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Heilung - SIFAT Heft 2/2021 - Leseprobe

„Heilung“ an sich selbst zu erfahren und „Heilung“ weitergeben zu können, ist etwas existenziell Bedeutsames. Hieraus kann sich eine positive Lebenseinstellung entwickeln und eine tiefe Verbindung zu sich selbst, anderen Geschöpfen und der Natur entstehen. Die Heilungswege reichen von uralten Traditionen wie dem Schamanismus über Rituale und Praktiken in verschiedenen Kulturen und Religionen bis in die heutige Zeit. Sie haben gemeinsam, dass der Weg zur Heilung auf einer geistigen Ebene gesucht wird und sich dann ein heilender Impuls auch materiell entfalten kann. Unsere Auswahl kann daher nur ein kleiner Streifzug durch den Bereich der Vielfalt der Heiltraditionen und -wege sein.

„Heilung“ an sich selbst zu erfahren und „Heilung“ weitergeben zu können, ist etwas existenziell Bedeutsames. Hieraus kann sich eine positive Lebenseinstellung entwickeln und eine tiefe Verbindung zu sich selbst, anderen Geschöpfen und der Natur entstehen.

Die Heilungswege reichen von uralten Traditionen wie dem Schamanismus über Rituale und Praktiken in verschiedenen Kulturen und Religionen bis in die heutige Zeit. Sie haben gemeinsam, dass der Weg zur Heilung auf einer geistigen Ebene gesucht wird und sich dann ein heilender Impuls auch materiell entfalten kann. Unsere Auswahl kann daher nur ein kleiner Streifzug durch den Bereich der Vielfalt der Heiltraditionen und -wege sein.

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Zeitschrift für Universalen Sufismus<br />

Maulana im Liebestaumel<br />

Siehe Rückseite: Gedicht und Beschreibung<br />

49. Jg.<br />

<strong>Heft</strong> 2<br />

August <strong>2021</strong><br />

<strong>Heilung</strong>


Sufismus<br />

ist eine uralte Weisheit und zugleich eine Methode der geistigen Schulung, die<br />

Menschen befähigt, diese Weisheit in ihrem täglichen Leben zu verwirklichen.<br />

Wer dem Universalen Sufismus<br />

folgen will, wie ihn Hazrat Inayat Khan und seine Nachfolger gelehrt haben<br />

und lehren, ist nicht auf bestimmte Dogmen, Rituale oder spirituelle Techniken<br />

festgelegt.<br />

Der Universale Sufismus baut eine Brücke über die Unterschiede und Grenzen,<br />

die Menschen und Religionen voneinander trennen. Er ermöglicht auch, die<br />

eigene Religion besser zu verstehen und zu leben, weshalb jeder diesen Weg<br />

gehen kann, unabhängig von der Religionszugehörigkeit.<br />

Hazrat Inayat Khan<br />

wurde am 5. Juli 1882 in der indischen Stadt<br />

Baroda geboren. Seine hoch angesehene Familie<br />

war durchdrungen vom Geist mystischer Religiosität<br />

und von der Liebe zur klassischen indischen<br />

Musik. Inayat Khan war von Kind auf in Kontakt<br />

mit den geistigen Traditionen des Islam wie des<br />

Hinduismus, in einer Atmosphäre freundlicher<br />

Toleranz über alle konfessionellen Grenzen hinweg.<br />

Im Jahre 1910 bekam er von seinem spirituellen<br />

Lehrer, Abu Hashim Madani, der der Sufi-<br />

Tradition der Chishtis angehörte, den Auftrag,<br />

den Sufismus in den Westen zu bringen. Hier<br />

wurde er der Begründer und das geistige Oberhaupt (Pir-o-Murshid) der Sufi-<br />

Bewegung und ihrer esoterischen Schule, des Inayati-Ordens, und er schuf den<br />

Universellen Gottesdienst. Längere Zeit lebte er in Suresnes bei Paris, von wo er<br />

oft zu Reisen in die ganze westliche Welt aufbrach. Seine Vorträge füllen die 13<br />

Bände seiner „Sufi Message“. Er starb am 5. Februar 1927 in New Delhi.<br />

Hazrat Inayat Khans Lehre und die seiner Nachfolger ist geprägt von einer<br />

umfassenden Toleranz, einer Verehrung und Liebe zu allen Prophetinnen und<br />

Propheten und Heiligen der Menschheit und einem Verständnis gegenüber der<br />

Vielfalt der religiösen Traditionen und Lebenserscheinungen.


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Heilung</strong><br />

Vorwort der Redaktion 4<br />

Hazrat Inayat Khan: Die Göttliche Heilkraft 5<br />

Ingrid Sophia Hüsing: Eine Heilaffirmation von Hazrat Inayat Khan 7<br />

Sirkar van Stolk: Heilbehandlung durch Hazrat Inayat Khan 8<br />

Zwei Sufi-Geschichten: Medizin und Der Heiler und die Kobra 9<br />

Pir Vilayat Inayat Khan: Heilen mit Licht 10<br />

Wali van der Zwan: Ash-Shafi – al-Kafi: Der Pfad der <strong>Heilung</strong> 12<br />

Sarida Brown: Interview – Ein Licht ging durch mich hindurch 16<br />

Alev Kowalzik: Interview – Musikerin des letzten Gefühls 20<br />

Sophia Onnen / Baraka von Kügelgen / Anahita Mettert:<br />

<strong>Heilung</strong> durch Soulwork – das eine mit dem Einen verbinden 23<br />

