Skulpturen & Kunsthandwerk
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE V<br />
SCULPTURE & WORKS OF ART<br />
AUCTIONS: THURSDAY, 9 DECEMBER 2021<br />
Exhibition: Saturday, 4 – Tuesday, 7 December 2021<br />
Tilman Riemenschneider Workshop<br />
1460 – 1531
SCULPTURE &<br />
WORKS OF ART
456<br />
VENUSTORSO<br />
Höhe: 24,5 cm.<br />
Breite: 13 cm.<br />
Tiefe: 9 cm.<br />
1. – 2. Jahrhundert n. Chr.<br />
Feinkristalliner Marmor. Römischer Marmortorso einer<br />
nackten Venus, dessen Gestaltung auf das griechische<br />
Vorbild der „Aphrodite von Milos“ zurückgeht. Wie so<br />
viele der im römischen Machtbereich entstandenen<br />
Marmorwerke, hat auch diese Figur eine griechische<br />
Großplastik zum Vorbild. Vermutlich zwischen 350 und<br />
340 v. Chr. schuf der damals berühmteste griechische<br />
Bildhauer Praxiteles für den Tempel von Knidos eine<br />
Marmorstatue, damit die erste weibliche Nacktfigur<br />
einer Göttin überhaupt. Damit war der Typus der „Venus<br />
pudica“ begründet. Im Gegensatz zur bekleideten<br />
Aphrodite (= römisch: Venus), wie sie im Tempel von<br />
Kos stand, wurde die Statue für ihre Schönheit des<br />
weiblichen Körpers alsbald in der Alten Welt und bis<br />
in die römische Zeit hinein berühmt. Der Stolz der<br />
Stadt Knidos auf diese Tempelfigur zeigt sich auch darin,<br />
dass sich diese Figur auf einem Knidischen Münzbild<br />
findet. Es wird vermutet, dass die berühmte Hetäre<br />
Phryge dem Bildhauer als Modell stand.<br />
Der vorliegenden Marmorplastik fehlen Kopf, Arme und<br />
Teile der Oberschenkel. So ist die original Gesamtfigur<br />
nur aus den erhaltenen Großplastiken zu rekonstruieren,<br />
die uns zeigen, dass die linke Hand das<br />
Badetuch hielt und die Rechte vor die Scham gelegt<br />
war. Sehr gut jedoch ist noch die Beinhaltung mit rechtem<br />
Stand- und linkem Spielbein zu erkennen. Auch<br />
die Rückansicht zeigt die feine Ausarbeitung der Marmorplastik.<br />
Beispiele von weiteren römischen Kopien<br />
nach dem griechischen Original von Praxiteles finden<br />
sich etwa im British Museum London (Höhe 73,7 cm,<br />
Inv.Nr. 1821,0101, 1.) oder im Louvre, Paris (Höhe 122<br />
cm, Inv.Nr. MA 2184), aber auch im Prado-Museum<br />
Madrid (Höhe 56 cm., Inv.Nr. E000918). Das Exemplar<br />
im Pio Clementino Museum des Vatican hat der Figur<br />
den Beinamen „Belvedere Venus“ gegeben.<br />
VENUS TORSO<br />
Height: 24.5 cm.<br />
Width: 13 cm.<br />
Depth: 9 cm.<br />
1st – 2nd century AD.<br />
Roman marble torso of a naked Venus whose design<br />
is inspired by the Greek “Aphrodite of Milos”.<br />
Provenance:<br />
French private collection of the 1950s.<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Provenienz:<br />
Französische Privatsammlung der 1950er Jahre.<br />
(12901438) (11)<br />
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457<br />
MUSEALE, BEDEUTENDE ANTIKE MARMORFIGUR<br />
DES 1./ 2. JAHRHUNDERTS<br />
Höhe: 126 cm.<br />
Breite: 44 cm.<br />
Tiefe: 26 cm.<br />
Römisch, 1./ 2. Jahrhundert n. Chr.<br />
Die Standfigur einer römischen Dame ist in Dreiviertel-Lebensgröße<br />
in leicht ockerfarbigem Marmor<br />
gemeißelt. Sie steht im Kontrapost auf einem an der<br />
Vorderseite seitlich später abgeschrägten Sockel. Das<br />
bodenlange Überkleid in Art eines Peplos liegt über<br />
dem enganliegenden Chiton. In langgezogenem kühnem<br />
Schwung ziehen die Kleiderfalten von der linken<br />
Schulter über das rechte Knie herab, und bilden von<br />
der rechten Hüfte abwärts gleichmäßig nacheinander<br />
folgende Schüsselfalten. Besonders kunstvoll die Tuchschlinge<br />
im Bereich der Hüfte unterhalb des kordelartig<br />
gedrehten Gürtels. Die Hand des herabhängenden<br />
rechten Armes greift in zwei große Falten, am Zeigefinger<br />
ein Siegelring. Am Sockel treten unter den<br />
parallel herabziehenden Kleiderfalten die beiden Fußspitzen<br />
mit Sandalen hervor. Über dem linken abgewinkelten<br />
Arm verlaufen parallel gelegte Mantelfalten,<br />
der Unterarm hier erhalten, die Hand fehlt. Dies<br />
macht die ikonographische Bestimmung schwer, ob<br />
es sich um eine antike Priesterin handelt, die hier<br />
eine Patera als Opferschale gehalten haben könnte,<br />
wie dies für Vesta-Darstellungen üblich wäre, oder –<br />
weit eher wahrscheinlich – eine Dame aus der hochstehenden<br />
Schicht der römischen Gesellschaft. Die<br />
Körperhaltung zeigt insgesamt noble Eleganz: die<br />
Hüfte nur leicht nach links bewegt, der Oberköper im<br />
Gegensinn gehalten, der Kopf in seitlicher Wendung,<br />
mit offenem Blick in die Ferne. Der Kopf mit ausgesprochen<br />
schönem Gesicht trägt eine Stephane über<br />
dem mittelgescheitelten, vollen, leicht lockigen Haar,<br />
das vom weit hinten anliegenden Kopfschleier bedeckt<br />
wird.<br />
Es besteht kein Zweifel darüber, dass Kopf und Figur<br />
– in identischem Marmor – zusammengehören. Das<br />
verlorene Hals-Zwischenstück und die Kopf rückseite<br />
wurden ergänzt, ebenso die Kinnspitze. Die Ansätze<br />
des ehemaligen Bruches sind auch an der Rückseite<br />
zu sehen. Die Falten des Kopfschleiers wurden denen<br />
des Rückens angeglichen. Wie bei Statuen der Antike<br />
üblich, weist auch diese Figur einen in der christlichen<br />
Spätantike vorgenommenen Abbruch der Nasenspitze<br />
auf, was in der frühchristlichen Zeit eine Entsakralisierung<br />
antiker menschlicher Bilddarstellungen bedeutet<br />
hat. Der Rücken lässt flachere Faltenlegungen<br />
erkennen, zwei Bohrlöcher weisen darauf hin, dass<br />
die Figur ehemals nahe einer Rückwand auf gestellt<br />
war, sie dienten der ehemaligen Verankerung zu<br />
Wand sicherung.<br />
Trotz dieser in Bezug auf den historischen Wert der<br />
römischen Plastik kaum erheblichen Ergänzung haben<br />
wir es mit einem außerordentlich seltenen Werk der<br />
Antike zu tun, das zudem hohe ästhe tische Ausdruckskraft<br />
ausweist. A.R. (†) (12901430) (11)<br />
IMPORTANT ANCIENT ROMAN MARBLE FIGURE<br />
OF THE 1ST/ 2ND CENTURY OF MUSEUM-QUALITY<br />
Height: 126 cm.<br />
Width: 44 cm.<br />
Depth: 26 cm.<br />
Roman, 1st/ 2nd century AD.<br />
The head features an extremely beautiful face, wearing<br />
a Stephane. The full, slightly curly hair is parted at<br />
the centre and covered by a veil, which is attached at<br />
the far back of the head.<br />
There is no doubt that head and figure – in identical<br />
marble – belong together. The lost neck spacer and<br />
the back of the head have been added, as has the tip<br />
of the chin.<br />
Signs of a former fracture are visible on the back. The<br />
folds of the head veil have been aligned with those<br />
on the back. As is typical of statues from antiquity,<br />
this figure’s nose tip was also broken off in Christian<br />
late antiquity, which in early Christian times symbolized<br />
a desacralization of human images. The back<br />
shows flatter folds. Two drill holes indicate that the<br />
figure was formerly fixed against a wall. (†)<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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458<br />
TILMAN RIEMENSCHNEIDER,<br />
1460 HEILIGENSTADT – 1531 WÜRZBURG,<br />
WERKSTATT<br />
HEILIGER JOHANNES<br />
Höhe: 115 cm.<br />
Lindenholz, dreiviertelrund geschnitzt mit Resten einer<br />
polychromen Fassung. Auf niedriger mitgeschnitzter<br />
Plinthe im leichten Kontrapost stehende Figur in Gewand<br />
mit Knitterfalten, darunter eine Hand verborgen,<br />
die gen Gesicht geführt wird.<br />
Tilman Riemenschneider wurde im thüringischen Heiligenstadt<br />
geboren und absolvierte eine Ausbildung<br />
zum Steinmetz in Erfurt, wo er sich auf Alabaster spezialisierte.<br />
Er ließ sich eine Zeit lang in Ulm nieder, wo<br />
er als Lehrling bei Michel Erhart arbeitete. Nachdem<br />
er sich dort niedergelassen und 1483 geheiratet hatte,<br />
wurde er Bürger und Mitglied der Malerzunft von<br />
St. Lukas und erlangte den Status eines Meisters.<br />
Der Reichtum seiner neuen Frau ermöglichte ihm ein<br />
großes Haus mit ausreichend Platz für Werkstätten<br />
und Unterkünfte für Gesellen, Lehrlinge und seine Familie.<br />
In der Folgezeit erhielt er zahlreiche Aufträge von<br />
verschiedenen Stadträten, darunter 1490 vom Rat der<br />
Stadt Münnerstadt ein Altarbild für den Hochaltar der<br />
Pfarrkirche St. Maria Magdalena anzufertigen. Die<br />
Elemente dieses Altarbildes sind heute verstreut.<br />
Weitere große Aufträge führte Riemenschneiders<br />
Werkstatt für lokale Auftraggeber sowie für Kunden in<br />
Franken und Sachsen aus. Im Jahr 1504 wurde er in<br />
den Stadtrat und 1509 als erster Künstler in den<br />
Oberrat von Würzburg gewählt. Der Bildhauer wurde<br />
1520/21 zum Bürgermeister der Stadt gewählt und<br />
war zu diesem Zeitpunkt bereits zum vierten Mal verheiratet.<br />
Als 1525 der Bauernaufstand über Deutschland<br />
hereinbrach, widersetzten sich Riemenschneider<br />
und andere Ratsmitglieder den Forderungen des Fürstbischofs<br />
Conrad von Thüngen und versuchten, die Bauern<br />
in ihrem Kampf um die Befreiung von der Leibeigenschaft<br />
zu unterstützen. Der Bildhauer starb 1531<br />
und wurde auf dem Friedhof neben dem Würzburger<br />
Dom beigesetzt.<br />
Tilman Riemenschneiders einzigartiges bildhauerisches<br />
Vokabular ist in der Schnitzerei dieser ergreifenden<br />
Figur des trauernden Heiligen Johannes deutlich<br />
zu erkennen. Der wohl bedeutendste deutsche Bildhauer<br />
des Mittelalters zeichnet sich durch seine besondere<br />
Art der Darstellung der Gesichtszüge (mandelförmige,<br />
nach unten gerichtete Augen, die durch<br />
dünne Lidstriche hervorgehoben werden, eine kantige<br />
Nase, zierliche, geschürzte Lippen und ein grübchenartiges,<br />
spitzes Kinn) und die authentische, mit<br />
feinen Falten durchzogene Haut aus, die ein Leitmotiv<br />
von Riemenschneiders unverwechselbarem Schnitzstil<br />
sind. Die Kombination von kompositorischen Details,<br />
einschließlich der zahlreichen Diagonalen, die<br />
durch tiefe Falten in Johannes' Mantel entstehen, die<br />
leichte Neigung des Kopfes des Heiligen, die Verlagerung<br />
des Gewichts auf sein linkes Bein und die Verwendung<br />
von üppigen, offenen Haarlocken, die sein<br />
jugendliches Antlitz umrahmen, schaffen ein Gefühl<br />
von plastischer Masse und Bewegung.<br />
Die größeren Formen der Draperie, die diese Figur<br />
umhüllt, sind typisch für die früheren Werke des Meisters,<br />
ein Detail, das oft auf seine Ausbildungsjahre<br />
am Oberrhein und in Straßburg zurückgeführt wird.<br />
Wie Krohm in der Ausstellung des Metropolitan Museum<br />
of Art 1999 (a.a.O.) darlegt, finden wir in Riemenschneiders<br />
Skulptur Figurentypen, die sich auf die<br />
Arbeiten von Niclaus Gerhaert zurückführen lassen,<br />
der in Straßburg tätig war, das damals neben Ulm das<br />
wichtigste Zentrum für Bildhauerei in Süddeutschland<br />
war. Insbesondere die Kaskade tiefer Falten an der<br />
linken Seite des Heiligen Johannes findet sich in anderen<br />
frühen <strong>Skulpturen</strong> Riemenschneiders und seiner<br />
Werkstatt wieder; die Faltenwürfe treten hervor und<br />
zurück. Die Falten des großzügigen Mantels, die lange<br />
diagonale Linie der Draperie über der Figur und die<br />
Bündelung der Draperie an einer Seite finden sich<br />
auch in seiner Heiligen Barbara aus Alabaster, um<br />
1485-1490 (Chapuis, Kat.Nr. 4), seinem Heiligen Johannes<br />
dem Täufer, um 1490, aus Haßfurt (Chapuis, Abb.<br />
1) und seiner weiblichen Heiligen aus dem North Carolina<br />
Museum of Art, um 1490 (Chapuis, Kat.Nr. 10).<br />
Erst in den späteren Werken Riemenschneiders findet<br />
sich die eher flächige, scharfkantige und kalligrafische<br />
Behandlung der Draperie.<br />
Offensichtlich wurde diese Johannesfigur für einen<br />
Altar geschnitzt, auf dem der jugendliche Jünger zusammen<br />
mit einer leicht nach rechts geneigten Marienfigur<br />
den gekreuzigten Christus flankierte. Das Pathos<br />
des Johannes ist spürbar, als er leise seine rechte<br />
Hand, die von dem schweren Mantel bedeckt ist,<br />
hebt, um sich die Tränen abzuwischen. Eine ähnliche<br />
Geste findet sich auch in der Holzfigur des Heiligen<br />
Johannes aus einem Torbogen in Heidingsfeld.<br />
In der vorliegenden Skulptur stützt der Heilige jedoch<br />
den rechten Ellbogen mit der linken Hand ab, eine in<br />
der antiken Bildhauerei häufig anzutreffende Trauergebärde.<br />
Diese Armhaltung wurde auch bei der Marienfigur<br />
ganz rechts in der Klagegruppe aus Großostheim<br />
um 1510 verwendet. Außerdem erinnert diese Komposition<br />
an die Schnitzerei mehrerer Figuren aus einer<br />
der Gruppen, die für den Passionsaltar einer Kirche in<br />
Rothenburg um 1485-1490 angefertigt wurden, der<br />
sich heute im Bayerischen Nationalmuseum in München<br />
befindet.<br />
Die Figuren der Münchner Gruppe, die ursprünglich<br />
eine Kreuzigung flankierten, zeigen ebenfalls eine tiefe<br />
Trauer. Die trauernde Frau im Hintergrund wischt sich<br />
mit ihrem Mantel über die Augen, und der Bildhauer<br />
verwendet lange diagonale Falten und kleinere Kurven<br />
der Draperie, um ein Gefühl von Bewegung und Lebendigkeit<br />
zu vermitteln.<br />
Die Augen dieses Johannes sind nach unten geneigt,<br />
was durch das hervortretende Stirnbein, das von einer<br />
Hautfalte über dem Lid bedeckt ist, betont wird. Dadurch<br />
entsteht ein Kontrast zwischen Licht und Schatten,<br />
der das Gefühl der überwältigenden Trauer noch<br />
verstärkt. Diese Details finden sich auch im Gesicht<br />
der Maria aus einer der Münchner Passionsgruppen<br />
wieder. Riemenschneiders Werkstatt fügte eine oder<br />
mehrere Falten unter den Augen hinzu, je nach dem<br />
Alter des Dargestellten.<br />
Michael Baxandall erörtert, wie der Meister die Augen<br />
in seinen <strong>Skulpturen</strong> bearbeitete, um der wechselnden<br />
Position des Betrachters Rechnung zu tragen. Die<br />
Augen sind oft asymmetrisch, wie bei der vorliegenden<br />
Skulptur und der Maria, um das richtige Aussehen<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln zu erreichen. Die<br />
schwarze Pigmentierung der Iris des Johannes und die<br />
rote Farbe seiner Lippen, die für die Werkstatt typisch<br />
sind, vermitteln einen realistischeren Eindruck.<br />
In den letzten Jahren hat die Forschung in Bezug auf<br />
die Verwendung aufwendiger Ornamente durch die<br />
Werkstatt, die die Oberflächen einiger <strong>Skulpturen</strong> verschönern,<br />
festgestellt, dass bestimmte Figuren nicht<br />
für die Bemalung bestimmt waren. Im vorliegenden<br />
Fall deuten das Fehlen von punzierten oder gravierten<br />
Mustern im Holz und die Spuren von Polychromie in<br />
den Vertiefungen der Falten des Faltenwurfs (wenn<br />
auch wahrscheinlich später) darauf hin, dass diese Figur<br />
ursprünglich bemalt war. Die Kleidung des Johannes<br />
ist bescheiden, ähnlich wie die des Johannes ganz<br />
links in der Windsheimer Apostelaltargruppe, um 1509.<br />
Riemenschneider unterhielt eine große Werkstatt, in<br />
der er Lehrlinge ausbildete und Gesellen beschäftigte,<br />
die die Sprache ihres Meisters beherrschten. Der<br />
Ruhm des Bildhauers war weit verbreitet; er war bei<br />
den Kirchen, Städten und wohlhabenden Bürgern der<br />
Region sehr gefragt und erhielt auch Aufträge über<br />
die Grenzen seiner Heimat hinaus. Obwohl er für einen<br />
Teil der Arbeiten auf seine Gehilfen angewiesen war,<br />
wurden die Schnitzereien vom Meister selbst abgenommen.<br />
Die meisten <strong>Skulpturen</strong> aus der Werkstatt<br />
wurden von ihrem ursprünglichen Standort entfernt<br />
und sind daher nicht dokumentiert.<br />
Provenienz:<br />
Die vorliegende Figur wurde laut Einlieferertradition<br />
von einem Bauern im unterfränkischen Seinsheim,<br />
unweit von Würzburg, 1932 erworben.<br />
Galerie Dr. phil. Hans Rudolph, Hamburg, vom Erstgenannten<br />
erworben.<br />
Dr. Caspers, Hamburg, in den 1950er-Jahren von<br />
Rudolph erworben.<br />
Literatur:<br />
Old Master Paintings and Sculpture, Sotheby´s, New<br />
York, 31. Januar 2013, Lot 342, S. 298-301.<br />
Vgl. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die Frühen<br />
Werke, Würzburg 1925.<br />
Vgl. Justus Bier, The Sculptures of Tilmann Riemenschneider,<br />
The North Carolina Museum of Art, Raleigh<br />
1962.<br />
Vgl. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die späten<br />
Werke in Holz, Wien 1978, Nr. 31.<br />
Vgl. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. His Life and<br />
Work, Kentucky 1982.<br />
Vgl. Julien Chapuis (Hrsg.), Tilman Riemenschneider.<br />
Master Sculptor of the Late Middle Ages, National<br />
Gallery of Art, Washington, DC/ The Metropolitan<br />
Museum of Art, New York, Washington and New Haven<br />
1999, Kat.Nr. 43.<br />
Vgl. Julien Chapuis (Hrsg.), Tilman Riemenschneider.<br />
C. 1460-1531, Studies in the History of Art 65, Center<br />
for Advanced Study in the Visual Arts, Symposium Papers<br />
XLII, The National Gallery of Art, Washington, D.C.,<br />
New Haven and London 2004.<br />
Vgl. Tilman Riemenschneider. Werke seiner Blütezeit<br />
(Ausstellungskatalog), Mainfränkisches Museum<br />
Würzburg, 24. März - 13. Juni 2004, Nr. 1, S. 341-343,<br />
Nr. 71, S. 342, Abb. 106, 296, 297. (1290022) (13)<br />
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TILMAN RIEMENSCHNEIDER,<br />
1460 HEILIGENSTADT – 1531 WÜRZBURG,<br />
WORKSHOP OF<br />
SAINT JOHN<br />
Height: 115 cm.<br />
Provenance:<br />
According to the tradition of the sellers, the present<br />
figure was acquired in 1932 from a farmer in Seinsheim<br />
in Lower Franconia, not far from Würzburg.<br />
Galerie Dr Phil Hans Rudolph, Hamburg, acquired from<br />
the above.<br />
Dr Caspers, Hamburg, acquired from the above in<br />
the 1950s.<br />
Literature:<br />
Old Master Paintings and Sculpture, Sotheby´s, New<br />
York, 31 January 2013, lot 342, pp. 298-301.<br />
cf. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die Frühen<br />
Werke, Würzburg 1925.<br />
cf. Justus Bier, The Sculptures of Tilmann Riemenschneider,<br />
The North Carolina Museum of Art, Raleigh<br />
1962.<br />
cf. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. Die späten<br />
Werke in Holz, Vienna 1978, no. 31.<br />
cf. Justus Bier, Tilmann Riemenschneider. His Life<br />
and Work, Kentucky 1982.<br />
cf. Julien Chapuis (ed.), Tilman Riemenschneider.<br />
Master Sculptor of the Late Middle Ages, National<br />
Gallery of Art, Washington, DC/ The Metropolitan<br />
Museum of Art, New York, Washington and New<br />
Haven 1999, cat. no. 43.<br />
cf. Julien Chapuis (ed.), Tilman Riemenschneider<br />
c. 1460-1531, Studies in the History of Art 65, Center<br />
for Advanced Study in the Visual Arts, Symposium<br />
Papers XLII, The National Gallery of Art, Washington,<br />
D.C., New Haven and London 2004.<br />
cf. Tilman Riemenschneider- Werke seiner Blütezeit<br />
(exhibition catalogue), Mainfränkisches Museum<br />
Würzburg, 24 March - 13 June 2004, no. 1, p. 341-343,<br />
no. 71, p. 342, ill. 106, 296, 297.<br />
€ 140.000 - € 180.000<br />
Sistrix<br />
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459<br />
MARIA AUS EINER VERKÜNDIGUNG<br />
58 x 27 x 5 cm.<br />
Süddeutschland, um 1610 – 1620.<br />
Lindenholz, geschnitzt, auf der Rückseite abgeflacht.<br />
Originale farbige Fassung und Vergoldung. Vorbild für<br />
die hier angebotene Darstellung- der freilich der Verkündigungsengel<br />
gedanklich beizudenken ist- ist der<br />
Holzschnitt Albrecht Dürers aus seiner Kleinen Passion<br />
aus den Jahren 1509-1510. Im Zuge der Dürer Renaissance<br />
wird hier die Komposition beibehalten, die Körperlichkeit,<br />
Onamentik und Polychromie jedoch bereits<br />
im frühbarocken Geist abgewandelt. Fassung wenig<br />
verlustig. (1290651) (13)<br />
€ 9.000 - € 11.000<br />
Sistrix<br />
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460<br />
PIETÀ – SCHNITZFIGURENGRUPPE<br />
DES 15. JAHRHUNDERTS<br />
Höhe: 41 cm.<br />
Breite: 42 cm.<br />
Verso kleiner Sammlungsaufkleber „Collection Vecht -<br />
Amsterdam“.<br />
Eichenholz, gefasst, Fassung altersbedingt wohl mehrfach<br />
eingestimmt.<br />
Die vollplastisch geschnitzte und gefasste Gruppe<br />
zeigt Maria auf einer Thronbank sitzend, die seitlich<br />
weit hervortritt und mit Profilen besetzt ist. Davor setzt<br />
als Basis eine geschweifte Rasenplinthe an, die den<br />
zum Boden ziehenden Mantel der Maria mit vortretender<br />
Fußspitze und die Füße des Leichnams Jesu umzieht.<br />
Der Entstehungszeit entsprechend hat der<br />
Schnitzer in die Körperhaltung der Sitzfigur gegenüber<br />
früherer Stilauffassung insofern Bewegung eingebracht,<br />
als der Oberkörper leicht nach links geneigt ist,<br />
während die parallele Beinstellung in einer Schräge<br />
aufgefasst werden. Der Leichnam liegt waagrecht-steif<br />
über den Knien Mariens, die Unterschenkel in scharfem<br />
Winkel nach unten geknickt. Die Arme parallel am<br />
Körper zeigen noch die Stilphase vor der Darstellung<br />
mit herabhängendem rechtem Arm, die europaweit<br />
durch Michelangelos Pietà in Rom Verbreitung fand. So<br />
ist die hier gegebene Figurenkomposition aber auch zu<br />
verstehen, wenn man bemerkt, dass die Gesamterscheinung<br />
aus größerem Blickabstand eine Kreuzform<br />
andeutet.<br />
Obschon die Verwendung von Eichenholz eine Herkunft<br />
aus dem flämischen Bereich nicht ausschließt,<br />
so ist zu bedenken, dass der Gestaltungstypus sehr<br />
schnell europaweit Verbreitung fand. Dennoch wären<br />
hier zwei stilistisch sehr nahestehende Beispiele aus<br />
dem Südosten zu nennen: einmal die „Wopfinger<br />
Pietà“ um 1420/30 (Dommuseum Wien), dann aber<br />
auch die „Krakauer Pietà“, 1390/1400 (Museum Olmütz).<br />
In diesen beiden Fällen sind vor allem die gefalteten<br />
Kopftücher der Maria, aber auch die sehr vergleichbare<br />
Kopfhaltung zu nennen. A. R. (1290732) (11)<br />
PIETÀ – 15TH CENTURY CARVED FIGURAL GROUP<br />
Height: 41 cm.<br />
Width: 42 cm.<br />
Verso small collection label “Collection Vecht -<br />
Amsterdam”.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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461<br />
SPÄTGOTISCHE SCHNITZFIGURENGRUPPE<br />
„ANNA SELBDRITT“<br />
Höhe: 50 cm.<br />
Breite: 43 cm.<br />
Tiefe: 15 cm.<br />
Mittelrheinland, zweite Hälfte 15. Jahrhundert.<br />
Die beiden Frauengestalten – die jugendliche Maria<br />
links sowie Mutter Anna rechts – halten gemeinsam<br />
das auf ihren Knien stehende Jesuskind, das sein rechtes<br />
Händchen zum Segensgestus erhoben hält. Die<br />
beiden Frauengestalten thronen auf einer Bank, deren<br />
Wangenprofile seitlich leicht hervortreten. Die balancierende<br />
Haltung des Kindes ist in dieser Weise höchst<br />
originell und ungewöhnlich vorgestellt. Maria hält ein<br />
Buch, als Attribut ihrer Gelehrsamkeit, während Mutter<br />
Anna dem Kind einen Apfel entgegenhält. Die Gesichter<br />
ausgesprochen ausdrucksvoll gearbeitet; das<br />
Kind, mit fein geschnitzten Locken, blickt lächelnd auf<br />
den Betrachter herab. Zwei Fußspitzen der Frauengestalten<br />
treten unter den Mänteln hervor. Die Faltenbildung<br />
weist zeittypische, C-bogige Formen auf. Die<br />
Gewänder, entsprechend der Kleiderordnung der Zeit,<br />
mit enger Taille. Eine Krone zeigt Maria als Himmelskönigin,<br />
eine weiße Tuchhaube die Mutter Anna als verehelichte<br />
Frau. Der Zwischenraum zwischen den beiden<br />
Frauen sehr tief unterschnitzt, um die Plastizität<br />
der Gruppe zu erhöhen, sodass verso eine Abdeckung<br />
anzubringen war. Rückseitig abgeflacht. Die Gruppe<br />
insgesamt von sehr hoher schnitzkünstlerischer Qualität.<br />
Die original Fassung wohl partiell noch unter<br />
Farbnachbesserungen erhalten. A. R. (1290731) (11)<br />
LATE GOTHIC CARVED FIGURAL GROUP<br />
OF “ANNA SELBDRITT”<br />
Height: 50 cm.<br />
Width: 43 cm.<br />
Depth: 15 cm.<br />
Central Rhineland, second half of the 15th century.<br />
€ 18.000 - € 23.000<br />
Sistrix<br />
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462<br />
SPÄTGOTISCHE SCHNITZFIGURENGRUPPE:<br />
MARIA SINKT ANGESICHTS DES TODES JESU<br />
AUF DIE KNIE<br />
Maximale Höhe: 42 cm.<br />
Breite: 50 cm.<br />
Tiefe: 14 cm.<br />
Niederrheinland, um 1530.<br />
Lindenholz (altersbedingt Wurmlöcher). Die Gruppe<br />
zeigt die „Drei Marien“, sowie den Heiligen Johannes<br />
Evangelist, der die trauernd auf die Knie gesunkene<br />
Mutter Maria hält. Die letzte der vier Frauen lässt sich<br />
mangels Attribute nicht bestimmen. Gesichter und<br />
Hände mit Inkarnatfassung, die Kleider vergoldet, partiell<br />
koloriert. (1290733) (11)<br />
LATE GOTHIC FIGURAL CARVING:<br />
THE VIRGIN KNEELING IN FRONT OF<br />
THE BODY OF CHRIST<br />
Maximum height: 42 cm.<br />
Width: 50 cm.<br />
Depth: 14 cm.<br />
Lower Rhineland, ca. 1530<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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463<br />
VEIT STOSS,<br />
UM 1450 HORB – 1533 NÜRNBERG, UMKREIS<br />
