der motor – Ausgabe 6/21 – Kommunikation für die Branche
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<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong> | Schutzgebühr 5,90<br />
Verband <strong>der</strong> Motoren-<br />
Instandsetzungsbetriebe<br />
<strong>motor</strong><br />
<strong>der</strong><br />
Das unabhängige Sprachrohr <strong>der</strong> <strong>Branche</strong><br />
Sie treiben Lokomotiven und Schleppschiffe, Fähren o<strong>der</strong><br />
Stromaggregate an. Die Motoren <strong>der</strong> Baureihen 4000 und 2000.<br />
BHKWs von<br />
Sokratherm<br />
Bereits vor über 100 Jahren experimentierte man mit<br />
verschiedensten Möglichkeiten. Wir zeigen erfolgreiche<br />
und weniger erfolgreiche Versuche, ein Fahrzeug anzutreiben.
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in <strong>die</strong>sem Magazin zeigt sich wie<strong>der</strong>, wie vielfältig <strong>der</strong><br />
Einsatz von Motoren ist. Auch in Blockheizkraftwerken<br />
(BHKW) o<strong>der</strong> als Groß<strong>motor</strong>en, in je<strong>der</strong> <strong>Branche</strong> und <strong>für</strong><br />
das tägliche Leben sind sie unverzichtbar.<br />
Das Thema BHKW, erscheint vielen vielleicht auf den<br />
ersten Blick als ein Thema, welches zu unserem Alltag<br />
wenig Bezug hat. Weit gefehlt. Beson<strong>der</strong>s durch<br />
das Bestsellerbuch und Technik-Thriller „Blackout“ des<br />
österreichischen Autors Marc Elsberg, wurde <strong>der</strong> breiten<br />
Gesellschaft bewusst, wie abhängig wir von einem<br />
funktionierenden System sind. Das Beson<strong>der</strong>e an<br />
BHKW-Geräten ist <strong>der</strong>, dass sie Strom und Wärme erzeugen.<br />
Das macht sie beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> „Leistungsträger“<br />
wie Krankenhäuser, Feuerwehren, Wohnungsbau und<br />
viele weitere attraktiv und im Ernstfall unverzichtbar.<br />
Durch <strong>die</strong> stetige Weiterentwicklung <strong>der</strong> Technik werden Motoren, ob im BHKW, Schiff, Auto<br />
o<strong>der</strong> Nutzfahrzeugen immer nachhaltiger und zugleich kostengünstiger.<br />
Es sind <strong>die</strong> Motoren, welche ein empfindliches Gefüge am Laufen halten, uneingeschränkt und<br />
branchenübergreifend. Hersteller, Zulieferer und Motoreninstandsetzer arbeiten täglich daran,<br />
dass <strong>die</strong>s auch weiterhin als selbstverständlich wahrgenommen werden kann. Erstklassige<br />
Produkte, guter Service und reibungslose Abläufe, sorgen da<strong>für</strong> das es läuft. Mit Hochdruck<br />
werden Forschung und Entwicklung vorangetrieben, ständige Verbesserungen <strong>–</strong> auch in den<br />
Antriebsarten <strong>–</strong> sind das Ergebnis.<br />
Natürlich dürfen in jedem EXTRA auch <strong>die</strong> Klassiker, Neuheiten, Ersatzteile und Infos aus<br />
<strong>der</strong> <strong>Branche</strong> nicht fehlen. Die vielfältige Berichterstattung, von technischen und informellen<br />
Themen, über <strong>die</strong> Historie, Neuentwicklungen und Storys, ist garantiert.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />
Ihr<br />
Thomas Cor<strong>die</strong>r<br />
(Geschäftsführer)<br />
6
Inhalt<br />
Kamat macht Druck <strong>–</strong> Mit einem Scania V8-Motor<br />
Langsam laufen<strong>der</strong> Dual-Fuel-Motor mit 2 Millionen Betriebsstunden<br />
Betriebssicherheit durch Wärtsilä-Motoren bei Schubschleppern<br />
Motoren als Unikate <strong>–</strong> mtu-Motoren <strong>der</strong> Baureihe 4000 & 2000<br />
Die perfekte Pflege <strong>für</strong> Ihren Diesel<strong>motor</strong> <strong>–</strong> ERC Diesel Plus 2.0<br />
MAN-Gas<strong>motor</strong>en ermöglichen Wasserstoffeinsatz in Kraftwerken<br />
Notstrom? <strong>–</strong> Lösungen, bevor es zum Notfall kommt<br />
Liebherr <strong>–</strong> Die neuesten Ergänzungen des Mining-Portfolios<br />
Blockheizkraftwerke <strong>–</strong> Ein Energieversorger <strong>der</strong> Zukunft<br />
Zuverlässiger Ersatzteilpartner <strong>–</strong> Hess Motorentechnik<br />
Deutz stellt <strong>die</strong> Weichen <strong>für</strong> seine grüne Zukunft<br />
Der VW Bulli in <strong>der</strong> Collector´s Edition <strong>–</strong> Motor-Bausätze von FRANZIS<br />
Aktive Vorkammertechnologie <strong>für</strong> Schwerlast<strong>motor</strong>en<br />
Instandsetzungsexperte mit starken Partnern <strong>–</strong> Motoren Hildebrandt<br />
Kompetenz <strong>für</strong> Turbola<strong>der</strong>service und Instandsetzung <strong>–</strong> MHI<br />
mtu-BHKW macht Langnese-Eis nachhaltig<br />
Bereit <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wasserstoffzukunft <strong>–</strong> BHKW von Sokratherm<br />
Der stärkste und größte Motor im Konzern <strong>–</strong> General Motors<br />
BHKW-Anlagen <strong>–</strong> Eine Sache <strong>für</strong> Experten<br />
Absorbia Pro <strong>–</strong> Das Bindemittel <strong>der</strong> Profis<br />
Zukunft gestalten <strong>–</strong> Jahrestagung des VMI und Vorstellung neuer Mitglie<strong>der</strong><br />
Mini <strong>–</strong> Eine automobile Legende<br />
Alternative Antriebe <strong>–</strong> Erfolgreiche und weniger erfolgreiche Versuche<br />
Klassiker mit neuem Getriebe <strong>–</strong> Aston Martin DB5<br />
ADAC-Luftrettung fliegt mit Biosprit<br />
Emmisionsfreie Mobilität <strong>–</strong> Brennstoffzellenentwicklung<br />
Additive Fertigung von Bauteilen aus Kunststoff<br />
bilstein group übernimmt Motair <strong>–</strong> Pressemitteilung<br />
Ein Anliegen des Verkehrsministeriums <strong>–</strong> Die E-Fuel-Entwicklung<br />
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IMPRESSUM<br />
Unternehmen<br />
BEPOINT Me<strong>die</strong>n GmbH<br />
Amselweg 3, D 53498 Bad Breisig<br />
Telefonkontakt: +49 (0)2633 47595 20<br />
E-Mail-Kontakt: redaktion@bepoint.de<br />
Webseite<br />
www.bepoint.de<br />
Verfasser<br />
Geschäftsführer: Thomas Cor<strong>die</strong>r<br />
Leiter Redaktion: Tim Baumann<br />
Gestaltung<br />
Me<strong>die</strong>n GmbH<br />
Druck<br />
Vulkan-Druckerei oHG<br />
August-Horch-Str. 15<br />
D 56736 Kottenheim<br />
Bildnachweise<br />
AdobeStock: S. 1, 2, 12-13, 15, 18-19,<br />
20, 33-35, 37, 41, 44-45, 47, 50-51, 59-<br />
60; S. 4-5 Text und Fotos: SCANIA;<br />
S. 6 Text u. Fotos: MAN Energy Solution;<br />
S. 8-9 Text u. Fotos: Wärtsilä; S. 10-11<br />
Text u. Fotos: Rolls Royce Power Systems;<br />
S. 12-13 Text u. Fotos: ERC;<br />
S. 14 Text und Fotos: MAN Energy<br />
Solutions SE; S. 15 S. 15 Fotos: MOSA,<br />
e-power, Text: J. Fliegenschmidt<br />
BEPOINT Me<strong>die</strong>n; S. 16-17 Text u.<br />
Fotos: Liebherr-Components AG;<br />
S. 18-20 Text u. Fotos: ElringKlinger AG;<br />
S. <strong>21</strong> Text: J. Fliegenschmidt BEPOINT<br />
Me<strong>die</strong>n, Fotos: Hess Motorentechnik;<br />
S. 22 Text u. Fotos: DEUTZ AG; S. 23<br />
Fotos: FRANZIS Verlag, Text:<br />
J. Fliegenschmidt BEPOINT Me<strong>die</strong>n;<br />
S. 24-25 Text u. Fotos: Liebherr-Components<br />
AG; S. 26 Text: BEPOINT Me<strong>die</strong>n,<br />
Fotos: Motoren Hildebrandt; S. 27 Text:<br />
J. Fliegenschmidt BEPOINT Me<strong>die</strong>n,<br />
Fotos: MHI; S. 28-29 Text u. Fotos:<br />
Rolls Royce Power Systems;<br />
S. 30-31 Fotos: Sokratherm, Motoren<br />
Henze, Text: Sokratherm; S. 32 Text:<br />
Tim Baumann BEPOINT Me<strong>die</strong>n,<br />
Fotos: General Motors; S. 33 Fotos:<br />
Adobe Stock, Motoren Henze, Text:<br />
J. Fliegenschmidt BEPOINT Me<strong>die</strong>n;<br />
S. 34-35 Text: BEPOINT Me<strong>die</strong>n ;<br />
S. 36-40 Fotos u. Text: Dieter Göllner;<br />
S. 41 Text: J. Fliegenschmidt<br />
BEPOINT Me<strong>die</strong>n; S. 44-45 Text: M.<br />
Kirchner BEPOINT Me<strong>die</strong>n; S. 46-51<br />
Text: Tim Baumann BEPOINT Me<strong>die</strong>n,<br />
Fotos: ampnet, Porsche AG,<br />
Unbekannt <strong>–</strong> Public domain via<br />
Wikimedia Commons, Deutsches<br />
Institut <strong>für</strong> Erfindungswesen e. V.;<br />
S. 52 Text u. Fotos: ampnet; S. 53<br />
Text und Fotos: ampnet; S. 54-55<br />
Text und Fotos: Bosch Presse;<br />
S. 56-57 Fotos + Text: Akkuratio;<br />
S. 58 Fotos: bilstein group, Motair,<br />
Text: bilstein group; S. 59 Text:<br />
J. Fliegenschmidt BEPOINT Me<strong>die</strong>n<br />
Erscheinungsjahr<br />
06/20<strong>21</strong><br />
Auflage<br />
Print und Digital<br />
Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt,<br />
Reproduktionen bedürfen <strong>der</strong><br />
schriftlichen Genehmigung. Eine Gewähr<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Richtigkeit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
kann trotz sorgfältiger Prüfung nicht<br />
übernommen werden. Warenzeichen<br />
werden auch ohne ausdrückliche Kennzeichnung<br />
anerkannt. Druckfehler und<br />
Irrtümer nicht ausgeschlossen.<br />
Mit freundlicher Unterstützung<br />
Verband <strong>der</strong> Motoren-<br />
Instandsetzungsbetriebe<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong> 3
KAMAT macht Druck<br />
mit Scania V8<br />
Beim Pumpenhersteller KAMAT macht jetzt ein Scania V8 in <strong>der</strong> Ausführung<br />
als Industrie<strong>motor</strong> Karriere. Als Antrieb <strong>für</strong> eine Hochleistungspumpe soll <strong>die</strong><br />
schwedische Legende im harten Industrieeinsatz ihre Stärken ausspielen.<br />
Das neueste Hochdruck-Containergerät des nordrhein-westfälischen<br />
Pumpenherstellers KAMAT ist ein<br />
technologisches Überraschungs-Ei. Von außen betrachtet<br />
ist das schlüsselfertige System ein gewöhnlicher<br />
20-Fuß-Container, <strong>der</strong> <strong>für</strong> mobile Anwendungen auf<br />
einem Fahrzeugchassis platziert wird. Im Inneren des<br />
schallgedämmten Stahlbehälters steckt allerdings jede<br />
Menge Hightech: Hier arbeiten ein mächtiges Scania<br />
Triebwerk <strong>–</strong> genauer: ein Industrie<strong>motor</strong> mit acht Zylin<strong>der</strong>n<br />
in V-förmiger Anordnung <strong>–</strong> und ein automatisiertes<br />
Traxon-Getriebe von ZF mit einer Hochleistungspumpe<br />
in perfektem Dreiklang zusammen.<br />
KAMAT-Hochdruckpumpe mit einer Mission<br />
Tatsächlich hat das Hochdruck-Containergerät eine Mission.<br />
Bei den meisten Systemen <strong>die</strong>ser Art müssen nämlich<br />
Drehzahl und Pneumatik-Druck manuell eingestellt<br />
werden. In <strong>der</strong> Praxis fahren <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>ner das System<br />
häufig mit zu hoher Drehzahl, das wie<strong>der</strong>um zu hohem<br />
Verschleiß an Motor und Druckregelventil und unnötigem<br />
Kraftstoffverbrauch führt. „Mit unserem neuen Pumpenkonzept<br />
bilden wir den cleveren und erfahrenen Be<strong>die</strong>ner<br />
in einem vollautomatischen System nach“, erklärt<br />
KAMAT-Geschäftsführer Jan Sprakel, <strong>der</strong> das Konzept<br />
4 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
auf den Weg gebracht hat. Die Anlage ist jetzt so abgestimmt,<br />
dass sie das eingesetzte Wasserwerkzeug<br />
<strong>–</strong> etwa Hochdruck-Pistole o<strong>der</strong> Tankwaschkopf <strong>–</strong> erkennt<br />
und <strong>die</strong> da<strong>für</strong> nötigen Betriebsparameter automatisch<br />
einstellt. Große Dauereinsätze lassen sich dabei<br />
ebenso wie <strong>die</strong> üblichen Kleinarbeiten nur durch einen<br />
Werkzeugwechsel mit einer Anlage abdecken. „Der<br />
Be<strong>die</strong>ner braucht am Display nur den gewünschten<br />
Pumpendruck einzugeben und <strong>die</strong> intelligente Anlagensteuerung<br />
übernimmt dann den optimalen Betrieb des<br />
Gesamtsystems“, bringt Sprakel <strong>die</strong> Vorteile <strong>der</strong> Hochdruckpumpe<br />
auf den Punkt.<br />
Der Scania V8 spielt im Pumpenkonzept<br />
eine Schlüsselrolle<br />
Rund ein Jahr lang haben <strong>die</strong> Experten von KAMAT<br />
an ihrem Referenzprojekt <strong>für</strong> eine leistungsstarke mobile<br />
Hochdruckpumpe getüftelt. Handfeste Unterstützung<br />
hat dabei <strong>der</strong> Bremer Scania Partner ScanDiesel<br />
geleistet, <strong>der</strong> in den letzten 20 Jahren weit über 5.000<br />
Motoren des schwedischen Herstellers <strong>für</strong> den Einsatz<br />
in Industrie und Marine an seine Kunden ausgeliefert<br />
hat. Für das Pumpensystem hat <strong>der</strong> Spezialist <strong>für</strong> Diesel<strong>motor</strong>entechnik,<br />
Motorenzubehör und Komponenten<br />
einen Scania V8 mit 450 kW, inklusive einer Abgasnachbehandlung<br />
nach <strong>der</strong> EU-Abgasstufe V bereitgestellt.<br />
Jan Sprakel kennt natürlich den Ruf, den <strong>der</strong> legendäre<br />
Achtzylin<strong>der</strong> als Antriebsquelle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lkw des schwedischen<br />
Herstellers genießt. Aus seiner Sicht hat das<br />
Aggregat aber auch als Industrie<strong>motor</strong> ausgezeichnete<br />
Argumente auf seiner Seite.<br />
Kraftstoffeffizienz sorgt <strong>für</strong><br />
niedrige Betriebskosten<br />
„Der Scania V8 ist ein tausendfach bewährtes Triebwerk<br />
mit viel Leistung und einem hohen Drehmoment. Eine<br />
Schlüsselrolle spielten zudem <strong>die</strong> kompakte Bauform und<br />
<strong>die</strong> Fähigkeit, problemlos mit dem installierten ZF-Getriebe<br />
zu kommunizieren“, resümiert Sprakel <strong>die</strong> Entscheidung<br />
<strong>für</strong> den Schweden. Mit <strong>der</strong> neuen Hochdruckpumpe<br />
nimmt KAMAT vor allem Industrie<strong>die</strong>nstleister ins Visier.<br />
In <strong>der</strong> Tankreinigung zum Beispiel gehört ein Zehn-Stunden-Arbeitstag<br />
unter Druck und Volllast <strong>für</strong> eine Hochdruckpumpe<br />
zum typischen Einsatzprofil. In <strong>die</strong>sem Umfeld<br />
spielt <strong>die</strong> Nachhaltigkeit des Antriebs logischerweise<br />
eine wichtige Rolle. Mit seiner Kraftstoffeffizienz kann <strong>der</strong><br />
Scania Achtzylin<strong>der</strong> souverän punkten. „Je<strong>der</strong> Liter Kraftstoff,<br />
den <strong>der</strong> Scania V8 einspart, ist bares Geld <strong>für</strong> den<br />
Unternehmer“, weiß Jan Sprakel.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
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Langsam laufen<strong>der</strong> Dual-Fuel-Motor<br />
überschreitet zwei Millionen<br />
Betriebsstunden<br />
Neuer Meilenstein setzt Maßstäbe <strong>für</strong> den Dual-Fuel-<br />
Betrieb und bestätigt einen unumkehrbaren Trend<br />
MAN Energy Solutions hat bekanntgegeben, dass sein Portfolio<br />
an Zweitakt- und Dual-Fuel-Motoren insgesamt über<br />
zwei Millionen Betriebsstunden mit LNG, Methanol, Ethan<br />
und LPG absolviert hat. Bei dem Unternehmen wurden 470<br />
Motoren in Auftrag gegeben, von denen über 185 bereits in<br />
Betrieb sind. Alle Motoren werden mit den genannten alternativen<br />
Kraftstoffen betrieben.<br />
Bjarne Foldager, Senior Vice President und Head of Low-<br />
Speed bei MAN Energy Solutions, erklärte: „Dieser bedeutende<br />
Meilenstein ist insbeson<strong>der</strong>e darauf zurückzuführen,<br />
dass wir <strong>die</strong> vom Markt gefor<strong>der</strong>ten Lösungen anbieten, und<br />
er belegt unsere Führungsrolle in <strong>die</strong>sem wichtigen Schifffahrtssegment.<br />
Unsere Strategie eröffnet einen klaren Weg<br />
zur Dekarbonisierung, und es ist offensichtlich, dass <strong>die</strong> zunehmende<br />
Einführung <strong>der</strong> Dual-Fuel-Technologie zu einem<br />
unumkehrbaren Trend geworden ist.“<br />
Die Erfolgsgeschichte des Dual-Fuel-Antriebs von MAN<br />
Energy Solutions begann 2011 mit dem groß angelegten<br />
Test eines ME-GI-Motors (Gas Injection) im Forschungszentrum<br />
Kopenhagen, gefolgt von <strong>der</strong> ersten Auslieferung<br />
im Jahr 2014. Die ersten Motortests <strong>der</strong> ME-LGI-Plattform<br />
(Liquid Gas Injection) begannen 2015. Es folgte <strong>die</strong> erste<br />
Seeerprobung des ME-LGIM-Methanol-Motors im Jahr<br />
2016. Die Entwicklung einer Ethan-Einheit (ME-LGIE) folgte<br />
2016, und bereits 2017 fanden <strong>die</strong> ersten Tests auf See<br />
statt. Derzeit sind 12 ME-LGIP-Propan-Schiffe in Betrieb<br />
und ein mit Ammoniak betriebener MAN-B&W-Motor soll bis<br />
2024 auf den Markt kommen.<br />
Unumkehrbarer Trend<br />
Im Hinblick auf <strong>die</strong> Dekarbonisierung verweist MAN Energy<br />
Solutions auf jüngste Berichte, nach denen europäische<br />
Politiker beabsichtigen, Banken zur Bekämpfung des Klimawandels<br />
heranzuziehen, indem sie Kapital von Unternehmen<br />
mit schlechter Emissionsbilanz abziehen. In <strong>die</strong>sem<br />
Szenario müssten <strong>die</strong> Banken <strong>die</strong> EZB (Europäische<br />
Zentralbank) darüber informieren, wie sich ihre Portfolios<br />
langfristig entwickeln könnten. Die EZB hat bereits deutlich<br />
gemacht hat, dass sie schrittweise damit beginnen wird, Klimarisiken<br />
wie jedes an<strong>der</strong>e Risiko zu behandeln.<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang entwirft das Global Maritime<br />
Forum <strong>der</strong>zeit ein Äquivalent zu seinen Poseidon-Prinzipien<br />
<strong>für</strong> Schiffsversicherer, das auf einem System beruht, bei<br />
dem <strong>die</strong> Anpassung von Unternehmen an <strong>die</strong> Dekarbonisierungsziele<br />
<strong>der</strong> IMO ermittelt wird. Der Schwerpunkt liegt<br />
dabei auf <strong>der</strong> sicheren und nachhaltigen Nutzung neuer<br />
Schiffskraftstoffe und auf einem Ansatz zur Lebenszyklusbewertung<br />
von Treibhausgasemissionen.<br />
Peter Quaade, Leiter <strong>der</strong> Dual Fuel Engine Group -<br />
Two-Stroke Operations - bei MAN Energy Solutions, fügte<br />
hinzu: „Neue Technologien bringen konstruktions- und wartungsbezogene<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich, <strong>die</strong> wir insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei unserem Dual-Fuel-Portfolio in den letzten zehn<br />
Jahren sorgfältig ermittelt und gemeistert haben. Es handelt<br />
sich um eine zuverlässige und ausgereifte Technologie, <strong>die</strong><br />
mit alternativen Kraftstoffen außergewöhnlich hohe Laufzeiten<br />
von über 95 % erreicht hat. Dies unterstreicht <strong>die</strong> hohe<br />
Zuverlässigkeit des Dual-Fuel-Betriebs. Darüber hinaus gewährleisten<br />
<strong>die</strong> nahtlose Umschaltung zwischen verschiedenen<br />
Kraftstoffen, <strong>die</strong> Eliminierung des Kraftstoffschlupfs<br />
und <strong>die</strong> Verwendung des Dieselverbrennungsprinzips, dass<br />
<strong>die</strong>se Motoren problemlos an alle von <strong>der</strong> <strong>Branche</strong> in Zukunft<br />
bevorzugten Kraftstoffe angepasst werden können.“<br />
6 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
GASMOTORENTEILE<br />
LÖSUNGEN FÜR IHRE ANWENDUNG <strong>–</strong><br />
MOTORENTEILE FÜR GASMOTOREN UND BHKW<br />
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PASSION FOR TECHNOLOGY.
