uni.kurier.aktuell 61/mai.2006 Aus dem - Universität Erlangen ...
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PERSONALIA<br />
Hohe <strong>Aus</strong>zeichnung für Erlanger Psychologen<br />
Internationaler Kriminologiepreis für Friedrich Lösel<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Lösel,<br />
Inhaber des Lehrstuhls für<br />
Psychologie I, ist Preisträger<br />
des Stockholm International<br />
Prize in Criminology 2006. Der<br />
Preis wird vom Schwedischen<br />
Justizministerium in diesem<br />
Jahr zum ersten Mal für herausragende<br />
Leistungen in der<br />
kriminologischen Forschung<br />
bzw. der praktischen Anwendung<br />
von Forschungsergebnissen<br />
vergeben.<br />
Neben Friedrich Lösel, der seit<br />
Oktober 2005 Direktor des Kriminologischen<br />
Institutes der<br />
University of Cambridge, Großbritannien,<br />
ist, wird John<br />
Braithwaite von der <strong>Aus</strong>tralian<br />
National University mit <strong>dem</strong><br />
Preis geehrt. Die beiden Wissenschaftler<br />
erhalten die <strong>Aus</strong>zeichnung<br />
für ihre Forschungen<br />
um die Frage, wie verhindert<br />
werden kann, dass Straftäter<br />
rückfällig werden. Lösel und<br />
Braithwaite teilen sich das<br />
Preisgeld in Höhe von einer Million<br />
Schwedischen Kronen. Die<br />
Preisverleihung findet im J<strong>uni</strong> in<br />
Stockholm statt.<br />
Die Arbeitsschwerpunkte von<br />
Friedrich Lösel liegen in der Kli-<br />
Georg-Menges-Preis 2006 für Gottfried Ehrenstein<br />
<strong>Aus</strong>gezeichneter Impulsgeber<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Gottfried W.<br />
Ehrenstein, Inhaber des Lehrstuhls<br />
für Kunststofftechnik , ist<br />
mit <strong>dem</strong> Georg-Menges-Preis<br />
2006 ausgezeichnet worden.<br />
Der Preis ist die renommierteste<br />
<strong>Aus</strong>zeichung in der Kunststofftechnik<br />
und wird alle zwei<br />
Jahre vom Fachverband<br />
Kunststoff- und Gummimaschinen<br />
im Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau,<br />
PlasticsEurope Deutschland<br />
und der Vereinigung zur Förderung<br />
des Instituts für Kunststoffverarbeitung<br />
in Industrie<br />
und Handwerk an der RWTH<br />
Aachen an herausragende<br />
Persönlichkeiten oder ausge-<br />
Prof. Dr. Friedrich Lösel ist seit 1987 Vorstand am Institut für Psychologie<br />
der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg. Foto: Lösel<br />
nischen Psychologie, Kriminologie,<br />
Diagnostik, Rechtspsychologie<br />
und Evaluationsforschung.<br />
Er war Projektleiter in<br />
den DFG-Sonderforschungsbereichen<br />
„Sozialisation und<br />
Komm<strong>uni</strong>kation“ und „Prävention<br />
und Intervention im Kindesund<br />
Jugendalter“. Seine neueren<br />
Forschungen betreffen die<br />
Risiken und Schutzfaktoren in<br />
der kindlichen Entwicklung, die<br />
wiesene Gruppen verliehen, die<br />
sich bei der Umsetzung von Erkenntnissen<br />
aus Forschung<br />
und Entwicklung im Wechselfeld<br />
zwischen Wirtschaft und<br />
Wissenschaft verdient gemacht<br />
haben.<br />
Gottfried W. Ehrenstein habe<br />
bei allen seinen Arbeiten weder<br />
den Anspruch der Wissenschaft<br />
noch den der Wirtschaft<br />
aus <strong>dem</strong> Auge verloren, so das<br />
Urteil der Jury. Er bewege sich<br />
zwischen den beiden Systemen<br />
und gebe beiden Seiten<br />