Malik Willand: Die Raphael-Heilarbeit – „Präsenz führt zur Erfüllung“ 26<br />

Idris Felix Baritsch: Priesterheiler und Schamanen – früher und heute 28<br />

Beatrice Aostra Balkel: Einen heiligen Bund mit der Natur schließen –<br />

Erlebnisse mit Bäumen 32<br />

Inge von Wedemeyer: Der „Trank der Unsterblichkeit“ 34<br />

Sara Soussan: Heilen, Medizin, Umgang mit Krankheit und Seuchen 37<br />

Tzvi Freeman: Die Dunkelheit vertreiben und die Erde heilen 39<br />

Psalmen aus Qumran 41<br />

Fulbert Steffensky: Misstrauen wir den Wundern! 43<br />

Peter Schütt: Die Heilkräfte meines Lehrers 45<br />

Llewellyn Vaughan-Lee: Chaos 48<br />

Rabbi Tamar Elad-Appelbaum / Sheikha Ibtisam Mahameed:<br />

Gebet der Mütter für Leben und Frieden 51<br />

Blick aus dem Fenster: Herzbrücke 53<br />

Buchbesprechungen:<br />

Dr. Edith Eva Eger: In der Hölle tanzen 54<br />

Hazrat Inayat Khan: <strong>Heilung</strong> aus der Tiefe der Seele 56<br />

Texte aus den Heiligen Schriften der Weltreligionen 58<br />

Impressum 61<br />

Projekte 62<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong> 3


Vorwort der Redaktion<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Ich betrachte mein Handeln gegenüber jedem Menschen als ein Handeln Gott<br />

gegenüber, und das Handeln eines jeden Menschen an mir nehme ich als Handeln<br />

Gottes entgegen.“<br />

Diesen Satz von Hazrat Inayat Khan aus seinem GAYAN (Nr. 502) haben wir<br />

als Motto für das <strong>SIFAT</strong>-<strong>Heft</strong> zum Thema „<strong>Heilung</strong>“ gewählt. Es beginnt mit<br />

Grundsätzen zur <strong>Heilung</strong> aus Sicht des Universalen Sufismus, die ergänzt werden<br />

durch Erfahrungen sowie weitere Entwicklungen, die darauf beruhen.<br />

„<strong>Heilung</strong>“ an sich selbst zu erfahren und „<strong>Heilung</strong>“ weitergeben zu können, ist<br />

etwas existenziell Bedeutsames. Hieraus kann sich eine positive Lebenseinstellung<br />

entwickeln und eine tiefe Verbindung zu sich selbst, anderen Geschöpfen<br />

und der Natur entstehen.<br />

Die <strong>Heilung</strong>swege reichen von uralten Traditionen wie dem Schamanismus<br />

über Rituale und Praktiken in verschiedenen Kulturen und Religionen bis in<br />

die heutige Zeit. Sie haben gemeinsam, dass der Weg zur <strong>Heilung</strong> auf einer<br />

geistigen Ebene gesucht wird und sich dann ein heilender Impuls auch materiell<br />

entfalten kann. Unsere Auswahl kann daher nur ein kleiner Streifzug durch den<br />

Bereich der Vielfalt der Heiltraditionen und -wege sein.<br />

Neben bestimmten Methoden und Techniken haben bei der <strong>Heilung</strong> auch<br />

immer die heilende Beziehung der Menschen untereinander, ihr heilsames Wirken<br />

gegenüber allen Lebewesen, ihr Verhältnis zur Umwelt und ihre Rücksicht<br />

gegenüber der Natur eine große Bedeutung. Wir erinnern an dieser Stelle gerne<br />

an <strong>SIFAT</strong> 1/2020 zum Thema „Die Erde lieben“, in dem wir uns ausführlich<br />

damit befasst haben.<br />

Neu in diesem <strong>Heft</strong> ist die Form des Interviews, die wir zweimal gewählt haben.<br />

Zum einen finden Sie ein exklusiv für <strong>SIFAT</strong> geführtes Interview, in dem Sarida<br />

Brown, die Gründerin und langjährige Leiterin des europäischen Sufi-Heilordens,<br />

ihren Lebensweg und ihre Arbeit im Heilorden sehr offen und lebendig<br />

darstellt. Um ihre Aussagen in vollem Umfang vorzustellen und keine Kürzungen<br />

vorzunehmen, haben wir den Text in zwei Teile geteilt und bringen die<br />

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.<br />

Zum anderen beruht der Text von Alev Kowalzik, die viele von ihren musikalischen<br />

und meditativen Beiträgen zu unseren Veranstaltungen kennen und<br />

4 <strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong>


Hazrat Inayat Khan: Die Göttliche Heilkraft<br />

schätzen gelernt haben, ebenfalls auf einem Gespräch, das speziell in Bezug auf<br />

den thematischen Bereich dieses <strong>Heft</strong>es geführt wurde.<br />

An dieser Ausgabe haben sich sehr viele engagierte Menschen aus unserem<br />

Umfeld mit wunderbaren Texten beteiligt. Sie waren bereit, uns sehr persönliche<br />

Beiträge zur Verfügung zu stellen oder sich auf unsere Fragen in einem<br />

Gespräch einzulassen. Wir wurden von ihnen großherzig beschenkt und reichen<br />

diese wunderbaren Geschenke sehr gerne an Sie weiter.<br />

Die Redaktion:<br />

Hans-Peter Baum, Detlef Qalbi Marzke, Claudia Nüssen, Michael Nüssen,<br />

Regina Armaiti Winkler-Reber<br />

Hazrat Inayat Khan<br />

Die Göttliche Heilkraft<br />

Aufzeichnungen von Kefayat Lloyd während der Sommerschule 1925<br />

Sufi-<strong>Heilung</strong> bedeutet: sich selbst zu einem Kanal für die göttliche Heilkraft<br />

zu machen. Dabei bildet Ihre Intelligenz den Kanal; das bedeutet nicht, dass<br />