Wärtsilä-Motoren sorgen <strong>für</strong><br />
Betriebssicherheit bei zwei neuen<br />
brasilianischen Schubschleppern<br />
Der Technologiekonzern Wärtsilä liefert <strong>die</strong> Motoren <strong>für</strong><br />
zwei neue Schubschlepper, <strong>die</strong> <strong>für</strong> den brasilianischen<br />
Betreiber Hidrovias do Brasil auf <strong>der</strong> Uzmar-Werft in <strong>der</strong><br />
Türkei gebaut werden. Es gibt eine Option <strong>für</strong> zwei zusätzliche<br />
Schiffe. Die Hidrovias-Flotte umfasst bereits<br />
eine Reihe von Schiffen, <strong>die</strong> mit Wärtsilä-Motoren betrieben<br />
werden, und ihre Betriebszuverlässigkeit und<br />
wettbewerbsfähigen Lebenszykluskosten wurden als<br />
Schlüsselüberlegungen bei <strong>der</strong> Vergabe <strong>die</strong>ses jüngsten<br />
Vertrags genannt, <strong>der</strong> im zweiten Quartal 20<strong>21</strong> unterzeichnet<br />
wurde.<br />
Die neuen 46 Meter langen Schlepper wurden von dem<br />
kanadischen Marinearchitekten und Schiffsingenieur<br />
Robert Allan Ltd. entworfen. Die Schiffe werden entlang<br />
von Flüssen im Norden Brasiliens operieren, oft an abge-<br />
8 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
legenen Orten und unter schwierigen Betriebsbedingungen.<br />
Zuverlässigkeit und Effizienz <strong>der</strong> Motoren sind daher<br />
von größter Bedeutung.<br />
„Als einer <strong>der</strong> größten Anbieter integrierter Logistiklösungen<br />
im Northern Corridor ist <strong>die</strong>ses Projekt wichtig <strong>für</strong> das<br />
Wachstum und <strong>die</strong> Stärkung unseres Unternehmens. Wir<br />
sind immer auf <strong>der</strong> Suche nach Partnern, <strong>die</strong> uns Effizienz,<br />
Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit zusichern. Wärtsilä<br />
war <strong>die</strong> beste Wahl <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses Projekt“, sagt Mariana<br />
Yoshioka, Director of Engineering, Innovation and Operational<br />
Planning bei Hidrovias do Brasil.<br />
„Wir freuen uns, erneut als bedeuten<strong>der</strong> Ausrüstungslieferant<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hidrovias-Flotte ausgewählt worden zu<br />
sein. Wir haben eine sehr enge Beziehung zum Kunden<br />
aufgebaut und unsere Erfolgsbilanz bei früheren Motorenlieferungen<br />
hat eindeutig zu <strong>die</strong>sem jüngsten Auftrag<br />
geführt“, sagt Mário Barbosa, Senior Sales Manager,<br />
Wärtsilä Marine Power.<br />
Der Lieferumfang von Wärtsilä umfasst drei Wärtsilä<br />
20-Motoren <strong>für</strong> jedes <strong>der</strong> beiden Schiffe. Die Motoren<br />
sollen noch in <strong>die</strong>sem Jahr an <strong>die</strong> Werft geliefert werden.<br />
Hidrovias verfügt bereits über 12 Schubschlepper,<br />
<strong>die</strong> erfolgreich mit Wärtsilä 20-Motoren betrieben werden.<br />
Wärtsilä 20<br />
Zylin<strong>der</strong>bohrung<br />
200 mm<br />
Kolbenhub<br />
280 mm<br />
Zylin<strong>der</strong>ausgang<br />
220 kW/Zyl<br />
Geschwindigkeit<br />
1200 U/min<br />
Mittlerer effektiver Druck 25 bar<br />
Kolbengeschwindigkeit 11,2 m/s<br />
Option: Common-Rail-Kraftstoffeinspritzung.<br />
IMO Tier II o<strong>der</strong> III<br />
Kraftstoffspezifikation: Heizöl<br />
700 cSt/50°C<br />
7200 sR1/100°C<br />
ISO 8<strong>21</strong>7, Kategorie ISO-F-RMK 700<br />
SFOC 190,0 g/kWh bei ISO-Bedingung<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
9
Sie treiben Superyachten an und Muldenkipper, Lokomotiven und Schleppschiffe, Fähren o<strong>der</strong> Stromaggregate<br />
<strong>–</strong> <strong>die</strong> Motoren <strong>der</strong> Baureihen 4000 und 2000 sind in ihrer Vielfältigkeit unerreicht. Doch gibt<br />
es DIE Motoren <strong>die</strong>ser Baureihe eigentlich? O<strong>der</strong> sind es nicht alle Unikate?<br />
DIE Baureihe 2000 und DIE Baureihe 4000 <strong>–</strong> je<strong>der</strong> verbindet<br />
seine Geschichte mit ihr. Sie ist leistungsstark, zuverlässig,<br />
erfüllt geltende Emissionsanfor<strong>der</strong>ungen und<br />
verbraucht wenig Kraftstoff. Mehr als 100.000 Motoren <strong>der</strong><br />
beiden mtu-Baureihen hat Rolls-Royce Power Systems in<br />
den vergangenen 25 Jahren schon<br />
verkauft. Und fast alle waren unterschiedlich.<br />
Denn von DEM 2000er<br />
o<strong>der</strong> DEM 4000er-Motor kann man<br />
nicht sprechen. Stattdessen gleicht<br />
kaum ein Motor <strong>die</strong>ser Baureihen<br />
dem an<strong>der</strong>en <strong>–</strong> je<strong>der</strong> Motor ist genau<br />
auf <strong>die</strong> Bedürfnisse des jeweiligen<br />
Kunden und seiner ganz speziellen<br />
Anwendung zugeschnitten.<br />
Eigentlich sind bei den Motoren nur <strong>die</strong> großen Teile wie<br />
Kurbelgehäuse, Kurbelwelle o<strong>der</strong> <strong>die</strong> Schwungradgehäuse<br />
identisch, o<strong>der</strong> sagen wir sehr ähnlich, denn schon da gibt<br />
es Unterschiede. Die Motoren einer Baureihe haben noch<br />
etwas gemeinsam: Bei <strong>der</strong> Markteinführung im Jahr 1997<br />
hatten sie einen Hubraum von etwas über zwei bzw. über<br />
vier Litern pro Zylin<strong>der</strong> <strong>–</strong> daher <strong>die</strong> Baureihenbezeichnung<br />
2000 und 4000. Heute liegt <strong>die</strong>ser mit 2,23 und 4,77 Litern<br />
höher. Doch schon dann muss man anfangen, <strong>die</strong> Motoren<br />
zu unterscheiden.<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen machen den Unterschied<br />
Motoren, <strong>die</strong> Schiffe antreiben, brauchen beispielsweise<br />
ein ganz an<strong>der</strong>es Kühlsystem als Motoren, <strong>die</strong> Muldenkippern<br />
ihre Kraft geben. Schiffe haben ein sogenanntes<br />
Zweikreiskühlsystem und nutzen das Wasser, in dem <strong>die</strong><br />
Schiffe fahren, um <strong>die</strong> Motoren zu kühlen. Motoren <strong>für</strong><br />
Muldenkipper o<strong>der</strong> Lokomotiven<br />
dagegen führen <strong>die</strong> Abwärme an<br />
<strong>die</strong> Umgebungsluft ab und benötigen<br />
daher entsprechend große<br />
Kühlanlagen. Auch <strong>die</strong> Sicherheitstechnik<br />
<strong>der</strong> Motoren ist eine<br />
an<strong>der</strong>e. Die Oberflächentemperatur<br />
von Schiffs<strong>motor</strong>en darf nicht<br />
höher sein als 220 Grad<br />
Celsius, das schreiben <strong>die</strong> Zertifizierungsbehörden<br />
vor. Und Schiffe fahren <strong>–</strong> bis auf einige<br />
Ausnahmen <strong>–</strong> meistens auf Meereshöhe, ganz<br />
an<strong>der</strong>s als Muldenkipper. Die Minen, in denen<br />
sie ihre Arbeit verrichten, liegen häufig in einigen<br />
Tausend Metern Höhe, dort ist <strong>der</strong> Sauerstoffgehalt<br />
in <strong>der</strong> Luft viel geringer. Außerdem<br />
müssen <strong>die</strong> Motoren viel robuster gegen Umwelteinflüsse<br />
sein, denn in den Minen kann es<br />
extrem kalt, warm o<strong>der</strong> staubig sein. Bei einem<br />
Motor, <strong>der</strong> Stromaggregate antreibt, kommt es<br />
dagegen vor allem darauf an, schnell auf Touren<br />
zu kommen. Notstromaggregate haben nur<br />
einige Sekunden Zeit, um ihre volle Leistung zu<br />
erreichen. Und noch etwas bestimmt ganz entscheidend<br />
<strong>die</strong> Abstimmung eines Motors: <strong>die</strong><br />
Zeit, <strong>die</strong> zwischen zwei Grundüberholungen<br />
vergehen darf. Bei einem 4000er Yacht<strong>motor</strong>,<br />
dem oft allerhöchste Leistung abverlangt wird,<br />
liegt <strong>die</strong>se bei 22.000 Stunden. Ein 4000er <strong>für</strong><br />
Schlepper mit seinem völlig an<strong>der</strong>en Einsatzprofil<br />
muss dagegen 54.000 Stunden durchhalten,<br />
bis er überholt wird.<br />
10 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Weiteres Unterscheidungsmerkmal:<br />
Emissionsgrenzwerte<br />
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal <strong>der</strong><br />
Motoren sind <strong>die</strong> Emissionsgrenzwerte, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>se erfüllen müssen. Denn <strong>die</strong> Vorgaben<br />
<strong>der</strong> Zertifizierungsbehörden sind weltweit<br />
und je nach Anwendung unterschiedlich.<br />
Die Ingenieure von Rolls-Royce Power Systems<br />
haben daher einen Technologiebaukasten<br />
entwickelt. Dieser besteht aus einem<br />
ganzen Bündel von Technologien, mit<br />
denen man verhin<strong>der</strong>n kann, dass Schadstoffe<br />
entstehen, bzw. in <strong>die</strong> Atmosphäre<br />
gelangen.<br />
Eigenes Motorkonzept <strong>für</strong><br />
jeden Einsatzzweck<br />
Aus <strong>die</strong>sen Bausteinen, gepaart mit denen, <strong>die</strong> sich durch<br />
<strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> einzelnen Anwendungen ergeben,<br />
haben <strong>die</strong> Ingenieure in den vergangenen Jahrzehnten<br />
immer neue Varianten <strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Einsätze <strong>der</strong><br />
Motoren entwickelt. Im Jahr 2010 kam beispielsweise <strong>der</strong><br />
erste mtu-Motor auf den Markt, <strong>der</strong> serienmäßig mit einem<br />
Dieselpartikelfilter ausgestattet wurde. Somit erfüllte <strong>die</strong>ser<br />
<strong>die</strong> europäische Abgasstufe IIIB. Ein Jahr später feierte auch<br />
<strong>die</strong> SCR-Anlage ihre Premiere zur Abgasnachbehandlung<br />
von mtu-Motoren. Sie macht in Aggregaten zur Stromerzeugung<br />
<strong>die</strong> Stickoxide<br />
unschädlich. Heute<br />
sind auch Schiffs<strong>motor</strong>en<br />
<strong>der</strong> aktuellen<br />
Emissionsstufen nur<br />
noch mit SCR-Anlage<br />
erhältlich.<br />
Kundenanfor<strong>der</strong>ungen<br />
führen zum<br />
wahren Unikat<br />
Doch mit <strong>der</strong> technologischen Entwicklung <strong>der</strong> Motoren<br />
hört <strong>die</strong> Arbeit nicht auf. Denn jetzt gibt es zwar einen<br />
Motor, <strong>der</strong> perfekt <strong>für</strong> Züge, Muldenkipper o<strong>der</strong> Schiffe<br />
geeignet ist <strong>–</strong> doch jetzt kommen <strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Kunden ins Spiel. Jede Lokomotive, jedes Schiff o<strong>der</strong> je<strong>der</strong><br />
Muldenkipper, in denen ein 4000er-Motor eingebaut<br />
werden soll, ist an<strong>der</strong>s. Hier beginnt <strong>die</strong> Arbeit <strong>der</strong> Anwendungsingenieure.<br />
Sie müssen nun den mit den Technologiebausteinen<br />
<strong>der</strong> Baureihe 4000 zusammengesetzten<br />
Motor genau auf <strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen des Kunden<br />
zuschneiden. Welche Traktionsart wünscht <strong>der</strong> Kunde?<br />
Handelt es sich um<br />
einen <strong>die</strong>selelektrischen<br />
Antrieb, bei<br />
dem <strong>der</strong> Diesel<strong>motor</strong><br />
einen Elektro<strong>motor</strong><br />
antreibt? O<strong>der</strong><br />
treibt <strong>der</strong> Diesel<strong>motor</strong><br />
direkt an? Welche<br />
Zurüstteile sind<br />
notwendig? Welcher<br />
Bauraum steht zur<br />
Verfügung? Welche Anschlüsse sind notwendig? Fragen<br />
über Fragen, <strong>die</strong> in monatelanger, teils jahrelanger Arbeit<br />
geklärt werden müssen.<br />
Immer häufiger kommen <strong>die</strong> Motoren <strong>der</strong> Baureihen<br />
2000 o<strong>der</strong> 4000 auch in ganzen Systemen wie Hybrid-Antriebssystemen<br />
o<strong>der</strong> Microgrids zum Einsatz.<br />
Hier müssen sie dann nicht nur den Anfor<strong>der</strong>ungen des<br />
Kundeneinsatzes entsprechen, son<strong>der</strong>n auch im Zusammenspiel<br />
mit an<strong>der</strong>en Komponenten zur Antriebsund<br />
Energieerzeugung zuverlässig laufen. Auch <strong>der</strong><br />
Einsatz digitaler Komponenten wird immer häufiger. Mit<br />
ihnen können Kunden, <strong>die</strong> ihre Daten an <strong>die</strong> mtu-Plattform<br />
mtuGo senden, ihre Flotten überwachen und verwalten.<br />
All <strong>die</strong>se<br />
Anpassungsschritte<br />
machen mtu-Motoren<br />
<strong>der</strong> Baureihen<br />
2000 und 4000 dann<br />
zu den Motoren, <strong>die</strong><br />
genau zu den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Kunden<br />
passen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
11
Die perfekte Pflege <strong>für</strong><br />
Ihren Diesel<strong>motor</strong> <strong>–</strong><br />
ERC Diesel Plus 2.0<br />
Seit Jahren gehört ERC zu den Vorreitern und Pionieren beim<br />
Thema Additive. Beson<strong>der</strong>s bei stationären Einrichtungen,<br />
Aggregaten, Schiffen und Groß<strong>motor</strong>en ist eine regelmäßige<br />
Pflege unabdingbar. So wie man sich selbst durch gesunde<br />
Ernährung versucht fit zu halten, sollte auch beim Diesel<strong>motor</strong><br />
Vorsorge nicht außer Acht gelassen werden. Hier hat ERC<br />
mit seinem Diesel Plus 2.0 ein Additiv geschaffen, welches<br />
den Tank und den Motor von innen heraus pflegt.<br />
Schwankende Kraftstoffqualität, Verkokungen an den Einspritzdüsen<br />
(durch mikrobielles Wachstum) sowie Korrosion<br />
können <strong>die</strong> Leistung und den Verbrauch Ihres Motors stark<br />
beeinflussen. ERC Diesel Plus 2.0 verbessert nicht nur das<br />
Zündverhalten durch Anhebung <strong>der</strong> Cetanzahl und hält Einspritzdüsen<br />
sauber und reinigt sie, son<strong>der</strong>n schützt auch vor<br />
Bakterien und Pilzen. Das beigefügte Performance Paket<br />
<strong>die</strong>nt zur Alterungs- und Oxidationsstabilisierung.<br />
Bei Verwendung von ERC Diesel Plus 2.0 in Kombination<br />
mit DIN-konformer Dieselkraftstoffqualität, wird <strong>die</strong> Cetanzahl<br />
sowie das Zündverhalten sofort verbessert. Effiziente Antifouling-Inhaltsstoffe<br />
können eine bakterielle Besiedlung im<br />
Diesel und das mikrobielle Wachstum verhin<strong>der</strong>n (auch bei<br />
BIO-Diesel). Durch das Sauberhalten des Kraftstoffsystems<br />
kann <strong>der</strong> Verbrauch merkbar gesenkt werden.<br />
ERC Diesel Plus 2.0 ist perfekt <strong>für</strong> alle Diesel<strong>motor</strong>en geeignet.<br />
Egal ob PKW, LKW, BHKW, NFZ o<strong>der</strong> Boote. Darüber<br />
hinaus auch ausgelegt <strong>für</strong> alle mineralischen- und BIO-Dieselkraftstoffe.<br />
Die Anwendung von ERC Diesel Plus 2.0 ist denkbar einfach.<br />
1 Liter ERC Diesel Plus 2.0 auf 1.000 Liter Dieselkraftstoff bei<br />
<strong>der</strong> Betankung hinzugeben <strong>–</strong> fertig!<br />
www.erc-online.de<br />
12 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
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Erleichtert den Kaltstart<br />
Erhöht <strong>die</strong> Motorleistung<br />
Beugt Bakterien und Pilzen<br />
im Dieselkraftstoff vor<br />
Beson<strong>der</strong>s gut geeignet<br />
bei saisonaler<br />
Fahrzeugstilllegung<br />
Reinigt und hält das<br />
Kraftstoffsystem und<br />
Einspritzdüsen sauber<br />
Schützt vor Korrosion<br />
Saubere Verbrennung und<br />
Emissionsreduzierung<br />
Schützt <strong>die</strong> Umwelt<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
13
H2-ready: MAN-Gas<strong>motor</strong>en<br />
ermöglichen Wasserstoffeinsatz<br />
in Kraftwerken<br />
Gasbetriebene Viertakt<strong>motor</strong>en von MAN Energy Solutions<br />
sind ‚H2-ready‘ und können im stationären Betrieb mit einem<br />
Wasserstoffanteil im Gasgemisch von bis zu 25 Volumenprozent<br />
betrieben werden. MAN-Kunden können <strong>die</strong><br />
<strong>für</strong> den Kraftwerkseinsatz relevanten Gas<strong>motor</strong>en 35/44G<br />
TS, 51/60G und 51/60G TS ‚H2-ready‘ konfigurieren lassen,<br />
sind damit <strong>für</strong> einen Wasserstoffhochlauf in <strong>der</strong> Stromerzeugung<br />
vorbereitet und können den CO2-Ausstoß ihrer<br />
Anlagen weiter senken. Die Wasserstofffähigkeit <strong>der</strong><br />
MAN-Motoren von bis zu 25 Volumenprozent entspricht <strong>der</strong><br />
Level-B-Definition des H2-Readiness-Standards des europäischen<br />
Verbands <strong>der</strong> Motorenkraftwerksindustrie, EUGINE.<br />
Mit Power-to-X Kraftstoffen wie synthetischem Erdgas (synthetic<br />
natural gas <strong>–</strong> SNG) können MAN-Motoren zudem<br />
schon heute vollständig klimaneutral betrieben werden.<br />
„Flexible und dezentrale Gaskraftwerke spielen <strong>für</strong> eine<br />
sichere Stromversorgung auf dem Weg zu 100% erneuerbarer<br />
Energie eine entscheidende Rolle“, sagt Dr. Gunnar<br />
Stiesch, Leiter Motorenentwicklung bei MAN Energy Solutions.<br />
„Über eine Wasserstoff-Beimischung lassen sich <strong>die</strong><br />
CO2-Emissionen <strong>die</strong>ser Kraftwerke weiter senken. Noch ist<br />
grüner Wasserstoff ein knappes Gut und unsere Motoren<br />
bieten daher Betreibern volle Flexibilität. Im Rahmen <strong>der</strong> im<br />
bestehenden Gasnetz möglichen Beimischung. Zugleich<br />
arbeiten wir an Zukunftskonzepten, <strong>die</strong> Wasserstoff-Anteile<br />
von bis zu 100% möglich machen werden, sobald <strong>die</strong>ser in<br />
großen Mengen verfügbar ist.“<br />
Die adaptive Verbrennungssteuerung (adaptive combustion<br />
control <strong>–</strong> ACC) <strong>der</strong> MAN-Motoren reagiert voll automatisiert<br />
auf variierende Wasserstoffanteile im Erdgas und<br />
ermöglicht einen Betrieb ohne Wirkungsgradverluste auch<br />
bei schwankenden H2-Anteilen. Bereits im Betrieb befindliche<br />
Gas<strong>motor</strong>en können durch ein Upgrade <strong>der</strong> Automation<br />
sowie <strong>die</strong> Nachrüstung zusätzlicher ACC-Sensoren <strong>für</strong> den<br />
Wasserstoff-Blend-in Betrieb ertüchtigt werden.<br />
„Wir fokussieren unsere Entwicklungsarbeit darauf, unseren<br />
Kunden ein Maximum an Betriebsflexibilität und Zukunftssicherheit<br />
zu bieten“, so Stiesch. „Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft<br />
wird einige Jahre in Anspruch nehmen, in<br />
denen <strong>die</strong> Infrastruktur ertüchtigt und <strong>die</strong> Produktion von<br />
grünem H2 hochgefahren wird. Im deutschen Erdgasnetz<br />
etwa, ist <strong>der</strong>zeit eine maximale Beimischung von bis zu 10%<br />
möglich, perspektivisch werden 20% machbar sein. Für <strong>die</strong>ses<br />
Setting sind Kraftwerksbetreiber mit unseren Motoren<br />
optimal aufgestellt.“<br />
14 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
Bei M. Drees Motorentechnik sind Kunden bestens aufgehoben,<br />
wenn es um den Kauf und Service rund um<br />
Stromerzeuger, Netzausfallanlagen & Baustellenbeleuchtungen<br />
geht. Von <strong>der</strong> ersten Beratung zur Feststellung<br />
des benötigten Aggregats, über <strong>die</strong> Lieferung, bis zur<br />
Wartung und Pflege, alles aus einer Hand.<br />
Als Vertragspartner von namhaften Herstellern wie MOSA<br />
und e-power ist das fachliche Know-how Grundvoraussetzung.<br />
Ob stationär o<strong>der</strong> tragbar, <strong>für</strong> jeden Bedarf gibt es<br />
<strong>die</strong> richtige Lösung.<br />
Mit Martin<br />
Dicke hat <strong>der</strong><br />
Geschäftsführer<br />
Matthias Drees<br />
einen Spezialisten<br />
im Team,<br />
<strong>der</strong> in <strong>die</strong>sem<br />
sensiblen Bereich <strong>für</strong> eine ausführliche Beratung zur<br />
Verfügung steht. Auf Wunsch erfolgt auch nach dem Kauf<br />
eine zuverlässige Betreuung und Wartung durch das gut<br />
ausgebildete Team. Durch regelmäßige Wartungsintervalle<br />
wird <strong>die</strong> Funktionalität und Sicherheit im Auge behalten,<br />
so dass sich <strong>der</strong> Kunde auf sein Kerngeschäft konzentrieren<br />
kann.<br />
Ob Stromerzeuger <strong>für</strong> Baustellenbereiche, wie zum Beispiel<br />
<strong>für</strong> Stromspeicheranlagen <strong>für</strong> autarke Ampelanlagen,<br />
o<strong>der</strong> verschiedene Varianten <strong>der</strong> Baustellenbeleuchtung.<br />
Die Spezialisten in Anröchte freuen sich auf Ihre Anfrage.<br />
Verkauf von Stromerzeugern<br />
und Netzausfallanlagen.<br />
Motoreninstandsetzung<br />
Perfektion & Know-how.<br />
www.drees<strong>motor</strong>entechnik.de
Liebherr stellt <strong>die</strong><br />
neuesten Ergänzungen<br />
des Mining-Portfolios vor<br />
Liebherr hat kürzlich sein<br />
Produktangebot um den<br />
T 274 erweitert, einen<br />
Muldenkipper mit einer<br />
Nutzlast von 305 t, <strong>der</strong> in<br />
seiner Klasse führend ist.<br />
Die Integration des ersten<br />
Diesel<strong>motor</strong>s D9816 in<br />
den neuen T 274 gibt den<br />
Auftakt <strong>für</strong> den Einsatz<br />
<strong>der</strong> Motorenreihe D98 in<br />
Liebherr-Bergbaugeräten.<br />
Die Integration des D9816 in den neuen<br />
T 274 ist ein wichtiger Meilenstein <strong>für</strong><br />
den Einsatz <strong>der</strong> neuesten Motorenbaureihe<br />
in Liebherr-Bergbau-Geräte.<br />
Der neue Muldenkipper schließt <strong>die</strong> Lücke zwischen den<br />
bereits bestehenden Modellen T 284 und T 264. Der T 274<br />
wurde auf <strong>der</strong> Grundlage jahrelanger Erfahrung in <strong>der</strong> Entwicklung<br />
von Anwendungen <strong>für</strong> den Mining-Bereich konzipiert<br />
und angepasst. Mit einer Nutzlast von 305 t ist er<br />
eine Maschine, <strong>die</strong> schnelle Zykluszeiten, höhere Produktionsraten,<br />
