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Skulpturen & Kunsthandwerk

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE V<br />

SCULPTURE & WORKS OF ART<br />

AUCTIONS: THURSDAY, 9 DECEMBER 2021<br />

Exhibition: Saturday, 4 – Tuesday, 7 December 2021<br />

Tilman Riemenschneider Workshop<br />

1460 – 1531


SCULPTURE &<br />

WORKS OF ART


456<br />

VENUSTORSO<br />

Höhe: 24,5 cm.<br />

Breite: 13 cm.<br />

Tiefe: 9 cm.<br />

1. – 2. Jahrhundert n. Chr.<br />

Feinkristalliner Marmor. Römischer Marmortorso einer<br />

nackten Venus, dessen Gestaltung auf das griechische<br />

Vorbild der „Aphrodite von Milos“ zurückgeht. Wie so<br />

viele der im römischen Machtbereich entstandenen<br />

Marmorwerke, hat auch diese Figur eine griechische<br />

Großplastik zum Vorbild. Vermutlich zwischen 350 und<br />

340 v. Chr. schuf der damals berühmteste griechische<br />

Bildhauer Praxiteles für den Tempel von Knidos eine<br />

Marmorstatue, damit die erste weibliche Nacktfigur<br />

einer Göttin überhaupt. Damit war der Typus der „Venus<br />

pudica“ begründet. Im Gegensatz zur bekleideten<br />

Aphrodite (= römisch: Venus), wie sie im Tempel von<br />

Kos stand, wurde die Statue für ihre Schönheit des<br />

weiblichen Körpers alsbald in der Alten Welt und bis<br />

in die römische Zeit hinein berühmt. Der Stolz der<br />

Stadt Knidos auf diese Tempelfigur zeigt sich auch darin,<br />

dass sich diese Figur auf einem Knidischen Münzbild<br />

findet. Es wird vermutet, dass die berühmte Hetäre<br />

Phryge dem Bildhauer als Modell stand.<br />

Der vorliegenden Marmorplastik fehlen Kopf, Arme und<br />

Teile der Oberschenkel. So ist die original Gesamtfigur<br />

nur aus den erhaltenen Großplastiken zu rekonstruieren,<br />

die uns zeigen, dass die linke Hand das<br />

Badetuch hielt und die Rechte vor die Scham gelegt<br />

war. Sehr gut jedoch ist noch die Beinhaltung mit rechtem<br />

Stand- und linkem Spielbein zu erkennen. Auch<br />

die Rückansicht zeigt die feine Ausarbeitung der Marmorplastik.<br />

Beispiele von weiteren römischen Kopien<br />

nach dem griechischen Original von Praxiteles finden<br />

sich etwa im British Museum London (Höhe 73,7 cm,<br />

Inv.Nr. 1821,0101, 1.) oder im Louvre, Paris (Höhe 122<br />

cm, Inv.Nr. MA 2184), aber auch im Prado-Museum<br />

Madrid (Höhe 56 cm., Inv.Nr. E000918). Das Exemplar<br />

im Pio Clementino Museum des Vatican hat der Figur<br />

den Beinamen „Belvedere Venus“ gegeben.<br />

VENUS TORSO<br />

Height: 24.5 cm.<br />

Width: 13 cm.<br />

Depth: 9 cm.<br />

1st – 2nd century AD.<br />

Roman marble torso of a naked Venus whose design<br />

is inspired by the Greek “Aphrodite of Milos”.<br />

Provenance:<br />

French private collection of the 1950s.<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Provenienz:<br />

Französische Privatsammlung der 1950er Jahre.<br />

(12901438) (11)<br />

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457<br />

MUSEALE, BEDEUTENDE ANTIKE MARMORFIGUR<br />

DES 1./ 2. JAHRHUNDERTS<br />

Höhe: 126 cm.<br />

Breite: 44 cm.<br />

Tiefe: 26 cm.<br />

Römisch, 1./ 2. Jahrhundert n. Chr.<br />

Die Standfigur einer römischen Dame ist in Dreiviertel-Lebensgröße<br />

in leicht ockerfarbigem Marmor<br />

gemeißelt. Sie steht im Kontrapost auf einem an der<br />

Vorderseite seitlich später abgeschrägten Sockel. Das<br />

bodenlange Überkleid in Art eines Peplos liegt über<br />

dem enganliegenden Chiton. In langgezogenem kühnem<br />

Schwung ziehen die Kleiderfalten von der linken<br />

Schulter über das rechte Knie herab, und bilden von<br />

der rechten Hüfte abwärts gleichmäßig nacheinander<br />

folgende Schüsselfalten. Besonders kunstvoll die Tuchschlinge<br />

im Bereich der Hüfte unterhalb des kordelartig<br />

gedrehten Gürtels. Die Hand des herabhängenden<br />

rechten Armes greift in zwei große Falten, am Zeigefinger<br />

ein Siegelring. Am Sockel treten unter den<br />

parallel herabziehenden Kleiderfalten die beiden Fußspitzen<br />

mit Sandalen hervor. Über dem linken abgewinkelten<br />

Arm verlaufen parallel gelegte Mantelfalten,<br />

der Unterarm hier erhalten, die Hand fehlt. Dies<br />

macht die ikonographische Bestimmung schwer, ob<br />

es sich um eine antike Priesterin handelt, die hier<br />

eine Patera als Opferschale gehalten haben könnte,<br />

wie dies für Vesta-Darstellungen üblich wäre, oder –<br />

weit eher wahrscheinlich – eine Dame aus der hochstehenden<br />

Schicht der römischen Gesellschaft. Die<br />

Körperhaltung zeigt insgesamt noble Eleganz: die<br />

Hüfte nur leicht nach links bewegt, der Oberköper im<br />

Gegensinn gehalten, der Kopf in seitlicher Wendung,<br />

mit offenem Blick in die Ferne. Der Kopf mit ausgesprochen<br />

schönem Gesicht trägt eine Stephane über<br />

dem mittelgescheitelten, vollen, leicht lockigen Haar,<br />

das vom weit hinten anliegenden Kopfschleier bedeckt<br />

wird.<br />

Es besteht kein Zweifel darüber, dass Kopf und Figur<br />

– in identischem Marmor – zusammengehören. Das<br />

verlorene Hals-Zwischenstück und die Kopf rückseite<br />

wurden ergänzt, ebenso die Kinnspitze. Die Ansätze<br />

des ehemaligen Bruches sind auch an der Rückseite<br />

zu sehen. Die Falten des Kopfschleiers wurden denen<br />

des Rückens angeglichen. Wie bei Statuen der Antike<br />

üblich, weist auch diese Figur einen in der christlichen<br />

Spätantike vorgenommenen Abbruch der Nasenspitze<br />

auf, was in der frühchristlichen Zeit eine Entsakralisierung<br />

antiker menschlicher Bilddarstellungen bedeutet<br />

hat. Der Rücken lässt flachere Faltenlegungen<br />

erkennen, zwei Bohrlöcher weisen darauf hin, dass<br />

die Figur ehemals nahe einer Rückwand auf gestellt<br />

war, sie dienten der ehemaligen Verankerung zu<br />

Wand sicherung.<br />

Trotz dieser in Bezug auf den historischen Wert der<br />

römischen Plastik kaum erheblichen Ergänzung haben<br />

wir es mit einem außerordentlich seltenen Werk der<br />

Antike zu tun, das zudem hohe ästhe tische Ausdruckskraft<br />

ausweist. A.R. (†) (12901430) (11)<br />

IMPORTANT ANCIENT ROMAN MARBLE FIGURE<br />

OF THE 1ST/ 2ND CENTURY OF MUSEUM-QUALITY<br />

Height: 126 cm.<br />

Width: 44 cm.<br />

Depth: 26 cm.<br />

Roman, 1st/ 2nd century AD.<br />

The head features an extremely beautiful face, wearing<br />

a Stephane. The full, slightly curly hair is parted at<br />

the centre and covered by a veil, which is attached at<br />

the far back of the head.<br />

There is no doubt that head and figure – in identical<br />

marble – belong together. The lost neck spacer and<br />

the back of the head have been added, as has the tip<br />

of the chin.<br />

Signs of a former fracture are visible on the back. The<br />

folds of the head veil have been aligned with those<br />

on the back. As is typical of statues from antiquity,<br />

this figure’s nose tip was also broken off in Christian<br />

late antiquity, which in early Christian times symbolized<br />

a desacralization of human images. The back<br />

shows flatter folds. Two drill holes indicate that the<br />

figure was formerly fixed against a wall. (†)<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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458<br />

TILMAN RIEMENSCHNEIDER,<br />

1460 HEILIGENSTADT – 1531 WÜRZBURG,<br />

WERKSTATT<br />

HEILIGER JOHANNES<br />

Höhe: 115 cm.<br />

Lindenholz, dreiviertelrund geschnitzt mit Resten einer<br />

polychromen Fassung. Auf niedriger mitgeschnitzter<br />

Plinthe im leichten Kontrapost stehende Figur in Gewand<br />

mit Knitterfalten, darunter eine Hand verborgen,<br />

die gen Gesicht geführt wird.<br />

Tilman Riemenschneider wurde im thüringischen Heiligenstadt<br />

geboren und absolvierte eine Ausbildung<br />

zum Steinmetz in Erfurt, wo er sich auf Alabaster spezialisierte.<br />

Er ließ sich eine Zeit lang in Ulm nieder, wo<br />

er als Lehrling bei Michel Erhart arbeitete. Nachdem<br />

er sich dort niedergelassen und 1483 geheiratet hatte,<br />

wurde er Bürger und Mitglied der Malerzunft von<br />

St. Lukas und erlangte den Status eines Meisters.<br />

Der Reichtum seiner neuen Frau ermöglichte ihm ein<br />

großes Haus mit ausreichend Platz für Werkstätten<br />

und Unterkünfte für Gesellen, Lehrlinge und seine Familie.<br />

In der Folgezeit erhielt er zahlreiche Aufträge von<br />

verschiedenen Stadträten, darunter 1490 vom Rat der<br />

Stadt Münnerstadt ein Altarbild für den Hochaltar der<br />

Pfarrkirche St. Maria Magdalena anzufertigen. Die<br />

Elemente dieses Altarbildes sind heute verstreut.<br />

Weitere große Aufträge führte Riemenschneiders<br />

Werkstatt für lokale Auftraggeber sowie für Kunden in<br />

Franken und Sachsen aus. Im Jahr 1504 wurde er in<br />

den Stadtrat und 1509 als erster Künstler in den<br />

Oberrat von Würzburg gewählt. Der Bildhauer wurde<br />

1520/21 zum Bürgermeister der Stadt gewählt und<br />

war zu diesem Zeitpunkt bereits zum vierten Mal verheiratet.<br />

Als 1525 der Bauernaufstand über Deutschland<br />

hereinbrach, widersetzten sich Riemenschneider<br />

und andere Ratsmitglieder den Forderungen des Fürstbischofs<br />

Conrad von Thüngen und versuchten, die Bauern<br />

in ihrem Kampf um die Befreiung von der Leibeigenschaft<br />

zu unterstützen. Der Bildhauer starb 1531<br />

und wurde auf dem Friedhof neben dem Würzburger<br />

Dom beigesetzt.<br />

Tilman Riemenschneiders einzigartiges bildhauerisches<br />

Vokabular ist in der Schnitzerei dieser ergreifenden<br />

Figur des trauernden Heiligen Johannes deutlich<br />

zu erkennen. Der wohl bedeutendste deutsche Bildhauer<br />

des Mittelalters zeichnet sich durch seine besondere<br />

Art der Darstellung der Gesichtszüge (mandelförmige,<br />

nach unten gerichtete Augen, die durch<br />

dünne Lidstriche hervorgehoben werden, eine kantige<br />

Nase, zierliche, geschürzte Lippen und ein grübchenartiges,<br />

spitzes Kinn) und die authentische, mit<br />

feinen Falten durchzogene Haut aus, die ein Leitmotiv<br />

von Riemenschneiders unverwechselbarem Schnitzstil<br />

sind. Die Kombination von kompositorischen Details,<br />

einschließlich der zahlreichen Diagonalen, die<br />

durch tiefe Falten in Johannes' Mantel entstehen, die<br />

leichte Neigung des Kopfes des Heiligen, die Verlagerung<br />

des Gewichts auf sein linkes Bein und die Verwendung<br />

von üppigen, offenen Haarlocken, die sein<br />

jugendliches Antlitz umrahmen, schaffen ein Gefühl<br />

von plastischer Masse und Bewegung.<br />

Die größeren Formen der Draperie, die diese Figur<br />

umhüllt, sind typisch für die früheren Werke des Meisters,<br />

ein Detail, das oft auf seine Ausbildungsjahre<br />

am Oberrhein und in Straßburg zurückgeführt wird.<br />

Wie Krohm in der Ausstellung des Metropolitan Museum<br />

of Art 1999 (a.a.O.) darlegt, finden wir in Riemenschneiders<br />

Skulptur Figurentypen, die sich auf die<br />

Arbeiten von Niclaus Gerhaert zurückführen lassen,<br />

der in Straßburg tätig war, das damals neben Ulm das<br />

wichtigste Zentrum für Bildhauerei in Süddeutschland<br />

war. Insbesondere die Kaskade tiefer Falten an der<br />

linken Seite des Heiligen Johannes findet sich in anderen<br />

frühen <strong>Skulpturen</strong> Riemenschneiders und seiner<br />

Werkstatt wieder; die Faltenwürfe treten hervor und<br />

zurück. Die Falten des großzügigen Mantels, die lange<br />

diagonale Linie der Draperie über der Figur und die<br />

Bündelung der Draperie an einer Seite finden sich<br />

auch in seiner Heiligen Barbara aus Alabaster, um<br />

1485-1490 (Chapuis, Kat.Nr. 4), seinem Heiligen Johannes<br />

dem Täufer, um 1490, aus Haßfurt (Chapuis, Abb.<br />

1) und seiner weiblichen Heiligen aus dem North Carolina<br />

Museum of Art, um 1490 (Chapuis, Kat.Nr. 10).<br />

Erst in den späteren Werken Riemenschneiders findet<br />

sich die eher flächige, scharfkantige und kalligrafische<br />

Behandlung der Draperie.<br />

Offensichtlich wurde diese Johannesfigur für einen<br />

Altar geschnitzt, auf dem der jugendliche Jünger zusammen<br />

mit einer leicht nach rechts geneigten Marienfigur<br />

den gekreuzigten Christus flankierte. Das Pathos<br />

des Johannes ist spürbar, als er leise seine rechte<br />

Hand, die von dem schweren Mantel bedeckt ist,<br />

hebt, um sich die Tränen abzuwischen. Eine ähnliche<br />

Geste findet sich auch in der Holzfigur des Heiligen<br />

Johannes aus einem Torbogen in Heidingsfeld.<br />

In der vorliegenden Skulptur stützt der Heilige jedoch<br />

den rechten Ellbogen mit der linken Hand ab, eine in<br />

der antiken Bildhauerei häufig anzutreffende Trauergebärde.<br />

Diese Armhaltung wurde auch bei der Marienfigur<br />

ganz rechts in der Klagegruppe aus Großostheim<br />

um 1510 verwendet. Außerdem erinnert diese Komposition<br />

an die Schnitzerei mehrerer Figuren aus einer<br />

der Gruppen, die für den Passionsaltar einer Kirche in<br />

Rothenburg um 1485-1490 angefertigt wurden, der<br />

sich heute im Bayerischen Nationalmuseum in München<br />

befindet.<br />

Die Figuren der Münchner Gruppe, die ursprünglich<br />

eine Kreuzigung flankierten, zeigen ebenfalls eine tiefe<br />

Trauer. Die trauernde Frau im Hintergrund wischt sich<br />

mit ihrem Mantel über die Augen, und der Bildhauer<br />

verwendet lange diagonale Falten und kleinere Kurven<br />

der Draperie, um ein Gefühl von Bewegung und Lebendigkeit<br />

zu vermitteln.<br />

Die Augen dieses Johannes sind nach unten geneigt,<br />

was durch das hervortretende Stirnbein, das von einer<br />

Hautfalte über dem Lid bedeckt ist, betont wird. Dadurch<br />

entsteht ein Kontrast zwischen Licht und Schatten,<br />

der das Gefühl der überwältigenden Trauer noch<br />

verstärkt. Diese Details finden sich auch im Gesicht<br />

der Maria aus einer der Münchner Passionsgruppen<br />

wieder. Riemenschneiders Werkstatt fügte eine oder<br />

mehrere Falten unter den Augen hinzu, je nach dem<br />

Alter des Dargestellten.<br />

Michael Baxandall erörtert, wie der Meister die Augen<br />

in seinen <strong>Skulpturen</strong> bearbeitete, um der wechselnden<br />

Position des Betrachters Rechnung zu tragen. Die<br />

Augen sind oft asymmetrisch, wie bei der vorliegenden<br />

Skulptur und der Maria, um das richtige Aussehen<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln zu erreichen. Die<br />

schwarze Pigmentierung der Iris des Johannes und die<br />

rote Farbe seiner Lippen, die für die Werkstatt typisch<br />

sind, vermitteln einen realistischeren Eindruck.<br />

In den letzten Jahren hat die Forschung in Bezug auf<br />

die Verwendung aufwendiger Ornamente durch die<br />

Werkstatt, die die Oberflächen einiger <strong>Skulpturen</strong> verschönern,<br />

festgestellt, dass bestimmte Figuren nicht<br />

für die Bemalung bestimmt waren. Im vorliegenden<br />

Fall deuten das Fehlen von punzierten oder gravierten<br />

Mustern im Holz und die Spuren von Polychromie in<br />

den Vertiefungen der Falten des Faltenwurfs (wenn<br />

auch wahrscheinlich später) darauf hin, dass diese Figur<br />

ursprünglich bemalt war. Die Kleidung des Johannes<br />

ist bescheiden, ähnlich wie die des Johannes ganz<br />

links in der Windsheimer Apostelaltargruppe, um 1509.<br />

Riemenschneider unterhielt eine große Werkstatt, in<br />

der er Lehrlinge ausbildete und Gesellen beschäftigte,<br />

die die Sprache ihres Meisters beherrschten. Der<br />

Ruhm des Bildhauers war weit verbreitet; er war bei<br />

den Kirchen, Städten und wohlhabenden Bürgern der<br />

Region sehr gefragt und erhielt auch Aufträge über<br />

die Grenzen seiner Heimat hinaus. Obwohl er für einen<br />

Teil der Arbeiten auf seine Gehilfen angewiesen war,<br />

wurden die Schnitzereien vom Meister selbst abgenommen.<br />

Die meisten <strong>Skulpturen</strong> aus der Werkstatt<br />

wurden von ihrem ursprünglichen Standort entfernt<br />

und sind daher nicht dokumentiert.<br />

Provenienz:<br />

Die vorliegende Figur wurde laut Einlieferertradition<br />

von einem Bauern im unterfränkischen Seinsheim,<br />

unweit von Würzburg, 1932 erworben.<br />

Galerie Dr. phil. Hans Rudolph, Hamburg, vom Erstgenannten<br />

erworben.<br />

Dr. Caspers, Hamburg, in den 1950er-Jahren von<br />

Rudolph erworben.<br />

Literatur:<br />

Old Master Paintings and Sculpture, Sotheby´s, New<br />

York, 31. Januar 2013, Lot 342, S. 298-301.<br />

Vgl. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die Frühen<br />

Werke, Würzburg 1925.<br />

Vgl. Justus Bier, The Sculptures of Tilmann Riemenschneider,<br />

The North Carolina Museum of Art, Raleigh<br />

1962.<br />

Vgl. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die späten<br />

Werke in Holz, Wien 1978, Nr. 31.<br />

Vgl. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. His Life and<br />

Work, Kentucky 1982.<br />

Vgl. Julien Chapuis (Hrsg.), Tilman Riemenschneider.<br />

Master Sculptor of the Late Middle Ages, National<br />

Gallery of Art, Washington, DC/ The Metropolitan<br />

Museum of Art, New York, Washington and New Haven<br />

1999, Kat.Nr. 43.<br />

Vgl. Julien Chapuis (Hrsg.), Tilman Riemenschneider.<br />

C. 1460-1531, Studies in the History of Art 65, Center<br />

for Advanced Study in the Visual Arts, Symposium Papers<br />

XLII, The National Gallery of Art, Washington, D.C.,<br />

New Haven and London 2004.<br />

Vgl. Tilman Riemenschneider. Werke seiner Blütezeit<br />

(Ausstellungskatalog), Mainfränkisches Museum<br />

Würzburg, 24. März - 13. Juni 2004, Nr. 1, S. 341-343,<br />

Nr. 71, S. 342, Abb. 106, 296, 297. (1290022) (13)<br />

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TILMAN RIEMENSCHNEIDER,<br />

1460 HEILIGENSTADT – 1531 WÜRZBURG,<br />

WORKSHOP OF<br />

SAINT JOHN<br />

Height: 115 cm.<br />

Provenance:<br />

According to the tradition of the sellers, the present<br />

figure was acquired in 1932 from a farmer in Seinsheim<br />

in Lower Franconia, not far from Würzburg.<br />

Galerie Dr Phil Hans Rudolph, Hamburg, acquired from<br />

the above.<br />

Dr Caspers, Hamburg, acquired from the above in<br />

the 1950s.<br />

Literature:<br />

Old Master Paintings and Sculpture, Sotheby´s, New<br />

York, 31 January 2013, lot 342, pp. 298-301.<br />

cf. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die Frühen<br />

Werke, Würzburg 1925.<br />

cf. Justus Bier, The Sculptures of Tilmann Riemenschneider,<br />

The North Carolina Museum of Art, Raleigh<br />

1962.<br />

cf. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die späten<br />

Werke in Holz, Vienna 1978, no. 31.<br />

cf. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. His Life<br />

and Work, Kentucky 1982.<br />

cf. Julien Chapuis (ed.), Tilman Riemenschneider.<br />

Master Sculptor of the Late Middle Ages, National<br />

Gallery of Art, Washington, DC/ The Metropolitan<br />

Museum of Art, New York, Washington and New<br />

Haven 1999, cat. no. 43.<br />

cf. Julien Chapuis (ed.), Tilman Riemenschneider<br />

c. 1460-1531, Studies in the History of Art 65, Center<br />

for Advanced Study in the Visual Arts, Symposium<br />

Papers XLII, The National Gallery of Art, Washington,<br />

D.C., New Haven and London 2004.<br />

cf. Tilman Riemenschneider- Werke seiner Blütezeit<br />

(exhibition catalogue), Mainfränkisches Museum<br />

Würzburg, 24 March - 13 June 2004, no. 1, p. 341-343,<br />

no. 71, p. 342, ill. 106, 296, 297.<br />

€ 140.000 - € 180.000<br />

Sistrix<br />

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459<br />

MARIA AUS EINER VERKÜNDIGUNG<br />

58 x 27 x 5 cm.<br />

Süddeutschland, um 1610 – 1620.<br />

Lindenholz, geschnitzt, auf der Rückseite abgeflacht.<br />

Originale farbige Fassung und Vergoldung. Vorbild für<br />

die hier angebotene Darstellung- der freilich der Verkündigungsengel<br />

gedanklich beizudenken ist- ist der<br />

Holzschnitt Albrecht Dürers aus seiner Kleinen Passion<br />

aus den Jahren 1509-1510. Im Zuge der Dürer Renaissance<br />

wird hier die Komposition beibehalten, die Körperlichkeit,<br />

Onamentik und Polychromie jedoch bereits<br />

im frühbarocken Geist abgewandelt. Fassung wenig<br />

verlustig. (1290651) (13)<br />

€ 9.000 - € 11.000<br />

Sistrix<br />

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460<br />

PIETÀ – SCHNITZFIGURENGRUPPE<br />

DES 15. JAHRHUNDERTS<br />

Höhe: 41 cm.<br />

Breite: 42 cm.<br />

Verso kleiner Sammlungsaufkleber „Collection Vecht -<br />

Amsterdam“.<br />

Eichenholz, gefasst, Fassung altersbedingt wohl mehrfach<br />

eingestimmt.<br />

Die vollplastisch geschnitzte und gefasste Gruppe<br />

zeigt Maria auf einer Thronbank sitzend, die seitlich<br />

weit hervortritt und mit Profilen besetzt ist. Davor setzt<br />

als Basis eine geschweifte Rasenplinthe an, die den<br />

zum Boden ziehenden Mantel der Maria mit vortretender<br />

Fußspitze und die Füße des Leichnams Jesu umzieht.<br />

Der Entstehungszeit entsprechend hat der<br />

Schnitzer in die Körperhaltung der Sitzfigur gegenüber<br />

früherer Stilauffassung insofern Bewegung eingebracht,<br />

als der Oberkörper leicht nach links geneigt ist,<br />

während die parallele Beinstellung in einer Schräge<br />

aufgefasst werden. Der Leichnam liegt waagrecht-steif<br />

über den Knien Mariens, die Unterschenkel in scharfem<br />

Winkel nach unten geknickt. Die Arme parallel am<br />

Körper zeigen noch die Stilphase vor der Darstellung<br />

mit herabhängendem rechtem Arm, die europaweit<br />

durch Michelangelos Pietà in Rom Verbreitung fand. So<br />

ist die hier gegebene Figurenkomposition aber auch zu<br />

verstehen, wenn man bemerkt, dass die Gesamterscheinung<br />

aus größerem Blickabstand eine Kreuzform<br />

andeutet.<br />

Obschon die Verwendung von Eichenholz eine Herkunft<br />

aus dem flämischen Bereich nicht ausschließt,<br />

so ist zu bedenken, dass der Gestaltungstypus sehr<br />

schnell europaweit Verbreitung fand. Dennoch wären<br />

hier zwei stilistisch sehr nahestehende Beispiele aus<br />

dem Südosten zu nennen: einmal die „Wopfinger<br />

Pietà“ um 1420/30 (Dommuseum Wien), dann aber<br />

auch die „Krakauer Pietà“, 1390/1400 (Museum Olmütz).<br />

In diesen beiden Fällen sind vor allem die gefalteten<br />

Kopftücher der Maria, aber auch die sehr vergleichbare<br />

Kopfhaltung zu nennen. A. R. (1290732) (11)<br />

PIETÀ – 15TH CENTURY CARVED FIGURAL GROUP<br />

Height: 41 cm.<br />

Width: 42 cm.<br />

Verso small collection label “Collection Vecht -<br />

Amsterdam”.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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461<br />

SPÄTGOTISCHE SCHNITZFIGURENGRUPPE<br />

„ANNA SELBDRITT“<br />

Höhe: 50 cm.<br />

Breite: 43 cm.<br />

Tiefe: 15 cm.<br />

Mittelrheinland, zweite Hälfte 15. Jahrhundert.<br />

Die beiden Frauengestalten – die jugendliche Maria<br />

links sowie Mutter Anna rechts – halten gemeinsam<br />

das auf ihren Knien stehende Jesuskind, das sein rechtes<br />

Händchen zum Segensgestus erhoben hält. Die<br />

beiden Frauengestalten thronen auf einer Bank, deren<br />

Wangenprofile seitlich leicht hervortreten. Die balancierende<br />

Haltung des Kindes ist in dieser Weise höchst<br />

originell und ungewöhnlich vorgestellt. Maria hält ein<br />

Buch, als Attribut ihrer Gelehrsamkeit, während Mutter<br />

Anna dem Kind einen Apfel entgegenhält. Die Gesichter<br />

ausgesprochen ausdrucksvoll gearbeitet; das<br />

Kind, mit fein geschnitzten Locken, blickt lächelnd auf<br />

den Betrachter herab. Zwei Fußspitzen der Frauengestalten<br />

treten unter den Mänteln hervor. Die Faltenbildung<br />

weist zeittypische, C-bogige Formen auf. Die<br />

Gewänder, entsprechend der Kleiderordnung der Zeit,<br />

mit enger Taille. Eine Krone zeigt Maria als Himmelskönigin,<br />

eine weiße Tuchhaube die Mutter Anna als verehelichte<br />

Frau. Der Zwischenraum zwischen den beiden<br />

Frauen sehr tief unterschnitzt, um die Plastizität<br />

der Gruppe zu erhöhen, sodass verso eine Abdeckung<br />

anzubringen war. Rückseitig abgeflacht. Die Gruppe<br />

insgesamt von sehr hoher schnitzkünstlerischer Qualität.<br />

Die original Fassung wohl partiell noch unter<br />

Farbnachbesserungen erhalten. A. R. (1290731) (11)<br />

LATE GOTHIC CARVED FIGURAL GROUP<br />

OF “ANNA SELBDRITT”<br />

Height: 50 cm.<br />

Width: 43 cm.<br />

Depth: 15 cm.<br />

Central Rhineland, second half of the 15th century.<br />

€ 18.000 - € 23.000<br />

Sistrix<br />

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462<br />

SPÄTGOTISCHE SCHNITZFIGURENGRUPPE:<br />

MARIA SINKT ANGESICHTS DES TODES JESU<br />

AUF DIE KNIE<br />

Maximale Höhe: 42 cm.<br />

Breite: 50 cm.<br />

Tiefe: 14 cm.<br />

Niederrheinland, um 1530.<br />

Lindenholz (altersbedingt Wurmlöcher). Die Gruppe<br />

zeigt die „Drei Marien“, sowie den Heiligen Johannes<br />

Evangelist, der die trauernd auf die Knie gesunkene<br />

Mutter Maria hält. Die letzte der vier Frauen lässt sich<br />

mangels Attribute nicht bestimmen. Gesichter und<br />

Hände mit Inkarnatfassung, die Kleider vergoldet, partiell<br />

koloriert. (1290733) (11)<br />

LATE GOTHIC FIGURAL CARVING:<br />

THE VIRGIN KNEELING IN FRONT OF<br />

THE BODY OF CHRIST<br />

Maximum height: 42 cm.<br />

Width: 50 cm.<br />

Depth: 14 cm.<br />

Lower Rhineland, ca. 1530<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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463<br />

