Kunstbulletin April 2022

Distanz hindere, «wir hören alle Stimmen, debattieren soziale und andere Fragen».
Am Ende müsse es aber zu einer konstruktiven Mitwirkung am Gesamtgebilde ZHdK
kommen, Dagegen-Sein allein reiche nicht.
Raus aus der Komfortzone
Sind die einzelnen Departements der ZHdK transdisziplinär ausgestaltet, so hapere
es, bestätigt Andreas Vogel, Direktor des Departements für Kulturanalysen und Vermittlung,
noch an Cross-overs: «Obwohl wir in diesem grossen Haus leicht miteinander
kommunizieren könnten, gelingt das nicht immer mit Leichtigkeit.» Das Toni-Areal hat
37 verschiedene Standorte zusammengefasst. Die Codes der Künste sollen jetzt kompatibel
werden. Das Studienmodell Major – Minor ermöglicht ab 2023 beispielsweise
Bachelor-Studierenden mit Major Fine Arts aus den Disziplinen Art Education, Design,
Film, Musik, Tanz, Theater und Transdisziplinarität einen Minor zu wählen. Danach, so
die Hoffnung, gibt es deutlich weniger Berührungsängste für die jeweiligen Berufsfelder.
Kritische Stimmen monieren: Man setze auf Individualisierung und Multikompetenzen,
auf den starken Einzelnen, der die Gesellschaft immer tiefer entsolidarisiere.
«Als ich nach Zürich kam», sagt hingegen Otto Szabo, der gerade sein Master-Diplom
vorbereitet, «war das ein Schock. Ich hatte bereits einen akademischen Abschluss in
Ungarn, kam aus meiner vertrauten Kunstblase in die sehr offene Zürcher Umgebung.»
Darin habe er sich gerade dank Solidarität gut eingefunden.
Toni-Areal von der Pfingstweidstrasse aus. Foto: Regula Bearth/ZHdK
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