einen niedrigen Kraftstoffverbrauch und niedrige<br />
Kosten pro Tonne bietet. Dieser neue Muldenkipper basiert<br />
auf <strong>der</strong> gleichen Grundkonstruktion wie <strong>der</strong> T 284 und profitiert<br />
von dessen jahrzehntelanger Erfahrung im Einsatz.<br />
Be<strong>die</strong>ner und Techniker können sich auf erstklassigen<br />
Komfort und Sicherheit beim Fahren und Warten <strong>die</strong>ses<br />
Lasters verlassen.<br />
Für den T 274 und <strong>die</strong> gesamte Produktlinie <strong>der</strong> Liebherr-Muldenkipper<br />
steht eine Vielzahl von Optionen zur<br />
Verfügung, darunter das Liebherr Trolley Assist System<br />
und <strong>die</strong> neu angekündigte, vollständig kompatible Liebherr-Maschinenautomatisierung<br />
<strong>der</strong> nächsten Generation.<br />
Der auf <strong>der</strong> MINExpo vorgestellte T 274 ist mit dem Liebherr-Motor<br />
D9816 ausgestattet. Dies macht den Auftakt<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Integration <strong>der</strong> Motorenserienbaureihe D98 in Liebherr-Bergbaugeräte.<br />
Integration von Liebherr-Motoren<br />
Die Integration des D9816 in den neuen T 274 ist ein wichtiger<br />
Meilenstein <strong>für</strong> den Einsatz <strong>der</strong> neuesten Motorenbaureihe<br />
in Liebherr-Bergbau-Geräte. Die gemeinsamen<br />
16 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Mit einer Nutzlast von 305 t ist <strong>der</strong> T 274 eine<br />
Maschine, <strong>die</strong> schnelle Zykluszeiten, höhere<br />
Produktionsraten, geringen Kraftstoffverbrauch<br />
und niedrige Kosten pro Tonne bietet.<br />
internen Kompetenzen <strong>der</strong> Firmengruppe Liebherr, über<br />
verschiedene Produktsegmente hinweg, stärken <strong>die</strong> Strategie<br />
<strong>der</strong> vertikalen Integration des Unternehmens weiter.<br />
Die speziell <strong>für</strong> den Mining-Bereich entwickelte D98-Baureihe<br />
ergänzt das bereits bestehende Liebherr-Motorenportfolio<br />
<strong>für</strong> Bergbaumaschinen und erweitert es nach<br />
oben hin. Der 16-Zylin<strong>der</strong>-V-Motor leistet 2.700 kW (3.6<strong>21</strong><br />
PS) bei 1.800 U/min und verfügt über einen Hubraum von<br />
83 l (5.065 in3). Die Serie wird als Alternative zu den bereits<br />
vorhandenen Motoren angeboten. Liebherr-Motoren<br />
haben ihre Leistungsfähigkeit bereits in kleineren Baggern<br />
und Planierraupen bewiesen. Mit dem D98 bietet Liebherr<br />
weitere Vorteile auch <strong>für</strong> größere Bagger und Muldenkipper.<br />
Alle Motoren <strong>der</strong> D98-Serie wurden speziell entwickelt,<br />
um den extremen und anspruchsvollen Bedingungen<br />
im Mining-Umfeld gerecht zu werden. Mit ihrer robusten Architektur<br />
und dem herausragenden dynamischen Verhalten<br />
treiben <strong>die</strong> Motoren viele Mining-Maschinen zuverlässig<br />
an. Zudem helfen Liebherr-Diesel<strong>motor</strong>en durch ihren<br />
geringen Verbrauch <strong>die</strong> Betriebskosten niedrig zu halten.<br />
Darüber hinaus zeichnet sich <strong>die</strong> Motorenbaureihe durch<br />
einen beson<strong>der</strong>s niedrigen Kraftstoffverbrauch und geringe<br />
Emissionen aus. Der Motor ist auch <strong>für</strong> den Einsatz<br />
mit dem Kraftstoff Hydrierte Pflanzenöle (HVO) geeignet.<br />
Damit verfolgt Liebherr wichtige Ziele <strong>für</strong> sein Mining Zero<br />
Emission Programm. Verschiedene Geräte <strong>der</strong> Baureihe<br />
sind bereits in unterschiedlichen Län<strong>der</strong>n weltweit im Einsatz<br />
und zeigen positive Ergebnisse.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
17
Blockheizkraftwerke <strong>–</strong><br />
Ein Energieversorger<br />
<strong>der</strong> Zukunft<br />
Die weltweiten Vorräte an Rohöl, Erdgas und Kohle<br />
sind endlich. Auch <strong>der</strong> Beitrag <strong>die</strong>ser Energieträger zum<br />
Anstieg <strong>der</strong> CO2 Emissionen ist unbestritten. Alternative<br />
Energieformen wie Sonnenenergie, Biomasse und<br />
Windkraft werden immer wichtiger. Bereits heute ist <strong>die</strong><br />
Kraft-Wärme-Kopplung zum Betreiben eines Blockheizkraftwerks<br />
(BHKW) <strong>die</strong> mit Abstand effizienteste Methode<br />
um den Übergang in eine klimaneutrale Energieversorgung<br />
mit zu ermöglichen. Sie ist jedoch nur dann<br />
effizient und wirtschaftlich, wenn <strong>der</strong> Wirkungsgrad sehr<br />
hoch ist. Voraussetzung hier<strong>für</strong> ist, dass das BHKW rund<br />
um <strong>die</strong> Uhr läuft und idealerweise nicht stillsteht.<br />
Auf <strong>die</strong> Pflege kommt es an<br />
Eine individuelle Wartungsstrategie und <strong>–</strong> nach entsprechen<strong>der</strong><br />
Laufzeit <strong>–</strong> eine professionelle Grundüberholung<br />
sind generell wichtig <strong>für</strong> BHKW. Die regelmäßigen Wartungen<br />
und Inspektionen können aus Öl- und Filterwechsel,<br />
Ventilspiel einstellen und Zylin<strong>der</strong>kopfwechsel sowie<br />
<strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Steuereinheiten bestehen. Mit<br />
dem Elring-Service <strong>für</strong> <strong>die</strong> fachgerechte Instandsetzung<br />
von gasbetriebenen Motoren machen Handelspartner,<br />
Wartungsbetriebe und <strong>der</strong>en Kunden immer gute Erfahrungen.<br />
Jene Ersatzteile sind mit dem Know-how von<br />
ElringKlinger, einem <strong>der</strong> führenden Entwicklungspartner<br />
und Serienlieferanten <strong>der</strong> weltweiten Automobilindustrie,<br />
ausgestattet.<br />
„Nur absolut zuverlässige Dichtungstechnik sorgt <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
optimale Funktion und Leistung“, wichtigste Aussage von<br />
Joachim Götz vom technischen Marketing bei Elring. „Bei<br />
<strong>der</strong> fachgerechten Instandsetzung muss alles perfekt<br />
passen, präzise abgestimmt und schnell verfügbar sein.<br />
Verlassen Sie sich deshalb nur auf Original-Dichtungen,<br />
-Dichtungssätze und Zubehörteile von Elring.“<br />
Erfahrung und Know-how sind essentiell<br />
Die Motoren, <strong>die</strong> <strong>für</strong> BHKW o<strong>der</strong> Stromgeneratoren verwendet<br />
werden entstammen häufig den gleichen Motorenfamilien<br />
wie wir sie aus mo<strong>der</strong>nen Nutzfahrzeugen<br />
o<strong>der</strong> auch aus Transportern und manchen PKW kennen.<br />
Es können je nach Einsatzzweck und Größe <strong>der</strong> Anwendung<br />
Otto<strong>motor</strong>en o<strong>der</strong> modifizierte Diesel<strong>motor</strong>en verwendet<br />
werden. Hier kommen dann unterschiedliche primäre<br />
Brennstoffe zum Einsatz. Hochwertige Brenngase<br />
wie zum Beispiel Methan sorgen <strong>für</strong> einen höheren Wirkungsgrad<br />
und somit in <strong>der</strong> Folge <strong>für</strong> eine bessere CO2<br />
Bilanz. Dies ist bedingt durch <strong>die</strong> saubere Verbrennung<br />
solcher Aggregate.<br />
Bleiben wir beim Beispiel Methan, <strong>die</strong>ses ist deutlich<br />
klopffester als herkömmliche fossile Brennstoffe aber<br />
zündunwilliger <strong>–</strong> es kann somit notwendig sein den<br />
Zündablauf des Motors zu verän<strong>der</strong>n um im Gas<strong>motor</strong><br />
bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.<br />
Verän<strong>der</strong>te Zünd- und Verbrennungsdrücke und <strong>die</strong> daraus<br />
resultierenden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Dichtspaltschwingung<br />
zwischen Motorblock und Zylin<strong>der</strong>kopf sind keine<br />
Seltenheit. Auch <strong>die</strong> thermischen Belastungen in einem<br />
stationären Aggregat sind oft an<strong>der</strong>s als im Basis<strong>motor</strong><br />
welcher auf <strong>der</strong> Straße Verwendung findet. „Aus <strong>die</strong>sen<br />
Gründen kann ein Motor, <strong>der</strong> äußerlich dem LKW Aggregat<br />
sehr ähnlich ist, mit an<strong>der</strong>en Teilen aufgebaut sein<br />
als das Pendant von <strong>der</strong> Straße. Sehr wahrscheinlich<br />
sind <strong>die</strong> Kennlinien des Motormanagements an<strong>der</strong>e als<br />
im Straßeneinsatz. Wir haben einige Motoren bei denen<br />
<strong>für</strong> den Gasbetrieb eine an<strong>der</strong>e Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Ventilschaftdichtungen eingesetzt werden<br />
als <strong>für</strong> den Betrieb in Fahrzeugen, es ist wichtig sich hier<br />
18 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
umfassend zu informieren“, empfiehlt <strong>der</strong> Techniker.<br />
Weiterhin scheint es sinnvoll sich über <strong>die</strong> Verfahrensweise<br />
zu informieren. „Es ist durchaus ein Unterschied<br />
ob solch ein stationäres Aggregat im Lambda 1 <strong>–</strong> Verfahren<br />
o<strong>der</strong> z.B. im Magerbetrieb (Lambda >1) betrieben<br />
wird“, bemerkt Götz.<br />
Dies spiegelt sich im Abgasreinigungsverfahren wie<strong>der</strong>,<br />
so kann z.B. <strong>der</strong> Lambda-1 Motor mit einem Dreiwege-Katalysator<br />
betrieben werden, während <strong>die</strong> Motoren,<br />
<strong>die</strong> im Magerbetrieb laufen mit Oxidationskatalysatoren<br />
ausgerüstet sein müssen. Hier ist neben <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten<br />
Kostensituation ggf. auch ein an<strong>der</strong>er Wartungsaufwand<br />
einzuplanen.<br />
Zylin<strong>der</strong>kopfdichtungen von Elring <strong>–</strong><br />
maßgeschnei<strong>der</strong>t, robust und langlebig.<br />
Ideal <strong>für</strong> BHKW<br />
Aus genannten Gründen und nicht zuletzt um dem Motor<br />
ein möglichst langes Leben zu garantieren, ist es unabdingbar,<br />
dass bei <strong>der</strong> Instandsetzung des Zylin<strong>der</strong>kopfes<br />
<strong>der</strong> Originalzustand des Motors wie<strong>der</strong>hergestellt wird.<br />
Auch <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit neuer Zylin<strong>der</strong>kopfschrauben<br />
spielen dabei eine elementare Rolle. Zylin<strong>der</strong>kopfschrauben<br />
sind unverzichtbare Konstruktionselemente<br />
des Zylin<strong>der</strong>kopfdichtverbands, <strong>die</strong> <strong>die</strong> notwendige und<br />
exakt definierte Klemmkraft als Gesamtkraft auf <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung<br />
erzeugen. Sie sorgen da<strong>für</strong>, dass in<br />
jedem Betriebszustand des Motors eine ausreichende<br />
und definiert verteilte Dichtpressung auf <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung<br />
zur Verfügung steht. Dies ist nur mit einer neuen<br />
Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung und neuen Zylin<strong>der</strong>kopfschrauben<br />
möglich. Eine professionelle Analyse <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Dichtfläche auf dem Motorblock und dem Zylin<strong>der</strong>kopf ist<br />
notwendig um dann den eventuell notwendigen Instandsetzungsbedarf<br />
definieren zu können.<br />
Als Beispiel einer speziell <strong>für</strong> Gas<strong>motor</strong>en ausgelegten<br />
Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung kann <strong>die</strong> vollflächig beschichtete<br />
Dichtung <strong>für</strong> einen MAN E 0834/0836 gelten. Die im Straßeneinsatz<br />
verwendetet Metall Elastomerdichtung kann<br />
den höheren Temperaturen im Gasbetrieb nicht dauerhaft<br />
Bewährtes noch besser:<br />
das Elring-Dichtmassenprogramm<br />
www.elring.de<br />
Dichthalten <strong>–</strong> ganz gleich, was kommt.<br />
Ob <strong>für</strong> Pkw, Nkw, Motorrä<strong>der</strong>,<br />
Oldtimer, Renn- o<strong>der</strong> Wassersport:<br />
Wo immer es darum<br />
geht, Bauteile zuverlässig<br />
abzudichten, bietet Elring ein<br />
umfangreiches, millionenfach<br />
in <strong>der</strong> Praxis erprobtes<br />
Sortiment. Diese hochleistungsfähigen<br />
Dichtmassen<br />
haben sich im Profi- und „Doit-yourself“-Bereich<br />
bewährt.<br />
Elring-Dichtmassenberater:<br />
in 3 Schritten zu<br />
Ihrem Produkt<br />
Website<br />
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standhalten. Die aus Edelstahl gefertigten einzelnen<br />
Metalllagen dagegen schon.<br />
Traditionell zuverlässig, <strong>die</strong> Zukunft im Blick<br />
ElringKlinger wurde vor gut 140 Jahren gegründet. Das<br />
Unternehmen blickt auf eine lange Tradition zurück <strong>–</strong> und<br />
hat über <strong>die</strong> Jahre nie den Fokus auf <strong>die</strong> Zukunft verloren.<br />
Innovative Lösungen rund um den Dichtungsbereich<br />
liefert das Unternehmen unter dem Markennamen „Elring<br />
<strong>–</strong> das Original“ auch <strong>für</strong> den automobilen Ersatzteilmarkt.<br />
Doch auch über das reine Produktportfolio hinaus ist<br />
ElringKlinger „up to date“.<br />
Wartungsintervalle kann <strong>der</strong> Kunde auf ein umfangreiches<br />
Sortiment an Elring-Motordichtungen zurückgreifen.<br />
Dieses Sortiment umfasst neben den bekannten<br />
Flachdichtungen selbstverständlich auch Gummiformteile<br />
und diverse Dichtmassen zur flüssigen Abdichtung<br />
einer Dichtstelle“, erläutert Götz. So stellt das Unternehmen<br />
dem Markt ein komplettes BHKW-Programm zur<br />
Verfügung. „Auch spezielle auf <strong>die</strong> beson<strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
im Servicebereich abgestimmte Dichtungssätze<br />
können wir zusammenstellen und unseren Kunden anbieten“,<br />
sagt Joachim Götz.<br />
So betreibt <strong>der</strong> Automobilzulieferer an seinem Hauptsitz<br />
in Dettingen/Erms vier Blockheizkraftwerke. „Diese<br />
<strong>die</strong>nen im Allgemeinen sowohl zur Stromerzeugung als<br />
auch zur Erzeugung <strong>der</strong> benötigten Wärmeenergie <strong>–</strong><br />
und sind somit wahre Multitalente. Hier greift das Prinzip<br />
<strong>der</strong> Kraft-Wärme-Kopplung“, erklärt Joachim Götz. Bei<br />
<strong>der</strong> Stromproduktion mittels eines Verbrennungs<strong>motor</strong>s<br />
fällt immer Abwärme an. Diese entweicht nicht ungenutzt,<br />
son<strong>der</strong>n wird zum Heizen und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Warmwasserbereitung<br />
genutzt. So kann ein Großteil <strong>der</strong> benötigten<br />
Energiemenge umweltschonend und effizient selbst<br />
erzeugt werden. „Und im Rahmen <strong>der</strong> regelmäßigen<br />
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BHKW, Bahn<strong>motor</strong>en, sowie Industrieund<br />
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Hans Hess Autoteile GmbH | HESS Motorentechnik | Wid<strong>der</strong>sdorfer Straße 188 | 50825 Köln<br />
Tel: +49 (0) 2<strong>21</strong> 5400 3140 | Fax: +49 (0) 2<strong>21</strong> 5400 3130 | info@hess-<strong>motor</strong>entechnik.de | www.hess-<strong>motor</strong>entechnik.de
Deutz stellt <strong>die</strong> Weichen <strong>für</strong><br />
seine grüne Zukunft<br />
Der Motorenhersteller Deutz gibt sich zum Jahreswechsel<br />
eine neue Berichtsstruktur und teilt seine Aktivitäten in<br />
zwei Segmente ein. Im Bereich „Green“ geht es um <strong>die</strong><br />
Entwicklung und Herstellung von neuen Antrieben jenseits<br />
des Diesel<strong>motor</strong>s. Dazu zählen <strong>die</strong> elektrischen Motoren,<br />
<strong>die</strong> Tochtergesellschaft Torqeedo sowie <strong>der</strong> Batteriemanagement-Spezialist<br />
Futavis. Deutlich sichtbarer macht<br />
das Unternehmen damit auch sein Engagement rund um<br />
Wasserstoff und <strong>die</strong> Brennstoffzelle. Die Aktivitäten in <strong>der</strong><br />
Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Wartung von Diesel<strong>motor</strong>en<br />
bündelt Deutz unter dem Begriff „Classic“.<br />
„Mit <strong>der</strong> neuen Segmentierung unserer geschäftlichen Aktivitäten<br />
schaffen wir vor allem gegenüber dem Kapitalmarkt<br />
mehr Transparenz, was unsere Arbeit an einer klimaneutralen<br />
Mobilität <strong>der</strong> Zukunft im Off-Highway-Bereich angeht“,<br />
betont Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Dr. Frank Hiller. Aktuell<br />
macht <strong>der</strong> grüne Geschäftsbereich mit rund 60 Millionen<br />
Euro vorerst vier Prozent des Gesamtumsatzes aus. Bis<br />
2031 sollen es 50 Prozent sein. 2027 soll das neue Segment<br />
<strong>die</strong> Gewinnschwelle erreichen. Erst im August hatte<br />
Deutz einen wasserstoffbetriebenen Motor vorgestellt, <strong>der</strong><br />
in drei Jahren in Serie gehen soll. Ein Exemplar war vergangene<br />
Woche auch <strong>der</strong> zehnmillionste im Kölner Werk<br />
gebaute Motor.<br />
Die Investitionen in <strong>die</strong> „Green“-Wachstumsstrategie werden<br />
bis 2026 überwiegend vom klassischen Geschäft mit<br />
Diesel<strong>motor</strong>en finanziert. Dazu Frank Hiller: „Verbrennungs<strong>motor</strong>en<br />
werden in unseren Anwendungsgebieten noch viele<br />
Jahre nachgefragt. Bei den Land- und Baumaschinen<br />
sind wir weltweit führend.“<br />
So hatte Deutz zuletzt neue Kooperationen mit den großen<br />
Landmaschinenherstellern John Deere, SDF und AGCO bekanntgegeben,<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> ganze Baureihen entwe<strong>der</strong> entwickelt<br />
o<strong>der</strong> produziert werden.<br />
22 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
Bulli-Fans aufgepasst! FRANZIS präsentiert<br />
den VW Bulli T1 in <strong>der</strong> Collector’s Edition.<br />
Ob Metallmodell o<strong>der</strong> Technik-Bausätze, Automobil-Fans kommen<br />
voll auf Ihre Kosten. Die etwas an<strong>der</strong>e Geschenkidee, mit <strong>der</strong> man<br />
mit Sicherheit Erstaunen und Begeisterung hervorrufen kann.<br />
Ein Traum <strong>für</strong> Bulli-Fans wird wahr,<br />
FRANZIS präsentiert den VW Bulli<br />
T1 aus dem Baujahr 1963 als Metallmodell<br />
im Maßstab 1:24 in einer hochwertigen<br />
Sammelbox. Das Hippie- und<br />
Beach-Flair <strong>der</strong> kalifornischen Küste<br />
wird von dem durch <strong>die</strong> Volkswagen<br />
AG offiziell lizensierten Produkt perfekt<br />
eingefangen und auf einer hochwertigen<br />
Soundbasis mit LED-Beleuchtung<br />
in Szene gesetzt. Ein ausgereiftes Geschenkpaket,<br />
welches in einer hochwertigen<br />
Sammlerbox geliefert wird.<br />
Aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bastler gibt es faszinierende<br />
Produkte. Mit <strong>der</strong> Zielsetzung,<br />
Technologie erleb- und begreifbar<br />
zu machen, werden Bausätze zu den<br />
legendärsten Motoren <strong>der</strong> großen Automobil-<br />
und Motorrad-Hersteller angeboten.<br />
Detailgetreu und voll funktionsfähig,<br />
vom V8-Motor, welcher in vielen Sportwagen<br />
steckt, dem VW Bulli T1 Motorbausatz,<br />
dem Porsche 911 Boxer<strong>motor</strong> und<br />
vielen weiteren Motoren mit Bekanntheitsgrad.<br />
Auf Podesten mit beschrifteten<br />
Labeln zum Aufstellen, lassen <strong>die</strong> transparenten<br />
Gehäuse auch nach <strong>der</strong> Montage<br />
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MAHLE Powertrain und Liebherr<br />
entwickeln gemeinsam aktive<br />
Vorkammertechnologie <strong>für</strong> wasserstoffbetriebene<br />
Schwerlast<strong>motor</strong>en<br />
Der spezialisierte Entwicklungs<strong>die</strong>nstleister unterstützt das Liebherr-Produktsegment Komponenten<br />
bei <strong>der</strong> Verbrennungsentwicklung von Wasserstoff<strong>motor</strong>en. Erste Ergebnisse zeigen, dass <strong>die</strong> aktive<br />
Vorkammertechnologie von MAHLE <strong>der</strong> Schlüssel zu einer stabilen Wasserstoffzündung ist, ohne<br />
das Verdichtungsverhältnis zu reduzieren. Wasserstoff<strong>motor</strong>en bieten eine robuste, kohlenstoffneutrale<br />
Antriebslösung <strong>für</strong> schwere Nutzfahrzeuge.<br />
Die Anpassung <strong>der</strong> aktiven Vorkammer<br />
an <strong>die</strong> Liebherr-Motoren H966 und H964<br />
hat gezeigt, dass Off-Highway-Motoren mit<br />
Wasserstoff betrieben werden können.<br />
24 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Liebherr Machines Bulle SA hat im Rahmen seiner Forschungsaktivitäten<br />
zur Entwicklung von wasserstoffbetriebenen<br />
Verbrennungs<strong>motor</strong>en mit MAHLE Jet Ignition<br />
(MJI) erste Testergebnisse bekannt gegeben. Dabei<br />
hat sich <strong>die</strong> MAHLE Jet Ignition (MJI) als erfolgreiche<br />
Zündquelle <strong>für</strong> Wasserstoff erwiesen, ohne dass das Verdichtungsverhältnis<br />
reduziert werden muss. Damit wird<br />
das Potenzial von Wasserstoff als kohlenstoffneutraler<br />
Kraftstoff <strong>für</strong> den Bereich <strong>der</strong> schweren Nutzfahrzeuge<br />
erschlossen.<br />
"Die Verwendung von Wasserstoff als Verbrennungskraftstoff<br />
hat das Potenzial, viele Schwerlast- und Off-Road-Sektoren<br />
schnell zu dekarbonisieren", sagt Mike<br />
Bunce, Forschungsleiter bei MAHLE Powertrain US.<br />
"Zahlreiche Forschungsergebnisse <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte<br />
haben <strong>die</strong> Kompatibilität von Wasserstoff mit Verbrennungs<strong>motor</strong>en<br />
bestätigt. Die Herausfor<strong>der</strong>ung bestand<br />
darin, eine stabile Verbrennung zu erreichen, ohne das<br />
Verdichtungsverhältnis zu verringern, um Klopfen sowie<br />
Vorzündungen zu vermeiden. Unsere gemeinsame Arbeit<br />
