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akzent Magazin Dezember '21 BO

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com

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SEEZUNGE 21<br />

DREI FRAUEN BRENNEN<br />

FÜR DEN GIN<br />

Der „Monkey 47“ aus dem Schwarzwald wurde zu einer Erfolgsgeschichte –<br />

und blieb nicht lange alleine. Unter den Gin-Begeisterten befinden sich<br />

inzwischen immer mehr Brennerinnen. Wir haben drei besucht, deren<br />

Philosophie kaum unterschiedlicher sein könnte.<br />

VON DORIS BURGER (TEXT UND FOTOS)<br />

Seit Jahren geht der Trend zum Gin.<br />

Auch am Bodensee, im Land der Obstler<br />

und Edelbrände. Warum das so ist,<br />

wollen wir ergründen – und starten<br />

in Wahlwies, im Obstbaubetrieb der<br />

Familie Koch. Hier steht Andrea Koch<br />

für den Gin, seit Sommer 2020 ist sie<br />

mit ihrer „Brennlust“ selbstständig.<br />

Gin im Apfeldorf<br />

Wahlwies<br />

Sie empfängt in einer großen offenen<br />

Küche im ersten Stock des Bauernhauses.<br />

Hier steht die kleine Destille, mit<br />

der sie Workshops leitet – und neue<br />

Rezepturen entwickelt. Auch ihre<br />

beiden Ginsorten „Limestone – Green<br />

Edition“ und „Red Edition“ hat sie<br />

damit erprobt und ausgefeilt. Schon<br />

beim Schnuppern werden die Unterschiede<br />

deutlich: Die Green Edition<br />

scheint frischer und klarer, vielleicht<br />

eher für den Sommer geeignet, die<br />

Red Edition wärmer und würziger –<br />

perfekt für den herbstlichen Kaminabend.<br />

Ja, so sei es gedacht, frische<br />

Limette prägt bei der Green Edition.<br />

Bei der Red Edition lassen sich Zimt,<br />

Sternanis und Nelken erraten, dazu<br />

kommt die exotische Tonkabohne.<br />

Andrea Koch kommt mit sechs für<br />

die grüne beziehungsweise sieben<br />

Botanicals für die rote Variante aus,<br />

komponiert um den obligatorischen<br />

Wacholder herum: „Ich möchte wenige<br />

Zutaten verwenden, die sich wieder<br />

erkennen lassen“, sagt sie. Also<br />

sechs oder sieben. Nicht 22 oder gar<br />

47 wie beim Schwarzwald-Gin Monkey<br />

47, der 2011, nach der Auszeichnung<br />

als weltweit bester Gin, durch<br />

die Decke ging. Bis heute wird er erfolgreich<br />

verkauft, inzwischen in großen<br />

Chargen, und längst nicht mehr<br />

im Schwarzwald produziert.<br />

Der „Affe“ als Vorreiter<br />

„Klar hat der Monkey 47 viel bewirkt“,<br />

bestätigt Andrea Koch. „Die<br />

Öffentlichkeitsarbeit ist ausgefeilt –<br />

aber es ist auch ein sehr gutes Produkt“.<br />

Sie hat eine weitere Erklärung<br />

für den Gin-Boom: Die Menge ist beim<br />

Gin nicht reglementiert. Während sie<br />

als Kleinbrenner im familieneigenen<br />

Obsthof nur 300 Liter reinen Alkohol<br />

pro Jahr erzeugen dürfen, kann Gin,<br />

genau wie andere Geiste, unbegrenzt<br />

hergestellt werden. Und sie sieht einen<br />

dritten Grund für den Boom:<br />

„Gin ist ein unglaublich einfaches<br />

Produkt, jeder kann Gin brennen.“

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