GOTISCHE MONDSICHELMADONNA<br />
Höhe: 115 cm.<br />
Um 1500/20.<br />
Lindenholz, hinten tief gehöhlt, ohne Fassung, in sehr<br />
gutem Erhaltungszustand. Madonna stehend, das<br />
Kind in der linken Armbeuge, die rechte Hand vorgestreckt<br />
in Handhaltung für ein nicht mehr vorhandenes<br />
Zepter. Der Kopf leicht nach rechts dem Kind zugeneigt.<br />
Der Mantel fällt an der vorderen Körperseite weit<br />
nach unten, sodass das Kleid mit mittiger feiner Fältelung<br />
zur Geltung kommt. Darunter entwickeln sich<br />
reich geschnitzte Krüppelfalten sowie über dem linken,<br />
leicht vorgestellten Knie ein schräger Faltenverlauf.<br />
Das Manteltuch seitlich bemerkenswert aufgewirbelt,<br />
was eine virtuose Schnitzkunst verrät. Sehr fein gearbeitet<br />
auch die Hände von Mutter und Kind. Der linke<br />
Fuß ist auf die Mondsichel gestellt. Das Kind hält den<br />
Oberkörper aufrecht, wendet sich nach links und ist<br />
mit kreuzförmig übereinandergeschlagenen Beinen<br />
dargestellt, ein aus der Antike übernommener Gestus<br />
der Herrscherwürde. Die linke Hand hält eine Frucht<br />
in Form eines Apfels, Symbol des Sündenfalls im Paradies,<br />
die Rechte vorgestreckt und geöffnet.<br />
Die Zuweisung in den Kreis des berühmten Nürnberger<br />
Künstlers lässt sich stilistisch begründen. So etwa<br />
durch die Gestaltung des leicht wellig herabfließenden<br />
Haares, das hier durch ein gedrehtes Tuch umzogen ist<br />
oder des schrägen Augenschnitts und damit auch der<br />
physiognomischen Auffassung, aber auch der kringelig<br />
gearbeiteten Haarlocken des Kindes. A. R.<br />
(1291164) (11)<br />
VEIT STOSS,<br />
CA. 1447 HORB – 1533 NUREMBERG, CIRCLE OF<br />
GOTHIC MADONNA OF THE CRESCENT MOON<br />
Height: 115 cm.<br />
ca. 1500/20.<br />
Lime wood, deeply hollowed at the back, without polychromy,<br />
in very good condition.<br />
The attribution to the circle of the famous Nuremberg<br />
artist can be justified stylistically. For example, due to<br />
the design of the slightly wavy hair flowing down,<br />
which is covered here by a twisted cloth, or the<br />
oblique cut eyes and the physiognomic concept, as<br />
well as the curly ringlets of the Child.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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31
464<br />
GROSSE GOTISCHE MADONNENFIGUR<br />
Höhe: 99 cm.<br />
Möglicherweise Schwaben, Mitte 15. Jahrhundert.<br />
In Lindenholz geschnitzt, hinten gehöhlt und gefasst.<br />
Die original Fassung altersbedingt weitgehend überarbeitet.<br />
Standfigur auf eng umziehender mitgeschnitzter<br />
Standplinthe. Maria frontal dem Betrachter<br />
entgegengerichtet, der Kopf leicht nach links geneigt,<br />
mit Tuch und Krone. Das Kind in der rechten Armbeuge<br />
hält in der Rechten einen vergoldeten Apfel, die Linke<br />
greift ins Tuch der Mutter; die Beinchen übereinandergenommen,<br />
als bereits aus der Antike althergebrachtes<br />
Symbol der Herrschaft. An der Vorderseite große<br />
Schüssel- und Spitzbogenfalten in Kaskade geordnet.<br />
Das linke Knie tritt leicht im Mantel vor, beide Fußspitzen<br />
unter dem Kleidsaum sichtbar. A.R.<br />
(1291632) (11)<br />
LARGE GOTHIC MADONNA SCULPTURE<br />
Height: 99 cm.<br />
Possibly Swabia, mid-15th century.<br />
Limewood carving, hollowed at the back and polychrome.<br />
The original polychromy mostly retouched<br />
due to its age.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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465<br />
SCHNITZFIGURENGRUPPE<br />
„GEISSELUNG CHRISTI“<br />
Höhe: 15,7 cm.<br />
Plinthendurchmesser: 9 cm.<br />
Norddeutschland, 17. Jahrhundert.<br />
Die Schnitzgruppe in Buchsholz auf mitgearbeiteter<br />
runder Plinthe. Zwei Folterknechte sowie eine weitere<br />
Gestalt, die den Mantel Christi geschultert hält, erscheinen<br />
geradezu hünenhaft gegen die auf einer Antreppung<br />
stehende Jesusfigur, deren Hände hinter<br />
dem Rücken an einer gedrehten Säule festgebunden<br />
sind. Die balusterförmige Säule und die Christusgestalt<br />
erhöht auf einem säulentempelartigen Gebäude<br />
mit Segmentbogen, in dem eine liegende Gestalt eingeschnitzt<br />
ist, wohl Vorausverweis der Grablege Christi,<br />
mit kleinen Köpfen darüber. Neben einem beistehenden<br />
Hündchen ist vor allem von Interesse die leicht<br />
zu übersehende miniaturhaft geschnitzte Gestalt eines<br />
bärtigen Propheten in der Falte des am Boden liegenden<br />
Mantels Christi, sowie vor allem der Rippenbögen<br />
des Gemarterten. Schöne Alterspatina. A.R.<br />
(12916216) (11)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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466<br />
GOTISCHE SCHNITZFIGUR EINER MADONNA<br />
MIT KIND IM SCHREIN<br />
Höhe: 33,5 cm.<br />
Schrein: 41 x 31 x 12 cm.<br />
Wohl Salzburg, Mitte 15. Jahrhundert.<br />
Figurengruppe in Weichholz. Die Madonna auf dem<br />
Kissen einer Bank sitzend, deren Seitenpfeiler seitlich<br />
vortreten. Der Oberkörper hoch aufgerichet, das Gesicht<br />
dem Kind zugeneigt, das auf dem linken Knie<br />
aufsitzt, von der Hand der Mutter gehalten. Der rot<br />
bemalte Mantel, an der Brust geöffnet, lässt das gegürtete,<br />
fein gefaltete Kleid sehen. Leicht spitzbogige<br />
Schüsselfalte zwischen den Knien und seitlich. Das<br />
Kind mit übereinandergelegten Beinchen, als attributives<br />
Zeichen der Hoheit, hält eine Traubenbeere in der<br />
Hand, die Mutter reicht eine Traube. Körpergestaltung,<br />
insbesondere die Gesichter in hoher Schnitzqualität<br />
gearbeitet. Fassung altersbedingt überarbeitet und<br />
eingestimmt. Der rechteckige Schrein an der Front mit<br />
spitzbogigem vergoldetem Rahmen mit Eckmaßwerk<br />
besetzt. A.R. (1291633) (11)<br />
€ 4.500 - € 5.500<br />
Sistrix<br />
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33
467<br />
GROSSE SCHNITZFIGUR DES HEILIGEN ROCHUS<br />
Höhe: 77 cm.<br />
Wohl Italien, um 1580.<br />
Der als Pestheiliger Verehrte, in Montpellier Geborene<br />
lebte zwischen 1295 und 379 und wird wie einer der<br />
Vierzehn Nothelfer verehrt. Stets dargestellt mit offener<br />
Pestwunde am Bein und einem Hund, der den Einsiedler<br />
mit Brot versorgt haben soll. Weit seltener –<br />
wie hier – ist ihm auch ein Engel beigestellt, der die<br />
Wunde heilte. Seine Tätigkeit als Arzt wird durch die<br />
schwarz gefärbte Umhängetasche angedeutet. Seine<br />
Kopfbedeckung verweist auf seine Pilgerfahrt nach<br />
Rom, auf der Krempe Petrusschlüssel und Pilgerstab.<br />
Die große Figur ist rundplastisch geschnitzt und gefasst.<br />
Kleid und Mantel weisen die typische Faltenbildung<br />
des 16. Jahrhunderts auf. Beide Figuren auf<br />
mitgeschnitztem Rasensockel. Fassung überwiegend<br />
erhalten, eine ehemalige Vergoldung berieben. A.R.<br />
Literatur:<br />
Paolo Ascagni, Nicola Montesano, San Rocco di<br />
Montpellier. Studi e ricerche, Tolve 2015.<br />
Michael Zeller, Rochus. Die Pest und ihr Patron,<br />
Nürnberg 1989. (1291241) (11)<br />
LARGE CARVED SCULPTURE OF SAINT ROCH<br />
Height: 77 cm.<br />
Probably Italy, ca. 1580.<br />
Literature:<br />
Paolo Ascagni, Nicola Montesano, San Rocco di<br />
Montpellier. Studi e ricerche, Tolve 2015.<br />
Michael Zeller, Rochus. Die Pest und INFO ihr | BIETEN Patron,<br />
Nuremberg 1989.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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468<br />
JASPER DE HEMELER,<br />
1587 – 1637<br />
Paar Alabaster-Hochreliefs mit den Darstellungen<br />
CHRISTUS AM KREUZ ZWISCHEN<br />
DEN SCHÄCHERN UND HEILIGEN (Abb. oben)<br />
sowie<br />
GNADENSTUHL MIT ENGELN (Abb. links)<br />
Reliefs jeweils: 23,5 x 19 cm.<br />
Die Reliefs in hoher Qualität gearbeitet und teilvergoldet.<br />
Die erstgenannte Darstellung zeigt die Kalvarienberg-Szene.<br />
Am Fuß des Kreuzes Maria Magdalena<br />
in kniender Haltung, links die trauernden Johannes<br />
und Maria, rechts zwei Soldaten in Rüstung. Der Hintergrund<br />
in feinem Flachrelief zeigt die Stadt Jerusalem<br />
mit dem Tempel, davor Kaiphas mit Turban.<br />
Das Gegenstück zeigt den Leichnam Christi auf den<br />
Knien Gottvaters, dessen Fuß auf einem Globus, in<br />
Art der Pietà. Darüber die Taube des Heiligen Geistes.<br />
Seitlich zwei große kniende Engel, die das Tuch bzw.<br />
die Hand Christi halten, darüber weiteres Engelspaar<br />
mit Kreuz und Martersäule. Die Gruppe vor krausem<br />
Wolken-Hintergrund.<br />
Beide Reliefs weisen einen schräg nach oben stehenden<br />
Unterrand auf, darauf je eine Längskartusche, mit<br />
den Signaturinitialen „IDH“ in Muschelgold.<br />
Werke von der Hand des Meisters finden sich in bedeutenden<br />
Museen, wie etwa: Musée du Louvre („L‘Annonciation“;<br />
Aartsbisschoppelijk Museum, Utrecht<br />
(„Beschneidung Christi“); Frederic Marès Museum<br />
(„Bekehrung des Paulus“). Sowie mehrere Werke in<br />
der Fundación Museo de las Ferias. A.R. (1291571)<br />
(11)<br />
JASPER DE HEMELER,<br />
1587 – 1637<br />
A pair of alabaster high reliefs with depictions<br />
CHRIST CRUCIFIED BETWEEN THIEVES AND<br />
SAINTS (Ill. above)<br />
and<br />
MERCY SEAT WITH ANGELS (Ill. left)<br />
Each relief: 23.5 x 19 cm.<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
469<br />
MARIA MIT DEM KINDE<br />
Höhe: 81 cm.<br />
Süddeutschland, 18. Jahrhundert.<br />
Holz, geschnitzt, patiniert. Über quadratischer Basis<br />
mit getrepptem Fuß die in leichtem Kontrapost stehende<br />
Maria, in ihrer Rechten das Christuskind tragend.<br />
Ihre Rechte auf der Brust ruhend und den Blick<br />
herabgesenkt. Das Christuskind mit wohl ergänztem<br />
rechtem Unterarm heraufweisend. Altwurmstichig.<br />
Sekundäre Patinierung. Verso gehöhlt.<br />
(1291242) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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35
zum Größenvergleich<br />
470<br />
HOCHRELIEFAPPLIKE<br />
MIT DARSTELLUNG EINES PELIKANS<br />
14 x 14 cm.<br />
15. Jahrhundert.<br />
Darstellung eines Pelikans, der seine Jungen im Nest<br />
füttert. Symbol für den Opfertot Christi, in Kupfer getrieben.<br />
Das hochgewölbte Relief auf vierfach passig<br />
geschweiftem flachen Untergrund, darin graviertes<br />
Blattwerk. Feuervergoldet, am Rand kleine Befestigungslöcher;<br />
wohl ehemals Bilddekoration eines<br />
Buchdeckels oder Kreuzziboriums. Schöne Alterspatina.<br />
Auf Stoff gelegt im oktogonalen Rahmen.<br />
(12912412) (11)<br />
€ 1.500 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
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471<br />
MUSEALE, SELTENE GOTISCHE MARIENFIGUR<br />
MIT BETPULT – VERKÜNDIGUNGSMADONNA<br />
Höhe der Figur: 108 cm, hinten gehöhlt.<br />
Pult: Höhe: 64 cm; Breite: 46 cm.<br />
Wohl Schwaben, Ende 15. Jahrhundert.<br />
Figur und Pult separat gearbeitet. Maria stehend, in<br />
weiß gefasstem Kleid mit breitem Gürtel unter rotem,<br />
innen blau gefasstem Mantel. Der Kopf leicht nach<br />
links geneigt, mit nachdenklichem, nach Innen gerichtetem<br />
Gesichtsausdruck. Beide Hände vorgestreckt,<br />
in feiner Schnitzqualität. Das mittelgescheitelte braune<br />
Haar, mit goldenem Band über der Stirn, fällt seitlich<br />
in lockigen Wellen über die Schultern und nach<br />
vorne herab. Das Betpult an der Vorderseite mit eingelassenem,<br />
geschnitztem gotischem Maßwerk, darunter<br />
zwei vergoldete kleine Wappen. Auf dem Pult<br />
ein offenes, geschnitztes Gebetbuch, die Seiten mit<br />
Text in Majuskeln bemalt. Erg. (insbes. Pult).<br />
(1291631)<br />
RARE GOTHIC FIGURE OF MADONNA<br />
AND PRAYER STOOL IN MUSEUM-QUALITY –<br />
ANNUNCIATION MADONNA<br />
Height of figure: 108 cm, hollowed at the back.<br />
Prayer stool: Height: 64 cm; Width: 46 cm.<br />
Probably Swabia, end of 15th century.<br />
Figure and prayer stool worked separately. The Virgin<br />
depicted standing, in a white dress with a wide belt<br />
under a red coat with blue lining. The front of the<br />
prayer stool with inset carved Gothic tracery, including<br />
two small gilt coats of arms. A carved prayer book<br />
on top of the desk, the pages painted with a text in<br />
capitals. Mended (especially prayer stool).<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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Frontansicht<br />
und Seitenansichten<br />
Lot 471<br />
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472<br />
VERMEILMONTIERTER ACHATPOKAL<br />
Höhe: 10,2 cm.<br />
Steckrand mit Repunzierung.<br />
Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />
Rot-Weiß gesprenkelter Achat in vergoldeter Silbermontierung.<br />
Aus vier Einzelteilen bestehend und montiert.<br />
Über flachem Rundfuß Balusterschaft mit teils<br />
transluzider Kuppa, diese inwandig mit altem Händleretikett.<br />
Leicht gewölbter Steckdeckel mit profiliertem<br />
Knäufchen, die Montierungsringe mit ziselierten Krabben<br />
versehen. Deckel professionell restauriert.<br />
Provenienz:<br />
G. Teunissen, Den Haag. (12918118) (13)<br />
AN AGATE CUP WITH SILVER-GILT MOUNTS<br />
Height: 10.2 cm.<br />
Flange hallmarked.<br />
Germany, 17th century.<br />
Provenance:<br />
G. Teunissen, The Hague.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
473<br />
ZIERLICHE GOTISCHE SCHATULLE<br />
7 x 15 x 8,5 cm.<br />
Frankreich, 16. Jahrhundert.<br />
zum Größenvergleich<br />
Rechteckiger Korpus mit geprägter Lederummantelung,<br />
Scharnierdeckel und umlaufenden Lilienbändern<br />
in Eisen. Fallriegel, ein Schlüssel vorhanden, Schloss<br />
funktionstüchtig. Deckel innen mit manieristischem<br />
Motiv auf Papier. (1290734) (13)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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39
474<br />
GROSSE GOTISCHE STEINFIGUR<br />
EINER MADONNA MIT KIND<br />
Höhe: 126 cm.<br />
Breite: 55 cm.<br />
Tiefe: 33 cm.<br />
Champagne, um 1500.<br />
Kalkstein, Reste alter Bemalung. Maria aufrecht auf<br />
zugehöriger, nahezu gerundeter Basis stehend, sie<br />
trägt das Kind in der linken Armbeuge. Der Kopf gerade<br />
ausgerichtet, über dem seitlich in Wellen lange<br />
herabziehenden Haar ein Diadem. Der Blick nachdenklich,<br />
wie auch der des Kindes, das jedoch in Haltung<br />
und Blickrichtung mit dem Betrachter korrespondiert.<br />
Die Beinchen im antiken Gestus der Hoheitsbedeutung<br />
übereinandergelegt, wobei die linke Hand des<br />
Kindes ans Knie greift, die Rechte eine Frucht hält.<br />
Das Kleid der Maria mit waagrecht ziehender Borte<br />
am Halsausschnitt. Die Mantelfalten konzentrieren<br />
sich bei dieser Figur in stilistisch für die Provenienz<br />
typischer Weise auf eine große, nahezu spitzbogige<br />
Schüsselfalte, an der Spitze leicht geknickt, das Manteltuch<br />
zieht unter dem Kind senkrecht in Parallelfalten<br />
herab. Zu diesem Werk lassen sich mehrere Vergleichsbeispiele<br />
nennen: etwa die „Magdalenen-Figur“ aus<br />
Troyes, 16. Jahrhundert, in der Sammlung Neuteling<br />
oder die „Madonna mit Kind“ in Reims, maison natale<br />
de Saint-Jean-Baptiste-de-La-Salle, letztes Viertels des<br />
15. Jahrhunderts; aber – was die Haltung des Kindes<br />
betrifft – vor allem die „Vierge à l´Enfant“, in Kalkstein<br />
um 1520, ehemals Sammlung G. Wildenstein, heute im<br />
Louvre. A.R. (1291918)<br />
LARGE GOTHIC MADONNA AND CHILD<br />
STONE FIGURE<br />
Height: 126 cm.<br />
Width: 55 cm.<br />
Depth: 33 cm.<br />
Champagne, ca. 1500.<br />
Several comparative examples can be mentioned for<br />
this work: for example the “Magdalene” figure from<br />
Troyes, 16th century, held at the Neuteling Collection;<br />
or the “Madonna and Child” in Reims, maison natale<br />
de Saint-Jean-Baptiste-de-La-Salle, last quarter of the<br />
15th century; but – as far as the child‘s posture is<br />
concerned – above all the “Vierge à l‘Enfant”, in limestone<br />
ca. 1520, formerly G. Wildenstein collection,<br />
now in the Louvre.<br />
€ 35.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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475<br />
KLEINE ELFENBEINRELIEFTAFEL<br />
ANBETUNG DER KÖNIGE MIT DER HEILIGEN<br />
MARIA MAGDALENA<br />
Gesamtmaß: 13,5 x 9,8 cm.<br />
Frankreich, 15. Jahrhundert.<br />
Rechter Flügel eines Klapp-Diptychons:<br />
Die Szenerie unter drei gotischen Spitzbögen mit<br />
Maßwerk und darüberstehenden Phialen, die in Lilien<br />
übergehen. Neben Maria mit dem Kind sind zwei der<br />
Könige dargestellt, daneben Standfigur der Heiligen<br />
Magdalena mit Salbgefäß. Über den Häuptern schwebende<br />
Engel mit Spruchband und mit einer über das<br />
Haupt der Maria gehaltenen Krone.<br />
Elfenbeinschnitzerei durchbrochen und mit Stoff hinterlegt.<br />
Auf Eichenbrett, umzogen von einem vergoldeten<br />
Silberrähmchen. Der Stil weist in das Frankreich<br />
des 15. Jahrhunderts.<br />
Hochrechteckformat, die Szene überfangen von drei<br />
gotischen Bögen mit Maßwerk, Wimpergen und lilienförmigen<br />
Kreuzblumen. Maria als Hauptfigur in der<br />
linken Bildhälfte, zwei der Könige rechts davon, am<br />
rechten Bildrand die Hl. Maria Magdalena. In den Bögen<br />
schwebende Engel, einer davon krönt das Haupt<br />
der Maria.<br />
Diese Figurenkomposition lässt erkennen, dass es<br />
sich hier ehemals um das rechte Täfelchen eines Elfenbein-Diptychons<br />
handelt. Die Tafel links hat sicher<br />
den dritten, hier fehlenden König dargestellt, daneben<br />
etwa auch anbetende Hirten oder weitere Heiligengestalten.<br />
Alleine dieses Indiz bestätigt die Echtheit<br />
des Kunstwerks.<br />
Die durchbrochen geschnitzte Darstellung althinterlegt<br />
mit einem ehemals wohl rot gefärbten Stoff oder<br />
Samt. Aussenrahmung in vergoldetem Silber, mit<br />
kantigen Profilen. Montiert auf hinterlegte Eichenholzplatte.<br />
Darauf angerissenes Rundetikett (wohl Zollmarke).<br />
A.R. (1291248) (11)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
476<br />
BRONZESTATUETTE EINES „WILDEN MANNES“<br />
Höhe: 21 cm.<br />
Gesamthöhe mit Sockel: 25 cm.<br />
Erste Hälfte 16. Jahrhundert.<br />
Herkules mit erhobener Keule im Fellhaar, sog.<br />
„Wilder Mann“, Fabelfigur der Heraldik. Wie für den<br />
Figurentypus üblich, mit stark behaartem Körper. Im<br />
Kontrapost stehend, der rechte Arm erhoben, in der<br />
Hand eine große Keule, die linke Hand vorgestellt, die<br />
Faust gelocht zur ehemaligen Einbringung eines<br />
weiteren attributiven Gegenstands.<br />
Bronze, Vollguss nach Modell des Paulus Vischer (um<br />
1498-1531). Die formgleiche Figur, allerdings in leicht<br />
abweichender Ausführung, findet sich im Bode Museum<br />
Berlin (Inventar 8403, erworben 1929). Die<br />
dortige Figur unterscheidet sich darin, dass eine Keule<br />
fehlt und das Haupthaar weniger große Lockennoppen<br />
aufweist. (1291247) (11)<br />
BRONZE SCULPTURE OF A “WILD MAN”<br />
Height: 21 cm.<br />
Total height including base: 25 cm.<br />
First half of the 16th century<br />
As is typical for this type of figure, the wild man is<br />
shown with a very hairy body. Bronze, solid casting<br />
after a model by Paulus Vischer (ca. 1498-1531). A figure<br />
of the same shape but in slightly different execution<br />
is held at the Bode Museum in Berlin (inventory<br />
no. 8403, purchased in 1929). The Bode sculpture differs<br />
in as much as it lacks a club and the head hair<br />
shows smaller curls.<br />
€ 16.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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477<br />
MARIA MIT DEM KIND<br />
Höhe: 31,5 cm.<br />
Italien, 16. Jahrhundert.<br />
Helle Messinggussbronze. Maria stehend dargestellt,<br />
in einem Mantel mit üppiger Drappierung und schwungvollen<br />
Falten. In der linken Armbeuge das Kind mit<br />
übereinandergeschlagenen Beinchen als Gestus der<br />
Hohheit. In der linken Hand trägt das Kind einen Globus<br />
mit Kreuz, das rechte Händchen zum Segensgestus<br />
erhoben. Das Haupt der Maria mit einem Tuch bedeckt,<br />
unter dem das mittelgescheitelte Haar sichtbar<br />
wird. Die rechte Hand, nach außen gerichtet, hielt<br />
ehemals ein Zepter. Sechsseitige mitgegossene Plinthe<br />
mit zwei frühen original Lochungen der ehemaligen<br />
Befestigung. (1291249) (11)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
478<br />
ÖLLAMPE DES MANIERISMUS IN BRONZE<br />
Höhe: 16 cm.<br />
Länge: 15,5 cm.<br />
Flandern, 16. Jahrhundert.<br />
In Gestalt eines Fabelwesens mit Löwentatzen, hochstehenden<br />
kurzen Flügeln sowie einem bekrönten<br />
Frauenkopf mit seitlichen Ammon-Hörnern. An der<br />
Vorderseite überhalb der Brüste geht zungenhaft eine<br />
Ölwanne hervor. Der Formtyp in Art eines antiken<br />
Grillos, nach Anregung durch antike römische Öllampen<br />
geformt. Auf modernem Holzsockel montiert.<br />
Am Rücken und in der Krone alte Öffnungen.<br />
(12912411) (11)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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479<br />
LIMOGES-WEIHRAUCHHARZSCHALE<br />
Höhe: 5 cm.<br />
Länge: 20 cm.<br />
Tiefe: 10,2 cm.<br />
14. Jahrhundert.<br />
In ovaler Schiffchenform auf kleinem, kegelförmigem<br />
Stellfuß. Der Rand des Schiffchens unterhalb der Lippe<br />
mit blau-weißem Emailfries mit Golddekor umzogen.<br />
Abdeckung mittig mit Scharnier, eine Seite fest, Gegenseite<br />
als Deckel. Beidseitig mit kleinen hochziehenden<br />
Henkeln mit Tierköpfen. Flächen floral dekoriert, mit<br />
blauem Email, Zellschmelzverfahren, die Blüten zudem<br />
unter der Verwendung von Rot, Weiß und Türkis. Alle<br />
metallsichtigen Partien feuervergoldet. Schöne Alterspatina.<br />
A.R. (12912414) (11)<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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45
480<br />
LIMOGES-PLAKETTE MIT GOLGATA-<br />
DARSTELLUNG<br />
Gesamtmaße: 22,5 x 18,3 cm.<br />
Maße der Bildfläche: 18,5 x 14,2 cm.<br />
Verso mit mehreren Sammlungsetiketten,<br />
Herkunftsnachweisen und einer Zuschreibung an<br />
Jean de Pénicaud II (gest. um 1585).<br />
Limoges, 16. Jahrhundert.<br />
Emailmalerei auf Kupfer, von vergoldetem Kehlband<br />
mit Blütennägeln gesäumt. Altmontiert auf rotem<br />
Samt von Eichenholzplatte hinterfangen. Darstellung<br />
des gekreuzigten Christus im Dreinageltypus, die<br />
Schergen an die Kreuze gebunden, Maria Magdalena<br />
das Kreuz umfassend. Umgeben von zahlreichen besonders<br />
in den Gesichtern plastisch modellierten<br />
Figuren, links des Kreuzes Maria.<br />
Provenienz:<br />
Laut Einliefertradition:<br />
Sammlung Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen.<br />
Sammlung E. J. Philips. (1290845) (1) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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481<br />
GOTISCHE PAX-TAFEL<br />
9,8 x 7,8 cm.<br />
Verso mit Sammlungsetiketten und<br />
Nummerierungen.<br />
Niederlande, um 1500.<br />
Elfenbein, geschnitzt. Gewölbtes Relief, verso mit<br />
Handhabe als Strebepfeiler gestaltet. Schauseitig unter<br />
Zwillingsbogenarchitektur mit abstrahiertem Kreuzgratgewölbe<br />
und Schlussstein als Blüte gestaltet. Tordierte<br />
Säulen. Darin Verkündigungsszene mit Maria<br />
rechts am Pult, links dem Erzengel und zentralem<br />
Lilienstrauß.<br />
Provenienz:<br />
Kugel, Paris.<br />
Privatsammlung Frankreich. (1290641) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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47
482<br />
GOTISCHER SCHEIBENLEUCHTER<br />
Höhe: 30,5 cm.<br />
Deutschland, zweite Hälfte 15. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, honigbraun patiniert. Auf drei gekanteten<br />
Füßen mehrfach gekehlter Unterbau. Schaft<br />
mit zwei Scheiben und ausgestellter tiefer Traufschale.<br />
Zentraler hoher Dorn in Messing. (1290852) (1) (13)<br />
€ 1.400 - € 1.800<br />
Sistrix<br />
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483<br />
DELLA ROBBIA-WERKSTATT, FLORENZ<br />
GLASIERTE TERRAKOTTABÜSTE „MADONNA<br />
MIT DEM KIND“<br />
Höhe: 53 cm.<br />
Breite: 73 cm.<br />
Tiefe: ca. 11 cm.<br />
15/ 16. Jahrhundert.<br />
In hellem Ton geformt und weiß glasiert. Die jugendliche<br />
Maria in Halbfigur, der Oberkörper leicht nach<br />
links, dem stehenden Kind entgegengerichtet. Das<br />
Kleid mit Kordel und Schleife gegürtet, der glatt gearbeitete<br />
Mantel wird durch ein schmales Band über der<br />
Brust zusammengehalten. Die linke Hand der Mutter<br />
liegt dem Knie des Kindes auf, das Kind hält in der<br />
rechten Hand einen Vogel, die Linke ist zum Segensgestus<br />
erhoben. Die Nimben beider Figuren in Form<br />
flacher Scheiben gearbeitet. Insgesamt im Dreiviertel-Hochrelief<br />
geformt, die Rückseite unglasiert, der<br />
helle gebrannte Ton weist durch Stege getrennte Vertiefungen<br />
auf, um das Werk beim Brand zu festigen.<br />
Der Bildhauer Luca della Robbia (1400-1482) war neben<br />
Ghiberti (1378-1443) und Donatello (um 1386-<br />
1466) Mitbegründer der Florentiner Frührenaissance.<br />
Er war auch der erste jener Künstlerfamilie, die sich<br />
nach Arbeiten in Marmor ganz der Terrakottatechnik<br />
verschrieben hatten. Seine wesentliche Neuerung bestand<br />