mit Liebherr deutet darauf hin, dass wir eine Antwort gefunden<br />
haben."<br />
Wasserstoff ist ein kohlenstoffneutraler Kraftstoff. Aufgrund<br />
seiner zunehmenden Verfügbarkeit und <strong>der</strong> Tatsache,<br />
dass er aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt<br />
werden kann, gewinnt er wie<strong>der</strong> an Aufmerksamkeit. Als<br />
Kraftstoff <strong>für</strong> bewährte und bestehende Verbrennungs<strong>motor</strong>entechnologie<br />
in aggressiven Umgebungen, ist Wasserstoff<br />
ideal geeignet <strong>für</strong> <strong>die</strong> hohen Lastzyklen mit plötzlichen<br />
Lastsprüngen und dem Einsatz bei Hitze, Staub<br />
und Vibrationen im Schwerlast- und Geländeeinsatz. Im<br />
Gegensatz zum Verbrennungs<strong>motor</strong> ist <strong>die</strong> notwendige<br />
Robustheit bei batterieelektrischen o<strong>der</strong> Brennstoffzellen-Antriebssträngen<br />
aktuell noch ein großer Entwicklungsbereich.<br />
Die Herausfor<strong>der</strong>ung besteht darin, dass Wasserstoff als<br />
Verbrennungskraftstoff sehr anfällig <strong>für</strong> eine anormale<br />
Verbrennung ist, <strong>die</strong> zu Motorklopfen und Vorzündungen<br />
führt. Dies erfor<strong>der</strong>t in <strong>der</strong> Regel eine ineffiziente Verringerung<br />
des Verdichtungsverhältnisses im Motor. Eine<br />
mögliche Alternative besteht darin, <strong>die</strong> Verbrennungstemperaturen<br />
durch höheres Luftverhältnis zu senken. Dies<br />
begünstigt einen stabileren Betrieb, erfor<strong>der</strong>t aber eine<br />
energiereiche Zündquelle. Die ursprünglich <strong>für</strong> Benzinanwendungen<br />
entwickelte Vorkammerzündungstechnologie<br />
von MAHLE ermöglicht <strong>die</strong> Verwendung eines zündfähigen<br />
Gemisches und ist damit ideal <strong>für</strong> den Einsatz in<br />
wasserstoffbetriebenen Motoren. Dazu wurde <strong>die</strong> MJI angepasst,<br />
indem vor allem <strong>die</strong> Vorkammer im Zylin<strong>der</strong>kopf<br />
modifiziert wurde: Sie enthält eine Zündkerze, <strong>die</strong> das<br />
zündfähige Gemisch zündet. Das entstehende Gasplasma<br />
wird durch kleine Öffnungen in <strong>die</strong> Hauptbrennkammer<br />
gepresst, um das Verbrennungsgemisch schnell und<br />
gleichmäßig zu zünden.<br />
Die Anpassung <strong>der</strong> aktiven Vorkammer an <strong>die</strong> Liebherr-Motoren<br />
H966 und H964 hat in einer Voruntersuchung<br />
gezeigt, dass <strong>die</strong>se Technologie <strong>die</strong> stabile Verbrennung<br />
bei deutlich höherem Luftverhältnis des Motors<br />
Erste Ergebnisse zeigen, dass <strong>die</strong> aktive<br />
Vorkammertechnologie von MAHLE <strong>der</strong><br />
Schlüssel zu einer stabilen Wasserstoffzündung<br />
ist, ohne das Verdichtungsverhältnisses<br />
zu reduzieren.<br />
weit über <strong>die</strong> Möglichkeiten herkömmlicher Zündsysteme<br />
hinaus erweitert. Somit macht sie eine wesentlich schnellere<br />
und vollständigere Verbrennung möglich.<br />
„Gemeinsam mit Liebherr Machines Bulle SA konnten<br />
wir <strong>die</strong> aktive Vorkammertechnologie auf <strong>die</strong> Liebherr<br />
Off-Highway-Motoren zuschneiden, was zu einer Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Verbrennungsgeschwindigkeit, Leistung und<br />
Emissionen führt. Darüber hinaus wird <strong>die</strong> Technologie<br />
<strong>die</strong> Hardware-Architektur <strong>der</strong> Motoren vereinfachen“,<br />
erklärt Mike Bunce. „Das mit Wasserstoff verbundene<br />
Risiko <strong>der</strong> Herabstufung des Verdichtungsverhältnisses<br />
konnten wir dadurch min<strong>der</strong>n und den Kraftstoffverbrauch<br />
senken. Das Fachwissen des Liebherr-Ingenieurteams in<br />
den Bereichen Off-Highway-Motorenverbrennung und<br />
-Forschung zu alternativen Kraftstoffen war bei <strong>die</strong>ser<br />
Entwicklung von wesentlicher Bedeutung“, fügt Bouzid<br />
Seba, Leiter <strong>der</strong> Vorentwicklung bei Liebherr Machines<br />
Bulle, hinzu. Er unterstreicht den technologieoffenen Ansatz,<br />
in dessen Rahmen sich Liebherr mit unterschiedlichen<br />
Techniken <strong>der</strong> Energieumwandlung sowie den hier<strong>für</strong><br />
geeigneten Kraftstoffen befasst.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong> 25
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Instandsetzungsexperte<br />
mit starken Partnern<br />
Der Fachbetrieb <strong>für</strong> Motoreninstandsetzung, Motoren Hildebrandt<br />
aus Hamburg, bietet durch spezielles Fachwissen<br />
rund um den Gas<strong>motor</strong> vielfältige Leistungen an. Von Erstund<br />
Regelwartungen von BHKW-Motoren, über <strong>die</strong> Reparatur<br />
und Instandhaltung von Motoren je<strong>der</strong> Art, inklusive<br />
Ein- und Ausbau, ist alles möglich. Dabei werden sowohl <strong>die</strong><br />
Einzelleistungen als auch ein Rundum-Service angeboten.<br />
Die perfekte Verzahnung von über 90 Jahren Erfahrung,<br />
Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein, wird <strong>für</strong><br />
den Kunden genauso zum Vorteil, wie das stets freundliche<br />
und zuverlässige Personal, welches mit fachkompetenter<br />
Beratung und Hilfestellungen rund um <strong>die</strong> Uhr<br />
zur Verfügung steht.<br />
Durch stetige Fort- und Weiterbildungen kann <strong>die</strong> Qualität<br />
gewährleistet werden und <strong>die</strong> neuesten Techniken<br />
können genauso effektiv angewandt werden, wie das alte<br />
bewährte Handwerk.<br />
Je nach Schadensfall o<strong>der</strong> Einsatzort des Motors findet<br />
<strong>der</strong> Aus- und Einbau, <strong>die</strong> Wartung o<strong>der</strong> Reparatur<br />
bzw. <strong>die</strong> Fehlerdiagnose und Störungsbeseitigung in <strong>der</strong><br />
großräumigen, mit Hightech-Geräten ausgestatteten,<br />
Werkstatt statt o<strong>der</strong> als<br />
mobiler Service vor Ort.<br />
Die Service-Fahrzeuge<br />
sind eigens <strong>für</strong> <strong>die</strong> speziellen<br />
Einsätze vorbereitet,<br />
so dass am Einsatzort<br />
alle wichtigen<br />
Messwerkzeuge und<br />
Testgeräte griffbereit<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Für <strong>die</strong> anschließende<br />
Reparatur werden<br />
durch das Team in vorausschauen<strong>der</strong><br />
Einsatzplanung<br />
bereits spezifische Ersatzteile und Spezialwerkzeuge<br />
<strong>der</strong> Hersteller zusammengestellt. Das spart<br />
den Betreiber durch den reduzierten Zeitaufwand viel<br />
Zeit und somit bares Geld.<br />
Durch <strong>die</strong> langjährige Zusammenarbeit sind reibungslose<br />
Abläufe eingespielt und eine schnelle Hilfe bei <strong>der</strong> Ersatzteilbeschaffung<br />
ist gewährleistet. Kurze Lieferzeiten durch<br />
<strong>die</strong> Partner und ein gut sortiertes Lager mit Originalteilen<br />
und Tausch<strong>motor</strong>en in lauf- und lieferbereitem Zustand,<br />
machen einen zusätzlichen Kundenservice möglich. Denn<br />
im Notfall bringt <strong>der</strong> Kundenservice Ersatzteile auch in <strong>der</strong><br />
Nacht zum Kunden.<br />
Der Anspruch des namhaften Unternehmens ist weit größer,<br />
als nur <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit des Motors wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />
Der Motor soll laufen als wäre er frisch aus <strong>der</strong> Fabrik.<br />
Dieser Zustand wird nur durch viel Fachkenntnis, eine saubere<br />
Umsetzung und starke Partner erreicht. Als offizieller<br />
Servicevertragspartner <strong>für</strong> Yanmar und Fleetguard sowie<br />
durch <strong>die</strong> Kooperation mit Unternehmen wie Cummins und<br />
Kubota-Motoren arbeitet Motoren Hildebrandt seit Jahren<br />
mit den Marktführern <strong>der</strong> <strong>Branche</strong> zusammen.<br />
26 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
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Ihr kompetenter Partner <strong>für</strong> Turbola<strong>der</strong>service<br />
und vollumfängliche Motoreninstandsetzung<br />
Die Motor instandsetzungs profis aus Hannover Laatzen<br />
Die in Hannover-Laatzen ansässige MHI Motoren Handels- und<br />
Instandsetzungs GmbH widmet sich seit 1989 <strong>der</strong> professionellen<br />
Instandsetzung von Motoren aus dem Bereich Industrie und<br />
Pkw. Eine kundennahe Arbeitsweise, von <strong>der</strong> Aufklärung über<br />
<strong>die</strong> entdeckten Schäden, bis hin zur Instandsetzung<br />
und <strong>der</strong> anschließenden Erstellung eines<br />
Prüfungsprotokolls, ist <strong>für</strong> das Unternehmen<br />
dabei selbstverständlich.<br />
Während MHI zu Beginn als reines Motoreninstandsetzungswerk<br />
fungierte, folgte<br />
im Jahr 2007 eine Erweiterung in Richtung<br />
Pkw-Instandsetzung: Die vollumfängliche Instandsetzung<br />
und Wartung von MHI wurde<br />
zunehmend auch <strong>für</strong> Privatpersonen interessant,<br />
woraufhin das Unternehmen um eine<br />
leistungsstarke Pkw-Werkstatt erweitert wurde.<br />
Der <strong>für</strong> Privatfahrzeuge angebotene Service<br />
beinhaltet unter an<strong>der</strong>em einen Klimaservice,<br />
einen Bremsenservice, eine Abgasuntersuchung<br />
und den vollen Umfang aller vom TÜV<br />
angebotenen Leistungen.<br />
Zu den Kunden von MHI gehören, neben<br />
Privatpersonen, auch größere Unternehmen<br />
aus den Bereichen Bau und Industrie. Neben<br />
Werkstattarbeiten, <strong>die</strong> u.a. Grundüberholungen<br />
<strong>der</strong> Motoren vom Zylin<strong>der</strong> aufbohren und honen, Zylin<strong>der</strong>kopfinstandsetzungen,<br />
Turbola<strong>der</strong>service uvm. umfassen,<br />
bietet MHI auch einen kompetenten Außen<strong>die</strong>nst an, welcher<br />
mit einem voll ausgestatteten Werkstattwagen anreist und in<br />
<strong>der</strong> Lage ist, viele Leistungen direkt vor Ort durchzuführen. Eine<br />
Spezialisierung auf <strong>die</strong> leistungsstarken Industrie<strong>motor</strong>en von<br />
Kubota und Yanmar, <strong>der</strong>en Servicepartner MHI ist, kommt dem<br />
Kunden dabei ebenso zugute, wie <strong>die</strong> problemlose Instandsetzung<br />
von Marine<strong>motor</strong>en aller Art, von Perkins bis Volvo Penta.<br />
Das Motto von MHI fasst das umfangreiche Wissen und <strong>die</strong><br />
penible Wartung und Dokumentation des Unternehmens gut<br />
zusammen: Motorenprobleme? Nicht mit uns!<br />
Motorenprobleme?<br />
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MHI Motoren - Handels- und Instandsetzungs GmbH<br />
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Telefax: 05118<strong>21</strong>073 | E-Mail: info@mhigmbh.de | www.mhigmbh.de
28 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Ein neuer Motor in einem mtu-Blockheizkraftwerk beim Eishersteller<br />
Langnese macht <strong>die</strong>s zuverlässiger und erhöht dessen<br />
Effizienz deutlich.<br />
Um Eis herzustellen braucht man… Wärme <strong>–</strong> und natürlich<br />
Strom. Beides kommt beim Eishersteller Langnese seit zwölf<br />
Jahren von einem mtu-Blockheizkraftwerk von Rolls-Royce.<br />
Ein neuer Motor macht <strong>die</strong>ses nun noch effizienter, indem<br />
es den Wirkungsgrad von 87,1 auf 88 Prozent erhöht. Damit<br />
spart Langnese pro Jahr nicht nur über 30.000€, son<strong>der</strong>n erzeugt<br />
Strom und Wärme <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktion noch grüner. Für<br />
nachhaltigen Eisgenuss.<br />
Der kühle Nachtisch schmeckt beson<strong>der</strong>s dann am besten,<br />
wenn es draußen richtig warm ist. Daher läuft <strong>die</strong> Eisproduktion<br />
in den Sommermonaten auf Hochtouren. Hier entstehen<br />
am Tag bis zu fünf Millionen Stück Eis und im Jahr 150 Millionen<br />
Liter. Das Eis wird in viele europäische Län<strong>der</strong>, aber auch<br />
in <strong>die</strong> USA o<strong>der</strong> nach Australien exportiert.<br />
Ein Prozent mehr Wirkungsgrad spart 30.000 Euro im Jahr.<br />
Eis besteht <strong>–</strong> je nach Sorte <strong>–</strong> aus Mich, Zucker, Fett, Schokolade,<br />
Fruchtzubereitungen, Aromen, Wasser und Luft.<br />
Diese werden in Verwiegetanks vermischt, dann mit heißer<br />
Luft pasteurisiert und homogenisiert. Die heiße Luft wird<br />
im mtu-Blockheizkraftwerk erzeugt. Bis vor kurzem erzeugte<br />
in <strong>die</strong>sem ein 16-Zylin<strong>der</strong>-Baureihe-4000-Motor vom Typ<br />
L62 1.719 Kilowatt Energie. Im Frühjahr haben Servicetechniker<br />
von Rolls-Royce Power Systems <strong>die</strong>sen durch einen<br />
grundüberholten Reman-Motor vom Typ L33 ersetzt. Das<br />
neue Modell hat nicht nur einen etwa ein Prozent höheren<br />
Wirkungsgrad. Rolls-Royce Power Systems hat dem Kunden<br />
auch einen neuen Steuerschrank mit <strong>der</strong> neuesten Software-Generation<br />
geliefert. Ein weiterer Vorteil: Die Wartungsintervalle<br />
des neuen Motors sind deutlich länger, nicht mehr<br />
alle 1.000, son<strong>der</strong>n nur noch alle 3.000 Stunden muss <strong>der</strong><br />
Motor jetzt gewartet werden. Das erhöht <strong>die</strong> Verfügbarkeit des<br />
Blockheizkraftwerks deutlich.<br />
„Mit <strong>die</strong>sem Upgrade sparen wir nicht nur Geld im laufenden<br />
Betrieb, wir haben unsere Produktion gleichzeitig zukunftssicherer<br />
gemacht“, so Jan Lerch, Umweltbeauftragter am Langnese-Standort<br />
in Heppenheim. Er lobt zudem <strong>die</strong> Geschwindigkeit,<br />
in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Motortausch lief. „Nach nur 3 ½ Wochen lief<br />
das BHKW wie<strong>der</strong>, das war schneller als geplant“, so Lerch.<br />
Das BHKW speist <strong>die</strong> thermische Energie direkt in den<br />
105 Grad Celsius heißen Heizwärmekreislauf des Langnese-Werks<br />
ein. „Den Wärmekreis muss man sich vorstellen wie<br />
den Wasserkreislauf bei einer Heizung“, erklärt Lerch. „Sobald<br />
wir an einer Stelle Wärme benötigen, zweigen wir <strong>die</strong>se mit<br />
Hilfe von Wärmetauschern aus dem zentralen Heizkreis ab.“<br />
Pro Stunde erhitzt das BHKW bis zu 45 Kubikmeter Wasser.<br />
Die erzeugte Wärme wird in <strong>der</strong> Produktion zum Beispiel verwendet,<br />
um <strong>die</strong> Zutaten wie Fette und Schokolade in Tanks<br />
auf Verarbeitungstemperatur zu halten.<br />
So entsteht ein Eis<br />
Zurück zur Eismischung, <strong>die</strong> mit <strong>der</strong> heißen Luft des Blockheizkraftwerks<br />
pasteurisiert und homogenisiert worden ist. Bis<br />
sie formschön in <strong>der</strong> Eispackung landet, hat sie noch einige<br />
Schritte vor sich. Zunächst ruht <strong>die</strong> Eismasse bei plus vier<br />
grad Celsius zwischen zwei und sieben Stunden in Reifetanks.<br />
Von hier wird <strong>die</strong> flüssige Masse in Gefriermaschinen<br />
gepumpt. Diese sind im Außenmantel mit Ammoniak auf minus<br />
40 Grad Celsius gekühlt. Anschließend erfolgt <strong>die</strong> Abfüllung.<br />
Bei Premiumeisen wie Magnum bedeutet <strong>die</strong>s, dass <strong>die</strong><br />
Eismasse über ein Edelstahlrohr in Form gebracht und herausgepresst,<br />
<strong>der</strong> Stiel eingeschoben und <strong>der</strong> fertige Rohling<br />
abgeschnitten sowie auf eine unter dem „Mundstück“ vorbeifahrenden<br />
Edelstahlplatte abgelegt wird. In einem Gefriertunnel,<br />
in dem Luft mit minus 40 Grad Celsius zirkuliert, wird das<br />
Eis auf den Platten allmählich zu einer festen Masse gefroren.<br />
Hinter dem Gefriertunnel werden <strong>die</strong> durchgefrorenen Eisrohlinge<br />
von Greifern übernommen, in ein Bad aus Schokolade<br />
getaucht und anschließend in <strong>die</strong> Verpackungsmaschine eingelegt.<br />
Fertig ist <strong>die</strong> kalte Nachspeise. BHKW erzeugt Strom<br />
<strong>für</strong>’s Werksnetz. In heißen Sommermonaten läuft <strong>die</strong> Eisproduktion<br />
bei Langnese auf Hochtouren. „In <strong>die</strong>ser Zeit benötigen<br />
wir mehr warmes Wasser, als das BHKW erzeugen kann.<br />
Daher haben wir unsere bestehenden Heizwasserkessel an<br />
das BHKW angeschlossen, um in <strong>die</strong>sem Fall das Wasser<br />
auf <strong>die</strong> benötigte Temperatur zu erhitzen. Wird zu viel Wärme<br />
produziert, speichern wir <strong>die</strong>se in Puffertanks. Bei wenig<br />
Bedarf, wird das BHKW komplett runtergefahren“, erläutert<br />
Lerch. Doch das BHKW erzeugt nicht nur Wärme, son<strong>der</strong>n<br />
auch Strom. Dieser wird in das Werksnetz eingespeist, wo ein<br />
Trafo aus den gelieferten 400 Volt <strong>die</strong> benötigten 20 Kilovolt<br />
<strong>für</strong> das Werks-Stromnetz generiert. „Das ist pro Kilowattstunde<br />
fünf bis sechs Cent günstiger, als würden wir den Strom<br />
aus dem öffentlichen Netz beziehen“, erläutert Lerch.<br />
Über 5.000 Betriebsstunden im Jahr<br />
Insgesamt läuft das BHKW bei Langnese in Heppenheim<br />
5.000 bis 5.500 Stunden im Jahr <strong>–</strong> in heißen Sommer häufiger<br />
als im Winter, wenn <strong>die</strong> Eis-nachfrage geringer ist. Auf<br />
65.000 Stunden ist das BHKW mit dem ersten mtu-Motor gekommen.<br />
„Immer zuverlässig und ohne unplanmäßige Reparaturen“,<br />
so Lerch. Jetzt mit dem neuen Motor freut er sich<br />
auf <strong>die</strong> nächsten 65.000 Stunden. Um sicher zu gehen, dass<br />
es keine unplanmäßigen Störungen gibt, hat Langnese einen<br />
Wartungsvertrag mit Rolls-Royce abgeschlossen. „So stellen<br />
wir sicher, dass immer genug Strom und Wärme da ist und <strong>die</strong><br />
Eisproduktion nie steht“, versichert Lerch.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
29
Bereit <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
BHKW-Kompaktmodul<br />
GG 260 mit entfernten<br />
Wasserstoffzukunft:<br />
Schalldämmelementen.<br />
BHKW von SOKRATHERM<br />
Die Energieversorgung in Deutschland hat sich seit<br />
<strong>der</strong> Gründung des familiengeführten Unternehmens<br />
SOKRATHERM im Jahr 1977 grundlegend geän<strong>der</strong>t: Damals<br />
wurde <strong>der</strong> Löwenanteil des Stroms von wenigen großen<br />
Kondensationskraftwerken mit Wirkungsgraden von 30-<br />
40 % aus Kohle, Gas, Öl o<strong>der</strong> Atomkraft erzeugt, <strong>die</strong> dabei<br />
entstehende Wärme wurde über Kühltürme vernichtet.<br />
In den folgenden Jahrzehnten entstanden Kraft-Wärme-<br />
Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) verschiedenster Leistungsgrößen,<br />
<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Nutzung <strong>der</strong> Abwärme deutlich<br />
effizienter arbeiten. Sie erzielen über doppelt so hohe<br />
Gesamtwirkungsgrade und decken heute rund 25 % des<br />
Strombedarfes in Deutschland ab. Zu den KWK-Anlagen<br />
zählen auch <strong>die</strong> rund zweitausend von SOKRATHERM gelieferten<br />
Blockheizkraftwerke (BHKW) im Leistungsbereich<br />
50 kW bis 1 MW, <strong>die</strong> mit rund 90 % Gesamtwirkungsgrad<br />
<strong>die</strong> Energie genau dort erzeugen wo sie benötigt wird <strong>–</strong><br />
in Krankenhäusern, Schwimmbä<strong>der</strong>n, Industriebetrieben,<br />
Wohnquartieren wie das von Service-Partner Motoren Henze<br />
gezeigte in Hannover-Ricklingen (siehe Bild) und vielen<br />
weiteren Objekten. Seit den 1990er Jahren wurden darüber<br />
hinaus so viele Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energiequellen hinzugebaut, dass <strong>die</strong> Erneuerbaren<br />
im „Coronajahr“ 2020 bereits mehr als <strong>die</strong> Hälfte des Strombedarfs<br />
deckten.<br />
Service-Partner Motoren Henze<br />
bei <strong>der</strong> Wartung eines<br />
2009 installierten GG 140.<br />
30 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
Vor allem hinsichtlich Wind- und Sonnenenergie ist allgemeiner<br />
Konsens, dass zum Erreichen <strong>der</strong> Klimaziele<br />
<strong>der</strong>en Kapazitäten massiv ausgebaut werden müssen.<br />
Es ist jedoch ein Trugschluss zu glauben, dass dezentrale<br />
BHKW eine fossile Brückentechnologie sind, <strong>die</strong> beim<br />
Erreichen <strong>der</strong> Ausbauziele <strong>für</strong> Wind- und Solaranlagen nicht<br />
mehr gebraucht wird, denn: Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren<br />
Energien wird nicht von <strong>der</strong> Nachfrage, son<strong>der</strong>n<br />
von <strong>der</strong> Witterung gesteuert.<br />
Bei einer Vervielfachung ihrer<br />
Kapazitäten wird zwar<br />
an vielen Stunden im Jahr<br />
deutlich mehr Strom erzeugt<br />
werden als benötigt,<br />
an vielen weiteren Stunden<br />
aber auch deutlich zu wenig.<br />
Diese Lücken zwischen<br />
Stromangebot und Nachfrage<br />
sind so groß, dass<br />
sie mit Batterie- und Pumpspeichern<br />
nicht annähernd<br />
gedeckt werden können.<br />
Lediglich das Gasnetz bietet<br />
mit über 200 TWh genügend<br />
Speicherkapazität, um <strong>die</strong>se<br />
Überschüsse mittels Elektrolyse<br />
in Form von Wasserstoff<br />
aufnehmen zu können.<br />
Die Rückverstromung <strong>die</strong>ser<br />
erneuerbaren Brennstoffe zu Zeiten von wenig Wind- und<br />
Solarstrom erfolgt künftig in genau den KWK-Anlagen,<br />
<strong>die</strong> heute noch vorwiegend mit Erdgas betrieben werden<br />
- punktgenau und effizient. Die Ausrichtung auf den Betrieb<br />
