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6<br />
INTERVIEW: FEUERWEHRALLTAG<br />
24 Stunden<br />
an 365 Tagen<br />
Hans-Ulrich<br />
Walter.<br />
Foto: privat<br />
Bei der <strong>Feuerwehr</strong> Hans-Ulrich Walter ist seit 33 <strong>Jahre</strong>n<br />
<strong>Feuerwehr</strong>mann. Im Interview erzählt er von seinem Engagement.<br />
Hans-Ulrich Walter,<br />
stellvertretender Gesamtabteilungskommandant<br />
der Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Ulm</strong>, ist seit 33 <strong>Jahre</strong>n ehrenamtlich<br />
auf Einsätzen unterwegs.<br />
Beruflich ist er für ein Unternehmen<br />
tätig, das den Namen des<br />
Gründers der <strong>Ulm</strong>er <strong>Feuerwehr</strong><br />
trägt: Magirus. Aber das ist noch<br />
nicht alles. Der 51-Jährige wohnt<br />
auch auf dem Gelände der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Sie sind auf dem Gelände der<br />
<strong>Ulm</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> aufgewachsen.<br />
Wie haben wir uns das vorzustellen?<br />
1967 wurde das „<strong>Feuerwehr</strong>wohnhaus“<br />
gebaut, in dem es elf<br />
Wohnungen für Mitglieder der<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> und deren<br />
Familien gibt. Meine Eltern<br />
gehörten zu den ersten, die damals<br />
einzogen. Als kleiner Junge<br />
war es das Spannendste, mit<br />
den anderen Kindern bei den<br />
Übungen zuzuschauen. Manchmal<br />
sind wir bei Einsätzen hinterhergeradelt<br />
und haben zum<br />
Beispiel geholfen, die Wasserversorgung<br />
aufzubauen oder den<br />
nächsten Hydranten zu suchen.<br />
Die Technik, die Fahrzeuge, der<br />
Geruch – es war im Grunde ganz<br />
selbstverständlich, dass wir Kinder<br />
danach gefiebert haben,<br />
baldmöglichst in die <strong>Feuerwehr</strong><br />
eintreten zu können.<br />
Haben Sie mal überlegt, etwas<br />
ganz anderes zu machen?<br />
Nein. Für mich hat die Kombination<br />
aus Technik, Helfen und<br />
Gemeinschaft nie an Reiz verloren.<br />
Es ist einfach eine erfüllende<br />
Aufgabe.<br />
Wie oft werden Sie zu Einsätzen<br />
gerufen?<br />
Manchmal ist es ein Einsatz pro<br />
Woche, manchmal sind es zehn.<br />
Mein Höhepunktjahr war Anfang<br />
der 90er, da war es im<br />
Schnitt fast einer pro Tag. Die<br />
365 habe ich aber leider nicht erreicht.<br />
(lacht)<br />
Beschreiben Sie den typischen<br />
Moment, in dem der Piepser<br />
Alarm schlägt.<br />
Da das 24 Stunden am Tag und<br />
365 Tage im Jahr passieren kann,<br />
passiert es auch in jeder Situation.<br />
Zum Beispiel in der Schlange<br />
an der Supermarktkasse, wo<br />
man sich mit Müh und Not zehn<br />
Minuten lang durchgekämpft<br />
hat. Kurz vor der Bandauflage<br />
piepst der Alarm. Dann bleibt<br />
der Einkaufswagen schon mal<br />
stehen. Durch das spezielle „<strong>Ulm</strong>er<br />
Modell“ sind tagsüber Einsätze<br />
für uns Freiwillige eher selten.<br />
Wenn wir unserer normalen<br />
Arbeit nachgehen, werden die<br />
Einsätze von den Hauptamtlichen<br />
bewältigt. Die meisten Einsätze<br />
für uns sind nachts.<br />
Stört es sie nicht, immer<br />
einsatzbereit sein zu müssen?<br />
Nein, das hat mir nie etwas ausgemacht.<br />
Man lernt, mit der Situation<br />
zu leben. Wenn ich weiß,<br />
dass am nächsten Tag ein wichtiger<br />
Termin ansteht, gehe ich<br />
abends eben eine Stunde früher<br />
ins Bett.<br />
Wann verspüren Sie das<br />
Adrenalin, den Sinn für Gefahr?<br />
Nach tausenden Einsätzen entwickelt<br />
man eine gewisse Routine.<br />
Ich spüre es nicht mehr derartig,<br />
wenn der Piepser angeht,<br />
jedoch benötigt es schon einen<br />
Schub, um den Körper mitten in<br />
der Nacht innerhalb einer Sekunde<br />
von null auf volle Leistungsfähigkeit<br />
zu bringen. Den<br />
Sinn für Gefahr kann man nur<br />
durch viel Einsatzerfahrung entwickeln.<br />
Wenn es nicht der Adrenalinkick<br />
ist – was hält Sie bis heute<br />
dabei?<br />
Das ist eine gute Frage. (lacht)<br />
Vermutlich ist es die Gemeinschaft<br />
innerhalb der <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Die geht vom jüngsten Mitglied<br />
bis zur Altersabteilung, von den<br />
Freiwilligen über die Hauptamtlichen<br />
bis zur Führung. Außerdem<br />
habe ich das Bewusstsein,<br />
<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Ulm</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> –<br />
<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> Einsatz für <strong>Ulm</strong> und die Region.<br />
Herzlichen Dank!<br />
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