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FRAUEN BEI DER FEUERWEHR<br />
Der 24-Stunden-Dienst in der <strong>Ulm</strong>er Hauptwache geht<br />
von 6.45 Uhr bis zum Folgetag um 6.45 Uhr. Die Zeiten<br />
zwischen den Einsätzen nutzen die <strong>Feuerwehr</strong>leute, um<br />
Fahrzeuge zu reinigen, Geräte instand zu halten und<br />
sich fortzubilden. Für die Mittagspause gibt es einen<br />
Ruheraum, für die Abendstunden einen Fernsehraum.<br />
Abends wird auch gemeinsam gegessen. „Die Wache ist<br />
wie ein zweites Zuhause“, sagt Brandmeister Bedir.<br />
Mit 14 <strong>Jahre</strong>n trat<br />
Tanja Kreiser in die<br />
Jugendfeuerwehr ein.<br />
Foto: Stadt <strong>Ulm</strong><br />
Mehr<br />
Kameradinnen<br />
gewünscht<br />
<strong>Feuerwehr</strong>frauen In der Abteilung Innenstadt sind derzeit sechs Frauen ehrenamtlich aktiv.<br />
In der hauptamtlichen <strong>Feuerwehr</strong> hingegen gibt es zurzeit keine Frau.<br />
Sicherheit.<br />
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Woran liegt es,<br />
dass die <strong>Feuerwehr</strong><br />
noch eine<br />
Männerdomäne<br />
ist? Warum ist<br />
diese ehrenamtliche oder berufliche<br />
Tätigkeit für Frauen weiterhin<br />
nicht so reizvoll? Wir haben<br />
mit Tanja Kreiser gesprochen,<br />
die mit 14 <strong>Jahre</strong>n bei der<br />
Jugendfeuerwehr startete und<br />
längst bei der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
in <strong>Ulm</strong> angekommen ist.<br />
Frau Kreiser, können Sie sich<br />
noch erinnern, warum Sie in die<br />
<strong>Feuerwehr</strong> eingetreten sind?<br />
Tanja Kreiser: Mein Vater war<br />
schon immer in der <strong>Feuerwehr</strong><br />
aktiv, das Interesse hat sich auch<br />
bei mir eingeschlichen. Ich<br />
wollte das unbedingt ausprobieren<br />
und hatte großen Spaß dabei.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong>einsätze<br />
kommen sehr spontan.<br />
Wo liegt der Reiz, beim Einsatz<br />
gerne mitanzupacken?<br />
Tanja Kreiser: Wenn wir anderen<br />
Menschen in hilflosen Situationen<br />
helfen, dann schweißt dieses<br />
Ereignis unter uns Kameradinnen<br />
und Kameraden sehr zusammen.<br />
Wir laufen beispielsweise<br />
in ein brennendes Haus,<br />
wenn alle anderen rauslaufen,<br />
um weitere Personen zu retten.<br />
Allerdings bin ich seit ich selbst<br />
Mutter bin vorsichtiger bei solchen<br />
Einsätzen geworden. Ich<br />
bin gelernte Krankenschwester<br />
und kenne dieses Situationen<br />
durch meinen Berufsalltag sehr<br />
gut, Menschen, denen es<br />
schlecht geht, zu helfen.<br />
Ich habe ein gutes Gefühl,<br />
wenn ich Menschen helfe. Wenn<br />
wir beispielsweise Menschen<br />
nach einem Verkehrsunfall aus<br />
einem Auto rausschneiden und<br />
lebend retten können, so ist das<br />
für mich sehr erfüllend. Oder<br />
wenn der Haushaltsrauchmelder<br />
Personen rettet, die sich noch in<br />
der Wohnung befinden und diesen<br />
nicht hören oder in einer<br />
hilflosen Lage sind. Wir sind<br />
glücklich, wenn wir Schlimmeres<br />
verhindern können. Schöne<br />
Einsätze sind natürlich immer,<br />
wenn wir Tiere erfolgreich retten<br />
konnten.<br />
Wie schaffen Sie es, trotz Beruf<br />
und Familie noch nebenbei aktiv<br />
an Einsätzen teilzunehmen?<br />
Tanja Kreiser: Mein Sohn weiß<br />
schon direkt, wenn der Piepser<br />
losgeht, was das bedeutet. Ich<br />
habe das Glück, dass meine Eltern<br />
im Haus wohnen und dann<br />
auf meinen Sohn aufpassen. Das<br />
klappt super. Allerdings kann ich<br />
auch nicht immer bei jedem Ein-