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Morphometrie und Gefäßdarstellung der porcinen Lendenwirbelsäule

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Diskussion 89<br />

kraniale Richtung die Lendenwirbel abzuzählen, birgt die Gefahr, Wirbel zu verwechseln.<br />

Anhand konventioneller Röntgenbil<strong>der</strong> kann die Bestimmung <strong>der</strong> Wirbel entsprechend <strong>der</strong> in<br />

dieser Arbeit beschriebenen Methode leicht erfolgen. Werden an<strong>der</strong>e bildgebende Verfahren<br />

wie z.B. das MRT o<strong>der</strong> CT benutzt, kann die Gesamtzahl <strong>der</strong> Lendenwirbel durch Abzählung<br />

<strong>der</strong> Wirbel ab dem ersten Halswirbel bestimmt werden (HAHN et al. 1992). Von sieben Hals<strong>und</strong><br />

vierzehn bis fünfzehn Brustwirbeln ausgehend (NICKEL et al. 2004), kann die<br />

Lendenwirbelzahl durch die Lokalisation <strong>der</strong> letzten Rippe eindeutig identifiziert werden. Die<br />

lumbalen Wirbelkörper des Schweines sind wie im Rahmen dieser Arbeit aufgeführt, deutlich<br />

länger aber auch schmaler <strong>und</strong> niedriger als beim Menschen. Wird dies bei den chirurgischen<br />

Vorgehensweisen beziehungsweise bei <strong>der</strong> Anwendung verschiedener chirurgischer<br />

Instrumente o<strong>der</strong> auch Implantate nicht berücksichtigt, kann dies zur Perforation <strong>der</strong><br />

Wirbelkörper führen. Die möglichen Folgen in Form von mechanischer Instabilität sowie<br />

Verletzungen von Rückenmark, Nerven, Gefäßen <strong>und</strong> Gelenken, lassen die Resultate <strong>und</strong> ihre<br />

Übertragbarkeit auf klinische Anwendbarkeit zumindest fraglich erscheinen. Dieses zeigen<br />

auch Ausführungen von HITCHCOCK et al. (2006). In ihren Studien über Scherkräfte an<br />

intervertebralen Implantaten bedauern sie, nicht zusätzlich Stabilisierungseffekte <strong>der</strong><br />

Pedikelschrauben überprüfen zu können, da die von ihnen benutzten Pedikelschrauben zu<br />

groß für die porzinen Pedikel waren. Überhaupt wird <strong>der</strong> porzinen Pedikelgröße <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Ausrichtung <strong>der</strong> Pedikel, obwohl sie einen limitierenden Faktor für zahlreiche<br />

Schraubensysteme in <strong>der</strong> Wirbelsäulenchirurgie darstellen, in den bisherigen<br />

Veröffentlichungen nur wenig Bedeutung beigemessen.<br />

Wie bei den Wirbelkörpern sind auch die Unterschiede bei den lumbalen<br />

Zwischenwirbelspalten zwischen Schwein <strong>und</strong> Mensch enorm <strong>und</strong> erlauben daher keine<br />

Evaluation humaner <strong>Lendenwirbelsäule</strong>nimplantate in Originalgröße. Auch bei Interventionen<br />

die den Wirbelkanal betreffen, muss beachtet werden, dass dieser beim Schwein deutlich<br />

niedriger <strong>und</strong> schmaler ist <strong>und</strong> darüber hinaus im kaudalen Abschnitt <strong>der</strong> <strong>Lendenwirbelsäule</strong><br />

teilweise an<strong>der</strong>e nervale Strukturen als beim Menschen aufweist. Wird in diesem Bereich<br />

beim Schwein nicht vorsichtig agiert, können hier Duraverletzungen mit Liquorverlust o<strong>der</strong><br />

sogar Rückenmarksläsionen auftreten, die zu Paresen <strong>und</strong> Sensibilitätsstörungen führen<br />

können. Bei Beachtung dieser zahlreichen Unterschiede <strong>der</strong> porzinen <strong>und</strong> humanen Anatomie

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