Elbufer Rundschau: Historische Wassermühle in Katemin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ausgabe 5 - Frühl<strong>in</strong>g 2022<br />
regional | unabhängig | neugierig<br />
Ersche<strong>in</strong>t viermal im Jahr<br />
<strong>Historische</strong> <strong>Wassermühle</strong> <strong>in</strong> Katem<strong>in</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Hitzacker Tießau | Tiesmesland | Bahrendorf | Wietzetze | Drethem | Glienitz | Schutschur | Kle<strong>in</strong> Kühren | Neu Darchau | Katem<strong>in</strong> | Quarstedt | Darzau | Sammatz | Walmsburg Bleckede<br />
Amt Neuhaus Konau | Popelau | Darchau | Groß Kühren | Vockfey | Auslegestellen: Neuhaus, Alt Garge, Tosterglope, Ventschau, Dahlenburg, Marienau ... Lüneburg...<br />
SCHULE<br />
KiJuZiZe<br />
KINDERGARTEN<br />
JUGENDZENTRUM<br />
SENIOREN<br />
KLOOGSCHIETER<br />
Spielzeug-Tipps<br />
KIRCHE<br />
Veranstaltungen<br />
FEUERWEHR<br />
Ehrungen<br />
K<strong>in</strong>der- und<br />
Jugendarbeit<br />
ELBE JEETZEL KLINIK<br />
Patientenberatung<br />
ELBUFER BACKBORD<br />
Neu Darchau<br />
Katem<strong>in</strong><br />
Walmsburg<br />
Alt Garge<br />
Marienau<br />
Sammatz<br />
ELBUFER STEUERBORD<br />
Obstbaum-Alleen<br />
Konauer Deichkäse<br />
KULTUR&FREIZEIT<br />
Veranstaltungen<br />
Musikwoche Hitzacker<br />
Wunde.r.punkt Hafen<br />
UMWELT&TECHNIK<br />
Amphibienwissen<br />
HEFTMITTE:<br />
elbDORFaktiv e.V.
Feuer der Liebe<br />
E<strong>in</strong> Feuer<br />
es brennt <strong>in</strong> mir<br />
brennt<br />
brennt<br />
brennt<br />
lodernd brennt es<br />
kraftvoll und leidenschaftlich<br />
es brennt für Freiheit und Liebe<br />
und immer wieder<br />
brennt es <strong>in</strong> mir<br />
unaufhörlich<br />
für Freiheit und Liebe<br />
Zivilisation<br />
hat ke<strong>in</strong>e Macht<br />
zu löschen<br />
was brennt<br />
das ewige Feuer der Liebe<br />
(Odette El Ibiary, Kle<strong>in</strong> Kühren)
Inhalt<br />
Regional * Unabhängig * Neugierig<br />
Unser Leitbild spiegelt sich <strong>in</strong> den Worten.<br />
REGIONAL!<br />
Wir s<strong>in</strong>d regional. Wir leben hier. Die e<strong>in</strong>en mit gewachsenen<br />
Wurzeln, die anderen mit selbst gewählten. Wir leben gern hier.<br />
Daher geben wir unseren Themen im Schwerpunkt den regionalen<br />
Bezug. So vielfältig, so bunt und so <strong>in</strong>teressant, wie unser<br />
aller Leben hier.<br />
UNABHÄNGIG!<br />
Das Team der Redaktion steht ke<strong>in</strong>er politischen oder religiösen<br />
Überzeugung nahe. Und so ist auch unser Magaz<strong>in</strong> offen für<br />
alle Strömungen mit freiheitlichen und demokratischen Grundidealen.<br />
Wir arbeiten unabhängig und überparteilich, räumen<br />
Platz e<strong>in</strong> für Gedanken und Geschichten und geben Autoren<br />
mit unterschiedlichsten, auch politischen E<strong>in</strong>stellungen e<strong>in</strong>e<br />
Plattform, ohne dass diese unbed<strong>in</strong>gt die Überzeugungen der<br />
Redaktion widerspiegeln.<br />
Genau damit möchten wir die Offenheit und Vielfalt spiegeln,<br />
die wir hier bei uns im Alltag leben und lieben.<br />
NEUGIERIG!<br />
War es nicht die unbeschwerte Neugier, die uns als K<strong>in</strong>dern oft<br />
unbekannte Türen geöffnet hat? Die uns <strong>in</strong> bis dah<strong>in</strong> verschlossene<br />
Welten e<strong>in</strong>tauchen ließ und uns zu dem gemacht hat, was<br />
wir heute s<strong>in</strong>d. Die uns Freude, Achtung, Mut und Demut gelehrt<br />
hat. Das alles möchten wir auch mit diesem Magaz<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />
unseren oft so vernünftigen und rationalen Alltag h<strong>in</strong>überretten<br />
und mit Ihnen teilen.<br />
Wir möchten im besten S<strong>in</strong>ne neugierig bleiben, ohne aufdr<strong>in</strong>glich<br />
zu se<strong>in</strong>. Und wir möchten Sie anstecken und auffordern,<br />
diese Neugier mitzuleben. Neugier auf Neues, auf Mitmenschen,<br />
auf all das, was uns hier umgibt. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Ihnen allen <strong>in</strong> und für unsere <strong>Elbufer</strong>-Region: Senden Sie uns<br />
H<strong>in</strong>weise, Ihre Geschichte, Ihre Wünsche, beteiligen Sie sich an<br />
der positiven <strong>in</strong>haltlichen Gestaltung des Magaz<strong>in</strong>s.<br />
(Impressum: siehe h<strong>in</strong>ten)<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
mit dieser Frühl<strong>in</strong>gsausgabe der <strong>Elbufer</strong>-<br />
<strong>Rundschau</strong> starten wir <strong>in</strong> das zweite Ersche<strong>in</strong>ungsjahr.<br />
Wir haben für Sie wieder e<strong>in</strong>en bunten Strauß<br />
an Informationen und Geschichten aus der Region zusammengestellt.<br />
Zum e<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>den sich viele unterschiedliche Term<strong>in</strong>e<br />
für tolle Veranstaltungen und geplante Feste, zum anderen gibt<br />
es aber auch Rückblicke auf e<strong>in</strong>e immer wieder wechselhafte<br />
Vergangenheit. So würdigt der Aufsatz über das ehemalige<br />
HEW-Werk <strong>in</strong> Alt Garge die jahrzehntelang hohe Bedeutung für<br />
viele Menschen <strong>in</strong> unseren Dörfern.<br />
Besonders freuen wir uns aber, dass wir pünktlich zum 700jährigen<br />
Bestehen des heutigen Ortsteils Katem<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Bericht<br />
über die ebenso lang dokumentierte, historische <strong>Wassermühle</strong><br />
– e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>od der Mühlengeschichte – veröffentlichen können.<br />
Bleiben Sie guten Mutes!<br />
Sonja Reichmann und das Redaktions-Team Helmut und Irmgard Hoffmann<br />
Im Internet s<strong>in</strong>d alle<br />
Ausgaben der "<strong>Elbufer</strong><br />
<strong>Rundschau</strong>" onl<strong>in</strong>e.<br />
E<strong>in</strong>fach aufs Cover<br />
klicken und blättern:<br />
www.elbufer-rundschau.de<br />
Beiträge, Geschichten von früher, Anekdoten,<br />
Aktivitäten, Term<strong>in</strong>e, Insider-Tipps...<br />
Wünsche oder Beiträge gern telefonisch -<br />
oder per Post (digital oder analog)<br />
an: kontakt@elbufer-rundschau.de<br />
oder <strong>in</strong> den Briefkasten der <strong>Elbufer</strong>straße 37 <strong>in</strong> Neu Darchau.<br />
Mobil: 0171 3030255<br />
Wenn ich nicht dran gehe, habe ich anderes zu tun.<br />
Bei nächster Gelegenheit rufe ich sicher zurück.<br />
Titelthema | Aus der Geme<strong>in</strong>de Neu Darchau<br />
Aus den Orten<br />
Schule | K<strong>in</strong>dergarten | Jugendzentrum<br />
Freizeit | Kultur | Literatur<br />
Kirche<br />
<strong>Historische</strong>s<br />
Feuerwehr<br />
Natur | Umwelt und Technik<br />
elbDORFaktiv e.V.<br />
Impressum<br />
Titelbild: Urlaubsregion Wendland.Elbe: "<strong>Wassermühle</strong> entlang des Elbe-Katem<strong>in</strong>-Wegs"/Foto U2: Cous<strong>in</strong>en, aufgenommen <strong>in</strong> Schutschur, ©Reichmann<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
3
Katem<strong>in</strong><br />
Familie Daxner, fe<strong>in</strong>e Bioprodukte und die lange Geschichte e<strong>in</strong>er <strong>Wassermühle</strong><br />
Die Mühle von Katem<strong>in</strong><br />
Eher unauffällig und von der Straße kaum zu sehen ist<br />
das Geschäft, welches das Ehepaar Daxner <strong>in</strong> Katem<strong>in</strong><br />
führt und das längst mehr ist als e<strong>in</strong> Geheimtipp für<br />
Menschen, die das besondere Angebot dieses Ladens<br />
sehr zu schätzen wissen.<br />
Fährt man auf den Hof und blickt sich neugierig um,<br />
sieht man e<strong>in</strong> langgestrecktes Gebäude, das an e<strong>in</strong>en<br />
wunderschönen Mühlenteich grenzt – und das e<strong>in</strong>e<br />
alte <strong>Wassermühle</strong> beherbergt. Auf dem See ziehen<br />
Schwäne ruhig ihre Bahnen.<br />
In e<strong>in</strong>em Nebengebäude des Mühlenbetriebs haben<br />
die Inhaber den Naturkostladen und Landhandel e<strong>in</strong>gerichtet<br />
– mit e<strong>in</strong>em fe<strong>in</strong>en Bio-Angebot. Immer wieder<br />
kommen Kunden <strong>in</strong>s Staunen, wie reichhaltig die<br />
Artikelpalette auf verhältnismäßig kle<strong>in</strong>er Fläche ist.<br />
Aber es ist nicht nur das Sortiment, das „die Mühle“ so<br />
sympathisch und attraktiv macht. Die angenehme Atmosphäre<br />
wird maßgeblich geprägt von den Inhabern,<br />
dem Ehepaar Daxner. E<strong>in</strong>e natürliche, selbstverständliche<br />
Freundlichkeit und Bescheidenheit prägt nicht<br />
nur ihren Umgang mit den Stammkunden. Auch die<br />
liebevolle Fürsorglichkeit, die die Daxners mite<strong>in</strong>ander<br />
pflegen, zeigt e<strong>in</strong> großes gegenseitiges Verständnis.<br />
Genauso <strong>in</strong>teressant wie die Geschichte der Müllerfamilie<br />
Engel/Daxner ist auch die der historischen<br />
<strong>Wassermühle</strong> mit ihrer langen Vergangenheit.<br />
E<strong>in</strong>en Kilometer vor der E<strong>in</strong>mündung des Katem<strong>in</strong>er<br />
Mühlenbachs <strong>in</strong> die Elbe liegt als mühlenhistorisches<br />
Kle<strong>in</strong>od die Katem<strong>in</strong>er <strong>Wassermühle</strong>.<br />
Die Geschichte reicht weit bis <strong>in</strong>s 14. Jahrhundert<br />
zurück. Aus Dokumenten des Klosters St. Marien <strong>in</strong><br />
Scharnebeck geht hervor, dass 1366 der Edelmann<br />
Huner von Oedeme die Mühle e<strong>in</strong>em Otto von Thune<br />
verkauft. Dieser Otto von Thune schenkt 1367<br />
die Mühle dem Kloster Scharnebeck. Ihm und se<strong>in</strong>er<br />
Frau wird e<strong>in</strong>e Grablage im Kloster e<strong>in</strong>geräumt.<br />
Das damalige Kloster Scharnebeck wird 1528 aufgelöst<br />
und dessen Besitztümer <strong>in</strong> Katem<strong>in</strong> – die Mühle<br />
und zwei Höfe – fallen an die Landesherrschaft.<br />
Die Landesherrschaft wiederum überträgt die<br />
Mühle auf Erbz<strong>in</strong>s an die e<strong>in</strong>gesessenen Höfner <strong>in</strong><br />
Katem<strong>in</strong>. Zuerst s<strong>in</strong>d es fünf, dann sieben. Selbige<br />
wiederum setzen auf der Mühle gelernte Müller als<br />
Unterpächter e<strong>in</strong>.<br />
Hiervon s<strong>in</strong>d bekannt bzw. habe ich herausgefunden:<br />
Um 1600 Michell Bagunk<br />
1758–1766 Peter Gottfried Müller,<br />
1767–1772 Johann Ernst Wittenburg,<br />
1772–1788 Johann Christoph Schadt, aus Neetze,<br />
1789–1796 Johann Friedrich Meyer, e<strong>in</strong> Katem<strong>in</strong>er.<br />
Im November 1790 brennt die Mühle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nacht<br />
nieder! Danach wird sie wieder aufgebaut.<br />
Des weiteren waren die Pächter 1797–1805 Johann<br />
Christoph Herder aus Volzrade (Mecklenburg)<br />
und ab 1805 Peter Jacob Tüscher aus Platschow<br />
(Mecklenburg).<br />
Die Familie Tüscher bleibt über drei Generationen<br />
und erwirbt die Mühle schon vor 1850 als Eigentum.<br />
1895: Der letzte Tüscher, Gustav Tüscher, verkauft<br />
die Mühle an Jürgen Engel.<br />
Jürgen Engel stammte aus dem Holste<strong>in</strong>ischen und<br />
war zuvor W<strong>in</strong>dmüller <strong>in</strong> Bleckede und zuletzt Wassermüller<br />
<strong>in</strong> Darzau gewesen.<br />
1895 hatte die Katem<strong>in</strong>er <strong>Wassermühle</strong> drei 4,5 m<br />
hohe unterschlächtige böhmische Wasserräder, die<br />
e<strong>in</strong>en Roggengang, e<strong>in</strong>en Weizengang und über das<br />
dritte Rad e<strong>in</strong>e Öl-und Walkmühle antrieb. Leider<br />
ist hiervon bis heute ke<strong>in</strong>e Fotografie aufgefunden<br />
worden.<br />
Geschichtliche Anmerkungen von Wolfgang Soltau<br />
Die Geschichte dieser Mühle geht zurück<br />
bis <strong>in</strong>s Mittelalter<br />
Vor über 700 Jahren hatten uns unbekannte Menschen<br />
die großartige Idee, den sprudelnden Bach, der<br />
von den hohen Geestrücken herunter Richtung Elbe<br />
geflossen kommt, aufzustauen, um e<strong>in</strong>e <strong>Wassermühle</strong><br />
zu errichten. Anhand von Urkunden läßt sich die lange<br />
Geschichte <strong>in</strong> etwa rekonstruieren.<br />
Die frühe Geschichte der Mühle bis zum Erwerb durch<br />
Jürgen Engel im Jahre 1895 haben wir <strong>in</strong> nebenstehendem<br />
Kasten abgedruckt.<br />
Im Jahre 1895 also hat der Urgroßvater von Burghard<br />
Daxner, welcher vorher Müllermeister auf Pacht war,<br />
die <strong>Wassermühle</strong> gekauft. Das war schon e<strong>in</strong> gewaltiger<br />
Schritt für ihn. Aber etwa 10 Jahre später schon<br />
hat er die Technik der Mühle revolutioniert: Anstelle<br />
der alten riesigen Wasserräder wurde e<strong>in</strong>e Turb<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gebaut,<br />
die die Kraft des Wassers effektiver umsetzen<br />
konnte. Diese Turb<strong>in</strong>e treibt die Mühle bis heute an.<br />
42
Der Sohn des Pioniers Jürgen Engel hieß Emil Engel<br />
(der Großvater von Burghard Daxner) und hat die<br />
Mühle dann von ihm übernommen und sie später<br />
Das anstrengende Leben e<strong>in</strong>es Müllers<br />
Am 1. Januar 1978 hat Burghard Daxner offiziell den<br />
Betrieb der Mühle von se<strong>in</strong>em Vater übernommen.<br />
Auf unsere neugierigen Fragen gibt er uns e<strong>in</strong>en ersten<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die vielfältigen Aufgaben e<strong>in</strong>es Müllers:<br />
Das angelieferte Getreide muss erst e<strong>in</strong>mal gere<strong>in</strong>igt,<br />
gewogen, gelagert, evtl. geschält und bei Bedarf auch<br />
noch getrocknet werden. Die gewünschten Produkte<br />
waren Mehle, Schrot und Futtermittel. Roggen, Weizen,<br />
Hafer und Gerste wurden gemahlen und von ihm<br />
auch ausgeliefert. Der Radius der Kundschaft betrug<br />
etwa 15 km. Es kl<strong>in</strong>gt heute eher unglaublich, wenn<br />
Herr Daxner aufzählt, wie viele Bäckereien es <strong>in</strong> der<br />
Umgegend noch vor wenigen Jahrzehnten gab. Auch<br />
die Anzahl der Landwirte war sehr viel größer.<br />
„Es war immer viel zu tun. Ca. 10 Orte habe ich beliefert.<br />
Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Bleckede hatte ich drei Bäckereien, <strong>in</strong> Hitzacker<br />
ebenso viele. Ich fuhr auch nach Zernien. Die gängige<br />
Verpackung waren immer die 50-Kilo-Tüten.“<br />
In dem lebhaften Gespräch entstehen Bilder vor unserem<br />
geistigen Auge: „Zur Erntezeit standen die Bauern<br />
bei mir Schlange mit ihren Gespannen. Der Stau<br />
reichte zurück bis zur Hauptstraße. Und sehr oft haben<br />
wir bis nach Mitternacht gearbeitet.“ Der Vater von<br />
Herrn Daxner hat noch so lange geholfen, wie es ihm<br />
möglich war, und ist im Jahre 1994 gestorben.<br />
Wir hatten das besondere Glück, dass Herr Daxner uns<br />
e<strong>in</strong>e Führung durch die ganze fasz<strong>in</strong>ierende Mühlenanlage<br />
anbot. Es war überwältigend: Alles war erst<br />
e<strong>in</strong>mal viel größer als erwartet. Wir hätten nie gedacht,<br />
dass so viele wunderbar durchdachte technische<br />
Komponenten auf mehreren Etagen der Mühle für die<br />
verschiedenen Arbeiten zusammenwirken. E<strong>in</strong> Labyr<strong>in</strong>th<br />
an Wellen, Treibriemen, Zahnrädern und Transportrohren<br />
sorgt dafür, dass die vielfältigen Aufgaben<br />
von so e<strong>in</strong>er Mühle bewältigt werden können. Viele<br />
Räder der Mühle s<strong>in</strong>d bis heute noch aus Holz.<br />
Müller aus Leidenschaft<br />
Die Begeisterung des Herrn Daxner ist ansteckend,<br />
wenn er die Anlage vorführt. Man merkt schnell, wie<br />
verwurzelt er mit der Mühle ist. Jedes Teil wird liebevoll<br />
vorgeführt: „Zu Anfang: Die Getreidearten mussten<br />
gewissenhaft sortiert werden. Dafür braucht man<br />
Das alte Mühlengebäude um 1930. Müller Emil Engel mit<br />
Tochter Margarethe<br />
se<strong>in</strong>em Schwiegersohn, dem Müller Nikolaus Daxner,<br />
übertragen. Dieser war gebürtig aus Oberösterreich.<br />
Dadurch wechselte zwar der Inhabername. Aber ebenso<br />
wie se<strong>in</strong> Vater hat auch Burghard Daxner die Mühle<br />
nur unter dem Namen „<strong>Wassermühle</strong> Engel“ betrieben.<br />
e<strong>in</strong>e durchdachte Struktur und klare Unterteilungen.<br />
Manchmal wurden auf besonderen Wunsch auch kle<strong>in</strong>e<br />
Mengen mit dem Mühlste<strong>in</strong> geschrotet. Dabei wurde<br />
natürlich immer ohne Zusatzstoffe produziert.“<br />
Die mächtige Masch<strong>in</strong>erie, die e<strong>in</strong>zig mit der Kraft des<br />
Wassers angetrieben wird, machte uns ehrfürchtig.<br />
Der Höhenunterschied von damals 2,25 Meter zwischen<br />
dem Oberwasser des Teiches und dem weiteren<br />
Verlauf des kle<strong>in</strong>en Katem<strong>in</strong>er Mühlenbachs sorgte<br />
dafür, dass das Wasser mit großem Druck durch die<br />
E<strong>in</strong>laufgitter floß, unter dem Gebäude entlang lief<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
35
Alte <strong>Wassermühle</strong> Katem<strong>in</strong><br />
und über die Turb<strong>in</strong>e die großen Mühlste<strong>in</strong>e und den<br />
Walzenstuhl antrieb!<br />
Die Zeiten werden schwieriger<br />
In den 1990er Jahren merkte auch Burghard Daxner,<br />
dass bei allem Idealismus für se<strong>in</strong>e Mühle die Zeiten<br />
schwieriger wurden. „Der Ertrag der Mühle alle<strong>in</strong><br />
reichte nicht aus, um zu überleben. Deshalb haben wir<br />
den ehemaligen Stall umgebaut und den Laden im Februar<br />
1996 <strong>in</strong> Betrieb genommen.“<br />
Seit dieser Zeit betreibt das Ehepaar Daxner den Naturkostladen<br />
und Landhandel. Anfangs war vor allem<br />
se<strong>in</strong>e Frau Rodica für den Ladenverkauf zuständig. Seit<br />
ihr Mann nicht mehr mahlt, ist er ebenso wie sie im<br />
Laden engagiert. Regelmäßig gemahlen hat Burghard<br />
Daxner etwa bis zum Jahre 2005.<br />
„Von Anfang an passte die Ausrichtung auf Naturkost.<br />
Wir haben sowieso immer natürlich gewirtschaftet.<br />
Das Sortiment hat sich dann aber auch nach den Kundenwünschen<br />
ausgerichtet.“<br />
Die Zukunft der alten Mühle ist ungewiß<br />
Das Herz von Herrn Daxner schlägt aber immer noch<br />
für die alte Mühle. Bemerkenswert: Obwohl die Mühle<br />
schon seit Jahren nicht mehr mahlt, wird sie ständig von<br />
ihm gewartet und <strong>in</strong> Ordnung gehalten. Herr Daxner:<br />
„Ich könnte jederzeit wieder mahlen!“ Man merkt an<br />
se<strong>in</strong>er Euphorie, an jedem erklärenden Satz, mit wieviel<br />
Liebe er an se<strong>in</strong>er Mühle hängt! Dabei spielt natürlich<br />
auch e<strong>in</strong>e Rolle, dass er <strong>in</strong> Ehren halten will, was<br />
se<strong>in</strong>e Altvorderen mit aufgebaut haben.<br />
„Es gibt e<strong>in</strong>en Grund, weshalb die Mühle nicht mehr<br />
so arbeiten könnte wie früher. Das s<strong>in</strong>d die Biber-Staudämme<br />
im Mühlenbach. Früher wurde der Bach jedes<br />
Jahr gesäubert. Heute haben wir nicht e<strong>in</strong>mal mehr<br />
das Fließgefälle, damit sich me<strong>in</strong>e Stromerzeugung<br />
aus Wasserkraft noch lohnt.“<br />
Dann fügt er h<strong>in</strong>zu: „Wir setzen uns auch für e<strong>in</strong>e<br />
<strong>in</strong>takte Natur e<strong>in</strong>. Aber durch ihr unflexibles Verhalten<br />
verspielt die Biosphärenverwaltung immer wieder die<br />
Sympathien von betroffenen Menschen.“<br />
Schließlich fragen wir nach der Zukunftsperspektive.<br />
„Ich weiß nicht, was e<strong>in</strong>mal wird. Ich scheue die viele<br />
Arbeit nicht, solange ich die Kraft habe. Aber manchmal<br />
ist die ständige Erhaltung der Gebäude sowie der<br />
Technik e<strong>in</strong>e Belastung, auch <strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller H<strong>in</strong>sicht.“<br />
Die Vorstellung, dass diese besondere <strong>Wassermühle</strong> irgendwann<br />
e<strong>in</strong>mal vielleicht dem Verfall anheimfallen<br />
könnte, bedrückt uns daher wie e<strong>in</strong> dunkler Schatten,<br />
als wir geme<strong>in</strong>sam wieder zurück <strong>in</strong> den Laden gehen.<br />
Dort fragen wir die Daxners, woher sie eigentlich die<br />
Kraft und die Motivation nehmen, trotz des schon e<strong>in</strong>getretenen<br />
Rentenalters immer noch weiterzumachen.<br />
„Wir bekommen viel positive Resonanz von den Kunden.<br />
Wenn die glücklich und zufrieden s<strong>in</strong>d, ist das der<br />
schönste Lohn.“ Text: Hoffmann, Fotos: Daxner/privat<br />
Von 1322 bis 2022: 700 Jahre Katem<strong>in</strong>!<br />
In diesem Jahr ist Katem<strong>in</strong> vor genau 700 Jahren das<br />
erste Mal urkundlich erwähnt worden (siehe Dokument<br />
unten).<br />
So heißt es im Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig<br />
und Lüneburg, Band 1, Urkunde Nr. 370:<br />
„...Item ludolfus feacke. miles dicit quod <strong>in</strong> villa ghotem<strong>in</strong><br />
dampnum recepit <strong>in</strong> depactione equis porcis, et alijs rebus<br />
fecundum quod computauit <strong>in</strong> valore C. et. X. marcarum<br />
quod factum est per suos vasallos...“<br />
Übersetzt <strong>in</strong>s Deutsche heißt das s<strong>in</strong>ngemäß: „Der<br />
Soldat Ludolfus Faecke berichtete, dass er <strong>in</strong> dem Dorf<br />
Katem<strong>in</strong> mithilfe von Vasallen Pferde, Schwe<strong>in</strong>e und<br />
andere wertvolle D<strong>in</strong>ge im Wert von 110 Mark beschlagnahmt<br />
hat.“<br />
Urkundliche Erwähnungen gelten geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> als die<br />
amtlichen Gründungsdokumente von Siedlungen. Mit<br />
diesem schriftlichen Beweis wird die frühe Existenz<br />
von Katem<strong>in</strong> im Jahre 1322 e<strong>in</strong>deutig belegt.<br />
Die tatsächliche frühe Besiedelung von Katem<strong>in</strong> liegt<br />
aber nachweislich noch erheblich weiter zurück.<br />
Dieses bezeugen:<br />
– e<strong>in</strong> Münzfund auf e<strong>in</strong>er Katem<strong>in</strong>er Hofstelle<br />
(e<strong>in</strong> Tonkrug mit Denaren, Prägezeit um 1180 bis<br />
1190, das ist die Zeit He<strong>in</strong>rich des Löwen)<br />
– sowie e<strong>in</strong> Urnenfeld (ca. 30 Stück) zwischen 500 bis<br />
1 vor Christi, vorrömische Eisenzeit (beschrieben <strong>in</strong><br />
den Lüneburger Museumsblättern von 1912)<br />
Wolfgang Soltau<br />
6
Aus den Orten<br />
125 Jahre Schiffervere<strong>in</strong> Drethem-Glienitz-Schutschur<br />
Kreisschiffertreffen f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Neu Darchau statt<br />
Die Mitglieder des Schiffervere<strong>in</strong>s Drethem-Glienitz-<br />
Schutschur freuen sich auf e<strong>in</strong> Jubiläum: Sie feiern <strong>in</strong><br />
diesem Jahr das 125jährige Bestehen ihres Vere<strong>in</strong>s.<br />
Schiffervere<strong>in</strong>spräsident Günter Daasch: „Wir haben<br />
als erstes die Delegiertenversammlung der Kreisschiffervere<strong>in</strong>igung,<br />
die wir aus den bekannten Gründen<br />
zuletzt verschieben mussten. Normalerweise f<strong>in</strong>det<br />
diese Versammlung Mitte März statt, wir haben nun<br />
das Datum auf den 14. Mai 2022 festgelegt.“<br />
Herr Daasch erläutert: „An dieser Versammlung nehmen<br />
die Vertreter der sieben angeschlossenen Vere<strong>in</strong>e<br />
teil. Die Versammlung richtet immer der Vere<strong>in</strong> aus,<br />
der auch das Kreisschiffertreffen ausrichtet. Dieses<br />
Kreisschiffertreffen f<strong>in</strong>det nun <strong>in</strong> diesem Jahr bei uns<br />
statt, <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem 125jährigen Jubiläum.“<br />
Im Sommer gibt es e<strong>in</strong> Fest mit Umzug<br />
durch die Geme<strong>in</strong>den<br />
Die Planung für das Fest im Sommer läuft auf vollen<br />
Touren. Es soll am 27. August 2022 <strong>in</strong> Neu Darchau im<br />
Göpelhaus, der Gastwirtschaft an der Elbe, gefeiert<br />
werden.<br />
„Am Nachmittag wird es e<strong>in</strong>en Umzug mit Blasmusik<br />
durch die Geme<strong>in</strong>den von Schutschur Richtung<br />
Glienitz geben bis zum Fahnenmast. Dort wird es Ansprachen<br />
und Grußworte geben und e<strong>in</strong>e Pause, <strong>in</strong> der<br />
Erfrischungen gereicht werden. Von da ab geht es weiter<br />
Richtung Drethem. In Drethem warten dann zwei<br />
Busse und br<strong>in</strong>gen uns nach Neu Darchau.“<br />
Öffentlicher Schifferball im Festzelt<br />
Alles ist schon durchgeplant: „Nach dem Fahnene<strong>in</strong>marsch<br />
<strong>in</strong> das Festzelt werden wir vom Shanty-Chor<br />
,die Jeetzelstacker‘ unterhalten. Es wird Kaffee und Torte/Kuchen<br />
geben, auch diverse kul<strong>in</strong>arische Leckerbissen,<br />
die vom Göpelhausteam angeboten werden. Und<br />
ab 19 Uhr f<strong>in</strong>det dann e<strong>in</strong> öffentlicher Schifferball im<br />
Festzelt mit Livemusik statt“, kündigt der 1 Vositzende<br />
des Schiffervere<strong>in</strong>s, Günter Daasch, voller Vorfreude an.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
7
Aus der Geme<strong>in</strong>de Neu Darchau<br />
TERMINE<br />
Die nächsten Flohmarktterm<strong>in</strong>e<br />
Neu Darchau: Samstag und Sonntag:<br />
09. und 10. April<br />
07. und 08. Mai<br />
11. und 12. Juni<br />
09. und 10. Juli<br />
Term<strong>in</strong>e für die Abholung von Grüngut<br />
Auf der Flohmarktwiese h<strong>in</strong>ter den Glasconta<strong>in</strong>ern:<br />
23. April<br />
Term<strong>in</strong>-Ausfall: 7. Mai<br />