um 1442 in der Erfindung der „terra invetriata“,<br />
der mit Bleizinnglasur überzogenen Terrakottaplastik.<br />
Die von ihm gegründete Werkstatt in Florenz war nun<br />
in der Lage, die teure Produktion von Marmorwerken<br />
durch schnell zu fertigende, preisgünstigere Arbeiten<br />
zu substituieren. So waren auch kleine Gemeinden,<br />
Pfarreien und Privatleute in der Lage, künstlerisch<br />
höchstwertige, plastische Bildwerke zur Ausstattung<br />
von Kapellen, als Andachtsreliefs an Gebäuden etc.<br />
zu erwerben. Dazu kommt, dass auch mehrere Abformungen<br />
nach einem Modell gefertigt werden konnten.<br />
Der Erfolg des Familienunternehmens blieb nicht aus.<br />
Andrea della Robbia (1435-1525), Neffe des Luca,<br />
übernahm die Werkstatt. Mit Giovanni della Robbia<br />
(1469-1529) wirkte bereits die dritte Generation. Lediglich<br />
Girolamo della Robbia (1488-1566) jüngster<br />
Sohn des Andrea und Bruder des Giovanni, zog nach<br />
Frankreich, um für Franz I zu arbeiten.<br />
Die Werke der über ein Jahrhundert wirkenden Bildhauerfamilie<br />
lassen sich nicht immer leicht zuordnen.<br />
Noch im 19. Jahrhundert wurden nach alten Formen<br />
Werke erneut gefertigt. Bei dem hier vorliegenden<br />
Werk zeigt die plastische Gestaltung überwiegend<br />
die Handschrift des Andrea della Robbia.<br />
Einige wenige, altersbedingte Glasurabsplitterungen,<br />
vor allem am Handrücken des Kindes. A. R.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Giancarlo Gentilini, Della Robbia, Luca, in: Massimiliano<br />
Pavan (Hrsg.), Dizionario Biografico degli<br />
Italiani (DBI). Bd. 37: Della Fratta – Della Volpaia,<br />
Rom 1989.<br />
Vgl. Paul Schubring, Luca della Robbia und seine<br />
Familie, Bielefeld 1905. (1290846) (1) (11)<br />
DELLA ROBBIA WORKSHOP, FLORENCE<br />
GLAZED TERRACOTTA BUST “THE VIRGIN<br />
AND CHRIST CHILD”<br />
Height: 53 cm.<br />
Width: 73 cm.<br />
Depth: ca. 11 cm.<br />
15th/ 16th century.<br />
The sculptor Luca della Robbia (1400-1481) was a<br />
pioneer of Early Renaissance in Florence alongside<br />
Ghiberti and Donatello. He was also the first of his<br />
family of artists devoted entirely to the terracotta technique<br />
after working in marble initially. His main innovation<br />
in ca. 1442 was the invention of the so called<br />
“terra invetriata”, terracotta sculpture covered with<br />
lead-tin glaze.<br />
Andrea della Robbia (1435-1525), Luca´s nephew,<br />
took over his workshop followed by Giovanni della<br />
Robbia (1469-1529) in third generation. Only Girolamo<br />
della Robbia (1488-1566), the youngest son of Andrea<br />
and brother of Giovanni, moved to France to work for<br />
King Francis I. It is not always easy to discern the<br />
works of this family of sculptors, who were active for<br />
more than a century. Works were still being made using<br />
old moulds as late as the 19th century. The sculptural<br />
design of the present work predominantly shows the<br />
signature of Andrea della Robbia. With a few, age- related<br />
glaze chips, especially on the back of the Child´s<br />
hand.<br />
Literature:<br />
cf. Giancarlo Gentilini, Della Robbia, Luca, in: Massimiliano<br />
Pavan (ed.), Dizionario Biografico degli Italiani<br />
(DBI), vol. 37: Della Fratta-Della Volpaia, Rome 1989.<br />
cf. Paul Schubring, Luca della Robbia und seine Familie.<br />
Künstler Monographien, Bielefeld 1905.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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484<br />
BALUSTRIERTE BRONZEKANNE<br />
Höhe: 31 cm.<br />
Niederlande, wohl 16. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, gedreht, ziseliert. Über horizontal<br />
gegliedertem Hohlfuß der stark balustrierte Korpus<br />
mit doppelköpfiger Tülle in Form zweier Fischleiber.<br />
Handhabe als Groteskenchimäre, an der der Scharnierdeckel<br />
mit bekrönender Krabbe ansetzt.<br />
(1290834) (13)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
485<br />
BRONZESTATUETTE NACH ANTIKEM VORBILD<br />
Höhe: 14 cm.<br />
Gesamthöhe inkl. Marmorsockel: 19 cm.<br />
Ende 18. Jahrhundert.<br />
Der Handelsgott Hermes/ Merkur im Kontrapost stehend<br />
mit geschultertem Umhang, Flügel, Helm und<br />
Geldbörse. Schöne Alterspatina. (†) (12901531) (11)<br />
€ 1.000 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
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486<br />
SPÄTGOTISCHE ENGELSFIGUR<br />
Gesamthöhe: 27 cm.<br />
Höhe nur der Bronze: 18 cm.<br />
Flandern, 16. Jahrhundert<br />
Bronze, gegossen, patiniert. In einer langen vertikal<br />
gefältelten Tunika steht eine Engelsfigur in leichtem<br />
Kontrapost, wobei beide baren Füße unter dem Textil<br />
hervorschauen. Während die eine Hand auf der Brust<br />
ruht, ist die andere zum Segensgestus erhoben. Verso<br />
mit Montierungslöchlein, welche die Annahme von<br />
ehemals vorhandenen Flügel evozieren. Auf dunkel<br />
patiniertem Sammlungssockel. (1290856) (1) (13)<br />
€ 1.600 - € 2.000 INFO | BIETEN<br />
Sistrix
487<br />
RENAISSANCE-BRONZESTIER<br />
Höhe inkl. Sockel: 24,5 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 15,5 cm.<br />
Sockelhöhe: 9 cm.<br />
Breite: 18 cm.<br />
Tiefe: 8,3 cm.<br />
17. Jahrhundert.<br />
In niedriger schwarzer Steinfassung der rechteckige<br />
rötliche geäderte Marmorsockel, darauf der prachtvolle,<br />
auf seinen Hinterfüßen nach oben sich streckende<br />
Stier. Der brünierte Bronzestier in naturgetreuer Ausformung<br />
mit kleinem Kopf mit Hörnern, die Schwanzquaste<br />
sorgsam auf dem Rücken aufliegend. Zwischen<br />
den Hörnern kräftiges Haar erkennbar. Kleiner<br />
Chip am Sockel.<br />
RENAISSANCE BRONZE BULL<br />
Height incl. base: 24.5 cm.<br />
Height excl. base: 15.5 cm.<br />
Height of base: 9 cm.<br />
Width: 18 cm.<br />
Depth: 8.3 cm.<br />
17th century.<br />
€ 8.000 - € 12.000 zum Größenvergleich<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Anmerkung:<br />
Zu den bekanntesten Stierskulpturen gehört jener<br />
Stier, den Giovanni da Bologna (1529-1608) 1573 für<br />
Großherzog Cosimo I de Medici angefertigt hat und<br />
der heute im Nationalmuseum „Bargello“ in Florenz<br />
aufbewahrt wird. (1281501) (18)
488<br />
SELTENES, WIE EBENSO BEDEUTENDES<br />
STANDKREUZ MIT CORPUS CHRISTI UND<br />
„GRABLEGE“ IN ELFENBEIN<br />
Höhe: 156 cm.<br />
Sockelbreite: 61 cm.<br />
Wohl Italien oder Augsburg unter italienischem Einfluss,<br />
Anfang 17. Jahrhundert.<br />
Der Sockelaufbau und das Kreuz ebonisiert, an den<br />
Vorderseiten jedoch mit geometrischem Dekor verspiegelt.<br />
Der Christuskorpus fein und höchst qualitätvoll<br />
im Viernageltypus geschnitzt, wobei jedoch die<br />
Füße eng übereinandergelegt sind. Das bärtige Haupt<br />
gesenkt, die Augen jedoch geschlossen. Der kräftigere<br />
Oberkörper mit feiner welliger Andeutung der Rippen,<br />
jedoch ohne Seitenwunde. Das teilweise fein unterschnittene<br />
Lendentuch, mit zarter Kordel und reich<br />
gefaltet, zieht an der linken Körperseite herab. Ebenso<br />
fein geschnitzt die hier wellig flatternd gezeigte, am<br />
Oberteil des Kreuzes befestigte Schriftfahne mit Aufschrift<br />
„Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“. Der Vitrinensockel<br />
mit verkröpfter Fußzone und eingezogenem<br />
Kastenaufbau, seitlich durch halbrund anschwingende<br />
Bögen bekrönt mit Volutenschnitzerei. Dazwischen<br />
eine verglaste Vertiefung für eine ehemalige, hier<br />
nicht mehr vorhandene Reliquie. Hauptaugenmerk des<br />
Sockels ist die „Grablege Christi“ hinter randbeschliffener<br />
Verglasung. Der Leichnam Christi auf einem mit<br />
Tuch bedecktem Sockel, beweint von zwei seitlich zugewandten<br />
geflügelten kleinen Engeln. Rahmung der<br />
Mittelzone, wie die Kreuzbalken, durch randgeschliffene<br />
verglaste Verspiegelungen. Die Spiegel altersbedingt<br />
vergilbt und teilweise gebräunt, einige der Glasabdeckungen<br />
in den Kreuzbalken fehlen. Ein kleines<br />
Frontteil des Sprenggiebels am Sockel fehlt.<br />
(1271231) (5) (11)<br />
A RARE AND IMPORTANT STANDING IVORY<br />
CROSS WITH CRUCIFIXION AND ENTOMBMENT<br />
OF CHRIST<br />
Height: 156 cm.<br />
Width of base: 61 cm.<br />
Probably Italy or Augsburg with Italian influences,<br />
early 17th century.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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55
489<br />
FRANÇOIS GIRARDON,<br />
1628 – 1715, UMKREIS DES<br />
KREUZIGUNGSSZENE<br />
92 x 50,5 cm.<br />
In barockem, oben passig auslaufendem teilvergoldetem<br />
Rahmen.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Charles Avery,<br />
Girton, Cambridge vom 21. Januar 2019, in Kopie.<br />
Holz, geschnitzt, vergoldet. Darstellung von Christus<br />
am Kreuz, Maria Magdalena, einer Schlange den Kreuzesfuß<br />
umschlingend und einem Putto mit Schädel.<br />
Dieses Flachrelief ist mit dem großen französischen<br />
Barockbildhauer Girardon eng verbunden, da es einer<br />
großen Bronzeversion stark ähnelt, die er für seine<br />
Taufkirche St. Rémy in<br />
Troyes im Jahr 1690 anfertigte (Souchal, II, Nr. 67),<br />
wenn das Lendentuch bei uns auch in die Gegenrichtung<br />
weht. Eine andere Version, die in seinem posthumen<br />
Nachlassverzeichnis aufgeführt ist, war wahrscheinlich<br />
eine autografe Wiederholung, die der<br />
Bildhauer für den Fall eines kommerziellen Bedarfs<br />
oder zu seinem eigenen Vergnügen und/oder zur Andacht<br />
aufbewahrte. Souchal stellt außerdem fest: In<br />
mehreren Verkäufen des 18. Jahrhunderts sind Christusfiguren<br />
in Bronze aufgeführt, die Girardon zugeschrieben<br />
werden, deren Echtheit jedoch nicht bewiesen<br />
werden kann. Dennoch sind dies Hinweise<br />
darauf, dass sein Modell oder seine Modelle recht gut<br />
bekannt waren und dass seine Komposition einem<br />
Holzschnitzer zur Verfügung gestanden haben muss.<br />
In der Tat war Girardon selbst der Sohn eines Metallgießers<br />
und war bei einem Kunsttischler und Bildhauer<br />
in die Lehre gegangen. Ein Kruzifix aus Elfenbein, das<br />
ihm zugeschrieben wird und einst Bossuet gehörte,<br />
ist verschollen und kann in einem erhaltenen Beispiel,<br />
das sich heute im Musée de l’Histoire de France, Hôtel<br />
Soubise, Paris, befindet (Souchal, II, S. 77, Nr. 113) gesehen<br />
werden.<br />
FRANÇOIS GIRARDON,<br />
1628 – 1715, CIRCLE OF<br />
CRUCIFIXION GROUP<br />
92 x 50.5 cm.<br />
A copy of the expert´s report by Dr Charles Avery,<br />
Girton, Cambridge dated 21 January 2019 is enclosed.<br />
This bas-relief is closely connected to the great French<br />
Baroque sculptor Girardon, as it is very similar to a<br />
large bronze version, which he created for his baptistry<br />
St Rémy in Troyes in 1690 (Souchal, II, no. 67), even if<br />
the loincloth in the present example is facing in the<br />
opposite direction.<br />
Literature:<br />
cf. François Souchal, French Sculptors of the 17th and<br />
18th centuries, The reign of Louis XIV, Oxford 1981.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Literatur:<br />
Vgl. François Souchal, French Sculptors of the 17th<br />
and 18th Centuries, The reign of Louis XIV, Oxford<br />
1981. (1290023) (13)<br />
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490<br />
PRÄCHTIGER OPULENT GESTALTETER<br />
VERGOLDETER RELIQUIENSCHREIN<br />
Höhe: 51 cm.<br />
Breite: 44,5 cm.<br />
Tiefe: 29 cm.<br />
Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />
Ausführung in Holz, gänzlich gold gefasst. Nahezu quadratischer<br />
Aufbau mit Sockel, dreiseitig verglastem<br />
Mittelteil, Gesims sowie sich mit Schweifung nach<br />
oben verjüngendem Dachaufbau zwischen vier aufgestellten<br />
Vasen, eine fehlt. Die Ecken betont durch plastisch<br />
geschnitzte Engelsfiguren, die als Hermen-Karyatiden<br />
dienen, mit nach unten ziehenden Voluten. Die<br />
verglasten Schauöffnungen in reicher Dekoration gerahmt<br />
in Sockel- und Aufbaukartuschen mit lapislazuliblauen<br />
Glaseinsätzen. Rückwärts Öffnungsplatte mit<br />
hölzernen Verschlüssen. Einige Fehlstellen. (†)<br />
(12901519) (11)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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59
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491<br />
VERGOLDETE BRONZESKULPTUR DES HERKULES<br />
MIT ZERBERUS<br />
Höhe inkl. Sockel: 28 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 15,5 cm.<br />
Italien, frühes 17. Jahrhundert<br />
Auf getrepptem, mehrfarbigem quadratischem Marmorsockel,<br />
dessen große Seiten jeweils mit einem<br />
vergoldeten Marmorkranz verziert sind, die kleine<br />
Skulptur des im Kontrapost stehenden Herkules, auf<br />
seinem Kopf und über dem Rücken das Fell des Nemeischen<br />
Löwen tragend. Zu seiner linken Seite<br />
stehend der dreiköpfige Höllenhund Zerberus. Rechte<br />
Hand fehlend, Marmor vereinzelt bestoßen.<br />
(1281813) (18)<br />
GILT BRONZE SCULPTURE OF HERCULES AND<br />
CERBERUS<br />
Height incl. base: 28 cm.<br />
Height excl. base: 15.5 cm.<br />
Italy, early 17th century.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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61
493<br />
TRAPANI-ANDACHTSBILD<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Höhe: 31 cm.<br />
Breite: 27 cm.<br />
Tiefe: 6 cm.<br />
Sizilien/ Trapani, 17. Jahrhundert.<br />
Achteckiger Kastenrahmen in ebonisiertem Holz, reich<br />
belegt und randdekoriert mit vergoldeten Platteneinlagen<br />
im Rahmen, sowie um den Rahmen ziehende,<br />
symmetrische Doppelvoluten. In der Rahmung aufgesetzte<br />
Rosetten, weiß emailliert und mit roten Korallenblüten<br />
besetzt; in gleicher Weise die Außendekoration<br />
gearbeitet. Zwischen den Rosetten gegossene florale<br />
Applikationen mit kleinen Engelsköpfen. In der Vertiefung<br />
ziselierter Goldgrund, darauf vollplastisch in<br />
Koralle geschnitzte männliche Heiligenfigur auf einer<br />
Wolkenbank, umgeben von geflügelten Engelsköpfen.<br />
Hierbei dürfte es sich wohl um den Ortsheiligen Albertus<br />
von Trapani handeln. Aufgrund der Märtyrerpalme<br />
und der kahlen Stirn lässt ich jedoch auch an St. Petrus<br />
denken.<br />
Die Mittelvertiefung verglast, die vergoldeten Dekorauflagen<br />
teilweise ziseliert, in der Außenumkränzung<br />
zahlreiche Korallenstücke eingesetzt. Insgesamt in<br />
unbe schädigter, tadelloser Erhaltung. Verso Holzabdeckelung.<br />
(12916218) (11)<br />
17TH CENTURY TRAPANI DEVOTIONAL<br />
SHOWCASE<br />
Height: 31 cm.<br />
Width: 27 cm.<br />
Depth: 6 cm.<br />
Sicily/ Trapani, 17th century.<br />
Frame with rosettes, white enamel and set with red<br />
coral blossoms; the exterior decoration worked in the<br />
same way.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 30.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
492<br />
BRONZEFIGUR EINES STEINWERFERS<br />
Höhe: 21 cm.<br />
Gesamthöhe mit grünem, fein gearbeitetem, zugehörigem<br />
Marmorsockel: 24 cm.<br />
Italien, wohl Ende 18. Jahrhundert.<br />
Athletischer Jüngling im Ausfallschritt, in der rechten<br />
Hand hält er einen hochgestemmten Steinbrocken.<br />
Die Linke kraftvoll geballt. Die Plastik orientiert sich an<br />
Vorbildern der Renaissance. Allerdings weisen Stil,<br />
Ausführung, Lackpatina, Feigenblatt, aber vor allem<br />
das Gesicht des Jünglings auf eine spätere Entstehung.<br />
(1291245) (11)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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494<br />
GOTISCHES SAKRAMENTKÄSTCHEN<br />
Höhe: 72,5 cm.<br />
Breite: 61 cm.<br />
Tiefe: 29 cm.<br />
Spanien, 15. Jahrhundert.<br />
In Pappelholz gearbeiteter trapezförmiger Aufbau mit<br />
schauseitiger Tür und dreiseitiger Maßwerkauflage<br />
mit Fischblasenreliefs. Schauseitig eine Pietà mit partiellem<br />
Pastiglia-Dekor an den Nimben und seitlichen<br />
Darstellungen Maria Magdalenas mit Johannes dem<br />
Täufer. Schauseitge hochovale Tür mit Eisenbandscharnieren.<br />
Leicht überkragendes Gesims. Minimal<br />
rest., besch. (1291917) (13)<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
GOTHIC SACRAMENT BOX<br />
Height: 72.5 cm.<br />
Width: 61 cm.<br />
Depth: 29 cm.<br />
Spain, 15th century.<br />
€ 12.000 - € 15.000 zum Größenvergleich<br />
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494 A<br />
IMPOSANTER FIGURENSOCKEL MIT DARAUF<br />
STEHENDER, FIGÜRLICH GESCHNITZTER<br />
KORALLE DER TRAPANI-WERKSTATT<br />
Höhe: 33 cm.<br />
Seitenlänge: je 19 cm.<br />
Trapani, 18. Jahrhundert.<br />
Der vierseitige Sockel auf vergoldeten Füßen, die<br />
Seiten stark konkav eingezogen, die Ecken mit großen<br />
vergoldeten Voluten-, Gesims und Sockelfries mit<br />
Korallenstücken in Art eines Kymafrieses besetzt. Allseitig<br />
auf vergoldetem Feldergrund aufgelegte, floral<br />
beschnitzte Korallen, die je eine Kinderbüste umgeben.<br />
Die Bekrönung in Form einer Baumkoralle, daran<br />
angeschnitzt die beiden Figuren Maria und Engel zum<br />
Thema der Verkündigung. An den Ästen mit Silberdraht<br />
angebundene Devotionalien in Silber. A.R.<br />
(12916225) (11)<br />
IMPRESSIVE FIGURAL BASE WITH STANDING<br />
FIGURE CARVED IN CORAL BY THE TRAPANI<br />
WORKSHOP<br />
Height: 33 cm.<br />
Side length: 19 cm each.<br />
Trapani, 18th century.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
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65
495<br />
MUSEALE BRONZEFIGUR EINES JÜNGLINGS<br />
Höhe: 23 cm.<br />
Plinthenseitenlänge: 6,5 cm.<br />
Höhe des Sockels: 13,5 cm<br />
Kleinbronze geschaffen zur Ehrung des brühmten<br />
Gemmenschneiders Valerio Belli il Vicentino (1468-<br />
um 1546)<br />
17. Jahrhundert.<br />
Bronzefigur eines Jünglings mit bis zum Boden reichenden<br />
Umhang. Die Standhaltung im Kontrapost in<br />
höchst verfeinertem Manierismus. Betont zierlich gestaltete<br />
Füße, elegante Handhaltung und bewusst<br />
schlanker und leicht überlenkter Hals, der einen anmutigen<br />
Kopf mit stolzem Blick trägt. Auch die Stirnlocke<br />
extrem betont. Die linke Hand hält eine globusartige<br />
Kugel an die Hüfte, die rechte Hand zeigt eine<br />
verfeinerte Fingerhaltung. Der quadratische, mitgegossene<br />
Sockel trägt die Umschrift in Majuskeln<br />
„VALERIO/ DI BELLI/ DETTO IL/ VICENTINO“. Da der<br />
genannte Di Belli als Gemmenschneider und nicht als<br />
Bildhauer gewirkt hat, ist die kleine Statue wohl als<br />
posthume denkmalartige Ehrung zu verstehen. Ausführung<br />
durch einen noch nicht näher bestimmten<br />
hochrangigen Künstler des 17. Jahrhunderts.<br />
Bronzeguss, fein bearbeitet, ganz dem italienischen<br />
Manierismus verpflichtet. Neuzeitlicher, braun und<br />
gold gefasster Präsentationssockel. (12912415) (11)<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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496<br />
BRONZEFIGUR EINES HEILIGEN BISCHOFS<br />
Höhe. 26 cm..<br />
Wohl Maastricht, Anfang 16. Jahrhundert.<br />
In faltenreichem Chormantel, Schließe vierpassig, die<br />
Mitra zeigt eine kurze Form, darunter hervortretende<br />
Stirnlocke. Die rechte Hand hält ein Buch, weitere<br />
Attribute zur eindeutigen Identifikation des Heiligen<br />
fehlen. Mitgegossener sechsseitiger gekehlter Sockel.<br />
Schöne Alterspatina mit in den Tiefen erkennbaren<br />
Resten einer Fassung.<br />
(12912413) (11)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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497<br />
BRONZEBILDWERK MIT MEDUSENHAUPT<br />
Durchmesser: 19,3 cm.<br />
Wohl Frankreich, Ende 17./ Anfang 18. Jahrhundert.<br />
Glockenförmiger Bronzeguss, der eigentliche ursprüngliche<br />
Nutzungszweck noch nicht eindeutig geklärt. Im<br />
Oberteil Medusenhaupt im Hochrelief mit Flügeln sowie<br />
Schlangen. An der nach unten sich weitenden<br />
Wandung je drei paarweise stehende, geflügelte Putten<br />
mit unterschiedlichen Attributen: Erlegter Rehbock,<br />
Weinamphore, Armorbogen und Zepter, ferner<br />
Musikinstrumente, Thyrsosstab und Weinkanne. Äußerst<br />
feine qualitätvolle künstlerische Ausführung.<br />
Der Rand mit feinem Profil. Befestigungsösen im Inneren<br />
fehlen. Außen und innen schöne Alterspatina. (†)<br />
(12901248) (11)<br />
€ 3.000 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
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498<br />
BRONZEFIGUR EINES FAUNS<br />
Höhe: 24,5 cm.<br />
Gesamthöhe inkl. Sockel: 36 cm.<br />
16/ 17. Jahrhundert.<br />
Schwerer Bronzehohlguss, dunkel patiniert. Die nackte<br />
Faunsgestalt sitzend, auf modernen zweistufigen<br />
Steinsockel gesteckt. Die Füße bockshufig, die Oberschenkel<br />
fellartig behaart, der Kopf, mit kurzen Hörnern<br />
und langen Ohnen kurzbärtig. Die Rechte hält<br />
eine antike Weintazza nach oben. Wohl ehemals im<br />
Zusammenhang mit einer Tischbrunnengruppe mit<br />
bachantischen Motiven. A.R.<br />
(12908416) (1) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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67
499<br />
BRONZEFIGUR DES HERMES<br />
Höhe: 36 cm.<br />
Gesamthöhe mit Marmorsockel: 48 cm.<br />
Wohl noch 17. Jahrhundert.<br />
Mit einem Bein auf einer Wolkenbank stehend, mit<br />
Köpfen der Winde. Der Arm hochgestreckt, im linken<br />
Arm der Caduceus. Feine Bronzeausführung nach<br />
Giovanni da Bologna (1377-1389), mit schöner dunkler<br />
leuchtender Lackpatina. (1291243) (11)<br />
€ 4.000 - € 5.000 INFO | BIETEN<br />
Sistrix
500<br />
GIROLAMO CAMPAGNA,<br />
1550 VERONA – UM 1625 VENEDIG, ZUG.<br />
PAAR BRONZEFIGUREN<br />
Gesamthöhe: 63 bzw. 64 cm.<br />
Bronzeguss, goldene dunkle Lackpatina, auf zugehörigen<br />
sechsseitigen Holzsockeln. Das Figurenpaar wurde<br />
gelegentlich auch als „Venus und Adonis“ betitelt,<br />
was kaum überzeugt. Vielmehr ist die schlanke Jünglingsfigur<br />
mit Hund als jener mythologische Held zu<br />
sehen, der schon in der Antike in der Wandmalerei<br />
Pompejis als auch in der Marmorplastik, möglicherweise<br />
von Scopas, durch römische Wiederholungen<br />
bekannt geworden ist (Antikensammlung Berlin, Inv.<br />
Nr. Sk 215). Speer und Hund verweisen auf den Mythos<br />
seines Kampfes gegen den kalydonischen Eber.<br />
Die zweite Figur, sollte sie als Atalante zu deuten sein,<br />
war jene mythische Jägerin, die dem Eber den ersten<br />
Stoß versetzt hatte, bevor Meleager ihn töten konnte.<br />
Das mythologische Paar wird in der Kunst nicht selten<br />
zusammen gezeigt. Jedoch weist hier die weibliche<br />
Bronzefigur keinerlei jagdliche Attribute auf. Vielmehr<br />
ist ihr ein Eros beigegeben, der sie weit eher als Venus<br />
deuten lässt. Zwar ist das Figurenpaar durch einheitliche<br />
sechsseitige Plinthen und Sockelungen als<br />
zusammengehörig verstanden, jedoch zeigt sich, dass<br />
die Venusfigur etwa einen Zentimeter größer ist, auch<br />
Volumen von Körper und Kopf entsprechen nicht dem<br />
männlichen Gegenstück. So ist nicht auszuschließen,<br />
dass es sich bei den beiden Figuren um je einzelne<br />
Bildwerke handelt. Jedenfalls lassen sich die beiden<br />
Bronzen früh datieren. Speer des Meleager fehlt. A.R.<br />
Anmerkung I:<br />
Als Schüler der beiden berühmten Bildhauer Jacopo<br />
Sansovino (1486-1570) und Danese Cattaneo (1509-<br />
1573) galt Girolamo schon bald als führender, ja berühmtester<br />
venezianischer Bildhauer seiner Zeit, eng<br />
befreundet mit bedeutenden Persönlichkeiten wie<br />
Torquato Tasso (1544-1595), Tizian (1485-1576), Vasari<br />
(1511-1574) oder Pietro Aretino (1492-1556). Alsbald<br />
unterhielt er eine große Werkstatt und konnte zahlreiche<br />
öffentliche wie private Aufträge befriedigen.<br />
Seine Tätigkeit in der Fertigung von Werken in Bronze<br />
erfolgte erst 1590.<br />
Anmerkung II:<br />
Vergleichbare Bronzen: Rome, Museo Nazionale del<br />
Palazzo di Venezia (Inv.Nr. PV 10788); London, Victoria<br />
& Albert Museum (Inv.Nr. 8431-1863); Venedig,<br />
Ca'd'Oro; Padua, Museo Civico; Paris, Hôtel Drouot,<br />
11 Dezember 2003, ancienne collection Marcel Bisset,<br />
Me Binoche, commissaire-priseur; Madrid, Alcalá<br />
Subastas, 07 Dezember 2013.<br />
Literatur:<br />
Peter Grossardt, Die Erzählung von Meleagros. Zur<br />
literarischen Entwicklung der kalydonischen Kultlegende,<br />
Leiden 2001 (Mnemosyne Supplement 215).<br />
Giovanni Mariacher, Bronzetti veneti del Rinascimento,<br />
Vicenza 1993, S. 39, Tafeln 161 und 162.<br />
(1291272) (3) (11)<br />
€ 7.500 - € 9.500<br />
Sistrix<br />
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69
501<br />
BRONZEFIGUR EINER MADONNA<br />
MIT DEM SEGNENDEN JESUSKIND<br />
Höhe: 37 cm.<br />
Flandern, Anfang 17. Jahrhundert.<br />
Schwerer Hohlguss. Die Madonna im Kontrapost auf<br />
mitgegossenem quadratischen Sockel mit seitlichen<br />
Kassettenvertiefungen und graviertem Rautenmuster.<br />
Die Beinstellung nahezu schreitend wiedergegeben,<br />
wobei das linke Knie die im Schwung diagonal nach<br />
rechts unten ziehende Faltung bewirkt. Das Kind im<br />
rechten Arm der Maria korrespondiert mit erhobenem<br />
segnenden Händchen mit dem Betrachter, die linke<br />
Hand auf die Brust der Maria gelegt. Der Kopf der<br />
