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der speichel - Hanfjournal

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Claudias kleine Welt<br />

Herbertingen am Nil<br />

Hans Söllner trifft es am besten: Wäre die Geschichte <strong>der</strong><br />

Menschheit nur ein bisserl an<strong>der</strong>s verlaufen, dann . . . “wäre<br />

die Isar jetzt <strong>der</strong> Nil – und i hätt sakrisch Hunger und koa<br />

Mensch tat ma was gebn“. Es gäbe weiße Austausch-<br />

Medizinfrauen in Afrika anstatt schwarzer Austauschpriester<br />

in Bayern, wir würden in einer Demokratie leben und Hanf<br />

wäre Nahrung, Kleidung und Medizin so wie schon die letzten<br />

8.000 Jahre bis zum Amtsantritt eines ehemaligen<br />

amerikanischen Austausch-Senators in Deutschland bei den<br />

Vereinten Nationen. Doch die Vergangenheit ist nun mal das<br />

Produkt des Verdauungsorgans, das die Gegenwart zu dem<br />

macht was sie ist – was bisher wenig für uns spricht son<strong>der</strong>n<br />

im Gegenteil unsere Ähnlichkeit mit dem Virus nur noch<br />

unterstreicht – deshalb wird die Messe in Herbertingen auch<br />

von einem Vertreter des schwarzen Kontinents gelesen, wir<br />

leben in einer Ökonokratie und Hanf muss sich, wie an<strong>der</strong>e<br />

jahrtausende alte Traditionen (Ayurveda, Akupunktur,<br />

Kräuterkunde) den voller Überheblichkeit geschwungenen<br />

Stempel „alternativ“ aufdrücken lassen. So wun<strong>der</strong>t es etwa<br />

niemanden, dass bezüglich <strong>der</strong> medizinischen Verwendung<br />

von Hanf nicht auf die durch seine lange Tradition bestehenden<br />

umfangreichen schriftlichen Quellen zurückgegriffen wird, als<br />

ob die Erfahrung unserer Vorfahren einfach nichts Wert wäre.<br />

Die Schulmedizin will uns glauben machen, eine Substanz<br />

könne erst dann seine volle Wirkung entfalten, hätte sie die<br />

komplette allopathische Maschinerie von Reagenzgläsern<br />

durchlaufen und wäre in alle Einzelatome analysiert plus als<br />

Formel notiert worden, um dann schlussendlich „neu und<br />

verbessert“, soll heißen zerpflückt und isoliert, in Form von<br />

Tablette o<strong>der</strong> Mundspray erst mal unzähligen Versuchstieren<br />

völlig sinnloserweise das Leben zur Hölle zu machen und<br />

anschließend um teures Geld das in die Körper <strong>der</strong> Menschen<br />

zu bringen, was die mit einfacheren Mitteln, gesün<strong>der</strong> und<br />

umweltfreundlicher, ohne Blisterverpackung, Beipackzettel<br />

und Überkarton und obendrein noch verträglicher haben<br />

könnten.<br />

Aber nicht nur die Doktoren, nein auch die Professoren sind<br />

<strong>der</strong>art abgebrüht, wenn es darum geht, einen äußeren<br />

Sündenbock zu finden um das System von innen her zu<br />

stabilisieren. Wenn, wie in Österreich beim Squash geschehen,<br />

den SportlerInnen Titel aufgrund von THC-positiven<br />

Testergebnissen aberkannt werden o<strong>der</strong>, wie in England, laut<br />

darüber nachgedacht wird, Drogentests an den Schulen<br />

einzuführen (Frage: Wie lange wird Bush eigentlich noch in<br />

den Arsch gekrochen?), so folgt <strong>der</strong> daraus erwachsende<br />

Zustand wie alles auf diesem Planeten den Gesetzen <strong>der</strong> Physik:<br />

Die Freiheit des Einzelnen wird geringer, <strong>der</strong> Körper kühlt ab,<br />

die einzelnen Teilchen bewegen sich weniger, es wird enger,<br />

ungemütlicher und steifer. Die „Gemeinschaft freier Bürger“,<br />

ein Wi<strong>der</strong>spruch nicht nur für Sprachwissenschaftler. Die<br />

Message ist klar: Wer die Spielregeln des Systems im Privatleben<br />

nicht befolgt, darf es in seinem/ihrem Beruf ebenso wenig<br />

beziehungsweise schon gar keinen erlernen.<br />

Das Spiel mit den Zukunftsängsten von Eltern und Jugendlichen<br />

(„Wennst nix Gscheites lernst, wird nix aus dir“) ist wohl eine<br />

<strong>der</strong> perfidesten Arten des Systems, sich selber sein Fortbestehen<br />

zu sichern. „Der Spiegel“ quält uns seitenweise mit den<br />

Fallbeispielen Jugendlicher, die morgens auf dem Weg zur<br />

Schule eine Bong-Pause einlegen, um den Tag zu überstehen.<br />

Immer und immer wie<strong>der</strong> wird das Mantra <strong>der</strong> schlimmen<br />

