der motor – Ausgabe 6/21 – Kommunikation für die Branche
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Von außen so klein wie eine Telefonzelle,<br />
von innen so groß wie <strong>die</strong> Royal Albert Hall.<br />
John Cooper<br />
Konstrukteur Alec Issigonis definierte mit dem 1959 eingeführten<br />
Mini eine neue Fahrzeuggattung. Zwar hatte<br />
es zuvor bereits an<strong>der</strong>e Wagen mit Frontantrieb und<br />
quersitzendem Motor gegeben, aber noch nie war ein<br />
Fahrzeug <strong>der</strong>art kompakt. Der Platz im Innenraum war<br />
gemessen an seiner Größe unglaublich. Möglich wurde<br />
<strong>die</strong>s durch <strong>die</strong> Ausnutzung jedes Quadratzentimeters. So<br />
waren <strong>die</strong> winzigen 10 Zoll Rä<strong>der</strong> extra gewählt, damit<br />
<strong>die</strong> Radhäuser den Innenraum nicht verkleinerten. Die<br />
Einzelradaufhängung mit Quer- (vorn) und Längslenkern<br />
(hinten) senkte zudem <strong>die</strong> Bauhöhe. Ebenfalls platzsparend<br />
war das konstruierte System mit Vor<strong>der</strong>radantrieb.<br />
Hierbei wurde das Getriebe unter dem Motor montiert,<br />
statt dahinter, um ein paar Zentimeter Platz einzusparen.<br />
Das wichtigste Markenzeichen aber waren <strong>die</strong> außen<br />
verschweißten Nähte, sowie bei frühen Mini, <strong>die</strong> außenliegenden<br />
Türscharniere. Hier waren es nicht nur Platzson<strong>der</strong>n<br />
auch Kostengründe, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong>se ungewöhnliche<br />
Lösung sprachen. Bis 1969 wurden zudem <strong>die</strong> vor<strong>der</strong>en<br />
Fenster aufgeschoben, wie man es auch vom R4 kannte,<br />
erst danach gab es Kurbelfenster.<br />
Bei seiner Vorstellung 1959 war <strong>der</strong> Mini keinesfalls<br />
ein ausgereiftes Auto, da <strong>die</strong> Entwicklung bis zum<br />
Produktionsbeginn bei BMC gerade mal zwei Jahre betrug.<br />
Ein 30.000-Meilen-Test hatte gezeigt, dass Motor,<br />
Getriebe, Lenkung und Fe<strong>der</strong>ung in zwei Hilfsrahmen<br />
montiert werden müssen, damit <strong>der</strong> Mini <strong>die</strong> Alltagsbelastung<br />
aushielt. Eine Blechversteifung wurde bei <strong>die</strong>sem<br />
Umbau übersehen, <strong>die</strong> Regenwasser direkt in den<br />
Inneraum leitete. Zudem neigte <strong>die</strong> Kupplung zum Verölen<br />
und eine lockere Motoraufhängung, welche sich<br />
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