzehrten. Dabei kamen wir ins Gespräch<br />
mit <strong>der</strong> Bedienung sowie einer jüngeren Frau am<br />
Nachbartisch. Natürlich war auch hier die Coronalage<br />
das alles beherrschende Thema. Aber als wir erwähnten,<br />
dass wir beim „Kino am Deich“ erstmals in<br />
28
Dorfgemeinschaft Stiepelse<br />
Stiepelse waren und die Dorfgemeinschaft als außergewöhnlich<br />
engagiert empfanden, kam die Dame ins<br />
Schwärmen: „Sie müssen mal unser Video über Stiepelse<br />
im Internet anschauen, dann sehen Sie, was hier<br />
so alles noch los ist!“<br />
In diesem Gespräch erfuhren wir auch, dass es im kleinen<br />
Stiepelse drei gastronomische Betriebe gibt, die<br />
sich mit ihrem jeweiligen Angebot kulinarisch hervorragend<br />
ergänzten.<br />
Lei<strong>der</strong> konnten wir unsere<br />
Ausflüge in dieses<br />
sympathische Dorf bald<br />
nicht mehr wie<strong>der</strong>holen,<br />
denn ein gewisses Virus<br />
durchkreuzte ab dem<br />
Herbst alle Planungen in dieser Richtung…<br />
Als ich meinen Sportsfreund Theo Baumgärtner über<br />
ein halbes Jahr später endlich wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sporthalle<br />
sah, vereinbarten wir, uns mal bei ihm in Stiepelse zum<br />
Klönen zu treffen. Dabei entstand die Idee zu diesem<br />
Bericht.<br />
Zu Besuch bei einem engagierten Stiepelser<br />
Wir freuten uns, dass Theo kurzfristig Zeit für uns abknapsen<br />
konnte und uns sehr herzlich und gastfreundlich<br />
in seinem schönen alten Haus begrüßte. Wir hatten<br />
eine Menge Fragen: „Theo, seit wann wohnst du<br />
hier in Stiepelse?“ – „2013 bin ich nach Stiepelse gezogen.“<br />
– „Und wie viele Menschen wohnen hier in Stiepelse?“<br />
– „85 Leute zählt dieses tolle Dorf, davon sind<br />
schätzungsweise ein Viertel Kin<strong>der</strong>.“<br />
Uns interessierte natürlich insbeson<strong>der</strong>e, wie es zu<br />
solch beson<strong>der</strong>em Engagement <strong>der</strong> Dörfler kommen<br />
konnte. „Hier gab es schon zu DDR-Zeiten ein reges<br />
Dorfleben. Aber die neu Zugezogenen sind in <strong>der</strong> Regel<br />
auch wirklich sehr offen. So sind zur Zeit geschätzt<br />
etwa 75 Prozent aller Erwachsenen Mitglied im Dorfverein.<br />
Auch Touristen, die nur zum Urlaub kommen,<br />
sind zum Teil hier passives Mitglied.“<br />
Respekt und Toleranz sind die Voraussetzung<br />
Aber wie können Menschen mit so unterschiedlichen<br />
Biographien ohne Spannung miteinan<strong>der</strong> leben?<br />
„Es gehört natürlich vor allem gegenseitiger Respekt<br />
und Toleranz dazu. Wir haben einen sehr beliebten<br />
‚Kaffeeklatsch‘, wo ausdrücklich gewünscht wird,<br />
dass auch die Älteren die <strong>Geschichte</strong>n von früher erzählen.<br />
Und je<strong>der</strong> hört zu. Das klappt gut. Uns ist es<br />
auch wichtig, dass ein ständiger Austausch stattfindet<br />
zwischen den Menschen, die hier leben, und den Besuchern<br />
unseres Dorfes. Nur so kann sich eine lebendige<br />
Willkommenskultur entwickeln.“<br />
Vorsichtig werden neue Aktivitäten geplant<br />
„Wie kommt ihr jetzt aus <strong>der</strong> Coronazeit wie<strong>der</strong> raus?“<br />
– „Na ja, wir sind schon sehr vorsichtig. Aber auf <strong>der</strong><br />
nächsten Vorstandssitzung wollen wir möglichst die<br />
Events, die draußen stattfinden, wie<strong>der</strong> aktivieren.<br />
Dazu gehört <strong>der</strong> Flohmarkt, vielleicht das Erntefest.<br />
Manches können wir nur unter Vorbehalt planen.“ –<br />
„Und was ist mit dem Kino am Deich?“ – „Das werden<br />
wir dieses Jahr auch wie<strong>der</strong> machen. Natürlich!“<br />
Was wird aus dem hochgeschätzten Fischrestaurant?<br />
Aber selbstverständlich gibt es auch in Stiepelse Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Nachdem Gunda und Jürgen Kähler,<br />
die über viele Jahre hinweg die beliebte „Räucherkate"<br />
betrieben haben, in den verdienten Ruhestand gegangen<br />
sind, wurde ein Nachfolger gesucht. Der lokalen<br />
Presse war zu entnehmen, dass hier eine Musikkneipe<br />
entstehen sollte, was bei einigen Bewohnern die Sorge<br />
auslöste, dass <strong>der</strong> kleine Ort mit zu vielen Besuchern<br />
überfor<strong>der</strong>t werden könnte. Inzwischen steht aber<br />
fest, dass <strong>der</strong> ehemalige Betreiber des „Gelben Richard"<br />
in Konau, André Hildebrandt, zusammen mit zwei<br />
weiteren Geschäftspartnern die Räucherkate in die Zukunft<br />
führen wird.<br />
Auch wenn die umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />
des Lokals noch nicht ganz abgeschlossen sind, werden<br />
die Einwohner und Besucher von Stiepelse bereits<br />
jetzt schon immer donnerstags bis sonntags mit Speisen<br />
und Getränken herzlich bewirtet.<br />
Es geht also weiter. Und ich hoffe, dass wir in Stiepelse<br />
noch oft zu Besuch sein werden… www.stiepelse.de<br />
(Text: Helmut Hoffmann, Fotos: Theo Baumgärtner)<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
29
Sammatz<br />
Der Michaelshof & die Gemeinde Neu Darchau<br />
Ortsbesuch auf dem Michaelshof in Sammatz. Das<br />
erste, was auffällt: Es ist schön hier, ungewöhnlich<br />
schön. Der Gast staunt – ‹Paradies› ist ein Wort, das<br />
öfter fällt. Für unsere Community ist es eine bewusste<br />
Entscheidung, so zu leben: zum Beispiel für die Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendlichen, die hier im Wohnheim Peronnik<br />
Zuhause sind. Für junge Menschen mit einem beson<strong>der</strong>en<br />
Lebensweg ist eine schöne Umgebung ein<br />
‹Erzieher›, den kein Pädagoge ersetzt. Bei Kin<strong>der</strong>n ist<br />
das offensichtlich – wer erlebt es nicht als schmerzhaft,<br />
was bspw. Verwahrlosung anrichtet? Für die Großen<br />
ist das nicht an<strong>der</strong>s.<br />
Wenn auf dem Michaelshof 150 Erwachsene aus aller<br />
Welt friedlich zusammenleben und -arbeiten, liegt das<br />
auch an <strong>der</strong> Umgebung. Schönheit macht das soziale<br />
Leben leichter. Vor allem: Sie bringt die Menschen zusammen.<br />
Auch in Corona-Zeiten wurde immer klarer, dass das<br />
schöne, grüne Dorf Zukunftspotential hat. Grün, bio und<br />
nachhaltig? Natürlich, so viel wie möglich! Wir<br />
brauchen mehr Bio-Landwirtschaft, mehr erneuerbare<br />
Energien. Aber ‹grün› nicht gegen den Menschen,<br />
<strong>der</strong> oft nur noch als ‹Parasit› angesehen wird, son<strong>der</strong>n<br />
mit ihm. Nicht umsonst hat(te) je<strong>der</strong> Bauernhof<br />
immer auch seinen Garten. Das hat nichts mit<br />
Luxus zu tun, im Garten blüht die Seele auf. Und das<br />
ist vielleicht wichtiger als manches an<strong>der</strong>e. Viele<br />
pflegen auch heute ihre Gärten – obwohl das stark<br />
abnimmt und Rasen und Kies die Blumenbeete<br />
verdrängen. Aber jedes Dorf hat doch seine liebevoll<br />
gestalteten Orte und Ecken.<br />
Das schöne, grüne Dorf – eine Idee für unsere Region,<br />
so reizvoll, wie es schon heute für viele in Sammatz<br />
ist? ‹Gartendörfer›, eine ‹Gartenregion <strong>Elbufer</strong>› – das<br />
würde durchaus gefallen. Und es ließe sich noch besser<br />
darin leben!<br />
Nützlichkeit und Nachhaltigkeit sind die großen<br />
Prinzipien unserer Zeit. Das Nützlichkeitsstreben beherrscht<br />
Wirtschaft und Technik, es bringt ungeheuren<br />
Fortschritt, führt aber auch zur Klimakatastrophe und<br />
vielen an<strong>der</strong>en Zerstörungen. Das Prinzip <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />
steuert dagegen, will die Natur vor dem Menschen<br />
schützen, bevor es zu spät ist.<br />
Der Mensch — ein Störfaktor.<br />
Das sehen wir in Sammatz an<strong>der</strong>s. <strong>Die</strong> Entwicklung<br />
lässt sich nicht zurückdrehen. Der Mensch muss lernen,<br />
die Natur zu stärken, sie zu gestalten, ihr Zuneigung<br />
zu schenken. <strong>Die</strong> Natur gibt ihm den Sinn für<br />
Schönheit zurück. <strong>Die</strong>se lässt die Seele atmen...<br />
<strong>Die</strong> Schönheit, die <strong>der</strong> Natur innewohnt, lebt auch<br />
im Menschen. Doch muss er sich zu ihr erst entwickeln.<br />
Ist es Zufall, dass soziale Brennpunkte meist<br />
hässliche Betonwüsten sind? Hat Schönheit vielleicht<br />
eine genau so große Bedeutung für das Zusammenleben<br />
wie Nützlichkeit und Nachhaltigkeit?<br />
<strong>Die</strong> vielen Besucher auf dem Michaelshof bestätigen<br />
uns dies täglich. Wäre es nicht toll, auch in unserer Gemeinde<br />
einige dieser Gesichtspunkte zur Geltung zu<br />
bringen?<br />
Vielleicht kommen wir ins Gespräch?<br />
antonia.berndt@sammatz.de<br />
30
Aus den Orten<br />
Wieviel Natur kann ein Siedlungsraum beherbergen?<br />
Interview mit Sara Groß, Biologin Haus <strong>der</strong> Natur/Michaelshof Sammatz<br />
Man weiß ja, dass es heute weniger Schmetterlinge<br />
gibt als noch vor einiger Zeit. Ist das wirklich<br />
so dramatisch?<br />
Ja. Seit den 70er Jahren gibt es bei den Schmetterlingen<br />
einen Rückgang von 80 Prozent bei den tatsächlich<br />
vorkommenden Tieren. <strong>Die</strong> Arten gibt es zwar immer<br />
noch. Aber es ist bei weitem nicht mehr die hohe Anzahl<br />
einzelner Tiere da. Also das ist schon ein extremer<br />
Rückgang.<br />
Deine Tätigkeit nennt sich Monitoring?<br />
Ja. Das heißt, dass wir übers Jahr hinweg Tierbestände<br />
beobachten. Mittlerweile haben wir von den 80 Tagfalter-Arten,<br />
die man hier erwarten kann, 40 gefunden,<br />
was ich sehr erstaunlich finde. Denn bei den 80 Tagfaltern<br />
sind auch Arten dabei, die schon seit 10 Jahren<br />
niemand mehr gesehen hat. Bei den Wildbienen<br />
suchen wir nach den Nestern, schauen, wie sich da die<br />