Sie ein Kanal wie etwa eine Gasleitung sind. Der Erfolg von Heilern hängt mehr<br />

davon ab, was sie sind, als davon, was sie tun.<br />

Sie brauchen Mut und tiefe menschliche Einsicht, Mitgefühl, grenzenlose<br />

Sympathie, ihre intuitiven Fähigkeiten müssen entwickelt sein. Sie müssen die<br />

Kraft der Konzentration, endlose Geduld und Festigkeit besitzen. Sie müssen in<br />

der Lage sein, sich von der Krankheit zu trennen. Machen Sie sich niemals zu<br />

einem Teil der Krankheit oder des Leids, denken Sie niemals an Schmerz oder<br />

Krankheit, – begreifen Sie, dass das Licht, das durch Sie kommt, die Krankheit<br />

hinwegfegt, und bedenken Sie, dass Sie nur der Kanal sind.<br />

Heilende müssen immer in Übung bleiben, um Heilkraft anzureichern. Die<br />

Vorbereitung auf das heilende Wirken besteht darin, das ganze Leben in der<br />

Gegenwart Gottes zu leben. Möge sich die Kraft für den Dienst an der leidenden<br />

Menschheit in uns aufbauen. Wir können sie jederzeit ansammeln, denn<br />

wir leben in ihr, wie der Fisch im Meer lebt.<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong> 5


Hazrat Inayat Khan: Die Göttliche Heilkraft<br />

Wenn Sie einem Patienten helfen wollen, entspannen Sie sich zunächst, dann<br />

erkennen Sie die große Antriebskraft des Lebens in der Gegenwart Gottes. Stellen<br />

Sie sich diese als eine alles durchströmende, sprudelnde Quelle in ihrem<br />

Innern vor. Realisieren Sie, dass Sie mit ihr verbunden sind. Der mystische Atem<br />

ist die Verbindung zwischen Gott und der Natur. Der Atem Gottes lässt diese<br />

Erde im Raum schweben. Alles hier existiert, weil es am Atem Gottes teilhat.<br />

Um sich selbst zu heilen, ist ein Wechsel des Bewusstseinszentrums aus dem<br />

Verstand hin zur Seele erforderlich. Erkennen Sie das „Ich“ als die Seele, leben<br />

Sie in diesem Bewusstsein; sagen Sie nicht: „Ich habe Kopfschmerzen“, sondern<br />

„Mein Körper hat Kopfschmerzen“. Machen Sie sich klar, dass die ganze<br />

Lebensaufgabe darin besteht, das Bewusstsein vom Unwirklichen ins Wirkliche<br />

zu verschieben.<br />

Eine Übung, um die Kraft der Konzentration zu trainieren:<br />

Aufrecht stehen und sich auf die vollkommene Gesundheit von Körper, Herz<br />

und Seele konzentrieren. Die Göttlichkeit im Inneren wahrnehmen.<br />

Denken Sie an Ihre Patienten und stellen Sie sich diese ausschließlich als vollkommen<br />

gesund vor.<br />

Denken Sie an sie, wie sie sein sollten und wie wir sein sollten.<br />

Blenden Sie Schmerz, Elend und Krankheit aus.<br />

Wir durchdringen die Materie mit göttlicher Kraft, um sie vollkommen zu<br />

machen. Wir verleugnen die Materie nicht, wir beleben sie, damit sie ihrem<br />

Zweck dienen kann.<br />

Heilende müssen, von Anfang bis Ende, die Idee der <strong>Heilung</strong> aufrechterhalten,<br />

und nichts sonst! Spirituelle Heiler und Heilerinnen sind nie erschöpft;<br />

das konkrete Ausführen einer Behandlung ermüdet nie. Wir schöpfen aus der<br />

göttlichen Quelle.<br />

Um Heilkraft und heilende Präsenz zu erhalten, bedarf es der Reinheit von<br />

Körper, Geist und Seele. Die reine Gegenwart der Heilenden muss eine überfließende<br />

Quelle aus Lebensenergie und Magnetismus sein.<br />

Fernheilung<br />

Bitten Sie die Patienten für einige Zeit, sagen wir eine Viertelstunde, zu einer<br />

festgelegten Zeit in einer aufnahmefähigen Haltung zu bleiben. Selbst wenn Sie<br />

die Heilkraft nicht zur gleichen Zeit senden, werden die Patienten sie erhalten.<br />

Die Patienten können zu diesem Zeitpunkt sogar schlafen, wenn sie jedoch<br />

6 <strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong>


Ingrid Sophia Hüsing: Eine Heilaffirmation von Hazrat Inayat Khan<br />

wach sind, bitten Sie sie, sich zu entspannen.<br />

Bei Fernbehandlungen ist es empfehlenswert, wenn sich in ihr Zimmer setzen<br />

um das Gemüt zu entspannen. Vergegenwärtigen Sie sich, dass Sie mit der<br />

großen, unerschöpflichen Quelle des Lebens in Verbindung stehen. Machen Sie<br />

sich ein geistiges Bild vom Patienten. Ein Porträt kann hilfreich sein. Denken<br />

Sie nicht an die Krankheit Ihres Patienten, denken Sie, dass es ihm oder ihr<br />

vollkommen gut geht, denken Sie an den göttlichen Funken in ihm oder ihr.<br />

Dann machen Sie sich ganz still, und lassen Sie den Heilstrom auf dem Gedankenkanal,<br />

den Sie geschaffen haben, zum Patienten fließen.<br />

Kefayat Gladys I. Lloyd (Sheikha)<br />

Frau Gladys I. Lloyd wurde in England als Tochter einer christlichen Adelsfamilie geboren.<br />

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1921 widmete sie ihr Leben dem Werk der<br />