28. Mai<br />
18. Juni<br />
16. Juli<br />
SoVD Katem<strong>in</strong><br />
Mitgliederversammlung am 2.4. 2022, SoVD Ka-<br />
tem<strong>in</strong>, bei Heil <strong>in</strong> Ventschau, nur mit Anmeldung<br />
unter Tel. 05853 1832<br />
DRK Term<strong>in</strong>e<br />
DRK ELBUFER nächster Blutspendeterm<strong>in</strong> am<br />
28.7.2022 <strong>in</strong> der Grundschule Neu Darchau.<br />
Liebe Neu Darchauer<strong>in</strong>nen,<br />
liebe Neu Darchauer,<br />
Nach der Kommunalwahl<br />
2021 nimmt der Rat der Geme<strong>in</strong>de<br />
Neu Darchau se<strong>in</strong>e<br />
reguläre Arbeit auf. Die Ausschüsse<br />
s<strong>in</strong>d gebildet, erste<br />
Beschlüsse gefasst und vor<br />
allen D<strong>in</strong>gen der erste Haushalt<br />
ist verabschiedet worden.<br />
Damit ist die Grundlage dafür geschaffen worden,<br />
dass wichtige Investitionen auf den Weg gebracht<br />
werden können:<br />
Das Göpelhaus bedarf dr<strong>in</strong>gender Renovierungen und<br />
Investitionen, um zum Beispiel den Sanitärbereich<br />
barrierefrei zu gestalten. Auch weitere Bushaltestellen<br />
sollen barrierefrei gestaltet werden. Nachdem der Kanuverleih<br />
Albia se<strong>in</strong>en Betrieb erfolgreich aufgenommen<br />
hat und auch das Göpelhaus se<strong>in</strong>en Gästen offene<br />
Türen und vor allen D<strong>in</strong>gen leckere Speisen anbietet,<br />
will die Geme<strong>in</strong>de den touristischen Anziehungspunkt<br />
rund um den Hafen weiter gut gestalten. Auch wenn,<br />
wie <strong>in</strong> den vergangenen Jahren, wieder alle 4 Wochen<br />
der Flohmarkt zahlreiche Gäste anzieht, ist das ebenso<br />
e<strong>in</strong> Aushängeschild, wie es unsere Fähre Tanja ist.<br />
Um so wichtiger ersche<strong>in</strong>t mir der Beschluss des Geme<strong>in</strong>derates,<br />
sich mit allen Mittel gegen die derzeitigen<br />
Planungen des Landkreises Lüneburg für e<strong>in</strong>e Elbbrücke<br />
durch unsere Geme<strong>in</strong>de zu wehren. Der Rat hat ausdrücklich<br />
festgestellt, dass er sich an das Votum der Bevölkerung<br />
vom vergangenen Jahr halten will. Nur wenige<br />
Stimmen im Rat haben sich gegen diesen Beschluss<br />
gewendet, obwohl mehr als 88 Prozent der Abstimmenden<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiges Votum abgegeben haben.<br />
Hervorzuheben ist, dass der Geme<strong>in</strong>dehaushalt trotz<br />
schwieriger Zeiten weiterh<strong>in</strong> erhebliche Mittel für die<br />
Förderung unserer Vere<strong>in</strong>e vorsieht. E<strong>in</strong> ganz wichtiger<br />
Beitrag wird es se<strong>in</strong>, den Schiffervere<strong>in</strong> Drethem-Glienitz-Schutschur<br />
von 1897 e.V. bei se<strong>in</strong>em großen Jubiläum<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr zu unterstützen. Ja, tatsächlich: es<br />
gibt e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong> bei uns, der 125 Jahre alt wird. Viele<br />
Freiwillige und ehrenamtlich tätige Menschen haben<br />
diesen Vere<strong>in</strong> <strong>in</strong> so langer Zeit am Leben gehalten und<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Tradition unserer Elberegion fortgeführt.<br />
Am 27. August diesen Jahres gilt es auf jeden<br />
Fall zu feiern.<br />
Ihr<br />
Klaus-Peter Dehde,<br />
Bürgermeister der Geme<strong>in</strong>de Neu Darchau<br />
Foto ©Reichmann: Osterfeuer 2019 <strong>in</strong> Schutschur<br />
8
Geme<strong>in</strong>deverwaltung Neu Darchau<br />
Hauptstraße 15, 29490 Neu Darchau<br />
Tel.: 05853 331 | geme<strong>in</strong>deneudarchau@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montags:<br />
Mittwochs:<br />
9.00 Uhr – 12.00 Uhr<br />
16.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />
16.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />
www.neudarchau.de<br />
Unsere Hafenmeister - Ihre kompetenten Ansprechpartner:<br />
H. Kastens und M. Bruß s<strong>in</strong>d für Sie da. Mobil 0157 862 831 06<br />
Fähre Tanja<br />
Kontakt<br />
Telefon: 05853-1356<br />
Fähre: 0160-99162836<br />
Mail: faehre-tanja@gmx.de<br />
www.faehrbetrieb-tanja.de<br />
Fährzeiten<br />
Mo - Sa 05:00 Uhr - 21:00 Uhr<br />
So & Feiertage 09:00 Uhr - 21:00 Uhr<br />
& auf Anfrage<br />
Tarif der Fähre Tanja<br />
E<strong>in</strong>malige Fahrt<br />
Personen<br />
4-16 Jahre 0,50€<br />
über 16 Jahre 1,50€<br />
Fahrzeuge<br />
Kraftrad bis 80 ccm/Fahrrad 1,00€<br />
Kraftrad über 80 ccm 2,00€<br />
PKW<br />
3,00€<br />
Busse<br />
bis 15 Sitze 7,00€<br />
über 15 Sitze 11,00€<br />
PKW-Anhänger<br />
mit e<strong>in</strong>er Achse 3,50€<br />
mit zwei Achsen 4,50€<br />
Wohnwagen 4,50€<br />
Sonstige KFZ, Anhänger oder Wohnmobile<br />
bis 2,8t 4,50€<br />
bis 7,5t 7,00€<br />
über 7,5t * (siehe Aushang an der Fähre)<br />
*zulässiges Gesamtgewicht<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
9
Grundschule Neu Darchau<br />
Neues aus der kle<strong>in</strong>en Grundschule an der Elbe<br />
Grundschule Neu Darchau | <strong>Elbufer</strong>straße 3 | 29490 Neu Darchau | Tel.: 05853-415<br />
www.grundschule-neu-darchau.de<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Informationen<br />
Ablauf im Schulleben<br />
Der Ganztagsbetrieb: Nach dem Unterricht gibt es ausgewogenes,<br />
abwechslungsreiches Essen mit regionalen<br />
Zutaten, frisch <strong>in</strong> der Schulküche zubereitet.<br />
Danach Hausaufgabenbetreuung.<br />
AG Angebote<br />
Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag gibt es<br />
bewegungs<strong>in</strong>tensive AGs: Fußball, Spiele Dr<strong>in</strong>nen und<br />
Draussen, Badm<strong>in</strong>ton, Hockey und Zirkus.<br />
Gesundes Frühstück:<br />
Es gibt an 3 Tagen <strong>in</strong> der Woche Bioobst-, -gemüse<br />
und -milch, gesponsert von der EU, für die<br />
Frühstückspause der K<strong>in</strong>der.<br />
Sportfreundliche Schule<br />
Der 5-fit-Challenge bietet 5 verschiedene Übungen<br />
an, die sehr alltagstauglich für Schüler*<strong>in</strong>nen<br />
und Lehrkräfte s<strong>in</strong>d und mit wenig Aufwand tra<strong>in</strong>iert<br />
werden können. Er ist motivierender, als die Bundesjugendspiele<br />
oder das Sprotabzeichen.<br />
1. Seilspr<strong>in</strong>gen<br />
2. Hacke -Spitze ( Bauch-, Rückenmuskelstärkung )<br />
3. L<strong>in</strong>ienlauf ( Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g -H<strong>in</strong> und Herlaufen im<br />
6- Meter Abstand, 1 m<strong>in</strong> lang)<br />
4. Standweitsprung (3x hntere<strong>in</strong>ander im Schlusssprung)<br />
5. Zielwerfen ( Geschicklichkeitsübung: E<strong>in</strong>en Ball <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en Hulahopp großen R<strong>in</strong>g werfen, aber rückwärts<br />
durch die Be<strong>in</strong>e)<br />
Die 3./4. Klasse nimmt am Wettbewerb teil, die 1./2.<br />
Klasse übt für das nächste Jahr.<br />
Das Seilspr<strong>in</strong>gen fällt ihnen noch sehr schwer!<br />
Ende Mai gibt es e<strong>in</strong>e Schwimmwoche für alle <strong>in</strong> Alt-Garge.<br />
Ende Juni f<strong>in</strong>det wieder unser Lauftag für alle statt.<br />
Projekttage<br />
Schwimmen im Waldfreibad Alt Garge, Fahrradprüfung,<br />
Lauftag, Zirkus Lillibee, Rund ums Pferd, Fussball.<br />
Un Freedag is Plattdag, denn Platt is nich uncool.<br />
Die Schule engagiert sich sehr für die plattdeutsche<br />
Mundart. Hierzu wird im Unterricht<br />
<strong>in</strong> Büchern gelesen und auch zwischendurch<br />
e<strong>in</strong>fach mal "Platt" gesprochen.<br />
Unser Frühl<strong>in</strong>gs - Newsletter<br />
Am 4. Februar 2022<br />
fand e<strong>in</strong> Teamtreffen im Göpelhaus statt.<br />
Wir konnten gemütlich zusammensitzen und klönen.<br />
Am 28. Februar 2022<br />
veranstalteten wir e<strong>in</strong>e sportliche und kul<strong>in</strong>arische<br />
Fasch<strong>in</strong>gsparty mit der 3./4. Klasse.<br />
Am 29. Februar 2022<br />
gab es e<strong>in</strong>e sportliche und kul<strong>in</strong>arische Karnevalsparty<br />
für die 1./2. Klasse.<br />
10<br />
©Fotos: s.reichmann, flo.hölscher, c.reichmann
Am 4. März 2022<br />
folgten wir der Idee aller Radiosendern Europas und<br />
hörten uns um 8.45 Uhr geme<strong>in</strong>sam „Give peace a<br />
chance“ von John Lennon an. Es gibt auch Erzählkreise<br />
zum Thema Ukra<strong>in</strong>e.<br />
Seit Anfang März nehmen alle Schüler*<strong>in</strong>nen am 5-fit-<br />
Challenge-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g teil.<br />
Bis zum 18. März 2022 konnten die K<strong>in</strong>der sich mit<br />
ihren Eltern Bücher aus den *Gänsefüßchen-Prospekten<br />
aussuchen und bestellen.<br />
Am 4. April 2022 ist der erste Ferientag.<br />
Am 20. April 2022 ist der erste Schultag nach den<br />
Ferien. Danach gibt es e<strong>in</strong>e neue Sekretär<strong>in</strong>, denn Frau<br />
Schrodt Haberkost verabschiedet sich nach vielen<br />
Jahren <strong>in</strong> den Ruhestand.<br />
Am 14. Juni 2022 kommt Elisa Salamanca als „Käpt<strong>in</strong><br />
Zopf und Matjes" – Theater-Vorführung.<br />
Am 8.7. 22 wird es wieder e<strong>in</strong>e Kanu-Abschlussfahrt<br />
für die 3./4. Klasse geben<br />
Jugend-Zirkus Zetzewitz<br />
Zirkusprojekt <strong>in</strong> den Sommerferien geplant: Sommerworkshop KiJuZiZe für 7- bis 17Jährige<br />
15. bis 20. August 2022 von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr<br />
Sommerworkshop KiJuZiZe für 7- bis 17jährige<br />
Schriftliche Anmeldung bitte an: Andrea Schulze, Leitstader<br />
Straße 1a, 29456 Hitzacker<br />
www.zirkus-zetzewitz.de oder mail@zirkus-zetzewitz.de<br />
Unser Motto, un dat wör jümmer so: Geiht nich, givt dat<br />
nich! Mit vielen Zirkusgrüßen |<br />
Andrea Schulze, Lukas Spychay, Leon und Lou<br />
Stichwort: KijuziZe 2022/Name des K<strong>in</strong>des<br />
Bitte anmelden und pro K<strong>in</strong>d (bis zum 15.07.2022) 100 €<br />
mit dem Stichwort: KijuziZe 2022 und dem Namen des<br />
K<strong>in</strong>des, überweisen: Bürgerstiftung ALMA SG Elbtalaue<br />
VR Plus Altmark Wendland eG | IBAN: DE95 2586 3489<br />
1711 1110 01 | BIC: GENODEF1WOT. Sollten bis zum<br />
01.08.2022 nicht genügend Teilnehmer/Innen bezahlt<br />
haben, kann der Workshop leider nicht stattf<strong>in</strong>den!<br />
E<strong>in</strong>drücke von der Aufführung des Zirkus-Workshop Sommer 2021<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
11
K<strong>in</strong>der und Familien<br />
Die K<strong>in</strong>dertagesstätte <strong>Elbufer</strong>zwerge Neu Darchau<br />
Träger: Paritätischer Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. | Leitung: Mart<strong>in</strong>a Klute<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Krippengruppe: 8:00 – 13:30 h<br />
Sonderöffnungszeit: 7:30 – 8:00 h / 13:30 – 16:00 h<br />
Elementargruppe: Ganztägig von 8:00 – 16:00 h<br />
Sonderöffnungszeit: 7:30 – 8:00 h<br />
Kle<strong>in</strong>e Hortgruppe: 12:30 – 16:30 h<br />
Ferienbetreuung: 8:00 – 16:00 h<br />
K<strong>in</strong>dertagesstätte „<strong>Elbufer</strong>zwerge“<br />
<strong>Elbufer</strong>straße 12 | 29490 Neu Darchau<br />
Telefon: 05853/980055<br />
E-mail: kita-elbuferzwerge@paritaetischer.de<br />
Schließzeiten 2022: Freitag, 27.05.2022 (Schul-Brückentag) und Betriebsferien v. 18.07. bis 05.08.2022<br />
Das Jugendzentrum Neu Darchau<br />
Kontakt: Telefon: 05853 1620 | <strong>Elbufer</strong>straße 12 | 29490 Neu Darchau<br />
Mittwoch bis Freitag geöffnet.<br />
Mittwoch: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Donnerstag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Freitag: 15.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Ferienprogramm:<br />
In den Oster-, Sommer- und Herbstferien werden besondere<br />
Aktivitäten angeboten, wie z.B. Filmnächte, Beachvolleyballturniere<br />
und Grillabende. Kicker- und Billardtisch/<br />
Tischtennis können täglich genutzt werden, es gibt<br />
die gut sortierte Spielesammlung oder Ecken, <strong>in</strong> denen<br />
abgechillt werden kann. Für Probleme oder Sonstiges<br />
gibt es im Juz immer e<strong>in</strong> offenes Ohr und fundierte<br />
Hilfe. Schularbeitenhilfe und/oder Hilfe beim<br />
Bewerbungsschreiben bieten wir nach Absprache an.<br />
Wir haben für den Außenbereich e<strong>in</strong> Volleyball-Spielfeld<br />
errichtet.<br />
Programm<br />
Mittwoch:<br />
15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Schularbeitenhilfe<br />
17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Mädchen am PC<br />
18.30 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspielabend<br />
Donnerstag:<br />
15.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Koch AG<br />
17.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Werkstatt ( Projekte zum<br />
Thema Naturschutz und Holzarbeiten )<br />
18.00 Uhr bis 21.00 Uhr: Brettspiele, Kickermatch<br />
und vieles mehr …<br />
Freitag:<br />
16.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Brettspiel, Playstation,<br />
X-Box Runde für Kids ab acht Jahren<br />
18.00 Uhr bis 20.00 Uhr: Brettspiel, Playstation,<br />
X-Box Runden für Kids ab 16 Jahren<br />
18.00 Uhr bis 21.00 Uhr: Der Magic-Spieler-Club trifft sich.<br />
12
Seniorentagesstätte<br />
Gefühle – fühlen.<br />
Mensch se<strong>in</strong>, Mensch bleiben. Leben – leben.<br />
SAMMATZ<br />
Die Seniorentagesstätte ist e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>nützige E<strong>in</strong>richtung<br />
für Menschen, die Betreuung und Versorgung brauchen<br />
und weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihrer gewohnten Umgebung leben<br />
wollen. Die Seniorentagesstätte können ältere Menschen<br />
besuchen, die zu Hause leben, die am Tag auf Hilfe angewiesen<br />
s<strong>in</strong>d bzw. deren Angehörige Entlastung brauchen.<br />
Hauswirtschaftliche Unterstützung und Dienstleistungen,<br />
im Rahmen der Pflegeleistungen (§45 SGB XI).<br />
Sie brauchen Hilfe und Unterstützung im Haushalt?<br />
– Haushaltsführung<br />
– Re<strong>in</strong>igung Ihrer Wohnung<br />
– Unterstützung im Alltag<br />
– E<strong>in</strong>kaufen, Botengänge, Begleitung<br />
Wir helfen Ihnen nach vorheriger Absprache und erledigen<br />
dieses für Sie, um Ihnen Ihren Alltag zu erleichtern.<br />
Sprechen Sie uns an.<br />
Sie haben e<strong>in</strong>en Pflegegrad?<br />
Dann rechnen wir unsere Leistungen nach §45 SGB XI<br />
mit Ihrer Pflegekasse/Krankenkasse <strong>in</strong> Höhe von max.<br />
125,00 €/Monat ab. Erläuterung: Jeder Pflegebedürftige<br />
erhält zum Pflegegeld zusätzlich Entlastungsleistungen<br />
<strong>in</strong> Höhe von 125,00 €/Monat. Diese Summe<br />
kann für Betreuungsmaßnahmen oder haushaltsnahe<br />
Dienstleistungen genutzt werden.<br />
Wir bieten Ihnen e<strong>in</strong> von den Pflegekassen zugelassenes<br />
Angebot zur Unterstützung im Alltag. Geme<strong>in</strong>sam<br />
mit Ihnen ermitteln wir, was wir für Sie tun können.<br />
Entlastungsleistungen (125,00 €/Monat) oder Verh<strong>in</strong>derungspflege<br />
(1.612,00 €/Jahr) s<strong>in</strong>d Beträge die wir<br />
für Sie mit unseren Leistungen bei den Kassen direkt<br />
abrechnen. Auch private Abrechnungen für unsere<br />
Dienstleistungen s<strong>in</strong>d bei uns möglich.<br />
Sprechen Sie uns e<strong>in</strong>fach an.<br />
Mensch se<strong>in</strong>, Mensch bleiben.<br />
Fam. Röhrs & Team<br />
Tagesbetreuung: Mo. - Fr. 11 - 17 Uhr<br />
Die Kosten dafür werden <strong>in</strong> der Regel von den Pflegekassen<br />
übernommen.<br />
Telefon: 05855 623 oder Mobil: 0160 1898831<br />
Email: seniorenhalt@seniorenhalt.de<br />
www.seniorenhalt-roehrs.de<br />
GÄRTEN<br />
Naturnahe Parkanlage<br />
Rosengarten<br />
Staudenplateau<br />
Heilpflanzen<br />
CAFÉ<br />
Alles Bio. Alles<br />
lecker!<br />
Sommergarten<br />
Bio-Eis, Kuchen<br />
& Herzhaftes<br />
ARCHE-HOF<br />
Alte Haustierrassen<br />
& Demeterhof<br />
Landwirtschaft<br />
Holzofen-Bäckerei<br />
Meierei<br />
HOFLADEN<br />
Demeterprodukte<br />
vom Hof – Bioladen<br />
Joghurt & Käse<br />
Brot & Gebäck<br />
Gewürze & Tees<br />
www.michaelshof-sammatz.de<br />
Nachhaltiger leben:<br />
Neues Angebot der Bleckeder Bibliothek<br />
Das engagierte Team der Bibliothek <strong>in</strong> Bleckede hat<br />
se<strong>in</strong> Angebot erweitert. Die großartige Idee besteht<br />
dar<strong>in</strong>, dass nicht jeder sich e<strong>in</strong>en Gebrauchsgegenstand<br />
kaufen muss, wenn er ihn nur selten benutzt.<br />
Das Motto lautet: „Leihen statt kaufen“! Dadurch wird<br />
die Möglichkeit geschaffen, dass Menschen sich mit<br />
anderen Menschen Geräte teilen, ohne kaufen zu müssen.<br />
Die Idee macht auch S<strong>in</strong>n, wenn man e<strong>in</strong> Werkzeug<br />
erst e<strong>in</strong>mal ausprobieren will. Die Bücherei will<br />
damit dem zunehmenden Bewußtse<strong>in</strong> entsprechen,<br />
dass mehr Nachhaltigkeit beim Kauf und Gebrauch<br />
von Konsumartikeln wünschenswert ist.<br />
„Damit möglichst viele Zielgruppen mit dem Angebot<br />
angesprochen werden, bieten wir Gegenstände aus den<br />
Kategorien Werkzeuge und Basteln, Forschen und Entdecken,<br />
Technik und Digitales sowie Spiel und Spaß zum<br />
Ausleihen an“, erläutert Petra Heuchert, die Leiter<strong>in</strong> der<br />
Bibliothek. Jeder Nutzer mit e<strong>in</strong>em gültigen Ausweis<br />
kann die Bibliothek der D<strong>in</strong>ge kostenlos nutzen.<br />
Die Bibliothek bef<strong>in</strong>det sich im Schulzentrum im N<strong>in</strong>dorfer<br />
Weg und ist ausgeschildert.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
13
Kirchengeme<strong>in</strong>de Neu Darchau<br />
Kirche Neu Darchau | Kirche Drethem | Kirche Wietzetze<br />
Fotos: Christian Fischer<br />
Fotoquelle: commons.wikimedia.org<br />
Pastor<strong>in</strong> Daniela Henn<strong>in</strong>gs | Kirchweg 15 | 29490 Neu Darchau | 05853/272 | daniela.henn<strong>in</strong>gs@evlka.de<br />
Fotos Friedhof:<br />
Christian Pape<br />
14<br />
Krimigottesdienst <strong>in</strong> Hitzacker an der Elbe<br />
Die Kripo DaLaQui wurde nach Hitzacker gerufen. Es<br />
gilt e<strong>in</strong>en tragischen Todesfall aufzuklären. Bei dem<br />
Toten handelt es sich um e<strong>in</strong>en Offizier, der womöglich<br />
mutwillig umgebracht wurde. Nun liegt es an Ihnen,<br />
liebe Geme<strong>in</strong>demitglieder, geme<strong>in</strong>sam mit den Ermittler:<strong>in</strong>nen<br />
den Fall anhand von Beweisen und spannenden<br />
Zeugenberichten aufzuklären. Was hat es mit dem<br />
Tod auf sich? Hat der Offizier Geheimisse gehabt, die<br />
ihn letztlich das Leben gekostet haben?<br />
Carlotta Krüger, Luisa und Annika Kres<strong>in</strong>, Bo Wichtendal.<br />
E<strong>in</strong>e Veranstaltung, die am ersten Aprilwochenende<br />
stattf<strong>in</strong>det und daher am Ersche<strong>in</strong>ungswochenende der<br />
<strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong> liegt. Wer es rechtzeitig lesen kann,<br />
kann sich im Krimigottesdienst am 03.04.22. um 18.00<br />
Uhr <strong>in</strong> der St. Johanniskirche e<strong>in</strong> Bild davon machen.<br />
Alle anderen lesen es bitte <strong>in</strong> der Vergangenheitsform.<br />
Meditativer Maiwiesen-Gottesdienst<br />
am 1. Mai <strong>in</strong> Hitzacker<br />
Wir treffen uns am 1. Mai um 18 Uhr <strong>in</strong> der Kirche und<br />
beg<strong>in</strong>nen mit der Orgel, um dann zu e<strong>in</strong>em meditativen<br />
Spaziergang mit Frühl<strong>in</strong>gsgedichten auf die Elbwiesen<br />
zu gehen. Feste Schuhe anziehen!<br />
Elb-Taufe – W<strong>in</strong>d im Haar und Sonne im Gesicht<br />
Am Pf<strong>in</strong>gstmontag, 06. Juni 2022 laden wir e<strong>in</strong> zum<br />
Tauffest am <strong>Elbufer</strong> <strong>in</strong> Hitzacker. Der Freiluftgottesdienst<br />
mit Taufen von Groß und Kle<strong>in</strong> beg<strong>in</strong>nt um 14Uhr<br />
auf der Schwe<strong>in</strong>eweide. Taufwünsche können ab<br />
sofort <strong>in</strong> den Pfarrämtern der Region angemeldet<br />
werden.<br />
Friedhofstag mit GottesdienstSpaziergang<br />
auf dem „Friedhof über der Elbe“<br />
Es ist e<strong>in</strong> ganz besonderer Ort – die Ru<strong>in</strong>e der alten<br />
Kapelle aus der Mitte des 13. Jahrhunderts,<br />
der verborgen liegende jüdische Friedhof, das<br />
Summen unzähliger Bienen, deren Körbe auf dem<br />
Wirtschaftshof e<strong>in</strong> Zuhause haben, seltene<br />
Pflanzen, Grabste<strong>in</strong>e, die unzählige Geschichten<br />
erzählen…<br />
Gestern und heute ganz nah beie<strong>in</strong>ander.<br />
Am Sonntag, 26. Juni 2022, hat der Friedhofsausschuss<br />
e<strong>in</strong>en „Tag für Entdeckungen“ auf unserem schönen<br />
Friedhof über der Elbe <strong>in</strong> Hitzacker geplant.<br />
Beg<strong>in</strong>n um 10 Uhr mit e<strong>in</strong>em Gottesdienstspaziergang<br />
mit mehreren Stationen. Im Anschluss ist Gelegenheit,<br />
mehr über die Vielfalt diese Ortes zu erfahren.<br />
©D.Henn<strong>in</strong>gs<br />
Pf<strong>in</strong>gstsonntagsGottesdienstSpaziergang um<br />
10.30 Uhr, Parkplatz Kle<strong>in</strong> Kühren an der Elbe<br />
Gott schenkt uns se<strong>in</strong>en Heiligen Geist — wo<br />
sollten wir das besser feiern als nahe der Elbe,<br />
wo der W<strong>in</strong>d weht, wie er will.<br />
Es ist e<strong>in</strong>e Sehnsucht, dass Gott erfahrbar se<strong>in</strong><br />
möge im Leben jedes E<strong>in</strong>zelnen und im oft<br />
schwierigen Mite<strong>in</strong>ander der Menschen. Wenn<br />
das Leben gel<strong>in</strong>gt, ist das Grund zur Freude über<br />
die „Grünkraft“, wie Hildegard von B<strong>in</strong>gen den<br />
Heiligen Geist genannt hat.<br />
Zusammenzuf<strong>in</strong>den, sich zu versöhnen, mutig<br />
weiterzugehen, niemanden unterwegs zu verlieren<br />
und der Angst vor dem Tod ihre Grenze<br />
zu setzen – von dieser Geistkraft, die im Namen<br />
Gottes mehr Leben <strong>in</strong> sich hat, als wir aus uns<br />
selbst zur Verfügung haben, von dieser Kraft<br />
wollen wir e<strong>in</strong> wenig entdecken.<br />
E<strong>in</strong> nicht allzu langer Spaziergang führt uns entlang<br />
der drei Gottesdienststationen.<br />
Fotos: I Strohm/<br />
H.u W. Bodendieck
„Kloogschieter“ die K<strong>in</strong>derseite<br />
Spieletipps und Trends von Fips!<br />
Spiel & Spaß ist ke<strong>in</strong>e Frage des Alters!<br />
Ostheimer Spielzeug ist e<strong>in</strong> Evergreen<br />
Vogelbaum, Waldtiere, Bauernhof, exotische Wildtiere<br />
oder Märchenfiguren, die Holzspielwelten<br />
von Ostheimer s<strong>in</strong>d vielfältig und e<strong>in</strong>fach<br />
schön.<br />
Die zauberhaften Holzfiguren werden<br />
<strong>in</strong> traditionellem Handwerk hier<br />
<strong>in</strong> Deutschland gefertigt. Dabei<br />
geht jedes Tier durch mehrere<br />
Hände, wird ausgesägt, geschliffen<br />
und liebevoll bemalt.<br />
Die Figuren bleiben lange <strong>in</strong><br />
den Familien und werden bespielt,<br />
jahreszeitlich dekoriert<br />
und oft noch an die nächste<br />
Generation weiter gegeben.<br />
E<strong>in</strong>e wunderbare Idee für<br />
Verwandte, die nach wertigen<br />
Geschenken zu besonderen<br />
Feiern wie Geburt,<br />
Taufe und Weihnachten fragen.<br />
So kann die berühmte Ostheimer<br />
Weihnachtskrippe nach und nach gesammelt<br />
werden – im Sommer wird sie dann e<strong>in</strong>fach als<br />
Bauernhof bespielt.<br />
DAS ist wirklich wertvolles und nachhaltiges Holzspielzeug!<br />
E<strong>in</strong> neues Wurfspielzeug<br />
Nanu, wie sieht das denn aus? Waboba Airlyft ist e<strong>in</strong><br />
Wurfspielzeug, das mit viel Schwung über lange Distanzen<br />
geworfen wird. Man traut dem kle<strong>in</strong>en Gerät<br />
es erst gar nicht zu, aber Airlyft kann über 30 Meter<br />
weit fliegen, macht viel Spaß und ist super e<strong>in</strong>fach<br />
zu werfen.<br />
Es ist e<strong>in</strong> röhrenförmiges Objekt aus Drachenstoff<br />
mit e<strong>in</strong>em versteiften R<strong>in</strong>g. Den kann<br />
man <strong>in</strong> der Hand halten und den Airlyft ähnlich<br />
e<strong>in</strong>em Pfeilwurf mit R<strong>in</strong>g voran werfen. Die<br />
zweite Wurftechnik ist e<strong>in</strong> Schleudern. Dabei<br />
wird der Airlyft am Stoff gefasst und nach<br />
vorn oben geworfen. Dabei dreht sich das<br />
Wurfgerät <strong>in</strong> der Luft und landet mit dem<br />
R<strong>in</strong>g nach unten - also super auch für<br />
Zielwurfspiele.<br />
Gehirnjogg<strong>in</strong>g für Kle<strong>in</strong> und Groß<br />
Dieses verrückte Staupuzzle war der Startpunkt ganzer<br />
Serien von Logik- und Knobelspielen nach e<strong>in</strong>em<br />
bestimmten Muster. E<strong>in</strong>e Grundsituation wird nach<br />
e<strong>in</strong>er Vorlagekarte aufgebaut und nun muss e<strong>in</strong>e Lösung<br />
gefunden werden. Da heißt es: Rätseln bis der<br />
Kopf raucht!<br />
Beim Klassiker Rush hour von Th<strong>in</strong>kfun ist es immer<br />
das berühmte rote Auto, das aus dem Stau auf dem<br />
Parkplatz manövriert werden muss. Dazu werden die<br />
anderen Fahrzeuge h<strong>in</strong>- und her geschoben, bis der<br />
Ausweg endlich frei ist. Die<br />
Aufgabenkarten reichen von<br />
sehr leicht bis sehr schwer,<br />
so dass das Spiel lange spannend<br />
bleibt.<br />
Empfohlen wird das Spiel ab<br />
8 Jahren, es gibt auch e<strong>in</strong>e Junior-Variante<br />
ab 5 Jahren.<br />