VEIT STOSS,<br />

UM 1450 HORB – 1533 NÜRNBERG, UMKREIS<br />

GOTISCHE MONDSICHELMADONNA<br />

Höhe: 115 cm.<br />

Um 1500/20.<br />

Lindenholz, hinten tief gehöhlt, ohne Fassung, in sehr<br />

gutem Erhaltungszustand. Madonna stehend, das<br />

Kind in der linken Armbeuge, die rechte Hand vorgestreckt<br />

in Handhaltung für ein nicht mehr vorhandenes<br />

Zepter. Der Kopf leicht nach rechts dem Kind zugeneigt.<br />

Der Mantel fällt an der vorderen Körperseite weit<br />

nach unten, sodass das Kleid mit mittiger feiner Fältelung<br />

zur Geltung kommt. Darunter entwickeln sich<br />

reich geschnitzte Krüppelfalten sowie über dem linken,<br />

leicht vorgestellten Knie ein schräger Faltenverlauf.<br />

Das Manteltuch seitlich bemerkenswert aufgewirbelt,<br />

was eine virtuose Schnitzkunst verrät. Sehr fein gearbeitet<br />

auch die Hände von Mutter und Kind. Der linke<br />

Fuß ist auf die Mondsichel gestellt. Das Kind hält den<br />

Oberkörper aufrecht, wendet sich nach links und ist<br />

mit kreuzförmig übereinandergeschlagenen Beinen<br />

dargestellt, ein aus der Antike übernommener Gestus<br />

der Herrscherwürde. Die linke Hand hält eine Frucht<br />

in Form eines Apfels, Symbol des Sündenfalls im Paradies,<br />

die Rechte vorgestreckt und geöffnet.<br />

Die Zuweisung in den Kreis des berühmten Nürnberger<br />

Künstlers lässt sich stilistisch begründen. So etwa<br />

durch die Gestaltung des leicht wellig herabfließenden<br />

Haares, das hier durch ein gedrehtes Tuch umzogen ist<br />

oder des schrägen Augenschnitts und damit auch der<br />

physiognomischen Auffassung, aber auch der kringelig<br />

gearbeiteten Haarlocken des Kindes. A. R.<br />

(1291164) (11)<br />

VEIT STOSS,<br />

CA. 1447 HORB – 1533 NUREMBERG, CIRCLE OF<br />

GOTHIC MADONNA OF THE CRESCENT MOON<br />

Height: 115 cm.<br />

ca. 1500/20.<br />

Lime wood, deeply hollowed at the back, without polychromy,<br />

in very good condition.<br />

The attribution to the circle of the famous Nuremberg<br />

artist can be justified stylistically. For example, due to<br />

the design of the slightly wavy hair flowing down,<br />

which is covered here by a twisted cloth, or the<br />

oblique cut eyes and the physiognomic concept, as<br />

well as the curly ringlets of the Child.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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31


464<br />

GROSSE GOTISCHE MADONNENFIGUR<br />

Höhe: 99 cm.<br />

Möglicherweise Schwaben, Mitte 15. Jahrhundert.<br />

In Lindenholz geschnitzt, hinten gehöhlt und gefasst.<br />

Die original Fassung altersbedingt weitgehend überarbeitet.<br />

Standfigur auf eng umziehender mitgeschnitzter<br />

Standplinthe. Maria frontal dem Betrachter<br />

entgegengerichtet, der Kopf leicht nach links geneigt,<br />

mit Tuch und Krone. Das Kind in der rechten Armbeuge<br />

hält in der Rechten einen vergoldeten Apfel, die Linke<br />

greift ins Tuch der Mutter; die Beinchen übereinandergenommen,<br />

als bereits aus der Antike althergebrachtes<br />

Symbol der Herrschaft. An der Vorderseite große<br />

Schüssel- und Spitzbogenfalten in Kaskade geordnet.<br />

Das linke Knie tritt leicht im Mantel vor, beide Fußspitzen<br />

unter dem Kleidsaum sichtbar. A.R.<br />

(1291632) (11)<br />

LARGE GOTHIC MADONNA SCULPTURE<br />

Height: 99 cm.<br />

Possibly Swabia, mid-15th century.<br />

Limewood carving, hollowed at the back and polychrome.<br />

The original polychromy mostly retouched<br />

due to its age.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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465<br />

SCHNITZFIGURENGRUPPE<br />

„GEISSELUNG CHRISTI“<br />

Höhe: 15,7 cm.<br />

Plinthendurchmesser: 9 cm.<br />

Norddeutschland, 17. Jahrhundert.<br />

Die Schnitzgruppe in Buchsholz auf mitgearbeiteter<br />

runder Plinthe. Zwei Folterknechte sowie eine weitere<br />

Gestalt, die den Mantel Christi geschultert hält, erscheinen<br />

geradezu hünenhaft gegen die auf einer Antreppung<br />

stehende Jesusfigur, deren Hände hinter<br />

dem Rücken an einer gedrehten Säule festgebunden<br />

sind. Die balusterförmige Säule und die Christusgestalt<br />

erhöht auf einem säulentempelartigen Gebäude<br />

mit Segmentbogen, in dem eine liegende Gestalt eingeschnitzt<br />

ist, wohl Vorausverweis der Grablege Christi,<br />

mit kleinen Köpfen darüber. Neben einem beistehenden<br />

Hündchen ist vor allem von Interesse die leicht<br />

zu übersehende miniaturhaft geschnitzte Gestalt eines<br />

bärtigen Propheten in der Falte des am Boden liegenden<br />

Mantels Christi, sowie vor allem der Rippenbögen<br />

des Gemarterten. Schöne Alterspatina. A.R.<br />

(12916216) (11)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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466<br />

GOTISCHE SCHNITZFIGUR EINER MADONNA<br />

MIT KIND IM SCHREIN<br />

Höhe: 33,5 cm.<br />

Schrein: 41 x 31 x 12 cm.<br />

Wohl Salzburg, Mitte 15. Jahrhundert.<br />

Figurengruppe in Weichholz. Die Madonna auf dem<br />

Kissen einer Bank sitzend, deren Seitenpfeiler seitlich<br />

vortreten. Der Oberkörper hoch aufgerichet, das Gesicht<br />

dem Kind zugeneigt, das auf dem linken Knie<br />

aufsitzt, von der Hand der Mutter gehalten. Der rot<br />

bemalte Mantel, an der Brust geöffnet, lässt das gegürtete,<br />

fein gefaltete Kleid sehen. Leicht spitzbogige<br />

Schüsselfalte zwischen den Knien und seitlich. Das<br />

Kind mit übereinandergelegten Beinchen, als attributives<br />

Zeichen der Hoheit, hält eine Traubenbeere in der<br />

Hand, die Mutter reicht eine Traube. Körpergestaltung,<br />

insbesondere die Gesichter in hoher Schnitzqualität<br />

gearbeitet. Fassung altersbedingt überarbeitet und<br />

eingestimmt. Der rechteckige Schrein an der Front mit<br />

spitzbogigem vergoldetem Rahmen mit Eckmaßwerk<br />

besetzt. A.R. (1291633) (11)<br />

€ 4.500 - € 5.500<br />

Sistrix<br />

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33


467<br />

GROSSE SCHNITZFIGUR DES HEILIGEN ROCHUS<br />

Höhe: 77 cm.<br />

Wohl Italien, um 1580.<br />

Der als Pestheiliger Verehrte, in Montpellier Geborene<br />

lebte zwischen 1295 und 379 und wird wie einer der<br />

Vierzehn Nothelfer verehrt. Stets dargestellt mit offener<br />

Pestwunde am Bein und einem Hund, der den Einsiedler<br />

mit Brot versorgt haben soll. Weit seltener –<br />

wie hier – ist ihm auch ein Engel beigestellt, der die<br />

Wunde heilte. Seine Tätigkeit als Arzt wird durch die<br />

schwarz gefärbte Umhängetasche angedeutet. Seine<br />

Kopfbedeckung verweist auf seine Pilgerfahrt nach<br />

Rom, auf der Krempe Petrusschlüssel und Pilgerstab.<br />

Die große Figur ist rundplastisch geschnitzt und gefasst.<br />

Kleid und Mantel weisen die typische Faltenbildung<br />

des 16. Jahrhunderts auf. Beide Figuren auf<br />

mitgeschnitztem Rasensockel. Fassung überwiegend<br />

erhalten, eine ehemalige Vergoldung berieben. A.R.<br />

Literatur:<br />

Paolo Ascagni, Nicola Montesano, San Rocco di<br />

Montpellier. Studi e ricerche, Tolve 2015.<br />

Michael Zeller, Rochus. Die Pest und ihr Patron,<br />

Nürnberg 1989. (1291241) (11)<br />

LARGE CARVED SCULPTURE OF SAINT ROCH<br />

Height: 77 cm.<br />

Probably Italy, ca. 1580.<br />

Literature:<br />

Paolo Ascagni, Nicola Montesano, San Rocco di<br />

Montpellier. Studi e ricerche, Tolve 2015.<br />

Michael Zeller, Rochus. Die Pest und INFO ihr | BIETEN Patron,<br />

Nuremberg 1989.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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468<br />

JASPER DE HEMELER,<br />

1587 – 1637<br />

Paar Alabaster-Hochreliefs mit den Darstellungen<br />

CHRISTUS AM KREUZ ZWISCHEN<br />

DEN SCHÄCHERN UND HEILIGEN (Abb. oben)<br />

sowie<br />

GNADENSTUHL MIT ENGELN (Abb. links)<br />

Reliefs jeweils: 23,5 x 19 cm.<br />

Die Reliefs in hoher Qualität gearbeitet und teilvergoldet.<br />

Die erstgenannte Darstellung zeigt die Kalvarienberg-Szene.<br />

Am Fuß des Kreuzes Maria Magdalena<br />

in kniender Haltung, links die trauernden Johannes<br />

und Maria, rechts zwei Soldaten in Rüstung. Der Hintergrund<br />

in feinem Flachrelief zeigt die Stadt Jerusalem<br />

mit dem Tempel, davor Kaiphas mit Turban.<br />

Das Gegenstück zeigt den Leichnam Christi auf den<br />

Knien Gottvaters, dessen Fuß auf einem Globus, in<br />

Art der Pietà. Darüber die Taube des Heiligen Geistes.<br />

Seitlich zwei große kniende Engel, die das Tuch bzw.<br />

die Hand Christi halten, darüber weiteres Engelspaar<br />

mit Kreuz und Martersäule. Die Gruppe vor krausem<br />

Wolken-Hintergrund.<br />

Beide Reliefs weisen einen schräg nach oben stehenden<br />

Unterrand auf, darauf je eine Längskartusche, mit<br />

den Signaturinitialen „IDH“ in Muschelgold.<br />

Werke von der Hand des Meisters finden sich in bedeutenden<br />

Museen, wie etwa: Musée du Louvre („L‘Annonciation“;<br />

Aartsbisschoppelijk Museum, Utrecht<br />

(„Beschneidung Christi“); Frederic Marès Museum<br />

(„Bekehrung des Paulus“). Sowie mehrere Werke in<br />

der Fundación Museo de las Ferias. A.R. (1291571)<br />

(11)<br />

JASPER DE HEMELER,<br />

1587 – 1637<br />

A pair of alabaster high reliefs with depictions<br />

CHRIST CRUCIFIED BETWEEN THIEVES AND<br />

SAINTS (Ill. above)<br />

and<br />

MERCY SEAT WITH ANGELS (Ill. left)<br />

Each relief: 23.5 x 19 cm.<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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469<br />

MARIA MIT DEM KINDE<br />

Höhe: 81 cm.<br />

Süddeutschland, 18. Jahrhundert.<br />

Holz, geschnitzt, patiniert. Über quadratischer Basis<br />

mit getrepptem Fuß die in leichtem Kontrapost stehende<br />

Maria, in ihrer Rechten das Christuskind tragend.<br />

Ihre Rechte auf der Brust ruhend und den Blick<br />

herabgesenkt. Das Christuskind mit wohl ergänztem<br />

rechtem Unterarm heraufweisend. Altwurmstichig.<br />

Sekundäre Patinierung. Verso gehöhlt.<br />

(1291242) (13)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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35


zum Größenvergleich<br />

470<br />

HOCHRELIEFAPPLIKE<br />

MIT DARSTELLUNG EINES PELIKANS<br />

14 x 14 cm.<br />

15. Jahrhundert.<br />

Darstellung eines Pelikans, der seine Jungen im Nest<br />

füttert. Symbol für den Opfertot Christi, in Kupfer getrieben.<br />

Das hochgewölbte Relief auf vierfach passig<br />

geschweiftem flachen Untergrund, darin graviertes<br />

Blattwerk. Feuervergoldet, am Rand kleine Befestigungslöcher;<br />

wohl ehemals Bilddekoration eines<br />

Buchdeckels oder Kreuzziboriums. Schöne Alterspatina.<br />

Auf Stoff gelegt im oktogonalen Rahmen.<br />

(12912412) (11)<br />

€ 1.500 - € 2.000<br />

Sistrix<br />

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471<br />

MUSEALE, SELTENE GOTISCHE MARIENFIGUR<br />

MIT BETPULT – VERKÜNDIGUNGSMADONNA<br />

Höhe der Figur: 108 cm, hinten gehöhlt.<br />

Pult: Höhe: 64 cm; Breite: 46 cm.<br />

Wohl Schwaben, Ende 15. Jahrhundert.<br />

Figur und Pult separat gearbeitet. Maria stehend, in<br />

weiß gefasstem Kleid mit breitem Gürtel unter rotem,<br />

innen blau gefasstem Mantel. Der Kopf leicht nach<br />

links geneigt, mit nachdenklichem, nach Innen gerichtetem<br />

Gesichtsausdruck. Beide Hände vorgestreckt,<br />

in feiner Schnitzqualität. Das mittelgescheitelte braune<br />

Haar, mit goldenem Band über der Stirn, fällt seitlich<br />

in lockigen Wellen über die Schultern und nach<br />

vorne herab. Das Betpult an der Vorderseite mit eingelassenem,<br />

geschnitztem gotischem Maßwerk, darunter<br />

zwei vergoldete kleine Wappen. Auf dem Pult<br />

ein offenes, geschnitztes Gebetbuch, die Seiten mit<br />

Text in Majuskeln bemalt. Erg. (insbes. Pult).<br />

(1291631)<br />

RARE GOTHIC FIGURE OF MADONNA<br />

AND PRAYER STOOL IN MUSEUM-QUALITY –<br />

ANNUNCIATION MADONNA<br />

Height of figure: 108 cm, hollowed at the back.<br />

Prayer stool: Height: 64 cm; Width: 46 cm.<br />

Probably Swabia, end of 15th century.<br />

Figure and prayer stool worked separately. The Virgin<br />

depicted standing, in a white dress with a wide belt<br />

under a red coat with blue lining. The front of the<br />

prayer stool with inset carved Gothic tracery, including<br />

two small gilt coats of arms. A carved prayer book<br />

on top of the desk, the pages painted with a text in<br />

capitals. Mended (especially prayer stool).<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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Frontansicht<br />

und Seitenansichten<br />

Lot 471<br />

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472<br />

VERMEILMONTIERTER ACHATPOKAL<br />

Höhe: 10,2 cm.<br />

Steckrand mit Repunzierung.<br />

Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />

Rot-Weiß gesprenkelter Achat in vergoldeter Silbermontierung.<br />

Aus vier Einzelteilen bestehend und montiert.<br />

Über flachem Rundfuß Balusterschaft mit teils<br />

transluzider Kuppa, diese inwandig mit altem Händleretikett.<br />

Leicht gewölbter Steckdeckel mit profiliertem<br />

Knäufchen, die Montierungsringe mit ziselierten Krabben<br />

versehen. Deckel professionell restauriert.<br />

Provenienz:<br />

G. Teunissen, Den Haag. (12918118) (13)<br />

AN AGATE CUP WITH SILVER-GILT MOUNTS<br />

Height: 10.2 cm.<br />

Flange hallmarked.<br />

Germany, 17th century.<br />

Provenance:<br />

G. Teunissen, The Hague.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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473<br />

ZIERLICHE GOTISCHE SCHATULLE<br />

7 x 15 x 8,5 cm.<br />

Frankreich, 16. Jahrhundert.<br />

zum Größenvergleich<br />

Rechteckiger Korpus mit geprägter Lederummantelung,<br />

Scharnierdeckel und umlaufenden Lilienbändern<br />

in Eisen. Fallriegel, ein Schlüssel vorhanden, Schloss<br />

funktionstüchtig. Deckel innen mit manieristischem<br />

Motiv auf Papier. (1290734) (13)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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39


474<br />

GROSSE GOTISCHE STEINFIGUR<br />

EINER MADONNA MIT KIND<br />

Höhe: 126 cm.<br />

Breite: 55 cm.<br />

Tiefe: 33 cm.<br />

Champagne, um 1500.<br />

Kalkstein, Reste alter Bemalung. Maria aufrecht auf<br />

zugehöriger, nahezu gerundeter Basis stehend, sie<br />

trägt das Kind in der linken Armbeuge. Der Kopf gerade<br />

ausgerichtet, über dem seitlich in Wellen lange<br />

herabziehenden Haar ein Diadem. Der Blick nachdenklich,<br />

wie auch der des Kindes, das jedoch in Haltung<br />

und Blickrichtung mit dem Betrachter korrespondiert.<br />

Die Beinchen im antiken Gestus der Hoheitsbedeutung<br />

übereinandergelegt, wobei die linke Hand des<br />

Kindes ans Knie greift, die Rechte eine Frucht hält.<br />

Das Kleid der Maria mit waagrecht ziehender Borte<br />

am Halsausschnitt. Die Mantelfalten konzentrieren<br />

sich bei dieser Figur in stilistisch für die Provenienz<br />

typischer Weise auf eine große, nahezu spitzbogige<br />

Schüsselfalte, an der Spitze leicht geknickt, das Manteltuch<br />

zieht unter dem Kind senkrecht in Parallelfalten<br />

herab. Zu diesem Werk lassen sich mehrere Vergleichsbeispiele<br />

nennen: etwa die „Magdalenen-Figur“ aus<br />

Troyes, 16. Jahrhundert, in der Sammlung Neuteling<br />

oder die „Madonna mit Kind“ in Reims, maison natale<br />

de Saint-Jean-Baptiste-de-La-Salle, letztes Viertels des<br />

15. Jahrhunderts; aber – was die Haltung des Kindes<br />

betrifft – vor allem die „Vierge à l´Enfant“, in Kalkstein<br />

um 1520, ehemals Sammlung G. Wildenstein, heute im<br />

Louvre. A.R. (1291918)<br />

LARGE GOTHIC MADONNA AND CHILD<br />

STONE FIGURE<br />

Height: 126 cm.<br />

Width: 55 cm.<br />

Depth: 33 cm.<br />

Champagne, ca. 1500.<br />

Several comparative examples can be mentioned for<br />

this work: for example the “Magdalene” figure from<br />

Troyes, 16th century, held at the Neuteling Collection;<br />

or the “Madonna and Child” in Reims, maison natale<br />

de Saint-Jean-Baptiste-de-La-Salle, last quarter of the<br />

15th century; but – as far as the child‘s posture is<br />

concerned – above all the “Vierge à l‘Enfant”, in limestone<br />

ca. 1520, formerly G. Wildenstein collection,<br />

now in the Louvre.<br />

€ 35.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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475<br />

KLEINE ELFENBEINRELIEFTAFEL<br />

ANBETUNG DER KÖNIGE MIT DER HEILIGEN<br />

MARIA MAGDALENA<br />

Gesamtmaß: 13,5 x 9,8 cm.<br />

Frankreich, 15. Jahrhundert.<br />

Rechter Flügel eines Klapp-Diptychons:<br />

Die Szenerie unter drei gotischen Spitzbögen mit<br />

Maßwerk und darüberstehenden Phialen, die in Lilien<br />

übergehen. Neben Maria mit dem Kind sind zwei der<br />

Könige dargestellt, daneben Standfigur der Heiligen<br />

Magdalena mit Salbgefäß. Über den Häuptern schwebende<br />

Engel mit Spruchband und mit einer über das<br />

Haupt der Maria gehaltenen Krone.<br />

Elfenbeinschnitzerei durchbrochen und mit Stoff hinterlegt.<br />

Auf Eichenbrett, umzogen von einem vergoldeten<br />

Silberrähmchen. Der Stil weist in das Frankreich<br />

des 15. Jahrhunderts.<br />

Hochrechteckformat, die Szene überfangen von drei<br />

gotischen Bögen mit Maßwerk, Wimpergen und lilienförmigen<br />

Kreuzblumen. Maria als Hauptfigur in der<br />

linken Bildhälfte, zwei der Könige rechts davon, am<br />

rechten Bildrand die Hl. Maria Magdalena. In den Bögen<br />

schwebende Engel, einer davon krönt das Haupt<br />

der Maria.<br />

Diese Figurenkomposition lässt erkennen, dass es<br />

sich hier ehemals um das rechte Täfelchen eines Elfenbein-Diptychons<br />

handelt. Die Tafel links hat sicher<br />

den dritten, hier fehlenden König dargestellt, daneben<br />

etwa auch anbetende Hirten oder weitere Heiligengestalten.<br />

Alleine dieses Indiz bestätigt die Echtheit<br />

des Kunstwerks.<br />

Die durchbrochen geschnitzte Darstellung althinterlegt<br />

mit einem ehemals wohl rot gefärbten Stoff oder<br />

Samt. Aussenrahmung in vergoldetem Silber, mit<br />

kantigen Profilen. Montiert auf hinterlegte Eichenholzplatte.<br />

Darauf angerissenes Rundetikett (wohl Zollmarke).<br />

A.R. (1291248) (11)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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476<br />

BRONZESTATUETTE EINES „WILDEN MANNES“<br />

Höhe: 21 cm.<br />

Gesamthöhe mit Sockel: 25 cm.<br />

Erste Hälfte 16. Jahrhundert.<br />

Herkules mit erhobener Keule im Fellhaar, sog.<br />

„Wilder Mann“, Fabelfigur der Heraldik. Wie für den<br />

Figurentypus üblich, mit stark behaartem Körper. Im<br />

Kontrapost stehend, der rechte Arm erhoben, in der<br />

Hand eine große Keule, die linke Hand vorgestellt, die<br />

Faust gelocht zur ehemaligen Einbringung eines<br />

weiteren attributiven Gegenstands.<br />

Bronze, Vollguss nach Modell des Paulus Vischer (um<br />

1498-1531). Die formgleiche Figur, allerdings in leicht<br />

abweichender Ausführung, findet sich im Bode Museum<br />

Berlin (Inventar 8403, erworben 1929). Die<br />

dortige Figur unterscheidet sich darin, dass eine Keule<br />

fehlt und das Haupthaar weniger große Lockennoppen<br />

aufweist. (1291247) (11)<br />

BRONZE SCULPTURE OF A “WILD MAN”<br />

Height: 21 cm.<br />

Total height including base: 25 cm.<br />

First half of the 16th century<br />

As is typical for this type of figure, the wild man is<br />

shown with a very hairy body. Bronze, solid casting<br />

after a model by Paulus Vischer (ca. 1498-1531). A figure<br />

of the same shape but in slightly different execution<br />

is held at the Bode Museum in Berlin (inventory<br />

no. 8403, purchased in 1929). The Bode sculpture differs<br />

in as much as it lacks a club and the head hair<br />

shows smaller curls.<br />

€ 16.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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477<br />

MARIA MIT DEM KIND<br />

Höhe: 31,5 cm.<br />

Italien, 16. Jahrhundert.<br />

Helle Messinggussbronze. Maria stehend dargestellt,<br />

in einem Mantel mit üppiger Drappierung und schwungvollen<br />

Falten. In der linken Armbeuge das Kind mit<br />

übereinandergeschlagenen Beinchen als Gestus der<br />

Hohheit. In der linken Hand trägt das Kind einen Globus<br />

mit Kreuz, das rechte Händchen zum Segensgestus<br />

erhoben. Das Haupt der Maria mit einem Tuch bedeckt,<br />

unter dem das mittelgescheitelte Haar sichtbar<br />

wird. Die rechte Hand, nach außen gerichtet, hielt<br />

ehemals ein Zepter. Sechsseitige mitgegossene Plinthe<br />

mit zwei frühen original Lochungen der ehemaligen<br />

Befestigung. (1291249) (11)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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478<br />

ÖLLAMPE DES MANIERISMUS IN BRONZE<br />

Höhe: 16 cm.<br />

Länge: 15,5 cm.<br />

Flandern, 16. Jahrhundert.<br />

In Gestalt eines Fabelwesens mit Löwentatzen, hochstehenden<br />

kurzen Flügeln sowie einem bekrönten<br />

Frauenkopf mit seitlichen Ammon-Hörnern. An der<br />

Vorderseite überhalb der Brüste geht zungenhaft eine<br />

Ölwanne hervor. Der Formtyp in Art eines antiken<br />

Grillos, nach Anregung durch antike römische Öllampen<br />

geformt. Auf modernem Holzsockel montiert.<br />

Am Rücken und in der Krone alte Öffnungen.<br />

(12912411) (11)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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479<br />

LIMOGES-WEIHRAUCHHARZSCHALE<br />

Höhe: 5 cm.<br />

Länge: 20 cm.<br />

Tiefe: 10,2 cm.<br />

14. Jahrhundert.<br />

In ovaler Schiffchenform auf kleinem, kegelförmigem<br />

Stellfuß. Der Rand des Schiffchens unterhalb der Lippe<br />

mit blau-weißem Emailfries mit Golddekor umzogen.<br />

Abdeckung mittig mit Scharnier, eine Seite fest, Gegenseite<br />

als Deckel. Beidseitig mit kleinen hochziehenden<br />

Henkeln mit Tierköpfen. Flächen floral dekoriert, mit<br />

blauem Email, Zellschmelzverfahren, die Blüten zudem<br />

unter der Verwendung von Rot, Weiß und Türkis. Alle<br />

metallsichtigen Partien feuervergoldet. Schöne Alterspatina.<br />

A.R. (12912414) (11)<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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45


480<br />

LIMOGES-PLAKETTE MIT GOLGATA-<br />

DARSTELLUNG<br />

Gesamtmaße: 22,5 x 18,3 cm.<br />

Maße der Bildfläche: 18,5 x 14,2 cm.<br />

Verso mit mehreren Sammlungsetiketten,<br />

Herkunftsnachweisen und einer Zuschreibung an<br />

Jean de Pénicaud II (gest. um 1585).<br />

Limoges, 16. Jahrhundert.<br />

Emailmalerei auf Kupfer, von vergoldetem Kehlband<br />

mit Blütennägeln gesäumt. Altmontiert auf rotem<br />

Samt von Eichenholzplatte hinterfangen. Darstellung<br />

des gekreuzigten Christus im Dreinageltypus, die<br />

Schergen an die Kreuze gebunden, Maria Magdalena<br />

das Kreuz umfassend. Umgeben von zahlreichen besonders<br />

in den Gesichtern plastisch modellierten<br />

Figuren, links des Kreuzes Maria.<br />

Provenienz:<br />

Laut Einliefertradition:<br />

Sammlung Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen.<br />

Sammlung E. J. Philips. (1290845) (1) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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481<br />

GOTISCHE PAX-TAFEL<br />

9,8 x 7,8 cm.<br />

Verso mit Sammlungsetiketten und<br />

Nummerierungen.<br />

Niederlande, um 1500.<br />

Elfenbein, geschnitzt. Gewölbtes Relief, verso mit<br />

Handhabe als Strebepfeiler gestaltet. Schauseitig unter<br />

Zwillingsbogenarchitektur mit abstrahiertem Kreuzgratgewölbe<br />

und Schlussstein als Blüte gestaltet. Tordierte<br />

Säulen. Darin Verkündigungsszene mit Maria<br />

rechts am Pult, links dem Erzengel und zentralem<br />

Lilienstrauß.<br />

Provenienz:<br />

Kugel, Paris.<br />

Privatsammlung Frankreich. (1290641) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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47


