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�� 6 MEDIZIN AKTUELL Heiner W. * war immer aktiv, hat immer viel Sport getrieben und den Wert seiner Gesundheit zu schätzen gewusst. Umso unverständlicher war es für den heute 53-Jährigen als sich vor gut zehn Jahren die ersten Probleme beim Bewegen einstellten. „Anfangs war es erst so ein Gefühl von Knirschen. Das habe ich nicht ernst genommen, eher noch mehr Sport getrieben“, beschreibt er die Anfänge seiner Erkrankung. Doch anstelle der erhofften Besserung wurde es immer schlimmer. Im rechten Hüftgelenk bestand eine Arthrose. Trotz aller Therapieversuche waren Schmerzen bei jedem Schritt irgendwann Bestandteil seines Lebens. Doch damit ist seit einem guten halben Jahr Schluss. Als ihm sein behandelnder Arzt Prof. Dr. Reinhard Kujat, Belegarzt an der Sophien-Klink Vahrenwald vorschlug, das alte erkrankte Hüftgelenk durch eine Prothese zu ersetzen, fragte sich Heiner W., ob er denn wirklich schon so alt sein. Doch im Rahmen von verschiedenen Gesprächen mit seinem Arzt erfuhr er, dass eine Gelenkprothese keine Frage des Alters ist, sondern vielmehr eine sichere Möglichkeit, wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen. * Wir bitten um Verständnis, dass wir den Namen des Patienten aus Gründen des Datenschutzes geändert haben. Steigerung der Lebensqualität durch eine Hüftoperation Hüftgelenkersatz auch für jüngere und aktive Menschen Chronische Schmerzen in Ruhe und Bewegung sowie nächtlicher Schmerz und Bewegungseinschränkungen im Hüftgelenk durch Verschleiß können die Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen, da jeder einzelne Schritt zur Qual werden kann. Die Operation ist jedoch nicht die erste Maßnahme zur Schmerzlinderung, zunächst sollte die Belastung vermindert werden; Schmerzmedikamente werden eingesetzt und physiotherapeutische Behandlungen werden vorgeschaltet. Als letzte Möglichkeit, die Schmerzen zu lindern, kann ein Ersatz des Hüftgelenks vorgenommen werden. Diese Operation sollte jedoch möglichst lange hinausgeschoben werden, da das künstliche Gelenk nicht mit einem eigenen und gesunden Gelenk verglichen werden kann. Oberflächenersatz nach McMinn als Modell eines linken Hüftgelenks Die Hauptproblematik aller Gelenkprothesen sind die Abnutzung und Lockerung der Implantate. Dieses gilt für alle Prothesenmaterialien, wie z. B. Titan, Keramik oder Metalllegierungen bzw. Kunststoffe. Aus diesem Grund kann sich in einem zunächst nicht absehbaren Zeitraum die Notwendigkeit einer Prothesenwechsel-Operation ergeben. Daher wurde in früheren Zeiten ein Gelenkersatz erst ab dem 70. Lebensjahr vorgenommen. Überzeugende Ergebnisse Diese Zeiten haben sich jedoch für die betroffenen Patienten glücklicherweise längst geändert. Eine maßgebliche Weiterentwicklung bewährter Gelenkersatzprothesen und ein Umdenken in der Behandlungsstrategie ermöglichen heute auch jüngeren und aktiven Patienten nach dem Ersatz des Hüftgelenks Abbildung links: Erkranktes Hüftgelenk. Der Patient verspürt selbst im Ruhezustand Schmerzen und ist in seinem Alltagsleben massiv beeinträchtigt. Abbildung rechts: Der Patient hat sich dazu entschlossen, eine Hüftgelenksprothese einsetzen zu lassen. Damit ist er seine Schmerzen los und kann wieder normal am Leben teilnehmen. Juni 2007 � SOPHIENjournal
ein schmerzfreies und glückliches Leben ohne lange Jahre des Leidens und Einschränkungen im täglichen Leben. Nachdem vor etwa 30 Jahren der Ersatz einer sogenannten Oberflächenprothese aufgrund des unbefriedigenden Konzeptes scheiterte, liegen für die heute verwendeten Prothesen für den Oberflächenersatz nach McMinn 14-jährige Erfahrungen mit absolut überzeugenden Ergebnissen vor. Die Operation erfolgt gewebeschonend über einen kleinen Diesen Artikel schrieb: Prof. Dr. med. Reinhard Kujat Facharzt für Chirurgie Zusatzbezeichnungen: Unfallchirurgie und Sportmedizin Belegarzt der Sophien-Klinik Vahrenwald Praxis: Brühlstraße 19, 30169 Hannover www.prof-kujat.de SOPHIENjournal � Juni 2007 Hautschnitt. Hierin liegt der Vorteil für die jüngeren Patienten, da die Nachfolgeoperationen kleinere Eingriffe sind, nach denen die Patienten innerhalb kurzer Zeit wieder ein nahezu normales Leben führen können. Aus den vorgenannten Gründen ist daher der Oberflächenersatz bei nachgewiesener guter Knochensubstanz bereits bei erst 60-jährigen Patienten möglich. Die Entscheidung über die Durchführung der Operation wird im Einzelfall Neuartiges Konzept hilft chronischen Schmerzpatienten Schmerz lass nach! MEDIZIN AKTUELL �� unter Berücksichtigung des klinischen Erscheinungsbildes, der Röntgenuntersuchung und gegebenenfalls der Knochendichtemessung getroffen. Aufgrund der vielen positiven Erfahrungen wird neben der Hüfte auch an allen anderen großen Gelenken, wie Schulter, Ellenbogen, Knie und Sprunggelenk, der Oberflächenersatz bevorzugt, um wieder eine gute und schmerzfreie Gelenkfunktion zu erreichen und damit die Lebensqualität zu verbessern! SCHMERZ – jeder von uns kennt ihn. Doch glücklicherweise machen die meisten von uns nur die Bekanntschaft mit dem so genannten akuten Schmerz. Und der reicht uns eigentlich auch schon. Gut, wenn er nachlässt! Schlimmstenfalls nehmen wir dann eben eine Tablette dagegen. Doch in Deutschland leben viele Menschen mit permanentem Dauerschmerz. Der Mediziner spricht hier von chronischen Schmerzen. Deren Ursachen können sehr vielfältig sein und in vielen Fällen ist auch die Therapie lange nicht so erfolgreich, wie es wünschenswert wäre. Die Betroffenen leiden und ihre Lebensqualität nimmt hierdurch natürlich deutlich ab. Um diesen Menschen zu helfen, hat die Sophien-Klinik Hannover eine Therapievariante erarbeitet, die auf der Kombination verschiedenster therapeutischer Ansätze basiert: die multimodale Schmerztherapie. Das Projekt ging Mitte April in die Pilotphase und wird von den Patienten sehr gut angenommen. Wartezimmer kennt Uwe K. ziemlich gut. Seit rund fünf Jahren leidet der 51-Jährige an Spinalkanalstenose und hat auf der Su- che nach Hilfe bereits viele Ärzte konsultiert. „Als mir einer vor Jahren sagte, dass die Prognose für mich nicht gut aussähe und dass ich mich besser damit abfinden sollte, war das für mich ein Schlag ins Gesicht. Mit so etwas >> Lesen Sie weiter auf Seite 8. >> 7
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