Viel Spaß beim Knobeln!<br />
FIPS Lüneburg, Inh. Friedrich Busch, Am Berge 37, 21335 Lüneburg, Tel. 04131-404769, Fax. 04131-402098, www.fips-laden.de, <strong>in</strong>fo@fips-laden.de<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
15
Marienau<br />
SCHULE MARIENAU<br />
Die Schule Marienau erarbeitet e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Nieder-<br />
sachsen e<strong>in</strong>zigartiges Profil für die Oberstufe:<br />
ECO. Es verb<strong>in</strong>det die Themen unserer Zeit und<br />
verdichtet sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Curriculum.<br />
Das private Internatsgymnasium Marienau legt Wert<br />
auf e<strong>in</strong>e umfassende Persönlichkeitsentwicklung und<br />
e<strong>in</strong>e ausgezeichnete akademische Ausbildung se<strong>in</strong>er<br />
Schüler<strong>in</strong>nnen und Schüler. Kle<strong>in</strong>e Lerngruppen, e<strong>in</strong><br />
wertschätzendes Mite<strong>in</strong>ander und e<strong>in</strong> engagiertes<br />
Kollegium s<strong>in</strong>d die Bauste<strong>in</strong>e, damit die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit mit Eltern und K<strong>in</strong>dern gel<strong>in</strong>gt.<br />
In der Oberstufe haben die Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
die Möglichkeit, mit Blick auf das Abitur e<strong>in</strong>en<br />
Schwerpunkt zu wählen. Das Wort Schwerpunkt suggeriert<br />
e<strong>in</strong>e fachliche Auswahl, tatsächlich ist es aber<br />
e<strong>in</strong> bunter Strauß an Fächerkomb<strong>in</strong>ationen, der zur<br />
Wahl steht. Anders im ECO-Profil, das die Schule Marienau<br />
gerade erarbeitet. Im Pilotdurchgang, der für<br />
das Schuljahr 2022/23 geplant ist, ist der Name Programm:<br />
Hier werden im eigentlichen S<strong>in</strong>n des Wortes<br />
ausgewählte Fächer zu e<strong>in</strong>em Profil verdichtet und klar<br />
ausgestaltet. Das ECO-Profil ist schwerpunktmäßig e<strong>in</strong><br />
gesellschaftswissenschaftliches Profil, das durch das<br />
schuleigene Curriculum se<strong>in</strong>en Fokus auf die Themen<br />
ECOnomics und ECOlogy setzt.<br />
„Mitte März haben wir <strong>in</strong> Marienau den Schnuppertag<br />
für den 11. Jahrgang durchgeführt. Ziel war es, die<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler mit dem Projektcharakter<br />
und der fächerübergreifenden Arbeitsweise vertraut<br />
zu machen, die sie im ECO-Profil erwarten wird.“ berichtet<br />
Schulleiter<strong>in</strong> Heike Elz.<br />
Den thematischen Startimpuls setzte der Film „Tomorrow<br />
– Die Welt ist voller Lösungen“. Er liefert viele<br />
Mut machende Anregungen, so dass man mit e<strong>in</strong>er<br />
positiven „Wir können etwas bewegen“-Haltung <strong>in</strong><br />
die Projektarbeit geht. Im Anschluss daran haben die<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> sechs Themengruppen<br />
(Ernährung, Transport/Mobilität, Unterricht, Freizeit,<br />
Gebäude/Gelände und Energie) ihre Vision für Marienau<br />
2030 entworfen. Es geht darum, konkret vor Ort<br />
zu schauen, was denkbar und möglich ist. Sie s<strong>in</strong>d sehr<br />
engagiert zu Werke gegangen und haben <strong>in</strong> sehr professionellen<br />
Präsentationen ihre Ideen vorgestellt.<br />
„Im ECO-Profil wird es auch darum gehen, sich aktuelle<br />
„Brennpunkte“ vor Ort anzuschauen und weiter<br />
zu bearbeiten. Schließlich haben wir mit verkehrspolitischen<br />
Projekten, Ernährungs- und Grundversorgungs-Fragen<br />
wie etwa dem Lüneburger Wasser u.v.m.<br />
e<strong>in</strong>e große Fülle von Projekten, die hier lokal verortet<br />
s<strong>in</strong>d und für unsere Zukunft sehr bedeutsam s<strong>in</strong>d.“<br />
erklärt Frau Elz begeistert. „Die Herausforderungen<br />
des kommenden Jahrzehnts – die Globalisierung, der<br />
Klimawandel und die Digitalisierung - bestärken uns<br />
dar<strong>in</strong>, die entsprechenden Fragestellungen auch im<br />
Unterricht noch fokussierter und im Zusammenhang<br />
zu bearbeiten. Es stellt sich die Frage, wie wir zukünftig<br />
unsere Lebens- und Arbeitswelt gestalten wollen.<br />
„Erfolg <strong>in</strong> der Bildung heißt heute nicht nur Sprache,<br />
Mathematik oder Geschichte, sondern ebenso Identität,<br />
Handlungsfähigkeit und S<strong>in</strong>nhaftigkeit. Es geht<br />
darum, die Neugier und Wissensdurst zu wecken, den<br />
Intellekt für Neues zu öffnen. Es geht um Mitgefühl,<br />
darum, die Herzen zu öffnen. Und es geht um Mut, um<br />
die Fähigkeit, unsere kognitiven, sozialen und emotionalen<br />
Ressourcen zu mobilisieren.“*<br />
Der Grundgedanke<br />
Aus dieser Überzeugung heraus hat die Schule Marienau<br />
den Schwerpunkt Ökonomie-Ökologie für die Sekundarstufe<br />
II erarbeitet. Der Name „ECO-Profil“ leitet<br />
sich ab von den englischen Begriffen „Economics“ und<br />
„Ecology“. Damit wollen wir e<strong>in</strong>erseits den Ansatz unterstreichen:<br />
„Global denken, lokal handeln“ und somit<br />
der Blick über den Tellerrand h<strong>in</strong>aus richten. Andererseits<br />
zielen wir mit dem Begriff „Eco“ auf Nachhaltigkeit<br />
ab. Die Frage „Wie wollen wir leben?“ lenkt den<br />
Blick <strong>in</strong> die Zukunft. Hier werden die Fächer Erdkunde<br />
und Politik-Wirtschaft profilgebend, Biologie ist ebenfalls<br />
als Prüfungsfach gesetzt. Die Marienauer Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler werden fachlich weiterh<strong>in</strong> optimal<br />
auf das Niedersächsische Zentralabitur vorbereitet.<br />
Ergänzend dazu sehen wir <strong>in</strong> jedem Halbjahr e<strong>in</strong>e Projektphase<br />
vor, <strong>in</strong> denen wir außerhalb der Schule lernen<br />
und uns Expert*<strong>in</strong>nen nach Marienau e<strong>in</strong>laden.<br />
16<br />
* Zitat von Andreas Schleicher aus dem OECD Lernkompass 2030, Vorwort, September 2020, S. 6
Freiwillige Feuerwehr<br />
Pressestelle<br />
Kreisfeuerwehrverband e.V. – Breite Str. 68 – 29468 Bergen/D.<br />
Nah am Wasser gebaut – Die Wasserrettung der<br />
Kreisbereitschaft 1<br />
Feuerwehr ist vielfältig, Feuerwehr ist abwechslungsreich –<br />
Feuerwehr ist eben nicht nur Feuer löschen. Heute stellen wir mit<br />
der Wasserrettung der Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg e<strong>in</strong>e<br />
besondere E<strong>in</strong>heit vor.<br />
Heiko Bieniußa<br />
Pressereferent im Kreisfeuerwehrverband<br />
Lüchow-Dannenberg e.V.<br />
Breite Straße 68<br />
29468 Bergen an der Dumme<br />
E-Mail: presse@kfv-dan.de<br />
Web: www.kfv-dan.de<br />
von l<strong>in</strong>ks: Stellv. Ortsbrandmeister Mirko Rakebrand, Oberbrandmeister<br />
Klaus-Dieter Koslowsky, 1.Hauptfeuerwehrmann Otmar Krüger, Brand-<br />
Bergen an der Dumme, 29.03.2021<br />
Boote <strong>in</strong> den Feuerwehren im Landkreis gibt es schon recht lange.<br />
Die kreisweite E<strong>in</strong>heit „Wasserrettung“ gibt es seit 2004. Nachdem mehrere E<strong>in</strong>sätze auf der Elbe,<br />
u.a. e<strong>in</strong> Bootsbrand mit zwei Toten bei Penkefitz, die Feuerwehren im Landkreis im Jahr 2003<br />
beschäftigten, begannen sich Verantwortliche der Bootswehren im Kreis Gedanken über e<strong>in</strong>e<br />
zentrale Koord<strong>in</strong>ationsstelle für Notfälle am und im Wasser zu bilden. So entstand die<br />
Wasserrettung. Anfangs noch „Bootswesen“ danach als „Sondere<strong>in</strong>heit Wasserrettung der<br />
Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg“ betitelt, war sie der Kreisfeuerwehr-Bereitschaft 1 (KFB1)<br />
angegliedert. Seit 2013 ist die Wasserrettung der 5. Zug der KFB 1. Die E<strong>in</strong>heit setzt sich aus den<br />
Ortswehren zusammen, die allesamt nah am Wasser gebaut s<strong>in</strong>d: Neu Darchau-Schutschur,<br />
Hitzacker, Damnatz, Gorleben, Gartow und Lüchow. Auch die kreisfremde Ortswehr aus Dömitz<br />
wird bei E<strong>in</strong>sätzen auf der Elbe mitalarmiert. „Dömitz schließt e<strong>in</strong>e gewaltige Lücke an der<br />
wasserlastigen Kreisgrenze“, berichtet Andreas Lenz, der von Anfang an als Zugführer und seit<br />
2019 als Stellvertreter des jüngeren Kollegen Daniel Hoch, die E<strong>in</strong>heit betreut. Die beiden s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>gespieltes Team und verantwortlich für die zentrale Ausbildung, für die Planung praktischer<br />
Dienste und e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>same Jahresübung. Im E<strong>in</strong>satzfall s<strong>in</strong>d sie die Fachmänner für Beratung<br />
und Koord<strong>in</strong>ation und stehen als B<strong>in</strong>deglied zwischen E<strong>in</strong>satzleitung und den Männern und Frauen<br />
auf dem Wasser. Die Übungs- und E<strong>in</strong>satzszenarien s<strong>in</strong>d dabei sehr vielfältig: Brände auf<br />
Sportbooten und B<strong>in</strong>nenschiffen, <strong>in</strong> Uferzonen, die nur vom Wasser zu erreichen s<strong>in</strong>d,<br />
Personenrettung oder -suche, Technische Hilfeleistung auf dem Wasser oder auch der Transport<br />
von Sandsäcken bei Hochwasserlagen – s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige mögliche Aufgaben. Auch beim Verlegen<br />
von Ölsperren kommen die Boote zum E<strong>in</strong>satz. Die speziellen Inhalte <strong>in</strong> Theorie und Praxis für<br />
die Ausbildung und die regelmäßig stattf<strong>in</strong>denden Übungsdienste haben sich die Verantwortlichen<br />
über die Jahre selbst zusammengestellt. Darüber h<strong>in</strong>aus haben sie spezielles Kartenmaterial und<br />
Checklisten für die verschiedenen E<strong>in</strong>satzszenarien erarbeitet, die im E<strong>in</strong>satzfall e<strong>in</strong>en schnellen<br />
Überblick über die erforderliche Ausstattung gewährleisten. „Wir haben uns über die Jahre<br />
Gedanken gemacht um für jeden E<strong>in</strong>satzfall gut vorbereitet zu se<strong>in</strong>“, erklärt Andreas Lenz das<br />
Vorgehen. So wird gewährleistet, dass auf allen sieben Booten der Wasserrettung der gleiche<br />
Wissens- meister und Christian Materialstand herrscht. Bohm, Ortsbrandmeister Holger Karstens<br />
Die über 40-köpfige Truppe ist über die Jahre zusammengewachsen. Grund dafür ist auch ihr<br />
bislang größter E<strong>in</strong>satz im Jahr 2013. Während des Jahrhunderthochwassers war der 5. Zug der<br />
KFB 1 für die gesamte Elbe zuständig. Koord<strong>in</strong>ation aller Wasserrettungskräfte (Feuerwehr, DRK,<br />
DLRG und THW), Personenrettung, technische Hilfeleistung – „Es war e<strong>in</strong>e harte Zeit. Wir waren<br />
jeden Tag m<strong>in</strong>destens 12 Stunden „130 im E<strong>in</strong>satz“, er<strong>in</strong>nert Jahre“ sich Daniel Hoch. „Es hat im aber auch sehr<br />
viel Spaß gemacht“, fügt Andreas Lenz abschließend h<strong>in</strong>zu.<br />
Der niedrige Pegelstand der Elbe verändert die Arbeit Wasserrettung: Die E<strong>in</strong>sätze s<strong>in</strong>d<br />
weniger geworden, die Jahresübung fiel wegen Corona-Pandemie buchstäblich <strong>in</strong>s Wasser.<br />
Dienste der Feuerwehr<br />
FF Neu Darchau – Schutschur<br />
Anlässlich der Ehrungen <strong>in</strong> der Feuerwehr wurde Anfang<br />
März e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Feierstunde <strong>in</strong> der Gaststätte<br />
„Göpelhaus“ Neu Darchau abgehalten. Der Ortsbrandmeister<br />
Holger Karstens und se<strong>in</strong> Stellvertreter Mirko<br />
Rakebrand begrüßten die zu Ehrenden <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Runde.<br />
Üblicherweise f<strong>in</strong>den Ehrungen <strong>in</strong> angemessen<br />
großer Runde im Rahmen der Jahreshauptversammlung<br />
statt, die auch <strong>in</strong> diesem Jahr aufgrund der „Corona“-Pandemie<br />
nicht stattf<strong>in</strong>det.<br />
Karstens und Rakebrand freuten sich, für langjährige<br />
Verdienste Ehrungen des Landes Niedersachsen aussprechen<br />
zu dürfen: Für 25jährigen Dienst im Feuerlöschwesen<br />
wurde der 1. Hauptfeuerwehrmann<br />
Otmar Krüger geehrt. Krüger hatte se<strong>in</strong>e Feuerwehr-<br />
Laufbahn bei der FF Kovahl im Landkreis Lüneburg begonnen.<br />
2013 wirkte Krüger beim Jahrhunderthochwasser<br />
an der Elbe im E<strong>in</strong>satzabschnitt Katem<strong>in</strong> beim<br />
Errichten des Notdeiches mit. Weiterh<strong>in</strong> wurde <strong>in</strong> Abwesenheit<br />
der ehemalige Ortsbrandmeister, Brandmeister<br />
Thomas Lütjens, für se<strong>in</strong>en 25jährigen Dienst<br />
ausgezeichnet. Lütjens stand 2013 beim Jahrhunderthochwasser<br />
der Wehr vor.<br />
Für 40jährigen Dienst wurden der Brandmeister Christian<br />
Bohm und der Oberbrandmeister Klaus-Dieter<br />
Koslowsky geehrt. Bohm war früher Jugendwart und<br />
später stellvertretender Ortsbrandmeister der Feuerwehr.<br />
Koslowsky zeichnete sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Dienstzeit<br />
ebenfalls als langjähriger Jugendwart und später als<br />
Ortsbrandmeister der Feuerwehr aus.<br />
Es war e<strong>in</strong>e gelungene Feierstunde für die ausgesprochenen<br />
Ehrungen und e<strong>in</strong> Dank an die geehrten Kameraden<br />
für ihre Leistungen, die sie für die Feuerwehr erbracht<br />
haben. Der Abend klang mit e<strong>in</strong>em Abendessen<br />
aus. Ortsbrandmeister Holger Karstens hofft, im kommenden<br />
Jahr im normalen Turnus e<strong>in</strong>e Jahreshauptversammlung<br />
abhalten zu können.<br />
Verfasser: Holger Karstens (Ortsbrandmeister)<br />
Müllsammelaktion<br />
der Jugendfeuerwehr &Floriangruppe<br />
Fleißige K<strong>in</strong>der sammeln Müll für e<strong>in</strong>e saubere Geme<strong>in</strong>de Neu Darchau<br />
Am 19. März trafen sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr<br />
und der Floriangruppe um halb zehn am Geme<strong>in</strong>dehaus<br />
<strong>in</strong> Neu Darchau. E<strong>in</strong> kalter Tag mit strahlend<br />
blauem Himmel und Sonnensche<strong>in</strong> sorgte für Freude<br />
am kameradschaftlichen Vorhaben der ganz jungen<br />
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr: Öffentliche Anlagen<br />
der Geme<strong>in</strong>de sollten von Müll befreit werden.<br />
Dazu hatte Herr Hildebrandt, vom Edeka Neu Darchau,<br />
den K<strong>in</strong>dern Würstchenzangen zum Aufsammeln<br />
des Unrates gespendet. Mittags, nach drei Stunden<br />
Fleißarbeit im Team, trafen alle mit recht vollen Müllbeuteln<br />
wieder am Ausgangspunkt e<strong>in</strong>. Dort wurden<br />
sie von Bürgermeister Dehde mit Anerkennung,<br />
Würstchen und Capri-Sonne belohnt. Es gab sogar<br />
e<strong>in</strong>e private Geldspende für die K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit<br />
der Freiwilligen Feuerwehr. Die 51,5 kg Müll<br />
wurde ordnungsgemäßer Entsorgung zugeführt.<br />
Für besondere Aufregung sorgte e<strong>in</strong> skellettierter Rehkopf,<br />
zwei Paar Schuhe und e<strong>in</strong> Le<strong>in</strong>enbeutel mit Leergut.<br />
E<strong>in</strong>e lobenswerte Aktion!<br />
Nächste Term<strong>in</strong>e der Floriangruppe: Samstag, 2. April, 7. Mai und 4. Juni, von 10 bis 12 Uhr, Gerätehaus Schutschur oder Wietzetze. E<strong>in</strong>fach anrufen, bei<br />
Interesse an der Florian-K<strong>in</strong>dergruppe der Feuerwehr: Katr<strong>in</strong> Bohm 0172 6212888<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
17
Sportvere<strong>in</strong> <strong>Elbufer</strong><br />
Term<strong>in</strong>e<br />
Zeit Gruppe Ort Ansprechpartner*In<br />
Montag 15:30 – 16:30 REHA-Sport Turnhalle Neu Darchau<br />
Montag 18:30 – 19:30<br />
Präventive Wirbelsäulengymnastik<br />
Turnhalle Neu Darchau<br />
Montag 20:00 – 21:00 Funktionsgymnastik Turnhalle Neu Darchau<br />
Dienstag 16:00-17:00<br />
Dienstag 17:30-18:30<br />
Eltern-K<strong>in</strong>d-Turnen<br />
(1-4-jährige)<br />
K<strong>in</strong>derturnen<br />
(ab 4 Jahren)<br />
Dienstag 16:30-18:00 U 13 und U 15<br />
Dienstag 16:15 – 17:15<br />
Dienstag 17:15 – 18:15<br />
Dienstag 19:30 – 21:00<br />
Dienstag 19:30 – 21:00<br />
Leichathletik (6-10)<br />
Kooperation mit Hitzacker<br />
Leichathletik (ab 11)<br />
Kooperation mit Hitzacker<br />
1. Herren<br />
2. Herren<br />
Turnhalle Neu Darchau<br />
Turnhalle Neu Darchau<br />
Sporthalle Bauernstraße<br />
vom TSV Hitzacker<br />
Sporthalle Bauernstraße<br />
vom TSV Hitzackerr<br />
Sporthalle Bauernstraße<br />
vom TSV Hitzacker<br />
Sportplatz Neu Darchau<br />
<strong>Elbufer</strong> Arena<br />
Sportplatz Neu Darchau<br />
<strong>Elbufer</strong> Arena<br />
Mittwoch 19:00 – 20:00 Ganzkörpertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Turnhalle Neu Darchau<br />
Donnerstag 16:30-18:00 Fußball U 11<br />
Sportplatz Neu Darchau<br />
<strong>Elbufer</strong> Arena<br />
Donnerstag 19:30-21:00 Volleyball Turnhalle Neu Darchau<br />
Freitag 16:30-18:00 U 13 und U 15<br />
Sporthalle Bauernstraße<br />
vom TSV Hitzacker<br />
Freitag 19:30-21:00 1. Herren<br />
Sportplatz Neu Darchau<br />
<strong>Elbufer</strong> Arena<br />
Freitag 19:30-21:00 2. Herren<br />
Sportplatz Neu Darchau<br />
<strong>Elbufer</strong> Arena<br />
* Die Term<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Turnhalle können sich aufgrund neuer Corona-Regelungen ändern.<br />
Monika Burmester<br />
0176 72905810<br />
Monika Burmester<br />
0176 72905810<br />
Monika Burmester<br />
0176 72905810<br />
Franziska Habenicht<br />
05858 - 219<br />
Franziska Habenicht<br />
05858 - 219<br />
Bennet Strohm<br />
0170 - 2294606<br />
Frank Hagedorn<br />
05858971676<br />
Frank Hagedorn<br />
05858971676<br />
Jacek Nieradka<br />
0175 532 9507<br />
Jacek Nieradka<br />
0175 532 9507<br />
Julia Hild<br />
0162/2346762<br />
Frank Hagedorn<br />
05858971676<br />
Kai Habenicht<br />
05858 - 219<br />
Bennet Strohm<br />
0170 - 2294606<br />
Jacek Nieradka<br />
0175 532 9507<br />
Jacek Nieradka<br />
0175 532 9507<br />
Diese Seite wurde *gesponsert von Joachim Fl<strong>in</strong>dt<br />
Bauanträge/ Statik fertigt: Dipl.-Ing. Joachim Fl<strong>in</strong>dt<br />
Im Burkenfeld 11 | Hitzacker-Tiessau<br />
05862 7741 oder 0171 2053601<br />
fl<strong>in</strong>dt.joachim@gmail.com<br />
18<br />
*Anteilige Übernahme der Druck-und Entwicklungskosten für diese Seite
SV <strong>Elbufer</strong> von 1928 e.V.<br />
REHA Sport<br />
Immer Montags von 15:30-16:30 f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Turnhalle<br />
Neu Darchau der REHA-Sport statt. Übungsleiter<strong>in</strong><br />
ist Monika Burmester, die für diesen Kurs e<strong>in</strong>e spezielle<br />
Ausbildung hat. Seit 2016 kann der Kurs speziell für<br />
Wirbelsäulenerkrankungen und Osteoporose vom SV<br />
<strong>Elbufer</strong> angeboten werden.<br />
Aktuelles<br />
Bei den Kreis-Crossmeisterschaften des Kreis-Leichtathletik-Verbandes<br />
Lüchow-Dannenberg, die am 26. Februar<br />
<strong>in</strong> Gartow stattfanden, sahnten die Athleten des SV<br />
<strong>Elbufer</strong> bei den Junioren ab. Gold Silber und Bronze holten<br />
sich die Jungs <strong>in</strong> den Altersklassen U 10 und U 11.<br />
Für die Teilnahme ist ke<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>szugehörigkeit erforderlich<br />
jedoch braucht man e<strong>in</strong>e Verordnung vom Arzt<br />
nach e<strong>in</strong>er überwundenen Krankheit, e<strong>in</strong>er Verletzung<br />
oder chronischen Erkrankung. Die Krankenkasse übernimmt<br />
dann <strong>in</strong> der Regel die Kosten.<br />
Unabhängig vom Alter ist Rehabilitationssport für<br />
jeden geeignet. Ziel ist es, mehr Beweglichkeit, Koord<strong>in</strong>ation,<br />
Gesundheit, Wohlbef<strong>in</strong>den und größere Leistungsfähigkeit<br />
zu erlangen. Entspannungsübungen<br />
zur besseren Körperwahrnehmung<br />
werden ebenfalls vermittelt und e<strong>in</strong>geübt.<br />
Monika Burmester sorgt mit ihrer freundlichen Art<br />
auch immer für e<strong>in</strong>e angenehme Stimmung <strong>in</strong> der gemischten<br />
Gruppe.<br />
Es turnt sich e<strong>in</strong>fach besser zusammen.<br />
Georg Thiergärtner, Anton Thiergärtner, Emil Hagedorn – vor dem Lauf<br />
bei den Kreismeisterschaften.<br />
• Am 14.03. begann die Saison für die U11 mit<br />
ihrem ersten Heimspiel <strong>in</strong> der <strong>Elbufer</strong>arena.<br />
• Die erste und zweite Herren starteten am 06.03.<br />
mit zwei Ausswärtsspielen <strong>in</strong> die neue Saison.<br />
• Der Bolzplatz <strong>in</strong> Neu Darchau wurde wieder "eröffnet".<br />
Der Platz beim Spielplatz hat wieder Tore,<br />
die Fläche wurde gepflegt und freut sich nun auf<br />
die ersten Kicker*<strong>in</strong>nen.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
19
Amt Neuhaus<br />
Vom Königlichen Kurzstiel und (wieder)entdecktem Brautapfel<br />
60 Kilometer Obstbäume an Straßen und Wegen <strong>in</strong> Amt Neuhaus<br />
Bevor wir nach Walmsburg zogen, haben wir auf e<strong>in</strong>er<br />
kle<strong>in</strong>en Hofstelle am Kehd<strong>in</strong>ger Moor gewohnt. Zum<br />
Anwesen gehörte e<strong>in</strong> großer alter Obsthof vor dem<br />
Haus. Die Apfelsorten trugen Namen wie Altländer sowie<br />
Horneburger Pfannkuchen, Rotfranch, F<strong>in</strong>kenwerder<br />
Herbstpr<strong>in</strong>z, Grahams Jubiläum, Glockenapfel usw.<br />
Jedes Jahr wieder ersehnt und bee<strong>in</strong>druckend war e<strong>in</strong><br />
spektakuläres Schauspiel: die Metamorphose der kahlen<br />
w<strong>in</strong>terlichen Baumskelette zu stattlichen blühenden<br />
Gehölzen, <strong>in</strong> deren Blumenmeer unzählige fleißige<br />
Bienen und andere Insekten den Frühl<strong>in</strong>g feierten.<br />
Aus unserer Vorgeschichte: Pf<strong>in</strong>gstausfahrt mit Obstblüte<br />
Und jeden Herbst schüttete e<strong>in</strong> Füllhorn uns monatelang<br />
Früchte aus – von Obstbäumen, die fleißige Vorgänger<br />
vor 70 bis 100 Jahren gepflanzt haben.<br />
Da es e<strong>in</strong>e Hofmosterei im Nachbardorf gab, produzierten<br />
wir jedes Jahr e<strong>in</strong>e Menge Apfelsaft und -we<strong>in</strong>.<br />
Als wir den Hof vor vier Jahren altersbed<strong>in</strong>gt aufgaben,<br />
bedeutete dies auch (mit e<strong>in</strong>iger Wehmut!) das Ende<br />
unseres alljährlichen Erntesegens. Die Utensilien für<br />
die We<strong>in</strong>herstellung haben wir an Freunde verschenkt,<br />
denn das Leben erfordert manchmal E<strong>in</strong>schnitte...<br />
An die Stelle der anstrengenden Hofidylle ist e<strong>in</strong> neues<br />
Leben gerückt: Wir s<strong>in</strong>d dabei, unsere neue Heimat zu<br />
entdecken und spannende Menschen kennenzulernen.<br />
Schlaraffenland am Wegesrand<br />
Zu den Überraschungen unseres neuen Lebens <strong>in</strong> der<br />
Elbtalaue gehörte die Entdeckung der Obstbaumalleen<br />
im Bereich Amt Neuhaus. Nachbarn hatten uns erzählt:<br />
„Wir haben hier e<strong>in</strong> Obstschlaraffenland quasi vor der<br />
Nase!“ Auf unsere Frage, ob man dort auch Obst sammeln<br />
dürfe, antwortete die Freund<strong>in</strong>: „Wir sammeln<br />
dort jedes Jahr Fallobst. Aber manche Leute übertreiben<br />
es. Die kommen mit Anhängern, reißen Äste runter<br />
und ernten auch unreife Früchte. Dabei haben viele<br />
Bäume Paten, die sich damit das Recht an den Früchten<br />
erworben haben. Außerdem ist solche Rücksichtslosigkeit<br />
geme<strong>in</strong> gegenüber den Leuten, die die Baumalleen<br />
mit viel Mühe versuchen <strong>in</strong>stand zu halten.“<br />
Schon im ersten Herbst haben wir die Fahrräder geschnappt,<br />
mit der „Tanja“ übergesetzt und dort tatsächlich<br />
zahlreiche alte Obstsorten vorgefunden.<br />
Manche Sorten waren uns sogar wunderbar vertraut.<br />
Wer hat all die Obstbäume gepflanzt?<br />
Selbstverständlich <strong>in</strong>teressierte es uns, wie es dazu<br />
kommen konnte, dass <strong>in</strong> Amt Neuhaus kilometerlange<br />
Obstalleen bestehen, die offensichtlich sogar (mehr<br />
oder weniger gut) gepflegt werden!<br />
Im Touristen<strong>in</strong>formationsbüro <strong>in</strong> Konau fanden wir<br />
e<strong>in</strong>en gut aufgemachten und <strong>in</strong>formativen Flyer mit<br />
dem Titel „Früchte der Elbtalaue“. Hier lasen wir zur<br />
Geschichte, dass schon im 16. Jh. die Herzöge von<br />
Sachsen-Lauenburg begannen, den Obstanbau <strong>in</strong> den<br />
Gärten und entlang von Strassen zu fördern.<br />
Diese Obstbaukultur wurde hier also über Jahrhunderte<br />
bis heute weiter gepflegt. Während der Nazizeit<br />
erfolgte e<strong>in</strong>e größere Nachpflanzung von Obstbaumalleen,<br />
denn <strong>in</strong> Deutschland erzeugte Lebensmittel<br />
sollten das Reich vom Ausland unabhängig machen.<br />
Auch zu DDR-Zeiten war e<strong>in</strong>heimisches Obst eher rar.<br />
Deshalb wurde der Bestand <strong>in</strong> den 1960er Jahren noch<br />
e<strong>in</strong>mal ergänzt. Die Alleebäume wurden durch Landwirtschaftliche<br />
Produktionsgenossenschaften gepflegt<br />
und abgeerntet. Privates Ernten war nicht erlaubt.<br />
Eher zum Erhalt der alten Obstbäume trug der tragische<br />
Umstand bei, dass nach der Errichtung des Sperrgebietes<br />
das wirtschaftliche und öffentliche Leben<br />
im Grenzgebiet fast zum Erliegen kam. Straßen wurden<br />
nicht weiter ausgebaut, deshalb fand auch e<strong>in</strong>e<br />
Rodung von Obstbäumen nicht statt.<br />
Bildnachweis: Frieder Zimmermann<br />
20
Die Obstbaumalleen<br />
E<strong>in</strong> unersetzliches Kulturgut wird gesichert<br />
