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mich aber noch immer nicht zu interessieren. Ich soll
die ganze Zeit vor mich hingeträumt haben. In den
nächsten Jahren war ich noch auf vielen Schulen, ich
kann mich an jede genau erinnern, nur nicht an
diese. Ich muss zu dieser Zeit geistig völlig abgeblendet
haben. Aber gut erinnere ich mich an meine erste
große Liebe.
Angelika, ein fünfjähriges Mädchen aus dem Nachbarhaus.
Lange schwarze Locken, ein süßes, pausbäckiges
Gesicht mit Grübchen darin, aus dem zwei
riesengroße, blaue Augen leuchteten. Ich war total
fasziniert von ihr und tat alles, um in ihrer Nähe zu
sein. Sie brachte mir „Himmel und Hölle“ bei; ein
Hopse-Spiel. So hüpfte ich dürres Kerlchen auf einem
Bein durch die mit Kreide aufgemalten Rechtecke.
Was nicht dadurch einfacher wurde, dass Charly die
ganze Zeit kläffend um mich herumsprang und mitspielen
wollte. Am schönsten fand ich es, wenn wir zu
dritt im Hinterhof auf einer Decke im Sonnenschein
saßen. Charly lag meist auf dem Rücken und ließ sich
abwechselnd von uns den Bauch kraulen. Da waren
noch andere Kinder und wir waren oft als Gruppe
unterwegs. Das sollte jedoch nicht lange andauern.
Der Sommer war vorbei und meine Tage wurden
dunkler. Eines Abends war ich mit Charly und einigen
Jungs unterwegs und hatte völlig die Zeit vergessen.
Ich hatte die strikte Anweisung, um sieben
Uhr zuhause zu sein. Es war aber schon fast neun, als
mich mein Vater wutentbrannt fand und am Hemdärmel
nach Hause schleifte. Als er mir dann dort den
Hintern versohlte, ging auf einmal Charly auf ihn los.
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