RAL 1015 taxi news - Heft 04-2021
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information
MOIA erster Anwender des ID. BUZZ AD
Volkswagen Nutzfahrzeuge und Argo AI starten internationalen Testbetrieb
für Autonomes Fahren
Die Entwicklung hat bereits
begonnen, in diesem Sommer
werden die ersten autonom
fahrenden Prototypen auf
Basis des künftigen ID. BUZZ im
Münchner Umland getestet. Ein Meilenstein
in der internationalen Zusammenarbeit im
Konzern, in der Volkswagen Nutzfahrzeuge
(VWN) die Entwicklung des Autonomen
Fahrens auf Level 4 für selbstfahrende
Shuttles und Transporter umsetzt. Leichte
Nutzfahrzeuge sind der erste, logische
Einsatzort für die autonome Beförderung
von Menschen und Gütern. „Unser Ziel
ist es, mit der autonomen Version des ID.
BUZZ ab 2025 kommerzielle Einsätze bei
Fahr- und Zustelldiensten zu ermöglichen“,
erklärte Christian Senger, Bereichsleiter
Autonomes Fahren bei VWN, in einer
digitalen Pressekonferenz. „Kunden können
sich dann in ausgewählten Städten mit
autonomen Fahrzeugen zu ihrem Ziel
bringen lassen, und auch Zusteller bei
Paket diensten werden durch das Autonome
Fahren deutlich entlastet.“
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat für die Entwicklung
des Autonomen Fahrens ein eigenes
Geschäftsfeld gegründet und sich für
die Integration der Technologie in den vollelektrischen
ID. BUZZ AD an Argo AI beteiligt,
einem Unternehmen aus den USA, das das
sogenannte Self-Driving-System (SDS)
entwickelt. Im Frühjahr hat Argo bereits
einen ersten Prototyp damit ausgestattet
und testet damit erstmals auch in Deutschland.
„Wir betrachten das Argo-Testprogramm
als das größte für innerstädtisches
Fahren, mit sechs Standorten allein in den
USA“, berichtete Argo-CEO Bryan Salesky
auf der Pressekonferenz. „Jetzt freuen wir
uns, auf Basis dieser Entwicklungsarbeit
an unserem Standort München die Tests
für den Einsatz im europäischen Verkehr
durchzuführen. Dazu haben wir gerade ein
Testfeld in unmittelbarer Nähe zum Münchner
Flughafen errichtet.“
Sowohl Volkswagen Nutzfahrzeuge als
auch Argo AI halten den Einsatz einer
Kombination aus Sensoren und Kamerasystemen
im Fahrzeug für unverzichtbar.
Argo AI hat kürzlich einen Lidar-Scanner
(Light detection and ranging) vorgestellt,
der im Gegensatz zum Radar-System mit
Lichtwellen arbeitet und Objekte aus einer
Distanz von bis zu 400 Metern erfassen
kann. Sein patentierter Geiger-Modus
besitzt die Fähigkeit, selbst kleinste Partikel
(ein Phanton) zu erkennen, so dass auch
sehr schwach reflektierende Objekte
erfasst werden und damit sehr genaue
Darstellungen der Umgebung möglich sind.
„Diese Technologie setzen wir auch bei den
Fahrzeugen von Volkswagen Nutzfahrzeuge
ein“, so Salesky.
Auch für den kommerziellen Einsatz der
künftigen Technik bei Fahrdienstleistern
gibt es konkrete Pläne. Im Jahr 2025 wird
die Konzerntochter MOIA der erste Nutzer
des autonom fahrenden ID. BUZZ AD sein.
„MOIA verfügt über umfassende Erfahrungen
im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen
und des Flottenmanagements. Inner -
halb kürzester Zeit haben wir Europas
größten, rein elektrischen Ridepooling-
Service aufgebaut und Millionen von Fahrgästen
befördert. Diese Expertise bringen
wir in die Kooperation mit Volkswagen
Nutzfahrzeuge und Argo AI ein. Hamburg
wird als erste Stadt einen autonomen Ridepooling-Service
mit einem ID. BUZZ haben”,
sagte Geschäftsführer Robert Henrich.
MOIA ist der flächengrößte Sharing-Anbieter
Hamburgs und beschäftigt aktuell 1.200
Mitarbeiter. Autonomes Fahren ist für das
Unternehmen ein wichtiger Schritt auf dem
Weg, dieses neue Geschäftsfeld auszubauen.
Quelle: Volkswagen Nutzfahrzeuge,
Argo AI und MOIA
Zweites Argo-Testfeld nach
dem Vorbild aus Pennsylvania
entsteht derzeit am Münchner
Flughafen
• Große Chance zur Steigerung der
Verkehrssicherheit auch in deutschen
Großstädten
• VWN setzt bei Level-4-Fahrzeugen
auf eine Kombination aus Lidar-, Radar-Sensoren
und Kamerasystemen
im Fahrzeug
• Kommerzieller Einsatz ab 2025:
Mobilitätsdienstleister MOIA wird autonomen
Service in Hamburg starten
4/2021 · RAL 1015 taxinews 11