482<br />

GOTISCHER SCHEIBENLEUCHTER<br />

Höhe: 30,5 cm.<br />

Deutschland, zweite Hälfte 15. Jahrhundert.<br />

Bronze, gegossen, honigbraun patiniert. Auf drei gekanteten<br />

Füßen mehrfach gekehlter Unterbau. Schaft<br />

mit zwei Scheiben und ausgestellter tiefer Traufschale.<br />

Zentraler hoher Dorn in Messing. (1290852) (1) (13)<br />

€ 1.400 - € 1.800<br />

Sistrix<br />

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483<br />

DELLA ROBBIA-WERKSTATT, FLORENZ<br />

GLASIERTE TERRAKOTTABÜSTE „MADONNA<br />

MIT DEM KIND“<br />

Höhe: 53 cm.<br />

Breite: 73 cm.<br />

Tiefe: ca. 11 cm.<br />

15/ 16. Jahrhundert.<br />

In hellem Ton geformt und weiß glasiert. Die jugendliche<br />

Maria in Halbfigur, der Oberkörper leicht nach<br />

links, dem stehenden Kind entgegengerichtet. Das<br />

Kleid mit Kordel und Schleife gegürtet, der glatt gearbeitete<br />

Mantel wird durch ein schmales Band über der<br />

Brust zusammengehalten. Die linke Hand der Mutter<br />

liegt dem Knie des Kindes auf, das Kind hält in der<br />

rechten Hand einen Vogel, die Linke ist zum Segensgestus<br />

erhoben. Die Nimben beider Figuren in Form<br />

flacher Scheiben gearbeitet. Insgesamt im Dreiviertel-Hochrelief<br />

geformt, die Rückseite unglasiert, der<br />

helle gebrannte Ton weist durch Stege getrennte Vertiefungen<br />

auf, um das Werk beim Brand zu festigen.<br />

Der Bildhauer Luca della Robbia (1400-1482) war neben<br />

Ghiberti (1378-1443) und Donatello (um 1386-<br />

1466) Mitbegründer der Florentiner Frührenaissance.<br />

Er war auch der erste jener Künstlerfamilie, die sich<br />

nach Arbeiten in Marmor ganz der Terrakottatechnik<br />

verschrieben hatten. Seine wesentliche Neuerung bestand<br />

um 1442 in der Erfindung der „terra invetriata“,<br />

der mit Bleizinnglasur überzogenen Terrakottaplastik.<br />

Die von ihm gegründete Werkstatt in Florenz war nun<br />

in der Lage, die teure Produktion von Marmorwerken<br />

durch schnell zu fertigende, preisgünstigere Arbeiten<br />

zu substituieren. So waren auch kleine Gemeinden,<br />

Pfarreien und Privatleute in der Lage, künstlerisch<br />

höchstwertige, plastische Bildwerke zur Ausstattung<br />

von Kapellen, als Andachtsreliefs an Gebäuden etc.<br />

zu erwerben. Dazu kommt, dass auch mehrere Abformungen<br />

nach einem Modell gefertigt werden konnten.<br />

Der Erfolg des Familienunternehmens blieb nicht aus.<br />

Andrea della Robbia (1435-1525), Neffe des Luca,<br />

übernahm die Werkstatt. Mit Giovanni della Robbia<br />

(1469-1529) wirkte bereits die dritte Generation. Lediglich<br />

Girolamo della Robbia (1488-1566) jüngster<br />

Sohn des Andrea und Bruder des Giovanni, zog nach<br />

Frankreich, um für Franz I zu arbeiten.<br />

Die Werke der über ein Jahrhundert wirkenden Bildhauerfamilie<br />

lassen sich nicht immer leicht zuordnen.<br />

Noch im 19. Jahrhundert wurden nach alten Formen<br />

Werke erneut gefertigt. Bei dem hier vorliegenden<br />

Werk zeigt die plastische Gestaltung überwiegend<br />

die Handschrift des Andrea della Robbia.<br />

Einige wenige, altersbedingte Glasurabsplitterungen,<br />

vor allem am Handrücken des Kindes. A. R.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Giancarlo Gentilini, Della Robbia, Luca, in: Massimiliano<br />

Pavan (Hrsg.), Dizionario Biografico degli<br />

Italiani (DBI). Bd. 37: Della Fratta – Della Volpaia,<br />

Rom 1989.<br />

Vgl. Paul Schubring, Luca della Robbia und seine<br />

Familie, Bielefeld 1905. (1290846) (1) (11)<br />

DELLA ROBBIA WORKSHOP, FLORENCE<br />

GLAZED TERRACOTTA BUST “THE VIRGIN<br />

AND CHRIST CHILD”<br />

Height: 53 cm.<br />

Width: 73 cm.<br />

Depth: ca. 11 cm.<br />

15th/ 16th century.<br />

The sculptor Luca della Robbia (1400-1481) was a<br />

pioneer of Early Renaissance in Florence alongside<br />

Ghiberti and Donatello. He was also the first of his<br />

family of artists devoted entirely to the terracotta technique<br />

after working in marble initially. His main innovation<br />

in ca. 1442 was the invention of the so called<br />

“terra invetriata”, terracotta sculpture covered with<br />

lead-tin glaze.<br />

Andrea della Robbia (1435-1525), Luca´s nephew,<br />

took over his workshop followed by Giovanni della<br />

Robbia (1469-1529) in third generation. Only Girolamo<br />

della Robbia (1488-1566), the youngest son of Andrea<br />

and brother of Giovanni, moved to France to work for<br />

King Francis I. It is not always easy to discern the<br />

works of this family of sculptors, who were active for<br />

more than a century. Works were still being made using<br />

old moulds as late as the 19th century. The sculptural<br />

design of the present work predominantly shows the<br />

signature of Andrea della Robbia. With a few, age- related<br />

glaze chips, especially on the back of the Child´s<br />

hand.<br />

Literature:<br />

cf. Giancarlo Gentilini, Della Robbia, Luca, in: Massimiliano<br />

Pavan (ed.), Dizionario Biografico degli Italiani<br />

(DBI), vol. 37: Della Fratta-Della Volpaia, Rome 1989.<br />

cf. Paul Schubring, Luca della Robbia und seine Familie.<br />

Künstler Monographien, Bielefeld 1905.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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484<br />

BALUSTRIERTE BRONZEKANNE<br />

Höhe: 31 cm.<br />

Niederlande, wohl 16. Jahrhundert.<br />

Bronze, gegossen, gedreht, ziseliert. Über horizontal<br />

gegliedertem Hohlfuß der stark balustrierte Korpus<br />

mit doppelköpfiger Tülle in Form zweier Fischleiber.<br />

Handhabe als Groteskenchimäre, an der der Scharnierdeckel<br />

mit bekrönender Krabbe ansetzt.<br />

(1290834) (13)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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485<br />

BRONZESTATUETTE NACH ANTIKEM VORBILD<br />

Höhe: 14 cm.<br />

Gesamthöhe inkl. Marmorsockel: 19 cm.<br />

Ende 18. Jahrhundert.<br />

Der Handelsgott Hermes/ Merkur im Kontrapost stehend<br />

mit geschultertem Umhang, Flügel, Helm und<br />

Geldbörse. Schöne Alterspatina. (†) (12901531) (11)<br />

€ 1.000 - € 1.500<br />

Sistrix<br />

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486<br />

SPÄTGOTISCHE ENGELSFIGUR<br />

Gesamthöhe: 27 cm.<br />

Höhe nur der Bronze: 18 cm.<br />

Flandern, 16. Jahrhundert<br />

Bronze, gegossen, patiniert. In einer langen vertikal<br />

gefältelten Tunika steht eine Engelsfigur in leichtem<br />

Kontrapost, wobei beide baren Füße unter dem Textil<br />

hervorschauen. Während die eine Hand auf der Brust<br />

ruht, ist die andere zum Segensgestus erhoben. Verso<br />

mit Montierungslöchlein, welche die Annahme von<br />

ehemals vorhandenen Flügel evozieren. Auf dunkel<br />

patiniertem Sammlungssockel. (1290856) (1) (13)<br />

€ 1.600 - € 2.000 INFO | BIETEN<br />

Sistrix


487<br />

RENAISSANCE-BRONZESTIER<br />

Höhe inkl. Sockel: 24,5 cm.<br />

Höhe ohne Sockel: 15,5 cm.<br />

Sockelhöhe: 9 cm.<br />

Breite: 18 cm.<br />

Tiefe: 8,3 cm.<br />

17. Jahrhundert.<br />

In niedriger schwarzer Steinfassung der rechteckige<br />

rötliche geäderte Marmorsockel, darauf der prachtvolle,<br />

auf seinen Hinterfüßen nach oben sich streckende<br />

Stier. Der brünierte Bronzestier in naturgetreuer Ausformung<br />

mit kleinem Kopf mit Hörnern, die Schwanzquaste<br />

sorgsam auf dem Rücken aufliegend. Zwischen<br />

den Hörnern kräftiges Haar erkennbar. Kleiner<br />

Chip am Sockel.<br />

RENAISSANCE BRONZE BULL<br />

Height incl. base: 24.5 cm.<br />

Height excl. base: 15.5 cm.<br />

Height of base: 9 cm.<br />

Width: 18 cm.<br />

Depth: 8.3 cm.<br />

17th century.<br />

€ 8.000 - € 12.000 zum Größenvergleich<br />

Sistrix<br />

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Anmerkung:<br />

Zu den bekanntesten Stierskulpturen gehört jener<br />

Stier, den Giovanni da Bologna (1529-1608) 1573 für<br />

Großherzog Cosimo I de Medici angefertigt hat und<br />

der heute im Nationalmuseum „Bargello“ in Florenz<br />

aufbewahrt wird. (1281501) (18)


488<br />

SELTENES, WIE EBENSO BEDEUTENDES<br />

STANDKREUZ MIT CORPUS CHRISTI UND<br />

„GRABLEGE“ IN ELFENBEIN<br />

Höhe: 156 cm.<br />

Sockelbreite: 61 cm.<br />

Wohl Italien oder Augsburg unter italienischem Einfluss,<br />

Anfang 17. Jahrhundert.<br />

Der Sockelaufbau und das Kreuz ebonisiert, an den<br />

Vorderseiten jedoch mit geometrischem Dekor verspiegelt.<br />

Der Christuskorpus fein und höchst qualitätvoll<br />

im Viernageltypus geschnitzt, wobei jedoch die<br />

Füße eng übereinandergelegt sind. Das bärtige Haupt<br />

gesenkt, die Augen jedoch geschlossen. Der kräftigere<br />

Oberkörper mit feiner welliger Andeutung der Rippen,<br />

jedoch ohne Seitenwunde. Das teilweise fein unterschnittene<br />

Lendentuch, mit zarter Kordel und reich<br />

gefaltet, zieht an der linken Körperseite herab. Ebenso<br />

fein geschnitzt die hier wellig flatternd gezeigte, am<br />

Oberteil des Kreuzes befestigte Schriftfahne mit Aufschrift<br />

„Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“. Der Vitrinensockel<br />

mit verkröpfter Fußzone und eingezogenem<br />

Kastenaufbau, seitlich durch halbrund anschwingende<br />

Bögen bekrönt mit Volutenschnitzerei. Dazwischen<br />

eine verglaste Vertiefung für eine ehemalige, hier<br />

nicht mehr vorhandene Reliquie. Hauptaugenmerk des<br />

Sockels ist die „Grablege Christi“ hinter randbeschliffener<br />

Verglasung. Der Leichnam Christi auf einem mit<br />

Tuch bedecktem Sockel, beweint von zwei seitlich zugewandten<br />

geflügelten kleinen Engeln. Rahmung der<br />

Mittelzone, wie die Kreuzbalken, durch randgeschliffene<br />

verglaste Verspiegelungen. Die Spiegel altersbedingt<br />

vergilbt und teilweise gebräunt, einige der Glasabdeckungen<br />

in den Kreuzbalken fehlen. Ein kleines<br />

Frontteil des Sprenggiebels am Sockel fehlt.<br />

(1271231) (5) (11)<br />

A RARE AND IMPORTANT STANDING IVORY<br />

CROSS WITH CRUCIFIXION AND ENTOMBMENT<br />

OF CHRIST<br />

Height: 156 cm.<br />

Width of base: 61 cm.<br />

Probably Italy or Augsburg with Italian influences,<br />

early 17th century.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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55


489<br />

FRANÇOIS GIRARDON,<br />

1628 – 1715, UMKREIS DES<br />

KREUZIGUNGSSZENE<br />

92 x 50,5 cm.<br />

In barockem, oben passig auslaufendem teilvergoldetem<br />

Rahmen.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Charles Avery,<br />

Girton, Cambridge vom 21. Januar 2019, in Kopie.<br />

Holz, geschnitzt, vergoldet. Darstellung von Christus<br />

am Kreuz, Maria Magdalena, einer Schlange den Kreuzesfuß<br />

umschlingend und einem Putto mit Schädel.<br />

Dieses Flachrelief ist mit dem großen französischen<br />

Barockbildhauer Girardon eng verbunden, da es einer<br />

großen Bronzeversion stark ähnelt, die er für seine<br />

Taufkirche St. Rémy in<br />

Troyes im Jahr 1690 anfertigte (Souchal, II, Nr. 67),<br />

wenn das Lendentuch bei uns auch in die Gegenrichtung<br />

weht. Eine andere Version, die in seinem posthumen<br />

Nachlassverzeichnis aufgeführt ist, war wahrscheinlich<br />

eine autografe Wiederholung, die der<br />

Bildhauer für den Fall eines kommerziellen Bedarfs<br />

oder zu seinem eigenen Vergnügen und/oder zur Andacht<br />

aufbewahrte. Souchal stellt außerdem fest: In<br />

mehreren Verkäufen des 18. Jahrhunderts sind Christusfiguren<br />

in Bronze aufgeführt, die Girardon zugeschrieben<br />

werden, deren Echtheit jedoch nicht bewiesen<br />

werden kann. Dennoch sind dies Hinweise<br />

darauf, dass sein Modell oder seine Modelle recht gut<br />

bekannt waren und dass seine Komposition einem<br />

Holzschnitzer zur Verfügung gestanden haben muss.<br />

In der Tat war Girardon selbst der Sohn eines Metallgießers<br />

und war bei einem Kunsttischler und Bildhauer<br />

in die Lehre gegangen. Ein Kruzifix aus Elfenbein, das<br />

ihm zugeschrieben wird und einst Bossuet gehörte,<br />

ist verschollen und kann in einem erhaltenen Beispiel,<br />

das sich heute im Musée de l’Histoire de France, Hôtel<br />

Soubise, Paris, befindet (Souchal, II, S. 77, Nr. 113) gesehen<br />

werden.<br />

FRANÇOIS GIRARDON,<br />

1628 – 1715, CIRCLE OF<br />

CRUCIFIXION GROUP<br />

92 x 50.5 cm.<br />

A copy of the expert´s report by Dr Charles Avery,<br />

Girton, Cambridge dated 21 January 2019 is enclosed.<br />

This bas-relief is closely connected to the great French<br />

Baroque sculptor Girardon, as it is very similar to a<br />

large bronze version, which he created for his baptistry<br />

St Rémy in Troyes in 1690 (Souchal, II, no. 67), even if<br />

the loincloth in the present example is facing in the<br />

opposite direction.<br />

Literature:<br />

cf. François Souchal, French Sculptors of the 17th and<br />

18th centuries, The reign of Louis XIV, Oxford 1981.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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Literatur:<br />

Vgl. François Souchal, French Sculptors of the 17th<br />

and 18th Centuries, The reign of Louis XIV, Oxford<br />

1981. (1290023) (13)<br />

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490<br />

PRÄCHTIGER OPULENT GESTALTETER<br />

VERGOLDETER RELIQUIENSCHREIN<br />

Höhe: 51 cm.<br />

Breite: 44,5 cm.<br />

Tiefe: 29 cm.<br />

Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />

Ausführung in Holz, gänzlich gold gefasst. Nahezu quadratischer<br />

Aufbau mit Sockel, dreiseitig verglastem<br />

Mittelteil, Gesims sowie sich mit Schweifung nach<br />

oben verjüngendem Dachaufbau zwischen vier aufgestellten<br />

Vasen, eine fehlt. Die Ecken betont durch plastisch<br />

geschnitzte Engelsfiguren, die als Hermen-Karyatiden<br />

dienen, mit nach unten ziehenden Voluten. Die<br />

verglasten Schauöffnungen in reicher Dekoration gerahmt<br />

in Sockel- und Aufbaukartuschen mit lapislazuliblauen<br />

Glaseinsätzen. Rückwärts Öffnungsplatte mit<br />

hölzernen Verschlüssen. Einige Fehlstellen. (†)<br />

(12901519) (11)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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59


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491<br />

VERGOLDETE BRONZESKULPTUR DES HERKULES<br />

MIT ZERBERUS<br />

Höhe inkl. Sockel: 28 cm.<br />

Höhe ohne Sockel: 15,5 cm.<br />

Italien, frühes 17. Jahrhundert<br />

Auf getrepptem, mehrfarbigem quadratischem Marmorsockel,<br />

dessen große Seiten jeweils mit einem<br />

vergoldeten Marmorkranz verziert sind, die kleine<br />

Skulptur des im Kontrapost stehenden Herkules, auf<br />

seinem Kopf und über dem Rücken das Fell des Nemeischen<br />

Löwen tragend. Zu seiner linken Seite<br />

stehend der dreiköpfige Höllenhund Zerberus. Rechte<br />

Hand fehlend, Marmor vereinzelt bestoßen.<br />

(1281813) (18)<br />

GILT BRONZE SCULPTURE OF HERCULES AND<br />

CERBERUS<br />

Height incl. base: 28 cm.<br />

Height excl. base: 15.5 cm.<br />

Italy, early 17th century.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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61


493<br />

TRAPANI-ANDACHTSBILD<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Höhe: 31 cm.<br />

Breite: 27 cm.<br />

Tiefe: 6 cm.<br />

Sizilien/ Trapani, 17. Jahrhundert.<br />

Achteckiger Kastenrahmen in ebonisiertem Holz, reich<br />

belegt und randdekoriert mit vergoldeten Platteneinlagen<br />

im Rahmen, sowie um den Rahmen ziehende,<br />

symmetrische Doppelvoluten. In der Rahmung aufgesetzte<br />

Rosetten, weiß emailliert und mit roten Korallenblüten<br />

besetzt; in gleicher Weise die Außendekoration<br />

gearbeitet. Zwischen den Rosetten gegossene florale<br />

Applikationen mit kleinen Engelsköpfen. In der Vertiefung<br />

ziselierter Goldgrund, darauf vollplastisch in<br />

Koralle geschnitzte männliche Heiligenfigur auf einer<br />

Wolkenbank, umgeben von geflügelten Engelsköpfen.<br />

Hierbei dürfte es sich wohl um den Ortsheiligen Albertus<br />

von Trapani handeln. Aufgrund der Märtyrerpalme<br />

und der kahlen Stirn lässt ich jedoch auch an St. Petrus<br />

denken.<br />

Die Mittelvertiefung verglast, die vergoldeten Dekorauflagen<br />

teilweise ziseliert, in der Außenumkränzung<br />

zahlreiche Korallenstücke eingesetzt. Insgesamt in<br />

unbe schädigter, tadelloser Erhaltung. Verso Holzabdeckelung.<br />

(12916218) (11)<br />

17TH CENTURY TRAPANI DEVOTIONAL<br />

SHOWCASE<br />

Height: 31 cm.<br />

Width: 27 cm.<br />

Depth: 6 cm.<br />

Sicily/ Trapani, 17th century.<br />

Frame with rosettes, white enamel and set with red<br />

coral blossoms; the exterior decoration worked in the<br />

same way.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 30.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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492<br />

BRONZEFIGUR EINES STEINWERFERS<br />

Höhe: 21 cm.<br />

Gesamthöhe mit grünem, fein gearbeitetem, zugehörigem<br />

Marmorsockel: 24 cm.<br />

Italien, wohl Ende 18. Jahrhundert.<br />

Athletischer Jüngling im Ausfallschritt, in der rechten<br />

Hand hält er einen hochgestemmten Steinbrocken.<br />

Die Linke kraftvoll geballt. Die Plastik orientiert sich an<br />

Vorbildern der Renaissance. Allerdings weisen Stil,<br />

Ausführung, Lackpatina, Feigenblatt, aber vor allem<br />

das Gesicht des Jünglings auf eine spätere Entstehung.<br />

(1291245) (11)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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494<br />

GOTISCHES SAKRAMENTKÄSTCHEN<br />

Höhe: 72,5 cm.<br />

Breite: 61 cm.<br />

Tiefe: 29 cm.<br />

Spanien, 15. Jahrhundert.<br />

In Pappelholz gearbeiteter trapezförmiger Aufbau mit<br />

schauseitiger Tür und dreiseitiger Maßwerkauflage<br />

mit Fischblasenreliefs. Schauseitig eine Pietà mit partiellem<br />

Pastiglia-Dekor an den Nimben und seitlichen<br />

Darstellungen Maria Magdalenas mit Johannes dem<br />

Täufer. Schauseitge hochovale Tür mit Eisenbandscharnieren.<br />

Leicht überkragendes Gesims. Minimal<br />

rest., besch. (1291917) (13)<br />

Sistrix<br />

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GOTHIC SACRAMENT BOX<br />

Height: 72.5 cm.<br />

Width: 61 cm.<br />

Depth: 29 cm.<br />

Spain, 15th century.<br />

€ 12.000 - € 15.000 zum Größenvergleich<br />

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494 A<br />

IMPOSANTER FIGURENSOCKEL MIT DARAUF<br />

STEHENDER, FIGÜRLICH GESCHNITZTER<br />

KORALLE DER TRAPANI-WERKSTATT<br />

Höhe: 33 cm.<br />

Seitenlänge: je 19 cm.<br />

Trapani, 18. Jahrhundert.<br />

Der vierseitige Sockel auf vergoldeten Füßen, die<br />

Seiten stark konkav eingezogen, die Ecken mit großen<br />

vergoldeten Voluten-, Gesims und Sockelfries mit<br />

Korallenstücken in Art eines Kymafrieses besetzt. Allseitig<br />

auf vergoldetem Feldergrund aufgelegte, floral<br />

beschnitzte Korallen, die je eine Kinderbüste umgeben.<br />

Die Bekrönung in Form einer Baumkoralle, daran<br />

angeschnitzt die beiden Figuren Maria und Engel zum<br />

Thema der Verkündigung. An den Ästen mit Silberdraht<br />

angebundene Devotionalien in Silber. A.R.<br />

(12916225) (11)<br />

IMPRESSIVE FIGURAL BASE WITH STANDING<br />

FIGURE CARVED IN CORAL BY THE TRAPANI<br />

WORKSHOP<br />

Height: 33 cm.<br />

Side length: 19 cm each.<br />

Trapani, 18th century.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

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65


495<br />

MUSEALE BRONZEFIGUR EINES JÜNGLINGS<br />

Höhe: 23 cm.<br />

Plinthenseitenlänge: 6,5 cm.<br />

Höhe des Sockels: 13,5 cm<br />

Kleinbronze geschaffen zur Ehrung des brühmten<br />

Gemmenschneiders Valerio Belli il Vicentino (1468-<br />

um 1546)<br />

17. Jahrhundert.<br />

Bronzefigur eines Jünglings mit bis zum Boden reichenden<br />

Umhang. Die Standhaltung im Kontrapost in<br />

höchst verfeinertem Manierismus. Betont zierlich gestaltete<br />

Füße, elegante Handhaltung und bewusst<br />

schlanker und leicht überlenkter Hals, der einen anmutigen<br />

Kopf mit stolzem Blick trägt. Auch die Stirnlocke<br />

extrem betont. Die linke Hand hält eine globusartige<br />

Kugel an die Hüfte, die rechte Hand zeigt eine<br />

verfeinerte Fingerhaltung. Der quadratische, mitgegossene<br />

Sockel trägt die Umschrift in Majuskeln<br />

„VALERIO/ DI BELLI/ DETTO IL/ VICENTINO“. Da der<br />

genannte Di Belli als Gemmenschneider und nicht als<br />

Bildhauer gewirkt hat, ist die kleine Statue wohl als<br />

posthume denkmalartige Ehrung zu verstehen. Ausführung<br />

durch einen noch nicht näher bestimmten<br />

hochrangigen Künstler des 17. Jahrhunderts.<br />

Bronzeguss, fein bearbeitet, ganz dem italienischen<br />

Manierismus verpflichtet. Neuzeitlicher, braun und<br />

gold gefasster Präsentationssockel. (12912415) (11)<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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496<br />

BRONZEFIGUR EINES HEILIGEN BISCHOFS<br />

Höhe. 26 cm..<br />

Wohl Maastricht, Anfang 16. Jahrhundert.<br />

In faltenreichem Chormantel, Schließe vierpassig, die<br />

Mitra zeigt eine kurze Form, darunter hervortretende<br />

Stirnlocke. Die rechte Hand hält ein Buch, weitere<br />

Attribute zur eindeutigen Identifikation des Heiligen<br />

fehlen. Mitgegossener sechsseitiger gekehlter Sockel.<br />

Schöne Alterspatina mit in den Tiefen erkennbaren<br />

Resten einer Fassung.<br />

(12912413) (11)<br />

€ 3.500 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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497<br />

BRONZEBILDWERK MIT MEDUSENHAUPT<br />

Durchmesser: 19,3 cm.<br />

Wohl Frankreich, Ende 17./ Anfang 18. Jahrhundert.<br />

Glockenförmiger Bronzeguss, der eigentliche ursprüngliche<br />

Nutzungszweck noch nicht eindeutig geklärt. Im<br />

Oberteil Medusenhaupt im Hochrelief mit Flügeln sowie<br />

Schlangen. An der nach unten sich weitenden<br />

Wandung je drei paarweise stehende, geflügelte Putten<br />

mit unterschiedlichen Attributen: Erlegter Rehbock,<br />

Weinamphore, Armorbogen und Zepter, ferner<br />

Musikinstrumente, Thyrsosstab und Weinkanne. Äußerst<br />

feine qualitätvolle künstlerische Ausführung.<br />

Der Rand mit feinem Profil. Befestigungsösen im Inneren<br />

fehlen. Außen und innen schöne Alterspatina. (†)<br />

(12901248) (11)<br />

€ 3.000 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

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498<br />

BRONZEFIGUR EINES FAUNS<br />

Höhe: 24,5 cm.<br />

Gesamthöhe inkl. Sockel: 36 cm.<br />

16/ 17. Jahrhundert.<br />

Schwerer Bronzehohlguss, dunkel patiniert. Die nackte<br />

Faunsgestalt sitzend, auf modernen zweistufigen<br />

Steinsockel gesteckt. Die Füße bockshufig, die Oberschenkel<br />

fellartig behaart, der Kopf, mit kurzen Hörnern<br />

und langen Ohnen kurzbärtig. Die Rechte hält<br />

eine antike Weintazza nach oben. Wohl ehemals im<br />

Zusammenhang mit einer Tischbrunnengruppe mit<br />

bachantischen Motiven. A.R.<br />

(12908416) (1) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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67


499<br />

BRONZEFIGUR DES HERMES<br />

Höhe: 36 cm.<br />

Gesamthöhe mit Marmorsockel: 48 cm.<br />

Wohl noch 17. Jahrhundert.<br />

Mit einem Bein auf einer Wolkenbank stehend, mit<br />

Köpfen der Winde. Der Arm hochgestreckt, im linken<br />

Arm der Caduceus. Feine Bronzeausführung nach<br />

Giovanni da Bologna (1377-1389), mit schöner dunkler<br />

leuchtender Lackpatina. (1291243) (11)<br />

€ 4.000 - € 5.000 INFO | BIETEN<br />

Sistrix


500<br />

GIROLAMO CAMPAGNA,<br />

1550 VERONA – UM 1625 VENEDIG, ZUG.<br />

PAAR BRONZEFIGUREN<br />

Gesamthöhe: 63 bzw. 64 cm.<br />

Bronzeguss, goldene dunkle Lackpatina, auf zugehörigen<br />

sechsseitigen Holzsockeln. Das Figurenpaar wurde<br />

gelegentlich auch als „Venus und Adonis“ betitelt,<br />

was kaum überzeugt. Vielmehr ist die schlanke Jünglingsfigur<br />

mit Hund als jener mythologische Held zu<br />

sehen, der schon in der Antike in der Wandmalerei<br />

Pompejis als auch in der Marmorplastik, möglicherweise<br />

von Scopas, durch römische Wiederholungen<br />

bekannt geworden ist (Antikensammlung Berlin, Inv.<br />

Nr. Sk 215). Speer und Hund verweisen auf den Mythos<br />

seines Kampfes gegen den kalydonischen Eber.<br />

Die zweite Figur, sollte sie als Atalante zu deuten sein,<br />

war jene mythische Jägerin, die dem Eber den ersten<br />

Stoß versetzt hatte, bevor Meleager ihn töten konnte.<br />

Das mythologische Paar wird in der Kunst nicht selten<br />

zusammen gezeigt. Jedoch weist hier die weibliche<br />

Bronzefigur keinerlei jagdliche Attribute auf. Vielmehr<br />

ist ihr ein Eros beigegeben, der sie weit eher als Venus<br />

deuten lässt. Zwar ist das Figurenpaar durch einheitliche<br />

sechsseitige Plinthen und Sockelungen als<br />

zusammengehörig verstanden, jedoch zeigt sich, dass<br />

die Venusfigur etwa einen Zentimeter größer ist, auch<br />

Volumen von Körper und Kopf entsprechen nicht dem<br />

männlichen Gegenstück. So ist nicht auszuschließen,<br />

dass es sich bei den beiden Figuren um je einzelne<br />

Bildwerke handelt. Jedenfalls lassen sich die beiden<br />

Bronzen früh datieren. Speer des Meleager fehlt. A.R.<br />

Anmerkung I:<br />

Als Schüler der beiden berühmten Bildhauer Jacopo<br />

Sansovino (1486-1570) und Danese Cattaneo (1509-<br />

1573) galt Girolamo schon bald als führender, ja berühmtester<br />

venezianischer Bildhauer seiner Zeit, eng<br />

befreundet mit bedeutenden Persönlichkeiten wie<br />

Torquato Tasso (1544-1595), Tizian (1485-1576), Vasari<br />

(1511-1574) oder Pietro Aretino (1492-1556). Alsbald<br />

unterhielt er eine große Werkstatt und konnte zahlreiche<br />

öffentliche wie private Aufträge befriedigen.<br />

Seine Tätigkeit in der Fertigung von Werken in Bronze<br />

erfolgte erst 1590.<br />

Anmerkung II:<br />

Vergleichbare Bronzen: Rome, Museo Nazionale del<br />

Palazzo di Venezia (Inv.Nr. PV 10788); London, Victoria<br />

& Albert Museum (Inv.Nr. 8431-1863); Venedig,<br />

Ca'd'Oro; Padua, Museo Civico; Paris, Hôtel Drouot,<br />

11 Dezember 2003, ancienne collection Marcel Bisset,<br />

Me Binoche, commissaire-priseur; Madrid, Alcalá<br />

Subastas, 07 Dezember 2013.<br />

Literatur:<br />

Peter Grossardt, Die Erzählung von Meleagros. Zur<br />

literarischen Entwicklung der kalydonischen Kultlegende,<br />

Leiden 2001 (Mnemosyne Supplement 215).<br />

Giovanni Mariacher, Bronzetti veneti del Rinascimento,<br />

Vicenza 1993, S. 39, Tafeln 161 und 162.<br />

(1291272) (3) (11)<br />

€ 7.500 - € 9.500<br />

Sistrix<br />

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69


501<br />

BRONZEFIGUR EINER MADONNA<br />

MIT DEM SEGNENDEN JESUSKIND<br />

Höhe: 37 cm.<br />

Flandern, Anfang 17. Jahrhundert.<br />

Schwerer Hohlguss. Die Madonna im Kontrapost auf<br />

mitgegossenem quadratischen Sockel mit seitlichen<br />

Kassettenvertiefungen und graviertem Rautenmuster.<br />

Die Beinstellung nahezu schreitend wiedergegeben,<br />

wobei das linke Knie die im Schwung diagonal nach<br />

rechts unten ziehende Faltung bewirkt. Das Kind im<br />

rechten Arm der Maria korrespondiert mit erhobenem<br />

segnenden Händchen mit dem Betrachter, die linke<br />

Hand auf die Brust der Maria gelegt. Der Kopf der<br />

Madonna leicht dem Kind zugeneigt, mit nachdenklichem,<br />

nach innen gekehrtem Gesichtsausdruck. Rundplastisch,<br />

demgemäß auch an der Rückseite mit qualitätvoller<br />

Faltenbildung gearbeitet. Nach hochrangigem<br />

Modell. (12912420) (11)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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502<br />

