Frau Therese Segl - Neuschönau
Frau Therese Segl - Neuschönau
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<strong>Therese</strong> <strong>Segl</strong> + 21.11.2009<br />
Der November-Monat<br />
mit seinen Anlässen des<br />
Totengedenkens, von<br />
Allerheiligen / Allerseelen,<br />
Volkstrauertag und<br />
Ewigkeitssonntag erinnert<br />
die Zeitgenossen<br />
ans Sterben. Diese Erinnerung<br />
wird ganz eindringlich<br />
beim Tod eines<br />
lieben Menschen in<br />
unserer Mitte.<br />
<strong>Frau</strong> <strong>Therese</strong> <strong>Segl</strong> ist am 22. Oktober 1940 als erstes<br />
von drei Kindern der Eheleute Josef und Franziska<br />
Schopf in Grünbach geboren. Nach Beendigung ihrer<br />
Schulzeit in <strong>Neuschönau</strong> arbeitete <strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong> ein Jahr<br />
im Hotelgewerbe im Schwarzwald. Am 17. November<br />
1960 schloss sie mit Ludwig <strong>Segl</strong> aus Schönanger<br />
den Bund der Ehe.<br />
1970 übernahmen Ludwig und <strong>Therese</strong> in Schönanger<br />
die elterliche Landwirtschaft. Mit der Geburt<br />
ihrer Kinder Evi, Manuela, Irmgard und Ludwig und<br />
dem Betrieb der Landwirtschaft wartete auf <strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong><br />
viel Arbeit. Sie lebte ganz für ihre Familie, schaffte<br />
und mühte sich ab. 1974 bauten sich die beiden ein<br />
Eigenheim für ihre Familie. So vergingen die Jahre<br />
bis zum Tod ihres Gatten am 11. Mai 2001 nach<br />
schwerer Krankheit.<br />
Nun aber brachten die Enkelkinder Ludwig, Michael,<br />
Andreas, Julian und Jasmin Leben und Freude in den<br />
Alltag der Großmutter.<br />
Vor einigen Wochen sagte sie mir enttäuscht und<br />
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kam die schwere Krankheit, die nicht mehr von mir<br />
������� ������� ��� ���� ����� ��� ���� ���� ��� �ovember<br />
2007 befiel sie eine arge tückische Krankheit. Eine<br />
Operation im Klinikum Passau sollte Abhilfe bringen.<br />
Es war aber nur ein Aufschub. Die Krankheit<br />
kam 2009 akut wieder. Grafenau und Freyung mit<br />
ihren Krankenhäusern waren zuletzt Orte ihres aussichtslosen<br />
Leidens. Am Samstag, den 21. November<br />
2009, 12 Uhr mittags, erlöste <strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong> der Tod im<br />
Krankenhaus Freyung von ihrer qualvollen Krankheit.<br />
<strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong> war eine gütige <strong>Frau</strong>, Mutter. Gerne kamen<br />
die Töchter mit ihren Familien und Kindern nach<br />
Schönanger und pflegten meist an Sonntagen den<br />
Kontakt zu ihrer Mutter und Großmutter. Hilfsbereit<br />
war sie, da für alle, die sie brauchten. Als Mitglied im<br />
<strong>Frau</strong>enbund, VdK und Altenclub war sie gerne gesehener<br />
Gast bei Zusammenkünften und Aktionen.<br />
Koishüttler Gemeindeblatt<br />
62<br />
Neben ihrer Familie sorgte sich <strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong> um die<br />
benachbarte Kapelle in Schönanger als treue gewissenhafte<br />
Mesnerin über drei Jahrzehnte lang. Die<br />
Kapelle St. Josef gehörte zu ihrem Hausstand.<br />
Pflichtbewusst und verantwortungsvoll pflegte sie<br />
den Raum und Umgriff der Kapelle, bereitete für die<br />
monatlichen Gottesdienste vor und kümmerte sich<br />
um Blumen, Kerzen, Kirchenwäsche und nahm von<br />
den Dorfbewohnern Messanliegen und Ewiglicht-<br />
Spenden entgegen, die sie an mich weiterreichte.<br />
Mit <strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong> war stets gute Zusammenarbeit möglich<br />
und bestes gegenseitiges Einvernehmen. Als<br />
Pfarrer darf ich ihr namens der Dorfbewohner von<br />
Schönanger und der Pfarrgemeinde <strong>Neuschönau</strong> ein<br />
���������������������������������agen. Möge der Herr<br />
ihr vergelten, was wir Menschen nicht danken und<br />
lohnen können!<br />
Wenn ein Kind das Sprechen erlernt, dann will es für<br />
alles nicht nur eine Antwort sondern auch eine hin-<br />
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abends so früh zu Bett gehen? Warum darf ich nur<br />
bei Grün über die Straße? Warum kann die Oma<br />
nicht mehr laufen wie früher����������������������<br />
solche Fragen mit dem Hinweis ab, dass sei nun einmal<br />
das kindliche Fragealter. Auch wir Erwachsene<br />
haben viele Fragen auf die wir eine Antwort erwarten.<br />
Das Fragen und Hinterfragen begleitet unser<br />
ganzes Leben. Je älter wir werden, umso bedrängender<br />
werden unsere Fragen: Warum gibt es Krankheit,<br />
Siechtum und Leid? Was habe ich vom Leben gehabt?<br />
Eine Frage durchzieht das gesamte Leben:<br />
Warum müssen wir sterben? Warum lässt sich gegen<br />
das Sterben nichts unternehmen? Warum ist gegen<br />
den Tod kein Kraut gewachsen? Viele Menschen<br />
wollen es nicht wahrhaben, dass der Tod ihr ständiger<br />
Begleiter ist. Sie las���� ���� ������� ��������� ���� ����<br />
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Aus dem Glauben heraus versuchen wir Christen<br />
unsere Lebenssituation, unsere Todverfallenheit, in<br />
der Perspektive des Osterlichtes aufzuhellen; denn<br />
das Osterlicht verändert unser Leben grundlegend: Es<br />
bietet jene Auskunft, die alles Leid vorläufig sein<br />
lässt und den Tod zum Durchgang machte. Das Osterlicht<br />
zeigt auf, dass wir als Christen nicht in Bangigkeit<br />
und mit Zweifeln auf Gottes neue Schöpfung<br />
warten brauchen. Viel mehr dürfen wir in Hoffnung<br />
auf das neue ewige Leben zugehen.<br />
Dieses Osterlicht erlischt beim Sterben nicht. Dieses<br />
Osterlicht sprechen im vertrauten Gebet an, wenn wir<br />
jetzt <strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong> der Barmherzigkeit Gottes empfehlen:<br />
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Was ist nun die Alternative zum Tod, zum Sterben?<br />
Das ist einzig und allein der Auferstandene. Gott hat<br />
seinen Sohn nicht im Tod belassen. Und er wird auch<br />
<strong>Frau</strong> <strong>Segl</strong> zusammen mit seinem Sohn zur Herrlich-