als Backup <strong>für</strong> Wind- und Sonnenenergie mit höherer<br />
Leistung und weniger Auslastung ist bereits in einer Vielzahl<br />
von KWK-Projekten erprobte Praxis. Die Verwendung<br />
erneuerbarer Brennstoffe erfor<strong>der</strong>t schrittweise technische<br />
Anpassungen. Die KWK hat sich bereits in den vergangenen<br />
Jahren als sehr anpassungsfähig erwiesen und wird<br />
als das Universalwerkzeug <strong>der</strong> Energiewende auch <strong>die</strong>se<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung meistern.<br />
In das Gasnetz werden bereits heute große Mengen an<br />
Biomethan, also auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas,<br />
eingespeist. Mit dem Aufbau von Wasserstoff-Erzeugungskapazitäten<br />
wird <strong>der</strong> Anteil erneuerbarer Gase erheblich<br />
zunehmen. Langfristig sollen sie das fossile Erdgas im<br />
Gasnetz komplett ersetzen.<br />
elektrischer Leistung, das voraussichtlich Anfang 2023<br />
bei einer Kundenanlage in einem Pilotprojekt zum Einsatz<br />
kommen wird.<br />
Für viele SOKRATHERM Bestandsanlagen werden in wenigen<br />
Jahren Nachrüstkits zur Verfügung stehen, mit denen<br />
BHKW beispielsweise im Rahmen einer Generalüberholung<br />
auf 100 % Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden können.<br />
Heute als „Erdgas-BHKW“<br />
installierte Anlagen können<br />
also in Zukunft auf Wasserstoff-Betrieb<br />
umgestellt<br />
werden, sobald <strong>die</strong>ser in<br />
ausreichen<strong>der</strong> Menge vorhanden<br />
ist.<br />
Die aus dem Gasnetz versorgten<br />
KWK-Anlagen werden<br />
somit langfristig selbst<br />
Teil <strong>der</strong> erneuerbaren Energien.<br />
In Verbindung mit <strong>der</strong><br />
in den vergangenen Jahren<br />
von dezentralen KWK-Anlagen<br />
unter Beweis gestellten<br />
Versorgungssicherheit<br />
werden BHKW daher auf<br />
sehr lange Sicht das Rückgrat<br />
<strong>der</strong> Energieversorgung<br />
sein.<br />
Wird Wasserstoff durch Methanisierung zu synthetischem<br />
Erdgas umgewandelt, kann er ohne technische Modifikation<br />
von BHKW als Brennstoff verwendet werden. Gleiches<br />
gilt bei SOKRATHERM Blockheizkraftwerken <strong>für</strong> einen<br />
Wasserstoffgehalt von bis zu 20 %. Einige BHKW, wie beispielsweise<br />
<strong>der</strong> Typ GG 260, können sogar mit bis zu 40 %<br />
Wasserstoffanteil betrieben werden.<br />
Um einen reinen Wasserstoffbetrieb zu ermöglichen, arbeitet<br />
das Unternehmen an einem BHKW mit rund 300 kW<br />
BHKW-Kompaktmodul GG 530<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
31
General Motors hat im<br />
Stillen einen neuen<br />
Motor entwickelt.<br />
Stärker und größer<br />
als alle Motoren in <strong>der</strong><br />
General-Motors-Geschichte.<br />
Verfolgt man <strong>die</strong> Newsletter <strong>der</strong> verschiedenen Motorenhersteller,<br />
wird man mit innovativen Ideen zur Nachhaltigkeit,<br />
alternativen Antrieben usw. überschwemmt. Da fällt in<br />
<strong>der</strong> Masse an zukunftsweisenden Technologien beson<strong>der</strong>s<br />
eine neue Meldung ins Auge <strong>–</strong> GM stellt neuen V8 Big-<br />
Block Motor vor.<br />
Das neue Monster im Hause General Motors hört auf<br />
den etwas kryptischen Namen ZZ632/1000. Die beiden<br />
Zahlen beziehen sich auf den Hubraum in Cubic Inches<br />
sowie <strong>die</strong> knapp über 1.000 Horse Power. Richtig, <strong>der</strong><br />
ZZ632/1000 überzeugt mit sage und schreibe 10,36 Liter<br />
Hubraum und 1.018 PS, bei 6.600 U/min. Bei 7.000 U/min<br />
wan<strong>der</strong>t <strong>die</strong> Nadel in den roten Höchstdrehzahlbereich.<br />
In welches Auto <strong>der</strong> Motor schließlich verbaut wird, legt<br />
<strong>der</strong> Hersteller seinen Kundinnen und Kunden in <strong>die</strong> Hand.<br />
Der ZZ632/1000 wir nämlich nur als<br />
„Crate Engine“ bei autorisierten Chevrolet-Performance-Händlern<br />
verkauft.<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung griff man auf ein<br />
„kleineres“ Modell zurück. Der Block<br />
des ZZ632 basiert auf dem seines<br />
kleinen Bru<strong>der</strong>s, dem ZZ5772, welcher<br />
im Vergleich lediglich 9,4 Liter<br />
Hubraum liefert. Damit je<strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong><br />
<strong>die</strong> gleiche Leistung liefert, überlegten<br />
sich <strong>die</strong> Ingenieure bei Chevrolet<br />
Performance Racing etwas eher<br />
ungewöhnliches <strong>für</strong> einen V8-Big-<br />
Block. So weisen <strong>die</strong> CNC-gefrästen<br />
RS-X-Aluminium-Zylin<strong>der</strong>köpfe kleine<br />
symmetrische Einlasskanäle auf.<br />
Während Kurbelwelle und Pleuel aus<br />
Schmiedeeisen besteht, fertigt Chevrolet<br />
Performance <strong>die</strong> Kolben aus<br />
geschmiedetem Aluminium. Die Benzin-Einspritzung<br />
erfolgt elektronisch über acht Injektoren.<br />
Wer sich <strong>die</strong>sen Motor-Boliden in sein eigenes Auto bauen<br />
möchte, muss sich noch ein wenig gedulden. Erst ab<br />
Anfang 2022 wird <strong>der</strong> ZZ632/1000 ausgeliefert. Und wie<br />
teuer das Schmuckstück werden soll, verrät Chevrolet Performance<br />
auch noch nicht.<br />
32 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
BHKW-Anlagen <strong>–</strong> eine Sache <strong>für</strong> Experten<br />
Kundenzufriedenheit. Und <strong>die</strong> Ersatzteilversorgung erfolgt<br />
selbstverständlich nach Herstellervorgaben. Durch <strong>die</strong> flexible<br />
Arbeitsweise und <strong>die</strong> flache Firmenhierarchie werden kurze<br />
Reaktionszeiten und im Schadensfall ein direkter Kontakt zu<br />
den Service-Technikern garantiert.<br />
Für den Außen<strong>die</strong>nst steht ein eigener Fuhrpark zur Verfügung.<br />
Die Fahrzeuge sind bestens ausgerüstet, so dass <strong>die</strong><br />
Außen<strong>die</strong>nstmeister und -monteure vor Ort Schadensfeststellungen<br />
und Fehlerdiagnosen und auch kostengünstige Reparaturen<br />
durchführen können.<br />
Die Frage, warum Motoren Henze bei Betreibern und Herstellern<br />
so gefragt ist, ist schnell geklärt: Spezialkenntnisse, gute<br />
Ausrüstung und viel Erfahrung.<br />
Das Team um <strong>die</strong> Geschäftsführer Axel Meyer und Rolf Sachweh<br />
ist fachlich immer auf dem neuesten Stand. Dutzende<br />
BHKW-Anlagen und stationäre Stromaggregate in <strong>der</strong> Region<br />
Hannover werden durch geschulte Spezialisten bereits gewartet<br />
und instandgesetzt.<br />
Die unabhängige Fachwerkstatt aus Hannover legt beson<strong>der</strong>en<br />
Wert auf Beratung und Ausführung <strong>–</strong> bis zur vollen<br />
Sollten Motorbauteile mechanisch o<strong>der</strong> maschinell bearbeitet<br />
werden müssen, führt das Unternehmen <strong>die</strong>se Instandsetzungen<br />
in seinen eigenen Hallen mittels seines großen Maschinenparks<br />
durch.<br />
Um Schäden vorzubeugen, bietet Motoren Henze individuelle<br />
Wartungspläne an, um unnötige Ausfälle in Hochkonjunkturzeiten<br />
zu vermeiden.<br />
Auch <strong>die</strong> langjährigen Service- und Partnerverträge mit Herstellern<br />
und Betreibern wie SOKRATHERM o<strong>der</strong> FPT/IVECO<br />
zeugen von <strong>der</strong> guten Arbeit. Denn nur so kann ein Unternehmen<br />
auf Dauer im Markt bestehen.<br />
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• Motoreninstandsetzung von A - Z<br />
• Kurbelwellen schleifen<br />
• Zylin<strong>der</strong>köpfe instand setzen<br />
• Laufbuchsen + Motorblöcke bohren<br />
• Pleuelstangenbearbeitung<br />
• Schadensbegutachtung + Diagnose<br />
• Gewindeinstandsetzung,<br />
Entfernen von Fremdkörpern<br />
• Injektorprüfung + Einspritzpumpenprüfstand<br />
• Ultraschallreinigung<br />
VERTRAGS- UND SERVICEPARTNER<br />
• BOSCH<br />
• Cummins Filtration<br />
• FPT / IVECO<br />
• Hanomag<br />
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Der Motor bleibt das Sprachrohr <strong>der</strong> Motorenwelt und startet weiter durch.<br />
Im kommenden Jahr können Sie sich auf folgende Themen freuen:<br />
Mit vier Haupt-, zusätzlichen Son<strong>der</strong>ausgaben und dem neuen Format<br />
Der Motor CLASSIC präsentieren wir auch im folgenden Jahr <strong>die</strong> Motorenwelt<br />
in ihrem ganzen Spektrum. Wir begeistern mit Abwechslungsreichtum<br />
und fun<strong>die</strong>rtem Wissen. Zukunftsweisende Technologien, alternative<br />
Antriebe, neue Entwicklungen rund um den Motor und dessen Peripherieprodukte,<br />
verpackt in technische und informative Berichte. Dabei gehen<br />
wir in den jeweiligen Hauptausgaben auf spezielle EXTRA-Themen intensiv<br />
ein, lassen aber auch an<strong>der</strong>e Berichte rund um den Motor einfließen.<br />
Die Son<strong>der</strong>ausgaben befassen sich mit den spezialisierten Themen.<br />
Ein ganz neues Kapitel wollen wir mit unserem Magazin Der Motor CLASSIC<br />
aufschlagen. Viel Wissenswertes über Old- und Youngtimer und <strong>der</strong>en<br />
Werterhaltung durch Instandsetzung, Berichte aus <strong>der</strong> Szene und ein<br />
großer Zubehörmarkt erwarten Sie hier ab Mitte 2022.<br />
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Absorbia Pro <strong>–</strong> das<br />
Bindemittel <strong>der</strong> Profis<br />
Umweltgerechte Lösung <strong>für</strong> Entsorgungsprobleme in Betrieben <strong>der</strong> KFZ-<strong>Branche</strong><br />
Schön wäre es, wenn<br />
<strong>der</strong> Werbeslogan „Wisch<br />
& Weg“ auch in <strong>der</strong><br />
Arbeitswelt <strong>der</strong> Motoreninstandsetzer<br />
und Mechaniker<br />
gelten würde. Doch<br />
dort, wo mit Motor- und<br />
Hydrauliköl, Schmierfetten<br />
und Frostschutzmitteln<br />
o<strong>der</strong> gar mit Säuren<br />
und Klebstoffen gearbeitet<br />
wird, gelten strenge<br />
Handlings- und Entsorgungsregeln.<br />
Da kann <strong>der</strong><br />
Azubi nicht einfach das<br />
ausgelaufene Öl aus dem<br />
zerlegten Sechs-Zylin<strong>der</strong><br />
mit dem Lappen auffangen<br />
und <strong>die</strong> Betriebsleitung<br />
muss ganz genau<br />
wissen, welche „Abfallprodukte“<br />
effizient und<br />
umweltfreundlich entsorgt<br />
werden.<br />
Hier kommt Absorbia Pro ins Spiel. Einer jener kompetenten<br />
Partner <strong>die</strong>ser <strong>Branche</strong>, <strong>die</strong> das Problem erkannt haben<br />
und praktische Lösungen anbieten, ist ACI mit Sitz in Velbert.<br />
Geschäftsführer Ingo Königshoven: „Viele meiner Berufskollegen<br />
aus dem Bereich <strong>der</strong> Motoreninstandsetzungsbetriebe haben<br />
ihr Interesse an einem unkomplizierten, kostengünstigen<br />
und ökologisch verträglichen Bindemittel geäußert. Die Recherche<br />
in unserem Spezialisten-Netzwerk hat ergeben, dass<br />
das Universal-Bindemittel Absorbia Pro <strong>die</strong>sen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
vollauf gerecht wird. Deshalb bieten wir es auch auf unserer<br />
Handelsplattform „fahrzeugteile.expert“ an und beraten <strong>die</strong> potenziellen<br />
Kunden individuell.“<br />
Wer ein Bindemittel nutzt, das auf natürlicher Basis und ohne<br />
chemische Zusätze hergestellt wird, kann ein gutes Gewissen<br />
haben. Absorbia Pro wird aus vulkanischem Perlit gewonnen<br />
und ist <strong>–</strong> im Gegensatz zu manchen erwiesenermaßen giftigen<br />
und krebserregenden Tongranulaten <strong>–</strong> nicht gesundheitsschädlich.<br />
Ein weiterer Pluspunkt: Absorbia Pro hinterlässt<br />
einen rückstandsfreien Untergrund und es gibt somit keine<br />
Gründe <strong>für</strong> Schadenersatzkosten. Seine Wirtschaftlichkeit wird<br />
auch dadurch belegt, dass es im Vergleich zu handelsüblichen<br />
Tongranulaten eine bis zu 50 Mal stärkere Saugkraft aufweist.<br />
Das Bindemittel nimmt sofort jede Flüssigkeit auf und bindet<br />
sogar Gerüche. Großer Vorteil: Sobald <strong>die</strong> aufzunehmende<br />
Flüssigkeit zum Feststoff geworden ist, kann Absorbia Pro<br />
auch dort entsorgt werden, wo <strong>die</strong> Ausgangsflüssigkeit selbst<br />
entsorgt worden wäre.<br />
Zu den Profis, <strong>die</strong> bereits gute Erfahrungen mit Absorbia<br />
Pro gemacht haben, zählt das Team <strong>der</strong> Motoren Henze<br />
GmbH mit Sitz in Hannover-Ricklingen. Geschäftsführer<br />
Rolf Sachweh bestätigt: „Wir nutzen das Bindemittel, weil<br />
es einfach im Handling ist, effizient und ergiebig, und weil<br />
es problemlos gesetzeskonform entsorgt werden kann. Im<br />
Vergleich zu bisherigen Mitteln schonen wir nicht nur den<br />
Arbeitsbereich und <strong>die</strong> Mitarbeiter son<strong>der</strong>n auch unser Budget<br />
und schließlich <strong>die</strong> Umwelt. Unser Partner ACI versorgt<br />
uns mit den nötigen Mengen zu besten Konditionen sowie<br />
mit anwendungsorientierter Beratung.“<br />
Auch Matthias Drees, Geschäftsführer <strong>der</strong> Drees Motorentechnik<br />
GmbH aus Anröchte, hat in <strong>der</strong> Praxis Vorteile des neuen<br />
Bindemittels <strong>für</strong> seinen Betrieb entdeckt: „Unsere Monteure<br />
sind häufig bei Kunden vor Ort im Einsatz und müssen Bindemittel<br />
im voll ausgestatteten Servicewagen mit sich führen.<br />
Absorbia hat uns überzeugt: Es ist zum einen leicht und nimmt<br />
nur wenig Platz ein. Zum an<strong>der</strong>en hat es eine verhältnismäßig<br />
hohe Saugkraft im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Mitteln. Hinzu kommt,<br />
Aus <strong>der</strong> Natur, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt<br />
36<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
dass wir durch das geringe Gewicht auch Entsorgungskosten<br />
sparen, da nach Gewicht abgerechnet wird.“<br />
Wirkung & Nutzen<br />
Absorbia Pro, das de facto eine natürliche, rohe Form von<br />
vulkanischem Sand ist, weist eine hochdynamische, amorphe<br />
Struktur auf und bekommt dank seiner optimalen Oberflächenspannung<br />
eine außergewöhnliche Aufnahmequalität. Die<br />
einfache Anwendung erfolgt in nur wenigen Schritten: Auftragen,<br />
Verteilen, Einarbeiten und schließlich Zusammenkehren<br />
o<strong>der</strong> Aufsaugen und Entsorgen. Ein Vergleich zeigt: Bei <strong>der</strong><br />
Entsorgung von 10 Liter Öl werden mit nur 2,3 Kilogramm<br />
Absorbia Pro etwa 30 Prozent <strong>der</strong> Gesamtkosten gegenüber<br />
einem hochwertigen Bindemittel im Gewicht von 23,3 Kilogramm<br />
eingespart, wobei allein <strong>die</strong> End-Entsorgungskosten<br />
um ein Drittel geringer sind. Die meisten Anwendungsgebiete<br />
betreffen Petroleum-Produkte wie Benzin, Diesel, Düsenbrennstoffe,<br />
Hydraulik- und Bremsflüssigkeiten, Getriebe- und<br />
Motoröl, Achsfett, Raffinations- und Produktionsabfälle o<strong>der</strong><br />
verbrauchte Nebenprodukte sowie Frostschutzmittel (Glykol),<br />
Farbe (Wasser-, Öl- o<strong>der</strong> Epoxy-basiert), sowie viele<br />
Chemikalien, darunter Lösungsmittel und<br />
Säuren (außer Fluorwasserstoffsäure).<br />
Kleiner Hinweis: Die Gesundheitsunschädlichkeit<br />
wird auch dadurch belegt,<br />
dass selbst <strong>der</strong> Lebensmittel- und Getränkehandel<br />
<strong>die</strong>ses neue Bindemittel<br />
beim Aufnehmen von verschüttetem Honig,<br />
Speiseöl, Wein, Cola o<strong>der</strong> Milchshakes<br />
anwendet. Übrigens: Während <strong>der</strong><br />
jüngsten Neuheiten-Messe am Rande<br />
<strong>der</strong> Jahrestagung des Verbandes <strong>der</strong><br />
Motoren-Instandsetzungsbetriebe<br />
(VMI) in Neckarsulm demonstrierte<br />
ACI-Geschäftsführer Ingo Königshoven,<br />
welche Vorteile das von ihm vertriebene<br />
Universalbindemittel Absorbia<br />
Pro bringt und fand da<strong>für</strong> viele neugierige<br />
<strong>Branche</strong>n-Profis. Das Produkt ist<br />
in 5 Liter PET Beutel und 30 Liter PET<br />
Säcken sowie als Starterkit „Notfallset“<br />
inklusive Kehrschaufel, Handfeger und<br />
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Wir beraten Sie gerne. Kontaktieren Sie uns.<br />
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Mit neuen Schulungsprojekten und mit einer rundum gelungenen Jahrestagung beweist <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong><br />
Motoren-Instandsetzungsbetriebe VMI, dass auch in Corona-Zeiten Gemeinsamkeit, Wissenstransfer und<br />
Erfahrungsaustausch möglich sind.<br />
Die Anfang September im bayerischen Bischofswiesen<br />
bei <strong>der</strong> Firma Friedrich Dicke wie<strong>der</strong>aufgenommene<br />
VMI-Lehrgangsreihe mit dem Schulungs-Modul 1 soll<br />
ein impulsgebendes Vorspiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbandsaktivitäten<br />
im nächsten Jahr werden. Denn trotz pandemiebedingter<br />
ständiger Neuplanungen wurde <strong>die</strong> zweite Schulungsreihe<br />
gründlich vorbereitet. So gelang <strong>der</strong> Neustart in Bayern<br />
sowohl mit einem umfangreichen Theorieteil als auch mit<br />
Praxis-Vorführungen zur Schadensanalyse.<br />
Das nächste Modul <strong>der</strong> Lehrgangsreihe B findet im<br />
Januar 2022 bei <strong>der</strong> Firma Mahle in Schorndorf statt. Eine<br />
weitere Schulungsetappe ist <strong>für</strong> den April vorgesehen und<br />
wird beim För<strong>der</strong>mitglied MOTAIR in Köln abgehalten.<br />
Kontinuität und Erneuerung<br />
Für <strong>die</strong> rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer <strong>der</strong><br />
gemeinsamen Jahrestagung von VMI und GMI (<strong>der</strong><br />
Gütegemeinschaft <strong>der</strong> Motoreninstandsetzungsbetriebe)<br />
war es höchst erfreulich, dass unter Einhaltung aller nötigen<br />
Maßnahmen ein analoges „Face-to-face“-Treffen<br />
möglich war.<br />
Es gab Programmpunkte <strong>für</strong> beide Verbände, denn<br />
schließlich wurden Themen behandelt, <strong>die</strong> sowohl VMI<br />
als auch GMI auf ihrer dauerhaften Agenda führen,<br />
38 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
allen voran <strong>die</strong> Definierung des Berufsbildes „Motoreninstandsetzer*in“<br />
im Wandel <strong>der</strong> Zeit. Eingeleitet<br />
wurde <strong>die</strong> Jahrestagung mit einem Besuch im Deutschen<br />
Zweirad- und NSU-Museum, bei dem <strong>die</strong> Motoren-Profis<br />
in <strong>die</strong> rühmliche Vergangenheit <strong>der</strong> <strong>motor</strong>isierten zweiund<br />
vierrädrigen Vehikel entführt wurden.<br />
Wie man am besten einen gerissenen Zylin<strong>der</strong>kopf<br />
schweißt, welches <strong>die</strong> effizientesten Binde- und Trennmittel<br />
sind und was an Technik in einem Rennboliden<br />
steckt, erfuhren <strong>die</strong> Besucherinnen und Besucher <strong>der</strong> begleitenden<br />
Hausmesse, <strong>die</strong> <strong>die</strong>smal sowohl <strong>für</strong> För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong><br />
als auch <strong>für</strong> eingeladene Fachfirmen geöffnet war.<br />
Ihre Produkte und Service-Leistungen präsentierten <strong>die</strong><br />
IPSA Autoteile Großhandelsges. mbH, Sömmerda/ Thüringen<br />
(Vertrieb von PKW, NKW, Industrie und Landwirtschafts-Ersatzteilen),<br />
<strong>die</strong> Münchener IWIS Motorsysteme<br />
GmbH (Technologieführer und Hersteller von Präzisionskettensystemen<br />
sowie mechanischer Antriebstechnik),<br />
<strong>die</strong> Kölner Motair Turbola<strong>der</strong> GmbH (Master-Distributor<br />
mit Leistungen rund um den Turbola<strong>der</strong>), <strong>die</strong> Elring<br />
Klinger AG aus Dettingen/Erms (Servicepartner <strong>für</strong> Motoreninstandsetzung<br />
mit Dichtungssätzen, Dichtungen,<br />
Serviceteilen und Dichtmassen), <strong>die</strong> Mahle Aftermarket<br />
GmbH aus Stuttgart/Bad Cannstatt (Service rund um innovative<br />
Qualitäts-Produkte von sieben Marken) sowie<br />
<strong>die</strong> Gütersloher Motorencenter GmbH aus Verl (breites<br />
Sortiment an Motoren und Ersatzteilen).<br />
Auf <strong>der</strong> Fachmesse informierte auch das VMI-Mitglied<br />
MEC Diesel S.p.a. aus Candiolo, Italien, über ihr Portfolio<br />
an Motorenersatzteilen, Fahrzeugteile.expert aus<br />
Velbert demonstrierte praktisch <strong>die</strong> Pluspunkte des ökologischen<br />
Bindemittels Absorbia<br />
Pro während <strong>die</strong> Laser Company<br />
aus Nürtingen ihre Leistungen als<br />
Spezialisten <strong>für</strong> hochpräzises Laserschweißen<br />
vorstellte.<br />
Informative Dialoge mit den Messebesucherinnen<br />
und -besuchern<br />
führten auch <strong>die</strong> Vertreter vom<br />
BEHUB Vertriebsnetz GmbH aus<br />
Bad Breisig sowie <strong>die</strong> gastgebende<br />
Geschäftsstelle des VMI.<br />
Gebührende Aufmerksamkeit<br />
fand auch <strong>die</strong> Präsentation eines<br />
ConceptCars durch ein engagiertes<br />
Motorsport-Rennteam.<br />
Es ist gute Tradition, dass auf ein<br />
intensives Arbeitspensum auch ein<br />
geselliges Beisammensein folgt.<br />
Die Gäste erlebten im Welcome<br />
Hotel von Neckarsulm ein buntes<br />
Programm unter Mitwirken des<br />
Künstlerduos Heidi Hawelka und<br />
Sune Pe<strong>der</strong>sen vom Scala Aktionstheater.<br />
In <strong>die</strong>sem festlichen Ambiente ehrte<br />
<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende Ingo<br />
Königshoven auch <strong>die</strong> fünf Absolventen<br />
