3-2022
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Messtechnik<br />
Bild 3: Konfiguration der Protokollfelder<br />
Bild 2: WLAN-Konfiguration mit der Option R&S Sxx-K54: Nach Auswahl des<br />
Standards (erste Spalte) lassen sich über das Konfigurationsmenü (dritte<br />
Spalte von rechts) die weiteren Einstellungen vornehmen (s. Bilder 3 und 4)<br />
wie Link Direction, PPDU-Typ,<br />
BSS Color, STA-ID, MCS-Typ<br />
oder Kanalcodierung können<br />
direkt und übersichtlich über<br />
den PPDU-Konfigurationsdialog<br />
ausgewählt werden (Bild 3).<br />
Die menügesteuerten Einstellungen<br />
zu RU Allocation und<br />
Punctured Channel werden indirekt<br />
auf EHT-SIG und U-SIG<br />
angewendet (Bild 4). Wie vom<br />
Standard vorgesehen, ermöglicht<br />
die 802.11be-Option die Zuweisung<br />
mehrerer Ressource Units<br />
an einen einzelnen Teilnehmer.<br />
Mit der RU-Größe wird festgelegt,<br />
welche RUs, die z.B. aus<br />
242, 484 oder 996 Teilträgern<br />
bestehen, und wie viele einem<br />
Nutzer zugewiesen werden.<br />
Der MRU-Index definiert die<br />
Position der verwendeten RUs.<br />
Dadurch werden bestimmte<br />
Frequenzbereiche innerhalb<br />
der Signalbandbreite, die von<br />
bevorrechtigten Anwendungen<br />
(z.B. Wetterradar) belegt sein<br />
können, automatisch punktiert<br />
(ausgespart) und somit nicht für<br />
Übertragungen verwendet.<br />
Spatial Mapping<br />
Um den Datendurchsatz weiter<br />
zu erhöhen, spezifiziert der<br />
802.11be-Standard bis zu 16<br />
parallele Datenströme sowohl<br />
für SU MIMO (16×16) als auch<br />
für MU MIMO und adressiert<br />
darüber bis zu acht Teilnehmer<br />
(STAs) gleichzeitig, wobei in<br />
diesem Fall für einen Teilnehmer<br />
bis zu vier Datenströme zur Verfügung<br />
stehen. R&S SMW200A<br />
und R&S SMM100A berechnen<br />
alle Datenströme mit Bordmitteln,<br />
es können jedoch nur maximal<br />
zwei (bei entsprechender<br />
Hardwareausstattung) gleichzeitig<br />
über HF-Schnittstellen<br />
ausgegeben werden.<br />
802.11be-Signale analysieren<br />
Die neue Messapplikation R&S<br />
FSW-K91BE erweitert die<br />
bestehenden Möglichkeiten zur<br />
Analyse von WLAN-Signalen<br />
(802.11 a/b/g/n/p/a/ad/ax/ay)<br />
des Signal- und Spektrumanalysators<br />
R&S FSW um 802.11be.<br />
Zur Analyse gibt es zwei Wege:<br />
Über die benutzerdefinierte Konfiguration<br />
des PPDU-Formats<br />
können auch Signale konfiguriert<br />
werden, die nicht vollständig<br />
dem Standard entsprechen.<br />
Bild 5 zeigt das beispielhaft für<br />
die Definition von Resource<br />
Units. Mehr Komfort bieten<br />
die Modi Auto Demodulation<br />
und Auto Detection für die Einstellung<br />
von Parametern wie<br />
Signalbandbreite, Länge des<br />
EHT-LTF (EHT Long Training<br />
Field), Guard Interval und für die<br />
Zuweisung von Resource Units<br />
einschließlich MCS (Modulation<br />
and Coding Scheme) und anderer<br />
anwenderspezifischer Werte, wie<br />
sie in den neuen Signalfeldern<br />
U-SIG (universal) und EHT-SIG<br />
definiert sind (Bild 6).<br />
Zwei neue 4096QAM-Modulations-<br />
und Coding-Schemata<br />
sowie Signalbandbreiten bis<br />
320 MHz stellen höhere Ansprüche<br />
an die Signalqualität als<br />
bisher. Der Standard 802.11be<br />
D0.2 fordert hierfür eine EVM<br />
von höchstens -38 dB. Rechnet<br />
man eine Sicherheitsmarge von<br />
10 dB ein, sollte der Analysator<br />
die EVM bis auf mindestens<br />
-48 dB genau messen können.<br />
Ausgestattet mit der Option R&S<br />
FSW-B320 für 320 MHz Analysebandbreite,<br />
kommt der R&S<br />
FSW auf mindestens -50 dB,<br />
was insbesondere für die Chip-<br />
Entwicklung genügend Reserve<br />
bedeutet.<br />
Neben den üblichen Einstellungen<br />
zur Kanalschätzung bietet<br />
die Messapplikation R&S<br />
FSW-K91BE die Möglichkeit<br />
zur Variation von Parametern<br />
wie Phase, Timing und Pegel<br />
sowie eine Kompensation von<br />
I/Q-Fehlanpassungen. Die Messanzeigen<br />
und Tabellen für die<br />
Darstellung von Konstellationsdiagramm,<br />
Messergebnissen,<br />
den Inhalt der Signalisierungsfelder<br />
und anderes lassen sich<br />
nach Bedarf anordnen (Bild 7).<br />
Bild 4: MRU-Konfiguration für einen 320-MHz-Kanal<br />
Bild 5: Manuelle Zuweisung von Resource Units und anwenderspezifischen<br />
Indizes<br />
hf-praxis 3/<strong>2022</strong> 39