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Life Channel Magazin Mai 2022

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DAS MEDIENMAGAZIN FÜR TV, RADIO UND INTERNET<br />

MAI<br />

<strong>2022</strong><br />

MAGAZIN<br />

«SOCIAL DISTANCING»<br />

UND WAS ES MIT UNS<br />

GEMACHT HAT<br />

SEITE 12<br />

PERSÖNLICH:<br />

ANDREAS ZINDEL<br />

SEITE 27<br />

WEGE AUS DER<br />

EINSAMKEIT<br />

Erkennen, was ihr zugrunde liegt


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EDITORIAL<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 3<br />

Einsamkeit<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Das Thema «Einsamkeit» ist in den letzten Monaten stärker in die öffentliche<br />

Wahrnehmung und in unser Bewusstsein gerückt. Durch die zeitweiligen Kontaktverbote<br />

und die ganz allgemein eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten während<br />

der letzten zwei Jahre ist Einsamkeit aber auch stärker zu einem Problem geworden.<br />

Verschiedene Studien und Umfragen zeigen das auf unterschiedlichen Ebenen auf:<br />

• Viele Menschen fühlen sich einsamer als noch vor der Pandemie.<br />

• Besonders junge Erwachsene (bis 25 Jahre) und Menschen über 80 Jahre haben<br />

sich häufig oder oft einsam gefühlt in den letzten Monaten.<br />

• Auch in Gemeinschaft mit anderen Menschen fühlen sich Personen zum Teil einsam.<br />

Geht man dem Begriff<br />

«Einsamkeit» etwas<br />

nach, zeigt sich überraschenderweise,<br />

dass<br />

dessen Ursprung vom<br />

lateinischen «unio»<br />

herrührt und er<br />

das «Eins-Sein» des<br />

Menschen mit Gott<br />

bezeichnet.<br />

Geht man dem Begriff «Einsamkeit» etwas nach, zeigt sich überraschenderweise,<br />

dass dessen Ursprung vom lateinischen «unio» herrührt und er das «Eins-Sein»<br />

des Menschen mit Gott bezeichnet. Der Rückzug, das Alleinsein war immer mit der<br />

Chance oder dem Ziel verbunden, Gott näher zu kommen. Doch ab dem 19. Jahrhundert<br />

hat sich der Sinn des Begriffs «Einsamkeit» verändert: Gott ist zusehends<br />

aus dem Blickfeld verschwunden, der Mensch blieb allein zurück, nur noch mit sich<br />

selbst – und wurde im heutigen Sinn einsam.<br />

Sind also Menschen, die mit Gott in Verbindung stehen, weniger einsam? Vielleicht.<br />

Zumindest finden sie in der Bibel immer wieder die Zusagen dieses Gottes, dass er<br />

sich kümmert, dass er da ist, dass er grenzenlos liebt. Was ganz klar ist:<br />

Alle Menschen sehnen sich nach vertrauensvollen Beziehungen, nach einem gewissen<br />

Mass an Gemeinschaft. In dieser Ausgabe des <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> <strong>Magazin</strong>s suchen<br />

unsere Autorinnen und Autoren nach Wegen und Werkzeugen, wie wir mit den<br />

negativen Seiten der Einsamkeit umgehen können.<br />

Ich wünsche Ihnen beim Lesen viel Inspiration!<br />

Herzliche Grüsse<br />

MATHIAS FONTANA<br />

Leiter Marketing | Fundraising<br />

mathias.fontana@erf.ch<br />

ERMUTIGUNG AUF UKRAINISCH<br />

Der Krieg in der Ukraine dauert leider an und bewegt viele Menschen in der Schweiz.<br />

Bereits sind rund 30 000 Personen aus der Ukraine in die Schweiz geflüchtet und<br />

haben hier Schutz gefunden. Dank unserem Partner TWR können auch hierzulande<br />

ermutigende Sendungen und Beiträge auf Ukrainisch abgerufen werden.<br />

Alle Infos über die Ermutigung auf Ukrainisch unter: lifechannel.ch/ukraine


4 ı<br />

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber / Kontakt<br />

ERF Medien<br />

Witzbergstrasse 23, 8330 Pfäffikon ZH<br />

Tel. 044 953 35 35<br />

erf@erf.ch, erf-medien.ch<br />

Hanspeter Hugentobler (Geschäftsführer)<br />

Wir berichten über<br />

Gott und die Welt<br />

Rezensionsexemplare Zuschriften und Rezensionsexemplare von Büchern, CDs und DVDs an<br />

die Redaktion: Für unaufgefordert eingesandte Rezensions exemplare besteht weder eine Verpflichtung<br />

zur Rezension noch der Anspruch auf Rücksendung oder Korrespondenz.<br />

Wiedergabe von Artikeln und Bildern Die Wiedergabe ist – auch auszugsweise – nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung gestattet.<br />

Vorstand Markus Schaaf (Präsident), Elisabeth Augstburger, Brigitte Gerber,<br />

Hansjörg Leutwyler, Sabrina Müller, Samuel Röthlisberger, Matthias Ziehli<br />

Redaktion Mathias Fontana (Leitung), Marnie Hux-Ebermann, Alex Fröhlich,<br />

Susanna Balog, Chantal Bigler, Marcel Eberle, Nathanael Kägi<br />

Layout, Grafik PS Werbung AG, 8184 Bachenbülach, psw.ch<br />

Druck Stämpfli AG, Bern, Auflage 24 000 Exemplare / erscheint 12 Mal jährlich<br />

Jahresabonnement CHF 40.–, der Abobeitrag wird separat erhoben.<br />

Spenden Postkonto 84-183-1,<br />

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bei einzelnen Projekten zu reagieren. Gehen für einzelne Projekte mehr Spenden ein als<br />

benötigt, werden diese für ein ähn liches Medienprojekt verwendet.<br />

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Beilagen werden inhaltlich von den Inserenten und nicht von der Redaktion verantwortet.<br />