FRAUENKOPF IN PIERRE BLEU<br />

Höhe inkl. Stand: 14 cm.<br />

Um 1530.<br />

Ruhig nach vorn blickender Kopf einer Frau mit Halskrause<br />

und symmetrisch unter einem Diadem (?) liegender<br />

Haartracht. Auf Museumssockel montiert. (†)<br />

(12901354) (13)<br />

€ 1.200 - € 2.000<br />

503<br />

BRONZEPLAKETTE MIT RELIEFDARSTELLUNG<br />

DER ANTIKEN SAGE VOM LIEBESPAAR PYRAMUS<br />

UND THISBE IN LANDSCHAFT<br />

17. Jahrhundert.<br />

Rechts in der Darstellung ein Figurenbrunnen. Die<br />

Hauptfiguren unter einem Baum. (†) (12901524) (11)<br />

€ 300 - € 500<br />

Sistrix<br />

Sistrix<br />

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504<br />

PAAR BACCHANALISCHE BÜSTEN<br />

Höhe inkl. Sockel: 31,5 cm.<br />

Höhe ohne Sockel: ca. 18 cm.<br />

Italien oder Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

Einander zugewandte Büsten einer weiblichen und<br />

einer männlichen bacchanalischen Figur, mit ihnen<br />

attributiv zukommendem Weinlaub und arkadischer<br />

Kleidung. Als Bronzehohlguss mit differenzierter Patina<br />

auf zylindrischem bronzemontiertem Säulenstumpf<br />

auf quadratischer Basis. (1290163) (13)<br />

€ 600 - € 1.000<br />

505<br />

PAAR RELIEFTONDI IN SILBER<br />

Rahmenmaße: 13,5 x 13,5 cm.<br />

Italien, 17. Jahrhundert.<br />

In Silber getrieben und vergoldet. Als Tondi gearbeitete<br />

biblische Darstellungen in Bas- und Hochrelief, eingebettet<br />

in eine klassische italienisch anmutende Landschaft.<br />

Vermutlich als Zwickeldekoration eines Bibeleinbandes,<br />

zeigt das eine Relief die Anbetung der<br />

Könige, während das andere Relief die Anbetung der<br />

Hirten zeigt. In resedagrünem Passepartout in ebonisiertem<br />

Rahmen. (1290166) (13)<br />

€ 1.600 - € 2.400<br />

Sistrix<br />

Sistrix<br />

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506<br />

GROSSER BRONZEMÖRSER<br />

Höhe: 20,5 cm.<br />

Lombardei, 1630.<br />

Bronze, gegossen. Über Standring knapp eingezogener<br />

Fuß mit ausladendem Korpus in umgekehrter Glockenform<br />

mit Profilringen, Masquerons, zwei Knaufhandhaben<br />

in stilisierter Kopfform sowie mitgegossener<br />

Datierung und Monogramm. Ein Pistill vorhanden.<br />

Alters- und Gebrauchssp. (1290116) (13)<br />

€ 1.200 - € 1.500<br />

Sistrix<br />

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71


507<br />

NESSUS RAUBT DEÏANEIRA<br />

Höhe: 43 cm.<br />

Plinthenlänge: 31,5 cm.<br />

Tiefe: 14 cm.<br />

Italien, 17. Jahrhundert.<br />

Bronzeguss in kleiner Wiedergabe nach dem Entwurf<br />

von Giovanni da Bologna (um 1529-1608) von 1577.<br />

Der wichtigste Mitarbeiter war Antonio Susini (1558-<br />

1624), der mit der Gusstechnik beauftragt war. Die<br />

Figurengruppe erlangte in der Folge große Beliebtheit.<br />

Das Rudolfinische Kaiserhaus, oder auch König Ludwig<br />

XIV von Frankreich erwarben Abgüsse. Eine große Zahl<br />

größerer und kleinerer Abformungen wurden von vielen<br />

Herrscherhäusern und Sammlern erworben, darunter<br />

auch vom Fürstenhaus Liechtenstein. Bei der<br />

vorliegenden Bronze dürfte es sich um einen älteren<br />

Guss handeln, wohl noch aus dem 17. Jahrhundert. Die<br />

Gruppe und die längliche, an den Schmalseiten gerundete<br />

Plinthe separat gegossen, am Boden verschraubt.<br />

Die bildhauerische Ausführung ist in unterschiedlichen<br />

Körperhaltungen und Größen überliefert. Während<br />

etwa das Liechtenstein-Exemplar oder die Figur im<br />

Bayerischen Nationalmuseum München den Kopf des<br />

Nessus der geraubten Schönheit zuwendet, entspricht<br />

die vorliegende Version mit dem nach rechts gerichteten<br />

Kopf des Nessus dem Exemplar, das sich in der<br />

Gemäldegalerie Dresden, Abteilung <strong>Skulpturen</strong>, befindet.<br />

Dunkle Patina. A. R. (†) (1271831) (11)<br />

THE RAPE OF DEÏANEIRA<br />

Height: 43 cm.<br />

Plinth length: 31.5 cm.<br />

Depth: 14 cm.<br />

Italy, 17th century. (†)<br />

€ 30.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

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508<br />

GROSSE BRONZEGRUPPE:<br />

HERKULES ÜBERWINDET DEN STIER ACHELOOS<br />

Höhe: 58 cm.<br />

Länge: 66 cm.<br />

Frankreich, 17./ 18. Jahrhundert.<br />

LARGE BRONZE GROUP:<br />

HERCULES OVERCOMING ACHELOUS<br />

Height: 58 cm.<br />

Length: 66 cm.<br />

France, 17th/ 18th century.<br />

Modell von Pietro Tacca (1577-1640). Die Darstellung<br />

geht auf die antiken Legenden der Taten des Herkules<br />

zurück. Acheloos, der älteste und vornehmste der<br />

griechischen Flussgötter, Sohn des Okeanos und der<br />

Tethys, verwandelte sich in einen Stier. Herkules jedoch<br />

überwand ihn und brach ihm eines der Hörner<br />

ab. Die Legende ist seit der Antike vielfach in Bild und<br />

Plastik dargestellt worden. Eine jüngere Darstellung<br />

im Gemälde schuf Cornelis van Haarlem (1562-1638)<br />

1590, in einer ähnlichen Zusammenstellung von Stier<br />

und Herkules.<br />

Die hier angebotene Bronzefigur zeigt den antiken<br />

Helden mit lockigem Bart, nur mit einem Löwenfell<br />

bekleidet, über den Stier gebeugt den er zu Boden<br />

gebeugt hat. Die Gruppe auf einer geschweiften mitgegossenen<br />

Rasenplinthe. (12818115) (11)<br />

Model by Pietro Tacca (1577-1640).<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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509<br />

BRONZESTATUETTE<br />

„PERSEUS MIT DEM HAUPT DER MEDUSA“<br />

Höhe: 28,5 cm.<br />

Gesamthöhe mit vergoldetem Holszockel: 40,5 cm.<br />

Wohl Padua, 17./ 18. Jahrhundert.<br />

Feiner Bronzeguss mit olivbrauner Patina. Nach dem<br />

berühmten Vorbild desselben Themas, das Benvenuto<br />

Cellini (1500-1557) 1545 in Florenz schuf, wurde die<br />

mythologische Figur mehrmals in der Plastik geschaffen.<br />

Entgegen der üblichen Darstellung des jugendlichen<br />

Perseus mit Flügeln an Haupt und Füßen, ist der<br />

Held hier zwar ebenfalls im Akt gezeigt, doch jetzt<br />

bärtig und ohne die genannten Attribute. Ähnlich wie<br />

bei Cellini hält er das Schwert in der Rechten, das<br />

Medusenhaupt jedoch weist nicht das schöne Frauengesicht<br />

wie bei Cellini auf, sondern als die Todbringende<br />

entsprechend naturalistisch. Auch ist die Scham<br />

hier mit Feigenblättern bedeckt, was als Erfordernis<br />

der neuen Zeit zu sehen ist. A. R. (12918128) (11)<br />

BRONZE STATUETTE<br />

“PERSEUS WITH THE HEAD OF MEDUSA”<br />

Height: 28.5 cm.<br />

Total height with gilt wooden base: 40.5 cm.<br />

Probably Padua, 17th/ 18th century.<br />

Fine bronze casting with olive brown patina. After a<br />

famous model of the same subject created by Benvenuto<br />

Cellini (1500-1557) in Florence in 1545. This<br />

mythological figure was created several times in<br />

sculptural form.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

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Detailabbildung<br />

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510<br />

TISCHBRONZE „VENUS ZÜCHTIGT AMOR“<br />

Höhe: 18,5 cm.<br />

Gesamthöhe: 21 cm.<br />

Italien, wohl Padua um 1780/90.<br />

Die antik-mythlogische Szene in hochqualitativer plastischer<br />

Ausführung, in Bronze gegossen und braun<br />

patiniert. Venus mit einem Knie am Boden, hält eine<br />

Rute (fehlt) in der erhobenen Rechten, das Amorknäblein<br />

liegt am Boden und wird von Venus am<br />

Schenkel festgehalten. Sauber ausgeführter Guss, in<br />

Kaltarbeit fein ziseliert. Die schlanke Körperform weist<br />

bereits ins Ende des 18. Jahrhunderts. Auf quadratischer<br />

Sockelplatte montiert, mit altem rotem Samtbezug.<br />

(12918129) (11)<br />

TABLE BRONZE “VENUS CHASTISES CUPID”<br />

Height: 18.5 cm.<br />

Total height: 21 cm.<br />

Italy, probably Padua ca. 1780/90.<br />

€ 20.000 - € 35.000<br />

Sistrix<br />

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77


511<br />

ENTFÜHRUNG DER PROSERPINA<br />

Höhe: 59 cm.<br />

Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

Bronze, gegossen, ziseliert und brüniert. Auf nahezu<br />

quadratischer Basis die Figur des Hades, Proserpina<br />

entführend, nach barockem Vorbild. (12718151) (13)<br />

THE RAPE OF PROSERPINA<br />

Height: 59 cm.<br />

France, 19th century<br />

Bronze; cast, chased and burnished.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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512<br />

STEIGENDES PFERD<br />

Höhe: 28 cm.<br />

Länge: 31 cm.<br />

Deutschland, 18. Jahrhundert.<br />

Bronze, gegossen, patiniert und ziseliert. Über grünweiß<br />

geädertem rechteckigem Marmorsockel montiert<br />

ein naturalistisch gestaltetes Pferd mit aufgerichteten<br />

Vorderläufen und seitlich gerichtetem Blick.<br />

(12918121) (13)<br />

RISING HORSE<br />

Height: 28 cm.<br />

Length: 31 cm.<br />

Germany, 18th century.<br />

Bronze; cast, patinated and chased.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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513<br />

BRONZEFIGUR „VENUS“<br />

Höhe: 56 cm.<br />

Gesamthöhe mit zugehörigem vergoldetem<br />

Rundsockel: 59 cm.<br />

Frankreich, Ende 18. Jahrhundert.<br />

Bronze, braunschwarz patiniert. Nach Vorbild der antiken<br />

Marmorfigur des ersten vorchristlichen Jahrhunderts,<br />

bekannt geworden als „Venus de Medici“<br />

(Uffizien, Florenz), wiederum nach der von Praxiteles<br />

geschaffenen „Aphrodite von Knidos“.<br />

Die hier präsentierte, fein gearbeitete Bronzefigur<br />

folgt dem Marmorvorbild, allerdings lässt sich die<br />

Auffassung der Zeit des 18. Jahrhunderts erkennen,<br />

mit schlankerer, der Eleganz der Zeit verpflichteten<br />

Körperlichkeit. Die Figur wurde schon im 17. Jahrhundert<br />

und danach vielfach nachgebildet. Die dunkle<br />

Lackpatina, aber auch die elegante Standhaltung im<br />

Kontrapost lässt auf eine Arbeit einer französischen<br />

Werkstatt des 18. Jahrhunderts schließen.<br />

A. R. (12918148) (11)<br />

BRONZE FIGURE “VENUS”<br />

Height: 56 cm.<br />

Total height with matching round gilt base: 59 cm.<br />

France, end of the 18th century.<br />

Bronze, with blackish-brown patina. Modelled on the<br />

antique marble sculpture of the first century BC,<br />

known as “Venus de Medici” (Uffizi, Florence) and in<br />

turn modelled after “Aphrodite of Knidos” created by<br />

Praxiteles.<br />

Sistrix<br />

€ 20.000 - € 30.000 INFO | BIETEN


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81


514<br />

RAUB DER SABINERINNEN<br />

Gesamthöhe: 90 cm.<br />

Italien, 19. Jahrhundert.<br />

Große, in seltenem Serpentinmarmor geschaffene<br />

Figurengruppe, gefertigt nach Vorbild der Marmorplastik<br />

von Giovanni da Bologna (1529-1608), die der<br />

Bildhauer 1579 schuf und sich in der Loggia dei Lanzi<br />

in Florenz befindet.<br />

Die Plastik gilt als Inbegriff des Italienischen Manierismus,<br />

kenntlich durch Verlebendigung mittels mannigfacher<br />

Körperdrehungen, im Sinne der damals geübten<br />

„figura serpentinata“, hier in einer Auftürmung der<br />

drei Gestalten mit zuoberst hochgestrecktem Arm der<br />

geraubten Sabinerin. Die vorliegende Ausführung in<br />

einem ebenso lebendig wirkenden Serpentinmarmor<br />

gewinnt durch die Grünfarbe zudem die Anmutung<br />

von Bronzepatina.<br />

Der zugehörige quadratische hohe Sockel weist an der<br />

Vorderseite zudem ein Relief auf, das die Raptus-<br />

Szene der römischen Mythenlegende zeigt.<br />

A.R. (1291273) (3) (11)<br />

€ 6.500 - € 7.500<br />

Sistrix<br />

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515<br />

RAUB DER EUROPA<br />

(ABB. RECHTS)<br />

Höhe: 29,5 cm.<br />

Länge: 29 cm.<br />

Gesamthöhe mit Sockel: 36 cm.<br />

Wohl Italien, 17./ 18. Jahrhundert.<br />

Das Thema auch als „Europa auf dem Stier“ bekannt,<br />

ist in der früheren Auffassung als Raptatio-Gruppe zu<br />

verstehen. Die Bronzefigur zeigt einen nach rechts<br />

schreitenden kräftigen Stier, der den Kopf dem Betrachter<br />

zuwendet mit hochschwingendem Schweif.<br />

Darauf Europa sitzend in langem Kleid, die Hände erregt<br />

ausgestreckt und mit hilfesuchendem Blick nach<br />

oben. Die Darstellung geht bekanntlich auf die griechische<br />

Sage zurück, wonach Göttervater Zeus in Gestalt<br />

eines Stiers die Europa raubt. Im Gegensatz zu<br />

späteren Auffassungen, in denen Europa nahezu verliebt<br />

mit dem Stier umgeht, ist hier noch der Entführungsgedanke<br />

sichtbar, wie wir ihn in der gleichzeitigen<br />

Malerei, etwa der venezianischen Malerei (Paolo<br />

Veronese (1528-1588)) kennen.<br />

Auf modernem beigen Marmorsockel montiert (an<br />

einer Ecke leicht angeschlagen). (12912419) (11)<br />

€ 7.500 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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516<br />

ENTFÄLLT<br />

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517<br />

MATTHIEU VAN BEVEREN,<br />

UM 1630 – 1690, UMKREIS DES<br />

BEEINDRUCKENDE KREUZIGUNGSGRUPPE<br />

128 x 59 cm.<br />

Auf mit grünem Samt tapezierter barock geschweifter<br />

und gekehlter Holzplatte.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Dr. Charles Avery,<br />

Girton, Cambridge, vom 21. Januar 2019, in Kopie.<br />

Die teils stark raumgreifende Reliefarbeit besteht aus<br />

insgesamt fünf zentralen Figuren. Zunächst der im<br />

Dreinageltypus an einem vergoldetem Kreuz befestigte<br />

Corpus Christi, dann der auf einer Wolkenbank über<br />

ihm erscheinende Gottvater, mit einer vor ihm befindlichen<br />

Taube als personifiziertem Heiligen Geist, flankiert<br />

von Cherubim. Zu Füßen des Kreuzes Maria Magdalena<br />

die Arme ausbreitend, zu ihrer Rechten Johannes,<br />

zu ihrer Linken die trauernde Maria. Die Balkenenden<br />

des Kreuzes interessanterweise als Sonne und Mond<br />

als allzeitliche Elemente dargestellt. Zu Füßen des<br />

Kreuzes der Golgataschädel flankiert von Flügeln und<br />

Fruchtfestons, die in kleinen Konsolen enden. Das Format<br />

der hier angebotenen Gruppe legt eine Verwendung<br />

desselben innerhalb eines Klosters oder eines<br />

Hausaltars nahe. Der grazile Korpus erinnert an <strong>Skulpturen</strong><br />

in Elfenbein und Buchsbaum der Zeit, wie sie<br />

etwa im Vleeshuis Museum in Antwerpen oder im<br />

Musée Royal des Beaux-Arts in Antwerpen zu finden<br />

sind. Unterarm Gottvaters und einige Finger anderer<br />

Figuren fehlend.<br />

MATTHIEU VAN BEVEREN,<br />

CA. 1630 – 1690, CIRCLE OF<br />

IMPRESSIVE CRUCIFIXION GROUP<br />

128 x 59 cm.<br />

On curved and moulded Baroque wooden panel lined<br />

with green velvet.<br />

A copy of the expert´s report by Dr Charles Avery,<br />

Girton, Cambridge dated 21 January 2019 is enclosed.<br />

Literature:<br />

cf. Christian Theuerkauff, Anmerkungen zum Werk des<br />

Antwerpener Bildhauers Matthieu van Beveren (ca.<br />

1630 - 1690), in: Oud Holland, 89, 1975, pp. 19-62.<br />

cf. Musées royaux d'art et d'histroire, La sculpture au<br />

siècle de Rubens dans les Pays-Bas meridionaux et la<br />

principautè de Liège, exhibition catalogue, Brussels<br />

1977, P. Colman (ed.), no. 254. Here, several comparable<br />

examples attributed to van Beveren dating to the<br />

Counter-Reformation period are shown.<br />

€ 80.000 - € 120.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Literatur:<br />

Vgl. Christian Theuerkauff, Anmerkungen zum Werk<br />

des Antwerpener Bildhauers Matthieu van Beveren<br />

(um 1630-1690), in: Oud Holland, 89, 1975, S. 19-62.<br />

Vgl. Musées royaux d‘art et d‘histroire, La sculpture<br />

au siècle de Rubens dans les Pays-Bas meridionaux<br />

et la principautè de Liège, Ausstellungs katalog, Brüssel<br />

1977, P. Colman (Hrsg.), Nr. 254. Hier werden<br />

mehrere Beispiele der gegenreformatorischen Zeit<br />

gezeigt, die van Beveren zugeschrieben werden und<br />

vergleichbar sind. (1290024) (13)<br />

Detailabbildungen<br />

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Detailabbildungen Lot 517<br />

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Detailabbildungen Lot 517<br />

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87


518<br />

GENUESISCHES SILBERRELIEF<br />

34,7 x 26,8 cm.<br />

Rechts auf dem Sockel punziert mit Genuesischer<br />

Beschau.<br />

Genua, 17./ 18. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, partiell vergoldet, ziseliert. In profiliertem<br />

und Ormoluverziertem Rahmen das hochrechteckige<br />

Bildfeld in Hoch- und Flachrelief die Heilige<br />

Familie mit dem Johannesknaben inmitten einer<br />

barocken Architektur zeigend. In profiliertem vergoldetem<br />

Rahmen montiert. Inneres Silberfeld partiell<br />

hervortretend. (1290103) (13)<br />

GENOESE SILVER RELIEF<br />

34.7 x 26.8 cm.<br />

Hallmarked on base with Geonese city mark on the<br />

right.<br />

Genoa, 17th/ 18th century.<br />

Silver; wrought, parcel-gilt, chased.<br />

€ 45.000 - € 50.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

519<br />

GRAND TOUR-OBJEKT IN FORM EINES ANTIKEN<br />

SCHIFFES<br />

Gesamthöhe: 23 cm.<br />

Länge: 65 cm.<br />

Maximale Tiefe: 22 cm.<br />

Italien, 17. Jahrhundert oder später.<br />

In weißem Marmor gearbeitet. Mit gemeißeltem<br />

Löwenkopf am Bug sowie eingearbeiteten Innenriemen<br />

und Aufbaudetails. Aufgestellt auf einen Rechtecksockel<br />

mit hochziehendem gemeißeltem Blattwerk.<br />

(1281816) (11)<br />

GRAND TOUR-OBJECT IN THE SHAPE OF AN<br />

ANCIENT SHIP<br />

Total height: 23 cm.<br />

Length: 65 cm.<br />

Maximum depth: 22 cm.<br />

Italy, 17th century or later.<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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89


520<br />

REICH DEKORIERTER TAFELAUFSATZ<br />

Höhe: 34 cm.<br />

Am Sockel schwer leserliche Silbermarken.<br />

Wien, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />

In Silber und Vergoldung, unter Verwendung zahlreicher<br />

Halbedel- und Glassteine. Aufbau in Form einer weiblichen<br />

Karyatidenherme auf rundem Fuß, über den<br />

vier Spangen ziehen, die hochgerichteten Arme tragen<br />

eine große, in Silber getriebene Muschel, der ein Fantasievogel<br />

in Art eines Basilisken aufsitzt. Der Sockel<br />

reich dekoriert mit transluzidem Zellemail, darin fein<br />

gravierte figürliche Dekoration, am Hermenansatz<br />

Voluten und verschlungene, rot emaillierte Bänder.<br />

Der Pfeiler ebenfalls emailliert, wobei auf dem blauen<br />

Grund die goldene Dekoration besonders hervortritt.<br />

An drei Seiten hochovale Kartuschen mit Emailmalerei:<br />

Kauffahrtei-Szene, Venus in Landschaft sowie Säulenstumpf,<br />

von Blüten umrankt. Die Figur selbst trägt<br />

einen Gürtel mit Buntsteinen, wie Malachit, Koralle,<br />

Türkis sowie Perlen. Ähnliche Steinverwendung in<br />

dem dreifach geschwungenen Feston an der Muschel.<br />

(1291629) (11)<br />

RICHLY DECORATED CENTREPIECE<br />

Height: 34 cm.<br />

Illegible silver hallmarks on base.<br />

Vienna, second half of the 19th century.<br />

Silver and gilt, set with numerous semiprecious gems<br />

and glass stones. Design in the shape of a female<br />

caryatid on round foot.<br />

€ 10.000 - € 14.000<br />

Sistrix<br />

521<br />

INFO ENTFÄLLT | BIETEN<br />

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Sistrix<br />

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91


522<br />

HISTORISTISCHE SCHATULLE<br />

IM FRÜHBAROCK-STIL<br />

Höhe: 48 cm.<br />

Breite: 49 cm.<br />

Tiefe: 44 cm.<br />

Deutschland, Ende 19. Jahrhundert.<br />

Aufbau in Form eines nahezu würfelförmigen Rechteckkastens<br />

mit weit vorziehendem Bodengesims<br />

mit Blattdekor über gekehlt taillierten, ebonisierten<br />

Füßen. Die Ecken mit in sich gedrehten Säulen besetzt.<br />

Dachaufbau angeschrägt und gestuft. Ganzheitlich<br />

furniert in Palisander. An den Seiten jeweils Kassettenvertiefungen,<br />

in der Front segmentbogiges Feld,<br />

der Bogen geschnitzt, auf gedrehten Doppelsäulen in<br />

Bein. Im Feld Halbfiguren in Rüstung, die Helmfedern<br />

in Elfenbein eingelegt, Rüstung in Zinn, Hintergrund in<br />

Schildpatt, seitlich stilisierte Blumenbouquets. Dach<br />

als Klappdeckel ausgeführt. Frontschloss in Messing,<br />

geschnitten. Inneres furniert. Innenschloss fehlt.<br />

(1290156) (11)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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523<br />

ELEGANTE HÖFISCHE DOKUMENTENSCHATULLE<br />

Höhe: 13 cm.<br />

Breite: 54 cm.<br />

Tiefe: 42,5 cm.<br />

Mitte 18. Jahrhundert.<br />

Reich intarsierter flacher Rechteckkasten, der Korpus<br />

in ausgesuchtem Nussholz. Das umziehende, leicht<br />

vortretende Bodenprofil sowie die Kanteneinfassung<br />

des Flachdeckels in Bronze, vergoldet. Drei Seitenwände<br />

sowie die Deckplatte zeigen feine dichtkomponierte<br />

florale Marketerie, unter Verwendung verschiedenster<br />

Holzarten, teilweise grün gebeizt. Zwischen<br />

Nelken, Anemonen und Päonienblüten und Blattwerk<br />

zeigen sich größere und kleinere Vögel. Die Augen<br />

mit Silbereinlagen, sowie Insekten.<br />

Die Blütenfelder dunkelgrundig, die Randeinfassung in<br />

Taxus-Astholz, im Rapport gesetzt. Deckelunterseite<br />

und Inneres in poliertem Nussholz. Im Zentrum der<br />

Decke sowie in den Ecken jeweils höfisches barockligiertes<br />

Monogramm unter Markisenkrone. Frontschloss<br />

mit Schlüssel, vergoldet (erneuert). Hochglanzpolitur,<br />

in tadellosem Zustand. A. R.<br />

(1290976) (1) (11)<br />

ELEGANT COURTLY FILING BOX<br />

Height: 13 cm.<br />

Width: 54 cm.<br />

Depth: 42.5 cm.<br />

Mid-18th century.<br />

Flat rectangular box made from exquisite walnut<br />

with rich inlays. Front lock with key, gilt (renewed).<br />

Mirror finish, in excellent condition.<br />

€ 15.000 - € 20.000 INFO | BIETEN<br />

Sistrix


524<br />

PAAR BERNSTEINMEDAILLONS<br />

MIT IMPERATORENRELIEFS<br />

Maße der Bernsteinmedaillons: 6,8 x 4,9 cm.<br />

Maße der Elfenbeinmedaillons: ca. 8,9 x 7,1 cm.<br />

Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />

In Bernstein geschnittene hochovale Medaillons,<br />

eingelegt in einen profilierten Elfenbeinrahmen mit<br />

Eisenaufhängung. (1280525) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

525<br />

SELTENE BERNSTEINSCHNITZEREI<br />

Höhe: 10,5 cm.<br />

Gesamthöhe mit modernem Sockel: 15,5 cm.<br />

Wohl Italien, 17. Jahrundert.<br />

Brustpanzer eines Feldherren oder römischen Cesaren<br />

mit Gorgonenhaupt. Aus einem seltenen großen<br />

honigfarbenen Bernsteinstück geschnitten. Das Gorgonenhaupt<br />

zwischen den Schulterspangen des Harnischs,<br />

um den Leib ein Tuch mit Herkulesknoten,<br />

darunter Harnischdekor in Form von Blattdekoration<br />

mit links unter dem Harnisch hervortretenden Lambrequin-<br />

Zungen. Kopf und Arme fehlen, am Unterrand<br />

und seitlich einige Ausbrüche, an der Rückseite ist<br />

der Bernstein roh belassen. Schon damals möglicherweise<br />

als römisch-antikes Kabinettstück gefertigt. (†)<br />

(12901253) (11)<br />

€ 3.500 - € 4.500<br />

526<br />

MOSAIK IM POMPEJANISCHEN STIL<br />

133,5 x 133,5 x 3 cm.<br />

Italien, 19. Jahrhundert.<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Nach dem berühmten pompejanischen Mosaik im<br />

Casa del fauno entstandenes Mosaik in verschiedenfarbigen<br />

Steinen eine Katze zeigend, welche im Begriff<br />

ist, einen Vogel zu erlegen nebst zwei Enten. Besch.<br />

(12901041) (13)<br />

94 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6,500 additional images.<br />

MOSAIC IN POMPEIAN STYLE<br />

133.5 x 133.5 x 3 cm.<br />

Italy, 19th century.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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527<br />

KORALLENKRONE<br />

Fronthöhe: 6 cm.<br />

Durchmesser: ca. 15 cm.<br />

England, 1860/70.<br />

Als Haargesteck gearbeitete Krone, gebildet aus polierten<br />

roten Korallen. Zur Mitte hin höher ziehend, am<br />

Unterrand in Art eines Blattkranzes gefertigt. Die einzelnen<br />

Korallenteile an vergoldetem Ring mit Befestigungsösen.<br />

Herstellung wohl Phillips. Vergleichbare<br />

Objekte im Victoria and Albert Museum.<br />

Anmerkung:<br />

Obwohl das vorliegende Stück keine Signatur erkennen<br />

lässt, steht es doch in engster Beziehung zu Werken<br />

der Phillips-Brothers, bei denen Robert Phillips der<br />

führende Lieferant für Korallenobjekte in London war.<br />

1870 bereits konnte die Firma sich betiteln mit „The<br />

most complete collection of fine coral work in the<br />

world“. Ein vergleichbares Stück befindet sich in „The<br />

William and Judith Bollinger Gallery“ mit der Museumsnummer<br />

M.10:1,2-2003.<br />

(12901075) (11)<br />

528<br />

NEAPOLITANISCHER HAARSCHMUCK<br />

Breite: 15 cm.<br />

Neapel, spätes 18./ frühes 19. Jahrhundert.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Vergoldetes Kupfer mit geschnitzten Korallenapplikationen,<br />