Populationen entwickeln. Da sind wir bei 102 von 584<br />
in Deutschland bekannten Arten. Z. B. gibt es an einem<br />
Triebweg auf unserer Weide über 200 Nester sehr gefährdeter<br />
Wildbienenarten. Das ist eine richtige Kolonie,<br />
und da gucken wir, dass sich das hält.<br />
Und das hängt mit den Kühen zusammen?<br />
Das hängt ganz klar mit den Kühen zusammen. Sie<br />
halten diese Fläche offen, indem sie da entlang gehen.<br />
Dadurch haben die Wildbienen offene Bodenstellen,<br />
in denen sie nisten können, gleichzeitig aber die blütenreiche<br />
Wiese in den Gärten nebenan, wo sie Nektar<br />
und Pollen sammeln können.<br />
Habt ihr Zukunftsprojekte?<br />
Wir haben jetzt auch die Libellen mit im Monitoring.<br />
Momentan ist auch wirklich viel los an den Teichen.<br />
Heute haben wir an den Teichen gerade die glänzende<br />
Smaragdlibelle entdeckt, ein wun<strong>der</strong>schönes Tier. Außerdem<br />
haben wir das Programm auf Amphibien und<br />
Reptilien erweitert.<br />
Wir wollen herausfinden, welche Artenvielfalt ein Siedlungsraum<br />
beherbergen kann. Es heißt ja immer, dass<br />
<strong>der</strong> Mensch im Siedlungsraum zu störend ist. Aber die<br />
Tiere kommen aus <strong>der</strong> Landschaft auch gerade in den<br />
Siedlungsraum, weil sie hier noch Dinge vorfinden, die<br />
sie an Struktur in <strong>der</strong> Landschaft nicht mehr haben.<br />
Das können Pflanzen sein, aber auch Häuser o<strong>der</strong> Gewässer,<br />
Steine o<strong>der</strong> Steinmauern.<br />
Du gibst auch Kurse?<br />
Man kann an den Seminaren teilnehmen, die wir für<br />
Schmetterlinge und Wildbienen anbieten. Und auch<br />
zum Beispiel an einstündigen Führungen durchs Dorf.<br />
Kann ich auch im eigenen Garten dazu beitragen,<br />
dass <strong>der</strong> Schmetterlingsschwund aufgehalten<br />
wird o<strong>der</strong> es den Bienen besser geht?<br />
Ja, unbedingt. Das macht es so spannend, die Tiere im<br />
Siedlungsraum zu erforschen. Scheinbar haben wir<br />
hier in Sammatz einen Lebensraum geschaffen, in dem<br />
sie auch leben können. Das heißt, je<strong>der</strong> kann zuhause<br />
Ähnliches vollbringen. Bei Schmetterlingen ist mein<br />
Tipp, einfach mal ganz genau zu gucken: Was brauchen<br />
die Raupen eigentlich? <strong>Die</strong> sind so speziell, die<br />
brauchen eine bestimmte Pflanze. Und da muss man<br />
schauen, dass man die richtigen für sie anbaut.<br />
Du müsstest ein Servicetelefon einrichten:<br />
‹Saras Garten-Hotline›.<br />
Ja! (lacht) O<strong>der</strong> ihr kommt in die Seminare, da lernt ihr das.<br />
Veranstaltungen mit Sara Groß findet ihr unter: www.michaelshof-sammatz.de/blog/events<br />
Sara Groß hat in Hamburg<br />
Biologie studiert.<br />
Sie arbeitet als Biologin,<br />
Seminarleiterin und<br />
Gärtnerin am Michaelshof<br />
in Sammatz.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
31
Neu Darchau<br />
Bürgerinitiative „Ja zur<br />
<strong>Fähre</strong> – Nein zur Brücke“<br />
lud zu zwei Veranstaltungen<br />
gegen die feste<br />
Elbquerung ein.<br />
Rund 150 Menschen aus <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Neu Darchau haben an <strong>der</strong> Kundgebung<br />
<strong>der</strong> Bürgerinitiative „Ja zur <strong>Fähre</strong> – Nein<br />
zur Brücke“ (BI) teilgenommen, mit <strong>der</strong><br />
auf die Einwohner-Befragung am 18. April<br />
hingewiesen werden sollte. Als Redner/-innen<br />
haben gesprochen Hans-<strong>Die</strong>ter<br />
Kirst-Thies von <strong>der</strong> BI, Bürgermeister<br />
Klaus-Peter Dehde, Landtagsabgeordnete<br />
Miriam Staudte sowie Bernhard Stilke<br />
vom BUND und Albert Doninger vom<br />
Landesverband BIen Umweltschutz (LBU).<br />
Mo<strong>der</strong>iert wurde die Veranstaltung von<br />
BI-Mitglied Doris Krohn. <strong>Die</strong> anschließende<br />
Fahrraddemonstration wurde von<br />
rund 70 Personen bestritten. Zum Abschluss<br />
waren sich die Radler einig: Tour<br />
und Kundgebung waren informativ und<br />
haben viel Spaß gemacht.<br />
Auch bei einer weiteren Veranstaltung<br />
haben rund 60 Menschen aus Neu Darchau<br />
bei atem(be)<br />
raubendem Sommerwetter<br />
ihre<br />
Ablehnung zu<br />
den Plänen für<br />
den Bau einer Elbbrücke<br />
gezeigt.<br />
<strong>Die</strong> „Musikalische<br />
Mahnwache“ war Teil des Verkehrswende-Aktionstags,<br />
an dem rund 85 Initiativen<br />
aus <strong>der</strong> gesamten Bun<strong>der</strong>epublik teilnahmen.<br />
Dagmar Schulz, Landratskandidatin<br />
(parteilos)<br />
Martin Donat, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
„Bürgerinitiative Umweltschutz<br />
Lüchow-Dannenberg“, gleichzeitig<br />
Kreistagsabgeordneter (SoLi)<br />
Kurt Herzog vom plattdeutschen<br />
Duo „MUUL OP“, gleichzeitig Kreistagsabgeordneter<br />
(SoLi)<br />
Hans-<strong>Die</strong>ter Kirst-Thies, Sprecher <strong>der</strong><br />
BI „Ja zur <strong>Fähre</strong> – Nein zur Brücke<br />
Doris Krohn, (hier als Mo<strong>der</strong>atorin<br />
<strong>der</strong> Kundgebung)<br />
Doris Krohn, Sprecherin <strong>der</strong> BI „Ja zur<br />
<strong>Fähre</strong> – Nein zur Brücke“ (hier als My<br />
Fähr Lady)<br />
Unterstützung erhielten die Neu Darchauer<br />
Bürger/-innen dabei auch von<br />
prominenter Seite: Als Kandidatin für das<br />
Amt <strong>der</strong> nächsten Lüchow-Dannenberger<br />
Landrätin trat Dagmar Schulz auf. Ihre<br />
klare Position gegen den Bau <strong>der</strong> Brücke,<br />
aber für konstruktive Gespräche <strong>der</strong><br />
beiden Lager, machte den Teilnehmer/-<br />
innen Mut, aus <strong>der</strong> Verwaltung künftig<br />
mehr Unterstützung beim Erhalt ihres<br />
Heimatortes zu bekommen.<br />
<strong>Die</strong> sicherte auch Martin Donat zu, langjähriger<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bürgerinitiative<br />
Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Er<br />
verwies auf Marianne Fritzen und an<strong>der</strong>e<br />
starke Frauen, die bei <strong>der</strong> Gründung in den<br />
Siebzigerjahren in weiser Voraussicht nicht<br />
allein Gorleben in den Fokus rückten, son<strong>der</strong>n<br />
den Verein als „Bürgerinitiative Umweltschutz“<br />
eintragen ließen. Seine Rede<br />
endete mit den Worten: „Wir stehen hinter<br />
Euch!“<br />
Hans-<strong>Die</strong>ter Kirst-Thies von <strong>der</strong> veranstaltenden<br />
Bürgerinitiative „Ja zur <strong>Fähre</strong> - Nein<br />
zur Brücke“ verwies in seinem Redebeitrag<br />
auf einen Bericht <strong>der</strong> UN-Klimakommission,<br />
<strong>der</strong> sehr eindeutig zu dem Schluss<br />
kommt: „Wenn wir auch nur noch ein paar<br />
Jahre so weitermachen wie bisher, werden<br />
wir ein Klima erleben, das ganze Erdteile<br />
unbewohnbar macht.“ Kirst-Thies‘ Folgerung:<br />
„Eine Elbbrücke können wir uns nicht<br />
nur finanziell nicht leisten!“<br />
Musikalisch wurde die Veranstaltung unterlegt<br />
mit mehreren Auftritten des wendländischen<br />
Duos MUUL OP. In ihrem ersten<br />
Auftritt nach <strong>der</strong> coronabedingten Pause<br />
präsentierten Kurt Herzog und Folli Jahncke<br />
alte und neue Lie<strong>der</strong> - und gingen dabei<br />
immer wie<strong>der</strong> auch auf die zerstörerische<br />
Wirkung des Baus einer Elbbrücke ein. Text:<br />
Andreas Conradt<br />
32
Aus den Orten | Wietzetze<br />
Ein Backofen<br />
für die Dorfgemeinschaft<br />
Das gemeinsame Werk steht neben<br />
<strong>der</strong> Milchbank in Wietzetze<br />
Das Projekt „Dorfbackofen in Wietzetze“ wird am 18. Juli ab 11 Uhr offiziell eingeweiht<br />
Seit es die Milchbank – den Treffpunkt für die Dorfbewohner<br />
gegenüber <strong>der</strong> Kirche in Wietzetze – gibt, hat<br />
es viele gemeinsame Gespräche darüber gegeben, womit<br />
die Dorfgemeinschaft nachhaltig gestärkt werden<br />
könnte.<br />
,,Dabei entpuppte sich dieser Ort als ,Ideenschmiede'<br />
für weitere Aktivitäten wie den Backofen neben<br />
<strong>der</strong> Milchbank", berichtet Johann-Bernd Schulze, <strong>der</strong><br />
beim Bau des ,,Dorfbackofens" die fe<strong>der</strong>führende Rolle<br />
inne hat. Er warb in einem Rundschreiben Anfang des<br />
Jahres für Unterstützung. <strong>Die</strong>se sollte er großartigerweise<br />
auch bekommen: Gut 45 Haushalte haben in<br />
unterschiedlichster Art und Weise Hilfe angeboten.<br />
Zusätzlich sprach Schulze überregionale Verbände an,<br />
wie z.B. die Stadt Hitzacker, die in Person von Bürgermeister<br />
Holger Mertins nicht nur Geld (knapp 1000 €)<br />
gab, son<strong>der</strong>n auch während <strong>der</strong> Bauphase immer wie<strong>der</strong><br />
mit Ratschlägen dabei blieb.<br />
,,Auch <strong>der</strong> Rotary Club Lüchow-Dannenberg steuerte<br />
500 € bei, und die Bürgerstiftung Dannenberg spendete<br />
sogar 1200 €. Von <strong>der</strong> Dorfbevölkerung kamen noch<br />
einmal ca 1000 € dazu, so dass insgesamt fast 4000 €<br />
an Spendengel<strong>der</strong>n zusammen kamen.<br />
Außerdem gab es Baumaterial und Wietzetzer Fachleute,<br />
die ihre <strong>Die</strong>nstleistung angeboten haben, allen<br />
voran Werner Schulz, <strong>der</strong> als über 70jähriger mit Unterstützung<br />
von Klaus Richter die Fachwerke ausgemauert<br />
hat", erzählt Bernd Schulze begeistert.<br />
So wurde aus <strong>der</strong> ca 7monatigen Bauphase ein klassisches<br />
Dorfgemeinschafts-Projekt, das hoffentlich auch<br />
in Zukunft für Zusammenhalt in Wietzetze und den<br />
nahegelegenen Nachbardörfern sorgen wird! <strong>Die</strong> vorläufigen<br />
Ausgaben betrugen bislang knapp 2500 €, sodass<br />