Madonna leicht dem Kind zugeneigt, mit nachdenklichem,<br />
nach innen gekehrtem Gesichtsausdruck. Rundplastisch,<br />
demgemäß auch an der Rückseite mit qualitätvoller<br />
Faltenbildung gearbeitet. Nach hochrangigem<br />
Modell. (12912420) (11)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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502<br />
FRAUENKOPF IN PIERRE BLEU<br />
Höhe inkl. Stand: 14 cm.<br />
Um 1530.<br />
Ruhig nach vorn blickender Kopf einer Frau mit Halskrause<br />
und symmetrisch unter einem Diadem (?) liegender<br />
Haartracht. Auf Museumssockel montiert. (†)<br />
(12901354) (13)<br />
€ 1.200 - € 2.000<br />
503<br />
BRONZEPLAKETTE MIT RELIEFDARSTELLUNG<br />
DER ANTIKEN SAGE VOM LIEBESPAAR PYRAMUS<br />
UND THISBE IN LANDSCHAFT<br />
17. Jahrhundert.<br />
Rechts in der Darstellung ein Figurenbrunnen. Die<br />
Hauptfiguren unter einem Baum. (†) (12901524) (11)<br />
€ 300 - € 500<br />
Sistrix<br />
Sistrix<br />
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504<br />
PAAR BACCHANALISCHE BÜSTEN<br />
Höhe inkl. Sockel: 31,5 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: ca. 18 cm.<br />
Italien oder Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Einander zugewandte Büsten einer weiblichen und<br />
einer männlichen bacchanalischen Figur, mit ihnen<br />
attributiv zukommendem Weinlaub und arkadischer<br />
Kleidung. Als Bronzehohlguss mit differenzierter Patina<br />
auf zylindrischem bronzemontiertem Säulenstumpf<br />
auf quadratischer Basis. (1290163) (13)<br />
€ 600 - € 1.000<br />
505<br />
PAAR RELIEFTONDI IN SILBER<br />
Rahmenmaße: 13,5 x 13,5 cm.<br />
Italien, 17. Jahrhundert.<br />
In Silber getrieben und vergoldet. Als Tondi gearbeitete<br />
biblische Darstellungen in Bas- und Hochrelief, eingebettet<br />
in eine klassische italienisch anmutende Landschaft.<br />
Vermutlich als Zwickeldekoration eines Bibeleinbandes,<br />
zeigt das eine Relief die Anbetung der<br />
Könige, während das andere Relief die Anbetung der<br />
Hirten zeigt. In resedagrünem Passepartout in ebonisiertem<br />
Rahmen. (1290166) (13)<br />
€ 1.600 - € 2.400<br />
Sistrix<br />
Sistrix<br />
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506<br />
GROSSER BRONZEMÖRSER<br />
Höhe: 20,5 cm.<br />
Lombardei, 1630.<br />
Bronze, gegossen. Über Standring knapp eingezogener<br />
Fuß mit ausladendem Korpus in umgekehrter Glockenform<br />
mit Profilringen, Masquerons, zwei Knaufhandhaben<br />
in stilisierter Kopfform sowie mitgegossener<br />
Datierung und Monogramm. Ein Pistill vorhanden.<br />
Alters- und Gebrauchssp. (1290116) (13)<br />
€ 1.200 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
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71
507<br />
NESSUS RAUBT DEÏANEIRA<br />
Höhe: 43 cm.<br />
Plinthenlänge: 31,5 cm.<br />
Tiefe: 14 cm.<br />
Italien, 17. Jahrhundert.<br />
Bronzeguss in kleiner Wiedergabe nach dem Entwurf<br />
von Giovanni da Bologna (um 1529-1608) von 1577.<br />
Der wichtigste Mitarbeiter war Antonio Susini (1558-<br />
1624), der mit der Gusstechnik beauftragt war. Die<br />
Figurengruppe erlangte in der Folge große Beliebtheit.<br />
Das Rudolfinische Kaiserhaus, oder auch König Ludwig<br />
XIV von Frankreich erwarben Abgüsse. Eine große Zahl<br />
größerer und kleinerer Abformungen wurden von vielen<br />
Herrscherhäusern und Sammlern erworben, darunter<br />
auch vom Fürstenhaus Liechtenstein. Bei der<br />
vorliegenden Bronze dürfte es sich um einen älteren<br />
Guss handeln, wohl noch aus dem 17. Jahrhundert. Die<br />
Gruppe und die längliche, an den Schmalseiten gerundete<br />
Plinthe separat gegossen, am Boden verschraubt.<br />
Die bildhauerische Ausführung ist in unterschiedlichen<br />
Körperhaltungen und Größen überliefert. Während<br />
etwa das Liechtenstein-Exemplar oder die Figur im<br />
Bayerischen Nationalmuseum München den Kopf des<br />
Nessus der geraubten Schönheit zuwendet, entspricht<br />
die vorliegende Version mit dem nach rechts gerichteten<br />
Kopf des Nessus dem Exemplar, das sich in der<br />
Gemäldegalerie Dresden, Abteilung <strong>Skulpturen</strong>, befindet.<br />
Dunkle Patina. A. R. (†) (1271831) (11)<br />
THE RAPE OF DEÏANEIRA<br />
Height: 43 cm.<br />
Plinth length: 31.5 cm.<br />
Depth: 14 cm.<br />
Italy, 17th century. (†)<br />
€ 30.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
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508<br />
GROSSE BRONZEGRUPPE:<br />
HERKULES ÜBERWINDET DEN STIER ACHELOOS<br />
Höhe: 58 cm.<br />
Länge: 66 cm.<br />
Frankreich, 17./ 18. Jahrhundert.<br />
LARGE BRONZE GROUP:<br />
HERCULES OVERCOMING ACHELOUS<br />
Height: 58 cm.<br />
Length: 66 cm.<br />
France, 17th/ 18th century.<br />
Modell von Pietro Tacca (1577-1640). Die Darstellung<br />
geht auf die antiken Legenden der Taten des Herkules<br />
zurück. Acheloos, der älteste und vornehmste der<br />
griechischen Flussgötter, Sohn des Okeanos und der<br />
Tethys, verwandelte sich in einen Stier. Herkules jedoch<br />
überwand ihn und brach ihm eines der Hörner<br />
ab. Die Legende ist seit der Antike vielfach in Bild und<br />
Plastik dargestellt worden. Eine jüngere Darstellung<br />
im Gemälde schuf Cornelis van Haarlem (1562-1638)<br />
1590, in einer ähnlichen Zusammenstellung von Stier<br />
und Herkules.<br />
Die hier angebotene Bronzefigur zeigt den antiken<br />
Helden mit lockigem Bart, nur mit einem Löwenfell<br />
bekleidet, über den Stier gebeugt den er zu Boden<br />
gebeugt hat. Die Gruppe auf einer geschweiften mitgegossenen<br />
Rasenplinthe. (12818115) (11)<br />
Model by Pietro Tacca (1577-1640).<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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509<br />
BRONZESTATUETTE<br />
„PERSEUS MIT DEM HAUPT DER MEDUSA“<br />
Höhe: 28,5 cm.<br />
Gesamthöhe mit vergoldetem Holszockel: 40,5 cm.<br />
Wohl Padua, 17./ 18. Jahrhundert.<br />
Feiner Bronzeguss mit olivbrauner Patina. Nach dem<br />
berühmten Vorbild desselben Themas, das Benvenuto<br />
Cellini (1500-1557) 1545 in Florenz schuf, wurde die<br />
mythologische Figur mehrmals in der Plastik geschaffen.<br />
Entgegen der üblichen Darstellung des jugendlichen<br />
Perseus mit Flügeln an Haupt und Füßen, ist der<br />
Held hier zwar ebenfalls im Akt gezeigt, doch jetzt<br />
bärtig und ohne die genannten Attribute. Ähnlich wie<br />
bei Cellini hält er das Schwert in der Rechten, das<br />
Medusenhaupt jedoch weist nicht das schöne Frauengesicht<br />
wie bei Cellini auf, sondern als die Todbringende<br />
entsprechend naturalistisch. Auch ist die Scham<br />
hier mit Feigenblättern bedeckt, was als Erfordernis<br />
der neuen Zeit zu sehen ist. A. R. (12918128) (11)<br />
BRONZE STATUETTE<br />
“PERSEUS WITH THE HEAD OF MEDUSA”<br />
Height: 28.5 cm.<br />
Total height with gilt wooden base: 40.5 cm.<br />
Probably Padua, 17th/ 18th century.<br />
Fine bronze casting with olive brown patina. After a<br />
famous model of the same subject created by Benvenuto<br />
Cellini (1500-1557) in Florence in 1545. This<br />
mythological figure was created several times in<br />
sculptural form.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Detailabbildung<br />
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510<br />
TISCHBRONZE „VENUS ZÜCHTIGT AMOR“<br />
Höhe: 18,5 cm.<br />
Gesamthöhe: 21 cm.<br />
Italien, wohl Padua um 1780/90.<br />
Die antik-mythlogische Szene in hochqualitativer plastischer<br />
Ausführung, in Bronze gegossen und braun<br />
patiniert. Venus mit einem Knie am Boden, hält eine<br />
Rute (fehlt) in der erhobenen Rechten, das Amorknäblein<br />
liegt am Boden und wird von Venus am<br />
Schenkel festgehalten. Sauber ausgeführter Guss, in<br />
Kaltarbeit fein ziseliert. Die schlanke Körperform weist<br />
bereits ins Ende des 18. Jahrhunderts. Auf quadratischer<br />
Sockelplatte montiert, mit altem rotem Samtbezug.<br />
(12918129) (11)<br />
TABLE BRONZE “VENUS CHASTISES CUPID”<br />
Height: 18.5 cm.<br />
Total height: 21 cm.<br />
Italy, probably Padua ca. 1780/90.<br />
€ 20.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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77
511<br />
ENTFÜHRUNG DER PROSERPINA<br />
Höhe: 59 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und brüniert. Auf nahezu<br />
quadratischer Basis die Figur des Hades, Proserpina<br />
entführend, nach barockem Vorbild. (12718151) (13)<br />
THE RAPE OF PROSERPINA<br />
Height: 59 cm.<br />
France, 19th century<br />
Bronze; cast, chased and burnished.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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512<br />
STEIGENDES PFERD<br />
Höhe: 28 cm.<br />
Länge: 31 cm.<br />
Deutschland, 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, patiniert und ziseliert. Über grünweiß<br />
geädertem rechteckigem Marmorsockel montiert<br />
ein naturalistisch gestaltetes Pferd mit aufgerichteten<br />
Vorderläufen und seitlich gerichtetem Blick.<br />
(12918121) (13)<br />
RISING HORSE<br />
Height: 28 cm.<br />
Length: 31 cm.<br />
Germany, 18th century.<br />
Bronze; cast, patinated and chased.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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513<br />
BRONZEFIGUR „VENUS“<br />
Höhe: 56 cm.<br />
Gesamthöhe mit zugehörigem vergoldetem<br />
Rundsockel: 59 cm.<br />
Frankreich, Ende 18. Jahrhundert.<br />
Bronze, braunschwarz patiniert. Nach Vorbild der antiken<br />
Marmorfigur des ersten vorchristlichen Jahrhunderts,<br />
bekannt geworden als „Venus de Medici“<br />
(Uffizien, Florenz), wiederum nach der von Praxiteles<br />
geschaffenen „Aphrodite von Knidos“.<br />
Die hier präsentierte, fein gearbeitete Bronzefigur<br />
folgt dem Marmorvorbild, allerdings lässt sich die<br />
Auffassung der Zeit des 18. Jahrhunderts erkennen,<br />
mit schlankerer, der Eleganz der Zeit verpflichteten<br />
Körperlichkeit. Die Figur wurde schon im 17. Jahrhundert<br />
und danach vielfach nachgebildet. Die dunkle<br />
Lackpatina, aber auch die elegante Standhaltung im<br />
Kontrapost lässt auf eine Arbeit einer französischen<br />
Werkstatt des 18. Jahrhunderts schließen.<br />
A. R. (12918148) (11)<br />
BRONZE FIGURE “VENUS”<br />
Height: 56 cm.<br />
Total height with matching round gilt base: 59 cm.<br />
France, end of the 18th century.<br />
Bronze, with blackish-brown patina. Modelled on the<br />
antique marble sculpture of the first century BC,<br />
known as “Venus de Medici” (Uffizi, Florence) and in<br />
turn modelled after “Aphrodite of Knidos” created by<br />
Praxiteles.<br />
Sistrix<br />
€ 20.000 - € 30.000 INFO | BIETEN
zum Größenvergleich<br />
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81
514<br />
RAUB DER SABINERINNEN<br />
Gesamthöhe: 90 cm.<br />
Italien, 19. Jahrhundert.<br />
Große, in seltenem Serpentinmarmor geschaffene<br />
Figurengruppe, gefertigt nach Vorbild der Marmorplastik<br />
von Giovanni da Bologna (1529-1608), die der<br />
Bildhauer 1579 schuf und sich in der Loggia dei Lanzi<br />
in Florenz befindet.<br />
Die Plastik gilt als Inbegriff des Italienischen Manierismus,<br />
kenntlich durch Verlebendigung mittels mannigfacher<br />
Körperdrehungen, im Sinne der damals geübten<br />
„figura serpentinata“, hier in einer Auftürmung der<br />
drei Gestalten mit zuoberst hochgestrecktem Arm der<br />
geraubten Sabinerin. Die vorliegende Ausführung in<br />
einem ebenso lebendig wirkenden Serpentinmarmor<br />
gewinnt durch die Grünfarbe zudem die Anmutung<br />
von Bronzepatina.<br />
Der zugehörige quadratische hohe Sockel weist an der<br />
Vorderseite zudem ein Relief auf, das die Raptus-<br />
Szene der römischen Mythenlegende zeigt.<br />
A.R. (1291273) (3) (11)<br />
€ 6.500 - € 7.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
zum Größenvergleich<br />
515<br />
RAUB DER EUROPA<br />
(ABB. RECHTS)<br />
Höhe: 29,5 cm.<br />
Länge: 29 cm.<br />
Gesamthöhe mit Sockel: 36 cm.<br />
Wohl Italien, 17./ 18. Jahrhundert.<br />
Das Thema auch als „Europa auf dem Stier“ bekannt,<br />
ist in der früheren Auffassung als Raptatio-Gruppe zu<br />
verstehen. Die Bronzefigur zeigt einen nach rechts<br />
schreitenden kräftigen Stier, der den Kopf dem Betrachter<br />
zuwendet mit hochschwingendem Schweif.<br />
Darauf Europa sitzend in langem Kleid, die Hände erregt<br />
ausgestreckt und mit hilfesuchendem Blick nach<br />
oben. Die Darstellung geht bekanntlich auf die griechische<br />
Sage zurück, wonach Göttervater Zeus in Gestalt<br />
eines Stiers die Europa raubt. Im Gegensatz zu<br />
späteren Auffassungen, in denen Europa nahezu verliebt<br />
mit dem Stier umgeht, ist hier noch der Entführungsgedanke<br />
sichtbar, wie wir ihn in der gleichzeitigen<br />
Malerei, etwa der venezianischen Malerei (Paolo<br />
Veronese (1528-1588)) kennen.<br />
Auf modernem beigen Marmorsockel montiert (an<br />
einer Ecke leicht angeschlagen). (12912419) (11)<br />
€ 7.500 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
516<br />
ENTFÄLLT<br />
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517<br />
MATTHIEU VAN BEVEREN,<br />
UM 1630 – 1690, UMKREIS DES<br />
BEEINDRUCKENDE KREUZIGUNGSGRUPPE<br />
128 x 59 cm.<br />
Auf mit grünem Samt tapezierter barock geschweifter<br />
und gekehlter Holzplatte.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Dr. Charles Avery,<br />
Girton, Cambridge, vom 21. Januar 2019, in Kopie.<br />
Die teils stark raumgreifende Reliefarbeit besteht aus<br />
insgesamt fünf zentralen Figuren. Zunächst der im<br />
Dreinageltypus an einem vergoldetem Kreuz befestigte<br />
Corpus Christi, dann der auf einer Wolkenbank über<br />
ihm erscheinende Gottvater, mit einer vor ihm befindlichen<br />
Taube als personifiziertem Heiligen Geist, flankiert<br />
von Cherubim. Zu Füßen des Kreuzes Maria Magdalena<br />
die Arme ausbreitend, zu ihrer Rechten Johannes,<br />
zu ihrer Linken die trauernde Maria. Die Balkenenden<br />
des Kreuzes interessanterweise als Sonne und Mond<br />
als allzeitliche Elemente dargestellt. Zu Füßen des<br />
Kreuzes der Golgataschädel flankiert von Flügeln und<br />
Fruchtfestons, die in kleinen Konsolen enden. Das Format<br />
der hier angebotenen Gruppe legt eine Verwendung<br />
desselben innerhalb eines Klosters oder eines<br />
Hausaltars nahe. Der grazile Korpus erinnert an <strong>Skulpturen</strong><br />
in Elfenbein und Buchsbaum der Zeit, wie sie<br />
etwa im Vleeshuis Museum in Antwerpen oder im<br />
Musée Royal des Beaux-Arts in Antwerpen zu finden<br />
sind. Unterarm Gottvaters und einige Finger anderer<br />
Figuren fehlend.<br />
MATTHIEU VAN BEVEREN,<br />
CA. 1630 – 1690, CIRCLE OF<br />
IMPRESSIVE CRUCIFIXION GROUP<br />
128 x 59 cm.<br />
On curved and moulded Baroque wooden panel lined<br />
with green velvet.<br />
A copy of the expert´s report by Dr Charles Avery,<br />
Girton, Cambridge dated 21 January 2019 is enclosed.<br />
Literature:<br />
cf. Christian Theuerkauff, Anmerkungen zum Werk des<br />
Antwerpener Bildhauers Matthieu van Beveren (ca.<br />
1630 - 1690), in: Oud Holland, 89, 1975, pp. 19-62.<br />
cf. Musées royaux d'art et d'histroire, La sculpture au<br />
siècle de Rubens dans les Pays-Bas meridionaux et la<br />
principautè de Liège, exhibition catalogue, Brussels<br />
1977, P. Colman (ed.), no. 254. Here, several comparable<br />
examples attributed to van Beveren dating to the<br />
Counter-Reformation period are shown.<br />
€ 80.000 - € 120.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Literatur:<br />
Vgl. Christian Theuerkauff, Anmerkungen zum Werk<br />
des Antwerpener Bildhauers Matthieu van Beveren<br />
(um 1630-1690), in: Oud Holland, 89, 1975, S. 19-62.<br />
Vgl. Musées royaux d‘art et d‘histroire, La sculpture<br />
au siècle de Rubens dans les Pays-Bas meridionaux<br />
et la principautè de Liège, Ausstellungs katalog, Brüssel<br />
1977, P. Colman (Hrsg.), Nr. 254. Hier werden<br />
mehrere Beispiele der gegenreformatorischen Zeit<br />
gezeigt, die van Beveren zugeschrieben werden und<br />
vergleichbar sind. (1290024) (13)<br />
Detailabbildungen<br />
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Detailabbildungen Lot 517<br />
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87
518<br />
GENUESISCHES SILBERRELIEF<br />
34,7 x 26,8 cm.<br />
Rechts auf dem Sockel punziert mit Genuesischer<br />
Beschau.<br />
Genua, 17./ 18. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, partiell vergoldet, ziseliert. In profiliertem<br />
und Ormoluverziertem Rahmen das hochrechteckige<br />
Bildfeld in Hoch- und Flachrelief die Heilige<br />
Familie mit dem Johannesknaben inmitten einer<br />
barocken Architektur zeigend. In profiliertem vergoldetem<br />
Rahmen montiert. Inneres Silberfeld partiell<br />
hervortretend. (1290103) (13)<br />
GENOESE SILVER RELIEF<br />
34.7 x 26.8 cm.<br />
Hallmarked on base with Geonese city mark on the<br />
right.<br />
Genoa, 17th/ 18th century.<br />
Silver; wrought, parcel-gilt, chased.<br />
€ 45.000 - € 50.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
519<br />
GRAND TOUR-OBJEKT IN FORM EINES ANTIKEN<br />
SCHIFFES<br />
Gesamthöhe: 23 cm.<br />
Länge: 65 cm.<br />
Maximale Tiefe: 22 cm.<br />
Italien, 17. Jahrhundert oder später.<br />
In weißem Marmor gearbeitet. Mit gemeißeltem<br />
Löwenkopf am Bug sowie eingearbeiteten Innenriemen<br />
und Aufbaudetails. Aufgestellt auf einen Rechtecksockel<br />
mit hochziehendem gemeißeltem Blattwerk.<br />
(1281816) (11)<br />
GRAND TOUR-OBJECT IN THE SHAPE OF AN<br />
ANCIENT SHIP<br />
Total height: 23 cm.<br />
Length: 65 cm.<br />
Maximum depth: 22 cm.<br />
Italy, 17th century or later.<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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89
520<br />
REICH DEKORIERTER TAFELAUFSATZ<br />
Höhe: 34 cm.<br />
Am Sockel schwer leserliche Silbermarken.<br />
Wien, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
In Silber und Vergoldung, unter Verwendung zahlreicher<br />
Halbedel- und Glassteine. Aufbau in Form einer weiblichen<br />
Karyatidenherme auf rundem Fuß, über den<br />
vier Spangen ziehen, die hochgerichteten Arme tragen<br />
eine große, in Silber getriebene Muschel, der ein Fantasievogel<br />
in Art eines Basilisken aufsitzt. Der Sockel<br />
reich dekoriert mit transluzidem Zellemail, darin fein<br />
gravierte figürliche Dekoration, am Hermenansatz<br />
Voluten und verschlungene, rot emaillierte Bänder.<br />
Der Pfeiler ebenfalls emailliert, wobei auf dem blauen<br />
Grund die goldene Dekoration besonders hervortritt.<br />
An drei Seiten hochovale Kartuschen mit Emailmalerei:<br />
Kauffahrtei-Szene, Venus in Landschaft sowie Säulenstumpf,<br />
von Blüten umrankt. Die Figur selbst trägt<br />
einen Gürtel mit Buntsteinen, wie Malachit, Koralle,<br />
Türkis sowie Perlen. Ähnliche Steinverwendung in<br />
dem dreifach geschwungenen Feston an der Muschel.<br />
(1291629) (11)<br />
RICHLY DECORATED CENTREPIECE<br />
Height: 34 cm.<br />
Illegible silver hallmarks on base.<br />
Vienna, second half of the 19th century.<br />
Silver and gilt, set with numerous semiprecious gems<br />
and glass stones. Design in the shape of a female<br />
caryatid on round foot.<br />
€ 10.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
521<br />
INFO ENTFÄLLT | BIETEN<br />
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Sistrix<br />
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91
522<br />
HISTORISTISCHE SCHATULLE<br />
IM FRÜHBAROCK-STIL<br />
Höhe: 48 cm.<br />
Breite: 49 cm.<br />
Tiefe: 44 cm.<br />
Deutschland, Ende 19. Jahrhundert.<br />
Aufbau in Form eines nahezu würfelförmigen Rechteckkastens<br />
mit weit vorziehendem Bodengesims<br />
mit Blattdekor über gekehlt taillierten, ebonisierten<br />
Füßen. Die Ecken mit in sich gedrehten Säulen besetzt.<br />
Dachaufbau angeschrägt und gestuft. Ganzheitlich<br />
furniert in Palisander. An den Seiten jeweils Kassettenvertiefungen,<br />
in der Front segmentbogiges Feld,<br />
der Bogen geschnitzt, auf gedrehten Doppelsäulen in<br />
Bein. Im Feld Halbfiguren in Rüstung, die Helmfedern<br />
in Elfenbein eingelegt, Rüstung in Zinn, Hintergrund in<br />
Schildpatt, seitlich stilisierte Blumenbouquets. Dach<br />
als Klappdeckel ausgeführt. Frontschloss in Messing,<br />
geschnitten. Inneres furniert. Innenschloss fehlt.<br />
(1290156) (11)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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523<br />
ELEGANTE HÖFISCHE DOKUMENTENSCHATULLE<br />
Höhe: 13 cm.<br />
Breite: 54 cm.<br />
Tiefe: 42,5 cm.<br />
Mitte 18. Jahrhundert.<br />
Reich intarsierter flacher Rechteckkasten, der Korpus<br />
in ausgesuchtem Nussholz. Das umziehende, leicht<br />
vortretende Bodenprofil sowie die Kanteneinfassung<br />
des Flachdeckels in Bronze, vergoldet. Drei Seitenwände<br />
sowie die Deckplatte zeigen feine dichtkomponierte<br />
florale Marketerie, unter Verwendung verschiedenster<br />
Holzarten, teilweise grün gebeizt. Zwischen<br />
Nelken, Anemonen und Päonienblüten und Blattwerk<br />
zeigen sich größere und kleinere Vögel. Die Augen<br />
mit Silbereinlagen, sowie Insekten.<br />
Die Blütenfelder dunkelgrundig, die Randeinfassung in<br />
Taxus-Astholz, im Rapport gesetzt. Deckelunterseite<br />
und Inneres in poliertem Nussholz. Im Zentrum der<br />
Decke sowie in den Ecken jeweils höfisches barockligiertes<br />
Monogramm unter Markisenkrone. Frontschloss<br />
mit Schlüssel, vergoldet (erneuert). Hochglanzpolitur,<br />
in tadellosem Zustand. A. R.<br />
(1290976) (1) (11)<br />
ELEGANT COURTLY FILING BOX<br />
Height: 13 cm.<br />
Width: 54 cm.<br />
Depth: 42.5 cm.<br />
Mid-18th century.<br />
Flat rectangular box made from exquisite walnut<br />
with rich inlays. Front lock with key, gilt (renewed).<br />
Mirror finish, in excellent condition.<br />
€ 15.000 - € 20.000 INFO | BIETEN<br />
Sistrix
524<br />
PAAR BERNSTEINMEDAILLONS<br />
MIT IMPERATORENRELIEFS<br />
Maße der Bernsteinmedaillons: 6,8 x 4,9 cm.<br />
Maße der Elfenbeinmedaillons: ca. 8,9 x 7,1 cm.<br />
Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />
In Bernstein geschnittene hochovale Medaillons,<br />
eingelegt in einen profilierten Elfenbeinrahmen mit<br />
Eisenaufhängung. (1280525) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
525<br />
SELTENE BERNSTEINSCHNITZEREI<br />
Höhe: 10,5 cm.<br />
Gesamthöhe mit modernem Sockel: 15,5 cm.<br />
Wohl Italien, 17. Jahrundert.<br />
Brustpanzer eines Feldherren oder römischen Cesaren<br />
mit Gorgonenhaupt. Aus einem seltenen großen<br />
honigfarbenen Bernsteinstück geschnitten. Das Gorgonenhaupt<br />
zwischen den Schulterspangen des Harnischs,<br />
um den Leib ein Tuch mit Herkulesknoten,<br />
darunter Harnischdekor in Form von Blattdekoration<br />
mit links unter dem Harnisch hervortretenden Lambrequin-<br />
Zungen. Kopf und Arme fehlen, am Unterrand<br />
und seitlich einige Ausbrüche, an der Rückseite ist<br />
der Bernstein roh belassen. Schon damals möglicherweise<br />
als römisch-antikes Kabinettstück gefertigt. (†)<br />
(12901253) (11)<br />
€ 3.500 - € 4.500<br />
526<br />
MOSAIK IM POMPEJANISCHEN STIL<br />
133,5 x 133,5 x 3 cm.<br />
Italien, 19. Jahrhundert.<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Nach dem berühmten pompejanischen Mosaik im<br />
Casa del fauno entstandenes Mosaik in verschiedenfarbigen<br />
Steinen eine Katze zeigend, welche im Begriff<br />
ist, einen Vogel zu erlegen nebst zwei Enten. Besch.<br />
(12901041) (13)<br />
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MOSAIC IN POMPEIAN STYLE<br />
133.5 x 133.5 x 3 cm.<br />
Italy, 19th century.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN
527<br />
KORALLENKRONE<br />
Fronthöhe: 6 cm.<br />
Durchmesser: ca. 15 cm.<br />
England, 1860/70.<br />
Als Haargesteck gearbeitete Krone, gebildet aus polierten<br />
roten Korallen. Zur Mitte hin höher ziehend, am<br />
Unterrand in Art eines Blattkranzes gefertigt. Die einzelnen<br />
Korallenteile an vergoldetem Ring mit Befestigungsösen.<br />
Herstellung wohl Phillips. Vergleichbare<br />
Objekte im Victoria and Albert Museum.<br />
Anmerkung:<br />
Obwohl das vorliegende Stück keine Signatur erkennen<br />
lässt, steht es doch in engster Beziehung zu Werken<br />
der Phillips-Brothers, bei denen Robert Phillips der<br />
führende Lieferant für Korallenobjekte in London war.<br />
1870 bereits konnte die Firma sich betiteln mit „The<br />
most complete collection of fine coral work in the<br />
world“. Ein vergleichbares Stück befindet sich in „The<br />
William and Judith Bollinger Gallery“ mit der Museumsnummer<br />
M.10:1,2-2003.<br />
(12901075) (11)<br />
528<br />
NEAPOLITANISCHER HAARSCHMUCK<br />
Breite: 15 cm.<br />
Neapel, spätes 18./ frühes 19. Jahrhundert.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Vergoldetes Kupfer mit geschnitzten Korallenapplikationen,<br />
Cherubim und Blüten zeigend. Fünfgliedriger<br />
konzentrischer Aufbau mit stabartigem Einsatz.<br />
Auf Sammlungsstand. (1280521) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
529<br />
KUNSTKABINETT-OBJEKT<br />
Höhe: 24,5 cm.<br />
Sockelseitenlänge: 14 x 14 cm.<br />
Ende 18. Jahrhundert.<br />