Cherubim und Blüten zeigend. Fünfgliedriger<br />

konzentrischer Aufbau mit stabartigem Einsatz.<br />

Auf Sammlungsstand. (1280521) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

529<br />

KUNSTKABINETT-OBJEKT<br />

Höhe: 24,5 cm.<br />

Sockelseitenlänge: 14 x 14 cm.<br />

Ende 18. Jahrhundert.<br />

Sechskantiger obeliskförmiger Rauchquarz in Silberfassung,<br />

auf quadratischen vergoldeten Silbersockel<br />

gestellt. Der Sockel mehrstufig, mit kleinen Löwenkopfapplikationen<br />

und gemugelten Almandinen besetzt.<br />

(1280522) (11)<br />

€ 2.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

Sistrix<br />

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95


530<br />

ITALIENISCHE BRONZEÖLLAMPE<br />

Höhe der Bronze: 12 cm.<br />

Gesamthöhe mit dem späteren Marmorsockel: 16 cm.<br />

16. Jahrhundert.<br />

Die im 15. Jahrhundert bei Ausgrabungen zu Tage<br />

geförderten römischen Öllampen haben nicht selten<br />

auch erotische oder kuriose Motive gezeigt. Auf<br />

solche Beispiele ist auch diese Renaissancelampe<br />

zurückzuführen. Eine männliche Gestalt ist sitzend<br />

gezeigt, mit Kopf zwischen den hochgenommenen<br />

Beinen. Die Lampentülle setzt am Gesäß an, an der<br />

Unterseite als ein großes Blatt gekennzeichnet, in das<br />

der Mann seine Notdurft verrichtet. Zudem hält die<br />

Figur die Zunge herausgestreckt.<br />

ITALIAN BRONZE OIL LAMP<br />

Height of bronze: 12 cm.<br />

Total height with marble base of later date: 16 cm.<br />

16th century.<br />

Ancient Roman oil lamps discovered during 15th<br />

century excavations in Rome quite often feature<br />

erotic or curious motives and the Renaissance oil<br />

lamp on offer for sale here takes inspiration from<br />

such examples.<br />

€ 12.000 - € 18.000<br />

Sistrix<br />

INFO | BIETEN<br />

Stark kupferhaltiger Bronzeguss, auf den nach oben<br />

gerichteten Fußsohlen Gewindebohrungen, die darauf<br />

hinweisen, dass darüber noch ein weiteres Gefäß o.ä.<br />

montiert war. A. R. (12918127) (11)<br />

531<br />

SÄULE MIT AMORFIGUR<br />

Gesamthöhe: 56 cm.<br />

Italien, 19. Jahrhundert.<br />

In mehreren kontrastierenden Marmorsorten gestaltete<br />

Kombinationssäule auf gestuftem Grund. Darauf<br />

montiert eine in Bronze gegossene und dunkel patinierte<br />

Figur eines auf einer Kugel stehenden Amor mit<br />

gespreizten Flügeln und aufgerichteter linker Hand.<br />

Minimal besch. (12908214) (13)<br />

€ 1.000 - € 1.500<br />

Sistrix<br />

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532<br />

MINIATUR-KABINETTKÄSTCHEN<br />

Höhe: 12 cm.<br />

Breite: 15 cm.<br />

Tiefe: 9 cm.<br />

18. Jahrhundert.<br />

In dieser Ausführung von größter Seltenheit. Das<br />

quaderförmige Kästchen ist allseitig mit polierter Palisander-,<br />

Schildpatt- und Elfenbeinmarketerie gearbeitet,<br />

ebenso die Türinnenseite. An der nach rechts zu<br />

öffnenden Fronttüre, wie an den Seiten und auf der<br />

Oberseite je intarsierte Elfenbeineinfassungsrahmungen,<br />

graviert mit geschwärzter Blattkranzornamentik.<br />

In den Mittelfeldern, nochmals durch Schildpattbandeinlagen<br />

gerahmt, gravierte Elfenbeinbildfelder; auf<br />

der Oberseite zwei Küstenlandschaften mit Schiffen,<br />

an der Türfront Flusslandschaft mit Häusern, an den<br />

Seiten Parkansichten mit Springbrunnen bzw. mit Parkallee,<br />

Mauerbögen und Vasen. An Tür- und Rückseite<br />

zudem Gitterwerk. Tragehenkel, Scharniere und die<br />

Zugringe der sechs ebenfalls furnierten Innenschublädchen<br />

vergoldet. In tadellosem Zustand, mit Schlüssel.<br />

A.R. (12908514) (1) (11)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 3.500 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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97


533<br />

AUSSERGEWÖHNLICHE KUTSCHENUHR<br />

VON ROBERT WEBB, LONDON, FÜR DEN<br />

ARABISCHEN MARKT<br />

Durchmesser: 13 cm.<br />

Höhe mit Aufhängung: 18 cm.<br />

Tiefe: 5,5 cm.<br />

Kette und Schlüssel: 35 cm.<br />

Auf dem Zifferblatt „Robert Webb / LONDON“. Gehäuse<br />

mit englischen Silbermarken: Löwe, bekrönter<br />

Pantherkopf und Jahresbuchstabe „P“ (1810).<br />

Für den arabischen Markt angefertigt. Das Werk mit<br />

drei vergoldeten Platinen aufgebaut; Spindelhemmung,<br />

Antrieb über Feder und Schnecke mit Kette.<br />

Schlagwerkaufzug mit Darmsaite. Werkabdeckung<br />

feuervergoldet, mit reicher Ziselierung. Im Zentrum<br />

Strahlenrosette, wiederholte Herstellerbezeichnung<br />

in Kartuschenbändern zwischen floralen Bordüren.<br />

Regulierangabe ebenso in arabisch. Eingebaute flache<br />

Glocke.<br />

Äußerst aufwändig gearbeitet, mit zwei Übergehäusen,<br />

jeweils mit Schallöffnungen, großer beweglicher<br />

Hängeöse sowie zugehöriger langer Silberkette mit<br />

kunstvoll gearbeitetem Schlüssel. Das äußere Schutzgehäuse<br />

mit Schildpatt belegt, dekoriert mit Silberpiquet<br />

in Form einer zentralen Rosette und mit Randbögen<br />

an den Schalllöchern, Profile in Silber. Das<br />

innere Übergehäuse in Silber getrieben, mit Scharnier<br />

und Druckknopf, umzogen von feinem Perlstab, Wandung<br />

für den Glockenschall durchbrochen gearbeitet,<br />

in Form von Eichenblattbordüren; Unterseite guillochiert,<br />

umzogen von breiterem Hängeblattfries, fein<br />

ziseliert. Silbergehäuse der Uhr an der Rückseite<br />

glatt, der breite Rand mit feiner durchbrochener Ornamentik<br />

ziseliert, Blüten in Blattbögen, an der unteren<br />

Randseite ein Blumenkorb in Kartusche.<br />

Weißes Emailzifferblatt mit Ziffern in arabischen Buchstaben,<br />

neben den vergoldeten Zeigern drei weitere<br />

Komplikations-Ziffernringe für Sekunde, Monat und<br />

Weckzeit. Die Beschriftungen in arabischer Kalligrafie.<br />

Gehwerk läuft, Schlagwerk und Komplikationen nicht<br />

geprüft. A. R.<br />

Literatur:<br />

Lukas Stolberg, Die Kutschenuhr, München 1993.<br />

Hans Christoph Ackermann, Die Kutschenuhren.<br />

Sammlung Carl und Lini Nathan-Rupp, Basel 1983.<br />

(1291812) (11)<br />

EXCEPTIONAL COACH WATCH BY ROBERT<br />

WEBB, LONDON, FOR THE ARABIAN MARKET<br />

Diameter: 13 cm.<br />

Height with pendulum: 18 cm.<br />

Depth: 5.5 cm.<br />

Fob chain and key: 35 cm.<br />

Signed “Robert Webb / LONDON” on dial. Case with<br />

English silver hallmarks: lion, crowned panther head,<br />

date letter “P” (1810).<br />

Created for Arabian market. Very elaborately crafted<br />

with two cases, each with sound openings, large<br />

moveable eyelets and matching silver chain with elaborately<br />

crafted key. The outer protective case inlaid<br />

with tortoise shell, decorated with silver piquet in the<br />

shape of a central rosette and round arches around<br />

the sound openings. Profiles in silver.<br />

The inscriptions in Arabic calligraphy.<br />

Literature:<br />

Lukas Stolberg, Die Kutschenuhr, Munich 1993.<br />

Hans Christoph Ackermann, Die Kutschenuhren.<br />

Sammlung Carl und Lini Nathan-Rupp, Historisches<br />

Museum, Basel 1983.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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99


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Die Anzeige mit arabischer Beschriftung


534<br />

PAAR GLOBEN:<br />

ERD- UND HIMMELSGLOBUS VON CHARLES DIEN<br />

(KOSMOGRAPH, 8 RUE DES BEAUX-ARTS IN<br />

PARIS), 1809 – 1870<br />

Höhe: je ca. 42 cm.<br />

Durchmesser: je ca. 46 cm.<br />

Globen: Paris, Mitte 19. Jahrhundert, um 1849.<br />

Standfüße: Paris, Mitte 18. Jahrhundert, um 1740-1750.<br />

Geschnitzte und vergoldete Standfüße, vergoldete<br />

Bronze, bedrucktes Papier. Erd- und Himmelsglobus.<br />

Erdglobus mit der Beschriftung „Globe Classique /<br />

nouvelle édition par Ch. Dien / médaille d‘argent /<br />

revu en 1849 / Sauret-Andriveau / successeurs / rue<br />

des Beaux-arts 8“. Der zugehörige Himmelsglobus<br />

beschriftet „Dressé par Ch. Dien / Paris / Sauret-<br />

Andriveau succ / rue des Beaux-Arts 8“. Der Globenmacher<br />

und Kartograph Charles Dien (1809-1870)<br />

arbeitete in der Rue des Beaux Arts 8, Paris. Beide<br />

Globen in aufwändig gestalteten dreibeinigen Louis<br />

XV-Ständern mit Rokoko-Profilen, Blütenschnitzereien<br />

und volutierenden Füßen, die durch einen dreiseitigen<br />

Mittelsteg verbunden sind. Äquatorialabdeckplatte in<br />

Messing mit Longitudinalskalierung und Himmelrichtung<br />

graviert, darauf jeweils ein aufmontierter kleiner<br />

Kompass mit Glasabdeckung. Die Gestelle fein<br />

geschnitzt und vergoldet. Die Globen partiell berieben.<br />

Anmerkung:<br />

Der bedeutende Kosmograph Charles Dien wurde<br />

am 9. Februar 1809 in Paris geboren und ist ebenda<br />

am 29. November 1870 gestorben. Dien hat sich<br />

intensiv mit der Konstruktion von Himmelskugeln<br />

beschäftigt und hat dieser Kunst durch die Erfindung<br />

von Hilfslinien parallel zum Äquator sowie den Ersatz<br />

von Metallgloben durch Papiergloben zu entscheidendem<br />

Fortschritte verholfen. (12918214) (11)<br />

A PAIR OF GLOBES: EARTH AND SELESTICAL<br />

GLOBES BY CHARLES DIEN (COSMOGRAPH,<br />

8 RUE DES BEAUX-ARTS IN PARIS), 1809 – 1870<br />

Height: ca. 42 cm each.<br />

Diameter: ca. 46 cm each.<br />

Globes: Paris, mid-19th century, ca. 1849.<br />

Stands: Paris, mid-18th century, ca. 1740-1750.<br />

A pair of an earth and a celestial globe. The etched<br />

map of earth is signed and inscribed by the manufacturer.<br />

The stands are finely carved and gilt. Globes<br />

rubbed in places.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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101


535<br />

MARMORKOPF IM STIL DER SPÄTRÖMISCHEN<br />

KUNST DES 2. JAHRHUNDERTS N. CHR.<br />

Höhe: 25 cm.<br />

Breite: 15 cm.<br />

Tiefe: ca. 16 cm.<br />

Kristalliner Marmor, an der Schädeloberseite sowie<br />

Rückseite geglättet, Abbruch in der unteren Halspartie.<br />

Bärtiges Haupt eines Neptun oder Flussgottes.<br />

Über der Stirn, zwischen Haarlocken, ein Band erkennbar.<br />

Bewegte Haarsträhnen über Schläfen und<br />

Backen herab, der Mund in Art eines Wasserspeiers<br />

geöffnet. (12818145) (11)<br />

MARBLE HEAD IN THE STYLE OF LATE ROMAN<br />

ART OF THE 2ND CENTURY AD<br />

Height: 25 cm.<br />

Width: 15 cm.<br />

Depth: ca. 16 cm<br />

€ 10.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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536<br />

PAAR GROSSE CHENETS<br />

MIT LÖWENDEKOR<br />

Höhe: 84 cm.<br />

Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

Eisen, gegossen, patiniert. In der Art des Frühbarock<br />

gestaltete Kaminbockfronten mit Nereidendekor um<br />

ein Löwenmaskaron mit wilden Männern und aufstehendem<br />

Löwen, ein plastisch hervorgehobenes Wappen<br />

tragend. (1281825) (13)<br />

A PAIR OF LARGE CHENETS<br />

WITH LION DÉCOR<br />

Height: 84 cm.<br />

France, 19th century.<br />

Iron; cast and patinated.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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537<br />

BRONZENER UNTERBAU<br />

Höhe: 20,2 cm.<br />

Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

Bronze, gegossen, patiniert, Reste von Vergoldung.<br />

Im Sinne des Manierismus gestalteter dreifach radial<br />

ausgerichteter Unterbau etwa eines Leuchters oder<br />

einer Aufsatzschale. Mit Zungenfries gestaltetes Tableau<br />

von drei Putti mit Fruchtkränzen und in Voluten<br />

endenen Körpern getragen. Mittig von sich nach oben<br />

verjüngender Architektur unterfangen. Ehemals elektrifiziert.<br />

(12908411) (1) (13)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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103


538<br />

RELIEF DES LUZERNER LÖWEN<br />

44 x 32 cm.<br />

Rückwärtig in schwarzer Tusche „In Memory of the<br />

Swiss Guards 10th Aug. – 3rd Sept. 1792“.<br />

Schweiz, letzte Dekade 18. Jahrhundert.<br />

Im Zuge der französischen Dominanz über die Schweiz<br />

dienten 1200 Schweizer Leibgardisten dem französischen<br />

König Ludwig XVI. Als im Zuge der Revolution<br />

der Tuilerienpalast gestürmt wurde, befanden sich<br />

1000 dieser Schweizer im leerstehenden Königspalast,<br />

760 kamen so zu Tode. Thorwaldsen stellte als<br />

Denkmal einen ruhenden Löwen dar, welcher im Zentrum<br />

von Luzern in Stein gemeisselt wurde. Reliefs<br />

wie dieses waren zu der Zeit sehr beliebt.<br />

(12901111) (13)<br />

€ 1.500 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

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539<br />

RELIEF DES LUZERNER LÖWEN<br />

43,5 x 57,5 cm.<br />

Schweiz, letzte Dekade 18. Jahrhundert.<br />

In Holz geschnitzte Wiederholung des Luzerner Löwen<br />

von Bertel Thorvaldsen, der einen ruhenden Löwen<br />

darstellte, um an die während der französischen Revolution<br />

gefallenen 760 Schweizer Leibgardisten zu erinnern.<br />

(12901112) (13)<br />

€ 1.500 - € 2.500<br />

Sistrix<br />

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105


540<br />

PAAR GROSSE ENGELSFIGUREN<br />

Maximale Höhe: je 98 cm.<br />

Flandern/ Niederlande, 19. Jahrhundert.<br />

Eichenholz, geschnitzt, braun gebeizt und matt poliert.<br />

In kniender Haltung, jeweils auf einer Wolkenbank mit<br />

gefalteten bzw. über der Brust überkreuzten Händen.<br />

Die Flügel hochstehend, die Häupter geneigt.<br />

(1291369) (11)<br />

A PAIR OF LARGE ANGEL SCULPTURES<br />

Maximum height: 98 cm each.<br />

Flanders/ Netherlands, 19th century.<br />

Oak; carved, stained and matte polish.<br />

€ 11.000 - € 13.000<br />

Sistrix<br />

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541<br />

VENEZIANISCHE SCHATULLE<br />

14 x 30,5 x 14,2 cm.<br />

Venedig, um 1500.<br />

In Zedernholz mit eisernen Beschlägen. Kastenförmiger<br />

Korpus mit Scharnierstülpdeckel und Fallriegel<br />

mit plastisch ausgebildetem Schlangenkopf. Deckel<br />

mit punziertem Ornamentbanddekor. Schauseitig mit<br />

passigem Band und darüber liegenden quadratischen<br />

Kartuschen mit eingestelltem Blatt- und Kreisformen,<br />

deren Zentrum ein Vogel bildet. Innen mit hoher gedeckelter<br />

Lade. (12908511) (1) (13)<br />

€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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542<br />

HENDRICK FRANS VERBRUGGEN,<br />

UM 1655 – 1724, ZUG.<br />

GROSSE SCHNITZFIGUR EINER MONDSICHEL­<br />

MADONNA MIT KIND<br />

Höhe: 85 cm.<br />

zum Größenvergleich<br />

Die Figurengruppe äußerst bewegt wiedergegeben,<br />

was für den Zeitraum der Entstehung bereits als hochmodern<br />

angesehen werden musste. Maria in langem<br />

Kleid und eng anliegendem Mantel auf einer Wolkenbank<br />

mit dem Fuß auf dem Halbmond stehend, der<br />

Oberkörper neigt sich stark nach links. Die rechte<br />

Hand hält den ausgestreckten Arm des ebenfalls<br />

nach unten blickenden Kindes. Das Kind auf einer Kugel<br />

stehend, nur mit einem Lendentuch bekleidet,<br />

hält das rechte Händchen vor, in dem sich ehemals<br />

wohl ein Kreuz befand. Neben dem Halbmond, damals<br />

Symbol der Überwindung der „Türkengefahr“,<br />

windet sich eine geschuppt geschnitzte Schlange<br />

hervor mit einem Apfel im Maul, Symbol für die<br />

Erbsünde. Darunter, an der Vorderseite der Wolkenbank<br />

zwei geschnitzte Engelsköpfe. Die Oberflächen<br />

der Figur fein und glatt behandelt, teilweise in politurartigem<br />

Glanz. Buchsbraunes Holz, an der Rückseite<br />

nur kursorisch behandelt.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Katalog Museum voor Oude Kunst 15.07.-<br />

20.10.1977, De beeldhouwkunst in de eeuw van<br />

Rubens, Brüssel 1977, S. 267-276. (12912421) (11)<br />

HENDRICK FRANS VERBRUGGEN,<br />

CA. 1655 – 1724, ATTRIBUTED<br />

LARGE CARVED FIGURE OF MADONNA<br />

OF THE CRESCENT WITH CHILD<br />

Height: 85 cm.<br />

Literature:<br />

cf. catalogue Museum voor Oude Kunst 15 July - 20<br />

October 1977, De beeldhouwkunst in de eeuw van<br />

Rubens, Brüssel 1977, p. 267-276.<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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107


543<br />

POSEIDON AUF DELPHIN<br />

Höhe inkl. Dreizack: 66 cm.<br />

Alpenländisch, 18. Jahrhundert.<br />

Nadelholz, geschnitzt. Auf unebener Plinthe die stehende<br />

Figur des Poseidon, dessen rechter Fuß auf<br />

dem Kopf eines stilisierten Delfins ruht, während seine<br />

Linke den ihn kennzeichnenden Dreizack hält. Elegant<br />

in sich gedrehte Form mit bewegter Stofflichkeit.<br />

Altersrissig. Minimal erg. (1290992) (13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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544<br />

KLEINE BRONZEFIGUR EINES GEHARNISCHTEN<br />

SOLDATEN<br />

Höhe: 12,5 cm.<br />

Maximale Breite: 10 cm.<br />

Sockelhöhe: 6,5 cm.<br />

Sockellänge: 12,5 cm.<br />

In sitzender Haltung mit Schuppenpanzer und gefiedertem<br />

Helm sowie (abgebrochenem) Schwert in<br />

der rechten Hand. Die Figur des römischen Soldaten<br />

könnte möglicherweise aus einer FIgurengruppe<br />

stammen zu dem Thema der Auferstehung Christi.<br />

Bronzeguss, feuervergoldet. Runde mitgegossene<br />

Sockelplinthe, darin alter Holzkern.<br />

Ein Schreiben des Sammlungsleiters am Germanischen<br />

Nationalmuseum, Dr. Frank Matthias Kammel,<br />

Nürnberg pflichtet einer Meinung von Willy Halsema-<br />

Kubis bei in Bezug auf den Künstlernamen Hubert<br />

Gerhard. Auf altem ebonisierten achtseitigem Sockel.<br />

(12912418) (11)<br />

545<br />

JOHANN MEINRAD GUGGENBICHLER,<br />

1649 EINSIEDELN / SCHWEIZ – 1723 MONDSEE /<br />

OBERÖSTERREICH, ZUG.<br />

HALBFIGUR DES SEGNENDEN CHRISTUS<br />

Höhe: 66 cm.<br />

Breite: 63 cm.<br />

Tiefe: 25 cm.<br />

Mit integrierter Kartusche, Inschrift verloren.<br />

Lindenholz, vollrund geschnitzt und gefasst. Die geschnitzte<br />

Halbfigur zum Betrachter gerichtet mit<br />

original Fassung und Vergoldung.<br />

Provenienz:<br />

Gemäß Einlieferertradition aus der Sammlung Prof.<br />

Dr. Rudolf Leopold, Wien. (1290654) (13)<br />

€ 9.000 - € 11.000<br />

Sistrix<br />

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€ 4.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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546<br />

MARIA MIT DEM KINDE<br />

Höhe: 123 cm.<br />

Zentraleuropa, 19. Jahrhundert.<br />

In Holz geschnitzt, gefasst und vergoldet. Über gekantetem<br />

Stand im Kontrapost stehende Figur der<br />

Heiligen Mutter Gottes mit reich gefältetem Gewand,<br />

ihr Kind an ihrer Seite tragend und von einer Krone<br />

überfangen, die sie als Himmelskönigin auszeichnet.<br />

Das Jesuskind in spielerischer Bewegung mit lachendem<br />

Gesicht, das Gesicht der Mutter mit sanftem<br />

Blick, was die Gruppe in die Nähe der schönen Madonnen<br />

des 15. Jahrhunderts rückt. Vergleichbar ist<br />

etwa die „Maria mit dem Kind“ (Krumlov Maria mit<br />

Kind) in der Nationalgalerie in Prag und die Breslauer<br />

„Barmia mit dem Kind“ im Naradowe Museum in<br />

Warschau. Besch. (1291211) (1) (13)<br />

MADONNA AND CHILD<br />

Height: 123 cm.<br />

Central Europe, 19th century.<br />

Wood; carved, polychrome and gilt. Comparable is,<br />

for example, the “Madonna and Child” (so called<br />

Krumlov Madonna) held at the National Gallery in<br />

Prague and the “Breslau Barmia with the Child” in<br />

the Narodowe Museum in Warsaw. Damaged.<br />

€ 25.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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547<br />

CASPAR GRAS,<br />

1585 MEMMINGEN – 1674 SCHWAZ<br />

AUGSBURGER REITERFIGUR IN SILBER:<br />

KAISER LEOPOLD V<br />

Höhe der Reiterstatue: 9 cm.<br />

Gesamthöhe: 22,5 cm.<br />

Die Kleinplastik in Ausführung eines Reiterdenkmals,<br />

in Silber gegossen, die Rüstung vergoldet. Das Pferd<br />

mit angehobenem linkem Fuß, der Reiter aufrecht im<br />

Ganzharnisch, die Linke am Zügel, die Rechte hält ein<br />

ebenso vergoldetes Schwert. Der Kopf unbehelmt,<br />

mit langem Haar.<br />

Montiert auf einem längsoktogonalen flachen Sockel,<br />

der von einer Elfenbeinsäule getragen wird und wiederum<br />

einem gleichgestalteten, größeren Basissockel<br />

aufsteht. Die Sockel in Palisanderholz, mit Randeinlagen<br />

in Elfenbein, an den Wölbungen Schildpatt, das<br />

untere Sockelprofil im Wechsel von Elfenbein und<br />

Ebenholz.<br />

Zum Vergleich seien hier Werke des Caspar Gras genannt,<br />

der sehr ähnliche Reiterfiguren schuf, die sich<br />

in mehreren Museen von Rang befinden. Das Kunsthistorische<br />

Museum Wien besitzt eine Gruppe von<br />

Reitern, bezeichet als die Kaiser Ferdinand III, Leopold<br />

I sowie ein nicht identifiziertes Mitglied der<br />

Habsburger Herrscherfamilie. Bei H. Seling (s. Lit.)<br />

werden Augsburger Silberarbeiten mit diesem Thema<br />

aufgeführt (Kat.Nr. 586-593).<br />

Das Kunstobjekt in tadelloser Erhaltung. A.R.<br />

Literatur:<br />

Franz Caramelle, Caspar Gras. 1585-1674. Leben<br />

und Werk, Innsbruck 1972.<br />

Erich Egg, Gras, Kaspar, in: Neue Deutsche Biographie<br />

(NDB), Bd. 6, Berlin 1964, S. 745.<br />

Wilhelm Adolf Schmidt, Gras, Kaspar, in: Allgemeine<br />

Deutsche Biographie (ADB), Bd. 9, Leipzig 1879,<br />

S. 590.<br />

Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede<br />

1529-1868, München 1980.<br />

Manfred Leithe-Jasper, Renaissance Master Bronzes.<br />

From the Collection of the Kunsthistoisches Museum<br />

Vienna, Washington DC 1986. (1291246) (11)<br />

CASPAR GRAS,<br />

1585 MEMMINGEN – 1674 SCHWAZ<br />

SILVER AUGSBURG EQUESTRIAN FIGURE:<br />

EMPEROR LEOPOLD V<br />

Height of equestrian figure: 9 cm.<br />

Total height: 22.5 cm.<br />

Small sculpture of an equestrian figure, cast in silver,<br />

gilt armour.<br />

For comparison, works by Caspar Gras should be<br />

mentioned, who created very similar equestrian figures<br />

held in several museums of great importance.<br />

The Kunsthistorisches Museum in Vienna owns a<br />

group of equestrian figures, identified as Emperors<br />

Ferdinand III, Leopold I and an unidentified member<br />

of the Habsburg ruling family. H. Seling (see lit.) lists<br />

silver works from Augsburg with this subject (cat. no.<br />

586-93). In excellent condition.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 12.000 - € 15.000<br />

Sistrix<br />

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zum Größenvergleich<br />

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548<br />

GROSSE SKULPTUR EINER SCHILDKRÖTE<br />

50 x 124 x 85 cm.<br />

Florenz, 18. Jahrhundert.<br />

In Carrara-Marmor gearbeitete naturalistisch gestaltete<br />

Figur einer vorwärts schreitenden Schildkröte, deren<br />

Oberfläche teils kursorisch behandelt wirkt. Ein ähnliches<br />

Objekt aus der Zeit kann man im Giardino di Boboli<br />

bewundern, nur dass dort auf der Schildkröte<br />

eine Bacchusfigur reitet, die als Wasserspeier fungiert.<br />

(1291573) (13)<br />

LARGE SCULPTURE OF A TORTOISE<br />

50 x 124 x 85 cm.<br />

Florence, 18th century.<br />

Naturalistic figure created in Carrara marble.<br />

€ 50.000 - € 60.000<br />

Sistrix<br />

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113


549<br />

SCHÖNE EINFASSUNG EINES ÜBER DECKELTEN<br />

BRUNNENS (PUTEAL) AUS AURISINA-STEIN<br />

Gesamtmaße mit Keller und Abdeckplatte: 82 x 99 x<br />

99 cm, nur Grube: 61 x 68 x 68 cm, unterer Sockel:<br />

12 x 99 x 99 cm, kleinerer Sockel: 9 x 71 x 71 cm,<br />

Abdeckplatte: 11 x 68 x 68 cm.<br />

Italien, 10./ 11. Jahrhundert oder später.<br />

Ein runder Puteal mit vier fein dekorierten Abschnitten,<br />

die mit Pflanzenmotiven, Rosetten und stilisierten<br />

Tieren, darunter Pfauen Delfine und Greifen verziert<br />

sind. Die Pflanzen- und Tiermotive erinnern an byzantinische<br />

und orientalische Kreationen und sind ein<br />

außergewöhnliches Beispiel für die dekorative Ausführung.<br />

Erg. (1290574) (18)<br />

BEAUTIFUL SURROUND OF A LIDDED<br />

WELLHEAD (PUTEAL) IN AURISINA STONE<br />

Total dimensions with cellar and cover plate: 82 x 99<br />

x 99 cm, pit only: 61 x 68 x 68 cm, lower plinth: 12 x<br />

99 x 99 cm, smaller plinth: 9 x 71 x 71 cm, cover<br />

plate: 11 x 68 x 68 cm.<br />

Italy, 10th / 11th century or later.<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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550<br />

