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geht los! das Magazin für Berufsstarter*Innen im Norden - I 2022

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So <strong>geht</strong>'s als<br />

Der Beruf des Fischwirts (m/w/d) <strong>im</strong> Fachbereich<br />

Küsten- und Kleine Hochseefischerei ist<br />

so abwechslungsreich wie nur wenige andere.<br />

Nichts <strong>für</strong> Landratten<br />

ARBEIT AUF DEM MEER<br />

Damit wir in den Genuss von frischem Fisch kommen, fahren täglich hunderte Schiffe und kleinere Boote<br />

raus auf die norddeutschen Meere. Einen Überblick über ihre Arbeit verschaffen uns zwei Akteure der Küsten- und<br />

Kleinen Hochseefischerei.<br />

Dorsch, Hering, Wittling, Sprotten und Plattfische – <strong>das</strong> sind die Hauptzielfischarten,<br />

die in Nord- und Ostsee von der Küsten- und Kleinen<br />

Hochseefischerei an Land gebracht werden. Rund 970 Fischer:innen<br />

<strong>im</strong> Haupt- und Nebenerwerb üben diesen Beruf auf über 580 Fischkuttern<br />

und offenen Booten <strong>im</strong> <strong>Norden</strong> aus. Laut Bundesanstalt <strong>für</strong><br />

Landwirtschaft und Ernährung (BLE) landeten in 2020 über 181.000<br />

Tonnen (Anlandegewicht) Fisch an – <strong>das</strong> sind 6,5 Prozent weniger als<br />

<strong>im</strong> Vergleich zu 2019. Die deutsche Fischerei erlöste damit rund 182<br />

Millionen Euro. Blauer Wittling, Hering, Makrele, Sprotte und Pilchard-<br />

Sardine zählen dabei zu den Top 5 der meistgelandeten Fischarten.<br />

KEIN BERUF, SONDERN EINE BERUFUNG<br />

Frank Eli ist Ausbildungsberater der Fachrichtung Küstenfischerei und<br />

Kleine Hochseefischerei sowie Lehrkraft an der Fischereischule in<br />

Rendsburg. Für ihn steht außer Frage, <strong>das</strong>s dies kein Beruf, sondern<br />

eine Berufung ist. Kernzeiten gibt es an vielen Arbeitstagen nicht. „Man<br />

muss mit Leib und Seele dabei sein und <strong>für</strong> die Arbeit brennen“, sagt Eli.<br />

Überstunden können vorkommen, denn wenn die Arbeit anfällt, müsse<br />

sie erledigt werden, ergänzt der Ausbildungsberater. Das kann er aus<br />

seiner über 20-jährigen Arbeitserfahrung mit Fug und Recht behaupten.<br />

Er selbst hat eine Ausbildung in der Teichwirtschaft absolviert, bevor er<br />

20 Jahre auf den Plöner Seen als Fluss- und Seenfischer arbeitete.<br />

Weil sich mit dem Beginn der Pandemie die Auftragslage verschlechterte,<br />

entsch<strong>los</strong>s sich Eli an der Fischereischule in Rendsburg zu lehren<br />

und sein Fachwissen an die nächste Generation Auszubildende weiterzugeben.<br />

Diese müssen nicht nur auf See tüchtig mit anpacken können,<br />

sondern auch <strong>im</strong> Schulbetrieb zeigen, was sie gelernt haben. So gehört<br />

die Maschinen- und Netzkunde ebenso dazu wie eine schriftliche Leistungsüberprüfung<br />

in fachspezifischer Biologie.<br />

Fotos: daniele russo/iStock/Getty Images Plus; piola666/Getty Images<br />

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