noch knapp 1500 € für Rücklagen, Versicherung,<br />
Kleinmaterial und sonstiges zur Verfügung steht.<br />
Damit die Verantwortung in Zukunft nicht allein auf<br />
den Schultern von<br />
JB Schulze liegt,<br />
ist die Gründung<br />
eines Vereins zur<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
dörflichen Kultur<br />
in Wietzetze<br />
geplant.<br />
Passend zum<br />
(hoffentlichen)<br />
Ende <strong>der</strong> Pandemie<br />
geht das<br />
Dorf Wietzetze<br />
gestärkt aus<br />
<strong>der</strong> Krise<br />
heraus.<br />
Text und<br />
Foto-Quelle:<br />
Johann-Bernd<br />
Schulze<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
33
Museum "Altes Zollhaus" Hitzacker<br />
Raus auf die Elbe!<br />
Das Museum Hitzacker macht die Elbe zum Erlebnis! Mit dem Sofafloß Herzogin Dorothea auf Tour!<br />
In Hitzacker wird die Erinnerung an die eigene<br />
<strong>Geschichte</strong> wachgehalten. Nicht nur das Museum,<br />
das im Alten Zollhaus, dem ältesten Gebäude <strong>der</strong><br />
Stadt, untergebracht ist, hat viel zu erzählen. Auch <strong>der</strong><br />
virtuelle Stadtrundgang entlang <strong>der</strong> Hafenpromenade<br />
und die „Hausfahnen“ - überall an Häusern auf<br />
<strong>der</strong> Stadtinsel - geben einen tiefen Einblick in das<br />
Leben mit und an <strong>der</strong> Elbe. Und über die Zeiten als<br />
hier deutsch-deutsche Wirklichkeit das Leben <strong>der</strong><br />
Menschen bestimmte ist <strong>der</strong>zeit in einer Ausstellung<br />
Thema. Ja, wer dann noch eine Tour mit dem Sofafloß<br />
Herzogin Dorothea auf <strong>der</strong> Elbe macht – <strong>der</strong> kennt<br />
(fast) alle Beson<strong>der</strong>heiten von Hitzacker.<br />
Das Sofafloß<br />
Herzogin Dorothea<br />
<strong>Die</strong> Fahrten mit dem Sofafloß<br />
sind etwas ganz Beson<strong>der</strong>es.<br />
<strong>Die</strong> Besucher sitzen auf dem<br />
Katamaran-Floß nah am<br />
Wasser, hören den leisen<br />
Schlag <strong>der</strong> Wellen und das<br />
Gezwitscher <strong>der</strong> Vögel. Sie schippern elbaufwärts o<strong>der</strong><br />
elbabwärts, je nach Wunsch auch frühmorgens o<strong>der</strong><br />
abends. Verpflegung darf mitgebracht werden.<br />
<strong>Die</strong> Elbe ist aber nicht nur wun<strong>der</strong>schön. Sie hat<br />
auch viel zu erzählen – über Flora und Fauna und<br />
über die Zeit als hier direkt vor Hitzacker die Teilung<br />
Deutschlands sichtbar war. Davon berichten die<br />
Museumsskipper während <strong>der</strong> Floßfahrt. Besucher,<br />
die nach <strong>der</strong> Floßfahrt noch mehr über die <strong>Geschichte</strong><br />
von Hitzacker und Umgebung erfahren möchten,<br />
sollten dem Museum einen Besuch abstatten.<br />
Der Eintritt ist im Fahrpreis inbegriffen.<br />
Übrigens: <strong>Die</strong>se Floßfahrten eignen sich auch<br />
wun<strong>der</strong>bar als Geschenk. Gerade nach den Lockdown-<br />
Zeiten ist das Bedürfnis, mit <strong>der</strong> Familie, mit<br />
Freund*innen o<strong>der</strong> Kolleg*innen etwas gemeinsam<br />
zu erleben, groß.. Ein Geschenk-Gutschein kann<br />
vorab erworben werden. Das Sofafloß bietet Platz für<br />
Gruppen bis zu 11 Personen.<br />
Virtueller Stadtrundgang<br />
Neu ist <strong>der</strong> Stadtrundgang vom Schöpfwerk zum<br />
Weinberg, <strong>der</strong> vom Museum seit kurzem fertig gestellt<br />
wurde. Acht Infopulte an verschiedenen Stationen<br />
erzählen von bewegten Momenten in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong><br />
von Hitzacker, von den Jahrhun<strong>der</strong>thochwassern,<br />
<strong>der</strong> Grenzöffnung im Jahr 1989, von <strong>der</strong> einstigen<br />
Riesenkastanie und vieles mehr. Dank <strong>der</strong> QR-Codes<br />
kann man den Rundgang virtuell fortsetzen und u.a.<br />
den Erzählungen von Expert*innen und Zeitzeug*innen<br />
lauschen. Und im Museum gibt es mit weiteren<br />
Ergänzungen.<br />
Häuser erzählen <strong>Geschichte</strong>(n)<br />
Einen beson<strong>der</strong>en Einblick in die<br />
<strong>Geschichte</strong>(n) <strong>der</strong> Stadt Hitzacker<br />
geben die Hausfahnen an nahezu<br />
40 Häusern auf <strong>der</strong> Stadtinsel. Sie<br />
erzählen <strong>Geschichte</strong>(n) rund um<br />
die einstigen Eigentümer*Innen<br />
<strong>der</strong> Gebäude und werfen einen<br />
Blick auf die Stadtgeschichte,<br />
manchmal ganz ernst, manchmal<br />
34
verschmitzt mit Hinweis auf die heutigen Besitzer.<br />
Zusammengefasst sind die Hausfahnen in einer<br />
Broschüre, die für fünf Euro im Museum und in den<br />
Buchhandlungen vor Ort erworben werden kann.<br />
Hüben & Drüben –<br />
Nachbarschaften über die Elbe.<br />
Wie die Grenze hier auf das Leben Einfluss nahm,<br />
erzählen Ausschnitte früherer Ausstellungen und<br />
aktuell, wie die Menschen bei<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> Elbe ihre<br />
Lebenssituation heute bewerten, die Ausstellung<br />
„Angekommen- Angenommen?“<br />
Info:<br />
Weitere Informationen: Telefon: 05862/8838, E-Mail:<br />
info@museum-hitzacker.de, www.museum-hitzacker.de.<br />
Natur & <strong>Geschichte</strong>(n) satt<br />
Das Museum geht auf die Elbe<br />
Wir planen Ihren Ausflug<br />
Sofafloß<br />
Herzogin Dorothea<br />
museum-hitzacker.de<br />
05862/8838<br />
Kulturelle Landpartie vom 28. Juli bis 8. August<br />
Denn das dritte Charakteristikum des Wendlands verkörpert<br />
er selbst:<br />
©PubliXviewinG<br />
<strong>Die</strong> Ortsnamenrede<br />
63 Ortsnamen im Wendland, vereint auf <strong>der</strong><br />
Landkarte und im Wi<strong>der</strong>stand gegen Gorleben.<br />
Ungezählte Male hat Willem Wittstamm seine berühmte<br />
Ortsnamenrede gehalten. Sie vereint zwei <strong>der</strong><br />
drei Charakteristika, für die das Wendland inzwischen<br />
bundesweit bekannt ist: <strong>Die</strong> heute ulkig anmutenden,<br />
slawischen Namen <strong>der</strong> Rundlingsdörfer – und den Wi<strong>der</strong>standsgeist<br />
im Kampf gegen Gorleben. Dabei hatte<br />
alles als völlig unpolitische, rein humorvolle Zwischenmo<strong>der</strong>ation<br />
während <strong>der</strong> von Wittstamm organisierten<br />
Lachparade begonnen.<br />
Viele Jahre lang war Wittstamm Akteur bei <strong>der</strong> Kulturellen<br />
Landpartie, in <strong>der</strong>en Rahmen immer auch<br />
die Kulturelle Lachparade ein Straßenfeger war. Der<br />
Wandel vom eingestreuten Kalauer mit vielleicht zehn<br />
Ortsbezeichnungen hin zur Wi<strong>der</strong>standsrede mit inzwischen<br />
über 60 Namen war ein jahrzehntelanger<br />
Prozess – und dauert noch immer an. Viele Fahrten<br />
durch Lüchow-Dannenberg muss es gegeben haben, in<br />
denen sich Willem Wittstamm neu entdeckte Ortsnamen<br />
mit Kugelschreiber in die Handfläche schrieb, um<br />
sie später in seine Rede einzubauen. Erstmals wurde<br />
die dann schon politische Rede wohl 2002 zur Motivation<br />
bei irgendeiner Wi<strong>der</strong>standsaktion gehalten.<br />
<strong>Die</strong> vorerst letzte Ergänzung erfolgte erst kürzlich,<br />
nach Wittstamms jüngstem Auftritt während <strong>der</strong><br />
Jubelfeier anlässlich des Endes von Gorleben. <strong>Die</strong> „aktuell<br />
gültige Fassung“ spiegelt wi<strong>der</strong>, was in vierzig<br />
Jahren Wi<strong>der</strong>stand im Wendland erreicht worden ist.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
35
Kulturelle Landpartie im Wendland<br />
»Das kleine unbesiegbare Dorf in Gallien kennt ja<br />
wohl je<strong>der</strong>.<br />
Aber, Liepe Leute, es gibt inzwischen eine ernstzunehmende<br />
Konkurrenz! Auch im Wendland ist es<br />
für Besatzer äußerst Breselenz. Hier gehen sogar<br />
die Lahmen und die Grippel auf die Straße und die<br />
Schiene. Weil: Wenn du weißt, Waddeweitz, dann<br />
regt sich <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand in jedem Tollendorf bis in<br />
die kleinste Kukate.<br />
Wenn dann auch noch <strong>der</strong> Bischof, ja, geNauden<br />
meine ich, mit seiner Schweskau mit ihrem Göhr,<br />
auf einem Gauel geritten kommt o<strong>der</strong> gar angeflogen<br />
mit dem Zebelin und dann Platz nimmt in <strong>der</strong><br />
Wi<strong>der</strong>stands-Loge und neben den schwatten Mützen<br />
Dalitzt mit den Hasskappen, den Bösen, dann<br />
sind sogar die angereisten Wi<strong>der</strong>standsforscher<br />
ganz Seelwig. Da sollen die mal versuchen, die Strecke<br />
zu kehren mit ihrem stahlhartem Beesem. Da<br />
Dickfeitzen wir uns einen, wir Bausen unsere Zelte,<br />
wo wir wollen!<br />
Und, wir haben es geschafft, ihnen die Suppe ganz<br />
gehörig zu verSal<strong>der</strong>atzen! Wir haben sie nicht geschluckt,<br />
die Endlager-Kröte. Damit will hier kein<br />
Bock leben, diesem Schiss, dem Dünschen, den wollten<br />
wir uns hier nicht Leisten.<br />
Da konnten die Kolonnen immer wie<strong>der</strong> Neu<br />
Trammstehen, eins wurde bei jedem Transport klarer:<br />
Wir sind nicht Panneke. <strong>Die</strong> konnten uns nicht in<br />
die Prezelle stecken. Wir steckten höchstens unsere<br />
Arme in Pyramiden aus Beton-Steinen. Wir wi<strong>der</strong>setzten<br />
uns, bis die Butter auf unserem Brot Ranzau<br />
wurde. Und wenn dann auch mal <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong><br />
die an<strong>der</strong>e von uns reif fürs Spithal war: Wir haben<br />
nicht aufgegeben, das Künsche dir wohl denken.<br />
Wir sind zwar alle ein wenig Meetschow im Kopp,<br />
aber, wie die englische Presse schon bemerkte: They<br />
are not Maddau. In Fact: We made the world a better<br />
place, so, hey hey, be Luckau today. Und deshalb<br />