RÖMISCHER MARMORKOPF<br />

Höhe: 22 cm.<br />

Breite: 16 cm.<br />

Der äußerst fein in kristallinem Marmor gemeißelte<br />

Kopf entspricht stilistisch ganz der Zeit der Antoninischen<br />

Periode, des Zeitraumes zwischen 138 und 192,<br />

benannt nach den „Antoninischen“ Kaisern. Voran<br />

steht hier Antoninus Pius, der von 138 bis 161 regierte,<br />

gefolgt von Mark Aurel (161-180) und Lucius Verus<br />

(161-169). Gemeinsames Merkmal der männlichen<br />

Erscheinung ist der kurze Bart, der im Gegensatz zu<br />

den frühen Kaisern wie Augustus oder Cäsar eine gebildete<br />

Geistigkeit zum Ausdruck bringen sollte, nach<br />

dem Vorbild der Philosophen. Dies hat sowohl die Imperatorenbildnisse<br />

dieser Spätzeit sowie deren Münzbildnisse<br />

geprägt. Auch der uns vorliegende Marmorkopf<br />

zeigt dieses Erscheinungsbild. Zudem war der<br />

Bildhauer bemüht, auch die Milde eines Gesichtsausdrucks<br />

wiederzugeben, die für die „friedlichen Jahre“<br />

dieser Kaiserzeit stehen soll. Ein „Philosoph auf dem<br />

Imperatorenthron“ wurde etwa Marc Aurel genannt,<br />

dessen philosophische Werke auch heute noch gelesen<br />

werden. Dieses Idealbild übertrug sich auch auf<br />

männliche Porträtbildnisse der Zeit generell, als das<br />

zeittypische Gesicht, das nun auch bei höhergestellten<br />

Personen außerhalb der Kaiserfamilien zu finden ist.<br />

Der Typus findet sich auch schon bei Kaiser Hadrian (76-<br />

138), wie eine Büste dieses Herrschers im Saint-Raymond<br />

Museum Toulouse zeigt, die große Ähnlichkeit<br />

mit dem vorliegenden Kopf aufweist.<br />

So lässt sich hier kein bestimmtes Herrscherbildnis<br />

nennen. Viel eher handelt es sich wohl um ein Privatportrait,<br />

typisch für die Zeit um 130 bis 160. Hier ist<br />

das krauswellige Haar etwas lockerer gearbeitet, als<br />

die weitgehend geglätteten Partien des Gesichts<br />

oberhalb des Bartes, dessen Strähnen feiner ausgearbeitet,<br />

vielleicht auch etwas überarbeitet wurden. An<br />

der Rückseite ist eine Fehlstelle im Bereich des unteren<br />

Kopfhaares eingesetzt worden, womöglich schon<br />

im 18. oder 19. Jahrhundert. Ursprünglich war dem<br />

Kopf im 18. Jahrhundert ein inzwischen entfernter<br />

Büstenansatz angefügt worden.<br />

Provenienz:<br />

Französische Privatsammlung, Lyon. (1290143) (11)<br />

ROMAN MARBLE HEAD<br />

Height: 22 cm.<br />

Width: 16 cm.<br />

The head is caved in very fine crystalline marble and<br />

its style is typical for the Antonine Dynasty between<br />

138 and 192, named after the Antonine Emperors. A<br />

missing area on the back of the head, beneath the<br />

hairline was possibly mended during the 18th or 19th<br />

century. During the 18th century the head was also<br />

mounted on a bust, which has been removed since.<br />

Provenance:<br />

French private collection, Lyon.<br />

€ 150.000 - € 200.000<br />

Sistrix<br />

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551<br />

MARMORKOPF EINER RÖMISCHEN MATRONE<br />

Höhe: 34 cm.<br />

Gesamthöhe: 50 cm.<br />

Auf zylindrischen Sockel in hellbraunem Marmor<br />

montiert.<br />

Nach der Antike geschaffen. Die Dame trägt die hochfrisierte<br />

krause Kranzfrisur der Flavischen Epoche des<br />

1. Jahrhunderts, wie etwa die Domitia Longina, Gemahlin<br />

des Kaisers Domitian. Der Kopf in weißem<br />

Marmor gearbeitet, dessen Patina eine lebensnahe<br />

Gesichtsfarbe aufweist, das Haar braun eingefärbt.<br />

Abschürfungen an Wangen und Kinn, vor allem an der<br />

Nase vermitteln den Eindruck einer antiken Originalplastik.<br />

Sehr schöner Gesichtsausdruck und gute Ausführung<br />

des 19. Jahrhunderts. A. R. (12918114) (11)<br />

MARBLE HEAD OF A ROMAN MATRON<br />

Height: 34 cm.<br />

Total height: 50 cm.<br />

On cylindrical base in light brown marble.<br />

Beautiful facial expression and good execution of the<br />

19th century.<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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552<br />

PERSISCHER TEMPELTÜRBESCHLAG<br />

Durchmesser der Buckelplatte: 18,5 cm.<br />

Gesamthöhe mit modernem Standsockel: 23,5 cm.<br />

Persisches Reich, 17. Jahrhundert.<br />

Bronze, goldtauschiert. Halbkugelig gewölbt mit umziehendem<br />

Rand sowie großem Hängering. Florale<br />

Golddekoration mit Blattwerk und Chrysanthemenblüten.<br />

(†) (1290153) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

553<br />

MEDAILLE AUF KÖNIG LUDWIG XIV<br />

Durchmesser: 5,5 cm.<br />

Frankreich, 1663.<br />

Silber, geprägt. Die Medaille gefertigt von Jean Varin<br />

(1607-1672).<br />

Inschrift: „LVD[ovicus].XIIII.D[ei].G[ratia].FR[anciae].<br />

ET.NAV[arrae].REX“. (Ludwig XIV, bei Gottes Gnaden,<br />

König von Frankreich und Navarra); verso (am Rand)<br />

„NVLLA DIES SVB ME NATOQVE HAEC FOEDERA<br />

RVMPET“ (An keinem Tag unter mir und meinem<br />

Sohn wir diese Allianz gebrochen; (unten) „FOEDERE<br />

HELVETICO INSTAVRATO MDCLXIII“ (Erneuerung<br />

der Schweizer Allianz 1663).<br />

Anmerkung:<br />

Vgl. Eine gleiche Medaille wird vom Metropolitan<br />

Museum New York unter der Inv.Nr. 60.55.40 verwahrt.<br />

(1290853) (1) (13)<br />

€ 1.200 - € 1.600<br />

Sistrix<br />

Sistrix<br />

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554<br />

BAROCKES WEIHWASSERBECKEN<br />

Höhe: 25,2 cm.<br />

Rom, um 1720.<br />

Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Symmetrischer<br />

architektonischer Aufbau mit bandelwerkartig<br />

geschwungenen, kannelierten Pilastern, deren<br />

Muschelungen ein Relief von Christus mit Agnus Dei<br />

zeigen, eingestellt in bewegter Kartusche. Das Weihwasserbecken<br />

mit gemuscheltem Dekor anmontiert<br />

(eine Mutter fehlend). (12901128) (13)<br />

€ 800 - € 1.200<br />

Sistrix<br />

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555<br />

PAAR BAROCK-LEUCHTER<br />

Höhe: 28 cm.<br />

Flandern, 1640.<br />

Messingbronze, gegossen, ziseliert und graviert. Über<br />

sechseckigem Grund der profilierte Fuß mit weiter<br />

Traufschale, diese mit Cherubimköpfen gegossen.<br />

Darüber mehrfach genodeter Schaft und weite Tülle.<br />

Fuß graviert, mit einem gravierten Zeichen in Wappenkartusche<br />

und drumherum angeordneter Datierung<br />

„1640“ sowie mit darunterliegender, spät sekundärer<br />

Datierung anlässlich eines vermuteten Geschenkes<br />

von „1700“. Alters- und Gebrauchssp. (†) (1290123)<br />

(13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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556<br />

PAAR QUALITÄTVOLLE TISCH- ODER<br />

ALTARLEUCHTER DER SPÄTRENAISSANCE<br />

Höhe: 32 cm.<br />

Fußbreite: 14 cm.<br />

Wohl Holland, um 1600.<br />

Helle messingfarbene Bronze, wohl ehemals vergoldet.<br />

Jeweils dreiseitiger, reich im Relief dekorierter Fuß<br />

auf drei Kugelfüßen mit Kymation-Fries an der Unterseite.<br />

Der Sockel nach oben im Schwung sich verjüngend,<br />

darauf zepterförmiger Schaft mit vasenförmigem<br />

Zwischennodus sowie Blattnodi. Randgelappte<br />

Wachsschale sowie darüberstehende zylindrische Tüllen<br />

mit kehligen Profilen. Besonders reich die Sockel<br />

allseitig mit Masken und Blattbögen dekoriert.<br />

(12912416) (11)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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121


557<br />

NÜRNBERGER AKELEIPOKAL<br />

Höhe: 34,2 cm.<br />

Gewicht: 295 g.<br />

An Mündung punziert mit Nürnberger Beschau<br />

und Meistermarke Philipp Plappert.<br />

Nürnberg, Mitte 17. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, geschnitten, ziseliert und teilvergoldet.<br />

Über gebuckeltem Stand der Vasenschaft und<br />

der horizontal geschnürte Korpus mit ausladenden<br />

Buckelungen. Stülpdeckel mit hoher Akeleivase.<br />

(1290806) (13)<br />

NUREMBERG COLUMBINE CUP<br />

Height: 34.2 cm.<br />

Weight: 295 g.<br />

Mouth hallmarked with Nuremberg city mark<br />

and maker´s mark for Philipp Plappert.<br />

Nuremberg, mid-17th century.<br />

Silver; wrought, cut, chased and parcel-gilt.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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558<br />

SCHWEINFURTER ZUNFTBECHER<br />

Höhe: 9,6 cm.<br />

Gewicht: 177 g.<br />

Bodenseitige doppelte Meistermarke für Johann<br />

Michael Hahn, geb. 1714 in Schweinfurt (Rosenberg<br />

4533).<br />

Schweinfurt, erste Hälfte 18. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, vergoldet. Über hohem Standring<br />

leicht konisch auslaufender Korpus mit profilierter<br />

Mündung und umlaufendem Schlangenhautdekor.<br />

Bodenseitig graviert „Thomas Schäffer“ und datiert<br />

„1741“, sowie graviertem bekröntem Stiefel mit vegetabilem<br />

Unterfang. (1290805) (13)<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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559<br />

LEIPZIGER GEDECKELTER KUGELFUSSBECHER<br />

Höhe: 16 cm.<br />

Gewicht: 205 g.<br />

Bodenseitig punziert mit Leipziger Beschau und<br />

Meistermarke Franz Finsinger (Meister 1650),<br />

Rosenberg 3046. Wandung mit Repunzierung.<br />

Leipzig, zweite Hälfte 17. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, ziseliert. Über drei Kugelfußen der<br />

leicht konisch auslaufende Korpus mit sächsischen<br />

Herrscherbildnissen in stehenden Ovalkartuschen mit<br />

Fruchtgehängen alternierend. Dargestellt sind: Johann<br />

Georg I (1585-1656), Johann Georg II (1613-1680) und<br />

Johann Georg III (1647-1691). Stülpdeckel mit Kugelhandhabe,<br />

Landschaftskartuschen und getriebenen<br />

barocken Früchten. (1290804) (13)<br />

€ 2.000 - € 3.000<br />

Sistrix<br />

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557<br />

559<br />

558


560<br />

AUGSBURGER BAROCK-PLATTE<br />

40,5 x 36 cm.<br />

Gewicht: 660 g.<br />

Rand punziert mit Augsburger Beschau und Meistermarke<br />

Anton Grill (wohl 1669-1700), Rosenberg 657.<br />

Augsburg, Ende 17. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, vergoldet. Ovale Form mit gelapptem<br />

Rand, große getriebene Früchte, zentrale Kartusche<br />

mit Liebespaar in Landschaft.<br />

Anmerkung:<br />

Vgl. Eine Schüssel von Anton Grill befindet sich laut<br />

Rosenberg in der Schatzkammer München.<br />

Vgl. In der Sammlung des Grafen Emanuel Andrássy<br />

befand sich eine 36,2 cm breite Silberschale mit ähnlicher<br />

Motivig, die 1884 in einer Silberausstellung in<br />

Budapest gezeigt wurde. (1290803) (13)<br />

€ 8.500 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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561<br />

ABENDMAHLSKELCH<br />

Höhe: 26 cm.<br />

Gewicht: 638 g.<br />

Italien, 18./ 19. Jahrhundert.<br />

In Kupfer getrieben, versilbert und vergoldet. Passiger<br />

Stand mit reliefierten barocken Fruchtgebinden und<br />

Cherubim. Balusterschaft mit Fruchtfestons. Konisch<br />

auslaufende teilversilberte Kuppa mit Rocaille- und<br />

Traubenzier auf den Inhalt des Kelches anspielend.<br />

Minimal berieben, oxidiert und gedellt.<br />

(1290844) (1) (13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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562<br />

PARISER SOUPIÈRE<br />

Höhe: 32 cm.<br />

Gewicht: ca. 5800 g.<br />

Punziert: Pariser Feingehalt für Pariser Silber von<br />

1819-1838.<br />

Paris, 1819-1838.<br />

Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Über vier Rollwerkfüßen<br />

der gebauchte mit Zügen versehen Korpus<br />

mit stark plastischem Ranken- und Blütendekor. Wandung<br />

mit Kartusche und plastischem Monogramm<br />

„ISP“. Kurzseiten mit Asthenkeln. Einsatz ebenfalls<br />

in Silber und gemuschelten Handhaben. Gelappter<br />

Deckel mit Zügen und plastischem gegossenen aufmontiertem<br />

Blütengebinde als Knauf. Alters- und<br />

Gebrauchssp., Montierung etwas locker. (†)<br />

(12901211)<br />

PARIS SOUP TUREEN<br />

Height: 32 cm.<br />

Weight: ca. 5800 g.<br />

Hallmarked: Paris city mark for 1819-1838.<br />

Paris, 1819-1838.<br />

Silver; wrought, cast, chased. Signs of ageing and<br />

wear. Mounting slightly loose. (†)<br />

€ 22.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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563<br />

BAROCKER SILBERBECHER<br />

Höhe: 10,6 cm.<br />

Gewicht: 122 g.<br />

Bodenseitig punziert: Beschauzeichen (wohl Berlin<br />

mit A) und Meistermarke „CPS“.<br />

Wohl Berlin, erste Hälfte 18. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben und ziseliert. Gefußte Glockenform<br />

mit getriebenem Rocailledekor. (1280202) (13)<br />

€ 400 - € 600<br />

Sistrix<br />

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125


564<br />

SILBERNE TABAKDOSE<br />

Durchmesser: 8 cm.<br />

Höhe: 2,4 cm.<br />

Am Boden mehrfach legiertes Monogramm, von<br />

Palmblattkranz umzogen, darüber Markisenkrone.<br />

Mit Gravur nach dem Stich von Hendrick Goltzius<br />

(1558-1617) mit entsprechender Aufschrift „Quis evadet“,<br />

in der Bedeutung „Wer entrinnt (dem Tode)“. Das<br />

Memento mori-Motiv zeigt einen Putto zwischen<br />

Rauchgefäß und Blumenvase über einen Totenschädel<br />

gebeugt, in den Händen eine Schale mit Seifenblasen.<br />

Seitlich feine Profile ohne Silbermarken, daher wohl in<br />

hocharistrokratischem Auftrag gefertigt. Auf speziell<br />

gefertigtem Aufsteller eingelegt.<br />

Anmerkung:<br />

2017 wurde bei Sotheby´s eine identische, jedoch in<br />

Gold gefertigte Dose verauktioniert (Durchmesser:<br />

8,7 cm. 207 g).<br />

Der Stich, welcher der Darstellung zum Vorbild vorlag<br />

wurde von Hendrick Goltzius gefertigt. Interessanterweise<br />

ist die Darstellung auf beiden der bekannten<br />

Dosen seitenverkehrt erfolgt, was vermuten lässt,<br />

dass sie bereits auf eine Vorzeichnung des Stiches<br />

zurückgehen könnten. Der Stich entstand etwa 1590,<br />

womit die Datierung der Dosen in das späte 16. und<br />

beginnende 17. Jahrhundert zu setzen ist. Die Golddose<br />

erzielte bei Sotheby's einen Preis von 62.500<br />

Pfund.<br />

Literatur:<br />

Sotheby´s, London, From Earth to Fire, European<br />

Ceramics, Silver & Objects of Vertu, 04.05.2017.<br />

(1280526) (11)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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565<br />

AUGSBURGER DECKELTERRINE<br />

Höhe: 24 cm.<br />

Gewicht: 1212 g.<br />

Beide Teile mit Augsburger Pyr, Tremolierstich und<br />

Meistermarke JCD für Johann Christoph Drentwett<br />

(gest. 1763).<br />

Augsburg, um 1750.<br />

Silber, getrieben, ziseliert, gegossen, teilvergoldet. Auf<br />

vier gegossenen gemuschelten Füßen der bombierte<br />

Korpus mit geschweiften Zügen. Steckdeckel mit<br />

fruktalem Knauf. Seitlich gemuschelte Handhaben.<br />

Minimal gedellt. Schauseitig mit graviertem Monogramm<br />

„BNL“. (1290952) (13)<br />

€ 6.000 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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127


566<br />

HOHER PRUNKPOKAL<br />

Höhe: 54 cm.<br />

Gewicht: 1060 g.<br />

An verschiedenen Stellen mit an Nürnberg<br />

erinnernden Fantasiepunzen.<br />

Deutschland, 19. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Gebuckelter<br />

Hohlfuß, Schaft mit Fischblasen balustriert, Korpus<br />

mit gestuften Buckeln und Bandelwerkdekor. Steckdeckel<br />

mit Cherubim und Fruchtstücken auf Buckel<br />

und Maienzier. (1291203) (1) (13)<br />

€ 3.500 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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567<br />

BERGKRISTALLSALIÈRE<br />

Standring mit verschlagener Punze.<br />

Höhe: 21 cm.<br />

Wien, 19. Jahrhundert.<br />

Über leicht konischem Fuß die profilierte Basis mit<br />

Hermenspangendekor und aufsitzendem facettiertem<br />

Bergkristallelement, dem eine Mannesfigur mit polychrom<br />

emailliertem Blattwerk aufsitzt. Dieser über<br />

seinem Kopf eine Bergkristallkuppa mit umlaufendem<br />

ziseliertem Ormolu- und Emaildekor tragend.<br />

(12917918) (1) (13)<br />

€ 6.500 - € 8.000<br />

Sistrix<br />

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568<br />

DECKELPOKAL MIT SZENEN<br />

DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Höhe: 44,5 cm.<br />

Gewicht: 957 g.<br />

Auf dem Fuß mit historisierenden Punzen.<br />

Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, besonders fein graviert und ziseliert.<br />

Runder kannelierter Stand mit gewölbtem Fuß. Gezüngelter<br />

Nodus an Schaft. Birnförmiger Korpus mit<br />

feinem figürlichem Dekor in Landschaft in drei Registern.<br />

Steckdeckel mit Pfeifenornamentband und bekrönendem<br />

Putto mit Stock und Dreispitz. Wandung<br />

mit Inschrift: „SANS PAIN SANS VIN L‘AMOUR N‘EST<br />

RIEN L‘MOULT FEBRIS“. Etwas gedellt.<br />

(1290956) (13)<br />

€ 2.600 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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569<br />

SILBERPLATTE AUF MIGUEL DE CERVANTES<br />

Durchmesser: 80 cm.<br />

Gewicht: 1900 g.<br />

Fahne mit drei Pseudopunzen.<br />

Spanien, 19. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, ziseliert. Sehr weiter Spiegel mit leicht<br />

ansteigendem Bord und horizontaler Fahne. Zentraler<br />

Lorbeerblatttondo mit eingestelltem, nach links gerichtetem<br />

Brustportrait des bekannten Schriftstellers<br />

Miguel de Cervantes (1547-1616). Um ihn herum angeordnet<br />

trapezförmige Kartuschen mit Szenen aus<br />

seinem Hauptwerk El ingenioso Hidalgo Don Quijote<br />

de la Mancha, dessen erster Teil 1605 erschien. Fahne<br />

mit plastischem Rankenwerk. (12918021) (1) (13)<br />

SILVER PLATTER OF MIGUEL DE CERVANTES<br />

Diameter: 80 cm.<br />

Weight: 1900 g.<br />

Flag with three pseudo hallmarks.<br />

Spain, 19th century.<br />

Silver; wrought and chased. Central laurel leaf tondo<br />

with inset half-length portrait to the left of the famous<br />

writer Miguel de Cervantes (1547-1616).<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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570<br />

SILBERNER STANGENKRUG<br />

Höhe: 33,5 cm.<br />

Gewicht:<br />

Fuß und Boden punziert unter anderem mit niederländlischer<br />

Importpunze (1814 - 1893).<br />

Vor 1893.<br />

Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Über rundem<br />

Standring mit Wulstfuß der leicht konisch auslaufende<br />

Stangenkorpus mit Steckscharnierdeckel und C-Handhabe,<br />

sowie à jour gearbeiteter Daumenrast. Horizontal<br />

durch Ornament- und Tondierbänder gegliederter<br />

Dekor mit architektonischen Darstellungen und Bandelwerk.<br />

Gestufter Deckel mit profiliertem Kugelknauf.<br />

Gedrehte Bänder mit plastischem Laubdekor an der<br />

gekanteten Handhabe. Der Krug erinnert an hanseatische<br />

Gefäße des 16. Jahrhunderts. (1290958) (13)<br />

€ 3.500 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

571<br />

SILBERNER PRUNKDECKELPOKAL<br />

Höhe: 87,5 cm.<br />

Gewicht: 4100 g.<br />

Standring mit Fantasie- und Repunzierungsmarken.<br />

Silber, getrieben, partiell vergoldet, gegossen und<br />

ziseliert. Gewölbter, ornamental und mit Maskarons<br />

verzierter Fuß mit darüber liegendem Spuhlenschaft<br />

sowie ein Balusterschaft, der von Zierspangen und<br />

Maskarons umzogen wird. Korpus konisch auslaufend<br />

mit zentraler Schnürung. Die Schnürung mit<br />

architektonischen Reliefs und figürlicher Treibarbeit<br />

inmitten der Architektur, darüber Bandelwerkdekor.<br />

Stülpdeckel mit balustriertem Aufsatz und figürlichem<br />

Knauf eines geharnischten Mannes. Minimal besch.<br />

(12918020) (1) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

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131


572<br />

HÖFISCHES SILBERENSEMBLE<br />

Höhe: 65 und 22,5 cm.<br />

Ohne für uns erkennbare Marken. Entwurf und Ausführung<br />

gemäß Einlieferertradition: Adolf Halbreiter<br />

(1839 Rosenheim – 1898 München).<br />

München, um 1883.<br />

Vierteiliges vergoldetes Silberensemble in Silber bestehend<br />

aus zwei Etagèren und zwei Fußschalen.<br />

Zu dem Ensemble gehörte eine Girandole, die mit AH<br />

für Adolf Halbreiter gestempelt wurde, wobei höfische<br />

Aufträge oft nicht gestempelt wurden.<br />

Adolf Halbreiter war nach Silberschmiedelehre, Studium<br />

an der Akademie in München und anschließend in<br />

Paris bei der berühmten Firma Christofle tätig. 1872<br />

gründete er eine eigene Werkstatt in München. Durch<br />

Vermittlung von Lenbach, erhielt er bedeutende öffentliche<br />

und private Aufträge. Seine Hauptwerke sind<br />

der große Lüster im Münchner Rathaus und der Tafelaufsatz<br />

Ludwigs II für die Universität Würzburg.<br />

Die zwei als Etagèren gearbeiteten Aufsätze zeigen<br />

figürliche Bekrönungen, die kleineren Aufsatzpaare<br />

bestehen dagegen aus gefußten Schalen. Ehemals<br />

war das Ensemble zugehörig zu einer Girandole, die<br />

Halbreiter für den Prinzen Arnulph von Bayern geschaffen<br />

hat. Er ist beschrieben und abgebildet in der<br />

Zeitschrift des Kunstgewerbevereins München 1883<br />

(Abb. 30, S. 92) und wurde auf der Internationalen<br />

Kunstausstellung in München im gleichen Jahr präsentiert.<br />

COURTLY SILVER SET<br />

Height: 65 and 22.5 cm.<br />

According to the tradition of the consignor the design<br />

and execution by: Adolf Halbreiter (1839 Rosenheim<br />

– 1898 Munich).<br />

Munich, ca. 1883.<br />

Four-part gilt-silver set comprising two étagères and<br />

two footed bowls. The set included a girandole, which<br />

was stamped AH for Adolf Halweiter, although court<br />

orders were not often stamped. Through the mediation<br />

of Lenbach, he received important public and private<br />

commissions. His major works include a large<br />

chandelier in the Munich Town Hall and the centerpiece<br />

of Ludwig II for the University of Würzburg. The<br />

set was formerly part of a girandole that Halweiter<br />

created for Prince Arnulf of Bavaria. It is described and<br />

illustrated in the journal of the Kunstgewerbeverein<br />

Munich in 1883 (fig. 30, p. 92) and was presented at<br />

the international art exhibition in Munich in the same<br />

year.<br />

Provenance according to the tradition of the sellers:<br />

House of Wittelsbach.<br />

€ 60.000 - € 80.000<br />

Sistrix<br />

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Provenienz laut Einlieferertradition:<br />

Haus Wittelsbach. (1290801) (13)<br />

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135


573<br />

KARAFFE MIT SILBERMONTIERUNG<br />

Höhe: 36,2 cm.<br />

Gewicht inkl. Fremdmaterialien: 1195 g.<br />

Keine für uns erkennbaren Punzen.<br />

Deutschland, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />

Silber, gegossen, getrieben, geschnitten und gedrückt.<br />

Über vierpassigem Stand der geschnittene Glaskorpus<br />

in gestauchter Kugelform mit symmetrischem manieristischem<br />

Grotesken- und Schwanendekor. Offen gearbeitete<br />

Handhabe gebildet aus Rocaillen und Akanthusblattdekor.<br />

Schwanentülle mit Scharnierdeckel mit<br />

diamantiertem Ananasknauf. (12909510) (13)<br />

€ 2.500 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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574<br />

SILBERNE DECKELKANNE<br />

Höhe: 33,2 cm.<br />

Gewicht: 937 g.<br />

Keine für uns erkennbaren Punzen.<br />

19. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, gegossen, ziseliert und teilvergoldet.<br />

Über gewulstetem Rundfuß ein von barocken Spangen<br />

gesäumter kurzer Schaft. Korpus in gestauchter Kugelform<br />

mit beidseitigen figürlichen Flachreliefs. Aus Voluten<br />

gebildete Handhabe an der gedeckelten Schnabeltülle<br />

ansetzend. Figürlicher Amorettenaufsatz.<br />

(1290957) (13)<br />

€ 3.000 - € 5.000<br />

Sistrix<br />

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575<br />

TURBOSCHNECKENPOKAL<br />

Höhe: 23,5 cm.<br />

Gewicht: 777 g.<br />

Fuß dreifach punziert mit historisierenden Stempeln.<br />

19. Jahrhundert.<br />

Montierte und polierte Turboschnecke. Diese in maritime<br />

Montierung eingebunden, die teils barocke Anklänge<br />

erkennen lässt und teils schon Jugendstildekor<br />

aufweist. Runder Stand mit konzentrischem Dekor,<br />

Schaft als vollplastische Nereide gestaltet. Diese den<br />

Korpus aus Turboschnecke haltend, der eine weitere<br />

Figur mit Schilfrohr aufsitzt. Das Schilfrohr separat<br />

eingesteckt. (1290951) (13)<br />

€ 6.500 - € 7.500 INFO | BIETEN<br />

Sistrix


576<br />

VIER LONDONER LEGUMIÈRES<br />

Höhe: 18,5 cm.<br />

Gesamtgewicht: ca. 8000 g.<br />

Jeweils punziert: Lion passant, Meistermarke Paul<br />

Storr (ab 1793), date letter „T“ für 1814.<br />

London, 1814.<br />

Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Über rechteckigem<br />

Stand vier Schalen jeweils mit eingezogenen und<br />

mit Zungenfries gesäumten Kanten. Steckdeckel mit<br />

Zungenfriesprofil und Astbügelhenkel über Akanthusblattdekor.<br />

Alters- und Gebrauchssp. (†) (1290122)<br />

(13)<br />

FOUR LONDON LEGUMIÈRES<br />

Height: 18.5 cm.<br />

Total weight: ca. 8000 g.<br />

Each hallmarked: Lion passant, maker´s mark Paul<br />

Storr (from 1793), date letter “T” for 1814.<br />

London, 1814.<br />

Silver; wrought, cast, chased. Signs of ageing and<br />

wear. (†)<br />

€ 40.000 - € 45.000<br />

Sistrix<br />

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577<br />

JAGDLICHER SILBERPOKAL<br />

Höhe: 34,5 cm.<br />

Gewicht: 851 g.<br />

Standring punziert „Hossauer Berlin“, 12 Lot,<br />

Stadtmarke sowie Jahresmarke „G“.<br />

Berlin, 19. Jahrhundert.<br />

Silber, gedrückt, getrieben, gegossen, ziseliert, innen<br />

vergoldet. Inschrift auf dem Schriftband am Hals<br />

„Steeple-Chase am XVten October MDCCCL“. Auf<br />

schmalem Standring der von Akanthuszier begleitete<br />

Trompetenfuß mit Zungenfries, Eichenlaubnodus und<br />

aufliegendem, naturalistisch gestalteten Horn mit<br />

Akanthuszier und weit ausschwingender Mündung<br />

mit Eichen- und Lorbeerlaubrelief. (†)<br />

Anmerkung:<br />

Bei dem raren uns vorliegenden Objekt handelt es sich<br />

um das einzige im original bekannte Trinkhorn von<br />

Johann George Hossauer (1794-1874). Ein weiteres<br />

Trinkhorn für den Sieger des Pferderennens in Ratibor<br />

am 29. September 1855, ist lediglich urkundlich belegt.<br />

Der Inschrift zufolge war das vorliegende Trinkhorn eine<br />

Ehrengabe für den Sieger eines Pferderennens in England<br />

am 15. Oktober 1850.<br />

Literatur:<br />

Melitta Jonas, Gold und Silber für den König -Johann<br />

George Hossauer (1794-1874) Goldschmied Sr. Majestät<br />

des Königs, Berlin 1998, ganzseitige Abbildung auf<br />

S. 200 Katalognummer 89. (12901224) (13)<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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578<br />

