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Michael Heymel: Woran glaubst du? (Leseprobe)

Wer Christ wird, lernt immer neu mit Jesus anzufangen, meint Michael Heymel. Wie geht das heute, wenn man über die globale Situation des Christentums nachdenkt? Dieses Buch setzt voraus, dass christlicher Glaube gottesdienstlich gelebt, in unterschiedlichen Kulturen gestaltet, reflektiert und verantwortet wird. Es lädt aus evangelischer Perspektive zum Gespräch über den Glauben ein und bietet Auskünfte über das, was in Martin Luthers Kleinem Katechismus »Hauptstücke des Glaubens« genannt wird: das Apostolische Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, die Zehn Gebote, Taufe und Abendmahl. Außerdem führt es in solche Stücke ein, die auch für viele Christen nicht mehr selbstverständlich sind, wie das Kirchenjahr, die Heilige Schrift, den Gottesdienst, die Psalmen und die Beichte.

Wer Christ wird, lernt immer neu mit Jesus anzufangen, meint Michael Heymel. Wie geht das heute, wenn man über die globale Situation des Christentums nachdenkt?

Dieses Buch setzt voraus, dass christlicher Glaube gottesdienstlich gelebt, in unterschiedlichen Kulturen gestaltet, reflektiert und verantwortet wird. Es lädt aus evangelischer Perspektive zum Gespräch über den Glauben ein und bietet Auskünfte über das, was in Martin Luthers Kleinem Katechismus »Hauptstücke des Glaubens« genannt wird: das Apostolische Glaubensbekenntnis, das Vaterunser, die Zehn Gebote, Taufe und Abendmahl. Außerdem führt es in solche Stücke ein, die auch für viele Christen nicht mehr selbstverständlich sind, wie das Kirchenjahr, die Heilige Schrift, den Gottesdienst, die Psalmen und die Beichte.

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Zur Situation des Christentums<br />

Quelle des Lebens zu nähren und wachzuhalten. Um den<br />

Weg zu ihnen zu finden, ist es weder nötig noch sinnvoll, die<br />

Kirche zu verlassen. Unumgänglich ist aber, dass die Kirchen<br />

in Deutschland – und hier besonders die evangelische<br />

Kirche – sich von innen her wandeln, indem sie sich auf ihre<br />

Wurzeln besinnen.<br />

2. Ein Evangelium für Suchende<br />

Wer den Schutt unverstandener, erstarrter Traditionen beiseiteräumt,<br />

wird nicht mehr von Klischees, Vorurteilen und<br />

schlechten Gewohnheiten behindert, die den Blick verstellen<br />

oder einengen. Erst dann sieht er oder sie in die Weite: Es<br />

gibt mehr Möglichkeiten, als Christen zu leben, als man<br />

sich in den etablierten Kirchen Europas vorstellen kann. Das<br />

Johannesevangelium und der erste Johannesbrief haben<br />

mich inspiriert, solche Möglichkeiten zu entdecken. Nirgendwo<br />

sonst im frühen Christentum wurde das Thema der<br />

spirituellen Suche so tiefgründig bedacht wie hier.<br />

A) Johannes zeigt uns Menschen, die nach Jesus suchen.<br />

Zwei Jünger des Täufers suchen ihn kennenzulernen und<br />

folgen ihm nach (Joh 1,35ff.). Das Volk sucht ihn, weil er die<br />

Hungernden gesättigt hat (Joh 6,26). Griechen, die zum Passafest<br />

nach Jerusalem gekommen sind, suchen ihn und wollen<br />

ihn sehen (Joh 12,20ff.). Doch einen direkten Zugang zu<br />

Jesus gibt es nicht. Er muss vermittelt werden <strong>du</strong>rch die<br />

Apostel, die bereits mit ihm auf dem Weg sind (vgl. <strong>Heymel</strong><br />

2020).<br />

Wer Jesus ist, wird in Begegnungen anschaulich. Darauf<br />

weist gleich der Anfang des Johannesevangeliums in seinem<br />

20

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