Bildnachweise<br />

Titelbild Foto778*<br />

S. 3 ERF Medien, Maryna Lipatova*, Elena Andreeva*<br />

S. 4 Kantver*<br />

S. 5 Jaromír Chalabala*, zvg<br />

S. 6 – 9 Jaromír Chalabala*, OneLineStock*, zvg<br />

S. 12 – 13 Tero Vesalainen*, Daboost*, Annavaczi*, zvg<br />

S. 17 Christasvengel*<br />

S. 18 Jivkom8*, Andrey Golubtsov*<br />

S. 19 Anna Saifulina*, zvg<br />

S. 20 zvg<br />

S. 21 Anyaberkut*, zvg<br />

S. 22 Unsplash (3×), 123rf<br />

S. 23 ERF Medien, Pexels, Unsplash, Tobias Grimm<br />

S. 25 Annanahabed*, Jemastock*, Elena Elisseeva*, Natalia Zakharova*, Mmphotos2017*<br />

S. 27 Saruepee Che Ngoh*, zvg<br />

S. 28 Unsplash (2×), Alphavision<br />

S. 29 Nakischa Scheibe, Rolf Lutz, ERF Medien<br />

S. 30 zvg<br />

S. 31 Dary423*, ERF Medien * dreamstime.com


Inhalte<br />

Ausgabe <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong><br />

6<br />

EINSAMKEIT<br />

Beatrix Böhni zeigt auf, wie in unserer Gesellschaft in den letzten Monaten immer<br />

offensichtlicher die Einsamkeit das Problem Nummer eins geworden ist. Die<br />

Einsamkeit hat viele Gesichter und wird subjektiv empfunden und durchlitten.<br />

30<br />

21<br />

Gott ist … der uns Begegnende<br />

«Mein Weg aus der Einsamkeit<br />

führt über Gemeinschaft, wo man<br />

sich begegnet und nicht nur trifft.»<br />

René Winkler<br />

PORTRÄT TABITHA BÜHNE<br />

«Wenn ich erst mal schön bin,<br />

werden mich alle mögen – und ich<br />

mich auch», diese Worte schrieb die<br />

damals 15-Jährige in ihr Tagebuch.<br />

Sie fühlte sich alles andere als schön<br />

und angenommen.<br />

ÜBERSICHT<br />

3 Editorial<br />

6 Thema: Einsamkeit<br />

12 Der Einsamkeit entgegentreten<br />

16 ERF Medien Inside<br />

17 ERF Medien Finanzen<br />

18 Reisen<br />

19 Medientipp<br />

20 Lesetipp<br />

21 Gott ist …<br />

22 Programm Radio <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong><br />

25 Alltagstipp<br />

27 Persönlich<br />

28 Programm FENSTER ZUM SONNTAG<br />

30 Porträt<br />

31 Kolumne


6 ı<br />

THEMA


THEMA LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 7<br />

WEGE AUS DER EINSAMKEIT<br />

Damit aus Einsamkeit Gutes wird<br />

VON BEATRIX BÖNI<br />

Die letzten Monate zeigen immer offensichtlicher: Einsamkeit ist in unserer Gesellschaft das Problem<br />

Nummer eins geworden. Wer sich an dieses Thema herantastet, erahnt eine komplexe Angelegenheit,<br />

auf die es keine billige Antwort geben kann. Schon deshalb nicht, weil die Einsamkeit viele Gesichter<br />