Nach Öffnung der <strong>in</strong>nerdeutschen Grenze und den<br />
gewaltigen Umwälzungen <strong>in</strong> der ehemaligen DDR<br />
kümmerte sich erst e<strong>in</strong>mal niemand mehr um das<br />
kulturhistorische Erbe. Obst gab es ja im Überfluß <strong>in</strong><br />
den Läden zu kaufen!<br />
Nachdem das Amt Neuhaus wieder dem Landkreis Lüneburg<br />
zugegliedert worden war, <strong>in</strong>itiierte das Land<br />
Niedersachsen das Projekt „Alte Obstbaumalleen –<br />
Früchte der Elbtalauen“. Engagierte Naturliebhaber<br />
und Mitarbeiter der Biosphärenreservatsverwaltung<br />
setzten sich für den Erhalt der Obstbaumalleen e<strong>in</strong>.<br />
5400 Bäume wurden <strong>in</strong> den Jahren 2003 bis 2010 saniert!<br />
Und zusätzlich wurden 3000 Obstbäume alter<br />
Sorten gepflanzt!<br />
Um noch weitergehende Informationen über dieses<br />
<strong>in</strong>teressante Thema zu bekommen, haben wir uns am<br />
9. Oktober 2021 e<strong>in</strong>er Radtour unter der Leitung der<br />
Naturführer<strong>in</strong> Sab<strong>in</strong>e Wittkopf angeschlossen.<br />
Unsere Exkursion durch das Obstbaumparadies<br />
Treffpunkt für die Entdeckertour war das Archezentrum<br />
<strong>in</strong> Neuhaus, wo Frau Wittkopf uns begrüßte.<br />
Von da g<strong>in</strong>g es radelnd Richtung Sumte los entlang e<strong>in</strong>er<br />
Baumreihe mit Neuanpflanzungen, doch bald sahen<br />
wir auch ältere Bäume. Und schon hörten wir den Ruf<br />
von vorne: „Haalt! Fahrräder abstellen.“ E<strong>in</strong> Stopp folgte<br />
nun dem nächsten. Überall gab es H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen<br />
zu den Obstsorten. Frau Wittkopf schnippelte<br />
erst am Fallobst, dann hieß es: „Probieren Sie mal!“<br />
So flach sieht e<strong>in</strong> Königlicher Kurzstiel aus<br />
So viele Sorten gab es zu kosten – mit wohlkl<strong>in</strong>genden<br />
und manchmal schwer zu buchstabierenden Namen!<br />
Doch mitunter gab es auch Momente des Wiedererkennens.<br />
Folgende Apfelsorten haben wir uns hier notiert:<br />
Rhe<strong>in</strong>ischer Rambour, Goldrenette Freiherr von Berlepsch,<br />
Weißer W<strong>in</strong>terglockenapfel, Roter Boskoop, Gloster<br />
(Kreuzung aus Glockenapfel und Golden Delicious).<br />
Zur letzteren Sorte erfolgte e<strong>in</strong>e für uns <strong>in</strong>teressante<br />
Information: Frau Wittkopf zufolge wurden fast alle<br />
modernen Erwerbsanbausorten mit Golden Delicious<br />
gekreuzt, weil diese Sorte e<strong>in</strong>en festen langen Stiel hat,<br />
der für die masch<strong>in</strong>elle Verarbeitung vorteilhaft ist.<br />
Golden Delicious – Auslöser von Allergien?<br />
Nach neueren Erkenntnissen könnten aber Inhaltsstoffe<br />
des Golden Delicious Auslöser von Allergien se<strong>in</strong>. Und<br />
aufgrund dieser Kreuzungen wurde der Nachteil möglicherweise<br />
auch auf viele andere Sorten übertragen...<br />
Weiter g<strong>in</strong>g die Tour Richtung Sumte durch e<strong>in</strong>e Birnenallee,<br />
wo wir auf die uns gut bekannte Bürgermeisterbirne<br />
trafen. Die nächste Birnenallee folgte mit den<br />
Sorten Poiteau, Bosc‘s Flaschenbirne sowie Sa<strong>in</strong>t Remy.<br />
Auf der folgenden Etappe Richtung Gülstorf hörten<br />
wir mal wieder uns völlig unbekannte Obstnamen wie<br />
zum Beispiel Königlicher Kurzstiel – e<strong>in</strong> Apfel. Gleich<br />
darauf e<strong>in</strong> gute alte Bekannte: die Birne Williams Christ.<br />
Am nächsten Abschnitt Richtung Konau fanden wir<br />
die Sorten Goldparmäne, Gelber Richard und Purpurroter<br />
Cous<strong>in</strong>ot, später auch noch e<strong>in</strong>en echten Kaiser<br />
Wilhelm (für uns mal wieder e<strong>in</strong> alter Vertrauter).<br />
In Konau folgte e<strong>in</strong>e längere Rast, und unsere Naturführer<strong>in</strong><br />
gab <strong>in</strong>teressante Informationen zum besten:<br />
Um 1900 gab es <strong>in</strong> Konau 711 Birnenbäume, 363 Apfelbäume,<br />
101 Pflaumenbäume und 95 Kirschbäume.<br />
Bildnachweis: Frieder Zimmermann<br />
Der „Brautapfel“ Roter Brasil<br />
Dann kramte Frau Wittkopf auf e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> ihrer Tasche,<br />
holte e<strong>in</strong>en tiefroten Apfel raus und erzählte:<br />
Der rote Brasilapfel war früher <strong>in</strong> dieser Gegend sehr<br />
geschätzt und wurde als „Brautapfel“ bezeichnet. Lange<br />
Jahre galt er als ausgestorben. Aber ... e<strong>in</strong>ige wenige<br />
Brasilapfelbäume haben <strong>in</strong> Pommau Kriegs- und<br />
Sperrgebietszeiten überlebt. Pomologen haben die alte<br />
Sorte Anfang dieses Jahrhunderts bestätigt!<br />
Der Apfel hat e<strong>in</strong>e tiefrote, glänzende Schale, sattgelbes<br />
und saftiges Fruchtfleisch mit angenehmem,<br />
leicht säuerlichem Geschmack. Wenn der Brasilapfel<br />
se<strong>in</strong>e volle Reife erlangt hat, verfärbt sich se<strong>in</strong>e Schale<br />
zu e<strong>in</strong>em schillernden violetten Rot. Daher ist er auch<br />
so e<strong>in</strong> schöner Weihnachts- und Bratapfel.<br />
Die Freude unter den Sammlern alter Sorten war groß.<br />
Der „Rote Brasilienapfel“ aus dem Amt Neuhaus ist<br />
deshalb vom Streuobstwiesenvere<strong>in</strong> Lüneburg <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit dem Pomologenvere<strong>in</strong> e.V. zum „Apfel<br />
des Jahres 2018“ <strong>in</strong> Norddeutschland ernannt worden!<br />
Mit dem Rückweg nach Neuhaus endete die Schlaraffen-Obsttour.<br />
Das war e<strong>in</strong> schöner und <strong>in</strong>teressanter<br />
Tag! – Und jetzt freuen wir uns schon sehr auf<br />
die baldige Blüte <strong>in</strong> den schönen Obstbaumalleen!<br />
Text und Fotos (2): Hoffmann<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
21
Patientenberatung (Sozialdienst) im Krankenhaus<br />
Patientenberatung (Sozialdienst) im im Krankenhaus<br />
Patientenberatung bilitations-Maßnahme (Sozialdienst) dadurch, im passenden Krankenhaus<br />
Nachversorger zu f<strong>in</strong>-<br />
Fast<br />
Fast<br />
jeder<br />
jeder<br />
Patient<br />
Patient<br />
oder<br />
oder<br />
Angehörige<br />
hat<br />
Angehörigbilitations-Maßnahme<br />
dadurch, passenden Nachversorger zu f<strong>in</strong>den.<br />
schon<br />
hat schon<br />
e<strong>in</strong>mal<br />
e<strong>in</strong>mal<br />
Kontakt<br />
Kontakt<br />
mit dass sie zeitnah nach e<strong>in</strong>em den. Der<br />
mit dass sie zeitnah nach e<strong>in</strong>em<br />
Entlassungsprozess<br />
Der Entlassungsprozess<br />
von<br />
von<br />
der Fast Patientenberatung jeder oder Angehörige<br />
hat schon e<strong>in</strong>mal gehabt. Kontakt mit<br />
e<strong>in</strong>es<br />
der Patientenberatung e<strong>in</strong>es<br />
akutstationären<br />
bilitations-Maßnahme Krankenhausaufenthalt<br />
dass sie zeitnah angetreten nach werden e<strong>in</strong>em den.<br />
dadurch, passenden<br />
akutstationären Krankenhausaufenthalt<br />
angetreten werden<br />
Patienten<br />
Patienten<br />
speziell Nachversorger<br />
speziell<br />
<strong>in</strong> Pflege<strong>in</strong>richtungen<br />
Der<br />
zu f<strong>in</strong>-<br />
<strong>in</strong> Pflege<strong>in</strong>richtungen<br />
Krankenhauses<br />
Krankenhauses gehabt.<br />
war Entlassungsprozess bisher<br />
war bisher<br />
besonders von<br />
besonders<br />
zeitaufwändig.<br />
speziell Hier <strong>in</strong> soll Pflege<strong>in</strong>rich-<br />
die Digitali-<br />
zeitaufwändig.<br />
Hier soll die Digitali-<br />
der Patientenberatung e<strong>in</strong>es sollen. akutstationären (14 Tage) Möglich Krankenhausaufenthalt<br />
direkt angetreten aus dem werden Krantungesierung<br />
war die bisher<br />
ist e<strong>in</strong>e Patienten<br />
Das sollen. (14 Tage) Möglich ist e<strong>in</strong>e<br />
Krankenhauses Tätigkeitsspektrum<br />
Das Tätigkeitsspektrum gehabt. des Sozialdienstes<br />
ist äußerst vielfältig<br />
der Mitarbeiter<br />
des Sozialdienstes<br />
ist äußerst vielfältig kenhaus sollen. (14 <strong>in</strong> Tage) e<strong>in</strong>e solche Möglich Kl<strong>in</strong>ik ist e<strong>in</strong>e o- aufwändig. zusätzlich<br />
Verlegung<br />
Verlegung direkt aus dem Krankenhaus<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e solche Kl<strong>in</strong>ik o- zusätzlich<br />
sierung<br />
Arbeit besonders<br />
die Arbeit Mitarbeiter zeit-<br />
unterstützen.<br />
Hier soll die Digitalisierung<br />
die Arbeit der Mitarbeiter<br />
Das Tätigkeitsspektrum des Sozialdienstes<br />
Die Mitarbeiter ist äußerst vielfältig der Patientenbe-<br />
der e<strong>in</strong> Maßnahmenbeg<strong>in</strong>n von<br />
unterstützen.<br />
Die Mitarbeiter der Patientenberatung<br />
übernehmen u.a. das Stel-<br />
zu kenhaus Hause <strong>in</strong> aus. e<strong>in</strong>e solche Kl<strong>in</strong>ik o- zusätzlich Mehr Zeit<br />
der Verlegung e<strong>in</strong> Maßnahmenbeg<strong>in</strong>n direkt aus dem Kran-<br />
von<br />
Mehr<br />
durch unterstützen.<br />
Zeit durch<br />
Digitalisierung<br />
Digitalisierung<br />
ratung übernehmen u.a. das Stellen<br />
von Eilanträgen für Pflege-<br />
Die Pflegeberatung<br />
Mehr Der neue Zeit durch<br />
zu Hause aus.<br />
lenDie von Mitarbeiter Eilanträgen der für Patientenberatung<br />
der e<strong>in</strong> Maßnahmenbeg<strong>in</strong>n von<br />
Pflegegrade<br />
Die Pflegeberatung<br />
Der neue<br />
Prozess Digitalisierung<br />
bei<br />
übernehmen<br />
den Pflegekassen.<br />
u.a. das<br />
Patienten,<br />
Stellen<br />
von<br />
zu Hause aus.<br />
Prozess<br />
sieht<br />
sieht<br />
vor, dass<br />
vor, dass<br />
grade bei den Pflegekassen. Patienten,<br />
die nach der Kranken-<br />
Die Pflegeberatung<br />
nimmt e<strong>in</strong>e Der<br />
die<br />
Eilanträgen<br />
nach der<br />
für<br />
Krankenhausentlassung<br />
e<strong>in</strong>en Pflege-<br />
wird<br />
Pflegegrade<br />
bei den Pflegekassen. Pa-<br />
vorgestellt<br />
der Patient<br />
der Patient<br />
auf e<strong>in</strong>er<br />
auf e<strong>in</strong>er<br />
Internetplattform<br />
Internetplattform<br />
Die Pflegeberatung nimmt e<strong>in</strong>e<br />
neue<br />
anonymisiert<br />
Prozess sieht<br />
anonymisiert<br />
vorgestellt<br />
vor, dass<br />
wird<br />
hausentlassung e<strong>in</strong>en Pflegedienst<br />
oder e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
immer größere Rolle im Krankenhausalltag<br />
e<strong>in</strong> und stellt die wichform<br />
anonymisiert vorgestellt wird<br />
der Patient auf e<strong>in</strong>er Internetplatttienten,<br />
die nach der Krankenhausentlassung<br />
e<strong>in</strong>en Pflege-<br />
immer hausalltag größere Rolle e<strong>in</strong> und im stellt Kranken-<br />
die wichformationen<br />
wie z.B. die Pflege<strong>in</strong>-<br />
Die immer Pflegeberatung größere Rolle nimmt im e<strong>in</strong>e Kranken-<br />
und<br />
und<br />
zugleich<br />
zugleich<br />
die H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>dienst<br />
oder e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
die H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen<br />
die wie H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>-<br />
z.B. die Pflege<strong>in</strong>-<br />
Kurzzeitpflegee<strong>in</strong>richtung benötigen,<br />
haben so die Möglichkeit eitensität<br />
und verschiedene pflegetige<br />
Verb<strong>in</strong>dung zwischen Patienten<br />
und Nachversorgern her. Bei formationen wie z.B. die Pflege<strong>in</strong>-<br />
und zugleich<br />
dienst Kurzzeitpflegee<strong>in</strong>richtung oder e<strong>in</strong>en Platz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er benöti-hausalltagen, haben so die Möglichkeit eitige<br />
Verb<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong> und stellt zwischen die wichtigten<br />
Verb<strong>in</strong>dung und Nachversorgern zwischen Patien-<br />
her. Bei relevante<br />
Patientensität<br />
und verschiedene pflege-<br />
Kurzzeitpflegee<strong>in</strong>richtung benötigen,<br />
haben so die Möglichkeit eiten<br />
und Nachversorgern kann her. es Bei sich sonen<br />
vorläufigen Pflegegrad zu erhalten,<br />
damit die Versorgung<br />
werden. Diverse Pflegee<strong>in</strong>richrelevante<br />
Diagnosen<br />
Diagnosen<br />
gemeldet<br />
gemeldet<br />
nen vorläufigen Pflegegrad zu erhalten,<br />
damit die Versorgung<br />
Nachversorgern kann es sich sowohl<br />
um Pflegeheime, Pflegerelevanttensität<br />
und verschiedene pflege-<br />
werden. Diverse<br />
Diagnosen<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen,<br />
die<br />
gemeldet<br />
nen vorläufigen Pflegegrad zu erhalten,<br />
damit die Versorgung wohl dienste, um Pflegeheime, Rehae<strong>in</strong>richtungen Pflege-<br />
oder<br />
Nachversorgern wohl um Pflegeheime, kann es sich so-<br />
Pflege-<br />
nach der Krankenhausentlassung<br />
tungen, die sich zu e<strong>in</strong>em neuen<br />
nach der Krankenhausentlassung<br />
dienste, Rehae<strong>in</strong>richtungen oder werden. Diverse<br />
sich zu<br />
Pflegee<strong>in</strong>richtungen,<br />
Netzwerk die sich zusammengefunden<br />
e<strong>in</strong>em neuen<br />
e<strong>in</strong>em neuen<br />
gewährleistet bleibt. Bei Eilanträgen<br />
kann jedoch ausschließlich<br />
haben, werden automatisch zeit-<br />
Netzwerk zusammengefunden<br />
gewährleistet bleibt. Bei Eilanträgen<br />
kann jedoch ausschließlich<br />
auch Sanitätshäuser handeln.<br />
nach der Krankenhausentlassung dienste, auch Rehae<strong>in</strong>richtungen Sanitätshäuser oder handeln.<br />
Die Kontaktaufnahme läuft <strong>in</strong> den<br />
Netzwerk haben, werden zusammengefunden<br />
automatisch zeitgleich<br />
angefragt.<br />
gewährleistet bleibt. Bei EilanträgenPflegegrad<br />
kann jedoch 1 oder ausschließlich 2 vergeben<br />
auch Die Sanitätshäuser Kontaktaufnahme handeln. läuft <strong>in</strong> den haben,<br />
Pflegegrad 1 oder 2 vergeben<br />
gleich werden angefragt. automatisch Sie können<br />
Sie können zeitgleich<br />
im Falle<br />
sich<br />
sich<br />
meisten Die Kontaktaufnahme Fällen telefonisch ab und<br />
meisten Fällen telefonisch läuft <strong>in</strong> den ab und<br />
werden. Der endgültige Pflegegrad<br />
wird später <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er häusli-<br />
Mitarbeitern von Vakanzen der Pflegeberatung<br />
im angefragt. Falle<br />
von Vakanzen<br />
von Sie Vakanzen können mit sich den<br />
Pflegegrad<br />
mit den<br />
werden. Der 1 oder endgültige 2 vergeben Pflegegrad<br />
wird Der später endgültige <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Pflege-<br />
häusli-<br />
nimmt meisten stets viel Zeit <strong>in</strong> Anspruch,<br />
nimmt Fällen stetstelefonisch viel Zeit <strong>in</strong> abAnspruch,<br />
und<br />
im Mitarbeitern Falle der Pflegeberatung<br />
mit den<br />
werden. weil nimmt die Nachfrage <strong>in</strong> den letzten<br />
weil stets die viel Nachfrage Zeit <strong>in</strong> Anspruch, <strong>in</strong> den letzten Mitarbeitern im Krankenhaus<br />
chen im Krankenhaus der Pflegeberatung<br />
kurzschließen.<br />
grad kurzschließen.<br />
chen wirdBegutachtung später <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erfestgestellt.<br />
häuslichen<br />
e<strong>in</strong>e Tätigkeit<br />
Jahren weil stark gestiegen ist. Selten<br />
Jahren die Nachfrage stark gestiegen <strong>in</strong> den letzten ist. Selten im Insgesamt Krankenhaus<br />
Diese wird durch die Pflegekasse<br />
Insgesamt<br />
stellt<br />
stellt<br />
sich kurzschließen.<br />
e<strong>in</strong>e<br />
sich<br />
Tätigkeit<br />
Diese<br />
Begutachtung<br />
wird durch die<br />
festgestellt.<br />
Pflegekasse<br />
erfolgt Jahren von den Nachversorgern<br />
erfolgt<br />
stark<br />
von<br />
gestiegen<br />
den Nachversorgern<br />
ist. Selten<br />
Insgesamt im Sozialdienst stellt sich<br />
<strong>in</strong> Auftrag gegeben.<br />
im Sozialdienst<br />
als e<strong>in</strong>e sehr Tätigkeit<br />
als sehr<br />
abwechslungsreich<br />
Sozialdienst<br />
Diese wird durch die Pflegekasse<br />
abwechslungsreich<br />
<strong>in</strong> Auftrag gegeben.<br />
sofort erfolgt e<strong>in</strong>e von den positive Nachversorgern Rückmeldung.<br />
Oft müssen mehrere Nach-<br />
sofort e<strong>in</strong>e positive Rückmeldung.<br />
Oft müssen mehrere Nach-<br />
im<br />
<strong>in</strong> Auftrag gegeben.<br />
und als verantwortungsvoll<br />
sehr abwechslungsreich<br />
sofort e<strong>in</strong>e positive Rückmeldung.<br />
Oft kontaktiert müssen mehrere werden, Nach-<br />
und verantwortungsvoll<br />
E<strong>in</strong>e weitere Aufgabe ist das<br />
E<strong>in</strong>e weitere Aufgabe ist das versorger damiversorger<br />
die Entlassung kontaktiert des werden, Patienten da-<br />
dar.<br />
dar. und verantwortungsvoll<br />
versorger kontaktiert werden, damit<br />
die Entlassung des Patienten<br />
dar.<br />
Stellen E<strong>in</strong>e weitere von Anträgen Aufgabezur ist Anschluss-Heil-Behandlung<br />
Stellen von Anträgen zur (AHB). An-<br />
das<br />
Stellen von Anträgen zur Anschluss-Heil-Behandlung<br />
(AHB). reibungslos mit die Entlassung ablaufen des kann. Patienten Um<br />
Diese schluss-Heil-Behandlung sollen zur weiteren Genesung<br />
Diese beitragen sollen zur und weiteren f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Gene-<br />
Re-<br />
diese Prozesse effizienter zu ge-<br />
(AHB). reibungslos ablaufen kann. Um<br />
Diese sollen zur weiteren Genesung<br />
beitragen und f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Restalten,<br />
diese Prozesse soll <strong>in</strong> der effizienter Elbe-Jeetzel- zu ge-<br />
diese reibungslos Prozesse ablaufen effizienter kann. zu Um gehabilitationse<strong>in</strong>richtungesung<br />
beitragen und f<strong>in</strong>den ambulanhabilitationse<strong>in</strong>richtungen<br />
oder stationär statt. Sieambu-<br />
un-<br />
Kl<strong>in</strong>ik demnächst e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternetba-<br />
<strong>in</strong> Restalten,<br />
soll <strong>in</strong> der Elbe-Jeetzelhabilitationse<strong>in</strong>richtungen<br />
ambulant<br />
oder stationär statt. Sie unsierte<br />
Kl<strong>in</strong>ik demnächst Onl<strong>in</strong>eplattform e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternetba-<br />
genutzt<br />
Kl<strong>in</strong>ik stalten, demnächst soll <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>e Elbe-Jeetzel- <strong>in</strong>ternetbaterscheidelant<br />
oder stationär<br />
sich von e<strong>in</strong>er<br />
statt.<br />
Reha-<br />
Sie unterscheideterscheiden<br />
sich sich von von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>er Reha-<br />
Rehasierte<br />
Onl<strong>in</strong>eplattform genutzt<br />
sierte Onl<strong>in</strong>eplattform genutzt<br />
22<br />
werden,<br />
werden, um<br />
um schnell e<strong>in</strong>en<br />
schnell e<strong>in</strong>en<br />
Hermann-Löns-Str. 2 | 29451 Dannenberg / Elbe | Tel: 05861 830 | www.elber-jeetzel-kl<strong>in</strong>ik.de
ÆLV<br />
Das Magaz<strong>in</strong> von<br />
Nr. 05 | April 2022<br />
Geme<strong>in</strong>de wird <strong>in</strong>sektenfreundlich<br />
LED-Lampen helfen den Tieren<br />
Umwelt • Der Bürgervere<strong>in</strong> elbDORFaktiv hat zwei Projekte zur Verbesserung der Biodiversität <strong>in</strong> Neu Darchau angestoßen.<br />
E<strong>in</strong>s davon, die <strong>in</strong>sektenfreundliche Umrüstung der Straßenlaternen, wurde im März vom Geme<strong>in</strong>derat beschlossen.<br />
Das zweite Projekt ist die langfristig angelegte Veränderung der Pflanzenwelt im Klangschalenpark am Hafen. (ac)<br />
Die Geme<strong>in</strong>de Neu Darchau erhält e<strong>in</strong>e neue, <strong>in</strong>sektenfreundliche<br />
Straßenbeleuchtung. Dazu sollen die Lampen der bestehenden<br />
Laternen gegen spezielle LED-Leuchtmittel ausgetauscht<br />
werden. Das hat der Geme<strong>in</strong>derat am Donnerstag<br />
e<strong>in</strong>stimmig beschlossen. Die Initiative für den E<strong>in</strong>satz umweltfreundlicher<br />
Leuchtmittel g<strong>in</strong>g von elbDORFaktiv aus,<br />
denn als vor e<strong>in</strong>em Jahr deutlich wurde, dass unser Stromversorger<br />
die bisherigen Leuchtmittel ersetzen will, hat sich<br />
elbDORFaktiv sehr dafür e<strong>in</strong>gesetzt, ke<strong>in</strong>e übermäßig helle<br />
und für Insekten schädliche Beleuchtung zu bekommen. Dazu<br />
haben wir Aufklärungsarbeit im Geme<strong>in</strong>derat und <strong>in</strong> der<br />
Öffentlichkeit geleistet. So wurde <strong>in</strong> Gesprächen und mittels<br />
eigens <strong>in</strong>stallierter Test-Lampen und H<strong>in</strong>weisschilder sowohl<br />
über Aussehen als auch Wirkung verschiedener Lichtfarben<br />
und Helligkeiten <strong>in</strong>formiert.<br />
Die künftigen Leuchtkörper kosten nicht mehr und sparen<br />
die gleiche Menge Energie wie konventionelle LED-Leuchtmittel.<br />
Mit 2200 Kelv<strong>in</strong> haben sie aber e<strong>in</strong>e für Insekten viel<br />
weniger schädliche Lichtfarbe, und ihr nach unten gerichteter<br />
Sche<strong>in</strong> reduziert zudem den Lichtsmog.<br />
Mit der Umstellung von gut 300 Laternen wird Neu Darchau<br />
das größte zusammenhängende Gebiet mit umweltfreundlicher<br />
Beleuchtung im<br />
Landkreis Lüchow-<br />
Dannenberg. Es bleibt<br />
zu hoffen, mit der Umstellung<br />
auch das Interesse<br />
von Privat- und<br />
Geschäftsleuten an <strong>in</strong>sektenfreundlicher<br />
Beleuchtung<br />
zu wecken.<br />
Wer mag, kann uns gerne<br />
ansprechen.<br />
Neben dem Erhalt, ist<br />
elbDORFaktiv auch bemüht,<br />
neue Lebensräume<br />
für Insekten zu<br />
V<br />
Jo<strong>in</strong> us!<br />
Wenn nicht gerade Coronabeschränkungen<br />
herrschen, f<strong>in</strong>den<br />
die offenen Treffen von<br />
elbDORFaktiv an wechselnden<br />
Orten immer um 16 Uhr am ersten<br />
Sonntag im Monat statt.<br />
05853 - 980 10 23<br />
<strong>in</strong>fo@elbdorfaktiv.de<br />
facebook.com/elbdorf.aktiv<br />
schaffen. Dazu wurde der „Klangschalenpark Neu Darchau“<br />
<strong>in</strong> das Programm „Wilde Wiese Wendland“ aufgenommen.<br />
Der Vere<strong>in</strong> möchte die Vielfalt der Pflanzen erhöhen und<br />
damit die Wiese für Insekten und Kle<strong>in</strong>tiere attraktiver machen.<br />
Der Nutzung des Klangschalenparks steht das nicht<br />
entgegen, im Gegenteil: E<strong>in</strong>e sanfte Beanspruchung von<br />
Teilen der Wiese hilft dabei, die Biodiversität zu erhöhen.<br />
> Die folgenden vier Seiten s<strong>in</strong>d mit der Möglichkeit zum Herausnehmen <strong>in</strong> der Heftmitte platziert. Die Publikation wird vom Vere<strong>in</strong> elbDORFaktiv e.V. e<strong>in</strong>gebracht.<br />
23
ÆLV<br />
HELP! We need somebody. HELP!<br />
elbDORFaktiv bittet um Mithilfe – und bietet viel Spaß<br />
Kultur • Nach diversen Unwetterlagen und e<strong>in</strong>em überspülten Klangschalenpark müssen Renovierungsarbeiten erledigt<br />
werden. Auch der Aufbau und der Betrieb des Wunde.r.punkts s<strong>in</strong>d arbeits<strong>in</strong>tensiv. Wer hilft? (ac)<br />
Wie berichtet, wird elbDORFaktiv auch <strong>in</strong> diesem Jahr mit<br />
dem „Wunde.r.punkt Neu Darchau“ an der „Kulturellen Landpartie“<br />
vom 26. Mai bis zum 6. Juni teilnehmen. Angebot,<br />
Konzept und Infrastruktur werden ähnlich se<strong>in</strong> wie im letzten<br />
Jahr, ergänzt um weitere Ausstellungen von Kunst und<br />
Politik und e<strong>in</strong> umfangreicheres Angebot an – erstmals auch<br />
veganen – Speisen. Neben immer wieder gern gesehenen<br />
Künstlern wie der „Hörbie Schmidt Band“ und der Lüneburger<br />
Gruppe „Schön Dick Butter“, werden auch neue Gesichter<br />
die Bühne entern. E<strong>in</strong> Highlight dabei ist die bekannte Poetry<br />
Slammer<strong>in</strong> Mona Harry („Liebeserklärung an den Norden“).<br />
Zudem wird im Jahr des Atomausstiegs auch der wohl<br />
bekannteste deutsche Straßenmusiker und Widerstands-Urgeste<strong>in</strong><br />
Klaus der Geiger auftreten.<br />
V Für KLP: Engagierte Menschen gesucht<br />
E<strong>in</strong> erstes Treffen zur Vorbereitung des Wunde.r.punkts wird<br />
am 9. April stattf<strong>in</strong>den. Dort sollen Hauptverantwortliche für<br />
die im letzten Jahr erstmals etablierten Arbeitsbereiche gefunden<br />
und erste Absprachen bezüglich des Auf- und Abbaus<br />
sowie des Cater<strong>in</strong>gs getroffen werden. Dazu werden noch<br />
dr<strong>in</strong>gend Leute für die Mitarbeit gesucht. Interessent:<strong>in</strong>nen<br />
s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, sich schon jetzt per Mail zu wenden<br />
an <strong>in</strong>fo@elbdorfaktiv.de oder telefonisch Kontakt aufzunehmen<br />
mit Andreas Conradt: 05853 - 980 10 23. Jede Hand ist<br />
höchst willkommen – für e<strong>in</strong>e Stunde, e<strong>in</strong>en Tag, e<strong>in</strong>e Woche.<br />
V Hafenmeile: Helfende Hände gesucht<br />
Es braucht viel Vorbereitung,<br />
bis der Wunde.r.punkt Neu Darchau steht.<br />
Sturm, Regen und das Hochwasser haben der gerade erst<br />
fertiggestellten Hafenmeile ordentlich zugesetzt. Schilder<br />
mussten sicherheitshalber abgebaut werden, Bilder der Fotoausstellung<br />
wurden umgeknickt und Pfosten durch Vibration<br />
gelockert, die Fahnenmasten haben sich nach Lee geneigt,<br />
und wer weiß, was noch alles zu Tage tritt, wenn es uns<br />