Sufi-Botschaft und bot Pir-o-Murshid Inayat Khan ihren Dienst an. Unter anderem<br />

konnte dieser ihr Haus in London für seine Interviews und Vorträge nutzen.<br />

Ingrid Sophia Hüsing<br />

Eine Heilaffirmation von Hazrat Inayat Khan<br />

Ich entstamme einer vollkommenen Quelle<br />

und mein Weg hat ein vollkommenes Ziel.<br />

Das Licht des vollkommenen Wesens<br />

ist in meiner Seele entzündet.<br />

Ich lebe, bewege mich und habe mein Sein in Gott.<br />

Und nichts auf der Welt –<br />

Weder Vergangenes noch Gegenwärtiges –<br />

hat die Macht, mich zu verletzen.<br />

Ich erhebe mich über alles.<br />

(Vol. IV, The Book of Health, S. 48)<br />

Als ich diese Zeilen vor einigen Jahren zum ersten Mal hörte, war ich zutiefst<br />

berührt und spürte, dass sie in mir etwas Tiefes zum Klingen brachten.<br />

Natürlich kannte ich von Murshid Hazrat Inayat Khan so viele andere wunderbare,<br />

berührende Texte. Diese Worte aber sind seitdem in der Tiefe bei mir,<br />

wie ein besonderer Schatz, auf den ich immer wieder zurückkommen kann.<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong> 7


Sirkar van Stolk: Heilbehandlung durch Hazrat Inayat Khan<br />

Sie haben so etwas Tröstliches, Schützendes, im Sinne von „alles ist gut, es war<br />

schon immer gut, es wird gut …“ So wie aufgehoben sein in elterlichen Armen.<br />

Es gibt mir ein Gefühl, von etwas Größerem, Ganzen, ein selbstverständlicher<br />

Teil zu sein. Die letzte Zeile zeigt mir den Weg, nicht (mehr) verwickelt zu sein,<br />

aus anderer Perspektive zu schauen, das Ganze zu sehen. Und ich bin zutiefst<br />

dankbar, so einen Schatz gefunden zu haben.<br />

Durch die Worte Murshids kam ich auch wieder in Verbindung mit einem<br />

Text von Diedrich Bonhoeffer, der mir in Jugendzeiten viel bedeutete und<br />

Stärke und Hoffnung gab in schwierigen Situationen:<br />

„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarte ich getrost, was kommen mag ...“<br />

Murshids Text klingt mir wie eine höhere Oktave davon.<br />

PS. Die Worte von Murshid Hazrat Inayat Khan stehen in einem Kontext von<br />

Gesprächen mit seinen Schülern zu Fragen im Umgang mit Krankheiten.<br />

Sirkar van Stolk<br />

Heilbehandlung durch Hazrat Inayat Khan<br />

Im Im Frühjahr 1925 erteilte mir der Murshid den Auftrag, die Sommerschule<br />

zu organisieren, die im Juni in Suresnes stattfinden sollte. Ich fühlte mich aber –<br />

in Anbetracht meiner schwachen Gesundheit – dieser Aufgabe nicht gewachsen.<br />

Der Murshid hingegen war zuversichtlich. „Ich bin sicher, du kannst es“, sagte er.<br />

„Mit Gottes Hilfe.“ Am 24. März verließ ich mit ihm Southampton. Obwohl der<br />

Murshid überbeschäftigt war wie immer, wenn er sich in Suresnes aufhielt, kam<br />

er jedoch jeden Abend zur Heilbehandlung zu mir in meine Pension in St.Cloud.<br />

Ohne jede Frage, diese Behandlungen halfen mir wirklich, ich wurde bedeutend<br />

leistungsfähiger. Ich bin als Junge immer äußerst aktiv gewesen, aber vier Jahre<br />

erzwungener Ruhe haben es mir zur Gewohnheit gemacht, mich als einen Kranken<br />

zu betrachten, der sich mit seinem Schicksal wohl oder übel abfinden muss.<br />

Jetzt, nachdem ich mich von Tag zu Tag gesünder fühlte, schwand in gleichem<br />

Maße die Vorstellung, dass ich ein untauglicher Invalide sei. Es war einfach herrlich<br />

und schließlich gewann ich die Überzeugung, völlig gesund zu sein.<br />

aus: Sirkar van Stolk und Daphne Dunlop: Inayat Khan und seine Botschaft von Liebe,<br />

Harmonie und Schönheit. East-West Publications, Rotterdam 1972, S. 44f.<br />

8 <strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong>


Zwei Sufi-Geschichten<br />

Zwei Sufi-Geschichten<br />

Medizin<br />

Eines Tages kam ein junger Mann in eine Khankah und wurde vom Murshid<br />

als Schüler angenommen. Der Murshid teilte den neuen Schüler zum Dienst<br />

ein, die Latrinen der Khankah zu putzen.<br />

Der junge Mann stammte aus einer vornehmen Familie und seine Mutter war<br />

eine Ärztin. Als die Mutter erfuhr, welchen Dienst ihr Sohn zu erfüllen hatte,<br />

schrieb sie dem Murshid diese Nachricht: „Ich schicke Ihnen zehn Diener, um<br />

die Latrinen zu putzen. Bitte geben Sie meinem Sohn eine andere Aufgabe.“<br />

Der Murshid antwortete: „Es überrascht mich, solch eine Nachricht zu erhalten<br />

von einer, die sich mit den Heilkünsten auskennt. Würden Sie bei einer<br />

Erkrankung der Leber Ihres Sohnes annehmen, dass er geheilt wird, wenn zehn<br />