Sechskantiger obeliskförmiger Rauchquarz in Silberfassung,<br />
auf quadratischen vergoldeten Silbersockel<br />
gestellt. Der Sockel mehrstufig, mit kleinen Löwenkopfapplikationen<br />
und gemugelten Almandinen besetzt.<br />
(1280522) (11)<br />
€ 2.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
Sistrix<br />
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95
530<br />
ITALIENISCHE BRONZEÖLLAMPE<br />
Höhe der Bronze: 12 cm.<br />
Gesamthöhe mit dem späteren Marmorsockel: 16 cm.<br />
16. Jahrhundert.<br />
Die im 15. Jahrhundert bei Ausgrabungen zu Tage<br />
geförderten römischen Öllampen haben nicht selten<br />
auch erotische oder kuriose Motive gezeigt. Auf<br />
solche Beispiele ist auch diese Renaissancelampe<br />
zurückzuführen. Eine männliche Gestalt ist sitzend<br />
gezeigt, mit Kopf zwischen den hochgenommenen<br />
Beinen. Die Lampentülle setzt am Gesäß an, an der<br />
Unterseite als ein großes Blatt gekennzeichnet, in das<br />
der Mann seine Notdurft verrichtet. Zudem hält die<br />
Figur die Zunge herausgestreckt.<br />
ITALIAN BRONZE OIL LAMP<br />
Height of bronze: 12 cm.<br />
Total height with marble base of later date: 16 cm.<br />
16th century.<br />
Ancient Roman oil lamps discovered during 15th<br />
century excavations in Rome quite often feature<br />
erotic or curious motives and the Renaissance oil<br />
lamp on offer for sale here takes inspiration from<br />
such examples.<br />
€ 12.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Stark kupferhaltiger Bronzeguss, auf den nach oben<br />
gerichteten Fußsohlen Gewindebohrungen, die darauf<br />
hinweisen, dass darüber noch ein weiteres Gefäß o.ä.<br />
montiert war. A. R. (12918127) (11)<br />
531<br />
SÄULE MIT AMORFIGUR<br />
Gesamthöhe: 56 cm.<br />
Italien, 19. Jahrhundert.<br />
In mehreren kontrastierenden Marmorsorten gestaltete<br />
Kombinationssäule auf gestuftem Grund. Darauf<br />
montiert eine in Bronze gegossene und dunkel patinierte<br />
Figur eines auf einer Kugel stehenden Amor mit<br />
gespreizten Flügeln und aufgerichteter linker Hand.<br />
Minimal besch. (12908214) (13)<br />
€ 1.000 - € 1.500<br />
Sistrix<br />
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532<br />
MINIATUR-KABINETTKÄSTCHEN<br />
Höhe: 12 cm.<br />
Breite: 15 cm.<br />
Tiefe: 9 cm.<br />
18. Jahrhundert.<br />
In dieser Ausführung von größter Seltenheit. Das<br />
quaderförmige Kästchen ist allseitig mit polierter Palisander-,<br />
Schildpatt- und Elfenbeinmarketerie gearbeitet,<br />
ebenso die Türinnenseite. An der nach rechts zu<br />
öffnenden Fronttüre, wie an den Seiten und auf der<br />
Oberseite je intarsierte Elfenbeineinfassungsrahmungen,<br />
graviert mit geschwärzter Blattkranzornamentik.<br />
In den Mittelfeldern, nochmals durch Schildpattbandeinlagen<br />
gerahmt, gravierte Elfenbeinbildfelder; auf<br />
der Oberseite zwei Küstenlandschaften mit Schiffen,<br />
an der Türfront Flusslandschaft mit Häusern, an den<br />
Seiten Parkansichten mit Springbrunnen bzw. mit Parkallee,<br />
Mauerbögen und Vasen. An Tür- und Rückseite<br />
zudem Gitterwerk. Tragehenkel, Scharniere und die<br />
Zugringe der sechs ebenfalls furnierten Innenschublädchen<br />
vergoldet. In tadellosem Zustand, mit Schlüssel.<br />
A.R. (12908514) (1) (11)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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97
533<br />
AUSSERGEWÖHNLICHE KUTSCHENUHR<br />
VON ROBERT WEBB, LONDON, FÜR DEN<br />
ARABISCHEN MARKT<br />
Durchmesser: 13 cm.<br />
Höhe mit Aufhängung: 18 cm.<br />
Tiefe: 5,5 cm.<br />
Kette und Schlüssel: 35 cm.<br />
Auf dem Zifferblatt „Robert Webb / LONDON“. Gehäuse<br />
mit englischen Silbermarken: Löwe, bekrönter<br />
Pantherkopf und Jahresbuchstabe „P“ (1810).<br />
Für den arabischen Markt angefertigt. Das Werk mit<br />
drei vergoldeten Platinen aufgebaut; Spindelhemmung,<br />
Antrieb über Feder und Schnecke mit Kette.<br />
Schlagwerkaufzug mit Darmsaite. Werkabdeckung<br />
feuervergoldet, mit reicher Ziselierung. Im Zentrum<br />
Strahlenrosette, wiederholte Herstellerbezeichnung<br />
in Kartuschenbändern zwischen floralen Bordüren.<br />
Regulierangabe ebenso in arabisch. Eingebaute flache<br />
Glocke.<br />
Äußerst aufwändig gearbeitet, mit zwei Übergehäusen,<br />
jeweils mit Schallöffnungen, großer beweglicher<br />
Hängeöse sowie zugehöriger langer Silberkette mit<br />
kunstvoll gearbeitetem Schlüssel. Das äußere Schutzgehäuse<br />
mit Schildpatt belegt, dekoriert mit Silberpiquet<br />
in Form einer zentralen Rosette und mit Randbögen<br />
an den Schalllöchern, Profile in Silber. Das<br />
innere Übergehäuse in Silber getrieben, mit Scharnier<br />
und Druckknopf, umzogen von feinem Perlstab, Wandung<br />
für den Glockenschall durchbrochen gearbeitet,<br />
in Form von Eichenblattbordüren; Unterseite guillochiert,<br />
umzogen von breiterem Hängeblattfries, fein<br />
ziseliert. Silbergehäuse der Uhr an der Rückseite<br />
glatt, der breite Rand mit feiner durchbrochener Ornamentik<br />
ziseliert, Blüten in Blattbögen, an der unteren<br />
Randseite ein Blumenkorb in Kartusche.<br />
Weißes Emailzifferblatt mit Ziffern in arabischen Buchstaben,<br />
neben den vergoldeten Zeigern drei weitere<br />
Komplikations-Ziffernringe für Sekunde, Monat und<br />
Weckzeit. Die Beschriftungen in arabischer Kalligrafie.<br />
Gehwerk läuft, Schlagwerk und Komplikationen nicht<br />
geprüft. A. R.<br />
Literatur:<br />
Lukas Stolberg, Die Kutschenuhr, München 1993.<br />
Hans Christoph Ackermann, Die Kutschenuhren.<br />
Sammlung Carl und Lini Nathan-Rupp, Basel 1983.<br />
(1291812) (11)<br />
EXCEPTIONAL COACH WATCH BY ROBERT<br />
WEBB, LONDON, FOR THE ARABIAN MARKET<br />
Diameter: 13 cm.<br />
Height with pendulum: 18 cm.<br />
Depth: 5.5 cm.<br />
Fob chain and key: 35 cm.<br />
Signed “Robert Webb / LONDON” on dial. Case with<br />
English silver hallmarks: lion, crowned panther head,<br />
date letter “P” (1810).<br />
Created for Arabian market. Very elaborately crafted<br />
with two cases, each with sound openings, large<br />
moveable eyelets and matching silver chain with elaborately<br />
crafted key. The outer protective case inlaid<br />
with tortoise shell, decorated with silver piquet in the<br />
shape of a central rosette and round arches around<br />
the sound openings. Profiles in silver.<br />
The inscriptions in Arabic calligraphy.<br />
Literature:<br />
Lukas Stolberg, Die Kutschenuhr, Munich 1993.<br />
Hans Christoph Ackermann, Die Kutschenuhren.<br />
Sammlung Carl und Lini Nathan-Rupp, Historisches<br />
Museum, Basel 1983.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 10.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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Die Anzeige mit arabischer Beschriftung
534<br />
PAAR GLOBEN:<br />
ERD- UND HIMMELSGLOBUS VON CHARLES DIEN<br />
(KOSMOGRAPH, 8 RUE DES BEAUX-ARTS IN<br />
PARIS), 1809 – 1870<br />
Höhe: je ca. 42 cm.<br />
Durchmesser: je ca. 46 cm.<br />
Globen: Paris, Mitte 19. Jahrhundert, um 1849.<br />
Standfüße: Paris, Mitte 18. Jahrhundert, um 1740-1750.<br />
Geschnitzte und vergoldete Standfüße, vergoldete<br />
Bronze, bedrucktes Papier. Erd- und Himmelsglobus.<br />
Erdglobus mit der Beschriftung „Globe Classique /<br />
nouvelle édition par Ch. Dien / médaille d‘argent /<br />
revu en 1849 / Sauret-Andriveau / successeurs / rue<br />
des Beaux-arts 8“. Der zugehörige Himmelsglobus<br />
beschriftet „Dressé par Ch. Dien / Paris / Sauret-<br />
Andriveau succ / rue des Beaux-Arts 8“. Der Globenmacher<br />
und Kartograph Charles Dien (1809-1870)<br />
arbeitete in der Rue des Beaux Arts 8, Paris. Beide<br />
Globen in aufwändig gestalteten dreibeinigen Louis<br />
XV-Ständern mit Rokoko-Profilen, Blütenschnitzereien<br />
und volutierenden Füßen, die durch einen dreiseitigen<br />
Mittelsteg verbunden sind. Äquatorialabdeckplatte in<br />
Messing mit Longitudinalskalierung und Himmelrichtung<br />
graviert, darauf jeweils ein aufmontierter kleiner<br />
Kompass mit Glasabdeckung. Die Gestelle fein<br />
geschnitzt und vergoldet. Die Globen partiell berieben.<br />
Anmerkung:<br />
Der bedeutende Kosmograph Charles Dien wurde<br />
am 9. Februar 1809 in Paris geboren und ist ebenda<br />
am 29. November 1870 gestorben. Dien hat sich<br />
intensiv mit der Konstruktion von Himmelskugeln<br />
beschäftigt und hat dieser Kunst durch die Erfindung<br />
von Hilfslinien parallel zum Äquator sowie den Ersatz<br />
von Metallgloben durch Papiergloben zu entscheidendem<br />
Fortschritte verholfen. (12918214) (11)<br />
A PAIR OF GLOBES: EARTH AND SELESTICAL<br />
GLOBES BY CHARLES DIEN (COSMOGRAPH,<br />
8 RUE DES BEAUX-ARTS IN PARIS), 1809 – 1870<br />
Height: ca. 42 cm each.<br />
Diameter: ca. 46 cm each.<br />
Globes: Paris, mid-19th century, ca. 1849.<br />
Stands: Paris, mid-18th century, ca. 1740-1750.<br />
A pair of an earth and a celestial globe. The etched<br />
map of earth is signed and inscribed by the manufacturer.<br />
The stands are finely carved and gilt. Globes<br />
rubbed in places.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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101
535<br />
MARMORKOPF IM STIL DER SPÄTRÖMISCHEN<br />
KUNST DES 2. JAHRHUNDERTS N. CHR.<br />
Höhe: 25 cm.<br />
Breite: 15 cm.<br />
Tiefe: ca. 16 cm.<br />
Kristalliner Marmor, an der Schädeloberseite sowie<br />
Rückseite geglättet, Abbruch in der unteren Halspartie.<br />
Bärtiges Haupt eines Neptun oder Flussgottes.<br />
Über der Stirn, zwischen Haarlocken, ein Band erkennbar.<br />
Bewegte Haarsträhnen über Schläfen und<br />
Backen herab, der Mund in Art eines Wasserspeiers<br />
geöffnet. (12818145) (11)<br />
MARBLE HEAD IN THE STYLE OF LATE ROMAN<br />
ART OF THE 2ND CENTURY AD<br />
Height: 25 cm.<br />
Width: 15 cm.<br />
Depth: ca. 16 cm<br />
€ 10.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
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536<br />
PAAR GROSSE CHENETS<br />
MIT LÖWENDEKOR<br />
Höhe: 84 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Eisen, gegossen, patiniert. In der Art des Frühbarock<br />
gestaltete Kaminbockfronten mit Nereidendekor um<br />
ein Löwenmaskaron mit wilden Männern und aufstehendem<br />
Löwen, ein plastisch hervorgehobenes Wappen<br />
tragend. (1281825) (13)<br />
A PAIR OF LARGE CHENETS<br />
WITH LION DÉCOR<br />
Height: 84 cm.<br />
France, 19th century.<br />
Iron; cast and patinated.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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537<br />
BRONZENER UNTERBAU<br />
Höhe: 20,2 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Bronze, gegossen, patiniert, Reste von Vergoldung.<br />
Im Sinne des Manierismus gestalteter dreifach radial<br />
ausgerichteter Unterbau etwa eines Leuchters oder<br />
einer Aufsatzschale. Mit Zungenfries gestaltetes Tableau<br />
von drei Putti mit Fruchtkränzen und in Voluten<br />
endenen Körpern getragen. Mittig von sich nach oben<br />
verjüngender Architektur unterfangen. Ehemals elektrifiziert.<br />
(12908411) (1) (13)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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103
538<br />
RELIEF DES LUZERNER LÖWEN<br />
44 x 32 cm.<br />
Rückwärtig in schwarzer Tusche „In Memory of the<br />
Swiss Guards 10th Aug. – 3rd Sept. 1792“.<br />
Schweiz, letzte Dekade 18. Jahrhundert.<br />
Im Zuge der französischen Dominanz über die Schweiz<br />
dienten 1200 Schweizer Leibgardisten dem französischen<br />
König Ludwig XVI. Als im Zuge der Revolution<br />
der Tuilerienpalast gestürmt wurde, befanden sich<br />
1000 dieser Schweizer im leerstehenden Königspalast,<br />
760 kamen so zu Tode. Thorwaldsen stellte als<br />
Denkmal einen ruhenden Löwen dar, welcher im Zentrum<br />
von Luzern in Stein gemeisselt wurde. Reliefs<br />
wie dieses waren zu der Zeit sehr beliebt.<br />
(12901111) (13)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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539<br />
RELIEF DES LUZERNER LÖWEN<br />
43,5 x 57,5 cm.<br />
Schweiz, letzte Dekade 18. Jahrhundert.<br />
In Holz geschnitzte Wiederholung des Luzerner Löwen<br />
von Bertel Thorvaldsen, der einen ruhenden Löwen<br />
darstellte, um an die während der französischen Revolution<br />
gefallenen 760 Schweizer Leibgardisten zu erinnern.<br />
(12901112) (13)<br />
€ 1.500 - € 2.500<br />
Sistrix<br />
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105
540<br />
PAAR GROSSE ENGELSFIGUREN<br />
Maximale Höhe: je 98 cm.<br />
Flandern/ Niederlande, 19. Jahrhundert.<br />
Eichenholz, geschnitzt, braun gebeizt und matt poliert.<br />
In kniender Haltung, jeweils auf einer Wolkenbank mit<br />
gefalteten bzw. über der Brust überkreuzten Händen.<br />
Die Flügel hochstehend, die Häupter geneigt.<br />
(1291369) (11)<br />
A PAIR OF LARGE ANGEL SCULPTURES<br />
Maximum height: 98 cm each.<br />
Flanders/ Netherlands, 19th century.<br />
Oak; carved, stained and matte polish.<br />
€ 11.000 - € 13.000<br />
Sistrix<br />
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541<br />
VENEZIANISCHE SCHATULLE<br />
14 x 30,5 x 14,2 cm.<br />
Venedig, um 1500.<br />
In Zedernholz mit eisernen Beschlägen. Kastenförmiger<br />
Korpus mit Scharnierstülpdeckel und Fallriegel<br />
mit plastisch ausgebildetem Schlangenkopf. Deckel<br />
mit punziertem Ornamentbanddekor. Schauseitig mit<br />
passigem Band und darüber liegenden quadratischen<br />
Kartuschen mit eingestelltem Blatt- und Kreisformen,<br />
deren Zentrum ein Vogel bildet. Innen mit hoher gedeckelter<br />
Lade. (12908511) (1) (13)<br />
€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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542<br />
HENDRICK FRANS VERBRUGGEN,<br />
UM 1655 – 1724, ZUG.<br />
GROSSE SCHNITZFIGUR EINER MONDSICHEL<br />
MADONNA MIT KIND<br />
Höhe: 85 cm.<br />
zum Größenvergleich<br />
Die Figurengruppe äußerst bewegt wiedergegeben,<br />
was für den Zeitraum der Entstehung bereits als hochmodern<br />
angesehen werden musste. Maria in langem<br />
Kleid und eng anliegendem Mantel auf einer Wolkenbank<br />
mit dem Fuß auf dem Halbmond stehend, der<br />
Oberkörper neigt sich stark nach links. Die rechte<br />
Hand hält den ausgestreckten Arm des ebenfalls<br />
nach unten blickenden Kindes. Das Kind auf einer Kugel<br />
stehend, nur mit einem Lendentuch bekleidet,<br />
hält das rechte Händchen vor, in dem sich ehemals<br />
wohl ein Kreuz befand. Neben dem Halbmond, damals<br />
Symbol der Überwindung der „Türkengefahr“,<br />
windet sich eine geschuppt geschnitzte Schlange<br />
hervor mit einem Apfel im Maul, Symbol für die<br />
Erbsünde. Darunter, an der Vorderseite der Wolkenbank<br />
zwei geschnitzte Engelsköpfe. Die Oberflächen<br />
der Figur fein und glatt behandelt, teilweise in politurartigem<br />
Glanz. Buchsbraunes Holz, an der Rückseite<br />
nur kursorisch behandelt.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Katalog Museum voor Oude Kunst 15.07.-<br />
20.10.1977, De beeldhouwkunst in de eeuw van<br />
Rubens, Brüssel 1977, S. 267-276. (12912421) (11)<br />
HENDRICK FRANS VERBRUGGEN,<br />
CA. 1655 – 1724, ATTRIBUTED<br />
LARGE CARVED FIGURE OF MADONNA<br />
OF THE CRESCENT WITH CHILD<br />
Height: 85 cm.<br />
Literature:<br />
cf. catalogue Museum voor Oude Kunst 15 July - 20<br />
October 1977, De beeldhouwkunst in de eeuw van<br />
Rubens, Brüssel 1977, p. 267-276.<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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107
543<br />
POSEIDON AUF DELPHIN<br />
Höhe inkl. Dreizack: 66 cm.<br />
Alpenländisch, 18. Jahrhundert.<br />
Nadelholz, geschnitzt. Auf unebener Plinthe die stehende<br />
Figur des Poseidon, dessen rechter Fuß auf<br />
dem Kopf eines stilisierten Delfins ruht, während seine<br />
Linke den ihn kennzeichnenden Dreizack hält. Elegant<br />
in sich gedrehte Form mit bewegter Stofflichkeit.<br />
Altersrissig. Minimal erg. (1290992) (13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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544<br />
KLEINE BRONZEFIGUR EINES GEHARNISCHTEN<br />
SOLDATEN<br />
Höhe: 12,5 cm.<br />
Maximale Breite: 10 cm.<br />
Sockelhöhe: 6,5 cm.<br />
Sockellänge: 12,5 cm.<br />
In sitzender Haltung mit Schuppenpanzer und gefiedertem<br />
Helm sowie (abgebrochenem) Schwert in<br />
der rechten Hand. Die Figur des römischen Soldaten<br />
könnte möglicherweise aus einer FIgurengruppe<br />
stammen zu dem Thema der Auferstehung Christi.<br />
Bronzeguss, feuervergoldet. Runde mitgegossene<br />
Sockelplinthe, darin alter Holzkern.<br />
Ein Schreiben des Sammlungsleiters am Germanischen<br />
Nationalmuseum, Dr. Frank Matthias Kammel,<br />
Nürnberg pflichtet einer Meinung von Willy Halsema-<br />
Kubis bei in Bezug auf den Künstlernamen Hubert<br />
Gerhard. Auf altem ebonisierten achtseitigem Sockel.<br />
(12912418) (11)<br />
545<br />
JOHANN MEINRAD GUGGENBICHLER,<br />
1649 EINSIEDELN / SCHWEIZ – 1723 MONDSEE /<br />
OBERÖSTERREICH, ZUG.<br />
HALBFIGUR DES SEGNENDEN CHRISTUS<br />
Höhe: 66 cm.<br />
Breite: 63 cm.<br />
Tiefe: 25 cm.<br />
Mit integrierter Kartusche, Inschrift verloren.<br />
Lindenholz, vollrund geschnitzt und gefasst. Die geschnitzte<br />
Halbfigur zum Betrachter gerichtet mit<br />
original Fassung und Vergoldung.<br />
Provenienz:<br />
Gemäß Einlieferertradition aus der Sammlung Prof.<br />
Dr. Rudolf Leopold, Wien. (1290654) (13)<br />
€ 9.000 - € 11.000<br />
Sistrix<br />
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€ 4.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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546<br />
MARIA MIT DEM KINDE<br />
Höhe: 123 cm.<br />
Zentraleuropa, 19. Jahrhundert.<br />
In Holz geschnitzt, gefasst und vergoldet. Über gekantetem<br />
Stand im Kontrapost stehende Figur der<br />
Heiligen Mutter Gottes mit reich gefältetem Gewand,<br />
ihr Kind an ihrer Seite tragend und von einer Krone<br />
überfangen, die sie als Himmelskönigin auszeichnet.<br />
Das Jesuskind in spielerischer Bewegung mit lachendem<br />
Gesicht, das Gesicht der Mutter mit sanftem<br />
Blick, was die Gruppe in die Nähe der schönen Madonnen<br />
des 15. Jahrhunderts rückt. Vergleichbar ist<br />
etwa die „Maria mit dem Kind“ (Krumlov Maria mit<br />
Kind) in der Nationalgalerie in Prag und die Breslauer<br />
„Barmia mit dem Kind“ im Naradowe Museum in<br />
Warschau. Besch. (1291211) (1) (13)<br />
MADONNA AND CHILD<br />
Height: 123 cm.<br />
Central Europe, 19th century.<br />
Wood; carved, polychrome and gilt. Comparable is,<br />
for example, the “Madonna and Child” (so called<br />
Krumlov Madonna) held at the National Gallery in<br />
Prague and the “Breslau Barmia with the Child” in<br />
the Narodowe Museum in Warsaw. Damaged.<br />
€ 25.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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547<br />
CASPAR GRAS,<br />
1585 MEMMINGEN – 1674 SCHWAZ<br />
AUGSBURGER REITERFIGUR IN SILBER:<br />
KAISER LEOPOLD V<br />
Höhe der Reiterstatue: 9 cm.<br />
Gesamthöhe: 22,5 cm.<br />
Die Kleinplastik in Ausführung eines Reiterdenkmals,<br />
in Silber gegossen, die Rüstung vergoldet. Das Pferd<br />
mit angehobenem linkem Fuß, der Reiter aufrecht im<br />
Ganzharnisch, die Linke am Zügel, die Rechte hält ein<br />
ebenso vergoldetes Schwert. Der Kopf unbehelmt,<br />
mit langem Haar.<br />
Montiert auf einem längsoktogonalen flachen Sockel,<br />
der von einer Elfenbeinsäule getragen wird und wiederum<br />
einem gleichgestalteten, größeren Basissockel<br />
aufsteht. Die Sockel in Palisanderholz, mit Randeinlagen<br />
in Elfenbein, an den Wölbungen Schildpatt, das<br />
untere Sockelprofil im Wechsel von Elfenbein und<br />
Ebenholz.<br />
Zum Vergleich seien hier Werke des Caspar Gras genannt,<br />
der sehr ähnliche Reiterfiguren schuf, die sich<br />
in mehreren Museen von Rang befinden. Das Kunsthistorische<br />
Museum Wien besitzt eine Gruppe von<br />
Reitern, bezeichet als die Kaiser Ferdinand III, Leopold<br />
I sowie ein nicht identifiziertes Mitglied der<br />
Habsburger Herrscherfamilie. Bei H. Seling (s. Lit.)<br />
werden Augsburger Silberarbeiten mit diesem Thema<br />
aufgeführt (Kat.Nr. 586-593).<br />
Das Kunstobjekt in tadelloser Erhaltung. A.R.<br />
Literatur:<br />
Franz Caramelle, Caspar Gras. 1585-1674. Leben<br />
und Werk, Innsbruck 1972.<br />
Erich Egg, Gras, Kaspar, in: Neue Deutsche Biographie<br />
(NDB), Bd. 6, Berlin 1964, S. 745.<br />
Wilhelm Adolf Schmidt, Gras, Kaspar, in: Allgemeine<br />
Deutsche Biographie (ADB), Bd. 9, Leipzig 1879,<br />
S. 590.<br />
Helmut Seling, Die Kunst der Augsburger Goldschmiede<br />
1529-1868, München 1980.<br />
Manfred Leithe-Jasper, Renaissance Master Bronzes.<br />
From the Collection of the Kunsthistoisches Museum<br />
Vienna, Washington DC 1986. (1291246) (11)<br />
CASPAR GRAS,<br />
1585 MEMMINGEN – 1674 SCHWAZ<br />
SILVER AUGSBURG EQUESTRIAN FIGURE:<br />
EMPEROR LEOPOLD V<br />
Height of equestrian figure: 9 cm.<br />
Total height: 22.5 cm.<br />
Small sculpture of an equestrian figure, cast in silver,<br />
gilt armour.<br />
For comparison, works by Caspar Gras should be<br />
mentioned, who created very similar equestrian figures<br />
held in several museums of great importance.<br />
The Kunsthistorisches Museum in Vienna owns a<br />
group of equestrian figures, identified as Emperors<br />
Ferdinand III, Leopold I and an unidentified member<br />
of the Habsburg ruling family. H. Seling (see lit.) lists<br />
silver works from Augsburg with this subject (cat. no.<br />
586-93). In excellent condition.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 12.000 - € 15.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
zum Größenvergleich<br />
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548<br />
GROSSE SKULPTUR EINER SCHILDKRÖTE<br />
50 x 124 x 85 cm.<br />
Florenz, 18. Jahrhundert.<br />
In Carrara-Marmor gearbeitete naturalistisch gestaltete<br />
Figur einer vorwärts schreitenden Schildkröte, deren<br />
Oberfläche teils kursorisch behandelt wirkt. Ein ähnliches<br />
Objekt aus der Zeit kann man im Giardino di Boboli<br />
bewundern, nur dass dort auf der Schildkröte<br />
eine Bacchusfigur reitet, die als Wasserspeier fungiert.<br />
(1291573) (13)<br />
LARGE SCULPTURE OF A TORTOISE<br />
50 x 124 x 85 cm.<br />
Florence, 18th century.<br />
Naturalistic figure created in Carrara marble.<br />
€ 50.000 - € 60.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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113
549<br />
SCHÖNE EINFASSUNG EINES ÜBER DECKELTEN<br />
BRUNNENS (PUTEAL) AUS AURISINA-STEIN<br />
Gesamtmaße mit Keller und Abdeckplatte: 82 x 99 x<br />
99 cm, nur Grube: 61 x 68 x 68 cm, unterer Sockel:<br />
12 x 99 x 99 cm, kleinerer Sockel: 9 x 71 x 71 cm,<br />
Abdeckplatte: 11 x 68 x 68 cm.<br />
Italien, 10./ 11. Jahrhundert oder später.<br />
Ein runder Puteal mit vier fein dekorierten Abschnitten,<br />
die mit Pflanzenmotiven, Rosetten und stilisierten<br />
Tieren, darunter Pfauen Delfine und Greifen verziert<br />
sind. Die Pflanzen- und Tiermotive erinnern an byzantinische<br />
und orientalische Kreationen und sind ein<br />
außergewöhnliches Beispiel für die dekorative Ausführung.<br />
Erg. (1290574) (18)<br />
BEAUTIFUL SURROUND OF A LIDDED<br />
WELLHEAD (PUTEAL) IN AURISINA STONE<br />
Total dimensions with cellar and cover plate: 82 x 99<br />
x 99 cm, pit only: 61 x 68 x 68 cm, lower plinth: 12 x<br />
99 x 99 cm, smaller plinth: 9 x 71 x 71 cm, cover<br />
plate: 11 x 68 x 68 cm.<br />
Italy, 10th / 11th century or later.<br />
€ 22.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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550<br />
RÖMISCHER MARMORKOPF<br />
Höhe: 22 cm.<br />
Breite: 16 cm.<br />
Der äußerst fein in kristallinem Marmor gemeißelte<br />
Kopf entspricht stilistisch ganz der Zeit der Antoninischen<br />
Periode, des Zeitraumes zwischen 138 und 192,<br />
benannt nach den „Antoninischen“ Kaisern. Voran<br />
steht hier Antoninus Pius, der von 138 bis 161 regierte,<br />
gefolgt von Mark Aurel (161-180) und Lucius Verus<br />
(161-169). Gemeinsames Merkmal der männlichen<br />
Erscheinung ist der kurze Bart, der im Gegensatz zu<br />
den frühen Kaisern wie Augustus oder Cäsar eine gebildete<br />
Geistigkeit zum Ausdruck bringen sollte, nach<br />
dem Vorbild der Philosophen. Dies hat sowohl die Imperatorenbildnisse<br />
dieser Spätzeit sowie deren Münzbildnisse<br />
geprägt. Auch der uns vorliegende Marmorkopf<br />
zeigt dieses Erscheinungsbild. Zudem war der<br />
Bildhauer bemüht, auch die Milde eines Gesichtsausdrucks<br />
wiederzugeben, die für die „friedlichen Jahre“<br />
dieser Kaiserzeit stehen soll. Ein „Philosoph auf dem<br />
Imperatorenthron“ wurde etwa Marc Aurel genannt,<br />
dessen philosophische Werke auch heute noch gelesen<br />
werden. Dieses Idealbild übertrug sich auch auf<br />
männliche Porträtbildnisse der Zeit generell, als das<br />
zeittypische Gesicht, das nun auch bei höhergestellten<br />
Personen außerhalb der Kaiserfamilien zu finden ist.<br />
Der Typus findet sich auch schon bei Kaiser Hadrian (76-<br />
