#Ausgabe KW 45

„Wenn die Schutzziele der DIN auch mit anderen Mitteln
erreichbar sind, sind diese auch erlaubt. Wichtig ist
die Übereinkunft der Partner“, erklärt er. Und die hatte
man ja hergestellt. Dennoch wurde die Chemnitzer Regelbauweise
2013 in Teilen an die DIN angepasst. „In einer
Stadt wie Chemnitz braucht es wohl 25 Jahre, um eine
DIN flächendeckend umzusetzen – wenn man topografische
Schwierigkeiten wie etwa zu steile Straßen nicht
berücksichtigt“, sagt Focken. Seit Dezember 2020 gibt es
nun allerdings schon wieder eine neue DIN. Zehn Seiten
lang sind die Notizen zu den Abweichungen der Chemnitzer
Regelbauweise, die Focken zusammengetragen hat.
Hofzufahrten etwa bilden eine völlig neue Herausforderung
– sie sollen künftig blindengerecht gekennzeichnet
werden. Alle Neuerungen müssen nun wieder mit allen
Partnern abgestimmt werden: Wo will man der DIN folgen,
wo bleibt man bei den bewährten Systemen?
Wie schwierig solche Entscheidungen sind, zeigt ein Beispiel:
für Rollstuhlfahrer ist die ideale Bordsteinkante
an einer Straßenüberführung genau null Zentimeter
hoch. Sehbehinderte hingegen brauchen eine Kante, die
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