lasst uns heute einen Hohenkrug o<strong>der</strong> zwei, drei<br />
Gistenbecksbier leeren.<br />
Weil die Wendland-Göttien das so will und weil <strong>der</strong><br />
Zauberer Marlin auf unserer Seite ist, wird hier auch<br />
in Zukunft jedes Göhr aufstehen und <strong>der</strong> Ganse<br />
Landkreis wird sich wi<strong>der</strong>setzen. Über jeden Pisselberg<br />
und jedes Elbholz hinaus. Bis zu den weitesten<br />
Küsten, wir haben Trecker, wir haben Busse, wir sind<br />
dabei. Wir Schreyahn es laut heraus und Mammoißeln<br />
es allen in den Kopp. Und jetzt werd‘ ich mal<br />
ernst. Das Problem ist noch nicht gelöst, Leute. Aber<br />
eins weiß ich, und damit möchte ich enden: Auch<br />
unsere Geduld hat ihre Seybruchstelle! Gorleben<br />
darf leben! Möglichst bald!<br />
Fährwiese am Hafen<br />
Neu Darchau und die KLP<br />
Wo früher <strong>der</strong> Eiserne Vorhang<br />
am an<strong>der</strong>en Ufer sichtbar war<br />
und die Welt in zwei Blöcke teilte,<br />
wird heute regelmäßig <strong>der</strong> entschleunigende<br />
Wunde.r.punkt direkt an <strong>der</strong> Elbe aufgebaut.<br />
<strong>Die</strong> Idylle <strong>der</strong> Wiese, an drei Seiten von Wasser<br />
umgeben, markiert durch die Lage im Westen unseres<br />
Landkreises das Tor zum Wendland.<br />
Wer Wolkenspiel und Wasserglitzern mag, kommt<br />
zum Schauen, Schlemmen und Schnacken.<br />
©Foto: Andreas Conradt<br />
Aber wer glaubt, dass wir ab jetzt nur mit <strong>der</strong> Harpe<br />
spielen, hat sich getäuscht. Wo Kähmen wir denn da<br />
hin? Wir geben ihnen weiterhin Tolstefanz statt Toleranz.<br />
Denn eins ist klar! Wir Laasen uns von denen<br />
nicht Reitzen, da können sie uns nicht Tobringen.<br />
Uns kann man nämlich gar nicht verKöhlen. O<strong>der</strong><br />
gar Kapern mit Güldenen Kö<strong>der</strong>n. Nix da!<br />
Wir haben es <strong>der</strong> Welt gezeigt, wie´s geht, Leckarsch<br />
und Kussebode! Wir haben wir hier eine Eins-A Lanze<br />
für die Zukunft gebrochen. Aber Vorsicht! Es wird<br />
noch einiges Wasser die Jeetzel runter Fliessauen,<br />
bis diese Mega-Konserven aus dem Wendland verschwinden.<br />
Bleibt wachsam! Lasst uns das Ding hier<br />
weiterhin Belauern. Und wir spielen Puttball mit<br />
euch, falls ihr glaubt, das Rad hier im Schacht Gorleben<br />
nochmal zurück drehen zu können!<br />
36
Neu Darchau<br />
©Foto: Karin Behr<br />
Programm des Wunde.r.punkt in Neu Darchau<br />
Kulturelle Landpartie vor <strong>der</strong> Haustür<br />
ÖFFNUNGSZEITEN: 11.00 bis 18.00 Uhr<br />
bei Abendveranstaltungen auch länger<br />
AUSSTELLUNGEN:<br />
Chill-Point Elbe - Seele baumeln lassen,<br />
elbDORFaktiv<br />
Rettet die Bäume! – Fotoausstellung,<br />
Ursula Blancke Dau<br />
Rettet die Nacht! - Sternenparadies Elbtalaue,<br />
Helmut Schnie<strong>der</strong><br />
Wellen und Töne - Klangschalenpark Neu Darchau,<br />
Erich Bäuerle<br />
VERANSTALTUNGEN:<br />
28.07., 15.00 Uhr, Zirkus Lillibee <strong>der</strong> Grundschule<br />
Neu Darchau, Hutkasse<br />
30.07., 15.30 Uhr, Duo TagesLicht, Lesung und Musik<br />
mit Nora Krohn und Dag Ruge, Hutkasse<br />
30.07., 20.00 Uhr, Tim Lothar & Holger Daub, Konzert<br />
<strong>der</strong> deutsch-dänischen Blues-Bru<strong>der</strong>schaft, 12 Euro<br />
31.07., 15.30 Uhr, Odette El Ibiary, Gongspiel und<br />
Lesung eigener Texte, Hutkasse<br />
01.08., 20.00 Uhr, Duo Liebertango, Konzert: Tango<br />
vom Feinsten mit Alfons Bock und Angel García,<br />
12 Euro<br />
04.08., 15.30 Uhr, Trio TanJA, Musik, Texte, Kabarett<br />
zu Neu Darchaus mobiler Elbbrücke: <strong>der</strong> <strong>Fähre</strong> Tanja,<br />
Alfons Bock sowie Doris und Nora Krohn, Hutkasse<br />
05.08., 15.30 Uhr, Six Deers, <strong>Die</strong> Schüler:innen-Band<br />
des Gymnasiums Lüchow begeistert mit den Hits ihrer<br />
Eltern und Großeltern, Hutkasse<br />
06.08., 15.30 Uhr, Duo TagesLicht, Lesung und Musik<br />
mit Nora Krohn und Dag Ruge, Hutkasse<br />
06.08., 20.00 Uhr, Hörbie Schmidt Band: Blues, Rock,<br />
Funk, Pop und Balladen in den Fingern, im Kopf und in<br />
<strong>der</strong> Seele, 12 Euro<br />
07.08., 15.30 Uhr, Odette El Ibiary, Gongspiel und<br />
Lesung eigener Texte, Hutkasse<br />
07.08., 20.00 Uhr, Schön Dick Butter - zart, wild, tanzbar:<br />
sechs Musiker aus Lüneburg bringen Eigenkompositionen<br />
auf die Bühne, 12 Euro<br />
08.08., 12.00 Uhr, Muul Op, De Wendlandrocker<br />
singen op Platt Lee<strong>der</strong> vont Leven, Wee<strong>der</strong>stand un<br />
annere Sooken, Hutkasse<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
37
KLP | Wunde.r.punkt Wietzetze<br />
Bild oben: Silke mit ihren Mosaik-Arbeiten.<br />
oben rechts: Stefan mit einer selbstgebauten, pentatonischen Flöte,<br />
rechts unten: <strong>Die</strong> ganze Familie v.l. Friedrich, Silke, Birke, Leonie und<br />
Stefan - davor Milan<br />
In diesem Jahr das zweite Mal dabei<br />
Mosaik, Flötenbau, Gespräche, gemeinsames<br />
Musizieren, Singen, Lagerfeuer, Essen ...<br />
<strong>Die</strong> Kulturelle Landpartie befindet sich im Wandel.<br />
Digitalisierung und Kontaktbeschränkungen for<strong>der</strong>n<br />
heraus, sich in <strong>der</strong> Kunst neue Wege zu suchen - o<strong>der</strong><br />
sie auf irgendeine Weise auf ihre vertraute Art beibehalten<br />
zu können. <strong>Die</strong>ser Wunde.r.punkt in Wietzetze<br />
an <strong>der</strong> Dörpstraat war das erste Mal 2019 dabei - 2020<br />
fiel coronabedingt aus.<br />
Seit vier Jahren lebt die Familie, die ihr Leben vorher in<br />
Hamburg und Leipzig verbrachte, hier in Wietzetze —<br />
und als solche wollen sie sich gern auf <strong>der</strong> KLP zeigen.<br />
An<strong>der</strong>en Menschen das Landleben in <strong>der</strong> Generationenfamilie<br />
präsentieren, mit allem, was dazugehört.<br />
Stefan, <strong>der</strong> in einer Tischlerei arbeitet, studierte vorher<br />
in Leipzig Musikwissenschaften und interessierte sich<br />
schon im Studium beson<strong>der</strong>s für Instrumentenkunde<br />
und Musikgeschichte, daher wird auch in diesem<br />
Jahr wie<strong>der</strong> die Musik und <strong>der</strong> Instrumentenbau sein<br />
Schwerpunkt sein.<br />
Friedrich zeigt sich mit Gesang und Gitarre, Silke mit<br />
Mosaik, Birke, die als Hebamme in <strong>der</strong> Elbe-Jeetzel-Klinik<br />
arbeitet, mit einem Erzählkreis für Geburtserfahrung.<br />
Leonie wird dieses Mal nicht dabei sein, da sie<br />
sich in einer Auslandserfahrung befindet.<br />
In diesem Jahr nehmen fast 60 Wunde.r.punkte an<br />
<strong>der</strong> Kulturellen Landpartie im Wendland teil, die<br />
rund 250 Ausstellungen und noch mehr Veranstaltungen<br />
präsentieren. Ab dem 1.7. wird die Website<br />
und eine App zur Orientierung online gehen.<br />
38
Natur und Tiere erleben am <strong>Elbufer</strong><br />
Hohnstorf (A)<br />
Mit dem Kanu zur Schule<br />
Lebe deinen Traum!<br />
"Wir wohnen im schönen Glienitz sehr dicht am <strong>Elbufer</strong>.<br />
Neulich habe ich spontan meine Nachbarn, den<br />
8-jährigen Artus mit seiner Mutter Judith zusammen<br />
im Kanu zur Schule gebracht, das war ein tolles Erlebnis",<br />
erzählt Sigurd begeistert und erklärt uns die<br />
Kanutouren: "Das Kanu-Revier von Christian Schnei<strong>der</strong><br />
und mir erstreckt sich von Wittenberge bis Lauenburg<br />
und durchfließt damit das komplette Biosphärenreservat<br />
Nie<strong>der</strong>sächsische Elbtalaue. Vom Frachtschiffverkehr<br />
Tagestouren (ab sofort)<br />
weitgehend ausgenommen bietet die Elbe hier ein hervorragendes<br />
Paddelgebiet, das zum Abenteuer Wildnis<br />
Länge Startpunkt Endpunkt<br />
14 km* Hitzacker (10 u. 13 Uhr) Neu Darchau<br />
einlädt. Hier bei uns hat sich die Elbe, im Schatten <strong>der</strong><br />
26 km Damnatz (10 Uhr) Neu Darchau<br />
ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, eine Flusslandschaft<br />
erhalten können, die im Herzen<br />
* für Anfänger geeignet<br />
Europas einmalig ist. Seeadler kreisen<br />
über <strong>der</strong> Elbe, immer mehr<br />
Brackede<br />
(A)<br />
Kraniche finden hier ungestörte<br />
Brutplätze. Unzählige<br />
Frösche, Kröten und<br />
Radegast (A)<br />
Unken veranstalten<br />
in den Sümpfen<br />
Bleckede (A)<br />
Freiluftkonzerte.<br />
Zwerg- und<br />
Rastplatz<br />
Alt Garge<br />
Neu Darchau (E/A)<br />
Tagestouren (auf Anfrage möglich)<br />
Singschwäne aus Sibirien nutzen die Elbtalaue als Winterquartier.<br />
Elbebiber und Fischotter haben in den geschützten<br />
Auen <strong>der</strong> Elbe sichere Rückzugsgebiete. Auch<br />
für den Weißstorch gehören sie zu den wichtigsten<br />
Lebensräumen in unseren Breiten. Zur besseren Beobachtung<br />
dieser einmaligen Tierwelt erhältst Du von uns<br />
eine Bildtafel mit den wichtigsten Vogelarten an <strong>der</strong><br />
Elbe und kannst zusätzlich wasserfeste Ferngläser mieten.<br />
Da entgeht Dir nichts! Große Teile <strong>der</strong> Uferbereiche<br />
in unserem Revier dürfen allerdings aus Naturschutzgründen<br />
nicht betreten werden! Für Deine Kanutour<br />
erhältst Du von uns Karten, in denen die Uferbereiche<br />
eingezeichnet sind, an denen<br />
Preise<br />
Du nach Herzenslust picknicken<br />
und schwimmen gehen kannst." (Fotos: Sigurd Elert)<br />
Länge Startpunkt Endpunkt<br />
14 km* Neu Darchau Bleckede<br />
<strong>Die</strong> Tour von Hitzacker nach Neu Darchau - hier in Höhe Schutschur<br />
19 km Neu Darchau Radegast<br />
23 km Neu Darchau Brackede<br />
Mehrtagestouren (zusätzlich ab August)<br />
Dauer Länge Startpunkt Endpunkt<br />
2 Tage 33 km Neu Darchau Hohnstorf<br />