138), wie eine Büste dieses Herrschers im Saint-Raymond<br />
Museum Toulouse zeigt, die große Ähnlichkeit<br />
mit dem vorliegenden Kopf aufweist.<br />
So lässt sich hier kein bestimmtes Herrscherbildnis<br />
nennen. Viel eher handelt es sich wohl um ein Privatportrait,<br />
typisch für die Zeit um 130 bis 160. Hier ist<br />
das krauswellige Haar etwas lockerer gearbeitet, als<br />
die weitgehend geglätteten Partien des Gesichts<br />
oberhalb des Bartes, dessen Strähnen feiner ausgearbeitet,<br />
vielleicht auch etwas überarbeitet wurden. An<br />
der Rückseite ist eine Fehlstelle im Bereich des unteren<br />
Kopfhaares eingesetzt worden, womöglich schon<br />
im 18. oder 19. Jahrhundert. Ursprünglich war dem<br />
Kopf im 18. Jahrhundert ein inzwischen entfernter<br />
Büstenansatz angefügt worden.<br />
Provenienz:<br />
Französische Privatsammlung, Lyon. (1290143) (11)<br />
ROMAN MARBLE HEAD<br />
Height: 22 cm.<br />
Width: 16 cm.<br />
The head is caved in very fine crystalline marble and<br />
its style is typical for the Antonine Dynasty between<br />
138 and 192, named after the Antonine Emperors. A<br />
missing area on the back of the head, beneath the<br />
hairline was possibly mended during the 18th or 19th<br />
century. During the 18th century the head was also<br />
mounted on a bust, which has been removed since.<br />
Provenance:<br />
French private collection, Lyon.<br />
€ 150.000 - € 200.000<br />
Sistrix<br />
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551<br />
MARMORKOPF EINER RÖMISCHEN MATRONE<br />
Höhe: 34 cm.<br />
Gesamthöhe: 50 cm.<br />
Auf zylindrischen Sockel in hellbraunem Marmor<br />
montiert.<br />
Nach der Antike geschaffen. Die Dame trägt die hochfrisierte<br />
krause Kranzfrisur der Flavischen Epoche des<br />
1. Jahrhunderts, wie etwa die Domitia Longina, Gemahlin<br />
des Kaisers Domitian. Der Kopf in weißem<br />
Marmor gearbeitet, dessen Patina eine lebensnahe<br />
Gesichtsfarbe aufweist, das Haar braun eingefärbt.<br />
Abschürfungen an Wangen und Kinn, vor allem an der<br />
Nase vermitteln den Eindruck einer antiken Originalplastik.<br />
Sehr schöner Gesichtsausdruck und gute Ausführung<br />
des 19. Jahrhunderts. A. R. (12918114) (11)<br />
MARBLE HEAD OF A ROMAN MATRON<br />
Height: 34 cm.<br />
Total height: 50 cm.<br />
On cylindrical base in light brown marble.<br />
Beautiful facial expression and good execution of the<br />
19th century.<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
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zum Größenvergleich<br />
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552<br />
PERSISCHER TEMPELTÜRBESCHLAG<br />
Durchmesser der Buckelplatte: 18,5 cm.<br />
Gesamthöhe mit modernem Standsockel: 23,5 cm.<br />
Persisches Reich, 17. Jahrhundert.<br />
Bronze, goldtauschiert. Halbkugelig gewölbt mit umziehendem<br />
Rand sowie großem Hängering. Florale<br />
Golddekoration mit Blattwerk und Chrysanthemenblüten.<br />
(†) (1290153) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
553<br />
MEDAILLE AUF KÖNIG LUDWIG XIV<br />
Durchmesser: 5,5 cm.<br />
Frankreich, 1663.<br />
Silber, geprägt. Die Medaille gefertigt von Jean Varin<br />
(1607-1672).<br />
Inschrift: „LVD[ovicus].XIIII.D[ei].G[ratia].FR[anciae].<br />
ET.NAV[arrae].REX“. (Ludwig XIV, bei Gottes Gnaden,<br />
König von Frankreich und Navarra); verso (am Rand)<br />
„NVLLA DIES SVB ME NATOQVE HAEC FOEDERA<br />
RVMPET“ (An keinem Tag unter mir und meinem<br />
Sohn wir diese Allianz gebrochen; (unten) „FOEDERE<br />
HELVETICO INSTAVRATO MDCLXIII“ (Erneuerung<br />
der Schweizer Allianz 1663).<br />
Anmerkung:<br />
Vgl. Eine gleiche Medaille wird vom Metropolitan<br />
Museum New York unter der Inv.Nr. 60.55.40 verwahrt.<br />
(1290853) (1) (13)<br />
€ 1.200 - € 1.600<br />
Sistrix<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
INFO | BIETEN<br />
554<br />
BAROCKES WEIHWASSERBECKEN<br />
Höhe: 25,2 cm.<br />
Rom, um 1720.<br />
Bronze, gegossen, ziseliert und vergoldet. Symmetrischer<br />
architektonischer Aufbau mit bandelwerkartig<br />
geschwungenen, kannelierten Pilastern, deren<br />
Muschelungen ein Relief von Christus mit Agnus Dei<br />
zeigen, eingestellt in bewegter Kartusche. Das Weihwasserbecken<br />
mit gemuscheltem Dekor anmontiert<br />
(eine Mutter fehlend). (12901128) (13)<br />
€ 800 - € 1.200<br />
Sistrix<br />
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555<br />
PAAR BAROCK-LEUCHTER<br />
Höhe: 28 cm.<br />
Flandern, 1640.<br />
Messingbronze, gegossen, ziseliert und graviert. Über<br />
sechseckigem Grund der profilierte Fuß mit weiter<br />
Traufschale, diese mit Cherubimköpfen gegossen.<br />
Darüber mehrfach genodeter Schaft und weite Tülle.<br />
Fuß graviert, mit einem gravierten Zeichen in Wappenkartusche<br />
und drumherum angeordneter Datierung<br />
„1640“ sowie mit darunterliegender, spät sekundärer<br />
Datierung anlässlich eines vermuteten Geschenkes<br />
von „1700“. Alters- und Gebrauchssp. (†) (1290123)<br />
(13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
556<br />
PAAR QUALITÄTVOLLE TISCH- ODER<br />
ALTARLEUCHTER DER SPÄTRENAISSANCE<br />
Höhe: 32 cm.<br />
Fußbreite: 14 cm.<br />
Wohl Holland, um 1600.<br />
Helle messingfarbene Bronze, wohl ehemals vergoldet.<br />
Jeweils dreiseitiger, reich im Relief dekorierter Fuß<br />
auf drei Kugelfüßen mit Kymation-Fries an der Unterseite.<br />
Der Sockel nach oben im Schwung sich verjüngend,<br />
darauf zepterförmiger Schaft mit vasenförmigem<br />
Zwischennodus sowie Blattnodi. Randgelappte<br />
Wachsschale sowie darüberstehende zylindrische Tüllen<br />
mit kehligen Profilen. Besonders reich die Sockel<br />
allseitig mit Masken und Blattbögen dekoriert.<br />
(12912416) (11)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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121
557<br />
NÜRNBERGER AKELEIPOKAL<br />
Höhe: 34,2 cm.<br />
Gewicht: 295 g.<br />
An Mündung punziert mit Nürnberger Beschau<br />
und Meistermarke Philipp Plappert.<br />
Nürnberg, Mitte 17. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, geschnitten, ziseliert und teilvergoldet.<br />
Über gebuckeltem Stand der Vasenschaft und<br />
der horizontal geschnürte Korpus mit ausladenden<br />
Buckelungen. Stülpdeckel mit hoher Akeleivase.<br />
(1290806) (13)<br />
NUREMBERG COLUMBINE CUP<br />
Height: 34.2 cm.<br />
Weight: 295 g.<br />
Mouth hallmarked with Nuremberg city mark<br />
and maker´s mark for Philipp Plappert.<br />
Nuremberg, mid-17th century.<br />
Silver; wrought, cut, chased and parcel-gilt.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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558<br />
SCHWEINFURTER ZUNFTBECHER<br />
Höhe: 9,6 cm.<br />
Gewicht: 177 g.<br />
Bodenseitige doppelte Meistermarke für Johann<br />
Michael Hahn, geb. 1714 in Schweinfurt (Rosenberg<br />
4533).<br />
Schweinfurt, erste Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, vergoldet. Über hohem Standring<br />
leicht konisch auslaufender Korpus mit profilierter<br />
Mündung und umlaufendem Schlangenhautdekor.<br />
Bodenseitig graviert „Thomas Schäffer“ und datiert<br />
„1741“, sowie graviertem bekröntem Stiefel mit vegetabilem<br />
Unterfang. (1290805) (13)<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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559<br />
LEIPZIGER GEDECKELTER KUGELFUSSBECHER<br />
Höhe: 16 cm.<br />
Gewicht: 205 g.<br />
Bodenseitig punziert mit Leipziger Beschau und<br />
Meistermarke Franz Finsinger (Meister 1650),<br />
Rosenberg 3046. Wandung mit Repunzierung.<br />
Leipzig, zweite Hälfte 17. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, ziseliert. Über drei Kugelfußen der<br />
leicht konisch auslaufende Korpus mit sächsischen<br />
Herrscherbildnissen in stehenden Ovalkartuschen mit<br />
Fruchtgehängen alternierend. Dargestellt sind: Johann<br />
Georg I (1585-1656), Johann Georg II (1613-1680) und<br />
Johann Georg III (1647-1691). Stülpdeckel mit Kugelhandhabe,<br />
Landschaftskartuschen und getriebenen<br />
barocken Früchten. (1290804) (13)<br />
€ 2.000 - € 3.000<br />
Sistrix<br />
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557<br />
559<br />
558
560<br />
AUGSBURGER BAROCK-PLATTE<br />
40,5 x 36 cm.<br />
Gewicht: 660 g.<br />
Rand punziert mit Augsburger Beschau und Meistermarke<br />
Anton Grill (wohl 1669-1700), Rosenberg 657.<br />
Augsburg, Ende 17. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, vergoldet. Ovale Form mit gelapptem<br />
Rand, große getriebene Früchte, zentrale Kartusche<br />
mit Liebespaar in Landschaft.<br />
Anmerkung:<br />
Vgl. Eine Schüssel von Anton Grill befindet sich laut<br />
Rosenberg in der Schatzkammer München.<br />
Vgl. In der Sammlung des Grafen Emanuel Andrássy<br />
befand sich eine 36,2 cm breite Silberschale mit ähnlicher<br />
Motivig, die 1884 in einer Silberausstellung in<br />
Budapest gezeigt wurde. (1290803) (13)<br />
€ 8.500 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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561<br />
ABENDMAHLSKELCH<br />
Höhe: 26 cm.<br />
Gewicht: 638 g.<br />
Italien, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
In Kupfer getrieben, versilbert und vergoldet. Passiger<br />
Stand mit reliefierten barocken Fruchtgebinden und<br />
Cherubim. Balusterschaft mit Fruchtfestons. Konisch<br />
auslaufende teilversilberte Kuppa mit Rocaille- und<br />
Traubenzier auf den Inhalt des Kelches anspielend.<br />
Minimal berieben, oxidiert und gedellt.<br />
(1290844) (1) (13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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562<br />
PARISER SOUPIÈRE<br />
Höhe: 32 cm.<br />
Gewicht: ca. 5800 g.<br />
Punziert: Pariser Feingehalt für Pariser Silber von<br />
1819-1838.<br />
Paris, 1819-1838.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Über vier Rollwerkfüßen<br />
der gebauchte mit Zügen versehen Korpus<br />
mit stark plastischem Ranken- und Blütendekor. Wandung<br />
mit Kartusche und plastischem Monogramm<br />
„ISP“. Kurzseiten mit Asthenkeln. Einsatz ebenfalls<br />
in Silber und gemuschelten Handhaben. Gelappter<br />
Deckel mit Zügen und plastischem gegossenen aufmontiertem<br />
Blütengebinde als Knauf. Alters- und<br />
Gebrauchssp., Montierung etwas locker. (†)<br />
(12901211)<br />
PARIS SOUP TUREEN<br />
Height: 32 cm.<br />
Weight: ca. 5800 g.<br />
Hallmarked: Paris city mark for 1819-1838.<br />
Paris, 1819-1838.<br />
Silver; wrought, cast, chased. Signs of ageing and<br />
wear. Mounting slightly loose. (†)<br />
€ 22.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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563<br />
BAROCKER SILBERBECHER<br />
Höhe: 10,6 cm.<br />
Gewicht: 122 g.<br />
Bodenseitig punziert: Beschauzeichen (wohl Berlin<br />
mit A) und Meistermarke „CPS“.<br />
Wohl Berlin, erste Hälfte 18. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben und ziseliert. Gefußte Glockenform<br />
mit getriebenem Rocailledekor. (1280202) (13)<br />
€ 400 - € 600<br />
Sistrix<br />
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125
564<br />
SILBERNE TABAKDOSE<br />
Durchmesser: 8 cm.<br />
Höhe: 2,4 cm.<br />
Am Boden mehrfach legiertes Monogramm, von<br />
Palmblattkranz umzogen, darüber Markisenkrone.<br />
Mit Gravur nach dem Stich von Hendrick Goltzius<br />
(1558-1617) mit entsprechender Aufschrift „Quis evadet“,<br />
in der Bedeutung „Wer entrinnt (dem Tode)“. Das<br />
Memento mori-Motiv zeigt einen Putto zwischen<br />
Rauchgefäß und Blumenvase über einen Totenschädel<br />
gebeugt, in den Händen eine Schale mit Seifenblasen.<br />
Seitlich feine Profile ohne Silbermarken, daher wohl in<br />
hocharistrokratischem Auftrag gefertigt. Auf speziell<br />
gefertigtem Aufsteller eingelegt.<br />
Anmerkung:<br />
2017 wurde bei Sotheby´s eine identische, jedoch in<br />
Gold gefertigte Dose verauktioniert (Durchmesser:<br />
8,7 cm. 207 g).<br />
Der Stich, welcher der Darstellung zum Vorbild vorlag<br />
wurde von Hendrick Goltzius gefertigt. Interessanterweise<br />
ist die Darstellung auf beiden der bekannten<br />
Dosen seitenverkehrt erfolgt, was vermuten lässt,<br />
dass sie bereits auf eine Vorzeichnung des Stiches<br />
zurückgehen könnten. Der Stich entstand etwa 1590,<br />
womit die Datierung der Dosen in das späte 16. und<br />
beginnende 17. Jahrhundert zu setzen ist. Die Golddose<br />
erzielte bei Sotheby's einen Preis von 62.500<br />
Pfund.<br />
Literatur:<br />
Sotheby´s, London, From Earth to Fire, European<br />
Ceramics, Silver & Objects of Vertu, 04.05.2017.<br />
(1280526) (11)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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565<br />
AUGSBURGER DECKELTERRINE<br />
Höhe: 24 cm.<br />
Gewicht: 1212 g.<br />
Beide Teile mit Augsburger Pyr, Tremolierstich und<br />
Meistermarke JCD für Johann Christoph Drentwett<br />
(gest. 1763).<br />
Augsburg, um 1750.<br />
Silber, getrieben, ziseliert, gegossen, teilvergoldet. Auf<br />
vier gegossenen gemuschelten Füßen der bombierte<br />
Korpus mit geschweiften Zügen. Steckdeckel mit<br />
fruktalem Knauf. Seitlich gemuschelte Handhaben.<br />
Minimal gedellt. Schauseitig mit graviertem Monogramm<br />
„BNL“. (1290952) (13)<br />
€ 6.000 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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127
566<br />
HOHER PRUNKPOKAL<br />
Höhe: 54 cm.<br />
Gewicht: 1060 g.<br />
An verschiedenen Stellen mit an Nürnberg<br />
erinnernden Fantasiepunzen.<br />
Deutschland, 19. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Gebuckelter<br />
Hohlfuß, Schaft mit Fischblasen balustriert, Korpus<br />
mit gestuften Buckeln und Bandelwerkdekor. Steckdeckel<br />
mit Cherubim und Fruchtstücken auf Buckel<br />
und Maienzier. (1291203) (1) (13)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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567<br />
BERGKRISTALLSALIÈRE<br />
Standring mit verschlagener Punze.<br />
Höhe: 21 cm.<br />
Wien, 19. Jahrhundert.<br />
Über leicht konischem Fuß die profilierte Basis mit<br />
Hermenspangendekor und aufsitzendem facettiertem<br />
Bergkristallelement, dem eine Mannesfigur mit polychrom<br />
emailliertem Blattwerk aufsitzt. Dieser über<br />
seinem Kopf eine Bergkristallkuppa mit umlaufendem<br />
ziseliertem Ormolu- und Emaildekor tragend.<br />
(12917918) (1) (13)<br />
€ 6.500 - € 8.000<br />
Sistrix<br />
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568<br />
DECKELPOKAL MIT SZENEN<br />
DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Höhe: 44,5 cm.<br />
Gewicht: 957 g.<br />
Auf dem Fuß mit historisierenden Punzen.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, besonders fein graviert und ziseliert.<br />
Runder kannelierter Stand mit gewölbtem Fuß. Gezüngelter<br />
Nodus an Schaft. Birnförmiger Korpus mit<br />
feinem figürlichem Dekor in Landschaft in drei Registern.<br />
Steckdeckel mit Pfeifenornamentband und bekrönendem<br />
Putto mit Stock und Dreispitz. Wandung<br />
mit Inschrift: „SANS PAIN SANS VIN L‘AMOUR N‘EST<br />
RIEN L‘MOULT FEBRIS“. Etwas gedellt.<br />
(1290956) (13)<br />
€ 2.600 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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569<br />
SILBERPLATTE AUF MIGUEL DE CERVANTES<br />
Durchmesser: 80 cm.<br />
Gewicht: 1900 g.<br />
Fahne mit drei Pseudopunzen.<br />
Spanien, 19. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, ziseliert. Sehr weiter Spiegel mit leicht<br />
ansteigendem Bord und horizontaler Fahne. Zentraler<br />
Lorbeerblatttondo mit eingestelltem, nach links gerichtetem<br />
Brustportrait des bekannten Schriftstellers<br />
Miguel de Cervantes (1547-1616). Um ihn herum angeordnet<br />
trapezförmige Kartuschen mit Szenen aus<br />
seinem Hauptwerk El ingenioso Hidalgo Don Quijote<br />
de la Mancha, dessen erster Teil 1605 erschien. Fahne<br />
mit plastischem Rankenwerk. (12918021) (1) (13)<br />
SILVER PLATTER OF MIGUEL DE CERVANTES<br />
Diameter: 80 cm.<br />
Weight: 1900 g.<br />
Flag with three pseudo hallmarks.<br />
Spain, 19th century.<br />
Silver; wrought and chased. Central laurel leaf tondo<br />
with inset half-length portrait to the left of the famous<br />
writer Miguel de Cervantes (1547-1616).<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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570<br />
SILBERNER STANGENKRUG<br />
Höhe: 33,5 cm.<br />
Gewicht:<br />
Fuß und Boden punziert unter anderem mit niederländlischer<br />
Importpunze (1814 - 1893).<br />
Vor 1893.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Über rundem<br />
Standring mit Wulstfuß der leicht konisch auslaufende<br />
Stangenkorpus mit Steckscharnierdeckel und C-Handhabe,<br />
sowie à jour gearbeiteter Daumenrast. Horizontal<br />
durch Ornament- und Tondierbänder gegliederter<br />
Dekor mit architektonischen Darstellungen und Bandelwerk.<br />
Gestufter Deckel mit profiliertem Kugelknauf.<br />
Gedrehte Bänder mit plastischem Laubdekor an der<br />
gekanteten Handhabe. Der Krug erinnert an hanseatische<br />
Gefäße des 16. Jahrhunderts. (1290958) (13)<br />
€ 3.500 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
571<br />
SILBERNER PRUNKDECKELPOKAL<br />
Höhe: 87,5 cm.<br />
Gewicht: 4100 g.<br />
Standring mit Fantasie- und Repunzierungsmarken.<br />
Silber, getrieben, partiell vergoldet, gegossen und<br />
ziseliert. Gewölbter, ornamental und mit Maskarons<br />
verzierter Fuß mit darüber liegendem Spuhlenschaft<br />
sowie ein Balusterschaft, der von Zierspangen und<br />
Maskarons umzogen wird. Korpus konisch auslaufend<br />
mit zentraler Schnürung. Die Schnürung mit<br />
architektonischen Reliefs und figürlicher Treibarbeit<br />
inmitten der Architektur, darüber Bandelwerkdekor.<br />
Stülpdeckel mit balustriertem Aufsatz und figürlichem<br />
Knauf eines geharnischten Mannes. Minimal besch.<br />
(12918020) (1) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
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131
572<br />
HÖFISCHES SILBERENSEMBLE<br />
Höhe: 65 und 22,5 cm.<br />
Ohne für uns erkennbare Marken. Entwurf und Ausführung<br />
gemäß Einlieferertradition: Adolf Halbreiter<br />
(1839 Rosenheim – 1898 München).<br />
München, um 1883.<br />
Vierteiliges vergoldetes Silberensemble in Silber bestehend<br />
aus zwei Etagèren und zwei Fußschalen.<br />
Zu dem Ensemble gehörte eine Girandole, die mit AH<br />
für Adolf Halbreiter gestempelt wurde, wobei höfische<br />
Aufträge oft nicht gestempelt wurden.<br />
Adolf Halbreiter war nach Silberschmiedelehre, Studium<br />
an der Akademie in München und anschließend in<br />
Paris bei der berühmten Firma Christofle tätig. 1872<br />
gründete er eine eigene Werkstatt in München. Durch<br />
Vermittlung von Lenbach, erhielt er bedeutende öffentliche<br />
und private Aufträge. Seine Hauptwerke sind<br />
der große Lüster im Münchner Rathaus und der Tafelaufsatz<br />
Ludwigs II für die Universität Würzburg.<br />
Die zwei als Etagèren gearbeiteten Aufsätze zeigen<br />
figürliche Bekrönungen, die kleineren Aufsatzpaare<br />
bestehen dagegen aus gefußten Schalen. Ehemals<br />
war das Ensemble zugehörig zu einer Girandole, die<br />
Halbreiter für den Prinzen Arnulph von Bayern geschaffen<br />
hat. Er ist beschrieben und abgebildet in der<br />
Zeitschrift des Kunstgewerbevereins München 1883<br />
(Abb. 30, S. 92) und wurde auf der Internationalen<br />
Kunstausstellung in München im gleichen Jahr präsentiert.<br />
COURTLY SILVER SET<br />
Height: 65 and 22.5 cm.<br />
According to the tradition of the consignor the design<br />
and execution by: Adolf Halbreiter (1839 Rosenheim<br />
– 1898 Munich).<br />
Munich, ca. 1883.<br />
Four-part gilt-silver set comprising two étagères and<br />
two footed bowls. The set included a girandole, which<br />
was stamped AH for Adolf Halweiter, although court<br />
orders were not often stamped. Through the mediation<br />
of Lenbach, he received important public and private<br />
commissions. His major works include a large<br />
chandelier in the Munich Town Hall and the centerpiece<br />
of Ludwig II for the University of Würzburg. The<br />
set was formerly part of a girandole that Halweiter<br />
created for Prince Arnulf of Bavaria. It is described and<br />
illustrated in the journal of the Kunstgewerbeverein<br />
Munich in 1883 (fig. 30, p. 92) and was presented at<br />
the international art exhibition in Munich in the same<br />
year.<br />
Provenance according to the tradition of the sellers:<br />
House of Wittelsbach.<br />
€ 60.000 - € 80.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
Provenienz laut Einlieferertradition:<br />
Haus Wittelsbach. (1290801) (13)<br />
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135
573<br />
KARAFFE MIT SILBERMONTIERUNG<br />
Höhe: 36,2 cm.<br />
Gewicht inkl. Fremdmaterialien: 1195 g.<br />
Keine für uns erkennbaren Punzen.<br />
Deutschland, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Silber, gegossen, getrieben, geschnitten und gedrückt.<br />
Über vierpassigem Stand der geschnittene Glaskorpus<br />
in gestauchter Kugelform mit symmetrischem manieristischem<br />
Grotesken- und Schwanendekor. Offen gearbeitete<br />
Handhabe gebildet aus Rocaillen und Akanthusblattdekor.<br />
Schwanentülle mit Scharnierdeckel mit<br />
diamantiertem Ananasknauf. (12909510) (13)<br />
€ 2.500 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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574<br />
SILBERNE DECKELKANNE<br />
Höhe: 33,2 cm.<br />
Gewicht: 937 g.<br />
Keine für uns erkennbaren Punzen.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert und teilvergoldet.<br />
Über gewulstetem Rundfuß ein von barocken Spangen<br />
gesäumter kurzer Schaft. Korpus in gestauchter Kugelform<br />
mit beidseitigen figürlichen Flachreliefs. Aus Voluten<br />
gebildete Handhabe an der gedeckelten Schnabeltülle<br />
ansetzend. Figürlicher Amorettenaufsatz.<br />
(1290957) (13)<br />
€ 3.000 - € 5.000<br />
Sistrix<br />
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575<br />
TURBOSCHNECKENPOKAL<br />
Höhe: 23,5 cm.<br />
Gewicht: 777 g.<br />
Fuß dreifach punziert mit historisierenden Stempeln.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Montierte und polierte Turboschnecke. Diese in maritime<br />
Montierung eingebunden, die teils barocke Anklänge<br />
erkennen lässt und teils schon Jugendstildekor<br />
aufweist. Runder Stand mit konzentrischem Dekor,<br />
Schaft als vollplastische Nereide gestaltet. Diese den<br />
Korpus aus Turboschnecke haltend, der eine weitere<br />
Figur mit Schilfrohr aufsitzt. Das Schilfrohr separat<br />
eingesteckt. (1290951) (13)<br />
€ 6.500 - € 7.500 INFO | BIETEN<br />
Sistrix
576<br />
VIER LONDONER LEGUMIÈRES<br />
Höhe: 18,5 cm.<br />
Gesamtgewicht: ca. 8000 g.<br />
Jeweils punziert: Lion passant, Meistermarke Paul<br />
Storr (ab 1793), date letter „T“ für 1814.<br />
London, 1814.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert. Über rechteckigem<br />
Stand vier Schalen jeweils mit eingezogenen und<br />
mit Zungenfries gesäumten Kanten. Steckdeckel mit<br />
Zungenfriesprofil und Astbügelhenkel über Akanthusblattdekor.<br />
Alters- und Gebrauchssp. (†) (1290122)<br />
(13)<br />
FOUR LONDON LEGUMIÈRES<br />
Height: 18.5 cm.<br />
Total weight: ca. 8000 g.<br />
Each hallmarked: Lion passant, maker´s mark Paul<br />
Storr (from 1793), date letter “T” for 1814.<br />
London, 1814.<br />
Silver; wrought, cast, chased. Signs of ageing and<br />
wear. (†)<br />
€ 40.000 - € 45.000<br />
Sistrix<br />
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577<br />
JAGDLICHER SILBERPOKAL<br />
Höhe: 34,5 cm.<br />
Gewicht: 851 g.<br />
Standring punziert „Hossauer Berlin“, 12 Lot,<br />
Stadtmarke sowie Jahresmarke „G“.<br />
Berlin, 19. Jahrhundert.<br />
Silber, gedrückt, getrieben, gegossen, ziseliert, innen<br />
vergoldet. Inschrift auf dem Schriftband am Hals<br />
„Steeple-Chase am XVten October MDCCCL“. Auf<br />
schmalem Standring der von Akanthuszier begleitete<br />
Trompetenfuß mit Zungenfries, Eichenlaubnodus und<br />
aufliegendem, naturalistisch gestalteten Horn mit<br />
Akanthuszier und weit ausschwingender Mündung<br />
mit Eichen- und Lorbeerlaubrelief. (†)<br />
Anmerkung:<br />
Bei dem raren uns vorliegenden Objekt handelt es sich<br />
um das einzige im original bekannte Trinkhorn von<br />
Johann George Hossauer (1794-1874). Ein weiteres<br />
Trinkhorn für den Sieger des Pferderennens in Ratibor<br />
am 29. September 1855, ist lediglich urkundlich belegt.<br />
Der Inschrift zufolge war das vorliegende Trinkhorn eine<br />
Ehrengabe für den Sieger eines Pferderennens in England<br />
am 15. Oktober 1850.<br />
Literatur:<br />
Melitta Jonas, Gold und Silber für den König -Johann<br />
George Hossauer (1794-1874) Goldschmied Sr. Majestät<br />
des Königs, Berlin 1998, ganzseitige Abbildung auf<br />
S. 200 Katalognummer 89. (12901224) (13)<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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578<br />
TAFELAUFSATZ IM STILE DER GOTIK ALS<br />
FLUGPREIS FÜR DEN DEUTSCHEN RUNDFLUG<br />
