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2022/13 | 175 Jahre Feuerwehr Ulm

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6<br />

INTERVIEW: FEUERWEHRALLTAG<br />

24 Stunden<br />

an 365 Tagen<br />

Hans-Ulrich<br />

Walter.<br />

Foto: privat<br />

Bei der <strong>Feuerwehr</strong> Hans-Ulrich Walter ist seit 33 <strong>Jahre</strong>n<br />

<strong>Feuerwehr</strong>mann. Im Interview erzählt er von seinem Engagement.<br />

Hans-Ulrich Walter,<br />

stellvertretender Gesamtabteilungskommandant<br />

der Freiwilligen<br />

<strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Ulm</strong>, ist seit 33 <strong>Jahre</strong>n ehrenamtlich<br />

auf Einsätzen unterwegs.<br />

Beruflich ist er für ein Unternehmen<br />

tätig, das den Namen des<br />

Gründers der <strong>Ulm</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />

trägt: Magirus. Aber das ist noch<br />

nicht alles. Der 51-Jährige wohnt<br />

auch auf dem Gelände der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />

Sie sind auf dem Gelände der<br />

<strong>Ulm</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> aufgewachsen.<br />

Wie haben wir uns das vorzustellen?<br />

1967 wurde das „<strong>Feuerwehr</strong>wohnhaus“<br />

gebaut, in dem es elf<br />

Wohnungen für Mitglieder der<br />

Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> und deren<br />

Familien gibt. Meine Eltern<br />

gehörten zu den ersten, die damals<br />

einzogen. Als kleiner Junge<br />

war es das Spannendste, mit<br />

den anderen Kindern bei den<br />

Übungen zuzuschauen. Manchmal<br />

sind wir bei Einsätzen hinterhergeradelt<br />

und haben zum<br />

Beispiel geholfen, die Wasserversorgung<br />

aufzubauen oder den<br />

nächsten Hydranten zu suchen.<br />

Die Technik, die Fahrzeuge, der<br />

Geruch – es war im Grunde ganz<br />

selbstverständlich, dass wir Kinder<br />

danach gefiebert haben,<br />

baldmöglichst in die <strong>Feuerwehr</strong><br />

eintreten zu können.<br />

Haben Sie mal überlegt, etwas<br />

ganz anderes zu machen?<br />

Nein. Für mich hat die Kombination<br />

aus Technik, Helfen und<br />

Gemeinschaft nie an Reiz verloren.<br />

Es ist einfach eine erfüllende<br />

Aufgabe.<br />

Wie oft werden Sie zu Einsätzen<br />

gerufen?<br />

Manchmal ist es ein Einsatz pro<br />

Woche, manchmal sind es zehn.<br />

Mein Höhepunktjahr war Anfang<br />

der 90er, da war es im<br />

Schnitt fast einer pro Tag. Die<br />

365 habe ich aber leider nicht erreicht.<br />

(lacht)<br />

Beschreiben Sie den typischen<br />

Moment, in dem der Piepser<br />

Alarm schlägt.<br />

Da das 24 Stunden am Tag und<br />

365 Tage im Jahr passieren kann,<br />

passiert es auch in jeder Situation.<br />

Zum Beispiel in der Schlange<br />

an der Supermarktkasse, wo<br />

man sich mit Müh und Not zehn<br />

Minuten lang durchgekämpft<br />

hat. Kurz vor der Bandauflage<br />

piepst der Alarm. Dann bleibt<br />

der Einkaufswagen schon mal<br />

stehen. Durch das spezielle „<strong>Ulm</strong>er<br />

Modell“ sind tagsüber Einsätze<br />

für uns Freiwillige eher selten.<br />

Wenn wir unserer normalen<br />

Arbeit nachgehen, werden die<br />

Einsätze von den Hauptamtlichen<br />

bewältigt. Die meisten Einsätze<br />

für uns sind nachts.<br />

Stört es sie nicht, immer<br />

einsatzbereit sein zu müssen?<br />

Nein, das hat mir nie etwas ausgemacht.<br />

Man lernt, mit der Situation<br />

zu leben. Wenn ich weiß,<br />

dass am nächsten Tag ein wichtiger<br />

Termin ansteht, gehe ich<br />

abends eben eine Stunde früher<br />

ins Bett.<br />

Wann verspüren Sie das<br />

Adrenalin, den Sinn für Gefahr?<br />

Nach tausenden Einsätzen entwickelt<br />

man eine gewisse Routine.<br />

Ich spüre es nicht mehr derartig,<br />

wenn der Piepser angeht,<br />

jedoch benötigt es schon einen<br />

Schub, um den Körper mitten in<br />

der Nacht innerhalb einer Sekunde<br />

von null auf volle Leistungsfähigkeit<br />

zu bringen. Den<br />

Sinn für Gefahr kann man nur<br />

durch viel Einsatzerfahrung entwickeln.<br />

Wenn es nicht der Adrenalinkick<br />

ist – was hält Sie bis heute<br />

dabei?<br />

Das ist eine gute Frage. (lacht)<br />

Vermutlich ist es die Gemeinschaft<br />

innerhalb der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />

Die geht vom jüngsten Mitglied<br />

bis zur Altersabteilung, von den<br />

Freiwilligen über die Hauptamtlichen<br />

bis zur Führung. Außerdem<br />

habe ich das Bewusstsein,<br />

<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ulm</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> –<br />

<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> Einsatz für <strong>Ulm</strong> und die Region.<br />

Herzlichen Dank!<br />

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