TAFELAUFSATZ IM STILE DER GOTIK ALS<br />

FLUGPREIS FÜR DEN DEUTSCHEN RUNDFLUG<br />

BERLIN-TEMPELHOF<br />

1925 für den Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur<br />

Richard Dietrich aus Mannheim 1925<br />

Gewicht: 3200 g.<br />

Durchmesser: 50 cm.<br />

Höhe: 30 cm.<br />

Maße des Koffers: 55 x 55 x 40 cm.<br />

800, Halbmond, Krone, Firmenzeichen „n“ im<br />

Wappenschild.<br />

Mannheim, 1925.<br />

Flache, neugotische Buckelschale mit strahlenartigen<br />

Zügen, getragen von vier wappentragenden, zähnefletschenden,<br />

fein naturalistisch ausgeführten Löwen,<br />

in der Mitte bekrönt von einem Pelikan, seine Jungen<br />

nährend; vergoldet (berieben). Um den Pelikan herum<br />

durch graviert: „Ehrenpreis der Stadt Stuttgart für den<br />

deutschen Rundflug, 31. Mai - 9. Juni 1925“. Im originalen,<br />

lederbezogenen und mit grünem Samt und grüner<br />

Seide ausgeschlagenem Aufbewahrungskoffer<br />

(die Seide beschädigt, der Koffer mit fehlendem Tragegriff),<br />

im Kofferdeckel innen beschriftet: „Deutscher<br />

Rundflug / Ehrenpreis / Stadt Stuttgart“.<br />

Beigegeben das von Richard Dietrich verfasste Buch<br />

„Im Flug über ein halbes Jahrhundert“, in welchem der<br />

Wettbewerbsflug 1925, der von Berlin-Tempelhof aus<br />

startete und auch dort endete, auf den Seiten 243-248<br />

beschrieben, und der Tafelaufsatz erwähnt wird. „Seit<br />

damals steht neben anderen Trophäen der Preis der<br />

Stadt Stuttgart, ein prächtiger Tafelaufsatz, in meiner<br />

häuslichen Fliegerecke“.<br />

Richard Dietrich (1894-1945) wurde in Mannheim geboren<br />

und starb im sowjetischen NKDW-Lager Fünfeichen.<br />

Er begann mit 18 Jahren eine Flugausbildung<br />

1912 trat er als Volontär bei der Firma Hanuschke in<br />

Johannistal ein. Am 8. November 1913 erhielt er seinen<br />

Flugschein. Er gehörte zu den sogenannten Alten<br />

Adlern, den 817 Flugpionieren, die schon vor Ausbruch<br />

des Ersten Weltkrieges die Flugzeugführerprüfung<br />

bestanden. Im Ersten Weltkrieg diente er in<br />

verschiedenen Fliegerabteilungen an der Westfront<br />

und in Rumänien. Nach dem Kriegsende arbeitete er<br />

als Versuchsflieger im Flugzeugmotorenwerk Rhemag.<br />

Er konstruierte heimlich in einer Hinterhofwerkstatt in<br />

Mannheim einen Nachbau des Jagdflugzeuges Fokker<br />

D. VII, das als DP I Sperber bezeichnet wurde und am<br />

5. Mai 1922 (dem Tag der Aufhebung des alliierten<br />

Bauverbots) zu seinem Erstflug startete. Im Jahre 1922<br />

gründete Dietrich in Mannheim die Richard Dietrich<br />

Flugzeugbau GmbH. 1923 entstand aus dieser und<br />

den dem Belgier Anatole Gobiet gehörenden Motorenwerken<br />

A. Gobiet & Co. in Kassel und Rotenburg an<br />

der Fulda die Dietrich-Gobiet Flugzeugbau. Später arbeitete<br />

Dietrich für die MIAG Mühlenbau & Industrie<br />

AG in Braunschweig, die auch eine Abteilung für Flugzeugbau<br />

hatte, und konstruierte dort 1933 den Sportdoppeldecker<br />

MD 12, und nach Wien zur Amme-<br />

Luther-Secke-Werk-GmbH, wo er von der sowjetischen<br />

Besatzungsmacht verhaftet wurde. Wie sich später<br />

herausstellte, starb er am 28. Dezember 1945 im<br />

Speziallager Nr. 9 Fünfeichen des sowjetischen Geheimdienstes<br />

NKWD. (†)<br />

Anmerkung:<br />

Die Firma Neresheimer wurde 1890 in Hanau zur<br />

Herstellung von „Kunstgewerblichen Gegenständen,<br />

modernen und antiken Geräten, altdeutschen, holländischen<br />

und französischen Silbergeräten, Prunkgegenständen.“<br />

gegründet, und besteht in der Nyachfolge<br />

des Dr. Bauer dort noch heute.<br />

Literatur:<br />

Richard Dietrich, Im Flug über ein halbes Jahrhundert,<br />

Gütersloh 1942 (mit Schilderung seines Werdegangs<br />

und zahlreichen Abbildungen).<br />

Tafel- und Schausilber des Historismus aus Hanau,<br />

Wasmuth, Tübingen 1992, S. 196 u. Bildtafel 123 mit<br />

Abbildung einer gleichen Schale. (12901215) (10)<br />

GOTHIC-STYLE CENTREPIECE AS AN AIRFARE<br />

FOR THE GERMAN SIGHTSEEING FLIGHT<br />

BERLIN-TEMPELHOF<br />

1925 for the aviation pioneer and aeronautical engineer<br />

Richard Dietrich from Mannheim 1925.<br />

Weight: 3200 g.<br />

Diameter: 50 cm.<br />

Height: 30 cm.<br />

Dimensions of the suitcase: 55 x 55 x 40 cm.<br />

800, crescent moon, crown, company logo “n” in<br />

shield.<br />

Mannheim, 1925. (†)<br />

Notes:<br />

The Neresheimer company was founded in Hanau in<br />

1890 for the production of arts and crafts objects,<br />

modern and antique utensils, old German, Dutch and<br />

French silver utensils, ornamental objects and still<br />

exists there today as the successor to Dr Bauer.<br />

Literature:<br />

Richard Dietrich, In Flight over Half a Century,<br />

Güters loh 1942 (with a description of his career<br />

and numerous illustrations).<br />

Historicist table and display silver from Hanau,<br />

Wasmuth, Tübingen 1992, p. 196 and plate 123 with<br />

an illustration of the same bowl.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

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141


579<br />

ZWÖLF KAISERLICHE SILBERTELLER<br />

Durchmesser jeweils: 26,5 cm.<br />

Gewicht: 781 - 804 g,<br />

Gesamtgewicht: 9479 g.<br />

Bodenseitig datiert, mit Gewichtsangabe versehen,<br />

800er Feingehalt, Halbmond und Krone, Meistermarke<br />

Gebr. Friedländer.<br />

Berlin, 1916.<br />

Silber, getrieben, ziseliert, Fahne mit zisiliertem Monogramm<br />

„WR“ (für Wilhelmus Rex) mit Kaiserkrone.<br />

Teller dieses Silberservices, dessen andere Teile unter<br />

anderem im Schloss Huis Doorn sowie in der Silberkammer<br />

im Schloss Charlottenburg in Berlin aufbewahrt<br />

werden, wurden auch von Johann Wagner &<br />

Söhne sowie von David Vollgold & Söhne gefertigt.<br />

Provenienz:<br />

Kaiser Wilhelm II, mit vollem Namen Friedrich Wilhelm<br />

Viktor Albert von Preußen, geboren am 27. Januar 1859<br />

in Berlin; gestorben 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande.<br />

Von 1888 bis 1918 Kaiser von Deutschland und König<br />

von Preußen.<br />

Süddeutsche Privatsammlung.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Kronschatz und Silberkammer der Hohenzollern,<br />

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg,<br />

Berlin 2010.<br />

Vgl. Kaiserliches Gold und Silber. Schätze der Hohenzollern<br />

aus dem Schloß Huis Doorn, Berlin 1986.<br />

Vgl. Kaiserlicher Kunstbesitz. Aus dem holländischen<br />

Exil Haus Doorn, Berlin 1991. (1290171) (13)<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

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580<br />

NÜRNBERGER WEINPROBIERSCHALE<br />

6,3 x 9,1 x 21,2 cm.<br />

Gewicht: 241 g.<br />

Neben Handhabe Nürnberger Beschau und Meistermarke<br />

Siegmund Bierfreund (1654-1702).<br />

Nürnberg, 17. Jahrhundert.<br />

Silber, getrieben, gegossen, vergoldet. Ovaler Stand<br />

mit fein punzierten symmetrischen Blüten. Passige<br />

stark bombierte Wandung und seitlich ansetzenden<br />

gegossenen Rankenhandhaben. Die feinen Blütenblätter<br />

aufwändig punziert.<br />

Literatur:<br />

Vgl. Nürnberger Goldschmiedekunst 1541-1868, Bd.<br />

I, Nürnberg 2007, S. 60, MZ0068. (1290955) (13)<br />

€ 2.400 - € 2.600<br />

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581<br />

EXQUISITES PARISER VERMEILSERVICE<br />

Höhe des Samowars inkl. Rechaud: 53,5 cm.<br />

Gesamtgewicht inkl. Fremdmaterialien: ca. 13000 g.<br />

Jeweils punziert: G. Keller Paris und Meistermarke<br />

„GK“ (Gustave Keller, 1881-1922, rue de Turbigo).<br />

Paris, 1881 – 1922.<br />

Silber, getrieben, gegossen, ziseliert und vergoldet.<br />

Das aufwändig im Régence-Stil gearbeitete Service<br />

bestehend aus einem Samovar auf Rechaud, einer<br />

Kaffeekanne, einer Schokoladekanne, einer Teekanne,<br />

einer Aufsatzschale, einer Konfektschale, Milchkännchen<br />

und Zuckerdose. Mit ziseliertem ligiertem Monogramm<br />

versehen. (1290524) (13)<br />

EXQUISITE PARISIAN VERMEIL SET<br />

Height of samovar incl. réchaud: 53.5 cm.<br />

Total weight incl. other materials: ca. 13000 g.<br />

Each hallmarked: G. Keller Paris and maker´s mark<br />

“GK” (Gustave Keller, 1881-1922, rue de Turbigo).<br />

Paris, 1881 – 1922.<br />

€ 12.000 - € 14.000<br />

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143


582<br />

BAROCKE GLASFLASCHE<br />

Höhe: 23 cm.<br />

Schlesien, um 1730.<br />

Vierkantige Glasflasche mit reichem Glasschliff- und<br />

schnitt. Stöpsel mit Silberummantelung und aufseitigem<br />

bekrönten Wappen mit steigendem Löwen sowie<br />

Silbermanschette. Glasflasche frontseitig mit großer<br />

Kartusche mit allegorischer Figur, ein Füllhorn haltend<br />

und rückseitiger Figur eines Jägermannes mit seinen<br />

drei Jagdhunden, in einer angedeuteten Landschaft.<br />

Boden mit Abriss. (12901117) (13)<br />

€ 600 - € 800<br />

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583<br />

WIENER PRUNKPLATTE<br />

7,5 x 56,5 x 50,2 cm.<br />

Wien, zugeschrieben an Hermann Ratzersdorfer<br />

(1817-1881).<br />

Silber, getrieben, gegossen, Bergkristall, geschliffen<br />

und geschnitten, applizierte Perlen und Emaildekor.<br />

Oktogonaler aufsteigender Korpus mit kleinem Spiegel<br />

und horizontaler Fahne. Der Korpus à jour gearbeitet<br />

mit in Kartuschen gelegten Bergkristallplatten mit<br />

geschnittenem Rankendekor. Die Stege mit polychrom<br />

emailliertem Blatt- und Blütenwerk, applizierten Perlen<br />

und Glassteinen. Minimal besch.<br />

Anmerkung:<br />

Ratzersdorfer war zwischen 1843 und 1881 in Wien<br />

tätig und registrierte 1843 seine Meistermarke als<br />

Silberschmied, die er gern etwas versteckt anbrachte,<br />

sodass sie nicht auf den ersten Blick zu finden ist.<br />

1851 stellte er in London aus, 1855 in Paris, wo er<br />

die Medaille 2. Klasse gewann, bei der Ausstellung<br />

in London 1871 und 1873 in seiner Stadt seines Wirkens<br />

Wien. (12818135) (13)<br />

MAGNIFICENT VIENNESE DISH<br />

7.5 x 56.5 x 50.2 cm.<br />

Vienna, attributed to Hermann Ratzersdorfer (1817-<br />

1881).<br />

Silver; wrought, cast, cut and polished mountain<br />

crystal, applied pearls and enamel décor.<br />

€ 25.000 - € 35.000<br />

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584<br />

GEMUSCHELTE SCHALE MIT MIKROMOSAIK<br />

Höhe: 2,5 cm.<br />

Breite: 24,8 cm.<br />

Tiefe: 11,5 cm.<br />

Rom, 19. Jahrhundert.<br />

In schwarzem Basaltstein symmetrisch gearbeitete<br />

Doppelschale in Muschelform mit zentralem Tondo<br />

mit Mikromosaik, polychrom besetzt, die Tauben des<br />

Plinius darstellend. Mit umlaufendem Blüten- und<br />

vegetabilem Dekor. Minimal besch. (12916111) (13)<br />

€ 4.500 - € 5.500<br />

585<br />

ALABASTRON<br />

Höhe: 11,2 cm.<br />

Östlicher Mittelmeerraum, 3. - 2. Jahrhundert v. Ch.<br />

Dunkles Glas mit polychromem Federmuster überfangen.<br />

Abgerundeter Boden mit zylindrischem Korpus,<br />

eingezogener Schulter, schlankem Hals und verdickter<br />

Mündung. Doppelhenkel an dem Hals ansetzend.<br />

Rest. aber vollständig. (12912423) (13)<br />

€ 1.000 - € 2.000<br />

Sistrix<br />

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586<br />

TAFELAUFSATZ IN BERGKRISTALL<br />

Höhe: 17 cm.<br />

Wohl Mailand, zweite Hälfte 19. Jahrhundert<br />

oder früher.<br />

Bergkristall geschliffen, geschnitten und poliert. Ormolustandring<br />

mit Email champlevé, manieristische<br />

Ornamente vorstellend. Ovaler Stand, balustrierter<br />

Schaft und mit roten Glassteinen besetzte Emailnodi.<br />

Passige Kuppa mit geschnittenem dichtem manieristischen<br />

Dekor, Greifen inmitten von Ranken darstellend,<br />

welche von Fruchtständen in Linsenschliff<br />

begleitet werden. Rest. (12916224) (13)<br />

MOUNTAIN CRYSTAL CENTREPIECE<br />

Height: 17 cm.<br />

Probably Milan, second half of the 19th century<br />

or earlier.<br />

Mountain crystal; cut and polished. Ormolu foot rim<br />

with enamel champlevé and Mannerist ornaments.<br />

Restored.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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587<br />

ANDACHTSKREUZ<br />

Höhe: 20,5 cm.<br />

Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

In vergoldetem und versilbertem Metall getrieben<br />

mit durchbrochener Wandung Blattwerk und Blüten<br />

darstellend. Scharnierstülpdeckel mit vergoldetem<br />

Einsatz und rückwandig mit eingestecktem gekantetem<br />

Kristallkreuz mit appliziertem Dornenkranz und<br />

Balkenenden mit plastischem vergoldetem Blattwerk.<br />

In zeitgenössischem rot tapeziertem goldpunziertem<br />

Lederetui. (1281823) (13)<br />

DEVOTIONAL CRUCIFIX<br />

Height: 20.5 cm.<br />

France, 19th century.<br />

€ 5.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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588<br />

PAAR WALFISCH-INNENOHRSCHNECKEN<br />

Höhe: je 13 cm.<br />

Gesamthöhe: je 23 cm.<br />

19. Jahrhundert.<br />

Weißer Knochen, muschelförmig gewachsen. Einheitlich<br />

auf runde grüne Marmorsockel moniert. (†)<br />

Provenienz:<br />

Ehemals Sammlung Landau. (12901247) (11)<br />

€ 4.500 - € 6.500<br />

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589<br />

LIMOGES-LEUCHTER MIT NEREIDEN-DEKOR<br />

Höhe: 30,5 cm.<br />

Limoges, Ende 17./ Anfang 18. Jahrhundert.<br />

Kupfer, getrieben, emailliert. Gekehlter Unterbau mit<br />

balustriertem Schaft und zylindrischer Tülle mit Mündungsprofil.<br />

Umlaufender weißer und hautfarbener<br />

Grisaille-Dekor in Email mit Goldhöhung und goldgemalten<br />

Ranken- und Ornamentbändern. Kehlung<br />

des Unterbaus mit maritimem Dekor Delfine und<br />

Meereswesen als Putti zeigend. Schulter mit Schabrackendekor<br />

und Vogelmotiven, Baluster mit Blüten<br />

und auf barocken Delfinen reitenden Wesen. Minimal<br />

besch. (12908512) (1) (13)<br />

€ 4.500 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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590<br />

WIENER FÜLLHORN<br />

Höhe: 24,5 cm.<br />

Gewicht: 676 g.<br />

Österreich, um 1880.<br />

Silber, getrieben, emailliert, gegossen; Bergkristall,<br />

geschliffen und geschnitten. Auf ovalem Stand mit<br />

emailliertem Groteskendekor eine profilierte ovale<br />

Berg kristallplatte mit Schnittdekor. Darauf montierter<br />

gegossener Silberadler stehend, das Füllhorn aus<br />

drei Bergkristallsegmenten tragend, die durch Manschetten<br />

verbunden sind. Diese mit jagdlichen Emailmotiven<br />

dekoriert. Montierung etwas lose.<br />

(1291628) (18)<br />

VIENNESE CORNUCOPIA<br />

Height: 24.5 cm.<br />

Weight: 676 g.<br />

Austria, ca. 1880.<br />

Silver; wrought, enamelled, cast. Mountain crystal;<br />

cut and polished.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

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149


591<br />

GROSSER VASENTRAGENDER MARMORKOPF<br />

Höhe: 79,5 cm.<br />

Breite: 35 cm.<br />

Tiefe: 29 cm.<br />

Der Kopf bärtig, mit leicht geöffnetem Mund. Das<br />

wellig gemeißelte Haar zieht zur Stirn herein und ist<br />

mit einer schmalen Binde umzogen. In einem Stück<br />

mit dem Kopf gearbeitet die kelchförmige Vase mit<br />

ausgestelltem Fuß, Reliefdekoration und umziehendem<br />

Band mit zentralem Medaillon. Die Tiefen in<br />

Haar und Bart in Bohrlochtechnik gearbeitet. Die<br />

Rückseite lässt erkennen, dass es sich hier um eine<br />

Brunnenfigur handelt. Der Stil weist ins 2. Jahrhundert<br />

n. Chr. (1291171) (11)<br />

LARGE MARBLE HEAD CARRYING A VASE<br />

Height: 79.5 cm.<br />

Width: 35 cm.<br />

Depth: 29 cm.<br />

The back reveals that this was originally a fountain<br />

figure. The style points to the 2nd century AD.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

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592<br />

RÖMISCHE PHIOLE<br />

Höhe:14 cm.<br />

Westlicher Mittelmeerraum, 2.-3. Jahrhundert v. Chr.<br />

Kugeliges unteres Ende, in den konisch auslaufenden<br />

Korpus übergehend mit eingezogener Schulter und<br />

zylindrischem Hals mit verdeckter Mündung. Zwei<br />

hohe seitliche schmale Henkel, in schwarzem Glas mit<br />

weißen und gelben Fadenauflagen mit gefiedertem<br />

Dekor. Rest. (12912424) (13)<br />

€ 1.000 - € 2.000<br />

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593<br />

MICHEL MANN-KÄSTCHEN<br />

4,5 x 7,2 x 5,2 cm.<br />

Auf der Schlossabdeckung signiert „Michael Man“.<br />

Augsburg oder Nürnberg, um 1620 - 1630.<br />

Kupfer, vergoldet und graviert, Schmiedeeisen. Gerade<br />

Kastenform auf vier Ballenfüßen mit Scharnierdeckel<br />

und deckelseitiger Schlüsselführung mit original Schlüssel.<br />

Offenes Schloss mit vier Zuhaltungen. Deckeloberseitiges<br />

graviertes höfisches Paar und Bügelhandhabe.<br />

Kurzseiten mit einem Orgel- und einem Blasinstrumentspieler,<br />

sonst mit tanzenden Paaren. Inwandig alt<br />

tapeziert.<br />

Anmerkung:<br />

Bis 1616 ist Michael oder Michel Mann in Augsburg<br />

nachweisbar. Er verstarb aber 1630 in Nürnberg. Die<br />

Signaturen seiner berühmten Kästchen variieren. Über<br />

die für die Gravuren verwendeten Vorlagen ist nichts<br />

bekannt.<br />

Literatur:<br />

Zahlreiche vergleichbare Kästchen aus der Werkstatt<br />

von Conrad und Michael Mann bei: Eswald Berger,<br />

Prunkkassetten. Meisterwerke aus der Hans Schell<br />

Collection, Stuttgart 1998, S. 117 ff. (1291916) (13)<br />

€ 9.000 - € 12.000<br />

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151


594<br />

RENAISSANCE-BRONZE: ÖLLAMPE IN FORM<br />

EINES FABELWESENS<br />

Höhe: 11 cm.<br />

Länge: 15,5 cm.<br />

Schwerer Bronzehohlguss, olivbraune Patina. Die Tiergestalt<br />

in gebückt-liegender Haltung mit hochschwingendem<br />

Schweif, der als Henkel fungiert. Körperformen<br />

eines Löwen mit Pranken, der Kopf mit weit<br />

geöffnetem Maul, das als Dochttülle fungiert, mit<br />

Bockshörnern. Der Rücken weist Knorpel auf, die dem<br />

sogenannten „Knorpelstil“ der Renaissance entsprechen.<br />

Die Lampe wurde eher im Sinne eines Kunstobjektes<br />

geschaffen, weniger zur tatsächlichen Nutzung,<br />

weswegen auch ein Einfüllloch fehlt.<br />

595<br />

BRIEFBESCHWERER MIT MIKROMOSAIK<br />

Höhe: 2 cm.<br />

Breite: 12 cm.<br />

Tiefe: 9 cm.<br />

Schwarzer Basaltstein in oblonger Form mit mehrfach<br />

geschweiften symmetrischen Seiten und mittiger<br />

ovaler Darstellung des Kolosseums in Mikromosaik,<br />

polychrom gesetzt. Minimal besch. (1291619) (13)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

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Von dem Objekt sind mehrere Güsse bekannt. Das<br />

Victoria and Albert Museum erwarb 1857 ein Exemplar,<br />

als „florentinisch des 16. Jahrhunderts“ wurde es<br />

im Katalog 1876 aufgeführt, später jedoch von Bode<br />

als „venezianisch um 1575“ klassifiziert. Ein weiteres<br />

Exemplar gelangte in die Robert H. Smith-Collection,<br />

katalogisiert und ausführlich beschrieben von Antony<br />

Radcliffe und Nicolas Penny, ehemals Sotheby´s, London,<br />

1980 (Katalogbeschreibung beigegeben). A.R.<br />

(12912410) (11)<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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596<br />

MUSEALE ZIERVASE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />

Höhe: 23,5 cm.<br />

Fußdurchmesser: 8,2 cm.<br />

Wohl Wien.<br />

Nahezu in Balusterform einer Flasche, auf eingezogenem<br />

Rundfuß mit großem Zwischennodus. Der<br />

Vasen körper um Unterteil halbkugelig, darüber zieht<br />

er nach oben sich verjüngend kegelförmig hoch.<br />

Abschluss durch einen kleinen, leicht gewölbten<br />

Schraubdeckel, bekrönt mit einem auf kleinem Kapitell<br />

sitzenden geflügelten Amorknäblein. Die Beinchen<br />

verschränkt zum althergebrachten Zeichen der Herrschaft<br />

- hier über die Welt. Fuß und obere Wandung in<br />

Treib- und Gravierarbeit dekoriert. Am Fuß Rollwerkbänderungen<br />

sowie feines Zungenblattfries am Fußrand.<br />

Die Wandung des Oberteils zeigt ebenfalls Rollwerkdekoration<br />

mit Ovalkartuschen, verschlungenen<br />

Bögen und Bändern sowie eine Frauenmaske an Vorder-<br />

und Rückseite. In Kaltarbeit graviert und ziseliert.<br />

Die Emailmalerei des Unterteils zeigt drei Ovalfelder<br />

mit Figurenpaaren in Landschaften: zwei Männer vor<br />

Bienenkörben, Paar zwischen Vasen vor einem Gebäude<br />

sowie zwei Frauen bei der Kornernte im Gras<br />

rastend, in der Ferne weitere, miniaturhaft gemalte<br />

Figuren.<br />

Unterhalb des Deckels entsprechende Bildthematik,<br />

ebenfalls in ovalen Kartuschen: männliche Figuren in<br />

Landschaft bzw. mit Regenbogen sowie Frau in rotem<br />

Kleid vor Fluss mit Segelschiffen. Zwischen den Bildfeldern<br />

jeweils fein gemalte Blumensträuße.<br />

Ausführung und Malereien zeigen deutlich die weit<br />

höhere Qualität gegenüber den im 19. Jahrhundert<br />

gefertigten historistischen Nachbildungen.<br />

Am Deckelrand kleine verschlagene Silberpunze. Minimale,<br />

kaum sichtbare Chips an den Emailrändern.<br />

A.R. (12916214) (11)<br />

DECORATIVE 17TH CENTURY VASE<br />

OF MUSEUM-QUALITY<br />

Height: 23.5 cm.<br />

Foot diameter: 8.2 cm.<br />

Probably Vienna.<br />

Engraved and chased. The enamel painting of the<br />

lower part shows three oval fields with pairs of figures<br />

set in landscapes. The execution and paintings clearly<br />

show a far higher quality compared to the historical<br />

replicas created in the 19th century. Small mis-struck<br />

silver hallmark on the edge of the lid.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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597<br />

WIENER HISTORISMUS-DECKELGEFÄSS<br />

Höhe: 32 cm.<br />

Keine für uns erkennbaren Punzen.<br />

Silber, getrieben, emailliert und vergoldet, im Stil der<br />

Renaissance gestaltet. Über rundem profiliertem Fuß<br />

der facettierte, konisch zulaufende Schaft mit Arabesken<br />

und figürlichem Dekor, in Palmblattauskragungen<br />

endend. Darüber die ovale bombierte Kuppa mit eingezogener<br />

Schulter und ausgestelltem Rand. Stülpdeckel<br />

mit weit auskragendem Nodus und trinkender<br />

Mannesfigur als Knauf. Der Deckel mit figürlichen<br />

Szenen à la Teniers. Minimal besch. (12916213) (13)<br />

VIENNESE HISTORICISM LIDDED VESSEL<br />

Height: 32 cm.<br />

Silver; wrought, enamelled, gilt. In Renaissance style.<br />

€ 14.000 - € 16.000<br />

Sistrix<br />

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598<br />

GROSSER WIENER TAFELAUFSATZ IN FORM<br />

EINES FÜLLHORNS MIT EMAILMALEREI<br />

Höhe: 44,5 cm.<br />

Wien, 19. Jahrhundert.<br />

Der Sockel glockenförmig, an der Basis umzogen von<br />

einem filigran gearbeiteten Metallring mit eingesetzten<br />

gemogelten Steinen, wie Türkis, und Perlen. Über<br />

dem Sockel kleine metallgegossene Amorettenfigur,<br />

die in gebückter Haltung über den Schultern das Füllhorn<br />

trägt. Das Horn zweifach durch Metallbänder<br />

gegliedert. In der mittleren Hauptszene wird die antik-mythologische<br />

Legende der Europa auf dem Stier<br />

gezeigt, über der Göttin ein fliegender Adler als Symbol<br />

des Göttervaters Zeus. An der Rückseite die Göttin<br />

der Wissenschaften und Künste, Minerva, mit einer<br />

jugendlichen weiblichen Gestalt. Darüber, in der<br />

oberen Zone, Landschaft mit Monopteros, Minervagestalt<br />

mit einem Bogen, spielenden Amoretten sowie<br />

zwei Männern vor der Höhle eines Propheten. An<br />

der Rückseite, unter einer Laube, Szenerie eines<br />

Gastmahls des bocksbeinigen Pan. An der oberen<br />

Lippe ebenfalls wieder Minerva mit Schild und Speer,<br />

unter einem Baum sitzend, sowie weitere weibliche<br />

mythologische Gestalten, daneben Venus unter einem<br />

Baldachinbett. Die Szenen im Sockel sämtlich<br />

einer Wasserthematik gewidmet: Venus im Bade<br />

bzw. auf einem Delfin reitend, daneben Tritonen und<br />

Nymphen, in den Zwischenstücken Arabeskenmalereien.<br />

Insgesamt feine malerische Ausführung. Die<br />

Spitze des in sich leicht gedrehten Füllhorns mit<br />

einem gegossenen Wolfskopf besetzt.<br />

(1291627) (11)<br />

LARGE VIENNESE CENTREPIECE IN THE SHAPE<br />

OF A CORNUCOPIA WITH ENAMEL PAINTING.<br />

Height: 44.5 cm.<br />

Vienna, 19th century.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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599<br />