2 Tage 44 km Gorleben Neu Darchau<br />
3 Tage 61 km Schnackenburg Neu Darchau<br />
4 Tage 81 km Wittenberge Neu Darchau<br />
5 Tage 94 km Schnackenburg Hohnstorf<br />
6 Tage 114 km Wittenberge Hohnstorf<br />
Tour Erwachsene Kin<strong>der</strong> 6 - 13 J.<br />
Tagestour 25,00 € 12,50 €<br />
2-Tagestour 50,00 € 25,00 €<br />
3-Tagestour 70,00 € 35,00 €<br />
4-Tagestour 90,00 € 45,00 €<br />
5-Tagestour 110,00 € 55,00 €<br />
6-Tagestour 130,00 € 65,00 €<br />
Tagestour Jeetzel 30,00 € 15,00 €<br />
Preise für Selbstabholer<br />
1er Kajak 3er Kanadier 4er Kanadier<br />
25,00 € 35,00 € 45,00 €<br />
Eröffnungsangebot (bis 01.08.2021)<br />
Familienspecial<br />
2. Kind bis 13 Jahre im Kanu mit zwei<br />
Erwachsenen paddelt kostenlos<br />
Anzeige<br />
ABENTEUER.<br />
NATURERLEBNIS.<br />
VOGELWELT HAUTNAH.<br />
Unser Service<br />
Hitzacker (E)<br />
Ihr bekommt von uns für Eure Tour:<br />
Damnatz (E)<br />
● Kostenloser Transfer zum Einsatzort<br />
bzw. Abholung vom Zielort **<br />
● Qualifizierte Einweisung in Paddeltechnik<br />
und Schifffahrtsregeln auf <strong>der</strong> Elbe<br />
● Paddel<br />
● Schwimmwesten<br />
Highlights<br />
● Wasserdichter Gepäcksack<br />
Übernachtungsmöglichkeiten<br />
● Wasserdichte Tonne für Wertsachen<br />
● Wasserkarten<br />
(E) Einsetz- und<br />
● Vogel-Bestimmungskarten (A) Abholstellen<br />
● Wasserdichtes Fernglas (gegen 5 € Aufpreis)<br />
Dömitz (E)<br />
Alle Infos gibt’s<br />
detailliert auf<br />
unserer Website<br />
Gorleben (E)<br />
10 % Rabatt<br />
auf Deine Buchung<br />
Pevestorf (E)<br />
Schnackenburg<br />
(E)<br />
Wahrenburg<br />
(A)<br />
Jetzt<br />
Angebote<br />
nutzen!<br />
Wittenberge<br />
(E)<br />
Unsere Kanus<br />
● 3er und 4er Kanus (Gatz)<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
39
Natur und Tiere erleben<br />
Schnecken entdecken<br />
Faszination einer verkannten Tiergruppe<br />
40<br />
Sie kommen fast überall<br />
vor, spielen für die Ökologie<br />
eine wichtige Rolle<br />
und faszinieren Groß<br />
und Klein: Schnecken<br />
gehören mit weltweit<br />
mehr als 100.000 Arten<br />
zu den erfolgreichsten<br />
Tiergruppen <strong>der</strong> Welt<br />
und haben es faustdick<br />
hinter den Fühlern. Sie<br />
zählen zu <strong>der</strong> Gattung<br />
<strong>der</strong> Weichtiere (Mollusken) und existierten schon vor<br />
mehr als 500 Millionen Jahren.<br />
In Nie<strong>der</strong>sachsen kommen mehr als 200 Arten von<br />
Binnenmollusken vor, also Schnecken und Muscheln,<br />
die an Land o<strong>der</strong> im Süßwasser leben. Schnecken gibt<br />
es in nahezu allen Lebensräumen: an heißen Felsen,<br />
in schattigen Wäl<strong>der</strong>n, Flüssen, Teichen und Sümpfen,<br />
aber auch in Gärten und an Mauern. An die unterschiedlichsten<br />
Lebensräume haben sich die verschiedenen<br />
Schneckenarten optimal angepasst.<br />
Das hat dazu geführt, dass manche in unserer Landschaft<br />
heute extrem selten geworden sind. Wer zum<br />
Beispiel auf unberührte Sumpflandschaften o<strong>der</strong> klare,<br />
naturnahe Fließgewässer angewiesen ist, hat es heute<br />
schwer. Und Schnecken haben einen großen Nachteil:<br />
ihre geringe Mobilität. Wenn ein Vorkommen an einer<br />
Stelle erst einmal erloschen ist, kann <strong>der</strong> Lebensraum<br />
nicht ohne weiteres wie<strong>der</strong> besiedelt werden. So spielen<br />
Schnecken eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Bewertung<br />
von Lebensräumen. Wo bestimmte Arten noch vorkommen,<br />
kann deshalb auch auf einen beson<strong>der</strong>s guten<br />
Zustand eines Lebensraumes geschlossen werden.<br />
An<strong>der</strong>erseits legt das Fehlen von typischen Arten, die<br />
früher vorkamen, den Umkehrschluss nahe.<br />
Lei<strong>der</strong> ist dies oft <strong>der</strong> Fall. Gerade deshalb ist die Schnecke<br />
in <strong>der</strong> Umweltbildung für Kin<strong>der</strong> wichtig. Mithilfe<br />
von Dauerbeobachtungen markierter Tiere o<strong>der</strong> Versuche<br />
zur Nahrungswahl <strong>der</strong> Schnecken lernen sie schon<br />
frühzeitig die Wichtigkeit dieser Tiere kennen.<br />
Der NABU Nie<strong>der</strong>sachsen hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
das Bild <strong>der</strong> Schnecken ins rechte Licht zu rücken und<br />
den Tieren die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zukommen<br />
zu lassen. Zugleich möchten<br />
wir auch die Erforschung <strong>der</strong> heimischen<br />
Weichtierfauna vorantreiben, um ihre<br />
Lebensräume künftig besser schützen zu<br />
können, denn auch sie gehören zu unserem<br />
Nie<strong>der</strong>sächsischen Naturerbe.<br />
Kin<strong>der</strong> interessieren sich auf ihre eigene Art für die<br />
langsam gleitenden, urigen Tiere. Foto: privat<br />
Helix Pomatia Weinbergschnecke - Foto: Walter Wimmer<br />
<strong>Die</strong> Weinbergschnecke<br />
Ein Artenporträt: <strong>Die</strong> Weinbergschnecke ist<br />
unsere größte Land-Gehäuseschnecke.<br />
Größe: Ihr Haus kann eine Höhe von bis zu 5 cm erreichen.<br />
Lebensraum: <strong>Die</strong> Weinbergschnecke bewohnt offene<br />
Lebensräume wie Wegrän<strong>der</strong>, Hecken und Gebüsche,<br />
aber auch lichte Wäl<strong>der</strong> und Gärten. Sie bevorzugt<br />
kalkreichen Untergrund und wärmebegünstigte<br />
Standorte.<br />
Verbreitung: In Nie<strong>der</strong>sachsen kommt sie in den südlichen<br />
Landesteilen beson<strong>der</strong>s häufig vor..<br />
Lebensweise: Im Gegensatz zu vielen an<strong>der</strong>en Schnecken<br />
ist die Weinbergschnecke häufig auch am Tag aktiv,<br />
beson<strong>der</strong>s bei Regen und bewölktem Himmel. Ihre<br />
Nahrung besteht vorwiegend aus welkenden, seltener<br />
aus grünen Pflanzenteilen. <strong>Die</strong> weißen, kugelrunden Eier<br />
werden in selbst gegrabenen Erdlöchern abgelegt und –<br />
wie für Schnecken typisch – sich selbst überlassen.<br />
Weinbergschnecken können sehr alt werden:<br />
Mehr als 30 Jahre sind bei Laborhaltung unter optimalen<br />
Bedingungen belegt. In <strong>der</strong> Natur werden sie dieses<br />
Alter wohl nur selten erreichen.<br />
Gefährdung: In ihrem Bestand ist die Weinbergschnecke<br />
in Nie<strong>der</strong>sachsen insgesamt nicht gefährdet, allerdings<br />
wird sie vielerorts durch Lebensraumzerstörung<br />
aus bisher besiedelten Bereichen zurückgedrängt.<br />
Schutz: <strong>Die</strong> Weinbergschnecke ist geschützt nach <strong>der</strong><br />
Bundesartenschutzverordnung und <strong>der</strong> FFH-Richtlinie<br />
(Anhang 5, prioritäre Art).<br />
Wie überwintern (Weinberg)Schnecken?<br />
Schnecken verschwinden im Herbst und tauchen im<br />
Frühjahr wie<strong>der</strong> auf. Wo sind sie aber im Winter, wie<br />
verbringen sie die kalte Jahreszeit? Sie suchen geschützte<br />
Stellen auf, etwa im Moos unter dichtem Gebüsch,<br />
wo sie ebenfalls etwas in den Boden eindringen.<br />
Viele verschließen ihr Haus mit einem Kalkdeckel, den<br />
sie im Frühjahr wie<strong>der</strong> abwerfen. Beson<strong>der</strong>s dick ist<br />
dieser bei <strong>der</strong> Weinbergschnecke, unserer größten Art.<br />
Quelle: www. nie<strong>der</strong>sachsen.nabu.de
Wählergruppe KalliEco<br />
Neu Darchau – eine schöne und grüne Gemeinde<br />
KalliEco — die etwas an<strong>der</strong>e Wählergemeinschaft.<br />
Wir bringen aus Sammatz die Idee<br />
des grünen & schönen Dorfes in die<br />
Politik. Der Name ist Programm:<br />
‹Kalli-› kommt von ‹Kallistik›, <strong>der</strong><br />
Lehre vom Schönen, ‹-Eco› steht für<br />
Öko-logie. Schön und Öko – das<br />
macht Sinn!<br />
Wir lieben die Natur und wollen sie<br />
vor Zerstörung schützen. Aber wir<br />
glauben nicht, dass man den Menschen<br />
dafür aus <strong>der</strong> Natur rausschmeissen<br />
muss. Gemeinsam mit <strong>der</strong><br />
Natur vorwärts – so muss es sein!<br />
Heute dreht sich alles um Nützlichkeit<br />
und Nachhaltigkeit. Aber es<br />
gibt ein drittes Prinzip, das genauso<br />
wichtig ist: <strong>Die</strong> Schönheit. Wir<br />
brauchen Schönheit zum Leben wie<br />
Essen, Wärme und Sauerstoff. Auch<br />
im sozialen Raum!<br />
Das ist für KalliEco gute Kommunalpolitik:<br />
• Sozial denken und handeln. Politik soll für alle<br />
da sein. Soll Mut machen, sich zusammenzutun<br />
und initiativ zu werden.<br />
• Offen sein für Menschen aus aller Welt mit<br />
unterschiedlichen Lebensstilen. In einer global<br />
vernetzten Welt gehören Heimatliebe<br />
und Internationalität einfach zusammen.<br />
• Nachhaltigkeit, grüne Energie, Ökologie.<br />
Nachhaltig ist eben gut – vom Bio-Acker bis<br />
zum Solarpaneel auf dem Dach. Mehr davon!<br />
• Und einfach schön: In unserer reizvollen<br />
Region gibt’s manches Eckchen, wo’s richtig<br />
schön ist. Viele an<strong>der</strong>e jedoch, wo’s besser<br />
werden kann. KalliEco hilft mit.<br />
Dafür will KalliEco<br />
Menschen zusammenbringen:<br />
Projekte<br />
entwickeln,<br />
för<strong>der</strong>n & umsetzen.<br />
Lasst uns<br />
unsere Gemeinde<br />
und Samtgemeinde,<br />
unseren Kreis<br />
zum Aushängeschild für eine grüne, schöne<br />
Region machen. Das tut allen gut: <strong>der</strong> Natur,<br />
den Menschen, <strong>der</strong> Wirtschaft!<br />
Wenn ihr mehr wissen wollt:<br />
info@KalliEco.de<br />
Wir freuen uns auf jeden, <strong>der</strong> uns unterstützt.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
41
Von Alt-Garge an die Adria – zu Fuß<br />
Unterwegs auf dem Europäischen Fernwan<strong>der</strong>weg E6 – Begegnung mit einem Fernwan<strong>der</strong>er<br />
