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der motor – Ausgabe 6/21 – Kommunikation für die Branche

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Alternative Antriebstechniker werden gerne mal als „neumodischer Quatsch“ o<strong>der</strong> Ähnliches bezeichnet.<br />

Doch bereits vor über 100 Jahren experimentierte man mit den verschiedensten Möglichkeiten,<br />

Kutschpferde in den wohlver<strong>die</strong>nten Ruhestand zu entlassen. Wir zeigen hier einige erfolgreiche und<br />

weniger erfolgreiche Versuche, ein Fahrzeug anzutreiben.<br />

Der Hybrid-Antrieb<br />

Vor wenigen Jahren galt <strong>der</strong> Hybrid-Antrieb<br />

als Meilenstein in <strong>der</strong> Automobilbranche<br />

und öffnete <strong>der</strong> Elektromobilität den<br />

Weg in <strong>die</strong> Motorenindustrie. Dabei ist<br />

<strong>der</strong> Hybrid-Antrieb keine neue Erfindung,<br />

son<strong>der</strong>n feierte durch Emilio de la Cuadra,<br />

Offizier <strong>der</strong> königlich spanischen Armee,<br />

sein Debut bereits 1898 in Barcelona.<br />

De la Cuadra bestückte erstmals einen<br />

Kleinwagenprototyp (Voiturette) mit einem<br />

E-Antrieb in Verbindung mit einem Ein-<br />

Zylin<strong>der</strong>-Verbrennungs<strong>motor</strong>.<br />

Der E-Antrieb<br />

Der Lohner Porsche <strong>–</strong> „Die<br />

epochemachende Neuheit“<br />

hieß es in einem zeitgenössischen<br />

Fachblatt<br />

Natürlich blieb <strong>die</strong> Erfindung von de la<br />

Cuadra nicht unentdeckt und bereits ein<br />

zwei Jahre später, auf <strong>der</strong> Weltausstellung<br />

in Paris am 14. April, stellte Ferdinand Porsche<br />

erstmals ein rein elektrisch betriebenes<br />

Automobil vor <strong>–</strong> den Lohner-Porsche.<br />

„Die epochemachende Neuheit“, hieß es<br />

in einem zeitgenössischen Fachblatt, „besteht<br />

in <strong>der</strong> gänzlichen Beseitigung aller<br />

Zwischengetriebe als Zahnrä<strong>der</strong>, Riemen,<br />

Ketten, Differentiale etc., kurz in <strong>der</strong> Herstellung<br />

des allerersten bisher existierenden<br />

transmissionslosen Wagens.“ Tatsächlich<br />

kommt Porsches Radnaben<strong>motor</strong><br />

ohne Getriebe und Antriebswelle aus, weil<br />

das Rad als Rotor des Gleichstrom<strong>motor</strong>s<br />

um den mit <strong>der</strong> Radaufhängung fest verbundenen<br />

Stän<strong>der</strong> läuft. Der Antrieb arbeitet<br />

daher ohne mechanische Reibungsverluste<br />

mit dem traumhaften Wirkungsgrad<br />

von 83 Prozent. Die Motoren des Lohner-Porsche<br />

leisteten bis zu zwanzig Minuten<br />

lang je sieben PS, während <strong>die</strong> Normalleistung<br />

2,5 PS bei 120 Umdrehungen<br />

pro Minute betrug. Ein 44-zelliger Akku mit<br />

300 Amperestunden und 80 Volt ließ das<br />

Auto bis zu 50 Kilometer weit fahren. Die<br />

Minimalgeschwindigkeit betrug 17 km/h,<br />

<strong>die</strong> Normalgeschwindigkeit 37 km/h und<br />

46 <strong>Ausgabe</strong> 6/20<strong>21</strong>

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