MuM 1_2022
Hypnose - hilfreich in der Zahnmeidizn
Hypnose - hilfreich in der Zahnmeidizn
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Mensch & Mund
Hypnose hat zahlreiche
Vorteile
Die Hypnose kann dabei je nach Fall
differenziert unterstützend wirken. Bei
Patient*innen mit einer leichten Zahnbehandlungsangst
ohne weiteren psychologischen
Behandlungsbedarf kann
die Hypnose als alleinige Maßnahme
ausreichen. Durch immer wiederkehrende
Erfolgserlebnisse und Lerneffekte
des Unterbewusstseins kann es schließlich
sogar zu einem nachhaltigen Angstabbau
kommen.
Hypnose verändert die Schmerzwahrnehmung
des Gehirns. Trotzdem ist
zusätzlich meistens ein lokales Betäubungsmittel
angezeigt. Aber die Dosis
kann deutlich verringert werden. Das ist
besonders für Behandlungen während
der Schwangerschaft wichtig – ebenso
wie bei Patient*innen mit einer Lokalanästhesie-Unverträglichkeit.
Vor, während und nach
der Hypnose
Vor der ersten Hypnosesitzung sollte ein
ausführliches Beratungsgespräch stattfinden,
um Sinn, Ablauf und Ziel der
Hypnose zu klären.
Dabei sind typische Befürchtungen
auszuräumen – zu weit verbreitet sind
Befürchtungen wie Erinnerungsverlust
oder Willenlosigkeit. Es geht um Entspannung,
keineswegs um Kontrollverlust.
Das lässt sich in einem Selbstversuch
ausprobieren, und zwar einfach
so, ohne Behandlung. Die kommt erst
später.
Beim nächsten Termin,
dem eigentlichen
zahnmedizinischen
Eingriff, wird der gewünschte
Trancezu-
stand herbeigeführt, am
besten begleitet von Entspannungsmusik
und der
ruhigen Stimme des Hyp-
notiseurs.
Durch schöne Bilder und
die Suggestion einer angenehmen
Schläfrigkeit
verlangsamen sich Atmung
und Puls. Nach der Einleitungsphase
beginnt die zahnärztliche
Behandlung, die der
Kontraindikationen
Wie bei allen Verfahren sind auch
bei der Hypnose Kontraindikationen
zu beachten. Patient*innen, die Psychopharmaka
nehmen, sollten keine
Hypnose erfahren, da sowohl die
Medikation als auch die Trance auf
ähnliche Gehirnareale Einfluss nehmen
können, was zu gegenseitigen
negativen Einflüssen führen könnte.
Zu unerwünschten Nebenwirkun-
Patient wie aus der Ferne wahrnimmt.
Die feste Verankerung im so genannten
Entspannungsort mindert oder eliminiert
die Schmerz-
wahrnehmung.
Ist die Behandlung
für diese
Sitzung abgeschlossen,
nimmt die
Zahnärzt*in
die Suggestionen
zurück bis
in den Wachzustand.
Auch nach
der Hypnose bleibt
ein Gefühl der
Entspannung, ver-
bunden mit einem
guten Gefühl beim
Erinnern der Behandlung.
gen könnte es auch bei Patient*innen
mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems
oder bestimmten psychischen
Erkrankungen kommen.
Und wer schon mal eine Psychotherapie
durchlaufen hat, sollte gar keine
zahnärztliche Hypnose bekommen
– die Reaktionen sind nicht vorherzusehen.
Herausgeber Mensch & Mund
Internationale Gesellschaft für
Ganzheitliche ZahnMedizin e.V.
Kompetenz-Netzwerk für Orale Medizin
Herausgeber & Verlag:
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Ganzheitliche ZahnMedizin e.V.
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4 Mensch und Mund · 10. Jahrgang 1/2022