wieder regelmäßig an die Elbe zieht. Kurzum: Irgendwann<br />
im April oder Mai wird es erforderlich se<strong>in</strong>, die entstandenen<br />
Schäden zu reparieren und an e<strong>in</strong>igen Stellen auch die<br />
Befestigung von Pfosten prophylaktisch durch stabilere Arten<br />
der Aufstellung zu ersetzen.<br />
Leider war dies vor Anfang April nicht möglich, was nun das<br />
Zeitfenster bis zum Beg<strong>in</strong>n der „Kulturellen Landpartie“ mit<br />
dem vorher erforderlichen, ebenfalls zeit<strong>in</strong>tensiven Aufbau<br />
bedrohlich kle<strong>in</strong> werden lässt.<br />
Darum gilt auch hier, was schon weiter oben gesagt wurde:<br />
Es werden noch dr<strong>in</strong>gend Leute für die Mitarbeit gesucht.<br />
Interessent:<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d herzlich e<strong>in</strong>geladen, sich schon jetzt<br />
zu wenden an <strong>in</strong>fo@elbdorfaktiv.de oder telefonisch Kontakt<br />
aufzunehmen mit Andreas Conradt: 05853 - 980 10 23.<br />
Jede Hand ist höchst willkommen – für e<strong>in</strong>e Stunde, e<strong>in</strong>en<br />
Tag, e<strong>in</strong> Wochenende. E<strong>in</strong>ziger Trost: Ich b<strong>in</strong> sicher, dass es<br />
wieder e<strong>in</strong> fantastisches Cater<strong>in</strong>g geben wird und trotz der<br />
Plackerei auch jede Menge Spaß am geme<strong>in</strong>samen Machen.<br />
Fotos: S.1: XoMEoX, S.2: Andreas Dau (o.), Andreas Conradt (u.), S.3: CafeCredit, S.4: Stefan Fabian<br />
24II
ÆLV<br />
ÆLV<br />
Wer soll das bezahlen? Wer hat soviel Geld?<br />
Geld ist nicht alles. Aber ohne Geld ist alles nichts!<br />
F<strong>in</strong>anzen • Mitgliedsbeiträge und Fördermittel großer Institutionen s<strong>in</strong>d die wichtigsten Werkzeuge zur F<strong>in</strong>anzierung der<br />
Projekte von elbDORFaktiv. Doch der Bürgervere<strong>in</strong> ist auch auf Spenden angewiesen. E<strong>in</strong> dr<strong>in</strong>gender Appell. (asf)<br />
Es ist nicht verwunderlich: Alle Aktivitäten von elbDORFaktiv<br />
kosten immer auch Geld. So mussten beispielsweise die Informationstafeln<br />
über das neue LED-Licht <strong>in</strong> Neu Darchau<br />
bezahlt werden. Auch der Druck des Kulturprogramms war<br />
nicht umsonst. Investitionen <strong>in</strong> den Wunde.r.punkt und die<br />
nun anstehende Renovierung der E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> der Hafenmeile<br />
bedürfen weiterer f<strong>in</strong>anzieller Mittel.<br />
Was dem Vere<strong>in</strong> dagegen kostenlos zur Verfügung gestellt<br />
wird, s<strong>in</strong>d körperlicher und geistiger E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er großen<br />
Zahl von Mitgliedern und Unterstützer:<strong>in</strong>nen. Auch auf fachliche<br />
Expertise können wir zurückgreifen – sei es bei Bau-Tätigkeiten,<br />
Grafik und Layout oder bei technischen Aufgaben.<br />
Besonders hervorzuheben ist das motivierte Team für den<br />
Betrieb des Wunde.r.punkts. All diese Arbeiten werden immer<br />
ehrenamtlich durchgeführt, belohnt allenfalls durch e<strong>in</strong><br />
Team-Cater<strong>in</strong>g, das wiederum nicht bezahlt werden muss.<br />
Das System des Ehrenamts kommt aber an se<strong>in</strong>e Grenzen,<br />
wenn Material, Dienstleistung oder Handwerk „zugekauft“<br />
werden müssen: zehn Säcke Beton, Holzpfosten und Lack,<br />
der Beitrag für die Haftpflichtversicherung.<br />
Umfangreiche Projekte versucht elbDORFaktiv durch Fördergelder<br />
großer Institutionen zu f<strong>in</strong>anzieren. So ist schon<br />
mehrfach gelungen, Gelder nach Neu Darchau zu leiten, und<br />
es gibt auch aktuell Vorbereitungen für e<strong>in</strong>en Förderantrag.<br />
Oft genug aber bleiben Kosten beim Vere<strong>in</strong> hängen: Da müssen<br />
Lautsprecher für die KLP-Bühne angeschafft werden, da<br />
braucht es Reparaturen von Infrastruktur im Klangschalenpark<br />
oder Diesel für den Trecker, mit dem die Palettenmöbel<br />
bewegt werden.<br />
Langer Rede kurzer S<strong>in</strong>n: Alle Mitwirkenden bei elbDORFaktiv<br />
freuen sich über die Mitarbeit neuer Menschen bei den Aktionen<br />
des Vere<strong>in</strong>s. Wir s<strong>in</strong>d froh über Jede und Jeden, die<br />
und der mit anpacken kann, ob am Hammer, am Kochlöffel<br />
oder an der Tastatur.<br />
Aber wir benötigen auch f<strong>in</strong>anzielle Mittel, um Projekte umsetzen<br />
zu können. Dabei gehen wir äußerst sparsam vor und<br />
kommunizieren regelmäßig und transparent unsere Buchhaltung.<br />
Wenn Sie also der Me<strong>in</strong>ung s<strong>in</strong>d, dass der E<strong>in</strong>satz<br />
von elbDORFaktiv unserer Geme<strong>in</strong>de gut tut, dann unterstützen<br />
Sie uns gerne auch mit kl<strong>in</strong>gender Münze – als e<strong>in</strong>malige<br />
oder regelmäßige Spende oder als festes Mitglied mit<br />
dem Vere<strong>in</strong>sbeitrag. Der Vere<strong>in</strong> elbDORFaktiv e.V. ist übrigens<br />
geme<strong>in</strong>nützig und stellt zu jeder Spende und für jeden<br />
Mitgliedsbeitrag e<strong>in</strong>e Spendenbesche<strong>in</strong>igung aus.<br />
elbDORFaktiv e.V.<br />
Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg<br />
IBAN: DE45 2585 0110 0230 4478 80<br />
SWIFT-BIC: NOLADE21UEL<br />
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen <strong>in</strong> die<br />
Arbeit von elbDORFaktiv! Wir wissen Ihr Engagement sehr<br />
zu schätzen.<br />
III25
ÆLV<br />
Kulturprogramm 2022<br />
Programmheft erschienen<br />
Kultur • Neben dem Wunde.r.punkt der Kulturellen Landpartie,<br />
bereichern ab diesem Sommer weitere Kulturveranstaltungen<br />
das Leben <strong>in</strong> der neuen Hafenmeile. (sFa)<br />
Nach der E<strong>in</strong>weihung des Klangschalenparks im letzten<br />
Herbst hat elbDORFaktiv nun e<strong>in</strong> Kulturprogramm für die<br />
Zeit zwischen April und Oktober erarbeitet. E<strong>in</strong> Programmheft<br />
mit allen Veranstaltungen und mit Informationen über<br />
das Projekt „Hafenmeile“ ist soeben erschienen. Es wird <strong>in</strong><br />
den nächsten Monaten an vielen Stellen <strong>in</strong> den Landkreisen<br />
Lüchow-Dannenberg und Lüneburg ausliegen. E<strong>in</strong>e Verteilung<br />
ist auch <strong>in</strong> Hamburg und Berl<strong>in</strong> geplant.<br />
Neben e<strong>in</strong>er großen Zahl von Führungen und Sem<strong>in</strong>aren über<br />
die Klangschalen, enthält das Programm auch Highlights wie<br />
den „Wunde.r.punkt Neu Darchau“ und e<strong>in</strong>e Aufführung von<br />
„Moby Dick“ durch die „Freie Bühne Wendland“. Lokalkolorit<br />
erhält das Kulturprogramm durch mehrere Aufführungen<br />
von K<strong>in</strong>dern der Neu Darchauer Grundschule.<br />
Mit der Erstellung des Programms ist es elbDORFaktiv gelungen,<br />
auch lokale Unternehmen als Partner der „Hafenmeile<br />
Neu Darchau“ zu gew<strong>in</strong>nen. So ist das Restaurant „Göpelhaus“<br />
mit e<strong>in</strong>igen kul<strong>in</strong>arisch und kulturell geprägten Veranstaltungen<br />
dabei, e<strong>in</strong>en Tag der offenen Tür steuert zudem<br />
die Kanustation „Albia“ bei. Weiterer Teil des Kulturprogramms<br />
s<strong>in</strong>d zwei Fotoausstellungen Lüneburger und<br />
Neu Darchauer Fotograf:<strong>in</strong>nen.<br />
Für die Zukunft ist e<strong>in</strong>e Ausweitung des sommerlichen Kulturprogramms<br />
vorgesehen – und es soll sogar Leute geben,<br />
die von e<strong>in</strong>em Äquivalent zur Westerländer Strandmuschel<br />
als fester Bühne <strong>in</strong> der Hafenmeile Neu Darchau träumen …<br />
Kurzmeldungen<br />
Genehmigung erteilt<br />
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hat unserem Vere<strong>in</strong><br />
elbDORFaktiv e.V. Anfang März e<strong>in</strong>e „wassserrechtliche Ausnahmegenehmigung”<br />
zur Errichtung des Klangschalenparks<br />
im „Überschwemmungsgebiet der Elbe” erteilt. Sie war notwendig<br />
geworden, weil im Überflutungsgebiet Bauten nur<br />
mit bestimmten Auflagen errichtet werden dürfen. So müssen<br />
beispielsweise sämtliche E<strong>in</strong>richtungen so ausgeführt<br />
se<strong>in</strong>, dass sie im Falle e<strong>in</strong>es schweren Hochwassers schnell<br />
entfernt werden können.<br />
Immer wieder Corona<br />
Weil die Corona-Infektionszahlen derzeit ungebremst steigen,<br />
bleiben die öffentlichen Treffen von elbDORFaktiv trotz<br />
der kürzlich <strong>in</strong> Kraft getretenen Lockerungen der pandemiebed<strong>in</strong>gten<br />
Auflagen zunächst weiter ausgesetzt. Wir <strong>in</strong>formieren<br />
per Newsletter und auf Facebook, ab wann wir die<br />
Treffen wieder durchführen.<br />
Anmeldung zum Newsletter: <strong>in</strong>fo@elbdorfaktiv.de. Unsere<br />
Facebook-Seite f<strong>in</strong>det sich unter facebook.com/elbdorf.aktiv<br />
Wieso Ælv?<br />
„Elbe“ nennen wir heute den Fluss vor unserer Haustür.<br />
Wer noch niederdeutsch spricht, kennt ihn als „Elv“, im<br />
tschechischen wird er als „Labe“ bezeichnet. Der althochdeutsche<br />
Name des Flusses lautete „Elba“ (ca. 750<br />
bis 1050 n. Chr.), der altenglische „Ielf“ oder „Ælf“ (ca.<br />
450 bis 1300 n. Chr.). Entlehnt wurden alle Namen von<br />
den frühen Germanen (weit vor Christi Geburt), die die<br />
Elbe als „Albia“ oder „Albis“ bezeichneten – also schlicht<br />
als „Fluss“, was der dom<strong>in</strong>ierenden Stellung des Stroms<br />
<strong>in</strong> der Norddeutschen Tiefebene angemessen war.<br />
Der Titel unseres Magaz<strong>in</strong>s ist dem altenglischen Namen<br />
der Elbe entlehnt – Ælf – der wohl auch die heutigen Bezeichnungen<br />
für das Wort „Fluss“ <strong>in</strong> den skand<strong>in</strong>avischen<br />
Ländern geprägt hat: „Älv“ im Schwedischen, „Elv“ <strong>in</strong> der<br />
norwegischen und „Elfur“ <strong>in</strong> der isländischen Sprache.<br />
Impressum<br />
V<br />
Info über elbDORFaktiv<br />
2. Jahrgang<br />
Ausgabe Nr. 5, April 2022<br />
ÆLV<br />
ist e<strong>in</strong> kostenloses Informationsblatt<br />
des Vere<strong>in</strong>s elbDORFaktiv e.V. <strong>in</strong><br />
Neu Darchau<br />
Kontakt<br />
Am Hafen 2, 29490 Neu Darchau<br />
Tel.: 05853 - 980 10 23<br />
Mail und Internet<br />
<strong>in</strong>fo@elbdorfaktiv.de<br />
www.elbdorfaktiv.de<br />
facebook.com/elbDORF.aktiv<br />
Verantwortlich (V. i. S. d. P.)<br />
Andreas Conradt (ac)<br />
Adresse wie vorstehend<br />
Redaktion<br />
Stefan Fabian (sFa)<br />
Andreas Conradt (ac)<br />
Doris Krohn (dk)<br />
Sab<strong>in</strong>a Franke (asf)<br />
Weitere Text- und Bildrechte<br />
wie namentlich gekennzeichnet<br />
Produktion<br />
Layout: Andreas Conradt<br />
Korrektorat: Doris Krohn<br />
elbDORFaktiv ist e<strong>in</strong>e offene Plattform für alle Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger der<br />
Geme<strong>in</strong>de Neu Darchau. Das Ziel der hier engagierten Menschen ist es mitzuhelfen,<br />
unsere Dörfer lebenswerter und liebenswerter zu gestalten. Dazu<br />
arbeiten wir an Projekten, die die Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> unseren Orten weiter<br />
stärken und die Identifikation mit ihnen vergrößern. Haben Sie auch Ideen?<br />
Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Oder kommen Sie zu unseren öffentlichen<br />
Treffen. Sie f<strong>in</strong>den an wechselnden Orten immer am ersten Sonntag<br />
im Monat um 16 Uhr statt. Dort wird über aktuelle und zukünftige Projekte<br />
und deren praktische Umsetzung diskutiert.<br />
elbDORFaktiv e.V. ist ke<strong>in</strong> geschlossener Vere<strong>in</strong>. Bei uns dürfen Jedermann<br />
und Jedefrau an Treffen und Projekten teilnehmen. Der offizielle Charakter<br />
des „e.V.“ dient nur im H<strong>in</strong>tergrund der vere<strong>in</strong>fachten Umsetzung von Projekten.<br />
E<strong>in</strong>e Mitgliedschaft im Vere<strong>in</strong> ist für die Teilnahme an unseren Treffen<br />
und das Mitwirken an unseren Projekten nicht erforderlich. Wir s<strong>in</strong>d zudem<br />
politisch unabhängig und streben nicht an, e<strong>in</strong>e neue Partei zu gründen<br />
oder uns an e<strong>in</strong>e bestehende Partei anzulehnen.<br />
26
Kultur | Veranstaltungen<br />
VERDO Hitzacker<br />
Dr.-Helmut-Meyer-Weg 1, 29456 Hitzacker<br />
<strong>in</strong>fo@verdo-hitzacker.de | Telefon:05862-7965<br />
Donnerstag, 7. April 20 Uhr<br />
Salut Salon – Die Magie der Träume!<br />
6. Mai bis 15. Mai<br />
36. Musikwoche Hitzacker „Balladen“<br />
- siehe Seite: 28-29<br />
Kulturbahnhof Hitzacker<br />
Am Bahnhof 6, 29456 Hitzacker (Elbe)<br />
Samstag, 30. April 19.30 Uhr<br />
Konzert KULLERSTEEN<br />
Irische Balladen, Auswanderer- und Tr<strong>in</strong>klieder von<br />
Pubatmosphäre bis Konzertreife<br />
Sonntag, 1. Mai 17 Uhr<br />
Konzert Dappers Delight<br />
Englische Volkslieder zwischen 1550 und 1750<br />
Sonntag, 22. Mai 17 Uhr<br />
Konzert Local classics<br />
Christ<strong>in</strong>e Kirchhoff (Gesang), Achim Oerter (Klavier)<br />
Konau 25, Frohe Zukunft e.V.<br />
Elbstrasse 25, 19273 Konau (Amt Neuhaus)<br />
Telefon: 038841-61964, Fax: 038841-61966<br />
zukunft@kultur-konau.de<br />
Samstag, 30. April 17 Uhr<br />
Gesprächskonzert:<br />
Percussion für Hellhörige<br />
Cornelia Monske, Professor<strong>in</strong> der Hochschule für<br />
Musik und Theater Hamburg<br />
Percussion und Moderation<br />
Samstag, 28. Mai 17 Uhr<br />
Tango <strong>in</strong> Konzert: P<strong>in</strong>g Pong Rouge<br />
Hans-Christian Jaenicke, Viol<strong>in</strong>e, und<br />
Goran Lazaevic, Akkordeon<br />
Samstag, 18. Juni 17 Uhr (Fähre Tanja verlängert die<br />
Fährzeiten!)<br />
Theater: Erdbeere und die Suche nach dem S<strong>in</strong>n<br />
von und mit Anton Pleva, e<strong>in</strong>em Überraschungsgast<br />
und Henrik Schimkus; Musik: Produktion KTV Hoffnung<br />
Mittwoch, 20. Juli 19 Uhr<br />
Landpartie <strong>in</strong> der Natur (Festspiele Meck-Pomm)<br />
Landpartie Zwischenwelten<br />
Bürger- und Kulturhaus Dahlenburg<br />
Sonntag, 1. Mai 17.30 Uhr<br />
Gospelchor Lüneburg<br />
Bleckeder Schloß<br />
Samstag, 30. April 19 Uhr<br />
Schloßstraße 10, Schloßsaal<br />
„Unterhaltsame Kammermusik“<br />
DUOSonorum<br />
Samstag, 14. Mai 17 Uhr<br />
„Frühl<strong>in</strong>gsMusik“<br />
Lüneburger Kammerorchester<br />
Freitag, 24. Juni 19 Uhr<br />
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern:<br />
Bleckede Schloßhof (Open Air)<br />
Open Air Genesis of Percussion<br />
E<strong>in</strong>e Bühne – Fünf Percussionisten<br />
Kulturtenne Damnatz e.V.<br />
Ursula Günthert, Achter Höfe 55, 29472 Damnatz<br />
Telefon: 05865) 980298<br />
kulturtenne@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Samstag, 7. Mai 19 bis 22 Uhr<br />
„handgemachte Volxmusik“<br />
Miguel Wolf tango argent<strong>in</strong>o „Toda mi vida“<br />
Miguel Wolf s<strong>in</strong>gt und spielt argent<strong>in</strong>ische Tangos<br />
Freitag, 20. Mai 19 Uhr<br />
„handgemachte Volxmusik“: „Mehr als wir“<br />
World Jazz with Guitar & Trombone<br />
Donnerstag, 26. Mai 19 Uhr<br />
Der Machatschek – Dunkelschwarze Lieder<br />
Orig<strong>in</strong>al Wiener Liederatur zur Himmelfahrt<br />
Freitag, 10. Juni 19–22 Uhr<br />
„handgemachte Volxmusik“<br />
Mala Isbuschka „Orient–Occident“<br />
Dorfhaus Bitter<br />
Freitag, 29. April 18.30 Uhr<br />
Sagenhaft – Geschichten aus dem Norden, kurzweilig<br />
und humorvoll<br />
Sonntag, 12. Juni 16 Uhr<br />
„Nachglühen“ – Literatur von der Elbkante<br />
In Stiepelse an der Elbe spielt der Nachwende-Roman<br />
„Nachglühen“ des mehrfach ausgezeichneten Autors<br />
Jan Böttcher (Berl<strong>in</strong>)<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
27
Kathar<strong>in</strong>a Treutler, Foto: ©Patrick Bontant<br />
Diana Tishchenko, Foto: ©Laura Stevens<br />
Mario Här<strong>in</strong>g, Foto: ©Kaupo Kikkas<br />
Timothy Sharp,<br />
Albrecht Mayer, Foto: ©J.Schmieta<br />
Musikalische Begegnungen im Frühl<strong>in</strong>g<br />
„Balladen“ thematischer Schwerpunkt<br />
Seit Albrecht Mayers Antritt als Künstlerischer Leiter<br />
der Musikwoche Hitzacker widmet sich das Festival<br />
alljährlich schwerpunktmäßig e<strong>in</strong>em musikalischen<br />
Genre. In der mittlerweile siebten Saison des Oboisten<br />
s<strong>in</strong>d dies die „Balladen“. Coronabed<strong>in</strong>gt wurde die<br />
Musikwoche erneut vom Spätw<strong>in</strong>ter auf den Frühl<strong>in</strong>g<br />
verschoben. Stattf<strong>in</strong>den wird sie nunmehr vom 6. bis<br />
15. Mai. An zehn aufe<strong>in</strong>anderfolgenden Tagen können<br />
Besucher<strong>in</strong>nen und Besucher der Musikwoche Hitzacker<br />
<strong>in</strong> 16 Veranstaltungen herausragende, <strong>in</strong>ternational<br />
renommierte Künstler<strong>in</strong>nen und Künstler <strong>in</strong> der<br />
niedersächsischen Stadt an der Elbe erleben. Alle Konzerte<br />
f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> diesem Jahr im VERDO statt.<br />
Portraitkünstler<strong>in</strong> des im Mai stattf<strong>in</strong>denden Festivals<br />
ist die vielfach preisgekrönte, aus der Ukra<strong>in</strong>e stammende<br />
Geiger<strong>in</strong> Diana Tishchenko, die als e<strong>in</strong>e der aufregendsten<br />
Nachwuchskünstler<strong>in</strong>nen der vergangenen<br />
Jahre gilt. Geme<strong>in</strong>sam mit Albrecht Mayer und dem<br />
Orchester The New Mozart Players wird sie das Eröffnungskonzert<br />
gestalten. Dar<strong>in</strong> wird unter anderem Ludwig<br />
van Beethovens „Kreutzer-Sonate“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fassung<br />
für Viol<strong>in</strong>e und Streichorchester erkl<strong>in</strong>gen. Diana<br />
Tishchenko ist darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> dem Kammerkonzert<br />
mit Albrecht Mayer, der Bratschist<strong>in</strong><br />
Liisa Randalu und dem Cellisten István Várdai<br />
zu erleben. E<strong>in</strong> Interpretenportrait rundet den<br />
Auftritt der Geiger<strong>in</strong> <strong>in</strong> Hitzacker ab.<br />
Frédéric Chop<strong>in</strong>s und Johannes Brahms‘ berühmte je<br />
vier Balladen für Klavier solo werden von dem Pianisten<br />
Mario Här<strong>in</strong>g dargeboten. Im Konzert „Balladen,<br />
die von Liebe sprechen“ mit dem Blockflötenensemble<br />
Flautando Köln geht es um große Gefühle. Melodien<br />
von Renaissance bis Barock erzählen von verzehrender<br />
H<strong>in</strong>gabe, glühender Leidenschaft, Trennung und Wiedersehen<br />
sowie Eifersucht und Treueschwur. E<strong>in</strong> nicht<br />
m<strong>in</strong>der romantisches Wechselspiel von Oboe und Gesang<br />
können Konzertbesucher im Kammerkonzert<br />
„Balladen II“ mit der Sopranist<strong>in</strong> Kathar<strong>in</strong>a Konradi<br />
und Albrecht Mayer sowie dem Pianisten Eric Schneider<br />
erleben. E<strong>in</strong> Rezitationskonzert zeigt weitere Aspekte<br />
der Balladen auf. Dar<strong>in</strong> spielt der vielfach preisgekrönte<br />
Pianist H<strong>in</strong>rich Alpers nordische Balladen von<br />
Edvard Grieg und erläutert diese.<br />
Um Gabriel Faurés Ballade op. 19 für Klavier und Orchester,<br />
e<strong>in</strong>em der bedeutendsten Werke des Komponisten,<br />
kreist das Programm des Abschlusskonzerts<br />
mit der Pianist<strong>in</strong> Kathar<strong>in</strong>a Treutler und dem Philharmonischen<br />
Kammerorchester Wernigerode unter<br />
der Leitung von Albrecht Mayer. Auch e<strong>in</strong> Gesprächskonzert<br />
f<strong>in</strong>det sich im diesjährigen Programm wider.<br />
Vorgetragen wird Johann Sebastian Bachs Kantate<br />
„Ich will den Kreuzstab gerne tragen“. Den Gesangspart<br />
übernimmt der Bariton Timothy Sharp. Der Cellist<br />
Eckart Runge und der Pianist Jacques Ammon werden<br />
28
Kultur | Veranstaltungen Term<strong>in</strong> vormerken! 06. – 15. Mai 2022<br />
Term<strong>in</strong> vormerken!<br />
Balladen<br />
06. – 15. Mai 2022<br />
Balladen<br />
Foto: ©Presse<br />
Kathar<strong>in</strong>a Konradi, Foto: ©Simon Pauly<br />
Ell<strong>in</strong>gtones Trio<br />
H<strong>in</strong>rich Alpers, Foto: ©FeliXbroede<br />
<strong>in</strong> ihrem Programm „Revolutionary Icons“ Songs von<br />
Amy W<strong>in</strong>ehouse, Jimi Hendrix und vielen anderen <strong>in</strong>terpretieren<br />
und sie <strong>in</strong>sbesondere Werken von Beethoven<br />
gegenüberstellen.<br />
Auftaktkonzert: „Duet“ – Unsere Nacht<br />
mit Max Mutzke und Marialy Pacheco<br />
Den allergrößten Spaß haben Marialy Pacheco und<br />
Max Mutzke an der Interaktion mit ihrem Publikum:<br />
Klatschen, Summen oder auch nach Herzenslust s<strong>in</strong>gen<br />
ist also ausdrücklich erlaubt.<br />
E<strong>in</strong>en Überblick über alle Konzerte, Künstler<strong>in</strong>nen<br />
und Künstler, Programme, Büroöffnungszeiten und<br />
coronabed<strong>in</strong>gte Maßnahmen bietet die Website<br />
unter www.musikwoche-hitzacker.de.<br />
Buchungen s<strong>in</strong>d telefonisch möglich über das Festivalbüro<br />
unter 05862 8197, per E-Mail an kontakt@<br />
musikwoche-hitzacker.de sowie onl<strong>in</strong>e über die<br />
Website www.musikwoche-hitzacker.de und das<br />
Ticket<strong>in</strong>gsystem Etix unter www.etix.com.<br />
©Moritz Künster<br />
E<strong>in</strong> außergewöhnliches Rendezvous erwartet die Besucher<strong>in</strong>nen<br />
und Besucher des Auftaktkonzerts. Mit<br />
der kubanische Pianist<strong>in</strong> und Komponist<strong>in</strong> Marialy Pacheco<br />
und dem deutschen Sänger und Songwriter Max<br />
Mutzke wird am 6. Mai um 20 Uhr e<strong>in</strong> ganz besonders<br />
Paar auftreten. In e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>timen Zusammenspiel auf<br />
der Bühne – und das gleichwohl vor Publikum – sorgen<br />
die beiden Künstler für e<strong>in</strong>en unverwechselbaren<br />
Abend. Der Titel des Programms br<strong>in</strong>gt das Konzept<br />
auf den Punkt: „Duet“.<br />
Zu hören se<strong>in</strong> werden Songs, die aus dem Leben gegriffen<br />
s<strong>in</strong>d, darunter die Liebesballaden „Welt h<strong>in</strong>ter<br />
Glas“ und das Titelstück „Wunschlos süchtig“ oder der<br />
Ohrwurm „Nimmst du mich <strong>in</strong> den Arm“. Nicht alle<strong>in</strong><br />
die geme<strong>in</strong>same Freude am Austausch über die Genre-Grenzen<br />
h<strong>in</strong>weg wird dem Duo anzumerken se<strong>in</strong>,<br />
sondern auch die Lust, spontane Impulse zu setzen<br />
und improvisatorische Eskapaden zu starten. Und das<br />
„Date“ soll nicht heimlich, still und leise ablaufen.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
29
Veranstaltungstipps<br />
von Bleckede bis Hitzacker, von Neuhaus bis Dahlenburg<br />
Highlights <strong>in</strong> Bleckede<br />
Das Biosphaerium <strong>in</strong>formiert:<br />
Ab 1. April 2022 gelten die Sommeröffnungszeiten:<br />
April bis Oktober, täglich von 10 bis 18 Uhr.<br />
Ab 2. April ist der neue Ausstellungsraum für<br />
Besucher geöffnet.<br />
Am Sonntag, 10. April von 15 bis 18 Uhr:<br />
Eier-Kunst zu Ostern, Mitmachaktion für Erwachsene<br />
und K<strong>in</strong>der ab 7 Jahre.<br />
Am 24. Juni f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Konzert im Rahmen der Festspiele<br />
Mecklenburg-Vorpommern statt.<br />
Am 3. Juli feiern wir den Tag der offenen Tür im Biosphaerium<br />
mit Marktgeschehen auf dem Schlosshof<br />
(Eigenveranstaltung des Biosphaeriums).<br />
E<strong>in</strong>e große Palette an Informationen, Term<strong>in</strong>e zu Naturführungen,<br />
H<strong>in</strong>weise zu Ausstellungen etc. f<strong>in</strong>den<br />
Sie auf der Internetseite des Biosphaeriums.<br />
www.biosphaerium.de/angebote/entdeckertouren.de<br />
E<strong>in</strong> besonderes Angebot s<strong>in</strong>d die Entdeckertouren<br />
April bis Juni, zum Beispiel: Wiesenvögel der Elbtalaue.<br />
Exkursion für Erwachsene und K<strong>in</strong>der ab 10 Jahren.<br />
Sonnabend, 23. April von 16 bis 19 Uhr<br />
„Natur und Kultur <strong>in</strong> der Elbtalaue“ Exkursionstag,<br />
02.07.2022 <strong>in</strong> Zusammenarbeit der Biosphärenreservatsverwaltung<br />
Niedersächsische Elbtalaue, Hitzacker<br />
und dem Biosphaerium Elbtalaue, Bleckede. Begleiten<br />
Sie fachkundige Expert<strong>in</strong>nen und Experten auf je drei<br />
Vormittags- und Nachmittagsexkursionen <strong>in</strong> das Biosphärenreservat<br />
„Niedersächsische Elbtalaue“.<br />
Barskamp<br />
10. Juni 2022: Vitusmarkt mit K<strong>in</strong>derfest / Auftritte<br />
ehemals Dorfabend und Musik auf dem Marktplatz /<br />
Schulfest mit Vorführung auf dem Marktplatz<br />
Ort: Marktplatz <strong>in</strong> Barskamp<br />
Archäologisches Zentrum Hitzacker<br />
Aktivkurs Für Familien & K<strong>in</strong>der, Natur & Umwelt<br />
Dienstag, 12. April 2022, 11 bis 13.30 Uhr<br />
Das große Krabbeln – Bau e<strong>in</strong>es Insektenhotels<br />
Montag, 18. April 2022, 10 bis 15 Uhr<br />
Archäologisches Zentrum Hitzacker OSTERFEST für Familien<br />
& K<strong>in</strong>der, Natur & Umwelt Auf dem Gelände<br />
des Freilichtmuseums hat der Osterhase wieder viele<br />
Ostereier versteckt. Wer sie f<strong>in</strong>det, kann an der um 15<br />
Uhr stattf<strong>in</strong>denden Verlosung der großen und kle<strong>in</strong>en<br />
Preise teilnehmen.<br />
Albert-Schweitzer-K<strong>in</strong>derfest<br />
