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40-2021 Aktuell Obwalden

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AKTUELL<br />

IM ARCHIV<br />

Der lange Schatteneines Bundesrats<br />

Vorgenau 50 Jahren trat Ludwig vonMoos als Bundesrat zurück. Der<br />

Sachsler war zwölf Jahrelang der grosse Stolz des Kantons gewesen.<br />

Doch bis heute hält sich auchKritik: Warder Magistrat rechtsextrem?<br />

Der bisher einzige Bundesrat aus dem<br />

Kanton <strong>Obwalden</strong> war der Sachsler<br />

Ludwig von Moos (1910–1990). Der<br />

studierte Jurist und CVP-Politiker sass von<br />

1959 bis 1971 in der Landesregierung. Kein<br />

Wunder, dass im Vorfeld seiner Wahl zum<br />

Bundesrat am 17. Dezember 1959 ganz <strong>Obwalden</strong><br />

aus dem Häuschen war.<br />

Gleich vier Sitze inder Landesregierung<br />

hatte die vereinigte Bundesversammlung<br />

zu besetzen. Neben Ludwig von Moos gewählt<br />

wurden damals Jean Bourgknecht<br />

(CVP, Nachfolger von Philipp Etter), Willy<br />

Ludwig vonMoos. (Staatsarchiv)<br />

Spühler (SP, Nachfolger von Hans Streuli)<br />

und Hans-Peter Tschudi (SP, Nachfolger<br />

von Giuseppe Lepori).<br />

Ludwigvon Moos war auch vorder Bundesratswahl<br />

kein unbekanntes Gesicht in<br />

<strong>Obwalden</strong>. Ganz im Gegenteil: Während<br />

seiner steilen Karriere hatte er dem Kanton<br />

inden Jahren zuvor seinen Stempel<br />

aufgedrückt –als Sachsler Gemeinderat,<br />

Kantonsrat, Oberrichter, Parteipräsident<br />

der Konservativen, Ständerat, Bankratspräsident,<br />

Regierungsrat. Kurz: Der Mann war<br />

ein politisches Schwergewicht. Eine Welle<br />

der Begeisterung brandete von Moos auch<br />

in derlokalen Presse entgegen–keinWunder,<br />

arbeitete er doch von 1935 bis 1942<br />

als (alleiniger) Redaktor des «Obwaldner<br />

Volksfreund». Genau das aber sorgte drei<br />

Jahrzehnte später für Zündstoff.<br />

Stiller Abgang eines stillen Schaffers<br />

Diese Woche sind genau 50 Jahre vergangen,<br />

seit Ludwig von Moos am 4. Oktober<br />

1971 seinen Rücktritt bekannt gegeben hat.<br />

Zwar hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

zwölf Jahre und damit drei Legislaturperioden<br />

in der Landesregierung verbracht.<br />

Dennoch kam seine Demission eher unerwartet.<br />

Überraschenderweise druckte der<br />

«Volksfreund» lediglich von Moos' kurze<br />

Rücktrittserklärung ab, schwieg sich zu den<br />

Gründen aber weitgehend aus. (Ludwig von<br />

Moos höchstpersönlich schrieb tags darauf<br />

dafür zwei volle Seiten in der Zeitung, ohne

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