Droge Hanf wie<strong>der</strong>holt, und es verwun<strong>der</strong>t doch sehr, dass<br />

man wirklich an so einem Artikel arbeiten kann, ohne sich<br />

jemals zu fragen, warum die Schüler es denn überhaupt nötig<br />

haben sich so wegzustellen. Motto: Wären die Städte lebenswert,<br />

müsste man nicht am Wochenende raus ins Grüne, son<strong>der</strong>n<br />

könnte einfach zu Hause bleiben. Wäre <strong>der</strong> Unterricht<br />

interessant und aktiv anstatt lehrplanerfüllend und frontal,<br />

würden Menschen gerne lernen und möglicherweise vielleicht<br />

auch noch kreativ und produktiv – Hilfe!<br />

Mit dem selben Trick wie die Schulen arbeiten die<br />

Verkehrskontrollen: Führerschein weg, Prestige dahin, Status<br />

futsch und oft genug auch wirklich existenzielle Probleme,<br />

falls das Gefährt obligatorisch für den Verdienst des<br />

Lebensunterhaltes. Entwe<strong>der</strong> du bist drin o<strong>der</strong> du bist draußen.<br />

Dieses „draußen sein“ flößt den meisten eine Heidenangst ein,<br />

wird es doch mit Hunger, Elend und Abschaum in Verbindung<br />

gebracht. Und das in einem System, welches sich seinen eigenen<br />

Regeln folgend laufend Lügen straft. Koksende und/o<strong>der</strong><br />

saufende Politiker, welche natürlich die Prohibition befürworten,<br />

sonst wäre ihr Verhalten ja nicht mehr Privileg. Menschen, die<br />

„nix Gscheites glernt haben“, in Wort, Bild o<strong>der</strong> Ton das System<br />

kritisieren, deshalb von denen als Stars verehrt werden, die<br />

schon wollen täten, aber sich nicht dürfen trauen, wodurch<br />

erstere irre Kohle scheffeln und so quasi schon wie<strong>der</strong> vom<br />

System zwangsinkorporiert werden. Einige, aktuelles Beispiel<br />

Marlon Brando mit seinem Einsatz für die Native Americans<br />

in ihrem Kampf um Menschenwürde, suchen und finden ein<br />

Zivilcourageventil, um die heiße Luft <strong>der</strong> Popularität zu<br />

kanalisieren, an<strong>der</strong>e nicht und werden aufgeblasen wie ein<br />

Heißluftballon – und das System macht’s ihnen leicht. Denn<br />

was sind das für Prioritäten, wenn Schauspieler dafür, dass sie<br />

Illusion bieten, Millionen kassieren, und Bauern, die mit ihrer<br />

Ernte unser Überleben garantieren, um das eigene kämpfen<br />

müssen? Was ist das für eine Zeit, in <strong>der</strong> „Der Spiegel“ schon<br />

so zerkratzt und verbeult ist, dass er nur mehr eine kauzige<br />

und schlechtestrecherchierte Fratze <strong>der</strong> Wirklichkeit<br />

zurückwirft? Wie können Menschen glauben, dass Pflanzen<br />

böse, Schiffe unsinkbar und Bücher heilig sein können? Warum<br />

immer alle fernsehen, obwohl es doch dick macht (danke,<br />

Inga)? Es sei nochmals Hans Söllner zitiert: „Wenn mehr von<br />

unsere Alten was rauchen würden, gäb´s weniger<br />

verhaltensgestörte Kin<strong>der</strong>.“ Vielleicht sollte <strong>der</strong> Spiegel beim<br />

nächsten Artikel über Hanf doch Experten ranlassen . . .<br />

Claudia Grehslehner<br />

Das Eckthema<br />

Drug Wars Episode I<br />

Doch schon war es zu<br />

spät. DarThomasius<br />

und seine Truppe<br />

griffen an und . . . oh<br />

nein . . . das kann doch<br />

nicht sein . . . Badman<br />

wurde tödlich verletzt!<br />

news<br />

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