Immer mehr Menschen entdecken gerade ein neues<br />
Hobby: das Spazierengehen in <strong>der</strong> Natur! Und wer wie<br />
ich in <strong>der</strong> Elbtalaue wohnt, konnte sich beson<strong>der</strong>s in<br />
Zeiten von Corona glücklich schätzen über die vielen<br />
Möglichkeiten zum Wan<strong>der</strong>n, die sich uns hier bieten.<br />
Während viele Städter heftig unter den Einschränkungen<br />
litten, habe ich es genossen, viel Zeit dafür<br />
zu haben, unsere Heimat auf Schusters Rappen zu erkunden.<br />
Ich war dabei oft auf einem Weg unterwegs,<br />
dessen Verlauf mit einem liegenden Kreuz X gekennzeichnet<br />
ist. <strong>Die</strong>se Markierung ist wohl fast jedem<br />
Spaziergänger schon aufgefallen. Sie kennzeichnet bei<br />
uns den Europäischen Fernwan<strong>der</strong>weg E6.<br />
42<br />
„Wissen Sie, wer diesen Weg eingerichtet hat?“<br />
Auf unterschiedlichen Touren beeindruckte mich<br />
die ganze Mannigfaltigkeit <strong>der</strong> Eindrücke in unserer<br />
Region. Weite Ausblicke, gefolgt von Kulturland mit<br />
Wiesen und Äckern rund um beschauliche Dörfer<br />
wechselten sich ab mit dunklen Kiefernbeständen, auf<br />
verträumte Buchen- o<strong>der</strong> lichte Eichenwäl<strong>der</strong> folgten<br />
romantische Heidelandschaften…<br />
Am E6: Viehler Höhe zwischen Alt Garge und Walmsburg<br />
Zu den beson<strong>der</strong>en Höhepunkten bei vielen Perspektivwechseln<br />
gehört sicher <strong>der</strong> Eindruck <strong>der</strong> teils umgestürzten<br />
bizarr-knorrigen Baumriesen im Breeser<br />
Grund, erlebt an einem nebeligen Sonntagmorgen.<br />
14 Tage später erlebte ich einen magischen Moment<br />
beim weiten Blick vom Turm auf dem Hohen Mechtin<br />
über ein Panorama schneebedeckter Baumwipfel.<br />
Bei einer meiner Touren sprach mich beim Bahnhof<br />
Leitstade vor einem Informationsschild eine Wan<strong>der</strong>in<br />
an: „Stimmt das wirklich, dass dies ein durchgehen<strong>der</strong><br />
Weg zur Adria ist? Und wissen Sie, wer den Weg geplant<br />
und eingerichtet hat?“<br />
<strong>Die</strong>se Fragen fand ich sehr berechtigt und wollte es<br />
eigentlich selbst auch schon länger wissen. Ich fing an<br />
zu forschen und fand zunächst ein paar allgemeine<br />
Informationen im Internet bei Wikipedia.<br />
60000 Kilometer Weitwan<strong>der</strong>wege in Europa<br />
Ich erfuhr, dass die Europäischen Fernwan<strong>der</strong>wege <strong>der</strong><br />
organisierten Wan<strong>der</strong>bewegung zu verdanken sind.<br />
<strong>Die</strong> Europäische Wan<strong>der</strong>vereinigung war Ideengeber.<br />
Ein Ziel im Jahr 1969 war es, ein völkerverbindendes<br />
Netz von Weitwan<strong>der</strong>wegen durch Europa zu schaffen.<br />
Im Laufe <strong>der</strong> Jahre wurden auf dieser Basis zwölf<br />
große Fernwan<strong>der</strong>wege eingerichtet. Deren Gesamtlänge<br />
beträgt ungefähr 60000 km.<br />
Der hiesige E6 ist ein ehrgeiziges Projekt, dessen Planung<br />
am 6. Oktober 1973 begann. Nach endgültiger<br />
Fertigstellung soll er durchgängig vom nördlichen<br />
Finnland über mehrere tausend Kilometer über Griechenland<br />
bis in die Türkei führen!<br />
Rege Wan<strong>der</strong>gruppen überall in Mitteleuropa<br />
Umgesetzt haben diese großartige Idee aktive Mitglie<strong>der</strong><br />
und Freunde <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>verbände, die es überall
Europäischer Fernwan<strong>der</strong>weg E6<br />
in Deutschland und den umliegenden Län<strong>der</strong>n gibt.<br />
Engagierte Mitglie<strong>der</strong> regionaler Gruppen haben über<br />
Jahrzehnte geholfen, durchgehende Wan<strong>der</strong>wege<br />
über tausende Grundstücke zu planen, auszuhandeln<br />
und umzusetzen.<br />
Zu den vielen regionalen Wan<strong>der</strong>gruppen gehört in<br />
unserem Landkreis die sehr aktive Wan<strong>der</strong>bewegung<br />
Lüneburg. Über die Vorsitzende Hilke Mammen gelang<br />
es mir, den Kontakt zu dem für unseren Wegeabschnitt<br />
zuständigen Wegewart, Carl-Henry Dahms, herzustellen.<br />
Mit diesem verabredete ich mich, um ihn zu befragen<br />
und ihm bei <strong>der</strong> Arbeit zuzuschauen.<br />
Über 150 Kilometer umfasst sein „Revier“<br />
Ich traf mich mit Herrn Dahms in Reeßeln und stellte<br />
ihm dort eine Menge Fragen. Natürlich wollte ich<br />
wissen, wie er zum Wan<strong>der</strong>n gekommen sei. Der topfitte<br />
83jährige erzählte, wie er nach <strong>der</strong> Pensionierung<br />
mit seiner Frau das Weitwan<strong>der</strong>n als Hobby entdeckt<br />
habe. Schnell war er fasziniert von <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> Fernwan<strong>der</strong>wege.<br />
Da er beim Wan<strong>der</strong>n feststellte, dass<br />
es an manchen Strecken an <strong>der</strong> Pflege haperte, bot er<br />
sich schließlich an, einen Teil des E6 zu betreuen. Geduldig<br />
beantwortete Herr Dahms alle meine Fragen:<br />
„Wie lang ist die Wegstrecke des E6, die Sie betreuen?“<br />
– „151 km, von Güster (bei Mölln) bis Bad Bodenteich<br />
(östlich von Uelzen).“<br />
„Und was muss so ein ehrenamtlicher Wegewart<br />
machen?“ – „In erster Linie die Wegemarkierungen<br />
überprüfen und vervollständigen. <strong>Die</strong> Markierungen<br />
müssen von je<strong>der</strong> Richtung aus zu sehen sein und beson<strong>der</strong>s<br />
bei Abzweigungen klar zu erkennen! Außerdem<br />
halte ich Kontakt zu den Touristeneinrichtungen<br />
in Lauenburg, Bleckede und Bad Bodenteich.“<br />
„Ich schaffe zwei bis drei Kilometer pro Stunde“<br />
„Wieviel Zeit brauchen Sie für die Pflegearbeiten?“ –<br />
„Ich gehe die Strecke einmal im Jahr, jedes Jahr wechsle<br />
ich die Richtung,<br />
um beide Perspektiven<br />
zu haben.<br />
Da ich nur 2 bis 3<br />
km in <strong>der</strong> Stunde<br />
schaffe, brauche<br />
ich ca. 14 einzelne<br />
Tage. Weil ich ja<br />
wie<strong>der</strong> zum Ausgangspunkt<br />
zurück<br />
muss, teile<br />
ich mir die Strecken<br />
möglichst ein in verkehrsgünstige<br />
<strong>Die</strong> „Waffen“ stets griffbereit<br />
Abschnitte.“<br />
Ein neugieriger Blick in den Rucksack<br />
Da die Belastung mit Gepäck ja ein zusätzliches<br />
Erschwernis bedeutet, interessierte es mich, was so<br />
ein Wegewart alles mit sich führen muss: „Oh, das ist<br />
außer Proviant für den Tag so einiges. Im Rucksack<br />
habe ich einen Falthocker aus Plastik, meine Mappe<br />
mit Unterlagen wie Karte und Wegebeschreibung,<br />
dann Wegweiser und Klebekreuze, Hammer, Kneifzange,<br />
Klappsäge, Schaber, Nageltasche, Schere,<br />
Rosenschere, Drahtbürste, Beutel für Abfall, Lappen,<br />
Farbtopf, weisse Farbe, Verbandszeug, Terpentin, Bleistift,<br />
Kugelschreiber, Papier, Bindfaden, Draht und<br />
nicht zuletzt auch etwas Klopapier – für alle Fälle.“<br />
Berührende Wan<strong>der</strong>bücher von <strong>der</strong> Viehler Höhe<br />
Sehr bewegt haben mich alte Wan<strong>der</strong>bücher, die Herr<br />
Dahms mitgebracht hatte. Sie lagen jahrelang auf <strong>der</strong><br />
Viehler Höhe aus, und Wan<strong>der</strong>er konnten ihre Gedanken<br />
und Empfindungen zum Ausdruck bringen. Ins<br />
Auge fiel mir ein Beitrag zur Tragödie <strong>der</strong> deutschen<br />
Teilung. Ein „Wilhelm“, <strong>der</strong> 1958 aus <strong>der</strong> DDR geflohen<br />
war, kam mit Kin<strong>der</strong>n und Frau auf die Höhe, um<br />
seinen drüben gebliebenen Bru<strong>der</strong> und Schulfreunde<br />
beim Heumachen zu sehen! Auch an<strong>der</strong>e Beiträge bezogen<br />
sich auf den Blick nach „drüben“, auf die „feindliche“<br />
Seite eines geteilten Landes…<br />
Lei<strong>der</strong> musste die Idee <strong>der</strong> öffentlichen Wan<strong>der</strong>bücher<br />
auf <strong>der</strong> Viehler Höhe aufgegeben werden, weil es immer<br />
wie<strong>der</strong> Vandalismus gab.<br />
Auf Schusters Rappen nach Italien und Slowenien<br />
Begeistert erzählte Herr Dahms, wie er den Fernwan<strong>der</strong>weg<br />
E1 von Flensburg südwärts über die Alpen bis<br />
Genua und von da an weiter mit seiner Frau (die nach<br />
Genua hinterhergeflogen ist) bis La Spezia gewan<strong>der</strong>t<br />
ist! Auch auf unserem E6 ist er natürlich gelaufen,<br />
nach Österreich und weiter durch Slowenien!<br />
Das Treffen mit Herrn Dahms hat mich tief beeindruckt.<br />
Seit unserer Begegnung habe ich ganz großen<br />
Respekt vor solchem Engagement und eine völlig neue<br />
Wertschätzung <strong>der</strong> von Idealisten geschaffenen Fernwan<strong>der</strong>wege.<br />
Kontakt: wan<strong>der</strong>bewegung-lüneburg.de<br />
(Text und Fotos: Helmut Hoffmann)<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
43
Denkmal in Neu Darchau<br />
Im Herbst 1986 wurde Gerd Habenicht (SPD) zum Bürgermeister<br />
gewählt und es wurde am Programm Göpelhaus<br />
weiter gearbeitet, denn <strong>der</strong> Verfall des Göpelhauses<br />
ließ sich so nicht aufhalten. Der Besitzer Herr<br />
Besserer wollte am Göpelhaus keine Arbeiten durchführen,<br />
vielmehr sollte es doch weiter verfallen. Eventuell<br />
könnte dann ja sein Ziel, dort einen Bungalow zu<br />
bauen, doch noch in Erfüllung gehen.<br />
Das Göpelhaus heute - mit Max Schulze als Pächter und Gastronom<br />
Wie das Göpelhaus zur Gaststätte wurde<br />
Erbaut wurde das Haus 1880 in <strong>der</strong> Gemarkung<br />
Neu Darchau auf dem Flurstück 117/ 16<br />
Am Hafen 6<br />
Das Grundstück mit dem Göpelhaus<br />
hatte mehrere Besitzer:<br />
1930 gehörte es einem Fräulein Cohrs,<br />
1940 Henke/ Müller,<br />
1965 Gustav Holst und Hans Hermann Holst,<br />