hat, also von jedem Individuum subjektiv empfunden und durchlitten wird.<br />

An manchen Stellen wuchert die Einsamkeit noch recht<br />

verborgen. Dies alles könnten Gründe dafür sein, warum<br />

die Meinungen über Einsamkeit weit auseinanderdriften.<br />

Zu Irritationen führt es auch, wenn die Begriffe «Einsamkeit»<br />

und «Alleinsein» in einem Atemzug genannt<br />

werden, als ob es sich dabei um ein und dasselbe handeln<br />

würde.<br />

um eine Krankheit mit diversen Schmerzstellen! Dies hilft<br />

auch zum Differenzieren, damit Alleinsein und Einsamkeit<br />

nicht gleichgesetzt werden.<br />

Vor Jahren ist mir eine seelsorgerliche Kleinschrift mit<br />

dem Titel «Such dir einen Einsamen» in die Hände geraten.<br />

Ich überlegte vor dem Reinschnuppern, ob darin wohl<br />

eine Einladung zum Ausstieg aus dem stressigen Alltag<br />

skizziert würde. In meinem Innern hoffte ich nämlich auf<br />

Auf der Suche nach einer Definition<br />

Bei den Fragen, was Einsamkeit ist, wie wir ihr begegnen<br />

und sie allenfalls überwinden können, sind mir die Sätze<br />

aus dem Vorwort von Manfred Spitzers Buch über Einsamkeit<br />

zur Richtschnur geworden: «Stellen Sie sich vor,<br />

es gäbe eine Krankheit, die hierzulande immer häufiger<br />

auftritt und chronische Schmerzen verursacht – eine<br />

ansteckende, von der medizinischen Wissenschaft noch<br />

kaum erforschte Krankheit, die sich<br />

weiterführende Impulse, weil mich der Lebensstil der frühen<br />

Mönche interessierte und ich mir gerne eine Zeit der<br />

Kloster-Ruhe einplanen wollte, um ein mögliches Burnout<br />

zu umschiffen. Ich hoffte auf neue Impulse für Kreativität<br />

und Vitalität.<br />

Allerdings fand ich in der erwähnten Schrift nicht mein<br />

erhofftes Wunschthema. Die Autoren Reinhard Abeln und<br />

Anton Kner verweisen mit klaren Worten darauf, dass der<br />

an Einsamkeit und sozialer Isolation<br />

schneller ausbreitet, als die Immunität<br />

gegen sie aufgebaut werden kann,<br />

und die als eine der häufigsten Todesursachen<br />

in der zivilisierten westlichen<br />

Welt eingestuft wird. Eine Krankheit,<br />

die das Aufkommen anderer Leiden<br />

DER EINSAME BRAUCHT NICHT<br />

ETWAS, SONDERN EIN DU.<br />

EIN DU, DAS DEM LEIDENDEN<br />

DIE ZERSTÖRTE HOFFNUNG<br />

AUFLEBEN LÄSST<br />

Leidende ein verlässliches Du braucht<br />

und auf Hilfe von aussen angewiesen<br />

ist. Denn der in sich selbst Zurückgezogene,<br />

der in sich selbst Eingekesselte,<br />

sei unfähig, seine persönlich<br />

verborgene Not seiner Umgebung<br />

begünstigt, von Erkältungen über Depressionen und Demenz<br />

bis hin zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Krebs.<br />

Diese Krankheit wäre mithin ein bedeutender Risikofaktor<br />

für andere häufige und tödliche Krankheiten. Zugleich<br />

wäre sie tückisch, denn viele Betroffene wüssten gar<br />

nicht, dass sie an ihr leiden. Diese Krankheit gibt es tatsächlich.<br />

Ihr Name: Einsamkeit.»<br />

Entsprechend dieser Beschreibung geht es nicht nur um<br />

undefinierbare Empfindungen oder Symptome, sondern<br />

offenzulegen. Dazu fehle ihm die Kraft. Traurigkeit,<br />

Lebensunlust und Verlassenheitsgefühle<br />

würden die noch vorhandene Energie<br />

schmälern und lähmend wirken.<br />

Entsprechend ist «Such dir einen<br />

Einsamen» bis heute ein Appell an die<br />

Gesunden, das gemeinschaftsfördernde<br />

Gebot der Nächstenliebe konkret werden<br />

zu lassen und die Not zu lindern.


