KölnerLeben August/September 2021
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Wiedererwachen – Freie Theater trotzen der Krise √ Gesund Leben: Das neue Stereo – Appgesteuerte Hörgeräte √ Ratgeber: Grabgestaltung – Individuell wie das Leben
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Wiedererwachen – Freie Theater trotzen der Krise √ Gesund Leben: Das neue Stereo – Appgesteuerte Hörgeräte √ Ratgeber: Grabgestaltung –
Individuell wie das Leben
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
18<br />
Ratgeber<br />
Fotos: Heidemarie Breer<br />
Bunte Beete, die wie kleine Gärten wirken, eignen sich<br />
auch als Erstbepflanzung des Grabhügels.<br />
Liegt hier ein begeisterter Segler begraben?<br />
Die Liebe zum Meer ist für alle ersichtlich.<br />
häufig Kinder in Steinbrüchen arbeiten, Diskussionen<br />
in Köln aus. Sie mündeten darin, dass in die Friedhofssatzung<br />
die Empfehlung aufgenommen wurde,<br />
„von einer Aufstellung von Grabsteinen aus ausbeuterischer<br />
und Leben zerstörender Kinderarbeit<br />
freiwillig Abstand zu nehmen“.<br />
Doch wann kann überhaupt der Grabstein aufgestellt<br />
und das Grab bepflanzt werden? Ins Reich der<br />
Mythen gehört das Jahr Wartezeit. Letztlich hängt<br />
es von der Bodenbeschaffenheit ab, also wie schnell<br />
sich das Erdreich über dem Sarg setzt. Für Köln sind<br />
das etwa vier bis sechs Monate – die gehen von der<br />
Ideensuche bis zum Aufstellen des Steins ohnehin<br />
ins Land. Mit der Gestaltung eines Urnengrabs kann<br />
sogar gleich nach der Bestattung begonnen werden.<br />
Immer zählt aber die eigene Befindlichkeit, niemand<br />
ist zur Eile angehalten.<br />
Urne oder Sarg<br />
„Urnen können auf sehr verschiedene Weise bestattet<br />
werden“, erläutert Peter Figgen, im Grünflächenamt<br />
der Stadt Köln für die 55 städtischen<br />
Friedhöfe zuständig. So zum Beispiel pflegefrei an<br />
einem Baum oder in einem Bestattungsgarten, für<br />
den dann Pflegekosten anfallen. Die Nachfrage nach<br />
diesen Grabarten wächst. Der Gedanke „weg vom<br />
klassischen Grab“ ist ebenso Grund dafür wie ein<br />
geringer Pflegeaufwand. Hinzu kommt aber auch die<br />
Freude an Gestaltungen nach vorgegebenen Themen<br />
wie Bauern-, Rosen- oder Lichtergarten, die sich auf<br />
dem eigenen kleinen Grabfeld gar nicht verwirklichen<br />
ließen. Ob man dann der Grabstätte doch<br />
noch eine ganz persönliche Note geben darf, hängt<br />
von den jeweiligen Standortregelungen ab und sollte<br />
rechtzeitig und umfassend abgefragt werden.<br />
Erlaubt ist, was gefällt? Die Friedhofssatzung<br />
Wer die ganze Grabgestaltung selbst in die Hand<br />
nehmen möchte und dafür ein klassisches Wahlgrab<br />
erwirbt, der steht auf jeden Fall vor den Fragen: Was<br />
möchte ich, was darf ich, was ist möglich? Und will<br />
ich die Pflege später einmal an eine Firma vergeben?<br />
Wenngleich es keine wirklich unterhaltsame Lektüre<br />
ist, sollte die örtliche Friedhofssatzung gründlich<br />
studiert werden. In Köln sind etwa die Verwendung<br />
von Torf, um das Grab abzudecken, und Gestecke<br />
und Sträuße aus nicht verrottbarem und nicht biologisch<br />
abbaubarem Material ausdrücklich untersagt,<br />
ebenso wie chemische Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel.<br />
Die Werkstoffe für Grabmale sind<br />
ebenso vorgeschrieben wie die Maße der Beete und<br />
wie Einfassungen auf der Grenze des Grabbeetes zu<br />
verlegen sind.<br />
Pflanzen, Kies und Schotter<br />
Stehen Stein und Grabeinfassung, kann man mit der<br />
Pflanzenauswahl beginnen. „Wichtig für die gärtnerische<br />
Gestaltung ist es, die Bedingungen am Standort<br />
abzufragen“, erläutert Lutz Pakendorf vom Vorstand<br />
der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner. Entscheidend<br />
sind Licht- und Bodenverhältnisse: Liegt das<br />
Grab in der Sonne oder im Schatten, ist ein Baum in<br />
der Nähe, wie ist das Erdreich, nimmt es genug Wasser<br />
auf? Welche Bepflanzung harmoniert mit dem<br />
Grabstein? „Gräser waren früher selten, auch Stauden<br />
hat man kaum gehabt“, erläutert Pakendorf. Im Trend<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 4 | 21