SATZ VON VIER IN ELFENBEIN GESCHNITZTEN<br />

FIGURENSZENEN AUS DEM MARIENLEBEN<br />

Je 47 x 37,5 cm im Oval.<br />

Italien, um 1700.<br />

Rahmungen und Innensockel: Italien, letztes Drittel<br />

18. Jahrhundert.<br />

In prächtigen geschnitzten und vergoldeten Schaurahmungen.<br />

Elfenbein, geschnitzt. Die hochovalen Rahmungen<br />

ziehen in Kehle kräftig nach vorne, jeweils mit frontaler<br />

Verglasung. Kehlendekor in Formen hängender Blätter,<br />

Außenränder mit Blattfriesen, obere Glaseinfassung<br />

in Form gebündelter Lorbeerkränze. Das Innere der<br />

„Schaukästen“ mit rotem Samt ausgekleidet. Jede der<br />

Schnitzgruppen darin auf einer vergoldeten, geschnitzten<br />

Konsole mit seitlich hochschwingenden C-Bogenvoluten<br />

und mittlerem Pinienzapfen.<br />

Die Elfenbein-Schnitzgruppen thematisieren das<br />

Leben Mariens. Jede der Gruppen auf einem nochmaligen,<br />

hohen, fein durchbrochen geschnitzten Sockel<br />

mit Voluten und Muscheln. Darauf montiert:<br />

„Verkündigung“ – Links Maria am Betpult, rechts der<br />

auf einer Wolke erscheinende Verkündigungsengel<br />

mit einem Lilienstängel im Arm. Über beiden durch<br />

Draht hochgestellte Wolke mit Heilig Geist-Taube,<br />

von Strahlenbündeln hinterfangen.<br />

„Flucht nach Ägypten“ – Die Gruppe mehrfigurig angelegt.<br />

Im Zentrum sitzt Maria mit dem Kind auf<br />

dem Schoß vor einer hochziehenden Palme. Links davon<br />

ein jugendlicher Engel, der einen Blütenkorb trägt.<br />

Rechts, stehend, die Maria zugewandte Gestalt des<br />

Heiligen Josef, mit blühendem Stab und Weintrauben<br />

in der rechten Hand, wobei das Kind die Ärmchen<br />

nach vorne reicht. Zwischen Maria und Josef ein Esel.<br />

„Die Heilige Familie in Nazareth“ – Dreifigurig: Der Jesusknabe<br />

mittig gestellt, hält ein in der Zimmermannswerkstatt<br />

Josefs gefertigtes Kreuz. Links ist Maria<br />

sitzend dargestellt, mit textiler Handarbeit beschäftigt.<br />

Rechts steht Josef an einer Werkbank, mit Beil in den<br />

Händen, daneben Hobel, Säge und Flechtkorb.<br />

„Anbetung der Rosenkranzmadonna“ – Die Madonna<br />

mit Kind in der Armbeuge, in der rechten Hand ein<br />

Rosenkranz, auf dem Haupt eine Krone. Die Gewandfigur<br />

steht erhöht auf einer Wolkenbank mit geflügelten<br />

Engelsköpfen. Seitlich tiefer, kniend dargestellt:<br />

links der Heilige Domenikus im Ordenskleid, rechts die<br />

Heilige Klara von Assisi, in Nonnentracht. Die jeweiligen<br />

Attribute, wie Hund mit Fackel und Kugel für<br />

Sankt Bernhard und Lilienstängel auf einem Buch für<br />

Santa Klara vor den Figuren.<br />

Die Schnitzarbeiten zeigen höchste feinbildhauerische<br />

Qualität. Insgesamt sämtlich in sehr guter Erhaltung.<br />

A. R. (12818212) (11)<br />

A SET OF FOUR CARVED IVORY SCENES<br />

FROM THE LIFE OF THE VIRGIN MARY<br />

47 x 37.5 cm in oval each.<br />

Italy, ca. 1700.<br />

Frames and inside base: Italy, last third of the<br />

18th century.<br />

In magnificent, carved and gilt frames.<br />

Carved ivory. Depicted are the following scenes of<br />

the life of the Virgin Mary: “The Annunciation”, “The<br />

Flight into Egypt”, “The Holy Family in Nazareth”, “The<br />

Adoration of the Madonna of the Rosary”.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 30.000 - € 40.000<br />

Sistrix<br />

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159


600<br />

GROSSE ELFENBEINGRUPPE MARIA MIT<br />

DEM KINDE<br />

Höhe inkl. Sockel: 75 cm.<br />

Höhe ohne Sockel: 66 cm.<br />

Verso signiert „L. W. Schulz“.<br />

Erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />

Elfenbein, geschnitzt, auf gekantetem Holzsockel.<br />

Große Figurengruppe im neogotischen Stil mit profilierter<br />

Basis, die ein Rautenprofil mit eingestelltem<br />

stehendem Vierpass aufweist. Der S-Schwung Mariens<br />

dem retardierenden Stil, aber auch dem natürlichen<br />

Wuchs des Elefantenstoßzahns geschuldet. Das Christuskind<br />

die Weltenkugel haltend. Wenig altersrissig.<br />

Anmerkung:<br />

Leberecht Wilhelm Schulz (1774-1864) aus Meiningen<br />

war ein bekannter Elfenbeinschnitzer und Hofholzschnitzer.<br />

Seine Werke existieren unter anderem im<br />

Elfenbeinmuseum Erbach. (12801591) (13)<br />

LARGE IVORY GROUP OF THE VIRGIN AND CHILD<br />

Height incl. base: 75 cm.<br />

Height excl. base: 66 cm.<br />

Signed “L. W. Schulz” on the back.<br />

First half of the 19th century.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 8.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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601<br />

DECKELGEFÄSS MIT KRONOS-RELIEF<br />

Höhe inkl. Deckel: 40,5 cm.<br />

Deutschland, 18./ 19. Jahrhundert.<br />

Elfenbein, geschnitzt, Silber, getrieben, ziseliert und<br />

montiert. Auf passigem Stand mit horizontaler Profilierung<br />

und ziseliertem Ranken-Blütenrelief, der in Flachund<br />

Hochrelief gestaltete Elfenbeinmantel. Dieser<br />

mit allegorischen Motiven die Zeit betreffend ausgestaltet.<br />

So ist Kronos zu sehen, aber auch die drei<br />

Moiren, von denen Atropos, die Älteste, mit einer<br />

Schere ausgerüstet ist und im Begriff ist, einen Lebensfaden<br />

zu durchtrennen. Kronos selbst ist mit einer<br />

Sense ausgerüstet und trägt auf seinem geflügelten<br />

Haupt, das von einem Siegeskranz überfangen wird,<br />

eine Sanduhr. Er sucht nach Menschenkindern zu greifen,<br />

die von männlichen und weiblichen Figuren flankiert<br />

werden. Eine weitere Figur ist als allegorische<br />

göttliche Figur gezeigt mit einem Erd- und einem<br />

Himmelsglobus, der die Tierkreiszeichen zeigt. Ihr<br />

Zepter endet im Auge Gottes. Deckel das Silberrelief<br />

motivisch aufnehmend mit Athena als Schlangengöttin,<br />

deren Kriegssymbolik auf das Gesamtwerk zu<br />

sehen sein dürfte. Etwas rissig. (12908011) (13)<br />

LIDDED VESSEL WITH CRONUS RELIEF<br />

Height incl. cover: 40.5 cm.<br />

Germany, 18th/ 19th century.<br />

Carved ivory. Silver; wrought, chased and mounted.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 20.000 - € 30.000<br />

Sistrix<br />

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602<br />

BAROCKER ELFENBEINHUMPEN<br />

Höhe: 11,3 cm.<br />

Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />

Kupfer, getrieben, vergoldet; Elfenbein, geschnitzt.<br />

Über ovalem Profilfuß mit vegetabiler Rankenzier der<br />

zylindrische Korpus in geschnitztem Elfenbeinmantel<br />

mit Nereidenrelief inmitten einer Uferböschung. Aus<br />

C-Schwüngen gebildeter vergoldeter Kupferhenkel mit<br />

anliegendem Stülpdeckel mit Ruheknauf und Kehlung.<br />

Volutenzier als Daumenrast. Vergoldung partiell berieben.<br />

(1270487) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 1.900 - € 3.500<br />

Sistrix<br />

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603<br />

PRUNKHUMPEN MIT BACCHANAL<br />

Höhe: 35,9 cm.<br />

Deutschland, 19. Jahrhundert.<br />

Elfenbein geschnitzt, Messingblech getrieben, punziert.<br />

Über flachem, breitem Standring hoher Wulstfuß<br />

mit abschließendem Montagereif. Korpus aus<br />

Elfenbein; in Hoch- und Flachrelief Darstellung eines<br />

in hügeliger, waldiger Landschaft sich tummelnden<br />

Grüppchens von Putten nebst einer Darstellung eines<br />

älteren unbekleideten Mannes (vielleicht der Auftraggeber?).<br />

Godronierter, bombierter Haubendeckel mit<br />

getriebenem Ranken- und Puttendekor, sowie einer<br />

Person auf einer Kugel stehend als Knauf. Stilisierte,<br />

vegetabile Daumenruh und barockisierte, mit Karyatide<br />

versehene Handhabe. (1171618) (10)<br />

SHOWPIECE TANKARD WITH BACCHANAL<br />

Height: 35.9 cm.<br />

Germany, 19th century.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 15.000 - € 20.000<br />

Sistrix<br />

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604<br />

JAGDLICHER OLIFANT<br />

Länge: ca. 67 cm.<br />

Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />

Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />

4.8.2021, Erlangen.<br />

Elfenbein. Gebogene, sich leicht verjüngenden Form.<br />

Reich beschnitzt mit der Darstellung der Bärenhatz,<br />

inmitten reicher Akanthusblattornamentik das Bourbonen-Wappen<br />

sowie zwei Medaillons mit den Abbildungen<br />

Franz II und Heinrich II. Zwei Metallringe dienen<br />

zur Aufhängung. Besch. und rest. (1280152) (10)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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605<br />

OLIFANT AUF DAS FRANZÖSISCHE KÖNIGSHAUS<br />

Länge: 91,5 cm.<br />

Frankreich, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />

Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />

4.8.2021, Erlangen.<br />

Elfenbein, geschnitzt. Dem natürlichen Wuchs des<br />

Elefantenstoßzahnes folgend beschnitzt mit Wappen,<br />

bezeichneten Portraitkartuschen und Szenen des ritterlichen<br />

Lebens. Separate Elfenbeinösen mit textilem<br />

Behang. Ränder bestoßen. (12801543) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 5.000 - € 7.000<br />

Sistrix<br />

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606<br />

PRUNKHUMPEN MIT DEM TRIUMPHZUG<br />

DER CERES<br />

Höhe: 44,5 cm.<br />

13-lötig; Augsburger Punze, D-J legiert in Oval.<br />

Tremolierstich.<br />

Deutschland, um 1880.<br />

Silber, getrieben, gegossen, vergoldet; Elfenbein, geschnitzt.<br />

Über ovalem Standring sich verjüngender,<br />

mit Bandelwerk und figuralen Szenen versehener<br />

Wulstfuß. Lilienkrabben den hohen, geschnitzten Elfenbeinkorpus<br />

haltend. Dieser unter hoch liegendem<br />

Geäst und Blattwerk den Triumphzug der Ceres zeigend.<br />

Diese auf einem von Panthern gezogenen<br />

Streitwagen, durch die feiernde Figurengruppen fahrend.<br />

Fruchtgebinde schmücken das Fahrzeug, mehrere<br />

Figuren tragen ihr Erkennungsmerkmal, die Fackel,<br />

als Sinnbild des eleusinischen Mysterienkultes. Weitere<br />

Figuren einfache Instrumente spielend, tanzend,<br />

trinkend oder Früchte darreichend. Gegossener, S-förmiger<br />

Henkel mit Hermenbüste. Gedrückter, dem Fuße<br />

in Ornamentik gleichender Haubendeckel, aufsitzender<br />

Jüngling eine Weinrebe haltend. (11716111) (10)<br />

MAGNIFICENT TANKARD WITH TRIUMPHAL<br />

PROCESSION OF CERES<br />

Height: 44.5 cm.<br />

13 lot silver; Augsburg hallmark, “D-J” in ligature in<br />

oval. Assayer’s mark.<br />

Germany, ca. 1880.<br />

Silver; wrought, cast, gilt; Carved ivory.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 40.000 - € 55.000<br />

Sistrix<br />

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607<br />

MARIA MIT DEM KIND<br />

Höhe inkl. Sockel: 50,5 cm.<br />

Höhe ohne Sockel: 42 cm.<br />

Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />

Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />

4.8.2021, Erlangen.<br />

Runder profilierter und gekehlter Sockel in grün-weiß<br />

geädertem Marmor, darüber aufmontiert die in Elfenbein<br />

geschnitzte gotisierende Marienfigur mit dem<br />

Christuskind, welches die Weltkugel hält. Die Form der<br />

Figur dem natürlichen Wuchs des Elfenbeinzahnes<br />

folgend. Innerhalb der Marienkrone kleine Füllung<br />

im Nerv des Zahns. Die Krone minimal best., wenig<br />

altersrissig. (1280159) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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608<br />

HEILIGER CHRISTOPHORUS<br />

Höhe inkl. Sockel: 36 cm.<br />

Höhe ohne Sockel: 29,5 cm.<br />

Erbach, frühes 20. Jahrhundert.<br />

Beigegeben eine CITES-Bescheinigung (DE-GE71/01).<br />

Auf gefußtem profilierten Holzsockel die stehende in<br />

Elfenbein geschnitzte Figurengruppe den heiligen<br />

Christophorus mit dem geschulterten Christuskind<br />

zeigend. (12801530) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 2.500 - € 4.500<br />

Sistrix<br />

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609<br />

PRUNKDECKELHUMPEN MIT BACCHANAL<br />

Höhe: 35,5 cm.<br />

Deutschland, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />

Elfenbein, geschnitzt, vergoldete Metallmontierung.<br />

Über gewelltem Stand mit fruktal betriebenem Profilstand<br />

der reliefierte Elfenbeinmantel, ein mehrfiguriges<br />

Bacchanal in Hoch- und Flachrelief darstellend.<br />

Hermenhenkel sowie barockisierender Haubendeckel<br />

mit kindlichem Bacchus mit großer Weintraube als<br />

Deckelknauf. Wenige Alters- und Gebrauchssp.<br />

(1280154) (10)<br />

MAGNIFICENT LIDDED TANKARD WITH<br />

BACCHANAL<br />

Height: 35.5 cm.<br />

Germany, second half of the 19th century.<br />

Carved ivory; gilt metal mounting. Few signs of ageing<br />

and wear.<br />

168 HAMPEL ONLINE Visit www.hampel-auctions.com for around 6,500 additional images.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 7.000 - € 9.000<br />

Sistrix<br />

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610<br />

MATTHIAS RAUCHMÜLLER,<br />

1645 RADOLFZELL AM BODENSEE – 1686 WIEN,<br />

ZUG./ UMKREIS DES<br />

ELFENBEINFIGUR DES GÖTTERVATERS JUPITER<br />

Gesamthöhe: 28 cm.<br />

Höhe nur der Figur: 22,8 cm.<br />

Auf ebonisiertem Holzsockel.<br />

Statuette mit Stand- und Spielbein. Auf mitgeschnitzter<br />

ovaler Plinthe, auf der sich auch das Attributtier,<br />

der Adler, erhebt. Die leicht gebogte Körperhaltung<br />

entspricht dem Verlauf des Elfenbeinzahns, jedoch<br />

hat der Schnitzkünstler geschickt eine Gegenbewegung<br />

durch den rechten Arm erzeugt, der nach rechts<br />

oben zieht und in der Hand die doppelte Feuerflamme<br />

des Jupiterblitzes hält. Der linke Arm in einen Bogen<br />

nach unten ziehend, die Hand hält ein Zepter<br />

(Zepterschaft fehlt). Das bärtige Haupt trägt eine<br />

Blattkrone mit Perlstabreif, der Oberkörper mit einem<br />

Harnisch bekleidet, darunter ein römischer Soldatenrock<br />

mit Bändern. Die Soldatenstiefel mit Schuppenmusterdekoration.<br />

Die Figur rundplastisch geschnitzt,<br />

an der Rückseite ebenso fein ausgearbeitet. Auf ebonisiertem<br />

Sockel montiert.<br />

Der Schnitzstil weist eindeutig auf Arbeiten des seit<br />

1676 in Wien tätigen Künstlers hin, der später auch in<br />

Schlesien nachgewiesen wurde. Werke seiner Hand<br />

finden sich auch in den Kapellen des Passauer Doms,<br />

ferner im Liechtensteinmuseum sowie im Kunsthistorischen<br />

Museum Wien, aber auch im Bayerischen<br />

Nationalmuseum. Eine vergleichbare Figur befindet<br />

sich im Musée National de la Renaissance Écouen.<br />

Literatur:<br />

Claude Ferment, Les statuettes d'ivoire en Europe du<br />

Moyen Age au XIXe siècle, Liège 2000, S. 28/II, 11<br />

sowie S. 55/IV, 7. (12908012) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 8.000 - € 10.000<br />

Sistrix<br />

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611<br />

ELFENBEINPRUNKPLATTE MIT<br />

PUTTOBACCHANAL<br />

Durchmesser: 52,5 cm.<br />

Verso mit fragmentarisch vorhandenem altem Etikett.<br />

Frankreich, drittes Viertel 19. Jahrhundert.<br />

Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />

Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />

4.8.2021, Erlangen.<br />

MAGNIFICENT IVORY PLAQUE WITH PUTTO<br />

BACCHANAL<br />

Diameter: 52.5 cm.<br />

Old illegible label on the reverse.<br />

France, third quarter of the 19th century.<br />

Accompanied by an expert´s report by Rainer<br />

Bücking, Deutscher Elfenbeinverband (German<br />

Ivory Association), dated 4. August 2021, Erlangen.<br />

Auf hölzernem Fond die applizierten geschnittenen und<br />

partiell beschnitzten Elfenbeinsegmente gefasst durch<br />

teilvergoldete Silberapplikationen Profilreife, Lorbeerkränze<br />

und Cherubim mit Akanthuszier zeigend. Zentrales<br />

Zierrelief mit fünf Putti mit Weinrebe. Radial verzierter<br />

Spiegel. Fahne mit sechs passigen dichten<br />

figürlichen Bacchanalreliefs. Minimal besch.<br />

(12801563) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 18.000 - € 22.000<br />

Sistrix<br />

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171


612<br />

HEILIGER GEORG<br />

Höhe incl. Sockel: 31 cm.<br />

Höhe ohne Sockel: 22 cm.<br />

Deutsch, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />

Auf separat in Holz geschnitztem und mit Elfenbeinintarsien<br />

verziertem oktogonalem Sockel eine Grußße<br />

einen germanisierten Heiligen Georg zu steigendem<br />

Pferde zeigend, wie er im Begriff ist, den unter<br />

dem Pferd kauernden Drachen zu töten. Lanze fehlend.<br />

Min. rest. (12901611) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 4.000 - € 6.000<br />

Sistrix<br />

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613<br />

MODELL EINES SPINNRADES MIT<br />

SPINNERINNEN<br />

Gesamthöhe: 21 cm.<br />

Höhe des Elfenbeinobjektes: 15,5 cm.<br />

Italien, 18./ 19. Jahrhundert.<br />

In Elfenbein geschnitztes Objekt mit feinst gegliederten<br />

und bearbeiteten beweglichen Teilen. Auf ebonisiertem<br />

gekehltem sekundärem Rundsockel der gefußte<br />

zwiefach geteilte Aufbau mit schauseitiger<br />

Kurbel, mit der man Räder bewegt, die von Balustern<br />

umgeben sind und in eine Oberwelle enden, hinter<br />

der drei weibliche Figuren befindlich sind, von denen<br />

die mittlere eine Spindel trägt. Minimal besch.<br />

(12908211) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 3.000 - € 4.000<br />

Sistrix<br />

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614<br />

ELFENBEINPRUNKPLATTE<br />

MIT SZENEN AUS DER RÖMISCHEN ANTIKE<br />

(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />

53 x 74 cm.<br />

Deutschland, drittes Viertel 19. Jahrhundert.<br />

Beigegeben ein CITES-Zertifikat (DA-060390113).<br />

Auf hölzernem, textil tapeziertem Grund die hochdekorative<br />

Zusammenstellung von radial gelegter Verplattung<br />

und Reliefschnitzereien. Spiegel mit oval liegendem<br />

Bildfeld mit umlaufender Maskaronzier eine feine<br />

Schnitzerei mit der Schlacht am Ager Falernus, einer<br />

Schlacht zwischen Rom und den Karthagern im Zweiten<br />

Punischen Krieg. Auch die Fahne ist aufwändig mit<br />

figürlichen Szenen beschnitzt wie zum Beispiel mit<br />

Scaevola vor Porsenna und gleich mehreren Schlachtenreliefs.<br />

Minimal altersrissig. (12801544) (13)<br />

MAGNIFICENT IVORY PLAQUE<br />

WITH SCENES FROM ANCIENT ROME<br />

(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />

53 x 74 cm.<br />

Germany, third quarter of the 19th century.<br />

Accompanied by a CITES certificate (DA-060390113).<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 20.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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173


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175


615<br />

SELTENES TISCHLICHT IN ELFENBEIN<br />

Höhe: 15 cm.<br />

Durchmesser: 11,8 cm.<br />

18. Jahrhundert.<br />

Elfenbein gedrechselt und geschnitzt. Auf vier Scheibenfüßen<br />

stehender à jour gearbeiteter Korpus mit<br />

Mänderband und dazwischen liegenden gefensterten<br />

L-Formen. Steckdeckel architektonisch aufgefasst mit<br />

gerippter Kuppel und balustriertem Knauf. Sechsfach<br />

auseinanderschraubbar. Boden guillochiert.<br />

(1290854) (1) (13)<br />

Export restrictions outside the E.U.<br />

€ 1.200 - € 1.600<br />

Sistrix<br />

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616<br />

SAMMLUNG VON ACHT KUNSTKAMMER­<br />

OBJEKTEN IN ELFENBEIN<br />

(ABB. RECHTS)<br />

Unterschiedliche Längen, minimal: 17 cm, maximal:<br />

28 cm.<br />

Dieppe, 19. Jahrhundert.<br />

Mit Verwendung von Ebenholz, Palisanderholz, Perlmutt<br />

und rote Koralle. „Sex toys“, jeweils zepterförmig<br />

mit ovaloidem keulenförmigen Abschluss. Jeweils gelocht,<br />

aus den Löchern treten bei Bewegung bewegliche<br />

Elfenbeinspitzen hervor. Jeweils einzeln modern<br />

gesockelt. (12901015) (11)<br />

COLLECTION OF EIGHT CABINET OF CURIOSI­<br />

TIES OBJECTS IN IVORY<br />

(ILL. RIGHT SIDE)<br />

Varying sizes, minimum: 17 cm, maximum: 28 cm.<br />

Dieppe, 19th century.<br />

Use of ebony, rosewood, mother-of-pearl and red<br />

coral.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 15.000 - € 25.000<br />

Sistrix<br />

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617<br />

BAROCKER ELFENBEINHUMPEN<br />

Höhe: 17 cm.<br />

Steckring der Silbermontierung repunziert. Boden<br />

mit ligiertem Monogramm und Angabe „1593“.<br />

Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />

BAROQUE IVORY TANKARD<br />

Height: 17 cm.<br />

Flange of silver-mounting hallmarked. Monogram<br />

in ligature on underside and date “1593”.<br />

Germany, 17th century.<br />

Tordierter Stand mit Profilfuß, dieser mit reliefiertem<br />

Rankendekor in Vermeil. So auch der Korpus, um den<br />

sich der fein geschnitzte und schön patinierte Elfenbeinmantel<br />

legt. An Fuß und Mündung anliegende<br />

Hermenspange als Handhabe. Steckscharnierdeckel<br />

mit tordiertem Rand und fruktalem Knauf sowie vegetabiler<br />

Daumenrast. Der Elfenbeinmantel umlaufend in<br />

einer Landschaft deutsche Putti mit allegorischen Attributen<br />

als Allegorie der vier Elemente Feuer, Wasser,<br />

Erde und Luft zeigend. Elfenbein rissig und mit kleinen<br />

Verlusten. Knauf schief. (12918115) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 10.000 - € 12.000<br />

Sistrix<br />

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618<br />

SCHNITZRELIEF MIT DARSTELLUNG<br />

DER JOSÉPHINE DE BEAUHARNAIS<br />

Höhe des Rahmens: 17,2 x 14,5 cm.<br />

Maße des Reliefs: 5,3 x 4,2 cm.<br />

Paris, erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />

Auf petrolblauem Samt montiertes, hochfein geschnitztes<br />

Elfenbeinrelief, den nach rechts gewandten<br />

Kopf der Joséphine de Beauharnais darstellend mit<br />

Lorbeerkranz in ihrem Haar. Gerahmt in einem fein<br />

profiliertem Elfenbeinrahmen mit Elfenbeinaufhängung<br />

und rückwärtiger Papiertapezierung. Joséphine<br />

de Beauharnais (1763-1814) war Ehefrau Napoleons<br />

und Kaiserin der Franzosen. (1280523) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 600 - € 800<br />

Sistrix<br />

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619<br />

KUNSTKAMMER-ZIERPOKAL<br />

Höhe: 9,8 cm.<br />

Bodenseitige Sammlungsnummer „135“.<br />

In die Darstellung integriert ein Familienwappen.<br />

Deutschland, 18./ 19. Jahrhundert.<br />

Elfenbein, gedrechselt und geschnitzt. Über profiliertem<br />

Rundfuß der balustrierte Schaft mit kugeligem<br />

Schaft mit jagdlich beschnitzter Szene und behelmtem<br />

Wappen, Drehdeckel mit Balusterknauf. Minimal<br />

rissig. Spitze minimal besch. (1270484) (13)<br />

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620<br />

SECHS ELFENBEINPORTRAITS<br />

HISTORISCHER PERSÖNLICHKEITEN<br />

Gesamtdurchmesser: 14,2 cm.<br />

Ebonisierte profilierte Tondorahmung mit in Elfenbein<br />

geschnitzter Aufhängung. In die Tondi gesetzte Brustportraits<br />

verschiedener Persönlichkeiten wie Martin<br />

Luther. Die Rahmung mit Resten einer benennenden<br />

Beschriftung. Rückwärtig mit alten Sammlungsetiketten,<br />

z.B. den Namen Albrecht Dürers nennend.<br />

(1280271) (13)<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 500 - € 800<br />

Sistrix<br />

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€ 1.500 - € 2.500<br />

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621<br />

ELFENBEINSTATUETTE DES ANTIKEN<br />

GOTTES JUPITER<br />

Höhe: 19,5 cm.<br />

Gesamthöhe: 27 cm.<br />

In schlanker Gestalt, in Rüstung, mit Zepter und Blitzbündel<br />

auf runder kalottenförmiger Plinthe. Vor ihm<br />

der Adler, als Attribut, den er mit dem Zepter berührt,<br />

Symbol der Regierungsmacht, das aus der Antike bis<br />

heute als Staatssymbol verstanden wird. Das bärtige<br />

Haupt bekrönt, der Blick leicht nach unten, dem Adler<br />

zugeneigt. Als oberstem Herrscher im Pantheon der<br />

Götter, durch den Harnisch auch als Kriegsgewaltiger<br />

vorgestellt, hat der Schnitzer der Figur eine „Gottvater“-<br />

Erscheinung mitgegeben, die letztlich auch aus der<br />

christlichen Bildtradition zu verstehen ist. Die hohe<br />

bildkünstlerische Qualität ist auch darin zu sehen, dass<br />

die Standfigur im Gegensatz zu sonstigen Beispielen<br />

der Zeit in sich und zusammen mit dem Vogel eine<br />

interaktive Lebendigkeit zeigt: Jupiter und sein Attributtier<br />

agieren eng zusammen in gegenseitiger Zuwendung.<br />

Die leicht überlängte Körpergestaltung und<br />

Eleganz in der Ausführung entspricht noch dem retardierenden<br />

Spätmanierismus Frankreichs des ausgehenden<br />

16. Jahrhunderts.<br />

Die feingearbeitete Schnitzfigur auf hohem zylindrischem<br />

Ebenholzsockel mit umziehendem Elfenbeinprofil.<br />

A.R. (1291143) (11)<br />

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€ 2.500 - € 3.000<br />

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622<br />

GUTER HIRTE<br />

Höhe: 25,7 cm.<br />

Portugiesisch-Indien, Goa, zweite Hälfte 17. Jahrhundert.<br />

Elfenbein, geschnitzt. Über ovalem Grund ein dem<br />

natürlichen Wuchs des Elfenbeinzahnes folgender konisch<br />

zulaufender Aufbau. Dieser zeigt eine horizontal<br />

gegliederte Grottenformation mit liegendem Einsiedler<br />

und sich darüber erhebender Fontäne. flankiert von<br />

Heiligen. Darauf sitzend die separat geschnitzte Figur<br />

des Christus als gutem Hirten, dessen Schafe überall<br />

auf dem Unterbau zu finden sind. (12908013) (13)<br />

GOOD SHEPHERD<br />

Height: 25.7 cm.<br />

Portuguese India, Goa, second half of the<br />

17th century.<br />

Ivory; carved.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 18.000 - € 20.000<br />

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181


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623<br />

PAAR ELFENBEINSPIEGEL<br />

81 x 54 x 3 cm.<br />

Italien, 19. Jahrhundert.<br />

Auf hochrechteckigem Holzkorpus Elfenbeinfurnier<br />

mit hochovalem Zentrum mit Spiegelverglasung. Umlaufender<br />

vegetabiler plastischer Dekor mit Puttoapplikationen.<br />

Minimal besch. (1291624) (13)<br />

A PAIR OF IVORY MIRRORS<br />

81 x 54 x 3 cm.<br />

Italy, 19th century.<br />

Export restrictions outside the EU.<br />

€ 14.000 - € 18.000<br />

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KATALOG VI<br />

IMPRESSIONISTEN, MODERNE KUNST<br />

& GEMÄLDE 19./20. JAHRHUNDERT<br />

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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />

CATALOGUE VI<br />

IMPRESSIONISTS, MODERN ART<br />

& 19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />

AUCTIONS: THURSDAY, 9 DECEMBER 2021<br />

Exhibition: Saturday, 4 – Tuesday, 7 December 2021

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