<strong>der</strong> ersten Lehrgangsreihe<br />
und überreichte <strong>die</strong> Zertifikate unter<br />
anerkennendem Applaus <strong>der</strong><br />
Kolleginnen und Kollegen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
39
Harmonische Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
Mit Interesse verfolgten <strong>die</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
zu Beginn <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung am Samstagvormittag<br />
zwei Referate, <strong>der</strong>en Inhalte heute mehr denn<br />
je <strong>die</strong> profilierten Unternehmen interessieren durfte.<br />
Den ersten Fachvortrag widmete Rechtsanwalt Felix<br />
Westpfahl dem Thema „Neue Gewährleistungsrechte<br />
beim Kauf von Waren mit digitalen Elementen“. Da <strong>die</strong>ses<br />
Regelwerk ab 1. Januar 2022 in Kraft treten wird, sei<br />
es laut dem Referenten sinnvoll, wenn sich <strong>die</strong> Betriebe<br />
zeitgerecht auf Än<strong>der</strong>ungen vorbereiten.<br />
Im Vortrag „Nachhaltige Personalentwicklung in Zeiten<br />
gesellschaftlicher Umbrüche“ bot <strong>der</strong> Verbandsexperte<br />
Gerhard Becker wertvolle Informationen und Tipps, <strong>die</strong><br />
nicht zuletzt in Zeiten <strong>der</strong> Corona-Pandemie fast jede<br />
Führungsetage in den Instandsetzungsbetrieben betrifft.<br />
Aus dem Bericht des Schatzmeisters Rolf Sachweh erfuhren<br />
<strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong>innen und Mitglie<strong>der</strong>, dass <strong>der</strong> Verband<br />
auch in den vergangenen drei Jahren verantwortungsvoll<br />
tätig war, dass es einen neuen Sitz <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />
gibt und dass man in <strong>der</strong> kommenden Zeit noch offensiver<br />
an <strong>die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen des Berufswandels herantreten<br />
will. Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung entlastete einstimmig<br />
den bisherigen Vorstand und wählte ihn in gleicher<br />
Zusammensetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten drei Jahre. Es sind<br />
<strong>die</strong>s: Andreas Achatz, Friedrich Dicke, Werner Fuchs,<br />
Ingo Königshoven und Rolf Sachweh, <strong>der</strong>en Tätigkeit<br />
nach wie vor durch den langjährigen kaufmännischen Mitarbeiter<br />
Peter Fuchs verstärkt wird. Vor <strong>der</strong> Abreise wurde<br />
noch eine gemeinsame Besichtigung <strong>der</strong> Gastgeberstadt<br />
Neckarsulm mit Einkehr in ein Brauhaus unternommen.<br />
Es folgte <strong>der</strong> Bericht des Vorstandsvorsitzenden Ingo<br />
Königshoven, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Entwicklungen des letzten Jahres<br />
Revue passieren ließ. Positiv bewertet wurde <strong>der</strong><br />
erfolgreiche Abschluss des VMI-Fortbildungs- Pilotprojektes<br />
zum qualifizierten Motoreninstandsetzer, das sowohl<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer als auch<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> engagierten Betriebe berufsrelevante Pluspunkte<br />
eingebracht hat.<br />
Mit Freude wurde vernommen, dass <strong>der</strong> Verband <strong>der</strong><br />
Motoren-Instandsetzungsbetrieb VMI in den beiden vergangenen<br />
Jahren als Ausgleich zu einigen wenigen Austritten<br />
gleich neun neue Mitglie<strong>der</strong> aufnehmen konnte.<br />
Es sind <strong>die</strong>s OE Germany Handels GmbH, Esslingen am<br />
Neckar; MJ Getriebetechnik, Wetzlar;<br />
Stern Automobile Erkol GmbH,<br />
Wülfrath; M. Drees Motorentechnik<br />
GmbH, Anröchte; BEHUB Vertriebsnetz<br />
GmbH & Co. KG, Bad Breisig;<br />
Langbauer Motoren e.U., Feldkirchen<br />
bei Graz; Motoren Müssigang,<br />
Thaur (Tirol); Massiv Motors, Wuppertal<br />
und Neunelf<strong>motor</strong>en GmbH,<br />
Bremen.<br />
40 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
Unsere neuen Mitglie<strong>der</strong> <strong>–</strong> <strong>der</strong> VMI stellt vor<br />
Neunelf<strong>motor</strong>en GmbH<br />
Neunelf<strong>motor</strong>en halten das Herz einer Ikone am Laufen<br />
Das Team <strong>der</strong> Neunelf<strong>motor</strong>en GmbH rund um Geschäftsführer Claas Bahrenburg liefert Kompetenz<br />
und Qualität auf höchstem Niveau. Durch <strong>die</strong> Spezialisierung auf eine Marke ist hier <strong>die</strong><br />
perfekte Anlaufstelle <strong>für</strong> Porsche-Liebhaber.<br />
Der Umzug Ende 2020 in <strong>die</strong> neuen Räumlichkeiten am Allerkai in Bremen, eröffnet dem Kunden<br />
eine hoch mo<strong>der</strong>ne, geräumige Werkstatt, in <strong>der</strong> vom klassischen 911er, über den 964er und<br />
viele weitere Modelle, je<strong>der</strong> Porsche-Besitzer <strong>die</strong> notwendige Hilfe findet. Das Experten-Team<br />
arbeitet mit Erfahrung und Leidenschaft an jedem Fahrzeug und bietet neben kompetenter Beratung,<br />
dem einfachen Komplett-Service rund um das Fahrzeug viele Zusatzleistungen, wie <strong>die</strong><br />
Porsche Motoren- und Getriebeinstandsetzung, Tuningmodifikationen und Ersatzteile & Zubehör.<br />
Massiv Motors<br />
Motoreninstandsetzung & Tuning in Wuppertal<br />
Dynamik, Euphorie und Präzision. Bei Massiv Motors brennt man <strong>für</strong> <strong>die</strong> Überholung und Instandsetzung<br />
aller gängiger PKW-Motoren. Hier wird Spaß, Wissen und Tatkraft kombiniert, um den<br />
eigenen Ansprüchen und denen <strong>der</strong> Kunden gerecht zu werden. Der Service <strong>der</strong> Motoreninstandsetzung<br />
umfasst dabei Arbeiten wie Zylin<strong>der</strong>kopf planen, fräsen und reinigen, Riss- und Dichtheitsprüfungen<br />
im Warmwasserbecken, Ventilsitze fräsen bis hin zum Motorblock honen und<br />
einiges mehr.<br />
Volle Transparenz und exakte Dokumentation ist eine Selbstverständlichkeit und gewährleisten<br />
dem Kunden größtmögliche Sicherheit. Als zusätzliche Komfortleistung wird <strong>der</strong> Hol- und Bringservice<br />
angeboten. Und sollte es einmal beson<strong>der</strong>s eilig sein und <strong>der</strong> Arbeitsumfang es zulassen,<br />
dann kann <strong>der</strong> 24 h Expressservice in Anspruch genommen werden.<br />
laser company<br />
Laserschweißen <strong>–</strong> Auch eine Lösung <strong>für</strong> Ihre Probleme<br />
Die laser company aus Nürtingen bietet mikroskopische Präzisionsarbeiten <strong>für</strong> nahezu alle Metalle<br />
und Legierungen. Die Leistungen und Anwendungsgebiete sind dabei so vielfältig, dass man<br />
<strong>die</strong>se kaum alle nennen kann. Von einfachen Laserschweißarbeiten an Oberflächen, über Lasergravuren<br />
im Bereich <strong>der</strong> Tiefen- und Künstlergravuren, bis hin zu Son<strong>der</strong>schweißungen o<strong>der</strong><br />
auch mobilem Schweißen vor Ort. Der Vor-Ort-Service ermöglicht eine schnelle Reaktionszeit<br />
und erspart den teilweise mühsamen Transport in <strong>die</strong> Laserwerkstatt.<br />
Für <strong>die</strong> Motoreninstandsetzung sind dabei Son<strong>der</strong>schweißungen an Motoren- und Vergaserteilen<br />
und an Oldtimern interessant. Das Expertenwissen des Teams machen Reparaturen möglich, <strong>die</strong><br />
Originalteilen nahekommen und retten dabei so manches historischen Unikat.<br />
Das Team legt bei jedem Auftrag großen Wert auf fairen Umgang miteinan<strong>der</strong>, bei einer Reparatur,<br />
<strong>die</strong> mit <strong>der</strong> speziellen Lasertechnologie keinen Sinn ergibt, wird <strong>die</strong>s auch offen kommuniziert.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
41
Mitglie<strong>der</strong>liste<br />
Ordentliche Mitglie<strong>der</strong><br />
• AGRAVIS Technik Münsterland-Ems GmbH<br />
• Altmann Zylin<strong>der</strong>schleiferei GmbH<br />
• Brenner Autoservice GmbH<br />
• Brückner & Galley Motoreninstandsetzung GmbH<br />
• BSK GmbH & Co. KG<br />
• Buchheister & Oppelt Motoreninstandsetzung<br />
• Bücker & Essing GmbH<br />
• Diesel<strong>motor</strong>en Burghartswieser<br />
• Firma Beuther<br />
• Friedrich Dicke GmbH & Co. KG<br />
• Georg Riemschoss GmbH Motorencenter<br />
• Graf Motoren und Motorenteile GmbH<br />
• H. Ganslmeier Motoren- und<br />
Maschinen-Instandsetzungs GmbH<br />
• H2 Motors GmbH<br />
• Hans Kühnapfel Motoreninstandsetzung<br />
• Herbert Schwarte GmbH<br />
• Huber & Wiessner GmbH<br />
• Jüterboger Motoren GmbH<br />
• Karl Pieper GmbH & Co.KG Fahrzeug- und<br />
Schiffs<strong>motor</strong>en<br />
• Langbauer Motoren e.U.<br />
• laser company GmbH<br />
• Lutz Fahrzeug-Service GmbH<br />
• M. Drees Motorentechnik GmbH<br />
• Massiv Motors Motoreninstandsetzung<br />
• Micke GmbH<br />
• Moritz Geist MJ Getriebetechnik<br />
• Motoren Bauer GmbH & Co. KG<br />
• Motoren- Handels- und Instandsetzungs GmbH<br />
• Motoren Henze GmbH<br />
• Motoren Hetzel GdbR<br />
• Motoren Hildebrandt GmbH<br />
• Motoren Mertel<br />
• Motoren Michaelis GmbH & Co. KG<br />
• Motoren Müssigang<br />
• Motoren TOESE GmbH<br />
• Motoren Walk<br />
• Motorencenter Heyd GmbH<br />
• Motoreninstandsetzung Oldenburg GmbH<br />
• Motoreninstandsetzung Streit GmbH & Co. KG<br />
• Motoren-Lang<br />
• Motoren-Sauer Instandsetzungs GmbH<br />
• Motorenservice - Franken GmbH<br />
• MotorenService Bieberstein GmbH<br />
• Motorentechnik-Bielefeld Horst Sellenriek<br />
• Motormobile Lambio & Ro<strong>der</strong>mund GmbH<br />
• Münch Motorservice GBR<br />
• MVM Motorenservice GmbH Kurbelwellen- und<br />
Zylin<strong>der</strong>schleiferei<br />
• Neunelf<strong>motor</strong>en GmbH<br />
• Otto Hildebrandt Motoreninstandsetzung GmbH<br />
• Sauer & Sohn GmbH & Co. KG<br />
• Sommerkamp Motoren- und Getriebeinstandsetzung<br />
• Stern Automobile Erkol GmbH<br />
• Viertel Motoren GmbH<br />
• Wagner-Motoren<br />
• Walter Zimmermann Fahrzeugbau GmbH<br />
• Weidemann + Dresemann Motoreninstandsetzung GmbH<br />
• Weindl Einspritzpumpen- und Motoreninstandsetzung e.K.<br />
• Wessel & Gährken AG<br />
• Wild Motoren GmbH & Co. KG<br />
• Wolf Power Systems GmbH<br />
För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong><br />
• ACI automotive consulting international UG<br />
• Alanko GmbH<br />
• BEHUB Vertriebsnetz GmbH & Co. KG<br />
• CPR automotive<br />
• Elring Klinger AG<br />
• FAMO GmbH<br />
• FEDERAL-MOGUL Aftermarket GmbH<br />
• Friedrich Marx GmbH & Co. KG<br />
• Gütersloher Motoren-Center GmbH<br />
• Hans Hess Autoteile GmbH<br />
• IPSA Autoteile<br />
• iwis <strong>motor</strong>systeme GmbH & Co. KG<br />
• MAHLE Aftermarket GMBH<br />
• MEC-Diesel S.P.A.<br />
• MOTAIR Turbola<strong>der</strong> GmbH<br />
• MS Motorservice Deutschland GmbH<br />
• OE Germany Handels GmbH<br />
• REINZ-Dichtungs-GmbH<br />
• Schmettau & Fuchs GmbH Motorenteile + Fahrzeugteile<br />
• Sieker Turbo<br />
• Steinmetz GmbH / Dieseleinspritztechnik<br />
• Turbo-Mot GmbH Spezialwerkstatt <strong>für</strong> Turbola<strong>der</strong><br />
• Vierol Aktiengesellschaft<br />
• Wagner Spezialschmierstoffe GmbH & Co. KG<br />
• Werthenbach Konstruktionsteile GmbH & Co. KG<br />
• Westwood Cylin<strong>der</strong> Liners Ltd<br />
42 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
SYNERGIEN NUTZEN<br />
CAMPRO NOCKENWELLEN<br />
STATE OF ART<br />
CAMPRO-TECHNOLOGIE ist <strong>der</strong> Spezialist <strong>für</strong><br />
Nockenwellen in allen Anwendungsbereichen:<br />
PKW, Sportwagen und Oldtimer, Motorrä<strong>der</strong>,<br />
NKW, Schiffs- und Industrie<strong>motor</strong>en.<br />
● Nockenwellen ● Instandsetzung ● Son<strong>der</strong>anfertigung ● Prototypen<br />
● Einzelanfertigung ● Kleinserien ● Bearbeitbare Nockenwellen-Größen<br />
von 100 bis 3100 mm Länge ● optimale Logistik und Versorgung<br />
● umfangreiches Lieferprogramm ● Erstausrüsterqualität<br />
ad-signum/dortmund<br />
MICKE MOTOREN-ZENTRUM<br />
Das innovative und technologische<br />
MICKE-Dienstleistungszentrum mit<br />
großem Werkstattkomplex,<br />
mitten im Ruhrgebiet:<br />
■ Motoreninstandsetzung<br />
■ Motorenteilebearbeitung<br />
■ Ersatzteilelieferung<br />
■ Karosseriebau<br />
■ Wartung<br />
■ Diesel-Technik/Einspritzsysteme<br />
■ Turbola<strong>der</strong><br />
CAMPRO NOCKENWELLEN<br />
Seilfahrt 109, D 44809 Bochum<br />
Telefon + 49 234 5249969<br />
post@campro-nockenwellen.de<br />
www.campro-nockenwellen.de<br />
MICKE MOTOREN-ZENTRUM<br />
Seilfahrt 109, D 44809 Bochum<br />
Telefon + 49 234 512291<br />
post@micke-<strong>motor</strong>en.de<br />
www.micke-<strong>motor</strong>en.de<br />
Mitglied im VMI <strong>–</strong> Verband <strong>der</strong><br />
Motoreninstandsetzungsbetriebe<br />
Mitglied in <strong>der</strong> Gütegemeinschaft<br />
<strong>der</strong> Motoreninstandsetzungsbetriebe<br />
e.V. (GMI)<br />
Qualitätsmanagementsystem<br />
entsprechend <strong>der</strong><br />
ISO Norm 9001:2015 (DEKRA)
Von außen so klein wie eine Telefonzelle,<br />
von innen so groß wie <strong>die</strong> Royal Albert Hall.<br />
John Cooper<br />
Konstrukteur Alec Issigonis definierte mit dem 1959 eingeführten<br />
Mini eine neue Fahrzeuggattung. Zwar hatte<br />
es zuvor bereits an<strong>der</strong>e Wagen mit Frontantrieb und<br />
quersitzendem Motor gegeben, aber noch nie war ein<br />
Fahrzeug <strong>der</strong>art kompakt. Der Platz im Innenraum war<br />
gemessen an seiner Größe unglaublich. Möglich wurde<br />
<strong>die</strong>s durch <strong>die</strong> Ausnutzung jedes Quadratzentimeters. So<br />
waren <strong>die</strong> winzigen 10 Zoll Rä<strong>der</strong> extra gewählt, damit<br />
<strong>die</strong> Radhäuser den Innenraum nicht verkleinerten. Die<br />
Einzelradaufhängung mit Quer- (vorn) und Längslenkern<br />
(hinten) senkte zudem <strong>die</strong> Bauhöhe. Ebenfalls platzsparend<br />
war das konstruierte System mit Vor<strong>der</strong>radantrieb.<br />
Hierbei wurde das Getriebe unter dem Motor montiert,<br />
statt dahinter, um ein paar Zentimeter Platz einzusparen.<br />
Das wichtigste Markenzeichen aber waren <strong>die</strong> außen<br />
verschweißten Nähte, sowie bei frühen Mini, <strong>die</strong> außenliegenden<br />
Türscharniere. Hier waren es nicht nur Platzson<strong>der</strong>n<br />
auch Kostengründe, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong>se ungewöhnliche<br />
Lösung sprachen. Bis 1969 wurden zudem <strong>die</strong> vor<strong>der</strong>en<br />
Fenster aufgeschoben, wie man es auch vom R4 kannte,<br />
erst danach gab es Kurbelfenster.<br />
Bei seiner Vorstellung 1959 war <strong>der</strong> Mini keinesfalls<br />
ein ausgereiftes Auto, da <strong>die</strong> Entwicklung bis zum<br />
Produktionsbeginn bei BMC gerade mal zwei Jahre betrug.<br />
Ein 30.000-Meilen-Test hatte gezeigt, dass Motor,<br />
Getriebe, Lenkung und Fe<strong>der</strong>ung in zwei Hilfsrahmen<br />
montiert werden müssen, damit <strong>der</strong> Mini <strong>die</strong> Alltagsbelastung<br />
aushielt. Eine Blechversteifung wurde bei <strong>die</strong>sem<br />
Umbau übersehen, <strong>die</strong> Regenwasser direkt in den<br />
Inneraum leitete. Zudem neigte <strong>die</strong> Kupplung zum Verölen<br />
und eine lockere Motoraufhängung, welche sich<br />
44 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
durch lautes Poltern ankündigte, zerstörte in absehbarer<br />
Zeit <strong>die</strong> Auspuffanlage. Diese Kin<strong>der</strong>krankheiten wurden<br />
schnell behoben, an an<strong>der</strong>en, wie <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>ung mit ihrem<br />
rumpeligen Fahrwerk, wurde lange getüftelt. Bis 1964 und<br />
von 1971 bis zum Produktionsende im Jahr 2000 fuhr <strong>der</strong><br />
Mini mit einer schlichten Gummife<strong>der</strong>ung über <strong>die</strong> Straßen<br />
des Vereinigten Königreichs. Die Entwicklung <strong>der</strong><br />
Hydrolastic-Fe<strong>der</strong>ung, bei <strong>der</strong> eine Hydraulikleitung Vor<strong>der</strong>-<br />
und Hinterachse verbindet und <strong>für</strong> Druckausgleich<br />
sorgte, war recht eigenwillig und schnell überfor<strong>der</strong>t, da<br />
<strong>die</strong> Kombination mit den 10-zolligen Felgen Probleme bereitete.<br />
Etwas entspannter war <strong>die</strong> Lage ab 1984. Von da<br />
an stand <strong>der</strong> Mini serienmäßig auf 12 Zoll Felgen. 1992<br />
bekam auch <strong>der</strong> Motor seine letzte Ausbaustufe, Standard<br />
war hier jetzt <strong>der</strong> 1.275 ccm Motor.<br />
Der durchschlagende Erfolg des Mini begann aber schon<br />
1961, als <strong>der</strong> Grand Prix-fahrende Konstukteur John<br />
Cooper BMC davon überzeugte, <strong>die</strong> Maschine auf 997<br />
ccm zu vergrößern und <strong>die</strong> Leistung von 34 PS auf 55<br />
PS anzuheben. Damit wurde <strong>der</strong> Mini 139 km/h schnell,<br />
was den Einbau von winzigen vor<strong>der</strong>en Scheibenbremsen<br />
nach sich zog. Später gab es zudem noch eine S Version<br />
mit 160 km/h Spitzengeschwindigkeit. Die normalen<br />
Cooper gewannen <strong>die</strong> Tulip Rallye 1962 und 1963, <strong>der</strong> S<br />
war bei den britischen Tourenwagenrennen und bei <strong>der</strong><br />
Rallye Monte Carlo unschlagbar. Hier wurden Siege in<br />
den Jahren 1964, 1965 und 1967 eingefahren.<br />
Diese Rennerfolge wurden Teil des Mythos Mini, er war<br />
fortan kein gewöhnlicher Kleinwagen mehr, son<strong>der</strong>n ein<br />
Siegerfahrzeug, das von <strong>der</strong> damaligen Prominenz und<br />
<strong>der</strong> Königsfamilie begeistert bewegt und geliebt wurde.<br />
Und obwohl das Establishment mit ihm durch London<br />
kurvte, behielt <strong>der</strong> Mini über <strong>die</strong> Jahrzehnte sein junges<br />
und unangepaßtes Image.<br />
MINI (1959 - 2000)<br />
Motor:<br />
4-Zylin<strong>der</strong><br />
Hubraum:<br />
848 - 1.275 ccm<br />
Leistung:<br />
33 - 76 PS<br />
Getriebe:<br />
4-Gang manuell, 4-Gang Automatik<br />
Spitze:<br />
119 - 154 km/h<br />
Stückzahl: Über 5.300.000<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
45
Alternative Antriebstechniker werden gerne mal als „neumodischer Quatsch“ o<strong>der</strong> Ähnliches bezeichnet.<br />
Doch bereits vor über 100 Jahren experimentierte man mit den verschiedensten Möglichkeiten,<br />
Kutschpferde in den wohlver<strong>die</strong>nten Ruhestand zu entlassen. Wir zeigen hier einige erfolgreiche und<br />
weniger erfolgreiche Versuche, ein Fahrzeug anzutreiben.<br />
Der Hybrid-Antrieb<br />
Vor wenigen Jahren galt <strong>der</strong> Hybrid-Antrieb<br />
als Meilenstein in <strong>der</strong> Automobilbranche<br />
und öffnete <strong>der</strong> Elektromobilität den<br />
Weg in <strong>die</strong> Motorenindustrie. Dabei ist<br />
<strong>der</strong> Hybrid-Antrieb keine neue Erfindung,<br />
son<strong>der</strong>n feierte durch Emilio de la Cuadra,<br />
Offizier <strong>der</strong> königlich spanischen Armee,<br />
sein Debut bereits 1898 in Barcelona.<br />
De la Cuadra bestückte erstmals einen<br />
Kleinwagenprototyp (Voiturette) mit einem<br />
E-Antrieb in Verbindung mit einem Ein-<br />
Zylin<strong>der</strong>-Verbrennungs<strong>motor</strong>.<br />
Der E-Antrieb<br />
Der Lohner Porsche <strong>–</strong> „Die<br />
epochemachende Neuheit“<br />
hieß es in einem zeitgenössischen<br />
Fachblatt<br />
Natürlich blieb <strong>die</strong> Erfindung von de la<br />
Cuadra nicht unentdeckt und bereits ein<br />
zwei Jahre später, auf <strong>der</strong> Weltausstellung<br />
in Paris am 14. April, stellte Ferdinand Porsche<br />
erstmals ein rein elektrisch betriebenes<br />
Automobil vor <strong>–</strong> den Lohner-Porsche.<br />
„Die epochemachende Neuheit“, hieß es<br />
in einem zeitgenössischen Fachblatt, „besteht<br />
in <strong>der</strong> gänzlichen Beseitigung aller<br />
Zwischengetriebe als Zahnrä<strong>der</strong>, Riemen,<br />
Ketten, Differentiale etc., kurz in <strong>der</strong> Herstellung<br />
des allerersten bisher existierenden<br />
transmissionslosen Wagens.“ Tatsächlich<br />
kommt Porsches Radnaben<strong>motor</strong><br />
ohne Getriebe und Antriebswelle aus, weil<br />
das Rad als Rotor des Gleichstrom<strong>motor</strong>s<br />
um den mit <strong>der</strong> Radaufhängung fest verbundenen<br />
Stän<strong>der</strong> läuft. Der Antrieb arbeitet<br />
daher ohne mechanische Reibungsverluste<br />
mit dem traumhaften Wirkungsgrad<br />
von 83 Prozent. Die Motoren des Lohner-Porsche<br />
leisteten bis zu zwanzig Minuten<br />
lang je sieben PS, während <strong>die</strong> Normalleistung<br />
2,5 PS bei 120 Umdrehungen<br />
pro Minute betrug. Ein 44-zelliger Akku mit<br />
300 Amperestunden und 80 Volt ließ das<br />
Auto bis zu 50 Kilometer weit fahren. Die<br />
Minimalgeschwindigkeit betrug 17 km/h,<br />
<strong>die</strong> Normalgeschwindigkeit 37 km/h und<br />
46 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Auto mit Holzvergaser<br />
<strong>die</strong> Höchstgeschwindigkeit knapp 50 km/h. Eine elektrische<br />
Bremse wirkte auf <strong>die</strong> Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong>, eine mechanische Bandbremse<br />
auf <strong>die</strong> Hinterrä<strong>der</strong>. Sperrklinken an <strong>der</strong> Hinterachse<br />
verhin<strong>der</strong>ten über<strong>die</strong>s ein Zurückrollen an Steigungen. Je<br />
