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KölnerLeben Februar/März 2022

Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Ganz neue Töne - Es ist nie zu spät, ein Instrument zu lernen √ Raus aus Köln: Busreisen - Flugkomfort mit Bodenhaftung √ Ratgeber – Mit der Energie haushalten

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Leben in Köln 15<br />

ihre Kollegin Antje Mairich. Seit<br />

rund viereinhalb Jahren sind sie<br />

als Berta und Chilli regelmäßig in<br />

Alten- und Pflegeheimen wie dem<br />

Katharina-von-Bora-Haus in Lindenthal<br />

unterwegs.<br />

Feine Antennen für die<br />

Stimmung<br />

Ihre Erfahrung: „Jede Begegnung<br />

mit den Bewohnern ist ein Sprung<br />

ins kalte Wasser, weil man nicht<br />

weiß, was kommt. Es ist uns wichtig,<br />

zu erspüren, was gerade im<br />

Moment entsteht, und eine positive<br />

Stimmung zu erreichen.“ Vor<br />

Chilli und Berta zu Besuch<br />

bei Johannes Kerzmann<br />

im Seniorenheim<br />

<strong>KölnerLeben</strong> Heft 1 | 22<br />

allem der Besuch bei alten Menschen<br />

mit einer Demenzerkrankung<br />

oder körperlichen Einschränkungen<br />

ist eine Herausforderung.<br />

„Es braucht viel Energie, um mit<br />

ihnen in Kontakt zu kommen. Das<br />

klappt nicht immer, und wir müssen<br />

auch damit rechnen, einfach<br />

mal weggeschickt zu werden“,<br />

sagt Mairich.<br />

Gekünstelte Lustigkeit ist fehl am<br />

Platz. Die Klinikclowns begegnen<br />

den älteren Menschen ganz individuell,<br />

mit viel Respekt und Ein -<br />

fühlungsvermögen. So gelingt es<br />

ihnen, bettlägerigen Seniorenheim-Bewohnern<br />

wie Ernst P. (Na -<br />

me geändert) mit Musik ein gutes<br />

Gefühl zu vermitteln.<br />

Sie singen etwas vor und fragen,<br />

was er besonders gern mag. „Kölsche<br />

Lie der“, ist seine prompte<br />

Antwort – sofort wird gemeinsam<br />

der Oster mann-Klassiker „Ich<br />

mööch zo Fooß noh Kölle jonn“<br />

angestimmt.<br />

Auch das Pflegepersonal weiß die<br />

Arbeit der Klinikclowns zu schätzen.<br />

„Wie sie Kontakt aufbauen,<br />

das ist schön und tut den Menschen<br />

gut. Vor allem schön für<br />

Bewohner, die nicht mehr mobil<br />

sind und daher nicht an Veranstaltungen<br />

des Hauses teilnehmen<br />

können. Für die ist es eine tolle<br />

Abwechslung“, sagt Anette König<br />

vom Sozialen Dienst des Katharina-von-Bora-Hauses.<br />

Der gemeinnützige Verein „Kölner<br />

Klinikclowns“ wurde 1995<br />

von Kölner Künstlerinnen und<br />

Künstlern gegründet. „Seine Aufgabe<br />

ist es, die Klinikclownerie<br />

zu organisieren und professionell<br />

anzubieten, die Einsätze zwischen<br />

Clowns und Einrichtungen zu koordinieren,<br />

die Einrichtungen zu<br />

be raten und die Finanzierung über<br />

INFORMATIONEN<br />

Kölner Klinikclowns e. V.<br />

Deutz-Mülheimer Str. 173,<br />

51063 Köln,<br />

Tel. 0221 / 26 13 94 98,<br />

E-Mail: kontakt@koelnerklinikclowns.de.<br />

www.koelner-klinikclowns.de<br />

Spenden und Sponsoren zu sichern“,<br />

erläutert Beate Zacharias<br />

aus der Geschäftsstelle des Vereins.<br />

Gut die Hälfte der Einsätze<br />

findet in Pflegeheimen statt. Viel<br />

Wert wird auf eine hohe Qualität<br />

in der Ausbildung der Künst lerinnen<br />

und Künstler gelegt. Und<br />

diese Professionalität er fordert<br />

ein angemessenes Honorar.<br />

Verein organisiert und<br />

finanziert die Einsätze<br />

Ausgebildete Künstler wie Sänger,<br />

Schauspieler oder Tänzer können<br />

sich direkt beim Verein bewerben.<br />

Sie werden dann speziell für<br />

Einsätze in Krankenhäusern und<br />

Pflegeheimen vorbereitet.<br />

Ein weiteres Ziel des Vereins ist,<br />

die Clown-Arbeit bekannter zu<br />

machen und zu erreichen, dass<br />

„Klinikclown“, ähnlich wie in den<br />

Niederlanden, als Berufsbild anerkannt<br />

wird.<br />

Die Idee der Klinikclownerie<br />

stammt übrigens aus den USA.<br />

Michael Christensen, selbst Clown<br />

und Artist, entwickelte 1986 das<br />

„clown doctoring“ und gründete<br />

eine Organisation innerhalb des<br />

Big Apple Circus, die auf Anfrage<br />

eines New Yorker Krankenhauses<br />

erstmals regelmäßig Clowns in<br />

Kinderkliniken schickte. ree

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