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Michael Heymel: Woran glaubst du? (Leseprobe)

Wer Christ wird, lernt immer neu mit Jesus anzufangen, meint Michael Heymel. Wie geht das heute, wenn man über die globale Situation des Christentums nachdenkt? Dieses Buch setzt voraus, dass christlicher Glaube gottesdienstlich gelebt, in unterschiedlichen Kulturen gestaltet, reflektiert und verantwortet wird. Es lädt aus evangelischer Perspektive zum Gespräch über den Glauben ein und bietet Auskünfte über das, was in Martin Luthers Kleinem Katechismus »Hauptstücke des Glaubens« genannt wird: das Apostolische Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, die Zehn Gebote, Taufe und Abendmahl. Außerdem führt es in solche Stücke ein, die auch für viele Christen nicht mehr selbstverständlich sind, wie das Kirchenjahr, die Heilige Schrift, den Gottesdienst, die Psalmen und die Beichte.

Wer Christ wird, lernt immer neu mit Jesus anzufangen, meint Michael Heymel. Wie geht das heute, wenn man über die globale Situation des Christentums nachdenkt?

Dieses Buch setzt voraus, dass christlicher Glaube gottesdienstlich gelebt, in unterschiedlichen Kulturen gestaltet, reflektiert und verantwortet wird. Es lädt aus evangelischer Perspektive zum Gespräch über den Glauben ein und bietet Auskünfte über das, was in Martin Luthers Kleinem Katechismus »Hauptstücke des Glaubens« genannt wird: das Apostolische Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, die Zehn Gebote, Taufe und Abendmahl. Außerdem führt es in solche Stücke ein, die auch für viele Christen nicht mehr selbstverständlich sind, wie das Kirchenjahr, die Heilige Schrift, den Gottesdienst, die Psalmen und die Beichte.

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Zur Situation des Christentums<br />

Heute braucht es keine Hellsicht, um festzustellen: Das<br />

institutionalisierte Christentum in Europa ist im Niedergang<br />

begriffen. Auch die Kirchen in Deutschland verlieren<br />

fortwährend Mitglieder, das Christentum, wie es hier begegnet,<br />

hat für Glaube und Leben des Einzelnen immer weniger<br />

Bedeutung. Befunde der Sozialwissenschaft vermitteln<br />

uns ein düsteres Bild, das <strong>du</strong>rch empirische Daten gestützt<br />

wird.<br />

Nach der Freiburger Studie zur Entwicklung der Kirchenmitgliedschaft<br />

(2019) wird sich die Mitgliederzahl der<br />

evangelischen und der katholischen Kirchen in Deutschland<br />

bis 2060 von 44,8 Mio. im Jahr 2017 auf 22,7 Mio. (49 Prozent)<br />

verringern, der Anteil derer, die 65 Jahre und älter<br />

sind, wird von 26 auf 40 Prozent steigen. Die höchste Wahrscheinlichkeit,<br />

dass sie aus ihrer Kirche austreten, liegt derzeit<br />

bei Männern und Frauen der Altersgruppen zwischen<br />

25 bis 39 Jahren. Die evangelische Kirche wird 2060 noch<br />

10,5 Mio. Mitglieder haben, d. h. halb so viele wie heute, die<br />

Kaufkraft aus dem Kirchensteueraufkommen wird sich<br />

ebenfalls halbieren.<br />

Doch so gebannt die Gliedkirchen der EKD auf solche Prognosen<br />

über ihre Zukunft schauen: Das Bild trügt. Nicht nur<br />

deshalb, weil Unvorhersehbares wie z. B. COVID-19 ausgeklammert<br />

wird. Die künftige Entwicklung lässt sich aus<br />

empirischen Daten keineswegs sicher »hochrechnen«. Vergleicht<br />

man die Verhältnisse in Europa und in anderen<br />

Weltteilen, so zeigt sich: In einigen Ländern Nord- und Osteuropas<br />

nimmt die Zahl der Kirchenmitglieder ab, die Entkirchlichung<br />

im Osten Deutschlands ist weiter fortgeschritten<br />

als im Westen, in anderen westeuropäischen Ländern<br />

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