nach Aufbau und Motorisierung kostete ein Lohner-Porsche<br />
in den Folgejahren zwischen 10.000 und 35.000 österreichische<br />
Kronen und damit wesentlich mehr als ein vergleichbares<br />
Fahrzeug mit Verbrennungs<strong>motor</strong>.<br />
Der Holzvergaser<br />
Die Geschichte des Holzvergasers beginnt bereits im 19.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t. Damals wurde aus Holz durch <strong>die</strong> Holzverkohlung<br />
noch wichtige Rohstoffe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Chemieindustrie<br />
erzeugt. Aufgrund eines Erlasses <strong>der</strong> Reichsbehörden im<br />
2. Weltkrieg, in dem angeordnet wurde, dass Lastwagen,<br />
Omnibusse, Traktoren, PKW´s, Schienenfahrzeuge und<br />
Binnenschiffe, den Verbrauch vom kriegswichtigen flüssigen<br />
Kraftstoff auf festen Brennstoff umstellen sollen, feierte <strong>der</strong><br />
Holzvergaser in <strong>der</strong> Zeit von 1939 bis 1945 seine Hochzeit.<br />
Um immer genug „Sprit“ dabei zu haben, führten <strong>die</strong> meisten<br />
Fahrzeuge einen Anhänger mit ausreichend Brennmaterial<br />
mit sich. Eine grobe Faustregel besagte, dass 2-2,5<br />
kg ungefähr einem Liter Benzin entsprechen. Erschwerend<br />
hinzu kam, dass sich <strong>die</strong> Motorleistung um ca. 40 Prozent<br />
verringerte, weil <strong>der</strong> Heizwert von Holzgas im Vergleich zu<br />
Benzin um etwa ein Drittel geringer und <strong>die</strong> Verbrennungsgeschwindigkeit<br />
langsamer ist.<br />
Der Gas-Antrieb<br />
Wie bereits bei dem Holzgas betriebenen Motoren, schaffte<br />
<strong>der</strong> Gas-Antrieb seinen großen Durchbruch erst im 2. Weltkrieg<br />
unter den Nationalsozialisten. Doch war <strong>der</strong> Gedanke,<br />
einen Motor mit Gas anzutreiben, damals schon über 100<br />
Jahre alt. Bereits 1863 baute <strong>der</strong> Luxemburger Jean Joseph<br />
Ètienne Leoir einen mit Leuchtgas betriebenen Verbrennungs<strong>motor</strong>.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Gastanks, kam <strong>die</strong>ser<br />
Motor <strong>für</strong> Fahrzeuge allerdings nicht infrage, da <strong>die</strong>se viel zu<br />
groß und schwer waren. Erst 1934 stellten <strong>die</strong> ersten Fahrzeuge<br />
auf erdgasbetriebene Motoren um. Dies auch wie<strong>der</strong><br />
in Zusammenhang mit dem von den Nationalsozialisten<br />
verabschiedeten Erlass auf heimische Kraftstoffe zurückzugreifen<br />
und <strong>die</strong> flüssigen Treibstoffe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wehrmacht zu<br />
bewahren. Da <strong>die</strong> Gastanks in Wechselflaschen mitgeführt<br />
werden mussten und das Wechseln sich als einen relativ<br />
langwierigen Prozess darstellte, fand man <strong>die</strong> gasbetriebenen<br />
Motoren eher bei den kommunalen Fahrzeugen wie<br />
Bussen, Müllwagen und <strong>der</strong> Straßenreinigung. Bereits 1935<br />
wurden <strong>die</strong> ersten Fahrzeuge auf einen fest eingebauten<br />
Gastank umgestellt, um den Gas-Antrieb auch <strong>für</strong> den privaten<br />
Bereich attraktiver zu gestalten. Bis 1938 wurde das<br />
Gastankstellennetz in Deutschland auf 50 ausgeweitet.<br />
Der Dampf-Antrieb<br />
Zu den ersten richtigen Automobilen gehört <strong>der</strong> Dampfwagen.<br />
Bereits 1769 baute <strong>der</strong> französische Artillerieoffizier<br />
und Erfin<strong>der</strong> Nicholas Cugnot einen, vom Kriegsministerium<br />
beauftragten, dampfbetriebenen Lastenschlepper <strong>für</strong><br />
den einfacheren Transport von Geschützen. Trotz gerade<br />
mal 3 <strong>–</strong> 4,5 km/h „Höchstgeschwindigkeit“ gehört Cugno´s<br />
Erfindung zu einer <strong>der</strong> größten Errungenschaften in <strong>der</strong><br />
Geschichte <strong>der</strong> Automobilindustrie und steht heute noch in<br />
einem Pariser Museum. Aus Frankreich fand <strong>der</strong> Dampf-Antrieb<br />
seinen Weg nach England. Hier wurde 1803 von Sir<br />
Goldsworthy Gurney <strong>der</strong> Dampf<strong>motor</strong> erstmals zur Personenbeför<strong>der</strong>ung<br />
eingesetzt. Nur rund 25 Jahre später fuhren<br />
<strong>die</strong> ersten Dampfomnibusse auf Englands Straßen und<br />
revolutionierten den Personennahverkehr. Trotz <strong>der</strong> Durchsetzung<br />
des Benzin<strong>motor</strong>s 1895, boten Atkins, Foden und<br />
Sentinel bis in 1930er Jahre erfolgreich ihre Dampflastwagen<br />
an. Während in 1895 <strong>der</strong> Benzin<strong>motor</strong> in Europa auf<br />
dem Vormarsch war, begann dann erst <strong>die</strong> Blütezeit des<br />
Dampf-Antriebes in den USA. Und <strong>die</strong> hielt sage und schreibe<br />
über 15 Jahre an.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
47
In Deutschland konnte <strong>der</strong> Dampf<strong>motor</strong> nie einen nennenswerten<br />
Erfolg erzielen. Auch nicht während des zweiten<br />
Weltkrieges, als wegen des Benzinmangels Alternativen<br />
wichtiger denn je waren.<br />
Trotz einiger Vorteile, wie einen hohen Drehmoment, geräuscharmer<br />
Antrieb, hoher Bremskraft durch Dampfgegendruck<br />
und einigen mehr, überwiegen <strong>die</strong> Nachteile. Der<br />
Kraftstoffverbrauch, <strong>der</strong> enorme Raumbedarf, das Gewicht<br />
und <strong>der</strong> geringe Wirkungsgrad (von maximal 12-15 %)<br />
machten den Dampf-Antrieb gegenüber dem Benzin<strong>motor</strong><br />
uninteressant.<br />
1945 begannen bei <strong>der</strong> Firma Rover erste Entwicklungen<br />
in <strong>die</strong> Umsetzung, eine Gasturbine aus einem Flugzeug in<br />
einem Auto zu verbauen. Nur ein Jahr später stellte Rover<br />
<strong>die</strong> ersten Ergebnisse vor. Und bereits am 09. März 1950<br />
wurde das erste fertige Produkt, <strong>der</strong> Rover T4 Roadster, auf<br />
<strong>der</strong> Silverstone Rennstrecke gezeigt.<br />
Die Turbine <strong>der</strong> Bezeichnung T8 war ein Zweiwellenlager,<br />
bei <strong>der</strong> eine Axialturbine den Radialverdichter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbrennungsluft<br />
antrieb, und eine zweite Axialturbine, <strong>die</strong> Arbeitsturbine,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> den Vortrieb des Fahrzeugs sorgte. Als<br />
maximale Drehzahl <strong>für</strong> <strong>die</strong> vorsorglich auf 100 PS gedrosselten<br />
Turbinen wurden 40.000 Umdrehungen pro Minute<br />
(U/min) und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeitsturbine 26.000 U/min genannt. Bei<br />
ersten Probefahrten erreichte <strong>die</strong> Turbine eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 135 km/h. Nur zwei Jahre später, schaffte<br />
<strong>die</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> T8 Turbine 230 PS und legte auf<br />
<strong>der</strong> Autobahn Ostende-Brüssel eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 244,5 km/h hin. Bis heute ist <strong>die</strong> Gasturbine ein Antrieb,<br />
<strong>der</strong> noch nicht vollends aus den Köpfen <strong>der</strong> Autohersteller<br />
verschwunden ist. Immer wie<strong>der</strong> melden sich Hersteller,<br />
Entwickler und Ingenieure zu Wort und stellen hoch mo<strong>der</strong>ne<br />
Gasturbinen <strong>für</strong> den Alltagsgebrauch vor.<br />
Der Atomantrieb<br />
Die Gasturbine<br />
Versuche mit <strong>der</strong><br />
Gasturbine Rover T-4<br />
Der Benzin<strong>motor</strong> von Gottlieb Daimler wurde anfangs überwiegend<br />
in Flugzeugen verbaut. Bereits im ersten Weltkrieg<br />
wurde <strong>der</strong> Antrieb soweit entwickelt, dass er schon bald sauberer<br />
und besser als im Auto lief. Als im zweiten Weltkrieg<br />
<strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Turbine<br />
noch schneller voranschritt,<br />
lag es auf <strong>der</strong> Hand, den<br />
Jet-Antrieb auch im Auto zu<br />
verwenden.<br />
So verbaute <strong>der</strong> deutsche<br />
Ingenieur und Auto-Pionier<br />
Fritz Cockerell <strong>die</strong><br />
von ihm neu entwickelte<br />
Gasturbine in ein Auto und<br />
stellt <strong>die</strong>se am 03. Januar<br />
1946 in München vor. Trotz<br />
Einsparungen von bis zu<br />
50 Prozent beim Benzinverbrauch,<br />
fand sich kein<br />
Investor und Hersteller,<br />
welcher das Auto und den<br />
Motor in Serie produzieren<br />
wollte und so geriet<br />
das Projekt in Vergessenheit.<br />
An<strong>der</strong>s sah es hier im<br />
Nachkriegs-England aus.<br />
Während heute darüber gesprochen wird, wie man den<br />
wertvollen Strom <strong>der</strong> Atomkraftwerke durch nachhaltigen<br />
grünen Strom ersetzen kann, spielte man in 1954ern mit<br />
dem Gedanken, <strong>die</strong> neue und mo<strong>der</strong>ne Atomkraft als Antrieb<br />
<strong>für</strong> das eigene Auto zu verwenden. Vorreiter <strong>die</strong>ser<br />
Idee war <strong>die</strong> Ford Motor Company, welche einen ersten<br />
Prototypen aus Fiberglas, den FX-Atmos, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Chicago<br />
Auto Show 1954 baute. Während <strong>die</strong> US-Fachpresse erste<br />
Behauptungen aufstelle, dass es sich bei dem neu vorgestellten<br />
Auto um ein Fahrzeug mit Atom-Antrieb handele,<br />
blieb Ford noch etwas zurückhaltend. 1958 war es dann so<br />
weit, Ford stellte das erste Konzeptfahrzeug vor, welches<br />
Der Ford Nucleon von 1958<br />
48 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
mit Atomenergie fahren sollte <strong>–</strong> den Ford Nucleon. Durch<br />
einen Kernreaktor, welcher nicht größer war als ein Aktenkoffer,<br />
sollte <strong>der</strong> Nucleon angetrieben werden. Die Vorteile<br />
lagen auf <strong>der</strong> Hand, keine Produktion von Abgasen und<br />
<strong>die</strong> von den Entwicklern berechnete Reichweite von 8.000<br />
Kilometern, mit nur einer „Tankfüllung.“ Das System und <strong>die</strong><br />
Funktion des Atomantriebs waren denkbar einfach, ein austauschbares<br />
Leistungsmodul zwischen den Hinterrä<strong>der</strong>n, in<br />
dem <strong>der</strong> Kernreaktor, eine Dampfturbine, das Getriebe und<br />
<strong>die</strong> Achsantriebeinheit untergebracht waren. Ähnlich wie bei<br />
einem Atom-U-Boot sollte via Uranspaltung Dampf produziert<br />
werden, welcher <strong>die</strong> verbaute Turbine antreibt. Doch<br />
so toll <strong>die</strong> Errungenschaft auch war, mussten sich <strong>die</strong> Entwickler<br />
<strong>der</strong> Realität stellen, dass schon ein kleiner Unfall zu<br />
einer Katastrophe führen kann. Trotz <strong>der</strong> Gefahren, welche<br />
bei einem Atomantrieb lauerten, ließ Ford nicht von seinem<br />
Konzept ab und stelle 1962 in Seattle den Nachfolger des<br />
Nucleon vor <strong>–</strong> den Seattle-ite XXI. Doch stellte sich auch<br />
<strong>die</strong>ses Projekt schnell als Wunschdenken heraus.<br />
Ford war aber nicht <strong>der</strong> einzige Hersteller, welcher <strong>die</strong> zukunftsweisende<br />
Hoffnung in <strong>die</strong> Atomenergie legte. So<br />
wurde 1958 <strong>der</strong> Studebaker-Packard Astral vorgestellt.<br />
Doch genau wie <strong>der</strong> im selben Jahr vorgestellte Fulgur von<br />
Simca, schafften es <strong>die</strong> Fahrzeuge nicht in <strong>die</strong> Serienreife<br />
und führen heute ihr Dasein in Museen.<br />
Nikola Tesla im Alter<br />
von 34 Jahren<br />
Kosmische Strahlung<br />
Der wohl umstrittenste Antrieb ist <strong>die</strong>ser, welcher mit<br />
kosmischer Strahlung läuft. Bis heute ist seine Existenz nicht<br />
zweifelsfrei feststellbar. Doch sein Erfin<strong>der</strong>, Nikola Tesla, war<br />
<strong>der</strong> festen Überzeugung ein Fahrzeug mit <strong>der</strong> aus dem Weltraum<br />
einfallenden Strahlung, welche aus energiereichen<br />
nuklearen Teilchen besteht und auf seinem Weg auf <strong>die</strong> Erde<br />
an Intensität verliert, noch ausreicht, um Autos mit Energie<br />
zu versorgen. So zumindest schil<strong>der</strong>t es Heinrich Jebens,<br />
<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> des Deutschen Erfin<strong>der</strong>hauses, am 09. Dezember<br />
1930 in einer streng vertraulichen Aktennotiz. Diese Aktennotiz<br />
fand sein Sohn, Klaus Jebens, rund 50 Jahre nach<br />
dem Tod Heinrich Jebens in seinem Nachlass und veröffentlichte<br />
<strong>die</strong>se im Jahr 2006. Jebens wurde 1930 bei einer<br />
Reise in <strong>die</strong> USA von Nikola Tesla zu einer, etwas an<strong>der</strong>en,<br />
Probefahrt eingeladen. Bei dem Pierce-Arrow, mit dem Tesla<br />
und Jebens fahren sollten, fehlten <strong>der</strong> Benzin<strong>motor</strong>, Auspuff<br />
und Tank. Lediglich ein kollektorloser Wechselstrom<strong>motor</strong><br />
mit 55kW war in dem Auto zu finden. Anstelle von Akkumulatoren<br />
holte Tesla einen Koffer hervor, in dem sich ein Konverter<br />
befand. Diesen verkabelte er mit dem Motor und einer<br />
Antenne am Heck des Wagens. In den Unterlagen Jebens<br />
beschrieb er es wie folgt: „Ich setzte mich auf den Hintersitz.<br />
Mr. Tesla nahm Platz auf dem Beifahrersitz, wo er zwei aus<br />
dem Konverter herausragende Hebel betätigte. Dann hörte<br />
man deutlich den Motor laufen. `Nun haben wir Energie`,<br />
äußerte Mr. Tesla. Er beauftragte den Monteur, eine Fahrt<br />
zu den Niagara-Fällen zu unternehmen.“ Bis heute ist <strong>die</strong><br />
Geschichte umstritten. Es soll zwar Zeitzeugen gegeben haben,<br />
<strong>die</strong> Jebens Aussage bestätigten, allerdings überwiegt<br />
<strong>die</strong> Seite <strong>der</strong> Skeptiker aus Wissenschaft und Technik, welche<br />
Teslas Idee als Utopie bezeichnen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
49
kleinere Erfolge erzielt werden. Der Motor <strong>der</strong> Maschinenfabrik<br />
Augsburg leistete ca. 80 PS und konnte mit pulverisierter<br />
Braun- und Steinkohle sowie mit Getreide- und Holzmehl<br />
und sogar Torf laufen. Laut eigener Angabe, soll <strong>der</strong> Motor<br />
in den folgenden Jahren bis zu 10.000 Betriebsstunde geleistet<br />
haben. Der Rudolf Pawlikowski Motor (Rupa-Motor)<br />
war geboren.<br />
Auch wenn <strong>die</strong> Erfindung des Rupa-Motors eine große Errungenschaft<br />
war, stellten <strong>die</strong> Nachteile <strong>für</strong> den Endverbraucher<br />
und <strong>die</strong> Marktreife eine große Hürde dar. Der enorme<br />
Verschleiß an allen Teilen, welche mit dem Staub in Berührung<br />
kamen, war zu groß. Genauso wie <strong>die</strong> anfallende Menge<br />
an Asche, <strong>die</strong> <strong>der</strong> Motor produzierte. Bei einem Motor<br />
mit einem Verbrauch von ca. 85 kg/Stunde, fielen rund 5<br />
kg Asche pro Stunde an. Das entspricht bei einem Motor,<br />
welcher 24/7 durchläuft, rund 840 kg Asche in einer Woche.<br />
Da sich aus Sicht <strong>der</strong> Wirtschaft und Technik keine Erfolge<br />
absahen, stelle man <strong>die</strong> weitere Entwicklung und Forschung<br />
viele Jahre lang ein. Erst 1977 begannen weitere Erforschungen<br />
an mit Kohlestaub betriebenen Motoren am Virginia<br />
Polytechnic Institute. 1981 ging General Motors sogar<br />
einen Schritt weiter und stellte das erste, bis jetzt einzige,<br />
mit einer Kohlestaubturbine betriebene Auto vor. Erst seit<br />
wenigen Jahren hat <strong>die</strong> Forschung und Entwicklung wie<strong>der</strong><br />
an Fahrt aufgenommen. Unter dem Deckmantel <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />
und <strong>der</strong> Erkenntnis, dass Braun- und Steinkohle<br />
ein erschöpfliches Gut sind, haben sich einige Techniker<br />
und Ingenieure den Rupa-Motor als Beispiel genommen<br />
und forschen an <strong>der</strong> Entwicklung eines Staub<strong>motor</strong>s, welcher<br />
mit nachwachsenden und umweltfreundlichen Rohstoffen<br />
betrieben werden kann.<br />
Der Kohlenstaub<strong>motor</strong><br />
Rudolf Diesel<br />
Erstmals 1824 wird ein mit Kohlenstaub betriebener Motor<br />
von dem französischen Physiker Nicolas Lèonard Sadi Carnot<br />
erwähnt. 1851 gibt es <strong>die</strong> ersten Einträge im US-Patent<br />
zu einer Kohlenstaubturbine und in den deutschen Patenten<br />
ab 1880. Die eigentliche Erforschung und Entwicklung begann<br />
allerdings erst einige Jahre später. 1899 experimentierte<br />
Rudolf Diesel an einem Motor, welcher mit Kohlenstaub<br />
anstelle von Dieselkraftstoff angetrieben wurde. Anfängliche<br />
Euphorie wich schnell <strong>der</strong> Ernüchterung, als <strong>der</strong> 20 PS starke<br />
Motor nach einigen Minuten <strong>die</strong> ersten Mängel aufwies.<br />
Der unter Druck eingeblasene Staub vermischte sich mit<br />
dem Öl und setze sich als dicke, schlammige Schicht auf allen<br />
beweglichen Teilen ab. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Verschleiße<br />
lehnte <strong>die</strong> Maschinenfabrik Augsburg weitere Versuche mit<br />
Kohlestaub betriebenen Motoren ab. Rudolf Pawlikowski,<br />
Maschinenbau-, Chemie- und Elektroingenieur, arbeitete<br />
in Rudolf Diesels Konstruktionsbüro und gründete 1909 <strong>die</strong><br />
Görlitzer Maschinenfabrik Kosmos GmbH, in <strong>der</strong> er ab 1911<br />
Versuche an Kohlenstaub betriebenen Motoren unternahm.<br />
Dies scheiterte allerdings alles nach nur kurzer Zeit. Erst<br />
fünf Jahre später konnten an einem stationären Motor erste<br />
Der Stirling<strong>motor</strong><br />
Die Geschichte des Stirling<strong>motor</strong>s beginnt am 16.11.1816<br />
mit <strong>der</strong> Eintragung des Patentes vom schottischen Geistlichen<br />
Robert Stirling. Dieser entwickelte einen Motor, welcher<br />
<strong>die</strong> Dampfmaschinen ablösen sollte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wasserpumpen<br />
zur Entwässerung in Steinbrüchen betrieben. In den darauffolgenden<br />
Jahren wurden tausende <strong>die</strong>ser Stirling<strong>motor</strong>en<br />
produziert. Mit <strong>der</strong> Einführung des Otto<strong>motor</strong>s 1876 musste<br />
<strong>der</strong> Stirling<strong>motor</strong> zurückstecken. Otto-, Elektro- und Diesel-<br />
50 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
<strong>motor</strong>en deckten ein viel größeres Leistungsumfeld ab und<br />
verdrängten allmählich den Stirling<strong>motor</strong> von <strong>der</strong> Bildfläche<br />
und er geriet <strong>für</strong> viele Jahre in Vergessenheit.<br />
In den 1930er Jahren konnte <strong>der</strong> Stirling<strong>motor</strong> sein „Come-Back“<br />
feiern. Die nie<strong>der</strong>ländische Firma Phillips suchte<br />
nach einer Möglichkeit, ihre stromfressenden Röhrenradios<br />
auch in Län<strong>der</strong>n zu betreiben, welche über kein flächendeckendes<br />
Stromnetz verfügten.<br />
Da Phillips kein Motorenproduzent war, entstanden Kooperationen<br />
mit namhaften Herstellern <strong>der</strong> Motoren- und<br />
Automobilindustrie. Beson<strong>der</strong>s Firmen aus den USA waren<br />
an einer Kooperation interessiert, da <strong>die</strong> in den 1966<br />
verabschiedeten Emissionsvorschriften <strong>die</strong> Industrie zum<br />
Handeln zwangen. Nach nur kurzer Zeit wurden <strong>die</strong>se Kooperationen<br />
allerdings beendet, als klar wurde, dass durch<br />
<strong>die</strong> Verwendung von Katalysatoren <strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Grenzwerte<br />
eingehalten werden können. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Abzug<br />
von Ford 1979 veranlasste Phillips dazu, <strong>die</strong> eigene Entwicklung<br />
und Forschung an Motoren einzustellen und den<br />
Fokus auf Stirling-Gaskältemaschinen zu legen. Ab 1975<br />
gewann <strong>der</strong> Stirling<strong>motor</strong> beson<strong>der</strong>s im Zusammenhang mit<br />
Blockheizkraftwerken (BHKW) und Kraft-Wärme-Kopplung<br />
an Bedeutung. In Kleinst-BHKW kommt dabei auch <strong>die</strong> beson<strong>der</strong>e<br />
Bauform des Stirling-Freikolben<strong>motor</strong>s, verblockt<br />
mit einem Lineargenerator, zum Einsatz.<br />
Die Brennstoffzelle<br />
1839 beschrieb <strong>der</strong> britische Physiker William R. Grove erstmals<br />
das elektrochemische Prinzip <strong>der</strong> Brennstoffzellen als<br />
Wasserstoff-Sauerstoff-Kette. Ludwig Mond und C. Lange<br />
und insbeson<strong>der</strong>e Wilhelm Oswald führten zwischen 1885<br />
<strong>–</strong> 1894 systematische Untersuchungen über galvanische<br />
Brennelemente durch. Bis Ende <strong>der</strong> 1930er Jahre beschäftigten<br />
sich, hauptsächlich in Deutschland, Wissenschaftler<br />
mit Brennstoffzellen. Ende des zweiten Weltkrieges, nach<br />
<strong>der</strong> Vertreibung und Ermordung jüdischer Intellektueller,<br />
wurde <strong>die</strong> Forschung und Fertigung stationärer Prototypen<br />
überwiegend in <strong>die</strong> USA verlagert. Hier brachte 1959<br />
Allis-Chalmers das wahrscheinlich erste Landfahrzeug mit<br />
Brennstoffzellenantrieb auf den Markt, ein Traktor mit General-Electric<br />
Zellen.<br />
In den frühen 60er Jahren folgten meist NFZ, verschiedener<br />
Hersteller, mit dem Prinzip eines Motors auf Brennstoffzellenbasis.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>die</strong> Ölkrise <strong>der</strong> 70er Jahre gab<br />
<strong>der</strong> Entwicklung einen großen Aufschwung. Danach schläft<br />
