KölnerLeben Februar/März 2022
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Ganz neue Töne - Es ist nie zu spät, ein Instrument zu lernen √ Raus aus Köln: Busreisen - Flugkomfort mit Bodenhaftung √ Ratgeber – Mit der Energie haushalten
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Leben in Köln 19<br />
Für viele ist es<br />
ein langgehegter<br />
Traum, Klavier spielen<br />
zu können. (Foto = Sinnbild)<br />
INFORMATIONEN<br />
Einige Adressen:<br />
Rheinische Musikschule<br />
Tel. 0221 / 95 14 69-0.<br />
www.stadt-koeln.de/<br />
service/adressen/<br />
rheinische-musikschule<br />
VHS Köln<br />
Beratung und Kontakt:<br />
Tatjana Franzen, Tel. 0221 /<br />
221-2 97 46 oder<br />
Hanna Keßeler, -2 72 28.<br />
www.vhs-koeln.de<br />
Rochus-Musikschule e. V.<br />
Rochusstr. 100, 50827 Köln<br />
Tel. 0221 / 97 99 96 94.<br />
www.rochusmusikschule.de<br />
Literatur:<br />
Hans Hermann Wickel:<br />
Musik kennt kein Alter<br />
Carus/Reclam Verlag,<br />
Stuttgart 2013, 16,95 Euro.<br />
ISBN 978-3-15010-950-2<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 1 | 22<br />
de. „Man unterhält sich ja auch bei<br />
einer Probe oder geht danach mal<br />
zusammen ein Bier trinken“, weiß<br />
Wickel.<br />
Auch die städtische Volkshochschule<br />
(VHS) bietet viele Kurse<br />
und Ensembles an. Deren Fachbereichsleiterin<br />
Hanna Keßeler versichert,<br />
dass hier Mitspielende<br />
quer durch alle Altersstufen vertreten<br />
sind. Sie ergänzt: „In den<br />
Gruppen und Kursen ist die Freude<br />
an der Musik die Gemeinsamkeit,<br />
nicht das Alter.“<br />
Ältere Menschen brauchten einfach<br />
ein bisschen länger, um ein<br />
Instrument zu erlernen, weiß<br />
Professor Wickel. „Was Hänschen<br />
nicht lernt, lernt Hans nur<br />
etwas langsamer“, zitiert er ein<br />
bekanntes Sprichwort in abgewandelter<br />
Form. Auf ihrer musikalischen<br />
Biografie baue der Unterricht<br />
für ältere Menschen auf:<br />
„Einem jungen Schüler gebe ich<br />
die klassische Klavierschule an die<br />
Hand, mit der er lernen soll, einen<br />
Senior frage ich lieber, was er in<br />
seinem Leben immer gerne gehört<br />
hat und Lust hätte zu spielen, vielleicht<br />
Elvis oder die Beatles“, erklärt<br />
er.<br />
Spielen und Singen<br />
Auch Manfred Hecker, Gitarrenlehrer<br />
an der Rochus-Musikschule<br />
in Bickendorf, weiß aus dreißig<br />
Jahren Erfahrung mit älteren Semestern,<br />
dass sie geduldige Lehrende<br />
brauchen. Aber irgendwann<br />
stelle sich bei seinen älteren Jahrgängen<br />
immer eine große Zufriedenheit<br />
mit dem eigenen Fortkommen<br />
ein. Die positiven Auswirkungen<br />
des Musizierens auf die<br />
geistige Fitness könne er auch in<br />
dieser Altersstufe beobachten. Der<br />
Vorteil beim Gitarrespielen sei,<br />
dass man auch zum Singen komme.<br />
Die Akkorde, mit denen man<br />
Lieder auf dem Saiteninstrument<br />
begleitet, seien schneller und einfacher<br />
zu lernen, als auf der Gitarre<br />
Melodien nach Noten zu<br />
spielen.<br />
Wenn es aber zum Beispiel ein<br />
Blas instrument wie die Trompete<br />
sein soll, bei der viel Druck im<br />
Kopf aufgebaut werden muss,<br />
emp fiehlt Wickel, sich vorher<br />
beim Arzt einmal durchchecken<br />
zu lassen. „Ein Klavier ist vom<br />
gesundheitlichen Standpunkt aus<br />
unproblematischer.“<br />
So wie bei Karl Heinz Neumann.<br />
Dennoch: „Das Üben strengt<br />
mich schon sehr an“, gesteht er,<br />
„und das Lernen ist mühsam. Aber<br />
es macht mir trotzdem Spaß.“ sn