24.12.2012 Aufrufe

SOPHIENjournal - Sophien-Kliniken Hannover

SOPHIENjournal - Sophien-Kliniken Hannover

SOPHIENjournal - Sophien-Kliniken Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Manuelle Therapie – Heilkunde mit historischen Wurzeln<br />

Echte Handarbeit, die Wirkung zeigt<br />

Wer schon mal eine Manuelle<br />

Therapie erfahren hat oder einen<br />

Blick auf das Geschehen zwischen<br />

Patienten und Physiotherapeuten<br />

geworfen hat, dem erschließt<br />

sich erst einmal nicht die<br />

Komplexität des Vorgehens.<br />

Sieht doch alles erst einmal so<br />

aus, wie eine normale krankengymnastische<br />

Therapie. Doch<br />

der Schein trügt. Nicht umsonst<br />

verbirgt sich hinter der Bezeichnung<br />

„Manuelle Therapie“ eine<br />

spezielle Zusatzausbildung innerhalb<br />

der Physiotherapie. Will ein<br />

Physiotherapeut diese Zusatzbezeichnung<br />

erwerben, muss er<br />

eine Weiterbildung von rund 260<br />

Stunden nachweisen und<br />

Zertifikatsprüfung ablegen.<br />

So vielfältig die Möglichkeiten<br />

der Manuellen Therapie sind, so<br />

<strong>SOPHIENjournal</strong> � Juni 2007<br />

��<br />

MEDIZIN AKTUELL<br />

Ein wichtiger Bestandteil der multimodalen Schmerztherapie ist die Manuelle Therapie, kann sie doch nachhaltig<br />

dazu beitragen, dass Menschen, die an chronischen Schmerzen leiden, ein erhöhtes Maß an Lebensqualität<br />

wiedererlangen. Doch auch als eigenständiges Therapieverfahren nimmt die Manuelle Therapie, die häufig auch<br />

als Chirotherapie bezeichnet wird, eine wichtige Rolle bei der physiotherapeutischen Behandlung von Gelenk- und<br />

Muskelschmerzen ein.<br />

Bereits Hippokrates legte Hand an, ganz gezielt an seine Patienten. Aus seinen Aufzeichnungen,<br />

die immerhin schon 2.500 Jahre alt sind, wissen wir, dass er bereits durch bestimme Handgriffe<br />

Verletzungen und Verrenkungen wieder „zurecht rückte“. Seitdem hat sich viel verändert. Das<br />

medizinische Wissen hat eine breitere Basis erhalten und Ärzte und Physiotherapeuten wissen<br />

viel mehr über die Abläufe und Zusammenhänge von Bewegungen im menschlichen Körper.<br />

weitreichend sind auch ihre Auswirkungen:<br />

Gelenke können mobilisiert<br />

oder stabilisiert werden,<br />

also beweglich gemacht oder<br />

muskulär gesichert werden. Allerdings<br />

greift die Manuelle Therapie<br />

auch in die Körperwahrnehmung<br />

des Patienten ein<br />

und trägt so zu einem<br />

bewussteren und damit besseren<br />

Umgang mit ihm bei.<br />

Dicht an dicht,<br />

bewegt sich nicht!<br />

Wenn beispielsweise durch Alter<br />

oder Krankheit die Wirbel eines<br />

Menschen dichter aneinander<br />

rücken, weil die Bandscheibe<br />

ihre Pufferfunktion nicht mehr<br />

erfüllt, werden auch die Bänder<br />

und Muskeln, die an den Wirbelkörpern<br />

befestigt sind, schlaffer.<br />

Diesen Artikel schrieb:<br />

Stefan Cluesmann<br />

Leiter des Zentrum der ambulanten Physiotherapie der<br />

<strong>Sophien</strong>-Klinik <strong>Hannover</strong><br />

Dadurch kommt es zu vermehrter<br />

Bewegung zwischen<br />

den Wirbelkörpern und das<br />

wiederum schädigt die Bandscheibe.<br />

Die Manuelle Therapie<br />

hilft solchen Patienten, die<br />

streckenweise unter chronischen<br />

Schmerzen leiden, auf<br />

zwei Wegen: Einerseits wird<br />

die Stabilität in dem betroffenen<br />

Abschnitt verbessert, andererseits<br />

werden die angrenzenden<br />

Bereiche wieder beweglicher<br />

gemacht. Kurz gesagt:<br />

Was steif geworden ist, wird<br />

beweglicher gemacht und was<br />

zu „schlaff“ geworden ist, wird<br />

gekräftigt. Was sich so kurz zusammenfassen<br />

lässt, ist allerdings<br />

ein längerer Prozess, der<br />

auf die aktive Mitarbeit des Betroffenen<br />

angewiesen ist, um<br />

Erfolg zu haben. Doch dieser<br />

Erfolg kann sich dann sehen<br />

lassen: Schmerzverminderung<br />

bis -freiheit ist der Gewinn für<br />

den Patienten. �<br />

Manuelle Therapie:<br />

Die Manuelle Medizin<br />

befasst sich im<br />

Rahmen der üblichendiagnostischen<br />

und therapeutischenVerfahren<br />

mit reversiblen<br />

Funktionsstörungen<br />

am Haltungs- und<br />

Bewegungsapparat.<br />

Sie benutzt manuelle<br />

diagnostische<br />

und therapeutische<br />

Techniken an der<br />

Wirbelsäule und an<br />

den Gelenken der<br />

Extremitäten, die<br />

zur Auffindung und<br />

Behandlung dieser<br />

Störungen dienen.<br />

Die therapeutischen<br />

Techniken unterstützen<br />

die Wiederherstellung<br />

der physiologischenGelenkfunktionen<br />

und sollen<br />

diese erhalten.<br />

Gleichzeitig wird der<br />

Patient in verschiedenen<br />

Gelenk- und<br />

Muskelübungen geschult.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!