8 ı<br />

THEMA<br />

Fast vierzig Jahre in Selbstisolation<br />

Unweigerlich werde ich hier an eine Story aus dem Johannes-Evangelium<br />

erinnert. Obwohl sich das Geschehen<br />

bereits vor 2000 Jahren zugetragen hat – an Aktualität hat<br />

es nicht verloren. Abgespielt hat es sich bei einem grösseren<br />

Teich umgeben von einem trostlosen Lazarett mit<br />

unzähligen Kranken und vor sich hinsiechenden Leuten.<br />

Jeder dieser Menschen erhoffte sich durch die Kraft des<br />

Thermalbades Heilung oder mindestens Schmerzlinderung.<br />

Details zu diesen Schicksalsgeschichten fehlen. Nur<br />

von einem der Leidtragenden weiss man Näheres. Dass er<br />

sich nämlich mit unvorstellbarer<br />

Jesus traute dem von der Vergangenheit gezeichnete<br />

Mann einiges zu. Etwa einen neuen Umgang mit sich<br />

selbst und der eigenen Lebensgeschichte! Und der vom<br />

kompetenten Du Angesprochene getraute sich Schritte –<br />

hinein in die Heilung.<br />

Als aussenstehende und beobachtende Person denke ich,<br />

wie schön es wäre, wenn es uns gleicherweise wie Jesus<br />

möglich wäre, mit prägnanten Worten die Leidenden aus<br />

ihrem körperlichen und seelischen Gelähmt-Sein herauszukatapultieren.<br />

Stattdessen müssen wir uns oft mit<br />

der mühsamen Arbeit der Anamnese beschäftigen. Denn<br />

therapeutische Hilfe steht in enger<br />

Ausdauer ganze 38 Jahre lang in<br />

Regelmässigkeit dort aufgehalten<br />

hat – durch irgendeine Art Lähmung<br />

handicapiert, wahrscheinlich<br />

mit schwindender Hoffnung, dass<br />

AUCH WENN EINSAMKEIT SUBJEK-<br />

TIV ERLEBT WIRD, IST ES WESENT-<br />

LICH ZU WISSEN, WARUM UND WIE<br />

EIN LEIDENSWEG BEGONNEN HAT.<br />

Verbindung mit der eigentlichen<br />

Herkunft des Leidens. Auch wenn<br />

Einsamkeit subjektiv erlebt wird, ist<br />

es wesentlich zu wissen, warum und<br />

wie ein Leidensweg begonnen hat.<br />

es vielleicht doch irgendwann auch für ihn klappen müsste.<br />

In diese Skizze hinein wird von einem knappen Dialog<br />

berichtet. Von einem, der bei oberflächlichem Hinhören<br />

wie ein Affront tönt, als nämlich Jesus ihn fragte: «Willst<br />

du gesund werden?»<br />

Auf Anhieb wirkt diese geschlossene Frage, die nur ein<br />

Ja oder Nein zulässt, befremdend, abstossend, wie eine<br />

Ohrfeige. Sie zeigt nichts von Empathie und hat nicht<br />

den Charakter von seelsorgerlicher Fachkompetenz. Kein<br />

Wunder, dass der Gelähmte die Frage ignoriert, dafür unmissverständlich<br />

sein tiefstes Problem, seine ureigentliche<br />

Schmerzstelle zur Sprache bringt: «Ich habe keinen<br />

Menschen, ich habe niemanden, der mir hilft, in den Teich<br />

Bei einer Person fängt es mit einem freiwilligen Rückzug<br />

an, einfach aus Lust an der Stille, irgendwann reisst<br />

dann der Beziehungsfaden und das Miteinander gerät in<br />

Vergessenheit.<br />

Eine andere Person erlebt wegen körperlichem Handicap<br />

das soziale Leben zu erschwerend und zieht sich deshalb<br />

aus dem Umfeld zurück. Der da und dort gehörte Gedanke<br />

«für andere nicht mehr interessant oder gar ein Hindernis<br />

zu sein» findet nicht nur in den Köpfen älterer Leute statt.<br />

Rückzug in die Einsamkeit kommt auch dort vor, wo sich<br />

nach dem Verlust eines nahestehenden Menschen oder<br />

geliebter Dinge das Herz nicht erholen kann und die Trostlosigkeit<br />

überhandnimmt.<br />

zu kommen.»<br />

Damit aus Einsamkeit Gutes wird<br />

Statt nur ein Etwas – ein personales Du<br />

Das ist es: Die zentralste Not namens Einsamkeit ist die<br />

Distanz von und zu Mitmenschen. Und ganz klar: Der Einsame<br />

braucht nicht etwas, sondern ein Du! Ein Du, das dem<br />

Leidenden die zerstörte Hoffnung aufleben lässt:<br />

Wir werden durch ein Du, sprich durch ein Gegenüber,<br />

wieder zum Ich. Jesus bringt die Trostlosigkeit zur Wende,<br />

indem er den direktiven Dreiklang formuliert: «Stehe auf,<br />

nimm dein Bett und gehe hin.» Damit dreht er die Sache<br />

um 180 Grad! «Steh auf – bleib nicht in der gegenwärtigen<br />

Misere hocken – und nimm eine neue Haltung ein! Mach die<br />

Bewegungen, die dir neu möglich sind! Und deine Matte, die<br />

dich bis anhin getragen hat, – trage du sie!»<br />

Unser Titel ist ja nur ein angefangener Satz und sucht nach<br />

Weiterführung – und zwar nicht im Sinne von Betty Bossi,<br />

die ein Rezept vorschlägt, nach dessen genauer Ausführung<br />

das gaumenfreundliche Resultat präsentiert werden kann.<br />

Auch das Prinzip «Ärmel hochkrempeln und auf die Zähne<br />

beissen» bringt nicht unbedingt die ersehnte Freiheit.<br />

Als wir einmal über die Worte sprachen «der Mensch<br />

macht seine Erfahrung» oder «ich mache meine Erfahrungen»,<br />

ist mir ein Licht aufgegangen. Dieser oft nebenher<br />

gesprochene Satz ist meist ein unbewusstes Bekenntnis.<br />

Eines eben, über das wenig nachgedacht wird. Denn<br />

«ich mache» bedeutet, dass ich aktiv bin – in Gedanken<br />

oder Handlungen. Ein Engagement bedeutet immer, tätig


THEMA LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 9<br />

JEDER MENSCH NIMMT SICH EIN LEBEN LANG<br />

SELBST MIT. WER DABEI MIT SICH FREUNDSCHAFT-<br />

LICH UMGEHEN KANN, HAT ES EINFACHER. UND<br />

DIESER UMGANG IST GLÜCKLICHERWEISE LERNBAR.<br />

zu sein. Das gilt auch in der Beziehungsgestaltung, in der<br />

ich eben nicht bloss ein ans Schicksal ausgeliefertes Wesen<br />

bin, sondern mich den Aufgaben zu stellen habe.<br />

Und genau um diesen Prozess geht es beim Weg in die<br />

neue Freiheit: gemeinsam einen gangbaren Weg mit angemessenen<br />

Schritten zu planen und zu gestalten.<br />

Für den Helfenden gilt es, sich vorzeitig der von Jesus<br />

formulierten Selbstreflexion zu stellen: «Bevor mit den<br />

Bauarbeiten begonnen wird, überschlage die Finanzen, damit<br />

klar wird, ob das Vorhaben ausführungsfähig und bezahlbar<br />

ist.» Übersetzt heisst das: Der Einsame muss sich<br />

auf einen verlässlichen Wegbegleiter und dessen langen<br />

Atem verlassen können.<br />

Konkrete Schritte – zum Guten hin<br />

• Jeder Mensch nimmt sich ein Leben lang selbst mit. Wer<br />

dabei mit sich freundschaftlich umgehen kann, hat es<br />

einfacher. Und dieser Umgang ist glücklicherweise lernbar.<br />

Er beginnt meistens damit, erneut oder erstmals<br />

das Ja zu sich, zu seiner Geschichte und zum momentanen<br />

Zustand zu finden. Wie wohltuend ist es, sich daran<br />

zu erinnern, dass der Begriff «Freund/Freundin» aus<br />

der gleichen Sprachwurzel kommt wie «Friede» und<br />

