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Ursula Brohl-Sowa lädt zum
Gespräch über ihre ersten
Monate in der Bundesstadt.
Von Ebba Hagenberg-Miliu
Die Frau, die seit November 2011 im
Bonner Polizeipräsidium das Sagen hat,
empfängt zu einer Tasse Kaffee. „Ich
habe inzwischen rund 50 Ordnungseinheiten
besucht, bin mit den Leuten
direkt ins Gespräch gekommen. Ich
will wissen, wo der Schuh drückt“, sagt
Ursula Brohl-Sowa und lächelt. Sie lerne
bei den vielschichtigen Themen des Polizeidienstes
noch an jedem Tag dazu,
kommt freundlich hinterher. Vor sich
auf dem Schreibtisch hat die 56-Jährige
die Bronze eines kleinen Gewichthebers
von Trude Esser stehen. „Eine Leihgabe
der Benediktinerabtei Kornelimünster
in Aachen, die ich fördern will“, erklärt
Brohl-Sowa. Gewichte heben wird die
schlanke blonde Juristin in Bonn nun
sicher nicht müssen. Aber ist die Berufung
einer Frau in eine Männerdomäne
nicht auch heute noch ungewöhnlich?
Fotos: Cynthia Rühmekorf
Bonns erste polizeipräsidentin
Nein, Frauen seien auch hier längst im
Kommen, antwort die Frau im roten Blazer.
„Von 18 Polizeipräsidien in NRW
sind inzwischen acht in weiblicher
Hand.“ Jetzt lacht „die Neue“. Womit
das Thema abgehakt ist.
„Von 18 Polizeipräsidien in NRW sind
acht in weiblicher Hand“
Soziale Kompetenz und offenheit
Mit den Vorschusslorbeeren von
NRW-Innenminister Ralf Jäger war die
Juristin in die Bundesstadt gekommen.
„Sie verfügt über große Erfahrung in
verschiedenen Führungspositionen des
Innenministeriums und zeichnet sich
durch soziale Kompetenz und Offenheit
aus“, hatte der Minister sie gelobt, als
sie die Nachfolge von Wolfgang Albers
antrat. Der war im Oktober 2011 ins
Kölner Polizeipräsidium gewechselt.
„Man muss nicht selbst die Polizistenkelle
gehalten haben, um Prozesse und
Strukturen leiten zu können“, erklärt
Brohl-Sowa. In der Fläche ist das Präsidium
mit 1200 Mitarbeitern für mehr
als 500.000 Menschen zuständig. Die
Aufgabe hat sie zweifellos gereizt. „Aber
vorher habe ich natürlich auch Familienrat
gehalten.“ Die Juristin ist verheiratet
und Mutter zweier erwachsener Kinder.
Sie hatte ihre Laufbahn beim Bauministerium
begonnen und war 1989 ins
Innenministerium gewechselt. Als Haus-