1979 Besserer,<br />
1992 Gemeinde Neu Darchau.<br />
Vermerk <strong>der</strong> Bildrechte (NLD): Info aus dem ADABweb<br />
Verzeichnis sowie auch das Bildmaterial des NLDs.<br />
Das Göpelhaus konnte 1985 in allerletzter Minute vor<br />
dem Abriss gerettet werden. Der damalige Besitzer –<br />
ein Berliner Herr Besserer – hatte es von einem Herrn<br />
Holst aus Schwarzenbek erworben und dieser hatte es<br />
von seinem Vater Gustav Holst vererbt bekommen.<br />
Doch nun wie<strong>der</strong> zum Göpelhaus: Der damalige Bürgermeister<br />
Herr Erwin Kruse hatte die beantragte<br />
Abrissgenehmigung schon 1985 beim Landkreis Lüchow-Dannenberg<br />
eingereicht. Als <strong>der</strong> Rat darüber informiert<br />
wurde, beantragte die SPD-Fraktion, dass <strong>der</strong><br />
Abriss verhin<strong>der</strong>t werden müsse.<br />
Für diesen Antrag sprachen sich 6 Gemein<strong>der</strong>äte aus.<br />
Der Bürgermeister wurde beauftragt, den gestellten<br />
Antrag unverzüglich wie<strong>der</strong> vom Landkreis zurückzunehmen.<br />
Das Göpelhaus war nun vor dem Abriss gesichert.<br />
Doch es gab auch Bürger, die kein Verständnis<br />
dafür hatten, dass <strong>der</strong> ,,Schandfleck", wie sie behaupteten,<br />
noch bestehen sollte.<br />
,,Für mich war dieses keine Option", erklärte Gerd Habenicht.<br />
<strong>Die</strong> ersten Verhandlungen mit dem Besitzer<br />
Herrn Besserer wurden geführt. Es wurde ein Preis<br />
von 249000 DM ausgehandelt. <strong>Die</strong>sem musste <strong>der</strong><br />
Rat aber erst noch seine Zustimmung geben, bevor<br />
<strong>der</strong> Kauf abgewickelt wurde. Der Rat stimmte mit 6 Jaund<br />
4 Neinstimmen, bei einer Enthaltung, dem Kauf<br />
zu. An den Erwerbskosten beteiligte sich das Amt für<br />
Agrarstruktur.<br />
Im Jahre 1992 wurde die Gemeinde Eigentümer des<br />
Göpelhauses. Jetzt mussten Geldgeber gefunden<br />
werden, damit <strong>der</strong> Verfall aufgehalten werden konnte.<br />
Dazu waren aber Konzepte erfor<strong>der</strong>lich, die dann<br />
bei Geldgebern wie dem Amt für Agrarstruktur o<strong>der</strong><br />
Denkmalpflege eingereicht werden mussten. Der<br />
Hotelier P. Wieczorek aus Hitzacker wollte ein Hotel<br />
in Neu Darchau errichten und das Göpelhaus als Begegnungsstätte<br />
nutzen. Es sollte aber auch den hiesigen<br />
Vereinen zur Verfügung stehen sowie Feiern in<br />
Abstimmung mit dem Hotelier dort stattfinden. (Anmerkung:<br />
das Hotel sollte dort, wo das Fährhaus stand,<br />
entstehen.)<br />
Ebenfalls wurden Toiletten mit Duschen für den Sportboothafen<br />
mit eingeplant. Ein großer Erfolg war die<br />
Vorstellung des Vorhabens bei <strong>der</strong> Regierungs - Vizepräsidentin<br />
Frau Sellmann bei <strong>der</strong> Bezirksregierung in<br />
Lüneburg. Frau Sellmann ermöglichte einen Zuschuß<br />
von rund 800 000 DM für die Renovierung aus verschiedenen<br />
Dezernaten. <strong>Die</strong> Baukosten für den Toilettentrakt<br />
mit Duschen für den Sportboothafen wurden<br />
aus dem Hamburg-Nie<strong>der</strong>sachsen-Topf geför<strong>der</strong>t.<br />
Jetzt konnte die Renovierung beginnen. Planungen,<br />
Genehmigungen, Ausschreibungen erfolgten über das<br />
Architektenbüro Wolf Thürnau aus Schöppenstedt.<br />
Schon bald begannen die Arbeiten: Als erstes wurde<br />
das Dach durch den ortsansässigen Dachdeckerbetrieb<br />
Hans <strong>Die</strong>ter Gödecke erneuert. Danach erfolgte<br />
<strong>der</strong> Innenausbau usw. Es war eine richtige Freude zu<br />
erleben, wie aus dem baufälligen Gebäude eine richtige<br />
Perle entstand. Nach Fertigstellung <strong>der</strong> Innenausbauten<br />
wurde das Göpelhaus 1995 eingeweiht und<br />
seiner Bestimmung übergeben. <strong>Die</strong> gesamten Kosten<br />
inclusive Kauf betrugen 1352000 DM, davon erhielt<br />
die Gemeinde Zuschüsse in Höhe von 932000 DM, <strong>der</strong><br />
Gemeindeanteil für dieses Projekt betrug 420 000 DM.<br />
44
Baubiologie in Bahrendorf<br />
<strong>Die</strong> Besitzangaben stammen vom Grundbuchamt<br />
Dannenberg.<br />
Göpelhaus – sowie auch die Längsscheune sind als Einzeldenkmal<br />
gem. §3 Abs. 2 NDSchG ausgewiesen:<br />
"Mittig an <strong>der</strong> nordöstlichen Traufseite einer Längsscheune<br />
angebautes Göpelhaus in Fachwerk mit<br />
Backsteinausfachung und unter eigenem, niedrigeren<br />
Satteldach mit Hohlpfannendeckung; polygonaler<br />
Nordostabschluss unter polygonal gebrochenem<br />
Walm. Errichtet Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts."<br />
Es ist schön, solch ein schönes Gebäude in <strong>der</strong> Gemeinde<br />
zu haben, gibt es doch den Bürgern die Möglichkeit,<br />
sich hier zu treffen – es ist wirklich eine Bereicherung<br />
des Ortes.<br />
Text: Gerd Habenicht<br />
Bauen im Einklang mit <strong>der</strong> Natur<br />
Lehmputz und Baubiologische Beratung mit "asanto" in Bahrendorf<br />
2002 gründete <strong>der</strong> Lehmbauer und Baubiologe<br />
Thomas Hagelstein die Lehmproduktion asanto, <strong>der</strong>en<br />
Fertigung und Lager seit 2015 in Bahrendorf, einem<br />
Ortsteil von Hitzacker, ansässig ist.<br />
Lehm & Baustoffe | Unterm Berg 9 | 29456 Hitzacker<br />
Frau<br />
Sonja Reichmann<br />
<strong>Elbufer</strong>str. 37<br />
Lehm ist ein Massenbaustoff, <strong>der</strong> bis Anfang des 20.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts einer <strong>der</strong> Hauptbaustoffe <strong>der</strong> Region war.<br />
Aus Nachhaltigkeitsaspekten ist es sinnvoll, mit den<br />
29490 Neu Darchau<br />
Materialien vor Ort zu arbeiten, ein Gutteil des ökologischen<br />
Fußabdrucks von Baustoffen ist, neben dem<br />
Energieeinsatz in <strong>der</strong> Produktion, <strong>der</strong> Transport. Was<br />
liegt näher, als sich nach Lehmvorkommen in unmittelbarer<br />
Nähe des Wirkungskreises umzuschauen?<br />
Wir siedeln in einer Moränenlandschaft, in Flurkarten<br />
sind oft die alten Lehmschläge verzeichnet. Heute<br />
Lehm & Baustoffe<br />
Rechnung A 21067 23.04.2021<br />
kauft asanto Lehmaushübe von Baustellen und veredelt<br />
dieses Rohprodukt zu Lehmputzen und Mörteln<br />
nach DIN. Parallel wurde ein ökologischer Baustoffhandel<br />
etabliert, das Programm umfasst sinnvolle Produkte<br />
rund um die Arbeiten mit Lehm, Holzfaserdämmungen,<br />
Gewebe, Stroh, Schilf, Öle und Farben. <strong>Die</strong> Kunden<br />
und Kundinnen schätzen die Baustellenerfahrung und<br />
die Ausbildung zum Baubiologen, meist können sinnvolle<br />
und auch von Nichtfachleuten auszuführende<br />
Bauweisen vermittelt werden, manchmal sind auch<br />
Vor Ort Termine sinnvoll.<br />
Auch die Lehmbauerzunft <strong>der</strong> Region freut die unkomplizierte<br />
Möglichkeit, gute Baustoffe in <strong>der</strong> Nähe beziehen<br />
zu können.<br />
Abholung v. 23.4., Bahrendorf und Lieferung am 26.4. Neu Darchau<br />
Postanschrift<br />
Thomas Hagelstein<br />
Tießau, Unterm Berg 9<br />
29456 Hitzacker<br />
Ökologisch zu Bauen ist nicht erst seit dem New-<br />
Green-Deal eine gute Wahl.<br />
Telefon <br />
05862 98 53 50<br />
Produktion & Verkauf <br />
Nachhaltigkeitskriterien werden im Bauen immer gewichtiger,<br />
Hitzacker/Bahrendorf<br />
<strong>der</strong> Bund erwartet schon heute bei seinen<br />
Bahrendorfer Straße 9a<br />
Bauvorhaben, asanto-lehm.de dass die eingesetzten Baustoffe eine<br />
info@asanto-lehm.de<br />
Umweltproduktdeklaration vorweisen.<br />
St.-Nr. 47/116/61343 | U.Id. DE 186 387 908<br />
<strong>Die</strong> Betrachtung IBAN: des gesamten Lebenszyklus eines<br />
DE38 2585 0110 0046 1424 77<br />
Stoffes inklusive BIC: NOLADE21UEL seiner Rückbaubarkeit und Weiterverwertung<br />
am Ende seiner Nutzung kommen endlich in<br />
den Fokus. Lehm kann dann seine Stärken ausspielen,<br />
wenn er ohne lange Transportwege verfügbar ist. Dann<br />
ist sein Energieinput geringer als <strong>der</strong> von Holz. Der<br />
Trend im Baustoffmarkt ging lange Zeit den Weg <strong>der</strong><br />
Größe und Zentralisierung, immer mehr Werke folgten<br />
<strong>der</strong> Logik des Marktes. Heute fällt uns diese Strategie<br />
auf die Füsse, bietet aber auch die große Chance, das<br />
Stück Preis/St. gesamt<br />
Charmante des Kleinen wie<strong>der</strong> zu entdecken.<br />
Steico Internal 6 cm, m2 20,06 € 16,00 € 320,96<br />
Beson<strong>der</strong>s im Ländlichen brauchen wir eine vielfältige,<br />
kleinteilige Firmenkultur, die auch eine Stärkung <strong>der</strong><br />
lokalen Infrastruktur bedeutet.<br />
Steico Universal 2 cm, m2 3,69 € 8,00 € 29,52<br />
Dämmstoffdübel 8 x 135 mm, Stk. 90 € 0,30 € 27,00<br />
Dämmteller, Stk. 30 € 0,25 € 7,50<br />
Lehmputz Universal lose, to 2,5 € 55,00 € 137,50<br />
Je diverser das Umfeld aufgestellt ist, um so stabiler<br />
steht es da. Lüchow-Dannenberg hat das Potential,<br />
hier wie<strong>der</strong> einmal zu zeigen, was Mut und Ausdauer<br />
bewirken können.<br />
Text: Thomas Hagelstein<br />
Glasfasergewebe 7x7 mm, Rolle 1 € 50,00 € 50,00<br />
Schilfrohr-Putzträger extra, Rolle 1 € 33,53 € 33,53<br />
Fracht Neu Darchau 1 € 45,00 € 45,00<br />
gesamt Netto € 651,01<br />
MwSt. 19,00 % € 123,69<br />
Gesamt € 774,70<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
45
Thema Brücke<br />
„Eine Brücke ist altes Denken!“<br />
Andreas Conradt, Sprecher <strong>der</strong> Bür-<br />
gerinitiative „Ja zur <strong>Fähre</strong> – Nein zur<br />
Brücke“, im Interview.<br />
Im Bericht zur Brücke "Hinter <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong>"<br />
(Erstausgabe <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong><br />