Diener seine Medizin trinken?“<br />

Der Sohn putzte weiter die Latrinen, und in seinem späteren Leben wurde er<br />

selbst ein großer Murshid, der viele Schüler inspirierte und leitete.<br />

aus dem Blog von Nawab Pasnak: innercall.towardthe1.com/tales-medicine/<br />

Der Heiler und die Kobra<br />

Mohammed Ali Khan, der Cousin von Hazrat Inayat Khan, erzählte manchmal<br />

folgende Geschichte aus seiner Jugend. Es geht um einen Schlangenbiss und ein Heilwunder:<br />

In Baroda waren einmal auf einer bestimmten Straße Bauarbeiten im Gange<br />

und ein Holzbrett war über ein Loch in der Straße gelegt. Unter dem Brett<br />

hatte sich eine Kobra versteckt. Als ein junger Mann im Vorübergehen auf das<br />

Brett trat, fühlte sich die Schlange aufgeschreckt und biss ihn ins Bein.<br />

Gleich nebenan wohnte ein Heiler, der ein Murshid war und auch ein Ringkämpfer.<br />

Dorthin wurde der junge Mann gebracht. Ich war gerade bei diesem<br />

Murshid zu Besuch und wurde Zeuge des Geschehens<br />

Der Murshid begann, zu der Kobra in dem Jungen zu sprechen und sagte:<br />

„Geh weg von ihm!“, und die Kobra antwortete durch den Jungen: „Nein!“<br />

„Warum nicht?“, fragte der Heiler.<br />

„Er hat mir wehgetan“, erwiderte die Schlange.<br />

„Doch nicht mit Absicht. Du musst ihn verlassen!“, beharrte der Murshid.<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong> 9


Pir Vilayat Inayat Khan: Heilen mit Licht<br />

Doch die Schlange weigerte sich immer noch, wegzugehen, also sagte der<br />

Murshid schließlich: „Ich warne dich. Du hast einen unschuldigen Jungen verletzt,<br />

der dir nicht wehtun wollte. Wenn du ihn nicht verlässt, muss ich dich<br />

töten.“ Und er ließ sich ein Stück Seil bringen.<br />

Dreimal warnte er die Schlange, dass sie ihn verlassen müsste oder sonst dem<br />

Tod gegenüberstünde. Doch die Schlange blieb bei ihrer Weigerung. So nahm<br />

der Murshid am Ende ein Messer und zerschnitt das Seil in Stücke.<br />

„Geht jetzt hin“, sagte er zu den Umstehenden, „und schaut unter das Brett.“<br />

Wir gingen also los und nahmen vorsichtig das Brett über dem Loch weg.<br />

Zu unserem Erstaunen fanden wir die Schlange dort tot vor, in mehrere Stücke<br />

geschnitten. Vom selben Moment an begann der Junge, seine Gesundheit wieder<br />

zu erlangen.<br />

aus dem Blog von Nawab Pasnak:<br />

innercall.towardthe1.com/glimpses-the healer-and-the-cobra/<br />

Übersetzung: H.-P. Baum<br />

Mohammed Ali Khan (1881-1958), Cousin von Hazrat Inayat Khan, mit dem zusammen<br />

er 1910 die Reise in den Westen antrat. Er hatte besondere Fähigkeiten zu heilen,<br />

war ein Musiker und Sänger und leitete später die Internationale Sufibewegung.<br />

Pir Vilayat Inayat Khan<br />

Heilen mit Licht<br />

1. Anstatt sich vorzustellen, du wärst ein kristalliner Körper, der Licht absorbiert<br />

und ausstrahlt, identifiziere dich mit deiner pulsierenden Aura selbst.<br />

Visualisiere den Sternenhimmel: die Planeten, die Sterne, die Galaxien, die<br />

kosmische Strahlung. Das Universum ist in Wirklichkeit ein Ozean aus<br />

Licht, und deine Aura ist wie eine Welle oder eine Art Ausbruch in diesem<br />

Ozean aus Licht. Es ist der ganze Ozean, der in jeder Welle auftaucht; das heißt,<br />

das Ganze ist in jedem Teil seiner selbst beteiligt.<br />

Einatmen: Das Licht des ganzen Ozeans strömt als deine Aura zusammen.<br />

Den Atem anhalten: Du identifizierst dich mit deiner Aura, indem du sie als die<br />

Schablone ansiehst, nach der dein Körper geformt wurde und ständig erneuert<br />

wird.<br />

10 <strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong>


Pir Vilayat Inayat Khan: Heilen mit Licht<br />

Ausatmen: Deine Aura reicht bis in den Sternenhimmel.<br />

2. In einem fortgeschrittenen Stadium wirst du, wenn du den Atem anhältst,<br />

entdecken, dass das Licht in der Mitte deiner Aura nicht wie an der Oberfläche<br />

strahlt, sondern sich selbst durchdringt. Das Licht ist alles durchdringend. Darüber<br />

hinaus scheint eine neue, frische Lichtausstrahlung aus den unergründlichen<br />

Tiefen deines Wesens aufzutauchen.<br />

Erforsche deine Aura und jedes Chakra: Achte auf das Empfinden in jedem<br />

Chakra und seine besondere Farbe. Die Farben deiner Chakren werden manchmal<br />

sehr schnell wechseln, je nach deiner Stimmung oder deiner Einstimmung.<br />

Achte darauf, wie die besondere Art von Energie, die du in einem Chakra fühlst,<br />

dazu neigt, ihre Frequenz zu verändern, wenn sie in das nächste Chakra fließt.<br />

Unterstes Chakra, Muladhara: rot<br />

Zweites Chakra, Swadhisthana: terrakottafarben<br />

Solarplexus-Chakra, Manipura: orange (oder gelb)<br />

Herzchakra, Anahata: golden<br />

Kehlchakra, Vishuddha: grün<br />

Drittes Augenchakra, Ajna: violett<br />

Kronenchakra, Sahasrara: farblos, mehrfarbig (weiß)<br />

Achte auf die Korona, die jedes Chakra umgibt.<br />

3. Einatmen: Sobald du mit der Natur jedes Chakras vertrauter geworden bist,<br />

verschiebe in einer einzigen Einatmung dein Bewusstsein vom unteren Ende der<br />

