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AKTUELLES/TAGUNGEN
Mobilitätsgesellschaft der Zukunft
Die Alternative zum Auto ist das bessere Auto, das sich nicht mehr im Privatbesitz des
Nutzers befindet und mithilfe der Digitalisierung ganz neue Strukturen für den Verkehr
von morgen ermöglicht – das sind die Thesen von Mobilitätsforscher Prof. Dr. Andreas
Knie in seinem Vortrag auf dem Zukunftstag.
FOTOS: ADOBE STOCK
Der Sozialwissenschaftler ist einer
der Leiter der Forschungsgruppe
„Digitale Mobilität und gesellschaftliche
Differenzierung“ am Wissenschaftszentrum
Berlin für Sozialforschung
(WZB). Knie stellte seinen Thesen erst
einmal eine Reihe Zahlen und Fakten zur
Mobilität in Deutschland voran:
> Noch immer ist der gesamte Verkehr
für rund ein Drittel der CO 2 -Emissionen
verantwortlich, eine Reduktion in
den letzten Jahren ist praktisch nicht
gelungen
> Der Autoverkehr verursacht pro Jahr
Kosten von 110 Mrd. Euro (Quelle: EU)
> Es gibt 48 Mio. Verbrenner-Pkw, aber
nur 333 000 BEV und 40 000 Ladepunkte
> Jeden Tag werden rund 22 Hektar für
Verkehrsflächen versiegelt
> Ein Auto steht 94,8 % seiner Zeit, fährt
es, ist es statistisch mit nur einer Person
besetzt.
Weiter führt er an, dass Wirtschaft und
Gesellschaft seit fast 100 Jahren rund um
das Verkehrsmittel Auto konzipiert seien
– angefangen beim priorisierten Verkehrswegebau
und dem Vorrang des Autos in
der Straßenverkehrsordnung über besondere
Förderungen Mitte des letzten Jahr-
10 GIESSEREI 108 08/2021