«Freiheit».<br />

• Auf der Liste mit Eigenschaften, die zum freundschaftlichen<br />

Miteinander gehören, stehen vorrangig Worte<br />

wie Ehrlichkeit, Transparenz, gesundes Nähe-Distanz-Erleben,<br />

Empathie und Wertschätzung. Denn jeder<br />

ausgesendete Liebeserweis sollte auch ankommen und<br />

guttun. Dazu zählen auch die aussergewöhnlichen Zeitmomente<br />

sowie das heitere Vergnügen, damit Herzen<br />

befreiter hüpfen können. Und zwar auch dann, wenn die<br />

Brüchigkeit ihre Blüten zeigt und die Vergebungsbereitschaft<br />

gefragt ist. Ganz nach dem Motto von Rabbi Julins<br />

Gordon: «Die Liebe ist nicht blind. Sie sieht mehr, nicht<br />

weniger. Aber gerade, weil sie mehr sieht, zieht sie es<br />

vor, weniger zu sehen.»<br />

• Sich selbst das Scheitern erlauben, ist ein weiterer<br />

Schritt. Wer dies übt, wird dem überhöhten Selbstanspruch<br />

«man darf sich keine Fehler erlauben» den Garaus<br />

machen. Wer an seiner Seite um einen starken Gott<br />

weiss, der Kaputtes flicken und wiederherstellen kann,<br />

wird entlastet mit der Gewissheit leben, dass Scheitern<br />

und Scherben längst kein Weltuntergang sind.<br />

• Es gehört auch zur Gesundung, dass wir Geklärtes feiern<br />

und so den Gewinn sichern. Im Allgemeinen suchen wir<br />

Gründe zum Feiern, wie etwa Geburtstag, Verlobung und<br />

dergleichen. Der Hirte, König und Psalmist David kam<br />

nicht wegen eines Geburtstags oder eines gewonnenen<br />

Kampfes in Feststimmung, sondern durch persönlich<br />

erlebte Gotteshilfe. Ich selbst höre bei solchen Lebensoder<br />

Situationsberichten gerne hin. Sie tun gut, weil da<br />

die Stimmen der Glücklichen mit ansteckender Wirkung<br />

durchkommen. Das wiederum nährt die Hoffnung auf<br />

Licht nach einer langen Tunnelzeit.<br />

• Vom französischen Schriftsteller Albert Camus stammt<br />

der Satz: «Die Einbildung tröstet den Menschen über<br />

das, was er sein möchte und nicht sein kann. Der Humor<br />

tröstet über das, was der Mensch wirklich ist.» Und ich<br />

möchte beifügen, Humor ist der Ausdruck eines gesunden<br />

Gemütes. Tatsächlich habe ich den Eindruck, wer<br />

die Einsamkeit überwunden hat, wird zunehmend heiterer<br />

und humorvoller. Er wird zu einem, der über alles<br />

Zweitletzte schmunzeln kann und sich selbst nicht als<br />

letzte Instanz in Szene setzen muss, sondern das Letzte<br />

und Ewige dem souveränen Gott der Bibel überlassen<br />

kann. Auch sich selbst.<br />

Zu guter Letzt wünsche ich uns allen von ganzem Herzen,<br />

dass wir hoffnungsvoll im Leben stehen, mit dem uns Anvertrauten<br />

liebevoll umgehen und aus freier Kehle<br />

mit Manfred Siebald singen können: «Ich bin<br />

zuhaus in meiner Haut. Kein Ort auf dieser<br />

Welt ist mir so wohl vertraut. Gott hat mir<br />

dieses Haus gebaut; am ersten Tage zog<br />

ich ein, und bin so lang ich leb’, zuhaus in<br />

meiner Haut.»<br />

USER ZUR PERSON<br />

Beatrix Böni ist eigenständig in der<br />

Beratung- und Tagungsarbeit BETA tätig.<br />

Sie liebt es, den jeweils aktuellen Themen<br />

nachzugehen, und ist neben den<br />

Diensten als Prädikantin als gefragte<br />

Referentin und heitere Mutmacherin an<br />

spannendsten Orten anzutreffen.<br />

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12 ı THEMA<br />

PANDEMIE, ISOLATION, VEREINSAMUNG<br />

Der Einsamkeit entgegentreten<br />

VON MARNIE HUX-EBERMANN IM INTERVIEW MIT ROLF GERMANN<br />

«Social Distancing». Zwei Jahre mussten wir unsere Kontakte zu Freunden, Bekannten und<br />

sogar zu unseren Familienmitgliedern erheblich eindämmen. Isolation und Vereinsamung<br />

waren bei vielen die Folge. Was die Pandemie mit uns gemacht hat und welche Entwicklung<br />

sich vielleicht schon vorher angekündigt hat, beleuchten wir im Interview mit Rolf<br />

Germann, Seelsorger Coach und Supervisor.<br />

Merken Sie als Coach und Seelsorger, dass die Menschen<br />

in den letzten zwei Jahren aufgrund der Pandemie<br />

und Corona-Massnahmen einsamer geworden<br />

sind?<br />

Definieren wir einmal die Einsamkeit, dann muss<br />

man einen grossen Unterschied machen zwischen ihr<br />

und dem Alleinsein. Man kann allein sein und absolut<br />

zufrieden sein damit, und umgekehrt kann man sich<br />

auch in der grössten Menschenmenge einsam fühlen.<br />

Auf die Zeit der Pandemie bezogen glaube ich, dass die<br />

Menschen es bereits vorher stark mit Einsamkeit zu<br />

tun hatten. Sie hat diese einfach ein stückweit sichtbarer<br />

gemacht. Das Gefühl der Einsamkeit haben alle<br />

irgendwann schon erlebt. In einer Welt, in der immer<br />

mehr läuft, fällt es uns oft schwer, es auszuhalten. Dem<br />

Gefühl, das entsteht, wenn es plötzlich ruhig wird um<br />

uns, gehen wir gerne aus dem Weg.<br />

Was liegt dieser Einsamkeit zugrunde? Was können<br />

Auslöser und Gründe dafür sein?<br />

Bei knapp 8 Milliarden Menschen auf dieser Welt können<br />

wir eigentlich nicht einsam sein, uns wohl aber<br />

so fühlen. Zu erkennen, dass Einsamkeit ein Gefühl<br />

ist und kein Zustand, kann ein Anfang sein. Die Einsamkeit<br />

zeigt uns auf, dass unsere Probleme so gross<br />

geworden sind, dass wir sie nicht mehr verdrängen<br />

können. Meistens ist dieser Zustand nicht selbst gewählt,<br />

er passiert durch Umstände. Es kann sein, dass<br />

uns das gewohnte Umfeld genommen wird. Vielleicht<br />

sind wir verlassen worden und die Erfahrung sitzt<br />

noch tief. Vielleicht sind wir ausgeschlossen worden<br />

oder eine Krankheit oder ein Ortswechsel haben uns<br />

zugesetzt. Veränderungen bewirken manchmal Einsamkeit.<br />

Wenn wir an die vielen Flüchtlinge denken,<br />

die jetzt in einem Land fernab ihrer Heimat sind, dann<br />

können wir uns vorstellen, wie einsam sie sich fühlen<br />

müssen.<br />

Was können mögliche Ansätze sein, diesem Gefühl<br />

zu begegnen?<br />

Einsamkeit ist grundsätzlich nichts Negatives. Negativ<br />

sind darin unsere Gedankengebäude, die uns davon<br />

abhalten, Gutes aus ihr entstehen zu lassen. Hier hilft<br />

eine Gedankenveränderung, eine neue «Bewertung der<br />

Situation». Auf die Art, wie ich einen Zustand bewerte,<br />

folgt meine Reaktion. Für diese neue Bewertung ist es


THEMA LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 13<br />

Gibt es Einsamkeit in meinem Leben?<br />

In welchen Momenten, Phasen, Bereichen meines Lebens fühle ich mich einsam?<br />

Um welche Themen und Gefühle drehen sich meine Gedanken in Momenten der Einsamkeit?<br />