BERLIN-TEMPELHOF<br />
1925 für den Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur<br />
Richard Dietrich aus Mannheim 1925<br />
Gewicht: 3200 g.<br />
Durchmesser: 50 cm.<br />
Höhe: 30 cm.<br />
Maße des Koffers: 55 x 55 x 40 cm.<br />
800, Halbmond, Krone, Firmenzeichen „n“ im<br />
Wappenschild.<br />
Mannheim, 1925.<br />
Flache, neugotische Buckelschale mit strahlenartigen<br />
Zügen, getragen von vier wappentragenden, zähnefletschenden,<br />
fein naturalistisch ausgeführten Löwen,<br />
in der Mitte bekrönt von einem Pelikan, seine Jungen<br />
nährend; vergoldet (berieben). Um den Pelikan herum<br />
durch graviert: „Ehrenpreis der Stadt Stuttgart für den<br />
deutschen Rundflug, 31. Mai - 9. Juni 1925“. Im originalen,<br />
lederbezogenen und mit grünem Samt und grüner<br />
Seide ausgeschlagenem Aufbewahrungskoffer<br />
(die Seide beschädigt, der Koffer mit fehlendem Tragegriff),<br />
im Kofferdeckel innen beschriftet: „Deutscher<br />
Rundflug / Ehrenpreis / Stadt Stuttgart“.<br />
Beigegeben das von Richard Dietrich verfasste Buch<br />
„Im Flug über ein halbes Jahrhundert“, in welchem der<br />
Wettbewerbsflug 1925, der von Berlin-Tempelhof aus<br />
startete und auch dort endete, auf den Seiten 243-248<br />
beschrieben, und der Tafelaufsatz erwähnt wird. „Seit<br />
damals steht neben anderen Trophäen der Preis der<br />
Stadt Stuttgart, ein prächtiger Tafelaufsatz, in meiner<br />
häuslichen Fliegerecke“.<br />
Richard Dietrich (1894-1945) wurde in Mannheim geboren<br />
und starb im sowjetischen NKDW-Lager Fünfeichen.<br />
Er begann mit 18 Jahren eine Flugausbildung<br />
1912 trat er als Volontär bei der Firma Hanuschke in<br />
Johannistal ein. Am 8. November 1913 erhielt er seinen<br />
Flugschein. Er gehörte zu den sogenannten Alten<br />
Adlern, den 817 Flugpionieren, die schon vor Ausbruch<br />
des Ersten Weltkrieges die Flugzeugführerprüfung<br />
bestanden. Im Ersten Weltkrieg diente er in<br />
verschiedenen Fliegerabteilungen an der Westfront<br />
und in Rumänien. Nach dem Kriegsende arbeitete er<br />
als Versuchsflieger im Flugzeugmotorenwerk Rhemag.<br />
Er konstruierte heimlich in einer Hinterhofwerkstatt in<br />
Mannheim einen Nachbau des Jagdflugzeuges Fokker<br />
D. VII, das als DP I Sperber bezeichnet wurde und am<br />
5. Mai 1922 (dem Tag der Aufhebung des alliierten<br />
Bauverbots) zu seinem Erstflug startete. Im Jahre 1922<br />
gründete Dietrich in Mannheim die Richard Dietrich<br />
Flugzeugbau GmbH. 1923 entstand aus dieser und<br />
den dem Belgier Anatole Gobiet gehörenden Motorenwerken<br />
A. Gobiet & Co. in Kassel und Rotenburg an<br />
der Fulda die Dietrich-Gobiet Flugzeugbau. Später arbeitete<br />
Dietrich für die MIAG Mühlenbau & Industrie<br />
AG in Braunschweig, die auch eine Abteilung für Flugzeugbau<br />
hatte, und konstruierte dort 1933 den Sportdoppeldecker<br />
MD 12, und nach Wien zur Amme-<br />
Luther-Secke-Werk-GmbH, wo er von der sowjetischen<br />
Besatzungsmacht verhaftet wurde. Wie sich später<br />
herausstellte, starb er am 28. Dezember 1945 im<br />
Speziallager Nr. 9 Fünfeichen des sowjetischen Geheimdienstes<br />
NKWD. (†)<br />
Anmerkung:<br />
Die Firma Neresheimer wurde 1890 in Hanau zur<br />
Herstellung von „Kunstgewerblichen Gegenständen,<br />
modernen und antiken Geräten, altdeutschen, holländischen<br />
und französischen Silbergeräten, Prunkgegenständen.“<br />
gegründet, und besteht in der Nyachfolge<br />
des Dr. Bauer dort noch heute.<br />
Literatur:<br />
Richard Dietrich, Im Flug über ein halbes Jahrhundert,<br />
Gütersloh 1942 (mit Schilderung seines Werdegangs<br />
und zahlreichen Abbildungen).<br />
Tafel- und Schausilber des Historismus aus Hanau,<br />
Wasmuth, Tübingen 1992, S. 196 u. Bildtafel 123 mit<br />
Abbildung einer gleichen Schale. (12901215) (10)<br />
GOTHIC-STYLE CENTREPIECE AS AN AIRFARE<br />
FOR THE GERMAN SIGHTSEEING FLIGHT<br />
BERLIN-TEMPELHOF<br />
1925 for the aviation pioneer and aeronautical engineer<br />
Richard Dietrich from Mannheim 1925.<br />
Weight: 3200 g.<br />
Diameter: 50 cm.<br />
Height: 30 cm.<br />
Dimensions of the suitcase: 55 x 55 x 40 cm.<br />
800, crescent moon, crown, company logo “n” in<br />
shield.<br />
Mannheim, 1925. (†)<br />
Notes:<br />
The Neresheimer company was founded in Hanau in<br />
1890 for the production of arts and crafts objects,<br />
modern and antique utensils, old German, Dutch and<br />
French silver utensils, ornamental objects and still<br />
exists there today as the successor to Dr Bauer.<br />
Literature:<br />
Richard Dietrich, In Flight over Half a Century,<br />
Güters loh 1942 (with a description of his career<br />
and numerous illustrations).<br />
Historicist table and display silver from Hanau,<br />
Wasmuth, Tübingen 1992, p. 196 and plate 123 with<br />
an illustration of the same bowl.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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141
579<br />
ZWÖLF KAISERLICHE SILBERTELLER<br />
Durchmesser jeweils: 26,5 cm.<br />
Gewicht: 781 - 804 g,<br />
Gesamtgewicht: 9479 g.<br />
Bodenseitig datiert, mit Gewichtsangabe versehen,<br />
800er Feingehalt, Halbmond und Krone, Meistermarke<br />
Gebr. Friedländer.<br />
Berlin, 1916.<br />
Silber, getrieben, ziseliert, Fahne mit zisiliertem Monogramm<br />
„WR“ (für Wilhelmus Rex) mit Kaiserkrone.<br />
Teller dieses Silberservices, dessen andere Teile unter<br />
anderem im Schloss Huis Doorn sowie in der Silberkammer<br />
im Schloss Charlottenburg in Berlin aufbewahrt<br />
werden, wurden auch von Johann Wagner &<br />
Söhne sowie von David Vollgold & Söhne gefertigt.<br />
Provenienz:<br />
Kaiser Wilhelm II, mit vollem Namen Friedrich Wilhelm<br />
Viktor Albert von Preußen, geboren am 27. Januar 1859<br />
in Berlin; gestorben 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande.<br />
Von 1888 bis 1918 Kaiser von Deutschland und König<br />
von Preußen.<br />
Süddeutsche Privatsammlung.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Kronschatz und Silberkammer der Hohenzollern,<br />
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg,<br />
Berlin 2010.<br />
Vgl. Kaiserliches Gold und Silber. Schätze der Hohenzollern<br />
aus dem Schloß Huis Doorn, Berlin 1986.<br />
Vgl. Kaiserlicher Kunstbesitz. Aus dem holländischen<br />
Exil Haus Doorn, Berlin 1991. (1290171) (13)<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
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580<br />
NÜRNBERGER WEINPROBIERSCHALE<br />
6,3 x 9,1 x 21,2 cm.<br />
Gewicht: 241 g.<br />
Neben Handhabe Nürnberger Beschau und Meistermarke<br />
Siegmund Bierfreund (1654-1702).<br />
Nürnberg, 17. Jahrhundert.<br />
Silber, getrieben, gegossen, vergoldet. Ovaler Stand<br />
mit fein punzierten symmetrischen Blüten. Passige<br />
stark bombierte Wandung und seitlich ansetzenden<br />
gegossenen Rankenhandhaben. Die feinen Blütenblätter<br />
aufwändig punziert.<br />
Literatur:<br />
Vgl. Nürnberger Goldschmiedekunst 1541-1868, Bd.<br />
I, Nürnberg 2007, S. 60, MZ0068. (1290955) (13)<br />
€ 2.400 - € 2.600<br />
Sistrix<br />
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581<br />
EXQUISITES PARISER VERMEILSERVICE<br />
Höhe des Samowars inkl. Rechaud: 53,5 cm.<br />
Gesamtgewicht inkl. Fremdmaterialien: ca. 13000 g.<br />
Jeweils punziert: G. Keller Paris und Meistermarke<br />
„GK“ (Gustave Keller, 1881-1922, rue de Turbigo).<br />
Paris, 1881 – 1922.<br />
Silber, getrieben, gegossen, ziseliert und vergoldet.<br />
Das aufwändig im Régence-Stil gearbeitete Service<br />
bestehend aus einem Samovar auf Rechaud, einer<br />
Kaffeekanne, einer Schokoladekanne, einer Teekanne,<br />
einer Aufsatzschale, einer Konfektschale, Milchkännchen<br />
und Zuckerdose. Mit ziseliertem ligiertem Monogramm<br />
versehen. (1290524) (13)<br />
EXQUISITE PARISIAN VERMEIL SET<br />
Height of samovar incl. réchaud: 53.5 cm.<br />
Total weight incl. other materials: ca. 13000 g.<br />
Each hallmarked: G. Keller Paris and maker´s mark<br />
“GK” (Gustave Keller, 1881-1922, rue de Turbigo).<br />
Paris, 1881 – 1922.<br />
€ 12.000 - € 14.000<br />
Sistrix<br />
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143
582<br />
BAROCKE GLASFLASCHE<br />
Höhe: 23 cm.<br />
Schlesien, um 1730.<br />
Vierkantige Glasflasche mit reichem Glasschliff- und<br />
schnitt. Stöpsel mit Silberummantelung und aufseitigem<br />
bekrönten Wappen mit steigendem Löwen sowie<br />
Silbermanschette. Glasflasche frontseitig mit großer<br />
Kartusche mit allegorischer Figur, ein Füllhorn haltend<br />
und rückseitiger Figur eines Jägermannes mit seinen<br />
drei Jagdhunden, in einer angedeuteten Landschaft.<br />
Boden mit Abriss. (12901117) (13)<br />
€ 600 - € 800<br />
Sistrix<br />
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583<br />
WIENER PRUNKPLATTE<br />
7,5 x 56,5 x 50,2 cm.<br />
Wien, zugeschrieben an Hermann Ratzersdorfer<br />
(1817-1881).<br />
Silber, getrieben, gegossen, Bergkristall, geschliffen<br />
und geschnitten, applizierte Perlen und Emaildekor.<br />
Oktogonaler aufsteigender Korpus mit kleinem Spiegel<br />
und horizontaler Fahne. Der Korpus à jour gearbeitet<br />
mit in Kartuschen gelegten Bergkristallplatten mit<br />
geschnittenem Rankendekor. Die Stege mit polychrom<br />
emailliertem Blatt- und Blütenwerk, applizierten Perlen<br />
und Glassteinen. Minimal besch.<br />
Anmerkung:<br />
Ratzersdorfer war zwischen 1843 und 1881 in Wien<br />
tätig und registrierte 1843 seine Meistermarke als<br />
Silberschmied, die er gern etwas versteckt anbrachte,<br />
sodass sie nicht auf den ersten Blick zu finden ist.<br />
1851 stellte er in London aus, 1855 in Paris, wo er<br />
die Medaille 2. Klasse gewann, bei der Ausstellung<br />
in London 1871 und 1873 in seiner Stadt seines Wirkens<br />
Wien. (12818135) (13)<br />
MAGNIFICENT VIENNESE DISH<br />
7.5 x 56.5 x 50.2 cm.<br />
Vienna, attributed to Hermann Ratzersdorfer (1817-<br />
1881).<br />
Silver; wrought, cast, cut and polished mountain<br />
crystal, applied pearls and enamel décor.<br />
€ 25.000 - € 35.000<br />
Sistrix<br />
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584<br />
GEMUSCHELTE SCHALE MIT MIKROMOSAIK<br />
Höhe: 2,5 cm.<br />
Breite: 24,8 cm.<br />
Tiefe: 11,5 cm.<br />
Rom, 19. Jahrhundert.<br />
In schwarzem Basaltstein symmetrisch gearbeitete<br />
Doppelschale in Muschelform mit zentralem Tondo<br />
mit Mikromosaik, polychrom besetzt, die Tauben des<br />
Plinius darstellend. Mit umlaufendem Blüten- und<br />
vegetabilem Dekor. Minimal besch. (12916111) (13)<br />
€ 4.500 - € 5.500<br />
585<br />
ALABASTRON<br />
Höhe: 11,2 cm.<br />
Östlicher Mittelmeerraum, 3. - 2. Jahrhundert v. Ch.<br />
Dunkles Glas mit polychromem Federmuster überfangen.<br />
Abgerundeter Boden mit zylindrischem Korpus,<br />
eingezogener Schulter, schlankem Hals und verdickter<br />
Mündung. Doppelhenkel an dem Hals ansetzend.<br />
Rest. aber vollständig. (12912423) (13)<br />
€ 1.000 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
Sistrix<br />
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586<br />
TAFELAUFSATZ IN BERGKRISTALL<br />
Höhe: 17 cm.<br />
Wohl Mailand, zweite Hälfte 19. Jahrhundert<br />
oder früher.<br />
Bergkristall geschliffen, geschnitten und poliert. Ormolustandring<br />
mit Email champlevé, manieristische<br />
Ornamente vorstellend. Ovaler Stand, balustrierter<br />
Schaft und mit roten Glassteinen besetzte Emailnodi.<br />
Passige Kuppa mit geschnittenem dichtem manieristischen<br />
Dekor, Greifen inmitten von Ranken darstellend,<br />
welche von Fruchtständen in Linsenschliff<br />
begleitet werden. Rest. (12916224) (13)<br />
MOUNTAIN CRYSTAL CENTREPIECE<br />
Height: 17 cm.<br />
Probably Milan, second half of the 19th century<br />
or earlier.<br />
Mountain crystal; cut and polished. Ormolu foot rim<br />
with enamel champlevé and Mannerist ornaments.<br />
Restored.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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587<br />
ANDACHTSKREUZ<br />
Höhe: 20,5 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
In vergoldetem und versilbertem Metall getrieben<br />
mit durchbrochener Wandung Blattwerk und Blüten<br />
darstellend. Scharnierstülpdeckel mit vergoldetem<br />
Einsatz und rückwandig mit eingestecktem gekantetem<br />
Kristallkreuz mit appliziertem Dornenkranz und<br />
Balkenenden mit plastischem vergoldetem Blattwerk.<br />
In zeitgenössischem rot tapeziertem goldpunziertem<br />
Lederetui. (1281823) (13)<br />
DEVOTIONAL CRUCIFIX<br />
Height: 20.5 cm.<br />
France, 19th century.<br />
€ 5.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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588<br />
PAAR WALFISCH-INNENOHRSCHNECKEN<br />
Höhe: je 13 cm.<br />
Gesamthöhe: je 23 cm.<br />
19. Jahrhundert.<br />
Weißer Knochen, muschelförmig gewachsen. Einheitlich<br />
auf runde grüne Marmorsockel moniert. (†)<br />
Provenienz:<br />
Ehemals Sammlung Landau. (12901247) (11)<br />
€ 4.500 - € 6.500<br />
Sistrix<br />
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589<br />
LIMOGES-LEUCHTER MIT NEREIDEN-DEKOR<br />
Höhe: 30,5 cm.<br />
Limoges, Ende 17./ Anfang 18. Jahrhundert.<br />
Kupfer, getrieben, emailliert. Gekehlter Unterbau mit<br />
balustriertem Schaft und zylindrischer Tülle mit Mündungsprofil.<br />
Umlaufender weißer und hautfarbener<br />
Grisaille-Dekor in Email mit Goldhöhung und goldgemalten<br />
Ranken- und Ornamentbändern. Kehlung<br />
des Unterbaus mit maritimem Dekor Delfine und<br />
Meereswesen als Putti zeigend. Schulter mit Schabrackendekor<br />
und Vogelmotiven, Baluster mit Blüten<br />
und auf barocken Delfinen reitenden Wesen. Minimal<br />
besch. (12908512) (1) (13)<br />
€ 4.500 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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590<br />
WIENER FÜLLHORN<br />
Höhe: 24,5 cm.<br />
Gewicht: 676 g.<br />
Österreich, um 1880.<br />
Silber, getrieben, emailliert, gegossen; Bergkristall,<br />
geschliffen und geschnitten. Auf ovalem Stand mit<br />
emailliertem Groteskendekor eine profilierte ovale<br />
Berg kristallplatte mit Schnittdekor. Darauf montierter<br />
gegossener Silberadler stehend, das Füllhorn aus<br />
drei Bergkristallsegmenten tragend, die durch Manschetten<br />
verbunden sind. Diese mit jagdlichen Emailmotiven<br />
dekoriert. Montierung etwas lose.<br />
(1291628) (18)<br />
VIENNESE CORNUCOPIA<br />
Height: 24.5 cm.<br />
Weight: 676 g.<br />
Austria, ca. 1880.<br />
Silver; wrought, enamelled, cast. Mountain crystal;<br />
cut and polished.<br />
€ 14.000 - € 18.000<br />
Sistrix<br />
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149
591<br />
GROSSER VASENTRAGENDER MARMORKOPF<br />
Höhe: 79,5 cm.<br />
Breite: 35 cm.<br />
Tiefe: 29 cm.<br />
Der Kopf bärtig, mit leicht geöffnetem Mund. Das<br />
wellig gemeißelte Haar zieht zur Stirn herein und ist<br />
mit einer schmalen Binde umzogen. In einem Stück<br />
mit dem Kopf gearbeitet die kelchförmige Vase mit<br />
ausgestelltem Fuß, Reliefdekoration und umziehendem<br />
Band mit zentralem Medaillon. Die Tiefen in<br />
Haar und Bart in Bohrlochtechnik gearbeitet. Die<br />
Rückseite lässt erkennen, dass es sich hier um eine<br />
Brunnenfigur handelt. Der Stil weist ins 2. Jahrhundert<br />
n. Chr. (1291171) (11)<br />
LARGE MARBLE HEAD CARRYING A VASE<br />
Height: 79.5 cm.<br />
Width: 35 cm.<br />
Depth: 29 cm.<br />
The back reveals that this was originally a fountain<br />
figure. The style points to the 2nd century AD.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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592<br />
RÖMISCHE PHIOLE<br />
Höhe:14 cm.<br />
Westlicher Mittelmeerraum, 2.-3. Jahrhundert v. Chr.<br />
Kugeliges unteres Ende, in den konisch auslaufenden<br />
Korpus übergehend mit eingezogener Schulter und<br />
zylindrischem Hals mit verdeckter Mündung. Zwei<br />
hohe seitliche schmale Henkel, in schwarzem Glas mit<br />
weißen und gelben Fadenauflagen mit gefiedertem<br />
Dekor. Rest. (12912424) (13)<br />
€ 1.000 - € 2.000<br />
Sistrix<br />
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593<br />
MICHEL MANN-KÄSTCHEN<br />
4,5 x 7,2 x 5,2 cm.<br />
Auf der Schlossabdeckung signiert „Michael Man“.<br />
Augsburg oder Nürnberg, um 1620 - 1630.<br />
Kupfer, vergoldet und graviert, Schmiedeeisen. Gerade<br />
Kastenform auf vier Ballenfüßen mit Scharnierdeckel<br />
und deckelseitiger Schlüsselführung mit original Schlüssel.<br />
Offenes Schloss mit vier Zuhaltungen. Deckeloberseitiges<br />
graviertes höfisches Paar und Bügelhandhabe.<br />
Kurzseiten mit einem Orgel- und einem Blasinstrumentspieler,<br />
sonst mit tanzenden Paaren. Inwandig alt<br />
tapeziert.<br />
Anmerkung:<br />
Bis 1616 ist Michael oder Michel Mann in Augsburg<br />
nachweisbar. Er verstarb aber 1630 in Nürnberg. Die<br />
Signaturen seiner berühmten Kästchen variieren. Über<br />
die für die Gravuren verwendeten Vorlagen ist nichts<br />
bekannt.<br />
Literatur:<br />
Zahlreiche vergleichbare Kästchen aus der Werkstatt<br />
von Conrad und Michael Mann bei: Eswald Berger,<br />
Prunkkassetten. Meisterwerke aus der Hans Schell<br />
Collection, Stuttgart 1998, S. 117 ff. (1291916) (13)<br />
€ 9.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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151
594<br />
RENAISSANCE-BRONZE: ÖLLAMPE IN FORM<br />
EINES FABELWESENS<br />
Höhe: 11 cm.<br />
Länge: 15,5 cm.<br />
Schwerer Bronzehohlguss, olivbraune Patina. Die Tiergestalt<br />
in gebückt-liegender Haltung mit hochschwingendem<br />
Schweif, der als Henkel fungiert. Körperformen<br />
eines Löwen mit Pranken, der Kopf mit weit<br />
geöffnetem Maul, das als Dochttülle fungiert, mit<br />
Bockshörnern. Der Rücken weist Knorpel auf, die dem<br />
sogenannten „Knorpelstil“ der Renaissance entsprechen.<br />
Die Lampe wurde eher im Sinne eines Kunstobjektes<br />
geschaffen, weniger zur tatsächlichen Nutzung,<br />
weswegen auch ein Einfüllloch fehlt.<br />
595<br />
BRIEFBESCHWERER MIT MIKROMOSAIK<br />
Höhe: 2 cm.<br />
Breite: 12 cm.<br />
Tiefe: 9 cm.<br />
Schwarzer Basaltstein in oblonger Form mit mehrfach<br />
geschweiften symmetrischen Seiten und mittiger<br />
ovaler Darstellung des Kolosseums in Mikromosaik,<br />
polychrom gesetzt. Minimal besch. (1291619) (13)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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Von dem Objekt sind mehrere Güsse bekannt. Das<br />
Victoria and Albert Museum erwarb 1857 ein Exemplar,<br />
als „florentinisch des 16. Jahrhunderts“ wurde es<br />
im Katalog 1876 aufgeführt, später jedoch von Bode<br />
als „venezianisch um 1575“ klassifiziert. Ein weiteres<br />
Exemplar gelangte in die Robert H. Smith-Collection,<br />
katalogisiert und ausführlich beschrieben von Antony<br />
Radcliffe und Nicolas Penny, ehemals Sotheby´s, London,<br />
1980 (Katalogbeschreibung beigegeben). A.R.<br />
(12912410) (11)<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
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596<br />
MUSEALE ZIERVASE DES 17. JAHRHUNDERTS<br />
Höhe: 23,5 cm.<br />
Fußdurchmesser: 8,2 cm.<br />
Wohl Wien.<br />
Nahezu in Balusterform einer Flasche, auf eingezogenem<br />
Rundfuß mit großem Zwischennodus. Der<br />
Vasen körper um Unterteil halbkugelig, darüber zieht<br />
er nach oben sich verjüngend kegelförmig hoch.<br />
Abschluss durch einen kleinen, leicht gewölbten<br />
Schraubdeckel, bekrönt mit einem auf kleinem Kapitell<br />
sitzenden geflügelten Amorknäblein. Die Beinchen<br />
verschränkt zum althergebrachten Zeichen der Herrschaft<br />
- hier über die Welt. Fuß und obere Wandung in<br />
Treib- und Gravierarbeit dekoriert. Am Fuß Rollwerkbänderungen<br />
sowie feines Zungenblattfries am Fußrand.<br />
Die Wandung des Oberteils zeigt ebenfalls Rollwerkdekoration<br />
mit Ovalkartuschen, verschlungenen<br />
Bögen und Bändern sowie eine Frauenmaske an Vorder-<br />
und Rückseite. In Kaltarbeit graviert und ziseliert.<br />
Die Emailmalerei des Unterteils zeigt drei Ovalfelder<br />
mit Figurenpaaren in Landschaften: zwei Männer vor<br />
Bienenkörben, Paar zwischen Vasen vor einem Gebäude<br />
sowie zwei Frauen bei der Kornernte im Gras<br />
rastend, in der Ferne weitere, miniaturhaft gemalte<br />
Figuren.<br />
Unterhalb des Deckels entsprechende Bildthematik,<br />
ebenfalls in ovalen Kartuschen: männliche Figuren in<br />
Landschaft bzw. mit Regenbogen sowie Frau in rotem<br />
Kleid vor Fluss mit Segelschiffen. Zwischen den Bildfeldern<br />
jeweils fein gemalte Blumensträuße.<br />
Ausführung und Malereien zeigen deutlich die weit<br />
höhere Qualität gegenüber den im 19. Jahrhundert<br />
gefertigten historistischen Nachbildungen.<br />
Am Deckelrand kleine verschlagene Silberpunze. Minimale,<br />
kaum sichtbare Chips an den Emailrändern.<br />
A.R. (12916214) (11)<br />
DECORATIVE 17TH CENTURY VASE<br />
OF MUSEUM-QUALITY<br />
Height: 23.5 cm.<br />
Foot diameter: 8.2 cm.<br />
Probably Vienna.<br />
Engraved and chased. The enamel painting of the<br />
lower part shows three oval fields with pairs of figures<br />
set in landscapes. The execution and paintings clearly<br />
show a far higher quality compared to the historical<br />
replicas created in the 19th century. Small mis-struck<br />
silver hallmark on the edge of the lid.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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597<br />
WIENER HISTORISMUS-DECKELGEFÄSS<br />
Höhe: 32 cm.<br />
Keine für uns erkennbaren Punzen.<br />
Silber, getrieben, emailliert und vergoldet, im Stil der<br />
Renaissance gestaltet. Über rundem profiliertem Fuß<br />
der facettierte, konisch zulaufende Schaft mit Arabesken<br />
und figürlichem Dekor, in Palmblattauskragungen<br />
endend. Darüber die ovale bombierte Kuppa mit eingezogener<br />
Schulter und ausgestelltem Rand. Stülpdeckel<br />
mit weit auskragendem Nodus und trinkender<br />
Mannesfigur als Knauf. Der Deckel mit figürlichen<br />
Szenen à la Teniers. Minimal besch. (12916213) (13)<br />
VIENNESE HISTORICISM LIDDED VESSEL<br />
Height: 32 cm.<br />
Silver; wrought, enamelled, gilt. In Renaissance style.<br />
€ 14.000 - € 16.000<br />
Sistrix<br />
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598<br />
GROSSER WIENER TAFELAUFSATZ IN FORM<br />
EINES FÜLLHORNS MIT EMAILMALEREI<br />
Höhe: 44,5 cm.<br />
Wien, 19. Jahrhundert.<br />
Der Sockel glockenförmig, an der Basis umzogen von<br />
einem filigran gearbeiteten Metallring mit eingesetzten<br />
gemogelten Steinen, wie Türkis, und Perlen. Über<br />
dem Sockel kleine metallgegossene Amorettenfigur,<br />
die in gebückter Haltung über den Schultern das Füllhorn<br />
trägt. Das Horn zweifach durch Metallbänder<br />
gegliedert. In der mittleren Hauptszene wird die antik-mythologische<br />
Legende der Europa auf dem Stier<br />
gezeigt, über der Göttin ein fliegender Adler als Symbol<br />
des Göttervaters Zeus. An der Rückseite die Göttin<br />
der Wissenschaften und Künste, Minerva, mit einer<br />
jugendlichen weiblichen Gestalt. Darüber, in der<br />
oberen Zone, Landschaft mit Monopteros, Minervagestalt<br />
mit einem Bogen, spielenden Amoretten sowie<br />
zwei Männern vor der Höhle eines Propheten. An<br />
der Rückseite, unter einer Laube, Szenerie eines<br />
Gastmahls des bocksbeinigen Pan. An der oberen<br />
Lippe ebenfalls wieder Minerva mit Schild und Speer,<br />
unter einem Baum sitzend, sowie weitere weibliche<br />
mythologische Gestalten, daneben Venus unter einem<br />
Baldachinbett. Die Szenen im Sockel sämtlich<br />
einer Wasserthematik gewidmet: Venus im Bade<br />
bzw. auf einem Delfin reitend, daneben Tritonen und<br />
Nymphen, in den Zwischenstücken Arabeskenmalereien.<br />
Insgesamt feine malerische Ausführung. Die<br />
Spitze des in sich leicht gedrehten Füllhorns mit<br />
einem gegossenen Wolfskopf besetzt.<br />
(1291627) (11)<br />
LARGE VIENNESE CENTREPIECE IN THE SHAPE<br />
OF A CORNUCOPIA WITH ENAMEL PAINTING.<br />
Height: 44.5 cm.<br />
Vienna, 19th century.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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599<br />
SATZ VON VIER IN ELFENBEIN GESCHNITZTEN<br />
FIGURENSZENEN AUS DEM MARIENLEBEN<br />
Je 47 x 37,5 cm im Oval.<br />
Italien, um 1700.<br />
Rahmungen und Innensockel: Italien, letztes Drittel<br />
18. Jahrhundert.<br />
In prächtigen geschnitzten und vergoldeten Schaurahmungen.<br />
Elfenbein, geschnitzt. Die hochovalen Rahmungen<br />
ziehen in Kehle kräftig nach vorne, jeweils mit frontaler<br />
Verglasung. Kehlendekor in Formen hängender Blätter,<br />
Außenränder mit Blattfriesen, obere Glaseinfassung<br />
in Form gebündelter Lorbeerkränze. Das Innere der<br />
„Schaukästen“ mit rotem Samt ausgekleidet. Jede der<br />
Schnitzgruppen darin auf einer vergoldeten, geschnitzten<br />
Konsole mit seitlich hochschwingenden C-Bogenvoluten<br />
und mittlerem Pinienzapfen.<br />
Die Elfenbein-Schnitzgruppen thematisieren das<br />
Leben Mariens. Jede der Gruppen auf einem nochmaligen,<br />
hohen, fein durchbrochen geschnitzten Sockel<br />
mit Voluten und Muscheln. Darauf montiert:<br />
