PROMAGAZIN Februar 2022
Unsere Themen der Februar-Ausgabe: Die besten Produkte und Dienstleistungen, Verpackungstrends, Spezial: Gesundheit & Pflege, Initiative Zukunft
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WIRTSCHAFT | Verpackungstrends<br />
Verpackungstrends | WIRTSCHAFT<br />
Beim Einkaufen auf Papiertüten zu setzen, ist einfach. Bei Produktverpackungen ist die Lage komplexer.<br />
Papier statt Plastik?<br />
Plastik ist angezählt: Bereits vor dem EU-Verbot von Einwegplastik<br />
begann die Verpackungsindustrie nach Alternativen zu suchen. Eine<br />
davon: Papier. Doch auch hier ergeben sich Schwierigkeiten, denn<br />
der nachwachsende Rohstoff ist derzeit teuer und auch nicht so oft<br />
recycelbar wie sein aus Erdöl gefertigter Konkurrent.<br />
Der Müllberg wächst: Zwischen<br />
2015 und 2017 produzierte<br />
Deutschland laut Umweltbundesamt<br />
6,15 Millionen Tonnen Plastikmüll.<br />
Diese Zahl soll schrumpfen, auch<br />
mithilfe der EU-Verordnung, die seit<br />
2021 in Deutschland umgesetzt wird.<br />
Trinkhalme, Bestecke, Menüverpackungen<br />
aus Plastik oder Polystyrol<br />
dürfen seit Juli vergangenen Jahres<br />
nicht mehr verkauft werden. Seither<br />
boomt die Papierverpackung. Ob sie<br />
jedoch in jedem Fall das richtige Mittel<br />
der Wahl ist, ist fraglich.<br />
Bei Optima in Schwäbisch Hall<br />
ist man überzeugt, dass es nicht das<br />
eine perfekt nachhaltige Packmaterial<br />
gibt. „Es muss immer im Einzelfall geprüft<br />
werden. Papier kann jedoch in<br />
vielen Anwendungsfällen die richtige<br />
Lösung sein“, sagt Dominik Bröllochs,<br />
Group Sustainability Manager der Optima<br />
Packaging Group. Dies gelte jedoch<br />
nur für vollständig recycelbare<br />
Papierverpackungen ohne Kunststoffbeschichtungen<br />
und ohne Füllstoffe.<br />
„Gemeinsam mit unseren Kunden und<br />
Partnern entwickeln wir Verpackungslösungen,<br />
die eine funktionierende<br />
Kreislaufwirtschaft nach dem Cradleto-Cradle-Prinzip<br />
ermöglichen. Wir<br />
Foto: Adobe Stock/YesPhotographers<br />
verpacken zum Beispiel in einem Kundenprojekt<br />
Babywindeln in Papier.“ Recycling<br />
nach dem Cradle- to-Cradle-<br />
Prinzip bedeutet, dass das Material<br />
ohne Qualitätsverlust immer wieder<br />
für dasselbe Produkt wiederverwendet<br />
werden kann. „Vor allem im Bereich<br />
der Kunststoffverpackungen ist das<br />
noch besser möglich, da Kunststoff<br />
mehr Lebenszyklen im Vergleich zu<br />
Papier ermöglicht“, stellt Bröllochs fest.<br />
WIEDERVERWENDEN<br />
SO OFT ES GEHT<br />
DIE MARKEN,<br />
FÜR DIE WIR<br />
ARBEITEN,<br />
KENNT JEDER.<br />
Das macht mich stolz.<br />
Auch Illig Maschinenbau in Heilbronn<br />
denkt zirkulär und entwickelt<br />
Verpackungen so, dass sie oft<br />
wiederverwendet werden könnten:<br />
„Die jüngsten sich bereits im Handel<br />
befindlichen Lebensmittelverpackungen<br />
aus über 50 Prozent reduziertem<br />
Kunststoffeinsatz mit Kartonummantelung<br />
der Marke I-PACK sind ein Ergebnis<br />
dieser Entwicklungsarbeit“, erläutert<br />
Wolfgang Konrad, Leiter der<br />
Unternehmenskommunikation von Illig<br />
Maschinenbau. Dazu gehören auch<br />
Kartonverpackungen, zum Beispiel für<br />
Zahnbürsten. „Durch die Umstellung<br />
auf Kartonblisterverpackungen werden<br />
somit jährlich über 444 Tonnen<br />
Kunststoff eingespart“, sagt Konrad.<br />
STETIG NACHWACHSENDER<br />
ROHSTOFF<br />
Die Vorteile von Papier liegen auf der<br />
Hand: Der Rohstoff ist nachhaltig<br />
nachwachsend und kann zu 100 Prozent<br />
recycelt werden. „Papier bietet im<br />
Verpackungsbereich eine gute Schutzfunktion<br />
des Produktes vornehmlich<br />
im Nonfood-Bereich und ist somit für<br />
viele Verpackungsformen geeignet“, erläutert<br />
Konrad von Illig. Die Herausforderungen<br />
hierbei sind „die Formbarkeit<br />
und die Barriereeigenschaften von<br />
Papier“, sagt Bröllochs von Optima,<br />
„deshalb ist Papier aktuell für viele<br />
JETZT<br />
BEWERBEN<br />
In Crailsheim oder Schnelldorf<br />
unter groninger-begeistert.de<br />
empfindliche und leicht verderbliche<br />
Produkte wie Milchprodukte oder flüssige<br />
Pharmazeutika noch nicht die<br />
richtige Wahl. Hier sind Kunststoffe<br />
oder Glas<br />
„<br />
weiterhin unabdingbar.“<br />
Papier kann in vielen<br />
Fällen die Lösung sein.<br />
Dominik Bröllochs<br />
“<br />
Auch das Klima spiele eine entscheidende<br />
Rolle: Um auch in Gegenden<br />
mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit<br />
den Produktschutz gewährleisten zu<br />
können, benötigen Hygieneprodukte<br />
dort eine Kunststoffverpackung. „Im<br />
Vergleich zu Kunststoffalternativen<br />
sind Papierverpackungen bei gleicher<br />
Reißfestigkeit zudem bis zu doppelt so<br />
schwer, bieten im direkten Vergleich<br />
nur einen geringen Produktschutz<br />
Manuel Blumenstock,<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
8<br />
<strong>Februar</strong> <strong>2022</strong><br />
GRONINGER<br />
begeistert!<br />
9<br />
www.groninger-begeistert.de