ab Seite 32) kam <strong>der</strong> Sprecher <strong>der</strong><br />
Initiative nicht zu Wort. Der junge Journalist<br />
Paul Hildebrandt war auf Wan<strong>der</strong>schaft<br />
und stieß, wie viele Durchreisende,<br />
durch die Plakate auf den Brückenstreit. Er<br />
recherchierte, befragte die Menschen und traf Herrn<br />
Conradt, <strong>der</strong> damals noch das Göpelhaus betrieb, nicht<br />
an. Hier holen wir das nach.<br />
Der Protest auf Neu Darchauer Seite gegen eine<br />
Brücke geht bereits auf das Jahr 2002 zurück. Wie<br />
hat damals alles angefangen?<br />
Nehmen Sie den Feminismus o<strong>der</strong> die Anti-AKW-Bewegung:<br />
Am Anfang sind es immer die direkt Betroffenen,<br />
die agieren. So war es in Neu Darchau auch. Als<br />
die Pläne für den Bau einer Elbbrücke bekannt wurden,<br />
haben sich Menschen zusammengetan, die von <strong>der</strong><br />
geplanten Trasse direkt betroffen gewesen wären. Sie<br />
haben Unterschriften gesammelt und übergeben, recherchiert<br />
und nach und nach den ganzen Ort und die<br />
Region aufgeklärt, was <strong>der</strong> Bau für sie und für die Lebenssituation<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde Neu Darchau bedeuten<br />
würde. Das hat weitere Betroffenheit und viel Solidarität<br />
ausgelöst und die Gruppe <strong>der</strong> Gegner größer werden<br />
lassen. Und so läuft das heute noch: Recherche,<br />
Aufklärung, Sichtbarkeit – und gegenüber <strong>der</strong> Politik<br />
immer wie<strong>der</strong> den Finger in die Wunde legen.<br />
Wie kam es zur Gründung <strong>der</strong> Bürgerinitiative<br />
„Ja zur <strong>Fähre</strong>, Nein zur Brücke“?<br />
Eine Gründung im klassischen Sinn hat es nie gegeben.<br />
<strong>Die</strong> Bürgerinitiative ist kein Verein! Sie ist ein Zusammenschluss<br />
von interessierten Menschen, <strong>der</strong>en Anliegen<br />
die Verhin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Brücke und <strong>der</strong> Aufbau unbelasteter<br />
Beziehungen zu den Bewohnern des Amts<br />
Neuhaus ist.<br />
Was zählen Sie zu den größten Erfolgen<br />
<strong>der</strong> Initiative?<br />
Ohne die stete Arbeit <strong>der</strong> Neu Darchauer Bürgerinitiative<br />
würde die Brücke längst stehen! Dann hätten<br />
wir eine Zufahrt mitten durch den Ort mit viel mehr<br />
Lärm und Abgas als heute, mit Schwerlastverkehr von<br />
<strong>der</strong> A24 und mit dem Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
für die Anwohner. Und mit enormen jährlichen<br />
Unterhaltungskosten für den Kreis Lüchow-<br />
Dannenberg. Das zu verhin<strong>der</strong>n haben wir immerhin<br />
erreicht – mit akribischer Recherche, mit Argumenten,<br />
Demonstrationen und, ja, auch mit dem Gang vors<br />
Gericht.<br />
Befürworter - wie <strong>der</strong> Lüneburger Verein „Brücken<br />
bauen“ - sehen Vorteile in einer festen Querung<br />
über die Elbe.<br />
Dazu gehört <strong>der</strong> Wegfall von Umwegen und die<br />
Unabhängigkeit vom Niedrigwasser <strong>der</strong> Elbe.<br />
Was können Sie dem entgegnen?<br />
<strong>Die</strong> <strong>Fähre</strong> Tanja ist über alle Maßen zuverlässig, und<br />
Werkleitung und Gemeinde sind geradezu rührend bemüht,<br />
alles zu tun, die wenigen Ausfallzeiten weiter zu<br />
minimieren. Nehmen Sie das Jahr 2020: Trotz historischen<br />
Niedrigwassers gab es keinen einzigen Tag Stillstand.<br />
Im Übrigen gibt es auf den 63 Kilometern unserer<br />
dünn besiedelten Region zwei Brücken und zwei<br />
<strong>Fähre</strong>n – das ist mehr als im Raum Magdeburg! Aus<br />
unserer Sicht steht ein 100-Millionen-Euro-Bau wie<br />
die Elbbrücke in keinem Verhältnis zur geringen Zahl<br />
<strong>der</strong> Pendler. Es ist schon sehr altmodisches Denken, die<br />
Lebenssituation von vielleicht 1000 Bewohnern des<br />
Amts Neuhaus verbessern zu wollen zu Lasten <strong>der</strong> Lebenssituation<br />
von 1000 Neu Darchauern. So kann man<br />
heute keine Verkehrspolitik mehr machen.<br />
Wie realistisch schätzen Sie es ein, dass die Brücke<br />
doch noch gebaut wird?<br />
Ich glaube, dass die kontinuierliche Arbeit <strong>der</strong> Bürgerinitiative<br />
schließlich zum Aus <strong>der</strong> Brücke führen wird.<br />
Wir spüren deutlich, dass durch unsere Aufklärungsarbeit<br />
mehr und mehr Menschen und Abgeordnete in<br />
Kreis und Land die ökologischen Gefahren und die ökonomischen<br />
Risiken erkennen und von dem Vorhaben<br />
Abstand nehmen.<br />
Dazu kommt natürlich die wachsende Sorge vor dem<br />
Klimakollaps und die resultierende Notwendigkeit einer<br />
Verkehrswende. Wir werden so wie bisher schlicht<br />
nicht weiter machen können und brauchen ganz an<strong>der</strong>e<br />
Lebensentwürfe, um Mobilität nicht nur zu verän<strong>der</strong>n,<br />
son<strong>der</strong>n deutlich zu reduzieren. Da empfinden<br />
die Menschen eine monumentale Brücke zunehmend<br />
wie ein Relikt aus vergangener Zeit.<br />
46
Impressum<br />
Wann erachten Sie Ihre Initiative für überflüssig?<br />
<strong>Die</strong> allermeisten Menschen im Amt Neuhaus haben<br />
längst erkannt, dass das Festhalten einer lauten<br />
Min<strong>der</strong>heit an <strong>der</strong> Elbbrücke zu nichts führt. Ein paar<br />
Politiker und Lobbyisten schreien nach <strong>der</strong> festen Querung,<br />
aber das Gros möchte eine pragmatische Lösung,<br />
die jetzt realisiert werden kann. Und sie möchte ein<br />
gutes Verhältnis zu den linkselbischen Nachbarn. Unsere<br />
Bürgerinitiative wird sich zufrieden zurücklehnen,<br />
wenn wir eine nachhaltige Verbindung über den Fluss<br />
haben und die Verletzungen <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte in<br />
Neu Darchau und im Amt Neuhaus verheilt sind.<br />
Dann feiern wir ein Elb-Fest auf beiden Seiten des<br />
Flusses – und gehen im Sonnenaufgang lächelnd nach<br />
Hause!<br />
Zeichnung: Johannes Hölscher<br />
Beiträge, <strong>Geschichte</strong> von<br />
früher, Anekdoten, Aktivitäten,<br />
Insi<strong>der</strong>-Tipps, Kleinanzeigen:<br />
Geben Sie Ihre Wünsche o<strong>der</strong><br />
Beiträge gern telefonisch - o<strong>der</strong><br />
per Email bis zum 25. August an:<br />
info@elbufer-rundschau.de<br />
o<strong>der</strong> in den Briefkasten <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße<br />
37 in Neu Darchau.<br />
Private Kleinanzeigen sind<br />
kostenlos.<br />
Für weitere Anliegen, Fragen zu<br />
Inhalten o<strong>der</strong> Beiträgen, wenden<br />
Sie sich bitte telefonisch, per<br />
Brief o<strong>der</strong> Email an mich - o<strong>der</strong><br />
Sie sprechen mich einfach an<br />
wenn Sie mich treffen:-)<br />
Zuhören geht fast immer.<br />
Im Internet sind zukünftig alle<br />
Ausgaben <strong>der</strong> "<strong>Elbufer</strong> <strong>Rundschau</strong>"<br />
online. Einfach aufs Cover klicken<br />
und blättern:<br />
www.elbufer-rundschau.de<br />
Impressum:<br />
Verlag Reichmann<br />
Herausgeber:<br />
Sonja Reichmann<br />
<strong>Elbufer</strong>straße 37 | 29490 Neu Darchau<br />
0171 30 30 255<br />
www.elbufer-rundschau.de<br />
info@elbufer-rundschau.de<br />
Redaktion: Sonja Reichmann,<br />
Helmut und Irmgard Hoffmann<br />
Mitwirkende Pressesprecher<br />
aus den Vereinen <strong>der</strong> Orte<br />
Medienberater:<br />
Richten Sie Ihre Wünsche gern direkt an<br />
mich, es sind keine Anzeigenberater im<br />
Aussendienst.<br />
Erscheinungsweise viermal im Jahr:<br />
Ausgabe Frühling: April/Mai/Juni<br />
Ausgabe Sommer: Juli/August/September<br />
Ausgabe Herbst: Okt./ Nov./Dez.<br />
Ausgabe Winter: Weihnachten/Jan./Feb/März<br />
Verteilung:<br />
Freunde und Familie<br />
Haftungsausschluss:<br />
Nachdruck und Verwendung von Inhalten<br />
nur mit Genehmigung <strong>der</strong> Redaktion.<br />
Einsen<strong>der</strong> von Manuskripten, Briefen und<br />
<strong>der</strong>gleichen erklären sich mit redaktioneller<br />
Bearbeitung einverstanden. Für das<br />
Einverständnis <strong>der</strong> abgebildeten Menschen<br />
auf eingesandten Fotos, sowie das<br />
Copyright, übernimmt <strong>der</strong> Einsen<strong>der</strong> die<br />
Verantwortung. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Keine Haftung für unverän<strong>der</strong>bare<br />
Einsendungen. <strong>Die</strong> eingelieferten Texte<br />
spiegeln nicht unbedingt die Meinung<br />
des Herausgebers wie<strong>der</strong>.<br />
Fotos:<br />
Titel: Christian Fischer/ commons.wikimedia.org<br />
Inhalt/Peripherie©: Fotolia.com,<br />
AdobeStock, Sigurd Elert, L.Teichmann,<br />
Andreas Conradt, Rückseite: Sigurd Elert.<br />
O<strong>der</strong>: Information am Foto o<strong>der</strong> falls<br />
nicht an<strong>der</strong>s angegeben - Herausgeber<br />
Verantwortlich:<br />
Sonja Reichmann<br />
Druck:<br />
LINDHAUER<br />
Druck & Medien<br />
Umfang / Auflage:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Elbufer</strong> <strong>Rundschau</strong> hat 40 - 60 Seiten<br />
Inhalt und ca. 3000 Stück Auflage,<br />
Hausverteilung an <strong>der</strong> <strong>Elbufer</strong>straße und in<br />
den umliegenden Orten .Auslegestellen in angrenzenden<br />
Gemeinden und Lüneburg<br />
(Biomarkt Vitalis, Fips, ...).<br />
Anzeigen- und Redaktionsschluss<br />
für die Herbst-Ausgabe:<br />
25. August 2021<br />
Erscheint voraussichtlich<br />
Mitte September<br />
Heft nicht<br />
erhalten?<br />
Bitte mailen Sie uns:<br />
kontakt@<br />
elbufer-rundschau.de<br />
...damit Sie am<br />
nächsten Heft wie<strong>der</strong><br />
Freude haben!<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
47