Wer wäre jemand, mit dem ich meine Probleme und Gefühle besprechen würde?<br />

Kann ich mir vorstellen, meine Gefühle, meine Situation Gott zu erzählen?<br />

Wie würde ich das Gespräch mit Gott beginnen? Was würde ich ihm sagen?<br />

hilfreich, sich ein Gegenüber zu suchen. Genau damit<br />

tun sich einsame Menschen aber oft schwer. Es lohnt<br />

sich aber gerade hier, der Einsamkeit entgegenzutreten<br />

und mit einem Gegenüber seine Gefühle zu reflektieren:<br />

Was macht mich einsam? Was ist das für ein<br />

Gefühl? Wo kommt es her? Was für Gedanken kreisen<br />

in meinem Kopf? Was frustriert mich?<br />

Gott hat uns ja als Gegenüber geschaffen. Wie können<br />

wir ihn als Gesprächspartner «aktivieren» bzw.<br />

mit ihm beginnen zu reden?<br />

Markus berichtet in der Bibel im Kapitel 4 darüber, dass<br />

die Jünger auf einem Boot auf dem See unterwegs waren<br />

und Jesus vorne im Boot schlief. Ein bedrohlicher Sturm<br />

zog auf, das Boot lief voll Wasser und die Jünger weckten<br />

Jesus, damit er ihnen helfe. Jesus stand auf, gebot dem<br />

Wind Einhalt, befahl dem Sturm «sei still!» und sofort<br />

legte sich der Sturm. Dieser Sturm steht sinnbildlich<br />

für unsere Gefühle und Situationen, in denen wir uns<br />

überfordert, ohnmächtig und einsam fühlen. Und dieser<br />

Jesus ist auch da, wenn unsere Stürme toben. Wenn wir<br />

anfangen, mit ihm darüber zu reden, wird etwas passieren.<br />

Wir dürfen Jesus wecken.<br />

USER ZUR PERSON<br />

Rolf Germann (1954), Supervisor, Coach ACC und BSO,<br />

verheiratet, 5 Kinder, Schwiegerkinder und 10 Enkel,<br />

ist leidenschaftlicher «Goldgräber nach Nuggets» in<br />

den Leben vieler Menschen. Ausbildungen, Kurse und<br />

Gespräche mit Ratsuchenden haben seine Arbeit als<br />

Coach und Supervisor wesentlich geformt. Am meisten<br />

geprägt haben ihn jedoch persönliche Erfahrungen, in<br />

denen er selbst Prozesse durchlief.<br />

goldgräber.ch


Schnitze<br />

das Leben<br />

aus dem<br />

Holz, das<br />

du hast.<br />

Tolstoi<br />

10-tägiger Studiengang<br />

für angewandtes Coaching<br />

Mit Aufbaumodulen zur Diplomausbildung<br />

Betrieblicher Mentor mit eidg. Fachausweis.<br />

Mehr als 2.500 Teilnehmende haben den Studiengang<br />

absolviert und sich ein breit gefächertes Knowhow angeeignet.<br />

Marcel Hager &<br />

Jens von Grünigen<br />

Geschäftsführer &<br />

Gesellschafter<br />

www.coachingplus.ch


«Unter Zeitdruck und in<br />

einem emotional belastenden<br />

Moment sollen<br />

Angehörige entscheiden,<br />

ob bei ihren Verstorbenen<br />

Organe entnommen werden<br />

dürfen. Das finde ich<br />

unzumutbar.»<br />

NEIN<br />

Am 15. <strong>Mai</strong> zur Änderung des<br />

Transplantationsgesetzes<br />

Nationalrätin<br />

Lilian Studer


WIR<br />

SUCHEN<br />

SIE<br />

«Wir berichten über Gott und die Welt.»<br />

ERF Medien in Pfäffikon ZH mit<br />

Radio <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> und FENSTER ZUM<br />

SONNTAG-Talk umfassen in der Schweiz<br />

die grösste Fachredaktion im Bereich<br />

Glaube und Gesellschaft.<br />

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Als Team Marketing / Fundraising gestalten wir auf allen Kanälen den Dialog mit unseren Ziel- und<br />

Anspruchsgruppen. Sie unterstützen uns dabei mit Ihrer Leidenschaft für digitale Kommunikation und<br />

Social Media, produzieren multimedialen Content und verantworten wirkungsvolle Online-Kampagnen.<br />

IHRE WICHTIGSTEN AUFGABEN<br />

• Verantwortung und Weiterentwicklung<br />

unseres Auftritts in allen Social-Media-Kanälen<br />

• Konzeption und Produktion von multimedialen<br />

Beiträgen für Social Media (Video, Audio, Text, Bild)<br />

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Mathias Fontana | Leiter Marketing / Fundraising | bewerbung@erf.ch | 044 953 35 35


FINANZEN<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 17<br />

SPENDEN IN DEN ERSTEN MONATEN RÜCKLÄUFIG<br />

ERF Medien hoffen auf Trendwende<br />

VON SIMON LEEMANN<br />

Diese Seite im <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> <strong>Magazin</strong> ist dafür da, dass ERF Medien offen und transparent über Finanzen<br />

informieren. Auf diese Seite gehören gute Nachrichten, was mit Spenden an ERF Medien alles bewirkt<br />

werden kann. Immer wieder erfahren wir von Menschen, die durch Sendungen, die ERF Medien produzieren,<br />

ihr Leben Gott anvertraut haben oder einen Ausweg aus einer schwierigen Lebenssituation gefunden<br />

