GL 4/2005 - der Lorber-Gesellschaft eV
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<strong>GL</strong> 4/<strong>2005</strong> Über die Todesfurcht<br />
43<br />
schweren Leibes für ewig einen nie aussprechbaren Gewinn macht, den alle<br />
Schätze dieser Erde ewig nimmer aufzuwiegen irgend imstande wären!<br />
Wer aber solches in sich selbst in höchster und tiefster Lebensgrundklarheit<br />
erschaut, nun, <strong>der</strong> wird dann ja doch etwa keine Furcht vor dem<br />
Tode des Leibes haben?! Und hätte er dann noch welche, so gliche er ja<br />
doch offenbar einem Toren, <strong>der</strong> darum weinen möchte, dass man ihn von<br />
<strong>der</strong> Zwangsjacke befreie und ihn an Stelle <strong>der</strong>selben bekleide mit dem<br />
Kleide <strong>der</strong> höchsten und ungezwungensten Freiheit und Klarheit des<br />
ewigen Lebens! Das aber ist nicht denkbar möglich, daher es euch auch zur<br />
rechten Zeit am erfor<strong>der</strong>lichen Mute sicherst nicht gebrechen wird.<br />
Sehet also vor allem vollkommen Herren über euch selbst zu werden, so<br />
werdet ihr auch Herren sein über alle Gesetze und über alles Gericht und<br />
fern von jedem Fluche irgendeines dummen Weltgesetzes!“<br />
(Gr.Ev.Joh. Bd. 5; 133,6-9; vgl. auch Bd. 6 Kap. 196,8f)<br />
Kommentar: Das Wort Jesu von <strong>der</strong> – eigentlich nicht erfor<strong>der</strong>lichen –<br />
Furcht vor dem Leibestod findet sich im Matthäusevangelium – und auch<br />
im Lukasevangelium (vgl. Lk 12,4-12). - im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
Auffor<strong>der</strong>ung zum furchtlosen Bekenntnis. Nachdem <strong>der</strong> Herr die zwölf<br />
Apostel ausgewählt und sie für die anstehende Mission zugerüstet hat,<br />
offenbart Er ihnen klar und unmissverständlich auch die Gefahren ihrer<br />
Sendung: Verfolgung, Hass und schließlich sogar <strong>der</strong> Leibestod können die<br />
Konsequenzen <strong>der</strong> Verkündigung des Evangeliums sein, das von den<br />
Menschen oftmals nicht nur nicht angenommen, son<strong>der</strong>n aus verschiedenen<br />
Gründen sogar strikt abgelehnt und zurückgewiesen wird. Gerade bei aller<br />
Schonungslosigkeit und Härte, die ein solcher Weg im Äußeren mit sich<br />
bringen kann, darf <strong>der</strong> Jünger aber den Blick auf den Herrn nicht aus den<br />
Augen verlieren. Auch wenn er vielleicht im Extremfall sein äußerliches<br />
Leben verlieren wird, aber er weiß sich letztlich doch in <strong>der</strong> liebenden<br />
Hand Gottes geborgen: Wer sich zum Herrn bekennt, kann von Ihm nicht<br />
getrennt werden. „Was kann uns scheiden von <strong>der</strong> Liebe Christi?“ fragt <strong>der</strong><br />
Apostel Paulus aus eigener Erfahrung heraus (vgl. Röm 8,35) und kommt zu<br />
<strong>der</strong> sicheren Überzeugung, dass nichts, aber auch gar nichts<br />
(eingeschlossen <strong>der</strong> leibliche Tod) den wirklichen Christen von <strong>der</strong> Liebe<br />
Gottes in Jesus Christus trennen kann (vgl. Röm. 8,38f)<br />
Auch im „Großen Evangelium“ spricht Jesus von <strong>der</strong> möglichen<br />
Todesfurcht <strong>der</strong> Menschen, die dem leiblichen Leben eine sehr hohe<br />
Bedeutung zumessen und an diesem entsprechend stark hängen (vgl.<br />
Gr.Ev.Joh. Bd. 7; 140,09). Immer wie<strong>der</strong> aber weist Er darauf hin, dass es<br />
vielmehr darauf ankommt, den zu fürchten, <strong>der</strong> Herr über Leib und Seele