In der Bleckeder Innenstadt wird am Freitag, 24. Juni,<br />
von 15 Uhr bis 18 Uhr wieder das Leben toben!<br />
Denn dann startet das Albert-Schweitzer-K<strong>in</strong>derfest,<br />
und der Bleckeder Innenstadtbereich verwandelt sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige bunt-fröhliche Festmeile.<br />
Bleckeder Hafenfest<br />
Der Bleckeder Hafen wurde <strong>in</strong> den letzten Jahren aufwendig<br />
umgestaltet. Die letzten Arbeiten werden dieses<br />
Jahr zu Ende gebracht. Der Abschluss des für die<br />
Stadt Bleckede wichtigen Projektes soll mit e<strong>in</strong>em großen<br />
E<strong>in</strong>weihungsfest am Samstag, 25. Juni 2022, von<br />
11 bis ca. 20 Uhr gefeiert werden.<br />
Zwischen Pegelhaus und Fähranleger s<strong>in</strong>d neben Musik<br />
auch viele weitere Attraktionen und tollen Aktionen<br />
an Land und auf dem Wasser geplant.<br />
Flohmarktterm<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Neu Darchau:<br />
Samstag/Sonntag, 9./10. April 2022<br />
Samstag/Sonntag, 7./8. Mai 2022<br />
Samstag/Sonntag, 4./5. Juni 2022<br />
30
Kultur | Veranstaltungen<br />
©K<strong>in</strong>a Becker<br />
Am 3. Juli kommt „Moby Dick“ zurück nach Neu Darchau, dem Ort der Premiere<br />
Kulturprogramm Hafenmeile<br />
Programmheft erschienen - Bürgervere<strong>in</strong> will<br />
mehr Kultur <strong>in</strong> Neu Darchau etablieren<br />
„Kulturprogramm Hafenmeile“: Wir veröffentlichen<br />
hier das Programm von April bis Anfang Juli.<br />
Jeden zweiten Sonntag im Monat:<br />
Sonntag, 10. April, 14 bis 15 Uhr (Hutkasse)<br />
Sonntag, 8. Mai, 14 bis 15 Uhr (Hutkasse)<br />
Sonntag, 12. Juni, 14 bis 15 Uhr (Hutkasse)<br />
Führung im Klangschalenpark: Erläuterungen zur<br />
Akustik der Klangschalen und zur Physik der Wasserschw<strong>in</strong>gungen,<br />
kurze E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Schlag- und<br />
Streichtechnik, geme<strong>in</strong>sames Spielen mit großen und<br />
kle<strong>in</strong>en Klangschalen.<br />
Mittwoch, 13. April, 18 Uhr<br />
Kultur & Kul<strong>in</strong>arik im Göpelhaus: Spannende Geschichten,<br />
lustige Anekdoten und tolle Musikstücke verschiedener<br />
Künstler. Dazu werden kul<strong>in</strong>arische Gerichte, kühle<br />
Getränke sowie heiße Kaffeespezialitäten serviert.<br />
Sonntag, 24. April, 14 Uhr<br />
Vernissage der Fotoausstellung „Gesichter der Hoffnung“<br />
im Ausstellungsgelände: Die Lüneburger<br />
Fotograf<strong>in</strong> Bente Stachowske zeigt Bilder vom K<strong>in</strong>derparlament<br />
<strong>in</strong> Malawi/Südostafrika und von Sea-<br />
Eye-Rettungsaktionen auf dem Mittelmeer vor Libyen.<br />
Samstag, 30. April, 19 Uhr<br />
Tanz <strong>in</strong> den Mai am Göpelhaus: Begleitet wird der Abend<br />
von e<strong>in</strong>em Live-Musiker, gereicht werden kühle Getränke<br />
und leckere Speisen als Buffet. Passend zum Monat Mai.<br />
Sonntag, 8. Mai, 10 bis 17 Uhr<br />
Tagessem<strong>in</strong>ar im Klangschalenpark: „Räumliche und<br />
zeitliche Strukturen im Flussbett und am Ufer der Elbe“<br />
Unterwasserdünen, Kolke,<br />
Buhnen, Deiche; Wirbel,<br />
Wellen und Schw<strong>in</strong>gungen.<br />
Kurzreferate, Installationen<br />
zur <strong>in</strong>teraktiven<br />
Erprobung grundlegender<br />
hydrodynamischer Phänomene,<br />
Spiel mit den Klangschalen.<br />
(weitere Infos: eb@elbdorfaktiv.de)<br />
Die Führungen im Klangschalenpark mit Dr. Erich Bäuerle s<strong>in</strong>d Höhepunkte<br />
des Kulturprogramms. ©Andreas Conradt<br />
26. Mai bis 06. Juni, jeweils ab 11 Uhr<br />
Wunde.r.punkt Neu Darchau der Kulturellen Landpartie:<br />
Das Fest zum (Gorleben-)Protest. Künstlerische<br />
und politische Ausstellungen, Konzerte und Lesungen,<br />
Chill-Po<strong>in</strong>t und Gastronomie im Klangschalenpark.<br />
(am 03. Juni geschlossen) Programm siehe Seite 32.<br />
Samstag, 25. Juni, 18 Uhr<br />
Mittsommerfeier auf der Fährbuhne: Der SPD-Ortsvere<strong>in</strong><br />
<strong>Elbufer</strong> lädt e<strong>in</strong> zum beliebten Mittsommerfest auf der<br />
Fährbuhne – mit Gesprächen und Musik, Speis‘ und Trank.<br />
Freitag, 1. Juli, 17 Uhr<br />
Ausstellung „Der Göpel“ im Göpelhaus: Die Geschichte<br />
des Göpels als Ausstellung. Für alle, denen der Begriff<br />
nicht geläufig ist oder die gerne mehr zum Thema<br />
erfahren möchten.<br />
Sonntag, 3. Juli, 18 Uhr<br />
Theatervorstellung „Moby Dick“ auf der Veranstaltungswiese:<br />
Die Freie Bühne Wendland kehrt zurück<br />
an den Ort, wo alles begann: An Neu Darchaus Wassern<br />
wird erneut „Moby Dick“ gejagt! In e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
Festakt wird das Walfangschiff „Pequod“ anschließend<br />
<strong>in</strong> die weite Welt zum Straßentheaterfestival <strong>in</strong> Avignon<br />
entlassen. (weitere Infos: www.freiebuehnewendland.de)<br />
Freitag, 8. Juli, 15 Uhr (Hutkasse)<br />
Zirkus LILLIBEE auf der Veranstaltungswiese: Immer<br />
wieder s<strong>in</strong>d die Zuschauer:<strong>in</strong>nen begeistert, wie e<strong>in</strong><br />
neues, kreatives Zirkusprogramm entsteht und die<br />
kle<strong>in</strong>en Artist:<strong>in</strong>nen mutiger, geschickter und e<strong>in</strong>fallsreicher<br />
werden.<br />
Gesichter der Hoffnung<br />
Neue Fotoausstellung <strong>in</strong> der Hafenmeile<br />
Der Neu Darchauer Kulturvere<strong>in</strong> elbDORFaktiv wird<br />
am Sonntag, dem 24. April e<strong>in</strong>e zweiteilige Foto-Ausstellung<br />
von Bente Stachowske eröffnen. Die aus Lüneburg<br />
stammende Fotograf<strong>in</strong> br<strong>in</strong>gt seit Jahren von<br />
ihren Recherchereisen <strong>in</strong> Länder auf allen Kont<strong>in</strong>enten<br />
spektakuläre Fotos mit, die mittlerweile große <strong>in</strong>ternationale<br />
Anerkennung erhalten. „22 Bilder von zwei<br />
Reisen zeigen wir den Sommer über auf dem<br />
Ausstellungsgelände am E<strong>in</strong>gang des Klangschalenparks<br />
<strong>in</strong> der Hafenmeile Neu Darchau“,<br />
so Kurator<strong>in</strong> Doris Krohn aus Katem<strong>in</strong>.<br />
Fotos: Bente Stachowske<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
31
Duo Liebertango: Zwei Virtuosen suchen und f<strong>in</strong>den<br />
im unerschöpflichen Klangraum von Bandoneón<br />
und Gitarre neuen Reiz, eigene Note und ungewohnt<br />
Schönes. (Foto: privat)<br />
Wunde.r.punkt Neu Darchau<br />
während der Kulturellen Landpartie<br />
vom 26. Mai bis zum 6. Juni<br />
(Ausweichterm<strong>in</strong> vom 11.-21. August)<br />
Wo früher der Eiserne Vorhang am anderen Ufer sichtbar<br />
war und die Welt <strong>in</strong> zwei Blöcke teilte, wird heute<br />
regelmäßig der entschleunigende Wunde.r.punkt direkt<br />
an der Elbe aufgebaut. Die Idylle der Wilden Wiese,<br />
an drei Seiten von Wasser umgeben, markiert durch<br />
die Lage im Westen unseres Landkreises das Tor zum<br />
Wendland. Der Vere<strong>in</strong> elbDORFaktiv lädt e<strong>in</strong> zu Wolkenspiel<br />
und Wasserglitzern, dazu Ausstellungen von<br />
Kunst und Politik, Kul<strong>in</strong>arisches aus der Hungerbude<br />
und auf der Bühne Lesungen und Konzerte. Der Wunde.r.punkt<br />
ist täglich ab 11.00 Uhr geöffnet.<br />
Ausstellungen<br />
• Tönende Malerei, Ursula Blancke Dau<br />
und Gerhard Wolfstieg<br />
• Objekt, Odette El Ibiary<br />
• Klangschalen, elbDORFaktiv<br />
• Skulpturen, Nonno<br />
• ferrumART, Christoph Spanier<br />
• Atom, Gorleben <strong>Rundschau</strong><br />
• KEINE BRÜCKE, Bürger<strong>in</strong>itiative gegen Elbbrücke<br />
• Speisen und Getränke, elbDORFaktiv<br />
Veranstaltungen<br />
(nachmittags: Hutkasse, abends: 12,-/15,- Euro)<br />
Donnerstag, 26. Mai<br />
15.00 Uhr | Zirkus Lillibee der Grundschule Neu Darchau<br />
17.00 Uhr | Führung im Klangschalenpark mit<br />
Dr. Erich Bäuerle<br />
20.00 Uhr | „Seemannsgarn und andere Wahrheiten“,<br />
Poetry Slam mit Mona Harry<br />
Freitag, 27. Mai<br />
15.00 Uhr | Mundharmonika-Workshop mit Hobo<br />
20.00 Uhr | „Deutsch-dänische Blues-Brüderschaft“,<br />
Hobo Daub und Tim Lothar<br />
Samstag, 28. Mai<br />
15.00 Uhr | Duo Tageslicht – Texte und Musik mit<br />
Nora Krohn und Dag Ruge<br />
20.00 Uhr | Duo Liebertango: Alfons Bock am<br />
Bandoneon, Angel Garcia an der Gitarre<br />
Sonntag, 29. Mai<br />
15.00 Uhr | Diskussion zum Thema Tierrechte<br />
mit Odette El Ibiary<br />
20.00 Uhr | Irish Folk mit Die Folksdorfer<br />
Montag, 30. Mai<br />
15.00 Uhr | Duo Tageslicht – Texte und Musik mit<br />
Nora Krohn und Dag Ruge<br />
Dienstag, 31. Mai<br />
17.00 Uhr | Führung im Klangschalenpark<br />
mit Dr. Erich Bäuerle<br />
Mittwoch, 1. Juni<br />
20.00 Uhr | TRAMPER – die Gute-Laune-Folk-Rock-<br />
Band mit deutschen Texten<br />
Donnerstag, 2. Juni<br />
15.00 Uhr | Gongspiel und Lesung mit Odette El Ibiary<br />
20.00 Uhr | Klaus der Geiger, Deutschlands<br />
bekanntester Straßenmusiker<br />
Freitag, 3. Juni<br />
Der Wunde.r.punkt bleibt geschlossen. Wir s<strong>in</strong>d alle<br />
auf der großen Widerstands-Partie <strong>in</strong> Gorleben.<br />
Samstag, 4. Juni<br />
20.00 Uhr | Schön Dick Butter, Bluesrock aus Lüneburg<br />
Sonntag, 5. Juni<br />
15.00 Uhr | Sultan Z, der pakistanische S<strong>in</strong>ger/<br />
Songwriter<br />
17.00 Uhr | Führung im Klangschalenpark<br />
mit Dr. Erich Bäuerle<br />
20.00 Uhr | Hörbie Schmidt Band, Rock<strong>in</strong>‘ the Blues<br />
Montag, 6. Juni<br />
12.00 Uhr | Plattdeutsche Lieder im Frühschoppen<br />
mit Muul Op<br />
Mona Harry ist<br />
Norddeutschlands<br />
bekannteste Poetry<br />
Slammer<strong>in</strong>.<br />
Mit ihrer „Liebeserklärung<br />
an den<br />
Norden“ begeistert<br />
sie regelmäßig das<br />
Publikum live und im<br />
Fernsehen.<br />
(Foto: privat)<br />
32
Kultur | Veranstaltungen<br />
Atommüll stehe <strong>in</strong> mehr als<br />
e<strong>in</strong>em Dutzend unsicherer<br />
Lagerhallen im ganzen Land<br />
verteilt. Die Genehmigungen<br />
dafür laufen bald aus.<br />
Ob mithilfe des aktuellen<br />
Endlagersuchverfahrens tatsächlich<br />
e<strong>in</strong> „sicherer Ort für<br />
die Ewigkeit“ gefunden wird,<br />
bleibe zweifelhaft.<br />
Tschüß Endlager!<br />
Am 3. Juni f<strong>in</strong>det die letzte „Kulturelle Wider-<br />
stands-Partie“ <strong>in</strong> Gorleben statt<br />
Nach 45 Jahren ist Gorleben aus dem Endlagersuchverfahren<br />
ausgeschieden. Nach 65 Jahren geht Ende<br />
dieses Jahres das Zeitalter der Atomkraft <strong>in</strong> Deutschland<br />
zuende. Diese enormen Erfolge von gesellschaftlichem<br />
Protest und Widerstand sollen bei der Widerstands-Partie<br />
im Rahmen der Kulturellen Landpartie<br />
am Freitag vor Pf<strong>in</strong>gsten gefeiert werden – am Kristallisationspunkt<br />
der jahrelangen Proteste: den Atomanlagen<br />
<strong>in</strong> Gorleben.<br />
Jan Becker von der Bürger<strong>in</strong>itiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg<br />
(BI) schreibt dazu: „E<strong>in</strong>e Energiewende<br />
– oder das, was wir heute darunter verstehen müssen<br />
–, den Atomausstieg und das Gorleben-Aus hätte<br />
es ohne bürgerliches Engagement nicht gegeben. Im<br />
Atomausstiegsjahr wollen wir das gebührend feiern.“<br />
Am Freitag, dem 3. Juni wird an den Atomanlagen <strong>in</strong><br />
Gorleben die letzte „Kulturelle Widerstands-Partie“<br />
stattf<strong>in</strong>den. Es wird e<strong>in</strong> buntes Treiben rund um das<br />
ehemalige Greenpeace-Schiff „Beluga“ geben, drei<br />
Bühnen mit bekannten Bands, K<strong>in</strong>derspace, Treckerfahrten,<br />
Theater und Kle<strong>in</strong>kunst. E<strong>in</strong> letztes Mal, dafür<br />
richtig groß<br />
„Die Probleme s<strong>in</strong>d nicht vorbei, dass wissen wir alle“,<br />
so Becker von der BI. Der Jahrtausende strahlende<br />
„Wir werden deshalb am 3.<br />
Juni um 16 Uhr e<strong>in</strong> letztes<br />
Mal den Blick auf das alte<br />
Bergwerk richten, um dann<br />
mit e<strong>in</strong>er großen Demonstration<br />
unter dem Motto<br />
,Tschüß Endlager – auf zum<br />
Protest gegen das unsichere Zwischenlager!‘ vor den<br />
zweiten Atomkomplex von Gorleben zu ziehen.“<br />
Die Bürger<strong>in</strong>itiative Lüchow-Dannenberg lädt alle e<strong>in</strong>,<br />
mitzufeiern. „Es ist auch eure Party!“<br />
Die letzte Kulturelle Widerstandspartie<br />
Pf<strong>in</strong>gstfreitag, 3. Juni 2022 ab 14.00 Uhr an den Atomanlagen<br />
Gorleben. Infos: kulturelle-widerstandspartie.de<br />
14.00 Uhr: Gorlebener Gebet<br />
16.00 Uhr: Demo: „Tschüß Endlager – auf zum Protest<br />
gegen das unsichere Zwischenlager!”<br />
Livemusik<br />
Kettcar<br />
Hundreds<br />
Mal Elévé<br />
Ra<strong>in</strong>er von Vielen<br />
Brass Riot<br />
Gastone<br />
Reggiedemmie<br />
Laturb<br />
New Wonders<br />
He<strong>in</strong>z Ratz<br />
Klaus der Geiger<br />
Gerd Sch<strong>in</strong>kel<br />
Hör zu<br />
Gute Katze, böse Katze<br />
Virker Ikke<br />
und e<strong>in</strong> Special Guest ...<br />
Events<br />
Die BI gibt e<strong>in</strong>en aus<br />
Theaterbus<br />
Kle<strong>in</strong>kunst<br />
Treckerfahrten zu „1004”<br />
Politische Stände<br />
K<strong>in</strong>derspace<br />
©alle Fotos: PubliXview<strong>in</strong>G<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
33
Konau<br />
So entsteht der „Konauer Deichkäse“<br />
Familie Beckmann geht neue Wege – Kooperation mit mobiler Käserei<br />
Wir schreiben Ende Februar 2022. In den vergangenen<br />
Tagen hat e<strong>in</strong>e Reihe von Stürmen Norddeutschland<br />
durchgepustet. Noch immer weht e<strong>in</strong>e kräftige<br />
Brise, als wir mit der Fähre „Tanja“ von Neu Darchau<br />
aus übersetzen, um nach Konau im Amt Neuhaus zu<br />
kommen. Aber es ist immerh<strong>in</strong> trocken, der W<strong>in</strong>d hat<br />
Löcher <strong>in</strong> die Wolkendecke gerissen. Kurz kommt sogar<br />
die Sonne raus. Am Himmel ziehen Schwärme von<br />
Wildgänsen mit schrillen Rufen und suggerieren den<br />
baldigen Frühl<strong>in</strong>g.<br />
Als wir durch Popelau fahren, sehen wir zwei umgewehte<br />
Obstbäume am Straßenrand liegen. Unser Ziel<br />
ist die Familie Beckmann <strong>in</strong> der Elbstraße 19.<br />
Wenig später sitzen wir behaglich auf der Bank am<br />
großen Tisch <strong>in</strong> der warmen Küche des alten Bauernhauses.<br />
Aus dem Fenster können wir den nahe gelegenen<br />
Elbdeich mit dem Elbe-Radwanderweg sehen.<br />
Es <strong>in</strong>teressiert uns, wie die Familie Beckmann hier lebt.<br />
„Wir wohnen mit vier Generationen unter e<strong>in</strong>em<br />
Dach“, begrüßt uns e<strong>in</strong>e fröhliche Hausherr<strong>in</strong>.<br />
„Dazu gehören me<strong>in</strong>e Oma Vera Beckmann, me<strong>in</strong><br />
Vater Hans-Joachim Beckmann und se<strong>in</strong>e Lebensgefährt<strong>in</strong><br />
Gabi, dazu natürlich noch me<strong>in</strong> Mann Christopher<br />
Kohrs und unsere beiden Söhne Kilian Xaver (10<br />
Jahre alt) und Malte Bennet (7).“<br />
E<strong>in</strong> funktionierender Familienbetrieb<br />
Wie wir erfahren, ist der Hof der Beckmanns schon<br />
seit vielen Generationen im Besitz der Familie. Zu<br />
DDR-Zeiten war der Hof allerd<strong>in</strong>gs Teil e<strong>in</strong>er LPG. Frau<br />
Beckmann-Kohrs: „In der LPG haben me<strong>in</strong>e Mutter<br />
und me<strong>in</strong> Vater während der DDR-Zeit auch gearbeitet.<br />
Nach der Wende haben wir dann e<strong>in</strong>en Antrag auf<br />
Wiedere<strong>in</strong>richtung gestellt und uns selbständig gemacht.<br />
Ich war zu der Zeit aber noch e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d.“<br />
Heute bewirtschaftet der Betrieb 190 ha Grünland. E<strong>in</strong><br />
Teil der Flächen ist dabei zugepachtet..<br />
„Wir haben etwa 220 R<strong>in</strong>der, davon s<strong>in</strong>d ca. 120 Milchkühe,<br />
die meisten Schwarzbunte. Aber auch e<strong>in</strong> paar<br />
Rotbunte s<strong>in</strong>d dabei und zwei Angler R<strong>in</strong>der sowie<br />
Braunvieh“, erfahren wir weiter.<br />
„Ich b<strong>in</strong> Landwirtschaftsmeister<strong>in</strong>. Aber die ganze Familie<br />
unterstützt den Betrieb. Auch me<strong>in</strong> Mann br<strong>in</strong>gt<br />
sich so gut es geht e<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs ist er von Beruf Zimmermann<br />
und geht zusätzlich zur Arbeit.“<br />
Auch die Oma hat noch ihre Aufgaben<br />
Irgendwann setzt sich auch Oma Vera zu uns. Franka<br />
Beckmann-Kohrs erzählt stolz: „Oma ist <strong>in</strong> diesem<br />
Haus geboren.“ Und die sympathische und hellwache<br />
90jährige Dame ergänzt: „Dieses Haus ist aus der Zeit<br />
um 1600. Etwa um 1800 wurde der Vorbau errichtet,<br />
1925 haben wir den Dachboden ausgebaut. Me<strong>in</strong> Vater<br />
war auch Zimmermann. Das war natürlich von Vorteil<br />
für den Hof. Weil er so e<strong>in</strong> tüchtiger Handwerker<br />
war, hat auch alles die vielen Jahre gehalten.“<br />
Außerdem verrät Oma Vera uns: „Die Franka war schon<br />
als K<strong>in</strong>d an den Tieren und an allem auf dem Hof<br />
<strong>in</strong>teressiert. Manchmal hat sie sogar morgens vor der<br />
Schule noch gemolken. Der Hof ist ihre Leidenschaft. –<br />
Und ich selber freue mich, dass ich mich hier noch<br />
nützlich machen kann.“<br />
Vera Beckmann hat offensichtlich e<strong>in</strong> wunderbar<br />
funktionierendes Gedächtnis und kann noch viel Interessantes<br />
aus den vergangenen wechselvollen Zeiten<br />
berichten.<br />
Der Neubeg<strong>in</strong>n nach der Wende<br />
„Wann haben Sie denn nach der Wende hier neu begonnen?“<br />
fragen wir. Franka Beckmann-Kohrs: „1991<br />
begannen die Planungen. Den neuen Stall aber haben<br />
234
wir am 7. Oktober 1993 <strong>in</strong> Betrieb genommen. An dem<br />
Tag haben wir das erste Mal im neuen Melkstand gemolken.<br />
Da war ich allerd<strong>in</strong>gs erst 10 Jahre alt.“<br />
Wir erfahren weiter: „Seit dem Jahre 2004 führen me<strong>in</strong><br />
Vater und ich den Hof geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er GbR.<br />
Der Betrieb hat sich <strong>in</strong>sgesamt ordentlich entwickelt.<br />
Aber als Milchviehbetrieb ist man heutzutage sehr abhängig<br />
von den Schwankungen des Milchpreises.<br />
Viele Menschen wissen nicht, wie wenig Landwirte für<br />
den Liter Milch bekommen. Und es ist mitunter bitter,<br />
wenn man sich bemüht, die Tiere natürlich und gesund<br />
zu halten, und dann e<strong>in</strong>en Milchpreis bekommt,<br />
der manchmal kaum die Kosten deckt.<br />
So habe ich oft geme<strong>in</strong>sam mit me<strong>in</strong>em Mann überlegt,<br />
was wir anders machen können, um e<strong>in</strong>e bessere<br />
Wertschätzung unserer Milch zu bekommen. Wir<br />
haben auch mal für uns selbst im kle<strong>in</strong>en Rahmen<br />
versucht, Käse zu machen. Aber das erfordert viel zusätzliche<br />
Zeit, Erfahrung und große Investitionen.“<br />
E<strong>in</strong>e ideale Partnerschaft entsteht<br />
„So waren wir wie elektrisiert, als wir irgendwann vor<br />
über e<strong>in</strong>em Jahr den Bericht über e<strong>in</strong>e mobile Käserei<br />
im NDR-Fernsehen sahen. Wir dachten gleich: Genau<br />
das könnte es doch se<strong>in</strong>!“<br />
Unverzüglich hat Franka Beckmann-Kohrs dann versucht,<br />
den Kontakt mit der Käsemacher<strong>in</strong> herzustellen.<br />
Heute ist sie heilfroh, dass sie sich ohne großes Zögern<br />
dazu entschlossen hat. Denn die mobile Molkereifachfrau<br />
Stephanie Heidrich ist mittlerweile so gefragt,<br />
dass sie ke<strong>in</strong>e neuen Partnerschaften mit weiteren<br />
Milchviehbetrieben mehr e<strong>in</strong>gehen kann!<br />
Quelle: agrarheute.com<br />
Eigentlich hätten wir Stephanie „Steffi“ Heidrich ebenfalls<br />
gerne <strong>in</strong>terviewt. Aus Zeitgründen war dies leider<br />
nicht möglich. Sie hat uns aber gestattet, den folgenden<br />
Text zur Geschichte ihres erfolgreichen Geschäftsmodells<br />
abzudrucken:<br />
WIE BIN ICH AUF DIE IDEE GEKOMMEN, KÄSE<br />
HERZUSTELLEN – UND DAS AUCH NOCH MOBIL?<br />
„Ich habe 2002 bei der Nordmilch Molkereifachfrau gelernt.<br />
Nach der Ausbildung durfte ich <strong>in</strong> vielen Stationen<br />
beim DMK arbeiten, z.B. gehörten die Molkenverwertung<br />
<strong>in</strong> Form von Molkedr<strong>in</strong>ks und auch die <strong>in</strong>dustrielle Käseherstellung<br />
<strong>in</strong> Edewecht (Europas größte automatische<br />
Herstellung) dazu.<br />
Nur e<strong>in</strong>s hab ich <strong>in</strong> der Molkerei nicht gesehen: die Milch!<br />
2016 hab ich dann e<strong>in</strong>e handwerkliche Herstellung gesucht<br />
und auch gefunden. Damit kam auch schnell die<br />
Idee, es selbst zu machen.<br />
Das Käselager sowie der Anhänger waren schnell geplant,<br />
aber leider nicht so schnell umgesetzt.<br />
2018 im Juli war es dann soweit: die erste Charge im eigenen<br />
Anhänger. E<strong>in</strong> wenig nachgearbeitet – und im August<br />
startete die Produktion.<br />
Es ist so fasz<strong>in</strong>ierend, den Bakterien bei der Arbeit zuzuschauen.<br />
In kürzester Zeit verwandeln Sie die flüssige Milch<br />
<strong>in</strong> die feste Gallerte, dann helfe ich beim Schneiden und<br />
nach kurzer mechanischer und thermischer Bruchbearbeitung<br />
ist der Käse zum Abfüllen fertig.<br />
Dies alles passiert direkt beim Landwirt auf dem Hof. Und<br />
somit hat jede Käsecharge für mich e<strong>in</strong>e Geschichte von<br />
den Menschen und dem Hof, wo ich ihn produziert habe.<br />
Im Käselager wird der Käse dann gereift und jeden Tag gepflegt,<br />
entweder mit essbarer R<strong>in</strong>de (Rotschmierebakterien)<br />
oder mit e<strong>in</strong>er nicht essbaren R<strong>in</strong>de (Plastikcoat<strong>in</strong>g).<br />
In Norddeutschland b<strong>in</strong> ich die E<strong>in</strong>zige, die noch mobil auf<br />
dem Hof den Käse herstellt. Bei mir hat der Landwirt die<br />
Möglichkeit zu schauen, was da mit se<strong>in</strong>er Milch passiert.“<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
35 3
Konauer Deichkäse<br />
der ,Bruch‘ geschnitten. Das Milchprodukt muss sich<br />
immer wieder setzen. Solange bis der Bruch <strong>in</strong> die Formen<br />
kommt und die Molke abgegossen wird.“<br />
Franka Beckmann-Kohrs freut sich: „So haben wir auch<br />
noch etwas Zeit zum Klönen. Es ist e<strong>in</strong> tolles Gefühl<br />
zu erleben, dass mit der Milch von unseren Kühen e<strong>in</strong><br />
guter Käse entsteht.“<br />
Nach ca. 3 Stunden fährt Steffi zurück <strong>in</strong> ihren Betrieb,<br />
wo sie den Käse e<strong>in</strong>ige Wochen weiter behandelt und<br />
reifen lässt. „Wenn Steffi das nächste Mal kommt,<br />
br<strong>in</strong>gt sie den gereiften Hartkäse mit. Wir müssen ihn<br />
aber noch weiterh<strong>in</strong> waschen, wenden und pflegen.“<br />
So sieht es <strong>in</strong> den Regalen bei Stephanie Heidrich aus<br />
„Es ist schön, mit Steffi zusammenzuarbeiten. Sie<br />
kommt jetzt alle paar Wochen <strong>in</strong> aller Herrgottsfrühe<br />
mit ihrem LKW aus Elsdorf im Landkreis Harburg angefahren,<br />
um 1000 Liter melkwarme Milch von uns zu<br />
verarbeiten. In ihrem LKW hat sie alles dabei. Die Milch<br />
wird gleich e<strong>in</strong>gelabt und mit den säuernden Bakterien<br />
geimpft. Wenn die Gallerte entstanden ist, wird<br />
Um 5.30 Uhr am Morgen ist Steffi oft schon am Stall<br />
Der Käse ist bisher e<strong>in</strong>e Erfolgsgeschichte. Außer auf<br />
dem Hof <strong>in</strong> Konau ist er auch schon <strong>in</strong> Ventschau <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Hofladen erhältlich. Franka Beckmann-Kohrs:<br />
„Es wird zwar nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil von unserer Milch zu<br />
Käse gemacht, aber ich b<strong>in</strong> stolz und zufrieden!“<br />
Und während wir zum Abschied zwei schöne Stücke<br />
vom „Konauer Deichkäse“ erwerben, erhebt Oma Vera<br />
sich von ihrem Stuhl: „So, nun wird es langsam Zeit, die<br />
Kartoffeln zu schälen...“<br />
Kontakt: Franka Beckmann-Kohrs, Elbstraße 19, 19273 Konau<br />
Mobiltelefon 0173-8942432, Mail: konauer.deichkaese@gmx.de<br />
Text: H. Hoffmann, Fotos: F. Beckmann-Kohrs/S. Heidrich<br />
Stadthaus<br />
Bed&Breakfast,<br />
reichhaltiges<br />
Frühstücksbuffet.<br />
Fahrradgaragen<br />
Gemütliche Zimmer,<br />
Ferienwohnung oder<br />
ganzes Haus buchbar.<br />
Inh. Christoph Piencka | Drawehnertorstraße 14 | 29456 Hitzacker | 0152 53950167 | www.schillers-hitacker.de<br />
Kontaktloser CheckIn<br />
24 Std. möglich<br />
36
- redaktionelle Anzeige -<br />
Landlust mit Anschluss<br />
Wendland: e<strong>in</strong>e der schnellsten<br />
Regionen Deutschlands<br />
Beim Stichwort Wendland denkt der erholungssüchtige<br />
Städter an Wiesen, Auen, Fluss und Wälder, dazu<br />
Kühe, Kunst und entspannte Bewohner. Was er vermutlich<br />
nicht weiß: Auch auf die Internetverb<strong>in</strong>dung der<br />
Region darf er neidisch se<strong>in</strong>. Denn seitdem zwischen<br />
2019 und 2021 das Glasfasernetz <strong>in</strong> großen Teilen des<br />
Kreises Lüchow-Dannenberg ausgebaut wurde, surfen<br />
viele Wendland-Bewohner wesentlich schneller durch<br />
das Internet: Videokonferenzen <strong>in</strong> Homeoffice und<br />
Homeschool<strong>in</strong>g laufen ruckelfrei, große Datenmengen<br />