Wirbelsäule bis zum Kronenchakra, während du die Farben visualisierst.<br />

Dadurch entwickelt sich die Fähigkeit, die Frequenzen des Lichts vom Infrarotbereich<br />

in den ultravioletten Bereich zu wandeln. Dies ist ein hermetisches<br />

Geheimnis, das aus der Tradition der Heiligen Drei Könige stammt: Feuer in<br />

Licht umzuwandeln.<br />

Wir können jetzt das Empfinden von Klarheit und Transparenz auf den Verstand<br />

und die Emotionen ausdehnen.<br />

Den Atem anhalten: sich vorstellen, dass du über eine Schwelle in eine völlig<br />

andere Sphäre der Realität gelangst. Dein Identitätsbewusstsein verschiebt sich<br />

plötzlich vom Gewebe des Lichts (deiner Aura) in eine leuchtende Intelligenz:<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong> 11


Wali van der Zwan: Ash-Shafi – al-Kafi: Der Pfad der <strong>Heilung</strong><br />

formlos, farblos, nicht im Raum oder in der Zeit angesiedelt und daher ewig.<br />

Du wirst dir zunehmend der reinen Leuchtkraft deiner Intelligenz bewusst. Du<br />

identifizierst dich mit ihr. Dieses Licht ist das Licht, das sieht, und nicht das<br />

Licht, das gesehen wird.<br />

Ausatmen: Nimm die Auswirkung des Erwachens deiner Intelligenz auf deine<br />

Aura wahr, die nun unvergleichlich strahlen wird.<br />

bearbeitete Version aus: „Die Ekstase jenseits des Wissens“ von Pir Vilayat Inayat Khan<br />

Pir Vilayat Inayat Khan (1916-2004) war bis zu seinem<br />

Lebensende das geistige Oberhaupt des von ihm gegründeten<br />

Internationalen Sufiordens (Inayatiyya). Er lehrte<br />

in vielen Teilen der Welt und pflegte den Kontakt mit Wissenschaftlern<br />

und geistigen Lehrern aus allen religiösen<br />

Traditionen.<br />

Zur Ergänzung Wir möchten wir auf einen Artikel von<br />

Sarida Brown hinweisen: „<strong>Heilung</strong> durch Programmierung<br />

des Universums – Pir Vilayats Inspiration und<br />

Vermächtnis“, der Pir Vilayats Lehre bezüglich <strong>Heilung</strong><br />

ausführlicher darstellt. Siehe: www.inayatihealingorder.org/index.php/resources/pirvilayat-archive/healingthrough-programming-univers<br />

Wali van der Zwan<br />

Ash-Shafi – al-Kafi: Der Pfad der <strong>Heilung</strong><br />

Es einige Geschichten über die großen Heilfähigkeiten von Hazrat Inayat<br />

Khan. Wie zu erwarten, war <strong>Heilung</strong> für ihn ganzheitlich:<br />

„Der Vorgang der Meditation ist eine Behandlung für alle Krankheiten. Der<br />

Grund dafür ist, dass das offenbarte Leben aus dem nichtoffenbarten kommt.<br />

Das nichtoffenbarte Leben ist frei von jeder Aktivität und voller Ruhe; es ist<br />

Frieden an sich. Daher war der Name Gottes bei den Menschen in alten Zeiten<br />

Salaam, das heißt Frieden.<br />

Kein Heilmittel ist deshalb stärker als Frieden. Medikamente können helfen,<br />

doch nur bis zu einem gewissen Punkt. Sie können dem Körper helfen,<br />

aber nicht dem Geist. Eine psychologische Behandlung kann vielleicht dem<br />

12 <strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong>


Impressum | Mitteilungen vom Verlag Heilbronn<br />

Impressum<br />

<strong>SIFAT</strong> – Zeitschrift für Universalen Sufismus<br />

ISSN 1420-1712<br />

Gegründet 1972 von Karima Sen Gupta, von 1997 - 2016 von Marita Ischtar Dvořák und<br />

Wolfgang Huraksh Meuthen herausgegeben<br />

Herausgeber und Redaktion:<br />

Hans-Peter Baum hpbaum@nord-com.net 0049-(0)421 353528<br />

Michael Nüssen michaelnuessen@t-online.de 0049-(0)40 357 33 006 (V. i. S. d. P.)<br />

Claudia Nüssen claudianuessen@t-online.de 0049-(0)40 215439<br />

Regina Armaiti Winkler-Reber rwinklerreber@posteo.de 0049(0)731-7187642<br />

Detlef Qalbi Marzke dmarzke@gmx.de 0049-(0)4105 154416<br />

<strong>SIFAT</strong><br />

Preise ab 2020:<br />

erscheint in der Regel dreimal jährlich zum Selbstkostenpreis<br />

€ 18,00 pro Jahr für 3 <strong>Heft</strong>e inkl. Versand – Abonnement<br />

Geschenk-Abonnement – € 18,00 für 3 <strong>Heft</strong>e (1 Jahr)<br />

€ 23,70 pro Jahr für 3 <strong>Heft</strong>e als Printausgabe und als eBook<br />

