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Mensch und Tier

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seinem Rücken auf den Boden. Das ist nicht so

schlimm, ich tu mir nicht doll weh dabei. Aber ich bin

entsetzt, mit welcher Brutalität mein Vater gegen

meinen Freund vorgeht. Laut kreische ich auf: „Was

machst du denn! Der arme Lothar, warum schlägst

du ihn?“

Mir schießen die Tränen in die Augen, ich fange laut

an zu heulen. „Du bist so ein fieser, gemeiner Kerl,

ich hasse dich!“

„Nu mach ma langsam Bursche, stell dir nich so an

wejen dem blöden Gaul.“

„Das ist kein blöder Gaul, das ist mein Freund. Du

bist blöd.“

Gebe ich ihm trotzig und unter Schluchzen zurück.

„Wat sachste? Na warte man Bürschchen, komm du

mir mal nach Hause, dann zeich ick dir jenau wie

blöd ick bin.“

Ich will zu Lothar und ihn trösten, doch er weicht vor

mir zurück. Das ist zu viel für mich.

Laut heulend laufe ich in die Dünenlandschaft

hinein, will nur weg von diesem schrecklichen Kerl.

Will ihn nie mehr sehen müssen. Es gab vorher schon

viele Sachen, für die ich ihn gehasst habe, aber das

heute, ich weiß nicht wie ich das ertragen soll. Immer

tiefer laufe ich in die Dünen hinein, mich ständig

umsehend, ob mich dieser Unhold verfolgt. Aber das

ist es ihm wohl nicht wert. Es ist niemand zu sehen.

Ich finde einen alten Strandkorb, der schon an ein

paar Stellen beschädigt ist und schief in der Landschaft

steht. Dort kletter ich hinein und kann ihn fast

zuziehen, so bin ich nicht zu sehen.

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