Sektionsheft DAV Dortmund 2022
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Bergtouren
Die Steinbocktour – von Hütte zu
Hütte in den Allgäuer Alpen
Während die Bergtouren in der Vergangenheit im Wesentlichen aus den Prämissen bestanden:
Haben wir ein schönes Revier? Ist die Tour gut geplant? Passen die Anforderungen der Tour zu
den Teilnehmern? Bekommen wir genügend Quartier? Kam in diesem Jahr ein weiteres Moment
dazu: Lässt es die Infektionslage zu? Sind die Hygieneanforderungen einzuhalten?
Wir hatten Glück, alles passte zusammen.
Startpunkt war Oberstdorf, genauer gesagt Rubi, dort trafen wir
uns im August zum Kennenlernen. Bei einem Eingeh-Spaziergang
besprachen wir letzte Fragen und konnten ein gemeinsames
Abendessen im Biergarten genießen. Tags darauf trafen wir
uns am Busbahnhof in Oberstdorf und fuhren gemeinsam zum
Start der Tour an der Walmendinger Hornbahn. Bei bestem Wetter
nahmen wir zunächst diese „Aufstiegshilfe“ und dann den
geplanten Steig unter unsere Sohlen. Während anfangs noch
der ein oder andere „rucksacklose“ Wanderer unterwegs war,
wurde es dann schnell alpiner und damit auch einsamer, aber
auch schweißtreibender. Unser erstes Ziel war die Fiderepasshütte.
Bei Ankunft war die Hütte gut besucht und wir stellten
uns schon die Frage, wie geht dass hier mit der Abstandshaltung
im Lager? Die Lösung: Der Hüttenwirt gab uns das nagelneue
Winterquartier. Ein Häuschen außerhalb der eigentlichen
Hütte, mit großen Scheiben und freiem Blick auf den Sternenhimmel
und wenn wir gewollt hätten, mit Ofenheizung. Eine
Traumnacht.
Am nächsten Tag sind wir früh raus mit Kurs auf die Mindelheimer
Hütte, unterwegs nahmen wir das Kemptener Köpfle und
das Walser Geißhorn mit. Diese Hütte ist auch vom Tal aus gut
zu erreichen und dementsprechend gut besucht. Das Essen war
wieder sehr gut, schließlich ist Jochen ein gebürtiger „Ruhri“.
Widerstand aufgegeben. Ein Wiederaufstieg zum Waltenberger
Haus strichen wir und schlugen uns zum Mountain Hostel nach
Spielmannsau durch. Ein charmantes altes Haus. Aufgrund des
Wetters waren dort alle Lager frei.Am nächsten Tag war der Regen
vorbei und das Gewitter durchgezogen. Im Laufe des Tages
sollte sich auch der Nebel lichten und wir wagten noch einen
Aufstieg zur Kemptener Hütte. Dort angekommen sahen wir
auch, warum es keine Übernachtungsmöglichkeiten gab. Der
geplante Umbau war arg ins Stocken geraten. Nur kleine Gastronomie,
provisorische Sanitäranlagen und keine Übernachtungsmöglichkeiten.
Im Abstieg rissen die Wolken teilweise auf
und ließen Sonnenstrahlen zu uns durch. Zur Belohnung gab es
fantastische Fotos. Nach einer weiteren Nacht im Hostel traten
wir den Rückweg nach Oberstdorf an. Auf den letzten Metern
kam dann auch die Sonne vollkommen durch und trocknete
uns und unsere Kleidung. Die Blicke der entgegenkommenden
Wanderer aus Oberstdorf sagten uns, dass das wohl auch bitter
nötig war. Am Bahnhof in Oberstdorf trennten sich unsere Wege
für die Heimfahrt oder weitere Unternehmungen.Fazit: Es war
schön, spannend, lustig, abwechslungsreich. Auf Wiedersehen
in 2022 zu Teil 2: Heilbroner Höhenweg mit Biberkopf (2599
m), Hohes Licht (2651 m), Bockkarkopf (2609 m), Mädelegabel
(2645 m), Hochvogel (2592 m) und Laufbacher Eckweg.
Peter
Aktivitäten & Gruppen
Tag drei führte uns über den südlichsten Punkt Deutschlands
zur Rappenseehütte. Unterwegs hatten wir auch erste Berührungspunkte
mit Stiften, Seilen, Trittstufen und Leitern. Teile des
Weges führten über ehemalige „Schmuggler“-Pfade und wie so
üblich aus der damaligen Zeit, auch an teilweise spannenden
Tiefblicken vorbei. Die größte Hütte des Alpenvereins empfing
uns erstaunlich ruhig, weil wenig belegt. Der Grund wurde uns
später klar: Ein Tiefdruckgebiet hatte sich angekündigt.Das war
uns in diesem Moment aber völlig Wurst, denn die hervorragenden
Duschen wurden sofort von uns in Beschlag genommen.
Herrlich!
In der Nacht brach es dann über uns herein. Unwetter vom
„Feinsten“. Am Morgen darauf war es zwar vorbei, aber die Sichtwar
bei Null und außerdem Gewitterwarnung. Leider mussten
wir die geplante Königsetappe des Heilbronner Weges auslassen
und sind über die Enzianhütte (getröstet hat uns dort der
fantastische Kuchen) nach Einödsbach abgestiegen. Wobei die
Warnung vor Altschneeresten sehr ernst zu nehmen ist, da sich
bei der Steilheit des Geländes gerade im Bereich des Rappenbachs
nicht nur Altschneefelder befinden sondern ausgewachsene
Schneebretter abgegangen sind. Bis Einödsbach begleitete
uns starker Regen und GoreTex und Co hatten komplett ihren
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