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David | Erne |Krüger |Wabel: Körper und Kirche – Symbolische Verkörperung und protestantische Ekklesiologie (Leseprobe)

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Einleitung<br />

bar, heilig <strong>und</strong> weltlich, einig <strong>und</strong> vielgestaltig, dauerhaft<br />

<strong>und</strong> werdend, voll des göttlichen Geistes <strong>und</strong> unter dem Gericht<br />

<strong>und</strong> beständig <strong>–</strong> vorläufig <strong>und</strong> zeichenhaft <strong>–</strong> Geschöpf<br />

des Wortes <strong>und</strong> geistgewirkte Geselligkeit, auf Jesus Christus<br />

<strong>und</strong> das Reich Gottes verwiesen. Damit bewegt sich der Beitrag<br />

auf der Grenze der Sektionen von (Ver-)<strong>Körper</strong>(ung) <strong>und</strong><br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> (Ver-)<strong>Körper</strong>(ung) <strong>und</strong> Raum <strong>und</strong> leitet<br />

über zum letzten Teil.<br />

Der vierte <strong>und</strong> abschließende Teil (Ver-)<strong>Körper</strong>(ung) <strong>und</strong><br />

Praxis stellt praxeologische Aspekte des <strong>Verkörperung</strong>sparadigmas<br />

in den Mittelpunkt der Analysen. Katharina Eberlein-Braun<br />

entwickelt in Von <strong>Verkörperung</strong> zu <strong>Verkörperung</strong>.<br />

Zur ethischen Dimension körperlicher Vollzüge in religiösem<br />

Kontext einen Ansatz, um körperbezogene Haltungen <strong>und</strong><br />

Gestaltungspraktiken als ethisch relevant wahrzunehmen.<br />

In Anlehnung an Charles Taylors Überlegungen zur Transformation<br />

starker Wertungen versteht sie Religion als einen<br />

Prozess, in dem es zu »Verwandlungen von <strong>Verkörperung</strong>en«<br />

kommen kann, d. h. der Umwertung von <strong>Körper</strong>haltungen<br />

<strong>und</strong> Gesten, wie sie für die Ausübung von Religionen kennzeichnend,<br />

aber nicht allein spezifisch sind, etwa Knien oder<br />

Stehen. Auch karitative Praktiken erscheinen in einem solchen<br />

Zugang nicht einfach als Ableitungen aus religiösen Gehalten,<br />

sondern aus der Wahrnehmung eines <strong>Körper</strong>s als verwandlungsbedürftig.<br />

Für Marcus Held eröffnet das Denken von Gilles Deleuze<br />

<strong>und</strong> Felix Guattari eine Möglichkeit, den Topos der »<strong>Verkörperung</strong>«<br />

mit Denkansätzen aus der Theoriefamilie der Praxeologie<br />

zu verbinden. In seinem Beitrag Re- <strong>und</strong> Deterritorialisierung<br />

von sozialen Praktiken durch <strong>Körper</strong> <strong>und</strong> in <strong>Körper</strong>n<br />

zeigt er auf, dass die Rede von der Re- <strong>und</strong> Deterritorialisierung<br />

in praxistheoretischer Perspektive auf das Verkörpe-<br />

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