unzählige fruchtbare Impulse.<br />
Sein Schriftenverzeichnis mit<br />
über 400 Publikationen belege<br />
dies in beeindruckender Weise.<br />
<strong>uni</strong>.<strong>kurier</strong>.<strong>aktuell</strong> <strong>61</strong>/<strong>mai.2006</strong><br />
10<br />
Gewalt an Schulen, die Prävention<br />
von Aggression und Kriminalität,<br />
die Behandlung von<br />
Straftätern, die Evaluation von<br />
Maßnahmen der Familienbildung<br />
sowie protektive Faktoren<br />
in der Ehe. Für seine Arbeit wurde<br />
Lösel bereits mit zahlreichen<br />
Preisen geehrt, darunter der<br />
Award for Lifetime Achievement<br />
der European Association<br />
of Psychology and Law.<br />
<strong>Aus</strong>zeichnung für fundamentale Arbeiten<br />
Gerold Schuler erhält Krebspreis<br />
Prof. Dr. Gerold Schuler, Direktor<br />
der Hautklinik des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />
<strong>Erlangen</strong>, ist<br />
mit <strong>dem</strong> Deutschen Krebspreis<br />
2006 für seine fundamentalen<br />
Arbeiten auf <strong>dem</strong> Gebiet der<br />
Dendritischen Zellen ausgezeichnet<br />
worden. Der Deutsche<br />
Krebspreis ist die höchste<br />
deutsche <strong>Aus</strong>zeichnung im<br />
Bereich der Onkologie.<br />
Die Dendritischen Zellen sind<br />
eine spezielle Sorte weißer Blutkörperchen,<br />
eine Art Manager<br />
des Immunsystems und damit<br />
ein entscheidender Ansatzpunkt<br />
für therapeutische Imm<strong>uni</strong>nterventionen.<br />
Schulers<br />
Entdeckung, dass die Dendri-<br />
Hautklinik<br />
<strong>Aus</strong>gezeichnet<br />
Prof. Dr. Alexander Steinkasserer<br />
ist mit <strong>dem</strong> Paul-Langerhans-Preis<br />
2006 der ArbeitsgemeinschaftDermatologische<br />
Forschung ausgezeichnet<br />
worden. Der Forscher aus der<br />
Hautklinik des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />
<strong>Erlangen</strong> wurde damit für<br />
die Erforschung von immunologischen<br />
Grundlagen geehrt,<br />
die künftig auch die Krankheit<br />
Multiple Sklerose (MS) beeinflussen<br />
könnten.<br />
Steinkasserer gelang es, mit<br />
seiner Arbeitsgruppe in Laborversuchen<br />
weltweit erstmals<br />
nachzuweisen, dass mit Hilfe<br />
eines gentechnisch hergestellten<br />
CD83-Proteins die typischenLähmungserscheinungen<br />
in einem MS-Modell, sowohl<br />
vorbeugend als auch therapeutisch,<br />
sehr effektiv gehemmt<br />
werden können.<br />
Dies eröffnet nach Ansicht von<br />
Alexander Steinkasserer potentiell<br />
neue Möglichkeiten<br />
nicht nur für MS und eine ganze<br />
Reihe von Autoimmunerkrankungen,<br />
wie Diabetes und Arthritis,<br />
sondern auch für die Vermeidung<br />
von Transplantatabstoßungen.<br />
tischen Zellen einen speziellen<br />
Reifungsprozess durchlaufen<br />
müssen, bevor sie Immunantworten<br />
einleiten können,<br />
gehört inzwischen zum Basiswissen<br />
der Immunologie.<br />
Seit zehn Jahren konzentrieren<br />
sich Gerold Schuler und sein<br />
Team auf die klinische Anwendung<br />
der Dendritischen Zellen.<br />
<strong>Aus</strong> Vorläufern im Blut des Patienten<br />
in Reinraumlabors gezüchtete<br />
Dendritische Zellen<br />
werden hierbei mit Tumorantigenen<br />
beladen, gereift und in<br />
die Patienten injiziert. Dort regen<br />
sie die Bildung von Krebs-<br />
Killerzellen an, die dann Tumore<br />
zerstören.