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3. April 2022

- Grazer Surfwelle soll beim Murkraftwerk kommen - Start der „Grazer“ StarWine Salongespräche - Thalersee: Stopp für Spaziergänger - Grazer zeigen Hilfsbereitschaft für die Ukraine - Grazer werden selbst zu Banksy-Kunstwerk

- Grazer Surfwelle soll beim Murkraftwerk kommen
- Start der „Grazer“ StarWine Salongespräche
- Thalersee: Stopp für Spaziergänger
- Grazer zeigen Hilfsbereitschaft für die Ukraine
- Grazer werden selbst zu Banksy-Kunstwerk

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6 graz<br />

www.grazer.at <strong>3.</strong> APRIL <strong>2022</strong><br />

K O M M E N T A R<br />

von<br />

Verena<br />

Leitold<br />

✏ verena.leitold@grazer.at<br />

Teurer Spaß,<br />

jetzt macht<br />

was draus!<br />

A<br />

ußer Spesen nichts<br />

gewesen, könnte man<br />

in Bezug auf die von<br />

Schwarz-Blau geplante<br />

Surf- und Kajakwelle in der<br />

Mur sagen. Denn bevor die<br />

neue rot-grün-rote Rathauskoalition<br />

diese abgesagt hat,<br />

wurden schon rund 200.000<br />

Euro an Planungskosten<br />

verschlungen. Das Vorhaben<br />

wurde nämlich im Zuge einer<br />

Machbarkeitsstudie im<br />

Wasserbaulabor an der<br />

Technischen Universität<br />

genauestens getestet: Dort<br />

steht jetzt quasi ein Modell der<br />

Mur im Maßstab 1:20. Und<br />

dieses wollen die zuständigen<br />

Stadträte nächste Woche auch<br />

besichtigen. Dabei täten sie<br />

gut daran, das Modell in<br />

irgendeiner Form zu verwenden<br />

– auch wenn die Ausmaße<br />

des Vorhabens unter der<br />

neuen Regierung reduziert<br />

werden sollten. Sonst passiert<br />

mit diesen Plänen genau das<br />

Gleiche wie mit den Studien<br />

zu Murgondel, U-Bahn und<br />

Plabutschgondel. Ziemlich<br />

viel Geld dafür, dass eigentlich<br />

nur ein paar Techniker mit<br />

dem Gedanken gespielt<br />

haben, ob das theoretisch<br />

machbar wäre. 1,36 Millionen<br />

Euro waren es bei der Plabutschgondel<br />

laut Rechnungshof.<br />

Und sollte die Surfwelle<br />

nun doch günstiger ausfallen<br />

als bisher veranschlagt, fällt<br />

der Abteilung für Grünraum<br />

sicher einiges ein, was man<br />

mit den drei Millionen Euro<br />

machen könnte.<br />

„Europa muss jetzt<br />

zusammenhalten“<br />

Jürgen Roth ist derzeit wirklich mittendrin statt nur dabei. Als WK-Obmann für den Energiehandel ist er für Österreich<br />

in Brüssel unterwegs und hat einen Blick hinter die Kulissen der derzeitigen Energiekrise mit Russland. SCHERIAU<br />

SPANNEND. Als Obmann des österreichischen Energiehandels ist der Grazer<br />

Jürgen Roth bei den EU-Entscheidungen bezüglich der Gasprobleme direkt<br />

involviert. Er fordert u. a. eine einheitliche europäische Importstrategie.<br />

Von Tobit Schweighofer<br />

tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Um Europas Bevölkerung<br />

und Wirtschaft weiterhin<br />

mit der benötigten Energie<br />

zu versorgen, müssen die<br />

OPEC und die EU ihre jeweiligen<br />

Verantwortungen wahrnehmen“,<br />

fordert der Obmann des<br />

österreichischen Energiehandels<br />

Jürgen Roth, der in Brüssel<br />

mitten in den EU-Verhandlungen<br />

steckt und auch im Rahmen<br />

unseres Salongespräches<br />

(siehe Seiten 24/25) klare Worte<br />

zur Russland-Krise fand. „Als<br />

Sofortmaßnahme sollten die<br />

Öl exportierenden Länder ihre<br />

Rohölförderung steigern.“ Schon<br />

ein derartiger Beschluss würde<br />

beruhigend wirken. Damit kann<br />

verhindert werden, dass Preise<br />

weiterhin extrem ausschlagen<br />

und immer mehr Lieferketten<br />

unterbrochen werden. „Es sollte<br />

niemand aus kurzsichtigen<br />

Motiven das notwendige Eingreifen<br />

aufschieben; wenn sich<br />

die Abwärtsspirale einmal dreht,<br />

ist die Rezession nicht mehr zu<br />

stoppen.“<br />

Eine besondere strategische<br />

Verantwortung trifft die Europäische<br />

Union. „Sie darf sich<br />

nicht mit Regelsetzung begnügen,<br />

sondern muss selbst anpacken“,<br />

mahnt Roth. Sie muss<br />

durch Energiepartnerschaftsabkommen<br />

die Voraussetzungen<br />

dafür schaffen, dass Wasserstoff<br />

und wasserstoffbasierte Energieprodukte<br />

nach Europa kommen.<br />

„Das Paradigma ,Jeder<br />

Mitgliedsstaat ist primär selbst<br />

für die Energieversorgung verantwortlich‘<br />

ist über Bord zu<br />

werfen. Die EU muss als Solidargemeinschaft<br />

planend, organisierend<br />

und koordinierend proaktiv<br />

handeln. Es braucht eine<br />

Importstrategie, die den Importbedarf<br />

der EU so strukturiert,<br />

dass kein Klumpenrisiko wie<br />

beim russischen Erdgas entsteht.<br />

Eine Importstrategie, die auf<br />

Flüssiggas oder Wasserstoff<br />

setzt, muss aber auch den Bedarf<br />

der Binnenländer berücksichtigen.<br />

Es reicht nicht, dass Energie<br />

in europäischen Häfen anlandet,<br />

sie muss auch dort ankommen,<br />

wo sie gebraucht wird, z. B. in<br />

den österreichischen Industrieund<br />

Ballungszentren“, fordert<br />

der Energieexperte.<br />

derGrazer<br />

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