haben, weil eine Sendung ihnen genau den richtigen Input gegeben hat.<br />

Diese Seite ist aber auch dafür da, offen zu kommunizieren,<br />

wenn dunkle Wolken über den Finanzhimmel von ERF<br />

Medien aufziehen. Leider ist das aktuell der Fall.<br />

Nach dem finanziell zufriedenstellenden Jahr 2021,<br />

in dem das Spendenziel ganz knapp übertroffen werden<br />

konnte, sind leider die Spendeneingänge in den ersten drei<br />

Monaten des Jahres <strong>2022</strong> gegenüber dem letzten Jahr stark<br />

rückläufig. Von Januar bis März wurden 150 000 Franken<br />

weniger an ERF Medien gespendet als im letzten Jahr. Die<br />

dunklen Finanzwolken sind noch relativ weit weg am Horizont,<br />

aber wenn diese sich in den nächsten Monaten annähern<br />

und grösser werden, kann dies zu Finanzproblemen<br />

für das christliche Medienunternehmen führen.<br />

Gerade in so stürmischen Zeiten, wie Europa und die<br />

ganze Welt sie aktuell mit den Kriegswirren erleben, ist es<br />

umso wichtiger, dass die Bevölkerung in der Schweiz mit<br />

der Guten Botschaft von Jesus Christus in den modernen<br />

Medien konfrontiert wird. Das ist die Aufgabe von ERF<br />

Medien, für die viel Herzblut investiert wird. Darum unsere<br />

dringende Bitte: Helfen Sie bitte mit einer Sonderspende,<br />

dass die Verbreitung von guten Nachrichten unvermindert<br />

weiter gehen darf! Ihre Spende, egal in welcher Höhe, hilft,<br />

dass sich die dunklen Wolken wieder auflösen und der<br />

Sonne Platz machen. Ganz herzlichen Dank dafür.<br />

5<br />

SPENDENINFORMATION<br />

ERF Medien berichten über die Liebe Gottes zu allen Menschen.<br />

Wir geben hoffnungsvolle Impulse für Lebens-, Sinn- und<br />

Glaubensfragen. Das ist nur möglich dank der ideellen und<br />

finanziellen Unterstützung vieler Menschen. Jede<br />

Spende zählt. Ihre Spende zählt! Herzlichen Dank.<br />

LOCATION erf-medien.ch/spenden<br />

SPENDENZIEL <strong>2022</strong><br />

5,42 MILLIONEN CHF<br />

Fehlende Spenden<br />

bis Ende Jahr<br />

4 616 135<br />

Eingegangene Spenden<br />

bis Ende März<br />

803 865<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1


18 ı REISEN<br />

w<br />

w w<br />

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w<br />

w w w<br />

IHR REISETAGEBUCH<br />

Das Leben ist eine Reise<br />

VON VERENA BIRCHLER<br />

Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass das Reisen nicht mehr selbstverständlich ist. Umso<br />

schöner war es, in alten Reiseerinnerungen zu schwelgen. Wie war das noch damals in Norwegen,<br />

als die Nordlichter am Horizont tanzten. Oder als wir in Cornwall am Meer nachts den Sternenhimmel<br />

bewunderten. Und da waren noch die spannenden Erzählungen der Reiseleiterin in Zypern.<br />

Erinnerungen sind manchmal schnell weg. Deshalb hilft Tipp 3 – sammeln<br />

es, ein Reisetagebuch zu schreiben. Dieses macht das Für eher Schreibmufflige gibt es die Sammelvariante des<br />

Reisen bewusster, tiefer. Nur wie soll ich das gestalten? Reisetagebuchs. Kleben Sie Ihre Eintrittstickets, Speisekarten,<br />

Visitenkarten, Etiketten von der Flasche Ihres<br />

Vielleicht helfen die folgenden Tipps etwas, die kommenden<br />

Reisen möglichst lange lebendig zu erhalten. Gleichzeitig<br />

nimmt man sich auch mehr Zeit für sich selbst und und schreiben Sie ein paar Stichworte dazu. Ich habe heute<br />

Lieblingsgetränkes oder die Quittung von Restaurants ein<br />

reflektiert diese wertvolle Zeit.<br />

noch die Karte zu meiner Kabine auf einer Englandkreuzfahrt<br />

– ich hatte die Kabine 007! Als ich diese erstmals<br />

Tipp 1 – das schöne Buch<br />

betrat, war ich nicht geschüttelt, aber gerührt.<br />

Wählen Sie ein richtig schönes Buch, in das Sie gerne<br />

schreiben. Schon das Cover sollte Sie «gluschtig» machen.<br />

Natürlich können Sie dazu auch eine App verwenden. Ihr Reisetagebuch ist nur für Sie, Ihr ganz persönlicher<br />

Tipp 4 – persönlich sein<br />

Aber ganz ehrlich, in ein Reistagebuch aus Papier können Schatz. Vielleicht haben Sie an einem Tag etwas erlebt, das<br />

Sie einfach mehr Gefühl packen. Dabei helfen auch Farbstifte,<br />

sie machen die Erinnerungen bunter. Wählen Sie für Erkenntnis, eine Erinnerung, ein unvergessliches Erlebnis<br />

Ihr Leben prägen kann. Das kann eine Begegnung sein, eine<br />

jede Reise ein eigenes Buch, auch für verlängerte Wochenenden.<br />

Mit der Zeit schaffen Sie sich Ihre eigene Reise-Bisen,<br />

dass Sie dies nur ein Mal im Leben erfahren.<br />

oder eine neue Herausforderung. Etwas von dem Sie wisbliothek.<br />

Tipp 5 – das Reisetagebuch ist immer dabei<br />

Tipp 2 – schreiben<br />

Wenn Sie Wartezeiten haben, greifen Sie nicht zum Handy,<br />

Schreiben Sie jeden Tag. Anekdoten, Infos, Fakten,<br />

Gefühle, Begegnungen, Stichworte, bei<br />

als bei jeder freien Minute in den sozialen Me-<br />

sondern zu Buch und Stift. Das bringt Ihnen mehr,<br />

denen Sie auch nach Monaten noch wisdien<br />

ein Foto zu posten. Das vergessen Sie<br />

sen, was gemeint war. Vielleicht mögen<br />

Sie einen Sticker oder eine Postkarte<br />

dazu einkleben (Kleber ins Reisegepäck<br />

packen) oder Sie zeichnen eine<br />

Landschaft. Packen Sie jeden Tag in<br />

einen Satz zusammen.<br />

HIER FINDEN SIE<br />

IDEEN FÜR ZUKÜNFTIGE<br />

REISE-ERINNERUNGEN.<br />

ERF-MEDIEN.CH/REISEN<br />

wieder. Ihr Eintrag in Ihr Reisetagebuch<br />

bleibt Ihnen aber noch jahrelang erhalten.<br />

Und sollten wieder mal Zeiten kommen,<br />

in denen das Reisen schwierig wird, verreisen<br />

Sie einfach in Ihre Erinnerungen.


