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SOPHIENjournal - Sophien-Kliniken Hannover

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4<br />

SCHWERPUNKTTHEMA<br />

Eine neue Operationsmethode an der Wirbelsäule<br />

X-STOP – Blockade der angenehmen Art<br />

Wenn’s kribbelt, sich die Beine wie<br />

taub anfühlen und unendlich schwer,<br />

dann sollte ein professioneller Blick<br />

auf die Wirbelsäule geworfen werden.<br />

Erkrankungen der Wirbelsäule,<br />

insbesondere der Lendenwirbelsäule,<br />

nehmen im Rahmen des<br />

Alterungsprozesses immer weiter<br />

zu. Sie betreffen einerseits die<br />

Wirbel an sich, was dann zu Verformungen<br />

der Wirbel, wie z. B.<br />

zu einem Zusammensinken von<br />

einzelnen oder mehreren Wirbeln<br />

führen kann. Andererseits führen<br />

diese Verschleißerscheinungen<br />

auch häufig zu einer Verengung<br />

des knöchernen Kanals zwischen<br />

den Wirbeln, in dem das<br />

Rückenmark und die Nerven verlaufen,<br />

die dann später durch Löcher<br />

zwischen jeweils zwei Wirbel<br />

auf der rechten und linken<br />

Seite aus der Wirbelsäule austreten<br />

und in das Gesäß, das Bein<br />

und bis in den Fuß ausstrahlen.<br />

Dies führt zu verschiedenen<br />

Symptomen wie z. B. zu einem<br />

Steifigkeitsgefühl im Bereich<br />

der Lendenwirbelsäule, zu einem<br />

stumpfen, teilweise auch<br />

stechendem Rückenschmerz.<br />

Auch eine Schmerzausstrahlung<br />

in das Bein, in den<br />

Oberschenkel und in den Unterschenkel<br />

bis hinein in den Fuß<br />

oder die Zehenspitzen wird oft<br />

von den Patienten beklagt. Häufig<br />

werden auch ein Taubheitsgefühl,<br />

ein Schweregefühl und<br />

Mißempfindungen wie „Kribbeln“<br />

in den Beinen angegeben.<br />

Ein weiteres Symptom ist eine<br />

Schwäche in den Beinen,<br />

Gangunsicherheiten oder<br />

Noch vor einem Jahrzehnt wäre ein Operationsverfahren<br />

wie die X-Stop-Technik eine unglaubliche Angelegenheit<br />

gewesen. Doch inzwischen haben Patienten mit Erkrankungen<br />

der Wirbelsäule hervorragende Perspektiven auf eine<br />

aktive und schmerzfreie Zukunft. Dr. Michael Mühling,<br />

Belegarzt der <strong>Sophien</strong>-Klink <strong>Hannover</strong>, berichtet über das<br />

neuartige Verfahren.<br />

Gleichgewichtsstörungen.<br />

Diese Symptome führen zu einer<br />

zunehmenden Verminderung<br />

der körperlichen Aktivität,<br />

schmerzfreies Gehen wird unmöglich<br />

und der Patient wird in<br />

seiner Lebensqualität und in<br />

seinen sozialen Aktivitäten immer<br />

weiter eingeschränkt.<br />

Neue Techniken –<br />

neue Möglichkeiten<br />

Die Behandlung dieser Funktionsstörungen<br />

der Wirbelsäule<br />

umfasst zunächst nicht-operative<br />

Maßnahmen wie die Gabe<br />

von Medikamenten in Tablettenform<br />

und in Form von<br />

Kortikosteroid-Injektionen. Auch<br />

halbelastische Mieder zur Entlastung<br />

der Lendenwirbelsäule<br />

sind sinnvoll. Physikalische Therapie<br />

kann hier teilweise unterstützend<br />

helfen, jedoch<br />

nicht die Ursache<br />

der Erkrankung<br />

beheben.<br />

Bei einem Versagen der<br />

nicht-operativenTherapiemaßnahmen<br />

stellt sich<br />

dann die Frage, in<br />

welcher Form hier mit einer<br />

Operation dem Patienten geholfen<br />

werden kann.<br />

Es stehen eine Reihe von<br />

Operationstechniken zur Verfügung,<br />

die seit Jahren angewendet<br />

werden.<br />

Einerseits besteht die Möglichkeit<br />

der chirurgischen Entlastung<br />

(Dekompression) von Nerven dadurch,<br />

dass durch den operativen<br />

Eingriff überschüssiger bzw. verdickter<br />

Knochen entfernt wird und<br />

dadurch Platz für die<br />

Rückenmarksnerven geschaffen<br />

wird. Dies kann bedauerlicherweise<br />

jedoch dazu führen, dass<br />

eine Instabilität im Bereich der<br />

Wirbel entsteht, was dann dazu<br />

führen würde, dass einzelne Wirbel<br />

sich im Verhältnis zueinander<br />

zu sehr bewegen könnten. Dies<br />

würde jedoch wieder zunehmende<br />

Schmerzen im Bereich der<br />

Lendenwirbelsäule bedeuten,<br />

später sogar dann auch wieder<br />

an den zuvor entlasteten Nerven<br />

Schmerzen verursachen.<br />

In diesen Fällen wäre dann nur<br />

noch eine Versteifungs-<br />

Operation einzelner oder<br />

mehrerer Wirbel möglich,<br />

was ein wesentlich größerer<br />

Eingriff ist und mit<br />

entsprechenden<br />

Risiken behaftet<br />

wäre.<br />

X-Stop für mehr<br />

Freiheit<br />

Mit der interspinösen<br />

Distraktion oder Dornfortsatzdistraktion<br />

steht nun ein neues<br />

Verfahren zur Verfügung, das –<br />

verglichen mit den traditionellen<br />

Operationsverfahren – eine Reihe<br />

von Vorteilen bietet.<br />

Juni 2007 � <strong>SOPHIENjournal</strong>

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