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Heidja Herbst 2021

Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben in der Südheide.

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Gesundheit

Künstlicher Aortenbogen

nach Maß

Premiere im HGZ Bad Bevensen: 79-jähriger

Paenn neuarge Gefäßprothese implaniert

INES BRÄUTIGAM

Die Brust schmerzt, der Atem rasselt,

die Stimme wird heiser und

das Schlucken fällt schwer. Diese

und ähnliche Symptome können Anzeichen

für eine Aussackung der

Hauptschlagader – ein Aortenaneurysma

– im Bereich des Brustkorbs sein. Im

Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) Bad

Bevensen wurde jetzt ein solches Aneurysma

bei einer 79-jährigen Patientin

erstmals mit einem neuartigen Stent –

einer sogenannten dreifach gebranchten

Aortenbogen-Prothese – erfolgreich

behandelt. Es ist bislang die zweite Prothese

ihrer Art, die bundesweit implantiert

wurde.

Weniger belastende Methode

Dr. Thomas Nolte und Dr. Marna Fink nahmen den minimalinversiven Eingriff vor, für den nicht,

wie sonst üblich, der Brustkorb der Paenn geöffnet werden musste.

Foto: HGZ

Auf den Monitoren im Hybrid-OP ist die Struktur

der implanerten Aortenbogen-Prothese

gut sichtbar.

Foto: HGZ

„Das Besondere ist, dass hier nicht, wie

sonst in diesen Fällen erforderlich, der

Brustkorb geöffnet werden muss“, erklärt

Dr. Thomas Nolte, Chefarzt der

Klinik für Gefäßchirurgie und des

Wundzentrums am HGZ, der gemeinsam

mit Oberärztin Dr. Martina Fink

diesen minimalinvasiven Eingriff durchgeführt

hat. Auch auf den Einsatz einer

Herz-Lungen-Maschine kann dabei verzichtet

werden. All dies sind Faktoren,

die für den Patienten deutlich weniger

Belastung bedeuten.

So innovativ die Prothese als solche

ist, so vertraut sind den Bad Bevenser

Gefäßchirurgen die einzelnen, etablierten

Operationsschritte aus ihrem täglichen

Tun: Die große Aortenbogen-Prothese

wird durch einen wenige Millimeter

großen Schnitt über die Leistenschlagader

eingeführt, zum Brustkorb

vorgeschoben und dort im Aortenbogen

entfaltet. Drei weitere kleine Stents werden

über Zusatzschnitte am Hals und in

der linken Achsel eingeführt und verbinden

die Haupt-Prothese mit den

Schlagadern, die Kopf und Arme versorgen.

Somit ist das Aneurysma von der

Durchblutung ausgeschaltet, damit es

sich nicht mehr weiter vergrößern oder

schlimmstenfalls platzen kann. „Das

Besondere ist, dass hier gleich alle drei

Schlagadern, die vom Aortenbogen abzweigen,

versorgt werden“, erklärt

Dr. Martina Fink.

Doch nicht für jeden Patienten kommt

ein Eingriff dieser Art in Frage. In diesen

Fällen kommt die enge Zusammenarbeit

der Spezialisten aus dem Gefäßzentrum

und der Herzchirurgie im Aortenteam

zum Tragen, das von der Gefäßchirurgin

Dr. Martina Fink und der

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