„Verkündigung“ – Links Maria am Betpult, rechts der<br />
auf einer Wolke erscheinende Verkündigungsengel<br />
mit einem Lilienstängel im Arm. Über beiden durch<br />
Draht hochgestellte Wolke mit Heilig Geist-Taube,<br />
von Strahlenbündeln hinterfangen.<br />
„Flucht nach Ägypten“ – Die Gruppe mehrfigurig angelegt.<br />
Im Zentrum sitzt Maria mit dem Kind auf<br />
dem Schoß vor einer hochziehenden Palme. Links davon<br />
ein jugendlicher Engel, der einen Blütenkorb trägt.<br />
Rechts, stehend, die Maria zugewandte Gestalt des<br />
Heiligen Josef, mit blühendem Stab und Weintrauben<br />
in der rechten Hand, wobei das Kind die Ärmchen<br />
nach vorne reicht. Zwischen Maria und Josef ein Esel.<br />
„Die Heilige Familie in Nazareth“ – Dreifigurig: Der Jesusknabe<br />
mittig gestellt, hält ein in der Zimmermannswerkstatt<br />
Josefs gefertigtes Kreuz. Links ist Maria<br />
sitzend dargestellt, mit textiler Handarbeit beschäftigt.<br />
Rechts steht Josef an einer Werkbank, mit Beil in den<br />
Händen, daneben Hobel, Säge und Flechtkorb.<br />
„Anbetung der Rosenkranzmadonna“ – Die Madonna<br />
mit Kind in der Armbeuge, in der rechten Hand ein<br />
Rosenkranz, auf dem Haupt eine Krone. Die Gewandfigur<br />
steht erhöht auf einer Wolkenbank mit geflügelten<br />
Engelsköpfen. Seitlich tiefer, kniend dargestellt:<br />
links der Heilige Domenikus im Ordenskleid, rechts die<br />
Heilige Klara von Assisi, in Nonnentracht. Die jeweiligen<br />
Attribute, wie Hund mit Fackel und Kugel für<br />
Sankt Bernhard und Lilienstängel auf einem Buch für<br />
Santa Klara vor den Figuren.<br />
Die Schnitzarbeiten zeigen höchste feinbildhauerische<br />
Qualität. Insgesamt sämtlich in sehr guter Erhaltung.<br />
A. R. (12818212) (11)<br />
A SET OF FOUR CARVED IVORY SCENES<br />
FROM THE LIFE OF THE VIRGIN MARY<br />
47 x 37.5 cm in oval each.<br />
Italy, ca. 1700.<br />
Frames and inside base: Italy, last third of the<br />
18th century.<br />
In magnificent, carved and gilt frames.<br />
Carved ivory. Depicted are the following scenes of<br />
the life of the Virgin Mary: “The Annunciation”, “The<br />
Flight into Egypt”, “The Holy Family in Nazareth”, “The<br />
Adoration of the Madonna of the Rosary”.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 30.000 - € 40.000<br />
Sistrix<br />
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159
600<br />
GROSSE ELFENBEINGRUPPE MARIA MIT<br />
DEM KINDE<br />
Höhe inkl. Sockel: 75 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 66 cm.<br />
Verso signiert „L. W. Schulz“.<br />
Erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Elfenbein, geschnitzt, auf gekantetem Holzsockel.<br />
Große Figurengruppe im neogotischen Stil mit profilierter<br />
Basis, die ein Rautenprofil mit eingestelltem<br />
stehendem Vierpass aufweist. Der S-Schwung Mariens<br />
dem retardierenden Stil, aber auch dem natürlichen<br />
Wuchs des Elefantenstoßzahns geschuldet. Das Christuskind<br />
die Weltenkugel haltend. Wenig altersrissig.<br />
Anmerkung:<br />
Leberecht Wilhelm Schulz (1774-1864) aus Meiningen<br />
war ein bekannter Elfenbeinschnitzer und Hofholzschnitzer.<br />
Seine Werke existieren unter anderem im<br />
Elfenbeinmuseum Erbach. (12801591) (13)<br />
LARGE IVORY GROUP OF THE VIRGIN AND CHILD<br />
Height incl. base: 75 cm.<br />
Height excl. base: 66 cm.<br />
Signed “L. W. Schulz” on the back.<br />
First half of the 19th century.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 8.000 - € 12.000<br />
Sistrix<br />
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601<br />
DECKELGEFÄSS MIT KRONOS-RELIEF<br />
Höhe inkl. Deckel: 40,5 cm.<br />
Deutschland, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Elfenbein, geschnitzt, Silber, getrieben, ziseliert und<br />
montiert. Auf passigem Stand mit horizontaler Profilierung<br />
und ziseliertem Ranken-Blütenrelief, der in Flachund<br />
Hochrelief gestaltete Elfenbeinmantel. Dieser<br />
mit allegorischen Motiven die Zeit betreffend ausgestaltet.<br />
So ist Kronos zu sehen, aber auch die drei<br />
Moiren, von denen Atropos, die Älteste, mit einer<br />
Schere ausgerüstet ist und im Begriff ist, einen Lebensfaden<br />
zu durchtrennen. Kronos selbst ist mit einer<br />
Sense ausgerüstet und trägt auf seinem geflügelten<br />
Haupt, das von einem Siegeskranz überfangen wird,<br />
eine Sanduhr. Er sucht nach Menschenkindern zu greifen,<br />
die von männlichen und weiblichen Figuren flankiert<br />
werden. Eine weitere Figur ist als allegorische<br />
göttliche Figur gezeigt mit einem Erd- und einem<br />
Himmelsglobus, der die Tierkreiszeichen zeigt. Ihr<br />
Zepter endet im Auge Gottes. Deckel das Silberrelief<br />
motivisch aufnehmend mit Athena als Schlangengöttin,<br />
deren Kriegssymbolik auf das Gesamtwerk zu<br />
sehen sein dürfte. Etwas rissig. (12908011) (13)<br />
LIDDED VESSEL WITH CRONUS RELIEF<br />
Height incl. cover: 40.5 cm.<br />
Germany, 18th/ 19th century.<br />
Carved ivory. Silver; wrought, chased and mounted.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 20.000 - € 30.000<br />
Sistrix<br />
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602<br />
BAROCKER ELFENBEINHUMPEN<br />
Höhe: 11,3 cm.<br />
Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />
Kupfer, getrieben, vergoldet; Elfenbein, geschnitzt.<br />
Über ovalem Profilfuß mit vegetabiler Rankenzier der<br />
zylindrische Korpus in geschnitztem Elfenbeinmantel<br />
mit Nereidenrelief inmitten einer Uferböschung. Aus<br />
C-Schwüngen gebildeter vergoldeter Kupferhenkel mit<br />
anliegendem Stülpdeckel mit Ruheknauf und Kehlung.<br />
Volutenzier als Daumenrast. Vergoldung partiell berieben.<br />
(1270487) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 1.900 - € 3.500<br />
Sistrix<br />
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603<br />
PRUNKHUMPEN MIT BACCHANAL<br />
Höhe: 35,9 cm.<br />
Deutschland, 19. Jahrhundert.<br />
Elfenbein geschnitzt, Messingblech getrieben, punziert.<br />
Über flachem, breitem Standring hoher Wulstfuß<br />
mit abschließendem Montagereif. Korpus aus<br />
Elfenbein; in Hoch- und Flachrelief Darstellung eines<br />
in hügeliger, waldiger Landschaft sich tummelnden<br />
Grüppchens von Putten nebst einer Darstellung eines<br />
älteren unbekleideten Mannes (vielleicht der Auftraggeber?).<br />
Godronierter, bombierter Haubendeckel mit<br />
getriebenem Ranken- und Puttendekor, sowie einer<br />
Person auf einer Kugel stehend als Knauf. Stilisierte,<br />
vegetabile Daumenruh und barockisierte, mit Karyatide<br />
versehene Handhabe. (1171618) (10)<br />
SHOWPIECE TANKARD WITH BACCHANAL<br />
Height: 35.9 cm.<br />
Germany, 19th century.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 15.000 - € 20.000<br />
Sistrix<br />
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604<br />
JAGDLICHER OLIFANT<br />
Länge: ca. 67 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />
Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />
4.8.2021, Erlangen.<br />
Elfenbein. Gebogene, sich leicht verjüngenden Form.<br />
Reich beschnitzt mit der Darstellung der Bärenhatz,<br />
inmitten reicher Akanthusblattornamentik das Bourbonen-Wappen<br />
sowie zwei Medaillons mit den Abbildungen<br />
Franz II und Heinrich II. Zwei Metallringe dienen<br />
zur Aufhängung. Besch. und rest. (1280152) (10)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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605<br />
OLIFANT AUF DAS FRANZÖSISCHE KÖNIGSHAUS<br />
Länge: 91,5 cm.<br />
Frankreich, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />
Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />
4.8.2021, Erlangen.<br />
Elfenbein, geschnitzt. Dem natürlichen Wuchs des<br />
Elefantenstoßzahnes folgend beschnitzt mit Wappen,<br />
bezeichneten Portraitkartuschen und Szenen des ritterlichen<br />
Lebens. Separate Elfenbeinösen mit textilem<br />
Behang. Ränder bestoßen. (12801543) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 5.000 - € 7.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
606<br />
PRUNKHUMPEN MIT DEM TRIUMPHZUG<br />
DER CERES<br />
Höhe: 44,5 cm.<br />
13-lötig; Augsburger Punze, D-J legiert in Oval.<br />
Tremolierstich.<br />
Deutschland, um 1880.<br />
Silber, getrieben, gegossen, vergoldet; Elfenbein, geschnitzt.<br />
Über ovalem Standring sich verjüngender,<br />
mit Bandelwerk und figuralen Szenen versehener<br />
Wulstfuß. Lilienkrabben den hohen, geschnitzten Elfenbeinkorpus<br />
haltend. Dieser unter hoch liegendem<br />
Geäst und Blattwerk den Triumphzug der Ceres zeigend.<br />
Diese auf einem von Panthern gezogenen<br />
Streitwagen, durch die feiernde Figurengruppen fahrend.<br />
Fruchtgebinde schmücken das Fahrzeug, mehrere<br />
Figuren tragen ihr Erkennungsmerkmal, die Fackel,<br />
als Sinnbild des eleusinischen Mysterienkultes. Weitere<br />
Figuren einfache Instrumente spielend, tanzend,<br />
trinkend oder Früchte darreichend. Gegossener, S-förmiger<br />
Henkel mit Hermenbüste. Gedrückter, dem Fuße<br />
in Ornamentik gleichender Haubendeckel, aufsitzender<br />
Jüngling eine Weinrebe haltend. (11716111) (10)<br />
MAGNIFICENT TANKARD WITH TRIUMPHAL<br />
PROCESSION OF CERES<br />
Height: 44.5 cm.<br />
13 lot silver; Augsburg hallmark, “D-J” in ligature in<br />
oval. Assayer’s mark.<br />
Germany, ca. 1880.<br />
Silver; wrought, cast, gilt; Carved ivory.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 40.000 - € 55.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
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607<br />
MARIA MIT DEM KIND<br />
Höhe inkl. Sockel: 50,5 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 42 cm.<br />
Frankreich, 19. Jahrhundert.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />
Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />
4.8.2021, Erlangen.<br />
Runder profilierter und gekehlter Sockel in grün-weiß<br />
geädertem Marmor, darüber aufmontiert die in Elfenbein<br />
geschnitzte gotisierende Marienfigur mit dem<br />
Christuskind, welches die Weltkugel hält. Die Form der<br />
Figur dem natürlichen Wuchs des Elfenbeinzahnes<br />
folgend. Innerhalb der Marienkrone kleine Füllung<br />
im Nerv des Zahns. Die Krone minimal best., wenig<br />
altersrissig. (1280159) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
608<br />
HEILIGER CHRISTOPHORUS<br />
Höhe inkl. Sockel: 36 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 29,5 cm.<br />
Erbach, frühes 20. Jahrhundert.<br />
Beigegeben eine CITES-Bescheinigung (DE-GE71/01).<br />
Auf gefußtem profilierten Holzsockel die stehende in<br />
Elfenbein geschnitzte Figurengruppe den heiligen<br />
Christophorus mit dem geschulterten Christuskind<br />
zeigend. (12801530) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 2.500 - € 4.500<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
609<br />
PRUNKDECKELHUMPEN MIT BACCHANAL<br />
Höhe: 35,5 cm.<br />
Deutschland, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Elfenbein, geschnitzt, vergoldete Metallmontierung.<br />
Über gewelltem Stand mit fruktal betriebenem Profilstand<br />
der reliefierte Elfenbeinmantel, ein mehrfiguriges<br />
Bacchanal in Hoch- und Flachrelief darstellend.<br />
Hermenhenkel sowie barockisierender Haubendeckel<br />
mit kindlichem Bacchus mit großer Weintraube als<br />
Deckelknauf. Wenige Alters- und Gebrauchssp.<br />
(1280154) (10)<br />
MAGNIFICENT LIDDED TANKARD WITH<br />
BACCHANAL<br />
Height: 35.5 cm.<br />
Germany, second half of the 19th century.<br />
Carved ivory; gilt metal mounting. Few signs of ageing<br />
and wear.<br />
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Export restrictions outside the EU.<br />
€ 7.000 - € 9.000<br />
Sistrix<br />
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610<br />
MATTHIAS RAUCHMÜLLER,<br />
1645 RADOLFZELL AM BODENSEE – 1686 WIEN,<br />
ZUG./ UMKREIS DES<br />
ELFENBEINFIGUR DES GÖTTERVATERS JUPITER<br />
Gesamthöhe: 28 cm.<br />
Höhe nur der Figur: 22,8 cm.<br />
Auf ebonisiertem Holzsockel.<br />
Statuette mit Stand- und Spielbein. Auf mitgeschnitzter<br />
ovaler Plinthe, auf der sich auch das Attributtier,<br />
der Adler, erhebt. Die leicht gebogte Körperhaltung<br />
entspricht dem Verlauf des Elfenbeinzahns, jedoch<br />
hat der Schnitzkünstler geschickt eine Gegenbewegung<br />
durch den rechten Arm erzeugt, der nach rechts<br />
oben zieht und in der Hand die doppelte Feuerflamme<br />
des Jupiterblitzes hält. Der linke Arm in einen Bogen<br />
nach unten ziehend, die Hand hält ein Zepter<br />
(Zepterschaft fehlt). Das bärtige Haupt trägt eine<br />
Blattkrone mit Perlstabreif, der Oberkörper mit einem<br />
Harnisch bekleidet, darunter ein römischer Soldatenrock<br />
mit Bändern. Die Soldatenstiefel mit Schuppenmusterdekoration.<br />
Die Figur rundplastisch geschnitzt,<br />
an der Rückseite ebenso fein ausgearbeitet. Auf ebonisiertem<br />
Sockel montiert.<br />
Der Schnitzstil weist eindeutig auf Arbeiten des seit<br />
1676 in Wien tätigen Künstlers hin, der später auch in<br />
Schlesien nachgewiesen wurde. Werke seiner Hand<br />
finden sich auch in den Kapellen des Passauer Doms,<br />
ferner im Liechtensteinmuseum sowie im Kunsthistorischen<br />
Museum Wien, aber auch im Bayerischen<br />
Nationalmuseum. Eine vergleichbare Figur befindet<br />
sich im Musée National de la Renaissance Écouen.<br />
Literatur:<br />
Claude Ferment, Les statuettes d'ivoire en Europe du<br />
Moyen Age au XIXe siècle, Liège 2000, S. 28/II, 11<br />
sowie S. 55/IV, 7. (12908012) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 8.000 - € 10.000<br />
Sistrix<br />
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611<br />
ELFENBEINPRUNKPLATTE MIT<br />
PUTTOBACCHANAL<br />
Durchmesser: 52,5 cm.<br />
Verso mit fragmentarisch vorhandenem altem Etikett.<br />
Frankreich, drittes Viertel 19. Jahrhundert.<br />
Beigegeben ein Gutachten von Rainer Bücking,<br />
Sachverständiger des Deutschen Elfenbeinverbandes,<br />
4.8.2021, Erlangen.<br />
MAGNIFICENT IVORY PLAQUE WITH PUTTO<br />
BACCHANAL<br />
Diameter: 52.5 cm.<br />
Old illegible label on the reverse.<br />
France, third quarter of the 19th century.<br />
Accompanied by an expert´s report by Rainer<br />
Bücking, Deutscher Elfenbeinverband (German<br />
Ivory Association), dated 4. August 2021, Erlangen.<br />
Auf hölzernem Fond die applizierten geschnittenen und<br />
partiell beschnitzten Elfenbeinsegmente gefasst durch<br />
teilvergoldete Silberapplikationen Profilreife, Lorbeerkränze<br />
und Cherubim mit Akanthuszier zeigend. Zentrales<br />
Zierrelief mit fünf Putti mit Weinrebe. Radial verzierter<br />
Spiegel. Fahne mit sechs passigen dichten<br />
figürlichen Bacchanalreliefs. Minimal besch.<br />
(12801563) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 18.000 - € 22.000<br />
Sistrix<br />
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171
612<br />
HEILIGER GEORG<br />
Höhe incl. Sockel: 31 cm.<br />
Höhe ohne Sockel: 22 cm.<br />
Deutsch, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Auf separat in Holz geschnitztem und mit Elfenbeinintarsien<br />
verziertem oktogonalem Sockel eine Grußße<br />
einen germanisierten Heiligen Georg zu steigendem<br />
Pferde zeigend, wie er im Begriff ist, den unter<br />
dem Pferd kauernden Drachen zu töten. Lanze fehlend.<br />
Min. rest. (12901611) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 4.000 - € 6.000<br />
Sistrix<br />
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613<br />
MODELL EINES SPINNRADES MIT<br />
SPINNERINNEN<br />
Gesamthöhe: 21 cm.<br />
Höhe des Elfenbeinobjektes: 15,5 cm.<br />
Italien, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
In Elfenbein geschnitztes Objekt mit feinst gegliederten<br />
und bearbeiteten beweglichen Teilen. Auf ebonisiertem<br />
gekehltem sekundärem Rundsockel der gefußte<br />
zwiefach geteilte Aufbau mit schauseitiger<br />
Kurbel, mit der man Räder bewegt, die von Balustern<br />
umgeben sind und in eine Oberwelle enden, hinter<br />
der drei weibliche Figuren befindlich sind, von denen<br />
die mittlere eine Spindel trägt. Minimal besch.<br />
(12908211) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 3.000 - € 4.000<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
614<br />
ELFENBEINPRUNKPLATTE<br />
MIT SZENEN AUS DER RÖMISCHEN ANTIKE<br />
(ABB. FOLGENDE SEITEN)<br />
53 x 74 cm.<br />
Deutschland, drittes Viertel 19. Jahrhundert.<br />
Beigegeben ein CITES-Zertifikat (DA-060390113).<br />
Auf hölzernem, textil tapeziertem Grund die hochdekorative<br />
Zusammenstellung von radial gelegter Verplattung<br />
und Reliefschnitzereien. Spiegel mit oval liegendem<br />
Bildfeld mit umlaufender Maskaronzier eine feine<br />
Schnitzerei mit der Schlacht am Ager Falernus, einer<br />
Schlacht zwischen Rom und den Karthagern im Zweiten<br />
Punischen Krieg. Auch die Fahne ist aufwändig mit<br />
figürlichen Szenen beschnitzt wie zum Beispiel mit<br />
Scaevola vor Porsenna und gleich mehreren Schlachtenreliefs.<br />
Minimal altersrissig. (12801544) (13)<br />
MAGNIFICENT IVORY PLAQUE<br />
WITH SCENES FROM ANCIENT ROME<br />
(ILL. FOLLOWING PAGES)<br />
53 x 74 cm.<br />
Germany, third quarter of the 19th century.<br />
Accompanied by a CITES certificate (DA-060390113).<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 20.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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173
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175
615<br />
SELTENES TISCHLICHT IN ELFENBEIN<br />
Höhe: 15 cm.<br />
Durchmesser: 11,8 cm.<br />
18. Jahrhundert.<br />
Elfenbein gedrechselt und geschnitzt. Auf vier Scheibenfüßen<br />
stehender à jour gearbeiteter Korpus mit<br />
Mänderband und dazwischen liegenden gefensterten<br />
L-Formen. Steckdeckel architektonisch aufgefasst mit<br />
gerippter Kuppel und balustriertem Knauf. Sechsfach<br />
auseinanderschraubbar. Boden guillochiert.<br />
(1290854) (1) (13)<br />
Export restrictions outside the E.U.<br />
€ 1.200 - € 1.600<br />
Sistrix<br />
INFO | BIETEN<br />
616<br />
SAMMLUNG VON ACHT KUNSTKAMMER<br />
OBJEKTEN IN ELFENBEIN<br />
(ABB. RECHTS)<br />
Unterschiedliche Längen, minimal: 17 cm, maximal:<br />
28 cm.<br />
Dieppe, 19. Jahrhundert.<br />
Mit Verwendung von Ebenholz, Palisanderholz, Perlmutt<br />
und rote Koralle. „Sex toys“, jeweils zepterförmig<br />
mit ovaloidem keulenförmigen Abschluss. Jeweils gelocht,<br />
aus den Löchern treten bei Bewegung bewegliche<br />
Elfenbeinspitzen hervor. Jeweils einzeln modern<br />
gesockelt. (12901015) (11)<br />
COLLECTION OF EIGHT CABINET OF CURIOSI<br />
TIES OBJECTS IN IVORY<br />
(ILL. RIGHT SIDE)<br />
Varying sizes, minimum: 17 cm, maximum: 28 cm.<br />
Dieppe, 19th century.<br />
Use of ebony, rosewood, mother-of-pearl and red<br />
coral.<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 15.000 - € 25.000<br />
Sistrix<br />
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617<br />
BAROCKER ELFENBEINHUMPEN<br />
Höhe: 17 cm.<br />
Steckring der Silbermontierung repunziert. Boden<br />
mit ligiertem Monogramm und Angabe „1593“.<br />
Deutschland, 17. Jahrhundert.<br />
BAROQUE IVORY TANKARD<br />
Height: 17 cm.<br />
Flange of silver-mounting hallmarked. Monogram<br />
in ligature on underside and date “1593”.<br />
Germany, 17th century.<br />
Tordierter Stand mit Profilfuß, dieser mit reliefiertem<br />
Rankendekor in Vermeil. So auch der Korpus, um den<br />
sich der fein geschnitzte und schön patinierte Elfenbeinmantel<br />
legt. An Fuß und Mündung anliegende<br />
Hermenspange als Handhabe. Steckscharnierdeckel<br />
mit tordiertem Rand und fruktalem Knauf sowie vegetabiler<br />
Daumenrast. Der Elfenbeinmantel umlaufend in<br />
einer Landschaft deutsche Putti mit allegorischen Attributen<br />
als Allegorie der vier Elemente Feuer, Wasser,<br />
Erde und Luft zeigend. Elfenbein rissig und mit kleinen<br />
Verlusten. Knauf schief. (12918115) (13)<br />
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€ 10.000 - € 12.000<br />
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618<br />
SCHNITZRELIEF MIT DARSTELLUNG<br />
DER JOSÉPHINE DE BEAUHARNAIS<br />
Höhe des Rahmens: 17,2 x 14,5 cm.<br />
Maße des Reliefs: 5,3 x 4,2 cm.<br />
Paris, erste Hälfte 19. Jahrhundert.<br />
Auf petrolblauem Samt montiertes, hochfein geschnitztes<br />
Elfenbeinrelief, den nach rechts gewandten<br />
Kopf der Joséphine de Beauharnais darstellend mit<br />
Lorbeerkranz in ihrem Haar. Gerahmt in einem fein<br />
profiliertem Elfenbeinrahmen mit Elfenbeinaufhängung<br />
und rückwärtiger Papiertapezierung. Joséphine<br />
de Beauharnais (1763-1814) war Ehefrau Napoleons<br />
und Kaiserin der Franzosen. (1280523) (13)<br />
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€ 600 - € 800<br />
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619<br />
KUNSTKAMMER-ZIERPOKAL<br />
Höhe: 9,8 cm.<br />
Bodenseitige Sammlungsnummer „135“.<br />
In die Darstellung integriert ein Familienwappen.<br />
Deutschland, 18./ 19. Jahrhundert.<br />
Elfenbein, gedrechselt und geschnitzt. Über profiliertem<br />
Rundfuß der balustrierte Schaft mit kugeligem<br />
Schaft mit jagdlich beschnitzter Szene und behelmtem<br />
Wappen, Drehdeckel mit Balusterknauf. Minimal<br />
rissig. Spitze minimal besch. (1270484) (13)<br />
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620<br />
SECHS ELFENBEINPORTRAITS<br />
HISTORISCHER PERSÖNLICHKEITEN<br />
Gesamtdurchmesser: 14,2 cm.<br />
Ebonisierte profilierte Tondorahmung mit in Elfenbein<br />
geschnitzter Aufhängung. In die Tondi gesetzte Brustportraits<br />
verschiedener Persönlichkeiten wie Martin<br />
Luther. Die Rahmung mit Resten einer benennenden<br />
Beschriftung. Rückwärtig mit alten Sammlungsetiketten,<br />
z.B. den Namen Albrecht Dürers nennend.<br />
(1280271) (13)<br />
Export restrictions outside the EU.<br />
€ 500 - € 800<br />
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621<br />
ELFENBEINSTATUETTE DES ANTIKEN<br />
GOTTES JUPITER<br />
Höhe: 19,5 cm.<br />
Gesamthöhe: 27 cm.<br />
In schlanker Gestalt, in Rüstung, mit Zepter und Blitzbündel<br />
auf runder kalottenförmiger Plinthe. Vor ihm<br />
der Adler, als Attribut, den er mit dem Zepter berührt,<br />
Symbol der Regierungsmacht, das aus der Antike bis<br />
heute als Staatssymbol verstanden wird. Das bärtige<br />
Haupt bekrönt, der Blick leicht nach unten, dem Adler<br />
zugeneigt. Als oberstem Herrscher im Pantheon der<br />
Götter, durch den Harnisch auch als Kriegsgewaltiger<br />
vorgestellt, hat der Schnitzer der Figur eine „Gottvater“-<br />
Erscheinung mitgegeben, die letztlich auch aus der<br />
christlichen Bildtradition zu verstehen ist. Die hohe<br />
bildkünstlerische Qualität ist auch darin zu sehen, dass<br />
die Standfigur im Gegensatz zu sonstigen Beispielen<br />
der Zeit in sich und zusammen mit dem Vogel eine<br />
interaktive Lebendigkeit zeigt: Jupiter und sein Attributtier<br />
agieren eng zusammen in gegenseitiger Zuwendung.<br />
Die leicht überlängte Körpergestaltung und<br />
Eleganz in der Ausführung entspricht noch dem retardierenden<br />
Spätmanierismus Frankreichs des ausgehenden<br />
16. Jahrhunderts.<br />
Die feingearbeitete Schnitzfigur auf hohem zylindrischem<br />
Ebenholzsockel mit umziehendem Elfenbeinprofil.<br />
A.R. (1291143) (11)<br />
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€ 2.500 - € 3.000<br />
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622<br />
GUTER HIRTE<br />
Höhe: 25,7 cm.<br />
Portugiesisch-Indien, Goa, zweite Hälfte 17. Jahrhundert.<br />
Elfenbein, geschnitzt. Über ovalem Grund ein dem<br />
natürlichen Wuchs des Elfenbeinzahnes folgender konisch<br />
zulaufender Aufbau. Dieser zeigt eine horizontal<br />
gegliederte Grottenformation mit liegendem Einsiedler<br />
und sich darüber erhebender Fontäne. flankiert von<br />
Heiligen. Darauf sitzend die separat geschnitzte Figur<br />
des Christus als gutem Hirten, dessen Schafe überall<br />
auf dem Unterbau zu finden sind. (12908013) (13)<br />
GOOD SHEPHERD<br />
Height: 25.7 cm.<br />
Portuguese India, Goa, second half of the<br />
17th century.<br />
Ivory; carved.<br />
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€ 18.000 - € 20.000<br />
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623<br />
PAAR ELFENBEINSPIEGEL<br />
81 x 54 x 3 cm.<br />
Italien, 19. Jahrhundert.<br />
Auf hochrechteckigem Holzkorpus Elfenbeinfurnier<br />
mit hochovalem Zentrum mit Spiegelverglasung. Umlaufender<br />
vegetabiler plastischer Dekor mit Puttoapplikationen.<br />
Minimal besch. (1291624) (13)<br />
A PAIR OF IVORY MIRRORS<br />
81 x 54 x 3 cm.<br />
Italy, 19th century.<br />
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€ 14.000 - € 18.000<br />
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183
KATALOG VI<br />
IMPRESSIONISTEN, MODERNE KUNST<br />
& GEMÄLDE 19./20. JAHRHUNDERT<br />
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ONE OF THE LEADING AUCTION HOUSES IN EUROPE<br />
CATALOGUE VI<br />
IMPRESSIONISTS, MODERN ART<br />
& 19TH/20TH CENTURY PAINTINGS<br />
AUCTIONS: THURSDAY, 9 DECEMBER 2021<br />
Exhibition: Saturday, 4 – Tuesday, 7 December 2021