<strong>in</strong> Emails s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Problem – und während Mama und<br />
Papa die neueste Serie streamen, kann der Nachwuchs<br />
TikTok und Konsorten trotzdem nutzen. Starke Bandbreiten<br />
bis zu 1Gbit/s machen’s möglich.<br />
Kontakt<br />
www.dbn.de oder <strong>in</strong>fo@dbn.de<br />
oder unter unserer Hotl<strong>in</strong>e 089 125034210<br />
Glasfaser da, aber noch ke<strong>in</strong><br />
schnelles Internet?<br />
Wir bauen weiter für Sie aus –<br />
nutzen Sie die Chance!<br />
Wer im Rahmen des Ausbaus schon an das Glasfasernetz<br />
angeschlossen wurde, aber noch ke<strong>in</strong> aktiver Nutzer<br />
ist, kann das sofort ändern – wir helfen gerne! In<br />
unserem regionalen Laden <strong>in</strong> Lüchow (Lange Str. 39,<br />
Lüchow; geöffnet ab geplant Mai) beantworten wir Ihre<br />
Fragen dazu. Kommen Sie e<strong>in</strong>fach vorbei oder kontaktieren<br />
Sie unseren Kollegen vor Ort: Tel. 0 5841 9959022.<br />
Die Breitbandgesellschaft hat mit Bundes-Digitalförderung<br />
und zusammen mit den Kommunen viele Gebäude<br />
bereits angeschlossen – aber leider reichten die<br />
Investitionen längst nicht für alle. Deshalb werden wir<br />
von dbn jetzt aktiv und planen, das Glasfasernetz <strong>in</strong> großen<br />
Bereichen des Wendlands auf eigene Kosten auszubauen.<br />
Alle Haushalte, die das Glück haben, im Ausbauplan<br />
zu liegen, werden demnächst angeschrieben – und<br />
bei ausreichend Nachfrage steht dem schnellen Internet<br />
dann auch dort nichts mehr im Wege.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
37
Aus den Orten<br />
Hallo Frühl<strong>in</strong>g!<br />
Wer e<strong>in</strong>en Garten hat, lebt <strong>in</strong>tensiv mit dem Jahreslauf.<br />
Auch weil immer was zu tun ist. Das ist <strong>in</strong> den<br />
Gartenanlagen des Michaelshofes nicht anders als<br />
im eigenen Hausgarten. Da heißt Frühjahr vor allem:<br />
anpacken! Überall kommt das Leben wieder zum Vorsche<strong>in</strong>,<br />
muss aufgeräumt, vorbereitet werden. Gleichzeitig<br />
verharrt noch vieles <strong>in</strong> W<strong>in</strong>terstarre. Kahle<br />
Bäume, gelbes Gras, aber leuchtend bunte Narzissen,<br />
Krokusse und jetzt die allerersten Tulpen. Das ist Frühl<strong>in</strong>gsanfang<br />
auf dem Michaelshof. In den Gewächshäusern<br />
wird fleißig gesät und bald pikiert – so heißt<br />
das Vere<strong>in</strong>zeln und Umtopfen der ersten Pflanzensprößl<strong>in</strong>ge.<br />
In Landwirtschaft und Gemüseanbau hat<br />
wie überall Bodenbearbeitung und Aussaat begonnen.<br />
Montag 18. April – Tulpenfest <strong>in</strong> Sammatz<br />
Am 18. April feiern wir unser Tulpenfest und laden<br />
euch alle herzlich nach Sammatz e<strong>in</strong>! In der Hochzeit<br />
der Tulpenblüte wird die Parkanlage von e<strong>in</strong>em Farbenmeer<br />
dieser edlen Frühjahrsblume überzogen. Genießt<br />
schöne Blumen, holt euch leckeres Essen, Infos<br />
und Unterhaltung – K<strong>in</strong>der gern mitbr<strong>in</strong>gen!<br />
Auch die Vogelwelt hören wir oft nur und bekommen<br />
sie – außer Amseln und Spatzen – selten aus der Nähe<br />
zu sehen. Frühaufsteher können das mit e<strong>in</strong>em Vogelsem<strong>in</strong>ar<br />
beim Wildnispädagogen F<strong>in</strong>n Seixas ändern.<br />
Da geht es nämlich schon um 6 Uhr früh zum Horchen<br />
und Beobachten, am 30. April <strong>in</strong> der Sammatzer<br />
Umgebung, am 4. Juni <strong>in</strong> der Werderlandschaft um<br />
Walmsburg.<br />
Und für alle, die mehr über die alten Haustierrassen<br />
am Arche-Hof erfahren wollen: Am 28. Mai gibt es<br />
e<strong>in</strong>en Tag der Tiere mit Infos, Verköstigung und K<strong>in</strong>derprogramm.<br />
Der Tag der Tiere hat freien E<strong>in</strong>tritt, Spenden<br />
erbeten! Sem<strong>in</strong>aranmeldung auf unserer Website<br />
michaelshof-sammatz.de unter ‹Veranstaltungen›.<br />
Und dann <strong>in</strong>s Café am Michaelshof!<br />
Am 4. April öffnet das Café wieder se<strong>in</strong>e Türen und die<br />
große Terrasse für euren kul<strong>in</strong>arischen Besuch. ‹Alles<br />
bio, alles lecker› ist das Motto, und vieles kommt direkt<br />
aus eigener Produktion. Genau das Richtige nach<br />
e<strong>in</strong>em spannenden Sem<strong>in</strong>ar, beim Gartenrundgang<br />
oder e<strong>in</strong>fach so zum Genießen und Klönen!<br />
Natursem<strong>in</strong>are mit Sara Groß und F<strong>in</strong>n Seixas<br />
– und e<strong>in</strong> Tag der Tiere<br />
Die Hummeln machen den Anfang. Mit den ersten<br />
warmen Sonnenstrahlen kommen auch die Insekten<br />
zum Vorsche<strong>in</strong>. Wir sehen sie vorbeisummen, bewundern<br />
vielleicht e<strong>in</strong>en bunten Schmetterl<strong>in</strong>g. Aber was<br />
wissen wir wirklich von (Wild-)Bienen, Libellen, Käfern<br />
und Co., den heimlichen Helden, ohne die es ke<strong>in</strong>e<br />
funktionierenden Ökosysteme gibt? Antworten bekommt<br />
ihr bei den Workshops und Vorträgen von Sara<br />
Groß, Biolog<strong>in</strong> am Michaelshof. Zum Beispiel am 23.<br />
April beim Nisthilfen-Bau für Wildbienen oder am 21.<br />
Mai und 25. Juni bei Abendvorträgen über die Geheimnisse<br />
des Insektenreichs.<br />
38
Sammatz<br />
Man lernt nie aus – Lebenslanges Lernen<br />
‹Lifelong learn<strong>in</strong>g› – lebenslanges Lernen – ist modern;<br />
nicht zuletzt, weil sich die Arbeitswelt verändert hat.<br />
Alt werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Beruf ist rar geworden, immer öfter<br />
s<strong>in</strong>d Neustart, Fortbildung oder Umschulung angesagt.<br />
Manchmal ist es auch erst der Arzt, der e<strong>in</strong>en daran<br />
er<strong>in</strong>nert, dass was Neues passieren muss. Wenn der<br />
Körper protestiert, weil Mensch die Signale für Wandel<br />
zu spät gehört hat. Auch Ehen und sonstige Beziehungen<br />
profitieren davon, wenn es noch was anderes als<br />
alte Gewohnheiten gibt. Wer rastet, der rostet!<br />
Man lernt nie aus, sagt das Sprichwort. Ist das nun<br />
gut oder schlecht? Manche hören ‹Lernen› und schalten<br />
schon ab. Kl<strong>in</strong>gt nach der eigenen Schulzeit, an<br />
die man nicht so gern er<strong>in</strong>nert werden will. – Andere<br />
wiederum s<strong>in</strong>d ‹ewige Studenten› und ohne Internet-<br />
Sem<strong>in</strong>are, Zusatzausbildungen oder VHS-Kurse schnell<br />
unbefriedigt und gelangweilt.<br />
Es gibt aber auch e<strong>in</strong>e ‹Schule› ohne Stundenpläne.<br />
Das ist das Leben selbst. Die eigene Biographie ist das<br />
größte Lernfeld überhaupt. Reich oder arm, glücklich<br />
oder nicht: Jede/r hat se<strong>in</strong> Lernpaket dabei. Und egal<br />
wie alt man ist, es gibt immer noch was auszupacken!<br />
Mal e<strong>in</strong>e Gewohnheit ändern? E<strong>in</strong>e Angst oder<br />
Schwäche überw<strong>in</strong>den? E<strong>in</strong>e neue Fähigkeit oder Leidenschaft<br />
entdecken? Wer auf die <strong>in</strong>nere Stimme hört,<br />
wird ke<strong>in</strong>en Tag im Leben f<strong>in</strong>den, an dem nicht etwas<br />
zu lernen ist. Manchmal steht auch e<strong>in</strong> richtiger Tapetenwechsel<br />
an – im Beruf, privat, wo man wohnt. Man<br />
muss sich nur trauen!<br />
Und dann ist da noch e<strong>in</strong> anderes, größeres Leben, zu<br />
dem wir alle dazugehören – die Natur, unser schöner<br />
Planet Erde. ‹Mutter› nennen wir sie, weil wir ohne sie<br />
ke<strong>in</strong>en Atemzug leben könnten. Aber die Mutter ist erschöpft<br />
von ihren K<strong>in</strong>dern, die begeistert mit Industrie<br />
und Technik spielen, ohne auf die Gefahren für das<br />
Ganze zu achten.<br />
Wenn wir das Leben der Erde schützen und weiterentwickeln<br />
wollen, müssen wir auch alle lernen. Oft das, was<br />
vor e<strong>in</strong>igen Generationen noch selbstverständlich war.<br />
‹Nachhaltigkeit› ist das Wort dafür: Wie schaffen wir es,<br />
nicht mehr zu verbrauchen, als die Erde uns geben kann?<br />
Wir glauben ans ‹lebenslange Lernen› – persönlich wie<br />
ökologisch. Und das fängt immer beim E<strong>in</strong>zelnen an.<br />
Deshalb ist: ‹F<strong>in</strong>de den Wert, den nur du hast – und<br />
schenke ihn der Welt!› das Motto unserer Arbeit. In<br />
diesem S<strong>in</strong>n will der Michaelshof e<strong>in</strong> Ort der Möglichkeiten<br />
se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Lebensschule für Menschen aus aller<br />
Welt, für langjährige Mitarbeiter ebenso wie für Volunteers<br />
auf Besuch.<br />
Demnächst startet e<strong>in</strong> neues Projekt: die Sammatz<br />
School of Life, e<strong>in</strong> 6wöchiger Intensivkurs für alle, die<br />
die Welt entdecken, anderen Kulturen begegnen, neue<br />
Skills lernen und vor allem sich persönlich weiterentwickeln<br />
wollen. Die Teilnehmer erhalten spannende<br />
Inputs zu Geme<strong>in</strong>schaft und Nachhaltigkeit sowohl im<br />
ökologischen als auch im sozialen S<strong>in</strong>ne, lernen praktische<br />
D<strong>in</strong>ge und f<strong>in</strong>den mit anderen e<strong>in</strong>en Zugang zur<br />
Spiritualität. – Lerne das zu lernen, was dir Spaß macht.<br />
Probier’ dich aus, trau dich Fehler zu machen, entdecke<br />
was Geme<strong>in</strong>schaft heißt. Und nimm e<strong>in</strong>e Idee von dem<br />
mit, was du der Welt geben willst! E<strong>in</strong>e tolle Chance gerade<br />
auch (aber nicht nur) für junge Menschen.<br />
Im März haben das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung<br />
und die UNESCO-Kommision den Michaelshof mit der<br />
‹Nationalen Auszeichnung – Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung 2022/23› gewürdigt.<br />
Im April beg<strong>in</strong>nt der erste Kurs der ‹Sammatz School<br />
of Life› für Persönlichkeitsentwicklung, Nachhaltigkeit<br />
und Community-Build<strong>in</strong>g. Mehr Infos auf unserer<br />
Website unter ‹Volunteer<strong>in</strong>g›! (Text/Fotos: G<strong>in</strong>ther/Sammatz)<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
39
Alt Garge<br />
Als Alt Garge noch richtig reich war...<br />
Vom düsteren Beg<strong>in</strong>n bis zur Abschaltung des „modernsten Kraftwerks Europas“<br />
„Es gab hier wirklich alles! In den Häusern an der<br />
Hauptstraße befanden sich etliche Geschäfte. Wo<br />
jetzt Schmidt‘s Laden ist, befand sich e<strong>in</strong>e Postfiliale,<br />
gegenüber war e<strong>in</strong> Schlachter. Im nächsten Haus gab<br />
es Kurzwaren, dah<strong>in</strong>ter kam e<strong>in</strong> Gemüsehändler. Weiter<br />
folgte e<strong>in</strong> Kolonialwarenhändler, dann e<strong>in</strong> Friseur. Fisch<br />
vom Hamburger Hafen wurde mit der Bahn geliefert.<br />
H<strong>in</strong>ter dem jetzigen K<strong>in</strong>dergarten hat die Geme<strong>in</strong>de<br />
Häuser gebaut. Im mittleren Haus gab es auf e<strong>in</strong>er<br />
Seite Milch und Käse zu kaufen, auf der anderen Seite<br />
Bekleidung. Im roten Kl<strong>in</strong>kerbau existierte e<strong>in</strong> Bäcker,<br />
im Holzhaus e<strong>in</strong> Schlachter. Weiter h<strong>in</strong>ten hatten sich<br />
sogar e<strong>in</strong> Schuster und e<strong>in</strong> Fotogeschäft angesiedelt.“<br />
Hans-Jürgen Rathlev (wie se<strong>in</strong> Vater „Jonny“ genannt),<br />
im Alter von 6 Jahren nach Alt Garge gekommen<br />
Wer heutzutage als Fremder Alt Garge auf der Hauptstraße<br />
durchwandert, nimmt e<strong>in</strong>en eher tristen Ort<br />
ohne erkennbaren Kern wahr.<br />
Auch wenn unser Reisender viel Phantasie hat, wird er<br />
kaum auf die Idee kommen, dass Alt Garge zwischenzeitlich<br />
mal der reichste Ort <strong>in</strong> Niedersachsen war!<br />
In Alt Garge stand nämlich e<strong>in</strong>stmals das modernste<br />
Kraftwerk Europas – das HEW-Werk „Ost Hannover“!<br />
Auf der Suche nach Spuren dieser legendären Stromfabrik<br />
hatte ich das Glück, über me<strong>in</strong>en Sportskollegen<br />
Karl-He<strong>in</strong>z Hoppe e<strong>in</strong> Exemplar der Er<strong>in</strong>nerungen von<br />
Friedrich Grube über se<strong>in</strong>e Jahre bei den HEW <strong>in</strong> die<br />
Hände zu bekommen.<br />
Mit viel Respekt habe ich die Aufzeichnungen gelesen,<br />
die mich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e spannende Geschichte geführt haben.<br />
Großer Dank geht an se<strong>in</strong>e Tochter Claudia für die<br />
Erlaubnis, den Text benutzen zu dürfen!<br />
Beim Verfassen dieses Artikels habe ich allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
nur gekürzt, sondern auch umformuliert, dazu Menschen<br />
<strong>in</strong>terviewt sowie Quellen im Internet genutzt.<br />
Nachdem ich die sehr gut zu lesende Broschüre erstmals<br />
„verschlungen“ hatte, machte ich mich auf nach<br />
Alt Garge, um zu besichtigen, was noch zu f<strong>in</strong>den ist.<br />
Tatsächlich er<strong>in</strong>nert nicht<br />
mehr viel an das Werk.<br />
Über dem eigentlichen<br />
Kraftwerksort wachsen<br />
längst Büsche und Bäume.<br />
Auf den Gleisen der ehemaligen<br />
Werksbahn fährt<br />
heute e<strong>in</strong>e Drais<strong>in</strong>e zur<br />
Belustigung von Touristen.<br />
Im Wald oben steht noch<br />
der ehemalige Wasserturm,<br />
immerh<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>er Informationstafel versehen.<br />
Warum e<strong>in</strong> Großkraftwerk <strong>in</strong> Alt Garge?<br />
Bis zum Beg<strong>in</strong>n der Vorbereitungsarbeiten im Jahre<br />
1939 ist Alt Garge e<strong>in</strong> verträumtes Elbdorf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
idyllischen Abgeschiedenheit gewesen. Von den umliegenden<br />
Dörfern war es nur auf unbefestigten Landstrassen<br />
zu erreichen. Warum sollte hier e<strong>in</strong> Kraftwerk<br />
entstehen, ca. 65 km Luftl<strong>in</strong>ie von Hamburg entfernt?<br />
Das hat mit den Kriegsplanungen im „Dritten Reich“<br />
zu tun. Man suchte nach e<strong>in</strong>em Standort für e<strong>in</strong>e<br />
Energiequelle, die angriffssicher e<strong>in</strong>gebunkert werden<br />
konnte. Die Stromfabrik sollte an den 60 m über NN<br />
hohen Elbhang der „Viehler Höhe“ herangebaut und<br />
ursprünglich mit Beton und Erde tarnend und bombensicher<br />
abgedeckt werden.<br />
Der Elbestrom bot sich an als Garant für die benötigten<br />
Kühlwassermengen, aber auch als Transportweg<br />
für die Ste<strong>in</strong>kohle, die von den damals noch <strong>in</strong> reichsdeutschem<br />
Besitz bef<strong>in</strong>dlichen oberschlesischen Kohlegruben<br />
herangeschafft werden sollte.<br />
Die HEW kauften große Flächen an. Auch beanspruchten<br />
sie ausgebeutete Kiesgruben, um die anfallenden<br />
Mengen an Aschen und Schlacken ablagern zu können.<br />
Dazu sperrten sie e<strong>in</strong> Teilstück des uralten Verb<strong>in</strong>dungswegs<br />
nach Walmsburg und bauten dafür e<strong>in</strong>e<br />
Umgehungsstrecke (die „Spitzkehre“).<br />
An der Durchgangsstraße durch Alt Garge entstand<br />
1939/40 e<strong>in</strong> Komplex mit 30 Baracken, das Kriegsgefangenenlager<br />
A. Hier wurden dann mehrere hundert<br />
„Fremdarbeiter“ aus verschiedenen Eroberungsstaaten<br />
und aus Nachbarländern zusammengeführt, großenteils<br />
Kriegsgefangene.<br />
Diese Menschen haben vor allem Erdarbeiten ausgeführt<br />
und e<strong>in</strong>e erste Infrastruktur geschaffen.<br />
Im März 1942 begannen die Hochbauarbeiten mit<br />
Fachleuten der ausführenden Firmen.<br />
240
Das Lager A wurde im Sommer 1944 aufgelöst. Im August<br />
entstand e<strong>in</strong> neuer Lagerkomplex als Außenkommando<br />
des KZ Neuengamme – das berüchtigte Lager B.<br />
KZ-Außenlager von Neuengamme<br />
Am 24. August 1944 brachte e<strong>in</strong> erster Transport mit<br />
zehn Güterwaggons aus dem KZ Sachsenhausen fünfhundert<br />
Männer nach Alt-Garge. Die meisten von ihnen<br />
waren polnische Widerstandskämpfer, e<strong>in</strong> Teil<br />
auch anderer Nationalität. Die Häftl<strong>in</strong>ge mußten zunächst<br />
ihre eigenen Baracken errichten und wurden<br />
danach hauptsächlich für Erdarbeiten e<strong>in</strong>gesetzt. Wie<br />
die beteiligten Bauunternehmen arbeiteten die Lager<strong>in</strong>sassen<br />
für den Generalunternehmer HEW, dessen<br />
Baustellenverwaltung den Häftl<strong>in</strong>gse<strong>in</strong>satz mit der<br />
Lagerkasse des KZ Neuengamme abrechnete.<br />
Von August 1944 bis zum 15. Februar 1945 wurde<br />
an dieser Stätte jegliches Menschenrecht durch mit<br />
SS-Stiefeln behaftete Füße zertreten. Die KZ-Häftl<strong>in</strong>ge<br />
waren hier unter Bewachung primitiver Schergen<br />
und unter unmenschlichen Bed<strong>in</strong>gungen zusammengepfercht.<br />
Wozu Menschen gegenüber Menschen<br />
fähig gewesen s<strong>in</strong>d, bezeugen Grabstätten<br />
auf dem Barskamper Friedhof sowie die Dokumentation<br />
von John Hopp, betitelt „Die Hölle <strong>in</strong> der Idylle“.<br />
Zeichnung: W. Flesch<br />
In knapp 6 Monaten s<strong>in</strong>d hier 61 Menschen ums Leben<br />
gekommen! Diesen unglücklichen Menschen ist jetzt<br />
<strong>in</strong> Alt Garge e<strong>in</strong> Gedenkste<strong>in</strong> gewidmet, den die Stadt<br />
Bleckede nach jahrelangen Widerständen am 5. Mai<br />
1995 errichtete.<br />
So ist das Kraftwerk, das später für die Region e<strong>in</strong>en<br />
großen Aufschwung und Segen brachte, für immer mit<br />
e<strong>in</strong>er unseligen Hypothek befrachtet gewesen.<br />
Materialengpässe und Kriegsende<br />
Trotz der Masse der e<strong>in</strong>gesetzten Menschen kam der<br />
Kraftwerksbau nur schleppend voran. Hauptgrund<br />
waren die zunehmenden Materialengpässe der Kriegszeit.<br />
So waren bei Kriegsende, also nach rund 6 Jahren,<br />
die E<strong>in</strong>bauten <strong>in</strong> die Kessel- und Masch<strong>in</strong>enhäuser immer<br />
noch nicht vollständig.<br />
Im April 1945 erhielten die HEW-Angehörigen Verstärkung<br />
aus den ostdeutschen Gebieten, <strong>in</strong> denen die Eroberung<br />
durch die Sowjetarmee bevorstand. Das dort<br />
arbeitende Fachpersonal wurde nach Westen dienstverpflichtet,<br />
so auch der spätere Betriebsleiter Stange.<br />
Doch schon am 25. April 1945 kam es zum totalen Baustopp.<br />
Die britische Siegermacht verfügte e<strong>in</strong>en Räumungsbefehl<br />
für die von ihr besetzten Elbregionen.<br />
Im Spätsommer 1945 wurde dann der Weiterbau genehmigt,<br />
am 1. Oktober konnten die Montagen endlich<br />
fortgesetzt werden.<br />
Zu den vielen Menschen, die <strong>in</strong> den Nachkriegsjahren<br />
im zerstörten Deutschland Arbeit suchten und<br />
im Werk anf<strong>in</strong>gen, gehörte der Vater von Hans-Jürgen<br />
Rathlev, mit dem wir uns <strong>in</strong> Alt Garge trafen (s. Kästen).<br />
Endlich – der erste Kessel wird gezündet<br />
Es ist heute kaum vorstellbar, unter welch schwierigen<br />
Bed<strong>in</strong>gungen damals für die Inbetriebnahme geschuftet<br />
wurde. Nichts war vollendet. Notmaßnahmen,<br />
Überbrückungskünste und Improvisationen waren die<br />
Zwänge, die teils lebensgefährliches Arbeiten mit sich<br />
brachten. An Werkzeugen und Geräten herrschte eklatanter<br />
Mangel. Weil Glühbirnen fehlten, wurden im<br />
Eigenbau hergestellte Carbidlampen benutzt, um den<br />
Arbeitsplatz auszuleuchten!<br />
Unter solchen Bed<strong>in</strong>gungen wurde im Mai 1946 der<br />
erste Kessel gezündet, die beiden Generatoren auf das<br />
Netz geschaltet und die Stromlieferung <strong>in</strong> das desolate<br />
Hamburg aufgenommen!<br />
Kessel Nr. 2 g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>ige Monate später <strong>in</strong> Betrieb.<br />
Das angelieferte Kohlematerial machte große Probleme.<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
41 3
Alt Garge<br />
Es gab nur mit Kohle und Schieferplatten durchsetzten<br />
feuchten Abraum aus dem Ruhrpott. Alle Leute, die abkömmlich<br />
waren, standen deshalb an den Rosten und<br />
zertrümmerten die Brocken mit eisernen Stampfern,<br />
damit sie durch die Gitter fallen und der Staubzermahlung<br />
zugeführt werden konnten…<br />
Arbeitszeiten von 12 und mehr Stunden waren bei den<br />
Problemen durch Schlackennester und Überhitzungen<br />
häufig, die Überschreitung der regulären Arbeitszeit<br />
von 48 Stunden um 12 bis 15 Stunden die Regel.<br />
Schwere Havarien kamen bis Anfang der 50er Jahre<br />
m<strong>in</strong>destens 2- bis 3mal wöchentlich vor!<br />
Erst <strong>in</strong> den 50er Jahren ist die Häufigkeit der Schadensfälle<br />
zurückgegangen, weil endlich stärkeres Material<br />
e<strong>in</strong>gebaut werden konnte. Sie hörten aber nie ganz<br />
auf, weil dann mit Heißdampftemperaturen von bis zu<br />
525° C gefahren wurde.<br />
Es gab zudem neben den kraftwerks<strong>in</strong>ternen Mängeln<br />
auch Probleme, die von außen <strong>in</strong> die Stromproduktion<br />
herangetragen wurden. Das Hamburger Stromnetz war<br />
im Krieg weitgehend zerstört und wurde mit Improvisationen<br />
notdürftig „zurechtgeflickt“. Es kam daher<br />
nicht selten zu Kurzschlüssen, die manchmal gar e<strong>in</strong>en<br />
kompletten „Blackout“ des Netzes zur Folge hatten.<br />
„Me<strong>in</strong> Vater hatte <strong>in</strong> Hamburg als Masch<strong>in</strong>enbauer<br />
bei Blohm und Voss im Hafen gearbeitet. Doch unser<br />
Zuhause <strong>in</strong> Hamburg-Barmbek war zerbombt. Während<br />
ich mit me<strong>in</strong>er Mutter <strong>in</strong> Mecklenburg bei Verwandten<br />
unterkam, hatte me<strong>in</strong> Vater den Tipp bekommen,<br />
sich mal <strong>in</strong> Alt Garge beim Kraftwerk zu<br />
bewerben. Er wurde genommen und lebte e<strong>in</strong>e Zeitlang<br />
ohne uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Baracke auf dem Kohlenplatz.<br />
Zu unserem Glück hat die HEW bald erste Häuser gebaut.<br />
So konnte me<strong>in</strong> Vater mit se<strong>in</strong>er Familie <strong>in</strong> der<br />
Straße ,Am Pfahlberg‘ e<strong>in</strong>ziehen. Zuerst mussten wir<br />
uns das Haus mit e<strong>in</strong>em älteren Ehepaar teilen, später<br />
konnte me<strong>in</strong> Vater das Haus günstig kaufen. Wir<br />
haben es später ausgebaut. Hier lebe ich noch immer.“<br />
Die Ruhm- und Glanzjahre des Kraftwerks<br />
Mit der Währungsreform im Juni 1948 g<strong>in</strong>gen die Zeiten<br />
des Mangels und der Notbehelfe langsam zurück.<br />
Als die Montage des zweiten Masch<strong>in</strong>ensatzes im<br />
Kraftwerk zügig beendet und die Stromlieferung 1949<br />
aufgenommen worden war, hat das Werk dem Hamburger<br />
Netz bald e<strong>in</strong>e Nettoleistung von 140 Megawatt<br />
zur Verfügung stellen können.<br />
Das Kraftwerk Ost Hannover lief von 1949 bis zum Anfang<br />
der 60er Jahre als Grundlastkraftwerk fast ständig<br />
<strong>in</strong> „Volllast“. Nur nachts erfolgten Absenkungen.<br />
1949 gründeten die HEW die Tochterfirma „Deutsche<br />
Porenbeton“, die auf e<strong>in</strong>em Gelände zwischen Kraftwerk<br />
und Kohlenplatz aus der Schlacke Baumaterialien<br />
aus Gasbeton herstellte. (E<strong>in</strong> eigener Bericht hierüber<br />
soll <strong>in</strong> der nächsten <strong>Elbufer</strong>-<strong>Rundschau</strong> erfolgen.)<br />
Nach den harten Anfangsjahren wurde die Belegschaft<br />
bis auf die betrieblich noch notwendigen Leute reduziert.<br />
Bau- und Montagefirmen entfernten Gerätschaften,<br />
Masch<strong>in</strong>en und Buden. Die Barackenlager wurden<br />
abgerissen. Landschaftsgärtner legten Blumenrabatten<br />
an und pflanzten Bäume, so dass Alt Garge wieder<br />
e<strong>in</strong> ansprechendes Äußeres bekam.<br />
Die Werkstätten wurden mit allen erforderlichen Masch<strong>in</strong>en<br />
ausgestattet. Es wurde gemalt, gefliest, gekachelt<br />
und montiert. Ingenieure experimentierten mit<br />
ihren Ideen. So wurden die tangential e<strong>in</strong>blasenden<br />
Düsen des Kohlenstaubs so verändert, dass der Wirkungsgrad<br />
von 84% auf 91% stieg. Die Kraftwerksbruttoleistung<br />
stieg auf 150 MW.<br />
E<strong>in</strong>e Zeitlang speiste das Werk Leistungsanteile außer<br />
nach Hamburg auch über die Elbe <strong>in</strong> die damalige DDR<br />
nach Hagenow. Zum Ausgleich lieferte deren Stromversorger<br />
Strom nach Westberl<strong>in</strong>. Aber das <strong>in</strong>stabile<br />
Netz der DDR zimmerte der Mannschaft des öfteren<br />
schwere Störungen <strong>in</strong> den Betrieb. So atmete sie auf,<br />
als 1958 die Stromlieferung <strong>in</strong> die DDR beendet wurde.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Wirkungsgrad von 34% war das Kraftwerk<br />
<strong>in</strong> Alt Garge damals das modernste Kraftwerk Europas!<br />
Als solches war es auch Objekt und Ziel zahlreicher<br />
Besichtigungsreisen. Ganzen Busladungen von Besuchern<br />
wurden hier die Wunder der Technik vorgeführt.<br />
Wenn besonders „gewichtige“ Gäste erwartet wurden,<br />
musste das Personal der Werkstätten schon <strong>in</strong> der<br />
Frühe um 4 Uhr ersche<strong>in</strong>en, um die Anlagen auf Hochglanz<br />
zu wienern. Die Zielgruppen bekamen so stets<br />
e<strong>in</strong> blitzsauberes Kraftwerk zu sehen.<br />
Tatsache ist jedenfalls, dass wegen des „Images“ des<br />
Werks von hier e<strong>in</strong>e überproportionale Anzahl von Vorgesetzten<br />
und Mitarbeitern zu Führungskräften der<br />