vorerst <strong>die</strong> Entwicklung weiterer Fahrzeuge ein. Die Vorteile,<br />
also keine bis geringe Schadstoffbelastung und ein geringer<br />
Geräuschpegel, können <strong>die</strong> Nachteile, hohe Kosten<br />
und Gewicht, nicht übertrumpfen. Nachdem sich <strong>die</strong> Weltraumforschung<br />
<strong>die</strong> Erkenntnisse bei <strong>der</strong> Entwicklung von<br />
Brennstoffzellen zu Nutze gemacht hat, begannen Anfang<br />
<strong>der</strong> 90er Jahre vereinzelte Hersteller mit <strong>der</strong> Forschung an<br />
Brennstoffzellen <strong>für</strong> Landfahrzeuge. Erst in den letzten Jahren<br />
konnten hier allerdings erste Erfolge verzeichnet werden.<br />
Dadurch zählen Autos mit „Wasserstoff-Antrieb“ neben<br />
Elektroautos zu den zukunftsweisenden Technologien in <strong>der</strong><br />
Automobilindustrie.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
51
Klassiker mit<br />
neuem Getriebe<br />
James Bond ist mit dem Kinostart von „Keine Zeit zu sterben“<br />
<strong>der</strong>zeit wie<strong>der</strong> in aller Munde. Und mit ihm ist auch ein<br />
Auto verbunden wie kein zweites: <strong>der</strong> Aston Martin DB5. Der<br />
britische Sportwagenhersteller hat 25 Exemplare des legendären<br />
Fahrzeugs aus „Goldfinger“ auf Vorbestellung <strong>für</strong> betuchte<br />
Sammler und wohltätige Zwecke nachgebaut. Mit an<br />
Bord ist auch wie<strong>der</strong><br />
ZF. Die Experten aus<br />
Friedrichshafen fertigten<br />
das damalige<br />
Fünf-Gang-Sportgetriebe<br />
mit <strong>der</strong> Typenbezeichnung<br />
S5-325<br />
nach.<br />
Für alle 280 Einzelteile<br />
des Getriebenachbaus<br />
kamen<br />
<strong>die</strong> neuesten Fertigungstechnologien<br />
zum Einsatz. So<br />
wurde <strong>der</strong> Schaltturm<br />
beispielsweise<br />
per 3-D-Druck im<br />
ZF-Werk in Pilsen gefertigt. Als beson<strong>der</strong>es Film-Gadget<br />
wurde <strong>der</strong> Schalthebel durch einen Auslöseknopf <strong>für</strong> den<br />
Schleu<strong>der</strong>sitz modifiziert.<br />
Das Getriebe S5-325 war bei Sportfahrern sehr beliebt und<br />
in unzähligen Supersportwagen <strong>der</strong> damaligen Zeit im Einsatz.<br />
Da alle fünf Vorwärtsgänge sperrsynchronisiert waren,<br />
konnten auch ungeübte Fahrer ohne Doppelkuppeln beim<br />
Hochschalten schnell, sicher und geräuschlos <strong>die</strong> Gänge<br />
wechseln. Verriegelungen bewirkten, dass immer nur ein<br />
Gang eingerückt werden konnte.<br />
ZF Tradition bietet <strong>für</strong> etliche historische Getriebe <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Verschleißteile sowie Überholungen und Reparaturen<br />
an. Je nach Bedarf können Teile auch auf Anfrage nachgefertigt<br />
werden.<br />
52 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
ADAC-Luftrettung<br />
fliegt mit Biosprit<br />
Nachdem <strong>der</strong> ADAC <strong>der</strong> e-Fuel-Allianz beigetreten<br />
ist, lässt <strong>der</strong> Automobilclub nun Taten folgen. Ab Mitte<br />
Dezember wird <strong>der</strong> Rettungshubschrauber „Christoph<br />
Rheinland“ mit Bio-Kerosin fliegen. Er ist am Flughafen<br />
Köln/Bonn stationiert. Im nächsten Jahr soll in Aachen<br />
ein weiterer Hubschrauber folgen.<br />
Das dreijährige Pilotprojekt mit „Christoph Rheinland“<br />
ist eine Kooperation mit dem französischen Triebwerkhersteller<br />
Safran Helicopter Engines, Airbus Helicopters<br />
und dem Deutschen Zentrum <strong>für</strong> Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR). Untersucht werden <strong>die</strong> langfristigen Auswirkungen<br />
von Bio-Kerosin auf <strong>die</strong> Technik des Airbus H145<br />
mit Triebwerken von Safran. Für das ebenfalls auf drei<br />
Jahre angelegte zweite Forschungsprojekt mit „Christoph<br />
Europa 1“ arbeitet <strong>der</strong> ADAC mit dem Triebwerkbauer<br />
Pratt & Whitney Canada zusammen. Hier handelt<br />
es sich bei dem Hubschrauber um einen Airbus EC135.<br />
Bio-Kerosin ist ein nachhaltiger Flugkraftstoff (Sustainable<br />
Aviation Fuel, kurz SAF). Mit ihm können von <strong>der</strong><br />
Produktion bis zur Verbrennung <strong>die</strong> CO2-Emissionen<br />
um bis zu 80 Prozent gegenüber fossilem Flugbenzin<br />
gesenkt werden. Die geplanten Tests erfolgen mit einer<br />
Beimischung von 35 Prozent des alternativen Treibstoffs.<br />
Erwartet wird eine CO2-Reduzierung um rund ein<br />
Drittel. Dies wären auf <strong>die</strong> gesamte Flotte umgerechnet<br />
rund 6000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.<br />
Ziel ist es, den Beimischungsgrad in den kommenden<br />
Jahren auf bis zu 100 Prozent zu erhöhen <strong>–</strong> und in <strong>der</strong><br />
Folge auch <strong>der</strong> Einsatz von synthetischem e-Fuel, das<br />
mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugt wird. Der bei<br />
den beiden Pilotprojekten eingesetzte Kraftstoff stammt<br />
von BP und wird aus Altspeiseöl sowie ohne Verwendung<br />
von natürlichem Pflanzenöl hergestellt.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
53
„Wir nehmen bei <strong>der</strong> Industrialisierung <strong>der</strong> Brennstoffzelle<br />
jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Fahrt auf. Innovative<br />
Technologien und strategische Partnerschaften<br />
sind <strong>der</strong> ideale Treibstoff, um zügig das Ziel eines mög-<br />
Emissionsfreie<br />
Bosch und Qingling<br />
kooperieren bei <strong>der</strong><br />
Brennstoffzelle<br />
Mobilität:<br />
“Wir nehmen bei <strong>der</strong> Industrialisierung<br />
<strong>der</strong> Brennstoffzelle jetzt im wahrsten<br />
Sinne des Wortes Fahrt auf. Innovative<br />
Technologien und strategische Partnerschaften<br />
sind <strong>der</strong> ideale Treibstoff, um<br />
zügig das Ziel eines möglichst klimaneutralen<br />
Straßenverkehrs zu erreichen.”<br />
Bosch macht den nächsten Schritt, um <strong>der</strong> Brennstoffzelle<br />
als emissionsfreie Antriebslösung weltweit zum Durchbruch<br />
zu verhelfen. Im chinesischen Chongqing hat das<br />
Unternehmen nun zusammen mit dem Premium-Nutzfahrzeughersteller<br />
Qingling Motors das Gemeinschaftsunternehmen<br />
Bosch Hydrogen Powertrain Systems<br />
gegründet. Das neue Unternehmen wird Brennstoffzellen-Systeme<br />
<strong>–</strong> sogenannte<br />
Fuel Cell Power<br />
Modules <strong>–</strong><br />
<strong>für</strong> den Markt<br />
in China entwickeln,<br />
montieren<br />
und vermarkten.<br />
Das<br />
Ziel ist, <strong>die</strong><br />
Technologie-<br />
und Marktexpertise<br />
bei<strong>der</strong><br />
Partner zu bündeln und zur Entwicklung des Brennstoffzellen-Marktes<br />
im Land sowie zur Transformation <strong>der</strong><br />
dortigen Automobilindustrie beizutragen. Prognosen <strong>der</strong><br />
China Society of Automotive Engineers (China-SAE) zufolge<br />
könnten in China bereits 2030 mehr als eine Million<br />
Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb zugelassen werden.<br />
So will Bosch Hydrogen Powertrain Systems möglichst<br />
alle chinesischen Fahrzeughersteller mit Brennstoffzellen-Systemen<br />
beliefern. Die da<strong>für</strong> benötigten<br />
Komponenten wie zum Beispiel Brennstoffzellen-Stack,<br />
Luftkompressor mit Leistungselektronik sowie Steuergerät<br />
mit Sensoren kommen von Bosch überwiegend aus<br />
dem Werk in Wuxi. Dort startet in <strong>die</strong>sem Jahr <strong>die</strong> Kleinserienfertigung.<br />
Ebenfalls noch 20<strong>21</strong> wird eine Testflotte<br />
von 70 Qingling-Lastwagen mit dem Fuel Cell Power Module<br />
von Bosch auf <strong>die</strong> Straße kommen. Der Marktstart<br />
des Brennstoffzellen-Systems ist <strong>für</strong> 2022/2023 geplant.<br />
Brennstoffzellen-Expertise<br />
kombiniert mit Markt-Know-how<br />
54 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
lichst klimaneutralen Straßenverkehrs zu erreichen“,<br />
sagt Stefan Hartung, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Unternehmensbereichs Mobility Solutions.<br />
Mit Qingling arbeitet Bosch <strong>der</strong>weil schon seit Jahren in<br />
den Bereichen Kraftstoffeinspritzung und Abgasnachbehandlung<br />
zusammen. „Wir freuen uns, <strong>die</strong> erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit Bosch fortzusetzen“, sagt Du Weidong,<br />
<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende von Qingling Motors.<br />
„Die neuerliche Kooperation stellt nicht nur einen Meilenstein<br />
auf dem Weg zur Industrialisierung <strong>der</strong> mobilen<br />
Brennstoffzelle dar, son<strong>der</strong>n auch einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Weiterentwicklung <strong>der</strong> chinesischen Automobilindustrie.“<br />
Bosch bringt in das Gemeinschaftsunternehmen seine<br />
Expertise in Brennstoffzellen-Systemen ein. Qingling<br />
verfügt als Premium-Hersteller über das komplette<br />
Portfolio <strong>–</strong> von leichten über mittlere bis schwere Lkw.<br />
Mit seinem großen Engagement in <strong>der</strong> Elektrifizierung<br />
und bei Brennstoffzellen steuert Qingling Nutzfahrzeug-Know-how<br />
und jahrelange Erfahrung auf dem<br />
chinesischen Lkw-Markt bei. „China ist <strong>der</strong> wichtigste<br />
Wachstumsmarkt <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elektromobilität“, sagt Hartung.<br />
„Gerade bei großen, schweren Fahrzeugen, <strong>die</strong> lange<br />
Strecken zurücklegen, bietet <strong>die</strong> Brennstoffzelle klare<br />
Vorteile gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb.“<br />
Bosch treibt Industrialisierung<br />
<strong>der</strong> Brennstoffzelle konsequent voran<br />
Bosch glaubt an eine Wasserstoff-Zukunft und investiert<br />
fortlaufend in <strong>die</strong>sen Bereich. So hat das Unternehmen<br />
mit seinen Brennstoffzellen-Aktivitäten in China bereits<br />
Kompetenz in Forschung und Entwicklung aufgebaut. Im<br />
vergangenen Jahr wurde das Brennstoffzellen-Zentrum<br />
in Wuxi errichtet. Nun geht es darum, <strong>die</strong> notwendigen<br />
Fertigungskapazitäten <strong>für</strong> Komponenten vorzubereiten,<br />
<strong>die</strong> auch an das neue Gemeinschaftsunternehmen geliefert<br />
werden sollen. Bosch verstärkt damit sein Engagement<br />
auf dem chinesischen Markt.<br />
Auch an seinen deutschen Standorten in Bamberg,<br />
Feuerbach und Homburg treibt Bosch <strong>die</strong> Industrialisierung<br />
<strong>der</strong> Brennstoffzelle weiter voran. Gemeinsam mit<br />
dem schwedischen Spezialisten Powercell entwickelt<br />
Bosch <strong>der</strong>zeit den Brennstoffzellen-Stack zur Marktreife,<br />
um ihn anschließend in Eigenregie von 2022 an in<br />
Großserie zu fertigen.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
55
Ideal <strong>für</strong> Prototypen, Ersatzteile und Serienfertigung von<br />
einzelnen Bauteilen o<strong>der</strong> ganzen Bauteilgruppen.<br />
Akkuratio verbindet klassische Ingenieurskunst mit<br />
innovativen additiven Fertigungsmethoden und konstruiert<br />
und produziert hochwertige Bauteile aus Kunststoff, <strong>die</strong> in<br />
puncto Belastbarkeit, Langlebigkeit und Präzision höchsten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen entsprechen. Das Ergebnis sind erhebliche<br />
Zeit- und Effizienzvorteile durch optimierte Bauteile<br />
o<strong>der</strong> Konstruktionen, professionell nachbearbeitete Teile<br />
und <strong>die</strong> Fertigung im industriellen 3D-Druck-Verfahren. Einige<br />
Verfahren stellen wir nachfolgend kurz vor.<br />
PULVERBETT<br />
Bei <strong>die</strong>ser pulverbasierten Verfahrenstechnologie wird mit<br />
zwei Flüssigkeiten gearbeitet. Der HP Fusing Agent übernimmt<br />
<strong>die</strong> Wärmeleitfähigkeit <strong>für</strong> den Schmelzprozess, während<br />
<strong>der</strong> Detailing Agent eine Trennschicht <strong>für</strong> scharfe Konturen<br />
und Bauteilgenauigkeit gewährleistet. Durch spezielle<br />
Lampen wird <strong>der</strong> Schmelzprozess eingeleitet und anschließend<br />
<strong>die</strong> nächste Pulverebene aufgetragen. Es werden <strong>die</strong><br />
Materialien PA, TPU und PP verwendet, <strong>die</strong>se haben eine<br />
äußerst feine Körnung und ermöglichen Materialschichten<br />
von 80 Mikrometern. Multijet, Fusion Bauteile sind gasdicht,<br />
wasserdicht, öldicht und direkt einsatzbereit.<br />
FDM / FFF<br />
Mit <strong>der</strong> FDM-Technologie von Stratasys können haltbare<br />
Bauteile aus hochwertigen thermoplastischen Kunststoffen<br />
gefertigt werden. Der Fortus 450mc kann bis zu acht<br />
verschiedene Standardmaterialien sowie 4 Hochleistungsmaterialien<br />
fertigen. Einer <strong>der</strong> Hochleistungswerkstoffe auf<br />
PEI Basis ist ULTEM, <strong>der</strong> bei bis zu <strong>21</strong>6 Grad einsatzbereit<br />
bleibt. Der Werkstoff PA12 Kohlefaser zeichnet sich<br />
durch eine hohe Biegefestigkeit aus und wird häufig zum<br />
Austausch von Aluminiumbauteilen eingesetzt. PC und ABS<br />
sind <strong>die</strong> bekanntesten FDA zertifizierten Materialien. ASA<br />
rundet das Materialportfolio als UV-resistente Variante in<br />
vielen Vollfarben ab.<br />
56 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
Anzeige<br />
SLA / DLP<br />
Rapid Prototyping im SLA o<strong>der</strong> DLP Verfahren <strong>für</strong> beste<br />
Oberflächenbeschaffenheit, Optik und Funktionalität. Auch<br />
in verschiedenen medizinischen Bereichen <strong>für</strong> zum Beispiel<br />
<strong>für</strong> Gebisse und Zahnschienen einsetzbar, da filigrane<br />
Strukturen und feine Details sehr gut abgebildet werden<br />
können. Die Materialien entsprechen weitestgehend auch<br />
herkömmlichen Spritzguss-Kunststoffen. Sie decken ein<br />
breites Spektrum von dehnbaren bis starren Materialien ab<br />
und erstellen <strong>die</strong> Prototypen mit <strong>der</strong> makellosen Oberflächenbeschaffenheit<br />
eines fertigen Produktes.<br />
POLYJET<br />
Mit <strong>der</strong> Polyjet-Technologie lassen sich erstaunlich realistische<br />
Produktionsteile nachbilden und spezielle Materialeigenschaften<br />
umsetzen, u. a. Transparenz, Biegsamkeit und<br />
Biokompatibilität. Damit gibt es entscheidende Vorteile beim<br />
Prototyping von Konsumgütern, und <strong>der</strong> Fertigung präziser<br />
Produktionshilfsmittel. Materialien aus <strong>der</strong> Vero Familie bieten<br />
transparente Materialien, neutrale Farbtöne und strahlende<br />
Farben. Materialien <strong>der</strong> Tango Familie sind flexibel und<br />
gummiartig. Durch Materialmischungen können verschiedene<br />
Shore-Härten simuliert werden. Zudem können alle Materialien<br />
in einem Druck kombiniert werden. Digitale Materialien<br />
wie ABS Plus eignen sich hervorragend <strong>für</strong> Spritzgussformen<br />
im Prototypen- o<strong>der</strong> Vorserienstatus.<br />
Bauteilanpassung<br />
Reduzieren <strong>der</strong> Materialkosten durch Anpassung des<br />
Bauteils an additives Fertigungsverfahren.<br />
Drucken & Liefern von Bauteilen<br />
Druck Ihres Bauteils mit industriellen Profiverfahren und<br />
Lieferung zu dem von Ihnen angegebenen Standort.<br />
Qualität & Replikate<br />
Nachträglicher 3D-Scan zur Qualitätssicherung und<br />
Nachbildung.<br />
Konstruktionsoptimierung<br />
Einsparung an Rüst-/Lagerhaltungskosten durch<br />
Reduktion von Bauteilgruppe auf ein einziges Bauteil.<br />
Optionale Nachbehandlung<br />
Nachbehandlung Ihres produzierten Bauteils in Bezug auf<br />
Optik, Möglichkeiten <strong>der</strong> Anwendung und Qualität.<br />
Fachgespräch & Mustererstellung<br />
Individuelle Beratung zu Ihrem Projekt und<br />
Mustererstellung möglich.<br />
AKKURATIO GMBH<br />
Appigseifen 1 | 57537 Wissen | www.akkuratio.de<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
57
Pressemitteilung <strong>der</strong> bilstein group vom 16.11.20<strong>21</strong><br />
Die bilstein group, Hersteller und Lieferant von Pkw- und<br />
Nkw-Ersatzteilen, hat im November das Unternehmen Motair<br />
übernommen. Die Kölner Firma hat sich auf Turbola<strong>der</strong> spezialisiert<br />
und bietet sowohl Produkte bekannter OE-Hersteller<br />
als auch wie<strong>der</strong>aufbereitete<br />
Turbola<strong>der</strong> in Deutschland an<br />
<strong>–</strong> in <strong>die</strong>sem Bereich ist Motair<br />
einer <strong>der</strong> führenden europäischen<br />
Anbieter. Darüber hinaus<br />
hat das Unternehmen<br />
weitere Anbauprodukte im Programm,<br />
<strong>die</strong> weltweit vertrieben<br />
werden.<br />
„Mit dem Investment machen<br />
wir einen weiteren wichtigen<br />
Schritt auf unserem Weg, den<br />
bilstein group Kunden ein möglichst umfassendes Programm<br />
an hochwertigen Reparaturlösungen bieten zu können. Die<br />
Produkte von Motair sind eine ideale Erweiterung unseres<br />
bestehenden Sortiments von über 62.000 verschiedenen<br />
Ersatzteilen“, so Karsten Schüßler-Bilstein, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> bilstein group. Entscheidend <strong>für</strong> <strong>die</strong> Übernahme war <strong>die</strong><br />
identische Ausrichtung <strong>der</strong> beiden Unternehmen: „Die bilstein<br />
group und Motair leben <strong>die</strong> gleichen Werte in puncto Service,<br />
Qualität und Nachhaltigkeit. Für uns ist maximale Kundenorientierung<br />
<strong>der</strong> Maßstab an dem wir all unser Handeln ausrichten“,<br />
betont Schüßler-Bilstein. Die Motair Turbola<strong>der</strong> GmbH<br />
wurde 1971 gegründet und hat sich als Vollsortimenter <strong>für</strong><br />
alle Turbola<strong>der</strong>marken in Deutschland etabliert. Der Stammsitz<br />
des Unternehmens mit seinen 25 Mitarbeitenden bleibt<br />
erhalten und ergänzt <strong>die</strong> bestehenden deutschen bilstein<br />
group Standorte in Ennepetal, Wuppertal, Gelsenkirchen und<br />
Durmersheim.<br />
„Wir freuen uns, mit <strong>der</strong> bilstein group künftig einen starken<br />
Partner an unserer Seite zu haben. Hier bieten sich uns hervorragende<br />
Perspektiven und Synergien zum Vorteil unserer<br />
Kunden“, sagt Motair Geschäftsführer Andreas Solibieda.<br />
„Wir wollen am Standort Köln weiter wachsen und sowohl unsere<br />
bestehenden Partnerschaften fortsetzen als auch neue<br />
Kunden von unseren Stärken überzeugen <strong>–</strong> getreu unseres<br />
Mottos ‚Boosting Your Turbo Business‘“.<br />
Bislang war Motair Teil <strong>der</strong> HESS Unternehmensgruppe.<br />
„Unsere Gesellschafter haben sich im Rahmen <strong>der</strong> konsequenten<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Wachstumsstrategie im Autoteile-Großhandel<br />
dazu entschieden, Motair an <strong>die</strong> bilstein group<br />
zu veräußern. Mit <strong>der</strong> Übernahme durch das traditionsreiche<br />
Familienunternehmen kann Motair nach 50 erfolgreichen<br />
Jahren als führen<strong>der</strong> Anbieter von werksneuen und wie<strong>der</strong>aufbereiteten<br />
Abgasturbola<strong>der</strong>n, seine starke Marktstellung<br />
weiter festigen und ausbauen“, sagt Philipp Hess, Geschäftsführer<br />
HESS Automotive.<br />
58 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>
E-Fuel-Entwicklung<br />
ein Anliegen des<br />
Verkehrsministeriums<br />
Das <strong>die</strong> E-Fuel-Entwicklung als echte Lösung angesehen<br />
wird, zeigt sich darin, dass das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) große Summen<br />
investiert. Ende August 20<strong>21</strong> wurde dazu aufgerufen<br />
Projektskizzen <strong>für</strong> den Bau und Betrieb einer Entwicklungsplattform<br />
<strong>für</strong> strombasierte Flüssigkraftstoffe (PtL <strong>–</strong><br />
Power-to-Liquid) mit einer Produktionskapazität von bis<br />
zu 10.000 Tonnen PtL-Kraftstoff pro Jahr einzureichen.<br />
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer setzt Hoffnungen<br />
in <strong>die</strong>se Pläne: „Mit dem Umstieg auf strombasierten<br />
Kraftstoff können wir Millionen Tonnen an CO2-Emissionen<br />
einsparen. Da<strong>für</strong> brauchen wir aber bis 2030 eine große<br />
Menge an klimaneutralem Treibstoff <strong>–</strong> und zwar vor allem<br />
<strong>für</strong> Flugzeuge und Schiffe.“<br />
Die Entwicklungsplattform soll sowohl <strong>der</strong> Forschung als<br />
auch Demonstrationszwecken <strong>die</strong>nen und den Weg <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
E-Fuel-Nutzung bereiten. Auch wenn es im ersten Schritt<br />
nicht um den Pkw-Markt, son<strong>der</strong>n um <strong>die</strong> Luft- und Schifffahrt<br />
geht, wird <strong>die</strong>ser Markt sicher folgen.<br />
Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> PtL-Entwicklungsplattform ist Teil<br />
des BMVI Gesamtför<strong>der</strong>konzepts <strong>für</strong> erneuerbare Kraftstoffe,<br />
welches sich aus vier Maßnahmen zusammensetzt. Für<br />
den Zeitraum 20<strong>21</strong>-2024 werden insgesamt 1,54 Milliarden<br />
Euro an För<strong>der</strong>mitteln bereitstellt.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong><br />
59
Verlag, Werbeagentur, Me<strong>die</strong>nhaus <strong>–</strong><br />
<strong>Kommunikation</strong> auf den Punkt gebracht.<br />
www.bepoint.de