€ 3,80 als PDF-Book Einzelkauf über unseren Shop | ABO € 11,00<br />

€ 6,00 zzgl. Versandkosten für Einzelhefte, soweit lieferbar<br />

Zahlbar in Euro: Konto Verlag Heilbronn, Josef Ries, Postbank<br />

IBAN: DE54 7001 0080 0714 0168 02 BIC: PBNKDEFF<br />

Vertrieb, Bestellungen und Abonnentenverwaltung:<br />

Verlag Heilbronn, Josef Ries, Kaiser-Heinrich-Straße 37, D-82398 Polling<br />

sifat@verlag-heilbronn.de www.verlag-heilbronn.de<br />

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Folgende <strong>SIFAT</strong>-<strong>Heft</strong>e sind noch lieferbar:<br />

<strong>Heft</strong> 1 / <strong>2021</strong> – Klangbrücken<br />

<strong>Heft</strong> 3 / 2020 – Kraftquellen<br />

<strong>Heft</strong> 2 / 2020 – AUFeinander achten<br />

<strong>Heft</strong> 1 / 2020 – Die Erde lieben<br />

<strong>Heft</strong> 3 / 2019 – Religion und Wissenschaft II<br />

<strong>Heft</strong> 2 / 2019 – Religion und Wissenschaft<br />

<strong>Heft</strong> 1 / 2019 – Glaube und Zweifel<br />

<strong>Heft</strong> 3 / 2018 – Mutige Frauen – Gelebte Spiritualität<br />

<strong>Heft</strong> 2 / 2018 – Sonderheft: Noor-un-Nisa Inayat Khan<br />

<strong>Heft</strong> 1 / 2018 – Sehnsucht der Seele<br />

<strong>Heft</strong> 3 / 2017 – Geschwisterlichkeit<br />

<strong>Heft</strong> 2 / 2017 – Gerechtigkeit<br />

<strong>Heft</strong> 1 / 2017 – Opfer und Opfern<br />

<strong>Heft</strong> 2 / 2016 – Religion und Liebe<br />

<strong>Heft</strong> 1 / 2016 – Ein menschenfreundlicher Islam<br />

<strong>Heft</strong> 3 / 2015 – Grenzen überwinden<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong> 61


Projekte<br />

Die Sufi-Saint-School in Ajmer/Indien<br />

Seit 25 Jahren vermittelt die Sufi-Saint-School Bildung und universelle ethische Werte<br />

für eine bessere Zukunft der Kinder, insbesondere auch für die Förderung von Mädchen.<br />

Dank der Unterstützer ist die Sufi-Saint-School eine „Privatschule für Arme“; denn die<br />

geringen Schulgebühren richten sich nach dem, was die meist armen Eltern bezahlen<br />

können. Die Schüler aus ganz armen Familien können die Sufi-Saint-School völlig kostenlos<br />

besuchen, dank Ihrer Patenschafts-Stipendien (84 Euro jährlich). Das Ziel der<br />

Sufi-Saint-School ist es, Kinder verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zusammen zu<br />

bringen, ungeachtet ihrer Kaste, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion und ihres Geschlechts,<br />

um ihnen eine kostenlose oder kostengünstige Bildung zu ermöglichen, als Basis für<br />

eine Zukunft, in der sie sich selbst erhalten können. Unsere Schule möchte den Schülern<br />

das Gefühl von Harmonie, Frieden und universeller Brüderlichkeit vermitteln,<br />

damit sie bessere Bürger dieser Welt werden können.<br />

Spendenkonto: Förderverein Sufi-Saint-School e. V.<br />

Kto.-Nr.:4026679400 • BLZ: 43060967 (GLS Bank)<br />

IBAN DE09 4306 0967 4026 6794 00<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.sufi-saint-school-ev.de<br />

Das Hope Project in Basti / New Delhi<br />

Trotz der wachsenden Zahl von Menschen, die verzweifelt auf unsere Hilfe angewiesen<br />

sind, konnten wir meist helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Die Mehrzahl<br />

der Hilfesuchenden sind Frauen und Mädchen. Von der Kinderkrippe über die Schule<br />

bis zu unseren Ausbildungsprogrammen nehmen wir Einfluss auf das Leben der armen<br />

und unterprivilegierten Menschen im Stadtteil Basti von Delhi. Wir sind zutiefst dankbar<br />

für die Spenden derer, die unsere Arbeit unterstützen.<br />

Spendenkonten des Dargah Hazrat Inayat Khan Hope Projects<br />

Deutschland: Verein Lebenshilfe Indien, IBAN DE25 4786 0125 1444 7305 00<br />

„Spende für Hope Project“<br />

Niederlande: Stichting Hazrat Inayat Khan Dargah, „Hope Project“,<br />

IBAN NL36TRIO0212484001, BIC TRIONL2U, Kennwort: „Hope Project"<br />

Schweiz: Förderverein „Hope Projekt“, CH11 8009 7000 0064 84307<br />

Raiffeisenbank Laufental-Thierstein, 4242 Laufen<br />

Österreich: Indienhilfe, IBAN AT17 1400 0032 2013 7570, BIC BAWAATWW<br />

„Spende für Hope Project"<br />

Viele weitere Informationen auf der Homepage des Hope Projekts:<br />

www.hope-project.de<br />

62 <strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong>


Projekte<br />

Die Abrahamic Reunion e. V. (früher: Global Hope Fund e. V.)<br />

Die Abrahamic Reunion ist eine beständig wachsende Gruppe von religiösen und spirituellen<br />

Führungspersönlichkeiten in Israel und Palästina. Einige dieser Menschen sind<br />

hochrangige religiöse Würdenträger, andere wiederum engagierte spirituelle Friedensarbeiterinnen<br />

und Friedensarbeiter. Der Global Hope Fund e. V. unterstützt die Abrahamic<br />

Reunion.Weitere Informationen finden Sie unter: www.abrahamicreunion.org<br />

Spendenkonto: Abrahamic Reunion e. V.<br />

GLS Bank • IBAN: DE53 4306 0967 7911 7358 00 • BIC: GENODEM1GLS<br />

Das Projekt „Musik für Frieden und Völkerverständigung“ ist eine internationale<br />

private Initiative, die im April 2017 die Form eines eingetragenen gemeinnützigen<br />