HEW aufgestiegen ist.<br />
E<strong>in</strong> Arbeitsplatz mit sozialen Leistungen<br />
Wer e<strong>in</strong>en Arbeitsplatz im Kraftwerk hatte, der war<br />
ohne f<strong>in</strong>anzielle Sorgen und konnte auf e<strong>in</strong>e gesicherte<br />
Zukunft bauen. Bevorzugt wurde Wohnraum<br />
geschaffen, so <strong>in</strong> Alt Garge die Geme<strong>in</strong>dehäuser und<br />
<strong>in</strong> Bleckede die Häuser der HEW-Straße. An dem Weg<br />
nach Gödd<strong>in</strong>gen entstand e<strong>in</strong>e ganze HEW-Siedlung.<br />
Die Motorisierungswelle setzte e<strong>in</strong>, zunächst ganz be-<br />
Belegschaft e<strong>in</strong>er Werkstatt 1962 (h<strong>in</strong>ten li.: Berthold „Jonny“ Rathlev)<br />
42
scheiden. Die Firma f<strong>in</strong>anzierte den Mitarbeitern von<br />
1951 bis 1953 die Anschaffung von Motorrädern. Die<br />
Vorschussbeträge wurden <strong>in</strong> monatlichen Raten bei<br />
niedrigem Z<strong>in</strong>ssatz vom Gehalt e<strong>in</strong>behalten. Auch hat<br />
es günstige HEW-Darlehen zum Häuserbau gegeben.<br />
In kultureller H<strong>in</strong>sicht war Kraftwerkschef Stange ebenfalls<br />
rührig. Er gründete den „Werkvere<strong>in</strong> Ost-Hannover“.<br />
Daraus entwickelten sich u.a. e<strong>in</strong>e Schachgruppe,<br />
e<strong>in</strong>e Foto- und e<strong>in</strong>e Tischtennisgruppe. Preisskat-,<br />
Vortrags- und Unterhaltungsveranstaltungen. Tanzvergnügen<br />
wurden von e<strong>in</strong>em Festausschuß organisiert.<br />
Zudem stand e<strong>in</strong> Werkbus zur Verfügung, mit dem<br />
auch Fahrten zu Fußballspielen, Theater- oder Opernaufführungen<br />
oder Ausflügen unternommen wurde.<br />
„Dann wurden die Häuser am Waldr<strong>in</strong>g und anderwo<br />
gebaut, wo Menschen e<strong>in</strong>ziehen konnten, die vorher<br />
<strong>in</strong> den vielen Baracken untergebracht waren. Schließlich<br />
konnten die Behelfsheime abgerissen werden.<br />
Me<strong>in</strong>e Eltern haben sich hier sehr wohl gefühlt. Und<br />
für uns Jugendliche war Alt Garge e<strong>in</strong> Paradies!<br />
Wir wuchsen frei auf. Im Sommer schwammen wir<br />
ständig <strong>in</strong> der Elbe. Besonders beliebt war das Baden<br />
im Auslaufbecken des Kraftwerks. Dort war das Wasser<br />
warm wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Badewanne. Wir s<strong>in</strong>d auch oft<br />
zu den Schuten und Kähnen geschwommen.<br />
Am Fährkrug haben wir uns ständig rumgetrieben.<br />
Und der tollste Mensch hier <strong>in</strong><br />
Alt Garge war ,Hannchen‘, die<br />
Wirt<strong>in</strong> vom Fährkrug. Sie hatte<br />
stets e<strong>in</strong> großes Herz für uns<br />
Jugendliche.“ Hans-Jürgen Rathlev<br />
Hans-Jürgen Rathlev (der Größte h<strong>in</strong>ten) <strong>in</strong> der Konfirmandengruppe<br />
Alt Garge blüht auf<br />
Es profitierte nicht nur die alte<strong>in</strong>gesessene Bevölkerung,<br />
auch viele Flüchtl<strong>in</strong>ge aus Mittel- und Osteuropa<br />
fanden hier Beschäftigung. Vermieter, Geschäfte und<br />
Gastwirtschaften erfreuten sich an guten E<strong>in</strong>nahmen.<br />
Auch Kle<strong>in</strong>unternehmen lebten vom Kraftwerk.<br />
Alt Garge wurde zur reichsten Geme<strong>in</strong>de Niedersachsens!<br />
Es entstanden geme<strong>in</strong>deeigene Wohnhäuser,<br />
die Turnhalle, der Yachthafen, das erste beheizte<br />
Schwimmbad im Landkreis Lüneburg und sogar e<strong>in</strong><br />
kostenträchtiges Wappen. Geschäfte siedelten sich<br />
an, u. a. e<strong>in</strong>e Zweigstelle der Kreissparkasse. Auch die<br />
Kirche errichtete auf e<strong>in</strong>em Hügel e<strong>in</strong> Gotteshaus,<br />
für dessen Altar der Bildhauer Otto Flath markante<br />
Schnitzereien aus 7 m langen L<strong>in</strong>denstämmen schuf.<br />
Der Anfang vom Ende<br />
Doch als die HEW den Bedarf der Stadt Hamburg vermehrt<br />
aus moderneren und stadtnahen Kraftwerken<br />
deckte, wurde das abgelegene Kraftwerk Alt Garge ab<br />
den 1960er Jahren zunehmend unwirtschaftlicher.<br />
Außerdem stellten die HEW die Weichen jetzt Richtung<br />
Atomkraft. Die zivile Nutzung der Kernenergie<br />
wurde vielerorts als unerschöpfliche Energiequelle gefeiert,<br />
die den wachsenden Energiebedarf der Bundesrepublik<br />
problemlos zu decken imstande sei...<br />
Die HEW handelten schnell: Am 29. Juni 1967 gab der<br />
HEW-Aufsichtsrat den Startschuß zum Bau des ersten<br />
kommerziellen Kernreaktors; fünf Jahre später schon<br />
g<strong>in</strong>g das AKW Stade ans Netz.<br />
Am 11. November 1968 wurde die Belegschaft <strong>in</strong> Alt<br />
Garge zu e<strong>in</strong>er wichtigen Betriebsversammlung e<strong>in</strong>geladen.<br />
Der <strong>in</strong>zwischen zum Prokuristen und Direktor<br />
bei der HEW avancierte ehemalige Betriebsleiter Stange<br />
eröffnete den Mitarbeitern, dass die endgültige Stilllegung<br />
ihres Kraftwerks bevorstehe. Allen Mitarbeitern<br />
würde künftig e<strong>in</strong> Arbeitsplatz <strong>in</strong> Hamburg angeboten.<br />
Bei den Kosten des Umzugs oder täglichen Fahrtkosten<br />
nach Hamburg wolle sich die Firma beteiligen. Wer<br />
nicht wechseln wolle, könne nach den Richtl<strong>in</strong>ien<br />
e<strong>in</strong>es Sozialplans abgefunden werden. – Die meisten<br />
Mitarbeiter wechselten Richtung Hamburg.<br />
Im Kraftwerk blieben danach nur noch Leute, die<br />
mehrfach e<strong>in</strong>setzbar waren. Mit dieser stark reduzierten<br />
Mannschaft arbeitete das Kraftwerk bis 1974 noch<br />
als Spitzenlastkraftwerk. Dann wechselte es <strong>in</strong> den<br />
Status e<strong>in</strong>es Reservekraftwerks, wobei auch die Restmannschaft<br />
abgezogen wurde. Schließlich aber wurde<br />
es endgültig als Stromerzeuger abgemeldet.<br />
Im Herbst 1987 begannen<br />
die Abbrucharbeiten,<br />
zunächst am<br />
Kohlebunker auf dem<br />
Kohlenplatz, ab 1988<br />
am Kraftwerk selbst.<br />
Anfang März 1988 erfolgte<br />
die Sprengung<br />
Letzte Aufräumarbeiten 1988<br />
der Schornste<strong>in</strong>e. Sie wurde als Zuschauerattraktion<br />
auf e<strong>in</strong>em Elbschiff <strong>in</strong>szeniert. Der Fall der zwei Riesen<br />
bedeutete augenfällig und symbolisch den Schluss<br />
e<strong>in</strong>er Erfolgsära der Nachkriegszeit!<br />
Quellenverzeichnis:<br />
ï Friedrich Grube: Das Kraftwerk Ost Hannover;<br />
ï geschichtsspuren.de: Alt-Garge – Kraftwerk Ost-<br />
Hannover und KZ-Außenlager (M. Grube);<br />
ï DeWiki > Kraftwerk Alt Garge<br />
Mit Dank <strong>in</strong>sbesondere an Hans-Jürgen Rathlev und an<br />
Sonja H<strong>in</strong>rich (deren Tante „Hannchen“ e<strong>in</strong>st den Fährkrug<br />
führte) für die freundliche Unterstützung<br />
Text: F. Grube †/H. Hoffmann, Fotos mit freundlicher Genehmigung: Vattenfall/VSA-Verlag: Die Hölle <strong>in</strong> der Idylle/H.-J. Rathlev/privat<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
43 5
Walmsburg<br />
E<strong>in</strong>e Zeitreise <strong>in</strong> das dörfliche Walmsburg von früher (2)<br />
Friedrich Grube führt uns mit der Schilderung des früher<br />
so reichen Walmsburger Dorflebens vor Augen, dass unser<br />
Fortschritt auch e<strong>in</strong>e Kehrseite hat. Die heutige Mobilität<br />
durch verbreitete Motorisierung sowie Unterhaltungsmedien,<br />
die ständige Ablenkung und Bespaßung ermöglichen, haben<br />
das gesellschaftliche Leben von früher völlig verdrängt. Das<br />
aktive E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die Dorfgeme<strong>in</strong>schaft bleibt dabei weitgehend<br />
auf der Strecke... – Die Walmsburger können sich<br />
glücklich schätzen, dass sie durch die Initiative der Familie<br />
Voss seit e<strong>in</strong>em Jahr wieder e<strong>in</strong>en Dorfladen haben – passenderweise<br />
„Dorfschnack“ genannt. Es liegt <strong>in</strong> unserer Hand,<br />
ob der neue Dorfladen zu e<strong>in</strong>er Erfolgsgeschichte wird!<br />
Die Gastwirtschaft <strong>in</strong> Walmsburg hatte e<strong>in</strong>en liebevollen<br />
und treffenden Spottnamen: „Poggenkrog“. Das<br />
vorletzte Bauernhaus an den Wiesen des „Walmsburger<br />
Werders“ war zum Dorfkrug geworden.<br />
Nächtliche Heimkehrer<br />
wurden <strong>in</strong> den Frühl<strong>in</strong>gsmonaten<br />
nämlich<br />
vom Quakkonzert der<br />
unzähligen Frösche <strong>in</strong><br />
den Gräben und Kuhlen<br />
begleitet. . . . Die Diele<br />
war zum dörflichen<br />
Tanzsaal geworden.<br />
Ländliche Gastwirtschaften hatten alle e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />
Flair. Die E<strong>in</strong>richtung war robust, e<strong>in</strong>fach und<br />
zweckmäßig. Holzfußboden, Holztische, Kachelofen,<br />
Tresen, fertig war die Kneipe. Draußen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hofecke<br />
war meistens die mit Dachpappe ausgeschlagene<br />
„P<strong>in</strong>kelr<strong>in</strong>ne“, wo die Männer sich von ihren Flüssigkeitsmengen,<br />
die sie sich mit soviel Genuss e<strong>in</strong>verleibt<br />
hatten, nun auch wieder erleichternd befreien konn-<br />
ten. Das Plumpsklo stand direkt am Misthaufen. E<strong>in</strong>e<br />
Eckbank im Gastraum mit e<strong>in</strong>em Rundtisch bot größeren<br />
Besuchergruppen Platz. Die Wände waren mit Vere<strong>in</strong>sfotos<br />
oder -urkunden behängt. Das Wort „Kommunikationszentrum“<br />
hat es <strong>in</strong> dem damals noch unverfälschten<br />
deutschen Sprachschatz nicht gegeben.<br />
Viele Leute waren <strong>in</strong> mehreren Vere<strong>in</strong>igungen<br />
Nichtsdestoweniger trafen sich <strong>in</strong> der Vorzeit des<br />
TVs und des Autobooms im Dorfkrug Angehörige der<br />
verschiedensten Stände,<br />
Sparten und Berufsgruppen.<br />
Arbeiter, Handwerker,<br />
Landwirte kehrten<br />
durstig <strong>in</strong> ihren schietigen<br />
Stall-, Feld- oder<br />
Arbeitsklamotten e<strong>in</strong>.<br />
Unternehmer spendierten ihrer Belegschaft e<strong>in</strong>en<br />
Feierabendschoppen. Im „Poggenkrog“ gesellten sich<br />
gegen Mitternacht oft noch Angler <strong>in</strong> morastbehafteten<br />
Gummistiefeln und Kleidung dazu und brachten<br />
den Duft des großen weiten Elbschlicks<br />
<strong>in</strong> die Gaststube. M<strong>in</strong>destens<br />
zwei Tische waren mit Dauer-<br />
Skatspielern und ihren Kibitzen<br />
besetzt.<br />
Im „Klubzimmer“ tagten und<br />
feierten geschlossenene Gesellschaften,<br />
der Geme<strong>in</strong>derat, der<br />
Sportvere<strong>in</strong>, die Feuerwehr. Hier<br />
übte auch der Gesangvere<strong>in</strong>, und<br />
es g<strong>in</strong>g mit Klavier, gepolsterten<br />
Stühlen, dem Büfett mit Vere<strong>in</strong>strophäen<br />
und le<strong>in</strong>engedeckten<br />
Tischen e<strong>in</strong>e Stufe vornehmer zu.<br />
Viele E<strong>in</strong>wohner waren <strong>in</strong> den<br />
gleichen Vere<strong>in</strong>igungen. Anläßlich<br />
e<strong>in</strong>es Sommerfestes wollte<br />
der Gesangvere<strong>in</strong> zum Gaudi der<br />
Zuschauer gegen den Sportklub<br />
Umzug des Männergesangvere<strong>in</strong>s „Sängergruß“ von Walmsburg-Bruchdorf um 1951 Fußball spielen. Das g<strong>in</strong>g den Ki-<br />
44 2
Walmsburg<br />
E<strong>in</strong>e Bahnstation für die Walmsburger direkt im Schier<strong>in</strong>ger Forst<br />
Die Kle<strong>in</strong>bahn fuhr von Echem über Bleckede durch den Schier<strong>in</strong>ger Forst, weiter über Barskamp (Foto oben l<strong>in</strong>ks) und<br />
Tosterglope bis nach Lemgrabe. Die Bahn lief bis 1919. Der Betrieb wurde deshalb unrentabel, weil die Bahn nur e<strong>in</strong>e<br />
Schmalspur hatte und <strong>in</strong> Dahlenburg immer umgeladen werden musste. Rechts die Bahnstation im Schier<strong>in</strong>ger Forst<br />
(Blickrichtung Barskamp). Die Walmsburger Fahrgäste wurden meist mit Pferd und Wagen zur Bahnstation gebracht.<br />
ckern aber gegen ihre sportliche Ehre. Der Organisator<br />
drohte mit e<strong>in</strong>em Ultimatum: „Wenn ihr nicht gegen<br />
uns spielen wollt, dann spielt eben die Feuerwehr gegen<br />
uns. Das s<strong>in</strong>d die selben Leute.“<br />
Die Walmsburger Gastwirtschaft war bis zum Kriegsende<br />
verpachtet. Von etwa 1946 bis 1953 haben die<br />
Besitzer, das Ehepaar Gerstenkorn, sie selber betrieben,<br />
dann aber an Walli Krüger verpachtet, bis das Anwesen<br />
Anfang der siebziger Jahre verkauft wurde.<br />
Tüchtige Schmiede hielten die Technik am Laufen<br />
In fast allen ländlichen Ortschaften haben „Dorfgeme<strong>in</strong>schaftsräume“<br />
und Schwarzgastronomie der Institution<br />
des „Dorfwirts“ den Garaus gemacht. So gibt<br />
es heute auch den „Poggenkrog“ nicht mehr…<br />
Der Walmsburger Dorfladen befand sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>familienhaus<br />
an der Hauptstrasse, die durch den Ort<br />
führte. Etwa 1947 zog Wilhelm Schwer<strong>in</strong> als Pächter<br />
dort e<strong>in</strong>, der im Jahre 1953 gegenüber e<strong>in</strong> eigenes großes<br />
Geschäftshaus errichtete, nachdem ihm der Pachtvertrag<br />
gekündigt worden war. So lagen sich e<strong>in</strong>ige<br />
Jahre zwei konkurrierende Geschäfte gegenüber, das<br />
e<strong>in</strong>e wurde von „Spar“ beliefert und das andere von<br />
„Edeka“. Dazu gesellten sich noch e<strong>in</strong>ige rollende Verkaufsläden,<br />
die an festgesetzten Wochentagen an festgesetzten<br />
Stellen ihre Waren feil hielten.<br />
Wie konnten die denn alle existieren, wo es doch heut-<br />
zutage nirgendwo e<strong>in</strong>en Dorfladen mehr gibt? Zum<br />
e<strong>in</strong>en war auch Walmsburg jahrelang mit Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />
über- und überbelegt. Erst um die Mitte der fünfziger<br />
Jahre ist e<strong>in</strong>e Entlastung durch Abwanderungen <strong>in</strong><br />
Zonen mit besseren Verdienstmöglichkeiten zu spüren<br />
gewesen. Zum e<strong>in</strong>en hat es aber auch kaum Autos gegeben<br />
und dementsprechend auch ke<strong>in</strong>e Supermärkte<br />
auf fernen grünen Wiesen.<br />
Die Bevölkerung war also auf die dörflichen Geschäfte<br />
angewiesen, unter denen Kaufmann Schwer<strong>in</strong> sich<br />
bis 1978 über die Runden gehalten hat. Dann warf er,<br />
verärgert und verbittert über se<strong>in</strong>e langjährige Kundschaft,<br />
die die Löwenanteile ihres Bedarfs längst <strong>in</strong> auswärtigen<br />
Supermärkten<br />
deckte,<br />
das Handtuch.<br />
Er gab das unrentabel<br />
gewordene<br />
Geschäft<br />
auf, verkaufte<br />
Haus, Inventar<br />
und Grundstück Seit Jahren verwaist: die alte Schmiede<br />
und zog fort. Er hatte sich gut versichert und lebte,<br />
mittlerweile 63jährig, bis ans Lebensende als Rentner.<br />
Vor allem Kfz-lose und Rentner beklagen heute, dass<br />
es <strong>in</strong> den Dörfern ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten mehr<br />
gibt. Hätten sie man bloß den Laden im Dorf gelassen!<br />
Die Er<strong>in</strong>nerung lebt: Alter Laden im Cafe des neuen Ladens<br />
Text (geschrieben 2008, hier gekürzt): Friedrich Grube†, Fotos: H. Müller, P. Martens, D. W<strong>in</strong>nig<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
45<br />
3
Natur | Umwelt & Technik<br />
Amphibienarten: Die Erdkröte<br />
Kennen Sie das Märchen vom Froschkönig? Ja?<br />
Lassen Sie sich doch kurz die Geschichte noch e<strong>in</strong>mal, jedoch mit anderem Ende erzählen.<br />
Soweit bekannt: die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> spielt mit dem<br />
Ball, der fällt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Brunnen, e<strong>in</strong> Frosch hilft<br />
ihr, darf dafür mit ihr essen und auch <strong>in</strong>s Bett,<br />
aber e<strong>in</strong>en Kuss bekommt er nicht. In weiblichem<br />
Zorn und durch Ekel ausgelöst wird er an<br />
die Wand geworfen und verwandelt sich dann vor den<br />
Augen der Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Pr<strong>in</strong>zen.<br />
Unsere Version – biologisch eher den Tatsachen entsprechend<br />
– geht ganz ähnlich. Allerd<strong>in</strong>gs: der Frosch<br />
ist e<strong>in</strong>e Kröte, vermutlich <strong>in</strong> den tiefen Brunnen gefallen<br />
und unfähig, ihn zu verlassen. Wohnen möchte<br />
sie dort nicht. Dann alles weiter so wie bereits erzählt,<br />
allerd<strong>in</strong>gs kommt <strong>in</strong> unserer Variante die Kröte durchaus<br />
zu ihrem Kuss, und erst dann sieht die Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />
den Pr<strong>in</strong>zen. Das ist durchaus möglich, denn Kröten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, zur Verteidigung e<strong>in</strong> starkes Hautgift<br />
abzusondern, welches, oral aufgenommen, beim Menschen<br />
Halluz<strong>in</strong>ationen hervorrufen kann (bis h<strong>in</strong> zum<br />
e<strong>in</strong>gebildeten Pr<strong>in</strong>zen).<br />
Das Hautgift heißt Bufon<strong>in</strong>, die Erdkröte auf late<strong>in</strong>isch<br />
Bufo bufo und zählte wohl auch zum Repertoire von<br />
Hexen und Quacksalbern, wie Zaubersprüche und Rezepte<br />
für Tränke und dergleichen mehr belegen.<br />
Immerh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Erdkröten durchaus häufig anzutreffende<br />
Amphibien, die als Kulturfolger dem Menschen<br />
seit Jahrhunderten vertraut und wohlbekannt s<strong>in</strong>d.<br />
Erdkröten lieben unaufgeräumte Gärten mit ihren<br />
zahlreichen Asseln, Schnecken, Regenwürmern und<br />
Versteckmöglichkeiten im Laub oder unter vergessenen<br />
Bretterstapeln. Auch der menschlichen Drang,<br />
Fischteiche anzulegen, Teichwirtschaft zu betreiben<br />
und selbst Goldfische unglücklicherweise überall dort<br />
e<strong>in</strong>zusetzen, wo Wasser ist, kommt den Kröten entgegen:<br />
Als e<strong>in</strong>zige unserer rund 20 heimischen Amphibien<br />
profitiert die Erdkröte von fischreichen Gewässern,<br />
denn nicht nur die erwachsenen Tiere s<strong>in</strong>d giftig<br />
sondern auch die Kaulquappen und die<br />
Eier, genannt Laich. Und werden demnach<br />
von den meisten Fischen nicht gefressen,<br />
anders als alle anderen Amphibienlarven<br />
unserer heimischen Fauna.<br />
E<strong>in</strong> Schwarm Erdkröten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em trüben Fischteich<br />
Als Filtrierer s<strong>in</strong>d Erdkrötenlarven darüber h<strong>in</strong>aus<br />
<strong>in</strong> der Lage, im freien Wasser als Plankton treibende<br />
Nährstoffe zu verwerten, während Unken-, Froschund<br />
Laubfroschquappen mühsam Algenrasen von den<br />
Wasserpflanzen abweiden müssen.<br />
Erdkröten im Amplexus (Foto: Miriam Scherf)<br />
Zu Frühl<strong>in</strong>gsbeg<strong>in</strong>n wandern geschlechtsreife Erdkröten<br />
aus ihren W<strong>in</strong>terquartieren zu ihren angestammten<br />
Laichgewässern, um dort dem Paarungsgeschäft<br />
nachzukommen.<br />
Auf ihrem Weg müssen die Tiere (die kle<strong>in</strong>eren Männchen<br />
lassen sich gerne von den Weibchen Huckepack<br />
nehmen) leider oft Straßen überqueren, wobei ihnen<br />
der Verkehr oft genug zum Verhängnis wird.<br />
Es sche<strong>in</strong>t, als wüssten die Kröten um ihre Giftigkeit,<br />
denn anstatt schnellstens das Weite zu suchen, wenden<br />
sie sich häufig <strong>in</strong> Bulldoggenpose dem herannahenden<br />
Auto zu und versuchen es e<strong>in</strong>zuschüchtern.<br />
Diejenigen, denen es dennoch gel<strong>in</strong>gt das Laichgewässer<br />
zu erreichen bleiben dort je nach Witterung für e<strong>in</strong>ige<br />
Tage bis Wochen.<br />
Jedes Weibchen laicht im Jahr<br />
e<strong>in</strong>e bis zu vier Meter lange<br />
Laichschnur mit etwa 6000<br />
Eiern <strong>in</strong>s Wasser ab, Männchen<br />
versuchen ganz opportunistisch<br />
ihren Samen dazuzugeben.<br />
Aus den Eiern schlüpfen<br />
die Kaulquappen. Die Verwandlung<br />
von der Quappe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kröte f<strong>in</strong>det bei uns <strong>in</strong><br />
der Regel ab Juli bis <strong>in</strong> den September h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> statt.<br />
So lange bleiben die adulten Tiere nicht im Gewässer.<br />
Nach der recht kurzen Laichphase wandern sie <strong>in</strong> ihre<br />
Sommerlebensräume ab: wilde Gärten, nasse Wälder,<br />
feuchte Wiesen und Gebüsche, Brachland.<br />
46
Dort bleiben sie, bis die Tage im Herbst kühler und kürzer<br />
werden und ziehen sich dann <strong>in</strong> ihre W<strong>in</strong>terverstecke<br />
zurück, <strong>in</strong> frostfreie und e<strong>in</strong> wenig feuchte Stellen.<br />
Sollten Sie Erdkröten außerhalb der W<strong>in</strong>terzeit <strong>in</strong> ihrem<br />
Keller f<strong>in</strong>den, seien sie versichert, die Tiere wären<br />
lieber woanders, s<strong>in</strong>d aber des Treppensteigens nicht<br />
mächtig.<br />
<strong>Elbufer</strong>dickicht<br />
Mayoni Behrens, Acryl auf Le<strong>in</strong>wand<br />
Das Titelbild der<br />
letzten Ausgabe<br />
war aus technischen<br />
Gründen<br />
beschnitten und<br />
wird hier e<strong>in</strong>mal<br />
vollständig abgebildet.<br />
Zu guter letzt noch e<strong>in</strong> paar biologische Daten:<br />
Bei den Erdkröten können die Weibchen bis zu zwölf<br />
Zentimeter lang werden, die Männchen s<strong>in</strong>d deutlich<br />
kle<strong>in</strong>er. Als belegtes Rekordalter wurde die Kröte Eulalia<br />
(Name vom Verfasser erfunden, das Alter nicht) 36<br />
Jahre alt. Kröten hören nie auf zu wachsen, je dicker<br />
und größer, desto älter. Fe<strong>in</strong>de: unter anderem Reiher,<br />
Katzen, Waschbären, Marderhund, Schlangen, Krötengoldfliege<br />
– und vor allem Autoreifen.<br />
Text/Fotos: Florian Bibelriether, Herpetologe<br />
Auf der Internetseite<br />
von<br />
Mayoni Behrens<br />
f<strong>in</strong>den Sie weitere<br />
Bilder, wild<br />
und schön, von<br />
lebendiger Eleganz<br />
und Freude<br />
an der Blüte der<br />
Natur.<br />
Impressum<br />
www.mayoni.de<br />
Impressum:<br />
Verlag Reichmann<br />
Herausgeber:<br />
Sonja Reichmann<br />
<strong>Elbufer</strong>straße 37 | 29490 Neu Darchau<br />
0171 30 30 255<br />
www.elbufer-rundschau.de<br />
<strong>in</strong>fo@elbufer-rundschau.de<br />
Redaktion und Satz: Sonja Reichmann,<br />
Helmut und Irmgard Hoffmann<br />
Mitwirkende Pressesprecher<br />
aus den Vere<strong>in</strong>en der Orte<br />
Medienberater:<br />
Richten Sie Ihre Wünsche gern direkt an<br />
mich, es s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Anzeigenberater im<br />
Aussendienst.<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsweise viermal im Jahr:<br />
Ausgabe Frühl<strong>in</strong>g: April/Mai/Juni<br />
Ausgabe Sommer: Juli/August/September<br />
Ausgabe Herbst: Okt./ Nov./Dez.<br />
Ausgabe W<strong>in</strong>ter: Jan./Feb/März<br />
Verteilung:<br />
Freunde und Familie<br />
Haftungsausschluss:<br />
Nachdruck und Verwendung von Inhalten<br />
nur mit Genehmigung der Redaktion.<br />
E<strong>in</strong>sender von Manuskripten, Briefen und<br />
dergleichen erklären sich mit redaktioneller<br />
Bearbeitung e<strong>in</strong>verstanden. Für das<br />
E<strong>in</strong>verständnis der abgebildeten Menschen<br />
auf e<strong>in</strong>gesandten Fotos, sowie das<br />
Copyright, übernimmt der E<strong>in</strong>sender die<br />
Verantwortung. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Ke<strong>in</strong>e Haftung für unveränderbare<br />
E<strong>in</strong>sendungen. Die e<strong>in</strong>gelieferten Texte<br />
spiegeln nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung<br />
des Herausgebers wieder.<br />
Fotos:<br />
Titelfoto: Urlaubsregion Wendland.Elbe<br />
Inhalt/Peripherie©: Fotolia.com,<br />
AdobeStock, Sigurd Elert,<br />
Sonja Reichmann<br />
Oder: Information am Foto oder falls<br />
nicht anders angegeben - Herausgeber<br />
Verantwortlich:<br />
Sonja Reichmann<br />
Druck:<br />
Umfang / Auflage:<br />
Die <strong>Elbufer</strong> <strong>Rundschau</strong> hat 40–48 Seiten<br />
Inhalt und ca. 3000 Stück Auflage,<br />
Hausverteilung an der <strong>Elbufer</strong>straße und<br />
<strong>in</strong> den umliegenden Orten. Auslegestellen<br />
<strong>in</strong> angrenzenden Geme<strong>in</strong>den Dahlenburg,<br />
Bleckede, Hitzacker und Lüneburg<br />
(Biomarkt Vitalis, Fips, ...).<br />
Anzeigen- und Redaktionsschluss<br />
für die Sommer-Ausgabe 2022:<br />
10 Juni 2021<br />
Ersche<strong>in</strong>t voraussichtlich<br />
Anfang Juli<br />
Heft nicht<br />
erhalten?<br />
Bitte mailen Sie uns:<br />
kontakt@<br />
elbufer-rundschau.de<br />
...damit Sie am<br />
nächsten Heft wieder<br />
Freude haben!<br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Elb-Ufer Klöndör<br />
47
Saisoneröffnung: Freitag, 1. April 2022<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Sonntag 12 - 20 Uhr<br />
<strong>Elbufer</strong>str. 151, 29490 Kle<strong>in</strong> Kühren<br />
www.elbdorado.eu<br />
Nächste Veranstaltungen :<br />
Öffnungszeiten:<br />
Fr. 17 - 21 Uhr<br />
Sa. + So. 12 - 21 Uhr<br />
Freitag, 8. April, 17 Uhr<br />
Kul<strong>in</strong>arische Festlichkeiten<br />
Mittwoch, 13. April, 18 Uhr<br />
Kultur & Kul<strong>in</strong>arik im Göpelhaus<br />
Samstag, 30. April, 19 Uhr<br />
Maifest<br />
www.goepelhaus.de I <strong>in</strong>fo@goepelhaus.de<br />
Am Hafen 6 I 29490 Neu Darchau