MVZ-Praxismagazin Januar 2022
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Die Hauptfunktion der knorpeligen Menisken des Kniegelenks<br />
ist die Reduzierung des Druckes auf die Oberschenkel (= Femur)<br />
und Unterschenkel (= Tibia) Gelenkflächen. Die biomechanische<br />
Funktion der Menisken wird durch ihre spezielle Anatomie und<br />
ihren ultrastrukturellen Aufbau gewährleistet. Daneben kommt<br />
auch den meniskotibialen (Innenband) Bändern eine entscheidende<br />
Bedeutung zu.<br />
Im Alter ist ein Verschleiß des Meniskus (Meniskusdegeneration)<br />
normal. Verletzungen des Meniskus zählen zu den häufigsten<br />
Knieverletzungen und sind nicht selten Folge eines Sportunfalles.<br />
Typischer Verletzungsmechanismus kann z.B. ein unglücklicher<br />
Sturz im Skiurlaub sein: Betroffene verlieren auf der Piste die<br />
Kontrolle, ein Ski bleibt im Tiefschnee hängen, während das<br />
Kniegelenk durch die Kraft des Sturzes verdreht wird. So wirken<br />
massive Schwerkräfte auf den Meniskus ein, schließlich überdehnt<br />
er und reißt!<br />
Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkel (= Femur) mit dem<br />
Unterschenkel (= Tibia). Da beide Knochen eine unterschiedliche<br />
Struktur und somit auch eine unterschiedliche Gelenkfläche<br />
aufweisen, würden sie auch nur eine geringe Kontaktfläche<br />
bilden, wenn man sie ohne Kniegelenk und Menisken aufeinandersetzen<br />
würde.<br />
Um dieser Instabilität und Disharmonie zu entgehen, entstanden<br />
im Rahmen der menschlichen Entwicklung die Menisken,<br />
die man auch als übergroße „Beilagscheiben“ bezeichnen könnte.<br />
Die Menisken haben folgende Aufgaben,<br />
bzw. Funktionen:<br />
1. Stabilisation<br />
2. Puffer-, bzw. Stoßdämpferfunktion<br />
3. Vergrößerung der Kontaktfläche<br />
Die häufigste Erkrankung des Meniskus ist der Meniskusriss /<br />
Meniskusschaden. Da der Meniskus nur in seinen Randzonen<br />
durchblutet ist, hat er nur eine begrenztes Regenerationspotential.<br />
Ältere Patienten können zudem einen verschleißbedingten (degenerativen)<br />
Meniskusriss erleiden, ohne dass ein Trauma vorangegangen<br />
ist. Bevorzugt ist der innere Meniskus betroffen,<br />
da er mit dem Knieinnenband fest verwachsen ist und somit<br />
weniger Ausweichmöglichkeiten bei Drehbewegungen besitzt.<br />
Häufiger als isolierte Schädigungen des Meniskus, sind kombinierte<br />
Bänderverletzungen. So können beispielsweise vorderes<br />
Kreuzband, Knieinnenband und Innenmeniskus gleichzeitig reißen!<br />
Man spricht dann von einer „Unhappy Triad“.<br />
Um die Diagnose Meniskusriss zu sichern, führt der behandelnde<br />
Arzt gezielte Schmerzprovokations- und Schmerzuntersuchungen<br />
durch. Neben manuellen Untersuchungen, wird<br />
heutzutage das MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) als<br />
Goldstandard zur Diagnosesicherung verwendet, mit denen<br />
man den Patienten die Schäden am Kniegelenk gut aufzeigen<br />
kann.