Vereins gefunden hat. Sie ist aus einer Reihe von Aufführungen der H-Moll-Messe<br />

von Johann Sebastian Bach hervorgegangen, die durch den Mystiker Vilayat Inayat<br />

Khan inspiriert wurden: 1996 in Dachau auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte, 1999<br />

in Ottobeuren, 2006 in Paris, 2010 in Frankfurt und zur Jahreswende 2016/2017 in<br />

Jerusalem, Bethlehem und Nazareth sowie 2018 in Wien. Ein Chor mit 120 Sängerinnen<br />

und Sängern und ein 30-köpfiges Orchester vereinte dort Menschen aus den Niederlanden,<br />

Belgien, Frankreich, Österreich, der Schweiz, Deutschland, England, den<br />

USA, Israel, Australien, Russland und Kolumbien.<br />

Die Durchführung der Friedenskonzerte wird von den Teilnehmern selbst und über<br />

Spenden finanziert. Allen Spendern unseren großen Dank. Schauen Sie doch auf unsere<br />

Website oder schreiben Sie einen Kommentar www.music-for-peace.net<br />

Musik für Frieden und Völkerverständigung e. V. • Talstraße 29a • D-78112 St.Georgen<br />

Vereins- und Spendenkonto:<br />

GLS Bank • IBAN: DE04 4306 0967 7045 6716 00 • BIC: GENODEM1GLS<br />

Verein „Buch und Mystik e. V.“<br />

Freunde des Universalen Sufismus und Mitglieder von Inayatiyya sowie der Sufi Ruhaniat<br />

haben im Februar 2018 den Verein „Buch und Mystik“ gegründet, um die Verwirklichung<br />

für moderne zeitgemäße Publikationen (Print, Digital, Audio, Video), Websites,<br />

Blogs etc. nach Hazrat Inayat Khan und seiner Nachfolger in deutscher Sprache zu<br />

unterstützen. Buch und Mystik e. V. fördert die Finanzierung von Übersetzungen. Der<br />

Verein unterstützt oder organisiert ebenso Veranstaltungen zur Literaturvermittlung (z.<br />

B. Lesungen, Buchvorstellungen, Diskussionen). Wichtig ist ihm neben der Erweiterung<br />

von Medienkompetenz auch eine Lese- und Erzählkultur, die dem Verständnis<br />

und Respekt für verschiedene Religionen und Kulturen Rechnung trägt. Er kooperiert<br />

mit den Organisationen des Universalen Sufismus und anderen Organisationen zur Förderung<br />

von gesellschaftlicher Toleranz im Allgemeinen und besonders der Förderung<br />

der Toleranz zwischen Menschen verschiedener Religionen. Damit dient der Verein<br />

letztlich der Völkerverständigung und Friedensbildung.<br />

Buch und Mystik e. V. • Kontakt: info@buchundmystik.de • www.buchundmystik.de<br />

Spendenkonto: Vereinigte Sparkassen Weilheim,<br />

IBAN: DE33 7035 1030 0032 4554 61 • BIC: BYLADEM1WHM<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2021</strong> – <strong>Heilung</strong> 63


Tanz'<br />

mein Herz,<br />

und schwing'<br />

im Reigen.<br />

Werde ganz<br />

und bring'<br />

den Schmerz<br />

zum Schweigen.<br />

Unser Leben<br />

ist kein Spiel.<br />

Nur ein Ziel<br />

kann es<br />

hier geben.<br />

Fass es,<br />

lass es<br />

einfach los.<br />

Dann fällt<br />

das Glück dir<br />

in den Schoß.<br />

Und weilt<br />

fortan im Hier<br />

der Welt<br />

als Liebe.<br />

Gott ist groß!<br />

Er heilt.<br />

Durch Liebe …<br />

K M R <strong>2021</strong><br />

Allahu Akbar<br />

Die kleine lyrische Hommage auf den großen Meister<br />

der persischen Dichtkunst des Mittelalters Jalal ad-<br />

Din Muhammad bin Saih Baha Rumi, auch Maulana<br />

genannt, ist das kurze Ergebnis einer langen Betrachtung<br />

des auf der Vorderseite abgebildeten textilen<br />

Wandbehangs, welcher die Türe unseres Meditationsraums<br />

ziert. Das auf einem Jacquardwebstuhl hergestellte<br />

kunstvoll gestaltete Schriftbild eines anonymen<br />

Kalligrafen mit Zeichen und Zeichnungen aus dem<br />

arabischen Alphabet stellt den legendären Mystiker,<br />

Gelehrten und Gründer des Mevlevi-Derwisch-Ordens<br />

(al-Maulawiyya) des 13. Jahrhunderts als tanzenden<br />

Sufi im Sema dar, der rituellen Hinwendung und Hingabe<br />

an den Einen Göttlichen Geliebten durch Singen,<br />

Instrumentalspiel, Tanzen, religiöse Rezitation und<br />

aktives Zuhören im heiligen Drehtanz und heilenden<br />

Wirbelgebet. Wenn sich am Ende des o. s. Gedichts<br />

Liebe einzig auf Liebe reimt, möchte dies Ausdruck des<br />

Ishq-allah Mah-bud-lillah sein, der mystischen Erfahrung<br />

am Dreh- und Angelpunkt des Lebens, wenn sich<br />

ALLAH im Licht der Tanztrance den Derwischen als<br />

Liebe, Liebender und Geliebter in einem offenbart.<br />

Karl Michael Ranftl (mi-ra-k-el@t-online.de)

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