MEDIENTIPP<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 19<br />

IHR MEDIENTIPP IM<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN<br />

Haben Sie etwas entdeckt,<br />

das wir hier vorstellen sollten?<br />

Schreiben Sie uns<br />

an erf@erf.ch<br />

sehenswert – lesenswert<br />

BIBEL ALS EINHEITLICHE GESCHICHTE ERLEBEN<br />

Gibt es einen roten Faden, der sich durch die Bibel zieht? Welche<br />

grossen Zusammenhänge finden sich in den biblischen<br />

Erzählungen? Die Videos von «BibelProject» helfen, durch<br />

kurze Videos einen Zugang zum langen und manchmal schwer<br />

verständlichen Buch zu bekommen.<br />

«BibelProject» hat das Anliegen, die Bibel als eine zusammenhängende<br />

Geschichte erlebbar zu machen, um Gottes<br />

Plan besser kennenzulernen. Biblische Erzählungen und<br />

Themen werden in kreativen animierten Videos anschaulich<br />

vermittelt – eine komprimierte Visualisierung der Bibel.<br />

Bereits seit 2013 gibt es «BibelProject» unter der Leitung<br />

von Tim Mackie und Jonathan Collins – allerdings nur auf<br />

Englisch. Nun werden seit 2016 die Videos auf Deutsch übersetzt.<br />

Hinter dem Medienprojekt steht der gemeinnützige<br />

Verein «visio:media». Die Videos von «BibelProject» sind<br />

auf YouTube kostenfrei zugänglich.<br />

Website von BibleProject<br />

dasbibelprojekt.visiomedia.org<br />

SPIELFILM ÜBER BEKANNTEN PREDIGER<br />

Trailer<br />

youtube.com<br />

Im letzten Frühling ist Luis Palau, der zu den bedeutsamsten Evangelisten<br />

aus Südamerika gehört, im Alter von 86 Jahren gestorben. «Luis Palau»<br />

erzählt die wahre Geschichte dieses Mannes, der Gottes Plan folgte. Den<br />

fast zweistündigen Spielfilm gibt es auf DVD zu sehen.<br />

Der Argentinier Luis Palau wächst bei gläubigen Eltern auf. Als er den<br />

Vater verliert, muss er seine Ausbildung abbrechen und dafür sorgen, dass<br />

seine Familie nicht in die Armut gerät. Hin und wieder predigt Luis als<br />

Teenager auf der Strasse und moderiert im Alter von 19 Jahren seine eigene<br />

christliche Radiosendung.<br />

Luis Palau widmet sein ganzes Leben den Werken des Herrn und wird in<br />

die USA eingeladen, um Missionar zu werden. Er folgt seinem Glauben und<br />

dem, wozu ihn Gott berufen hat. Für das Bibelstudium muss er jedoch seine<br />

Familie zurücklassen. Eine unerwartete Begegnung mit seinem Vorbild Billy<br />

Graham inspiriert Luis Palau auf seinem weiteren Weg. Am Ende des Films<br />

kehrt er aufgrund einer wichtigen Evangelisationsveranstaltung nach Südamerika<br />

zurück.


20 ı LESETIPP<br />

Lesetipp<br />

SIMONE HEINTZE & JULIA FIEDLER (HG.)<br />

Ein Himmel voller Segen<br />

Wahre Geschichten vom Segnen und Gesegnetwerden<br />

Der persönliche Segen ist etwas Starkes und Kraftvolles, mit dem uns Gott zusichert, uns<br />

zu begleiten, zu beschützen und zu führen. Und obwohl er uns nicht vor Leid bewahrt,<br />

ist der Segen doch wie ein Mantel, der uns auch in schweren Zeiten warm umhüllt. Aber<br />

warum tun wir uns oft so schwer, einem anderen Menschen einen Segen zuzusprechen?<br />

Das Buch möchte dazu ermutigen, sich segnen zu lassen oder selbst zu segnen, denn ein<br />

Segen gibt Zuversicht und lässt Gottes Wirken durch uns spürbar werden. Hier erzählen<br />

Menschen, was sie mit Segen verbinden und erlebt haben. Denn nicht nur im Alten und<br />

Neuen Testament ist der Segen ein wichtiger Begleiter: Auch heute ist dieser göttliche<br />

Segen erfahrbar. Das wissen Michal Schacht, Harry Voss, Mira Ungewitter, Pater Guido<br />

Hügen, Franziskanerpater Sandesh Manuel, Daniel Böcking und viele mehr, die in diesem<br />

Buch ihre Segensspuren mit uns teilen.<br />

book-ope<br />

TOP-<br />

TIPP<br />

Gerth Medien · ISBN 978-3-95734-825-8 · 176 Seiten · ~ CHF 21.90<br />

HEINRICH CHRISTIAN RUST<br />

DEN HEILIGEN GEIST HÖREN<br />

UND VERSTEHEN<br />

Herr, bist du es? & Prophetisch<br />

leben – prophetisch dienen<br />

Wie redet Gott durch seinen Geist mit uns<br />

Menschen? Und wie können wir Gottes<br />

Reden erfassen, verstehen und prüfen?<br />

Wenn sich Christen für das Reden und das<br />

Verstehen des Heiligen Geistes öffnen,<br />

dann wächst eine tiefere Liebe zu Jesus,<br />

zu seinem Wort, zu seiner Gemeinde und<br />

zu seiner Welt. Denn der Heilige Geist ist<br />

ein Geist der Offenbarung, der uns die<br />

Wahrheit über Gott, den Vater, und über<br />

den Sohn näherbringt. Dieses Buch<br />

unterstützt Sie auf dem Weg, den Geist<br />

Gottes kennenzulernen – praktisch und<br />

biblisch fundiert. Mit vielen Beispielen<br />

für Hintergründe, Bibelauslegung und<br />

Anwendungsfragen im persönlichen<br />

Alltag sowie in der Gemeindepraxis.<br />

SCM R. Brockhaus<br />

ISBN 978-3-417-00018-14<br />

608 Seiten · ~ CHF 35.90<br />

GERTRUDE VON HOLDT<br />

DIE HALLIGPASTORIN<br />

Geschichten zwischen Himmel<br />

und Nordsee<br />

«Mit 61 Jahren beschloss ich, mein Leben<br />

noch einmal umzukrempeln, und zog auf<br />

die Hallig Hooge. Ich ging zurück an den<br />

Ort meiner Kindheit. Mich erfasste ein<br />

Staunen: Nirgendwo sind mir die Menschen<br />

so nah und wichtig wie hier. Nirgendwo<br />

ist das Feiern so ausgelassen und<br />

ansteckend wie hier. Nirgendwo ist der<br />

Himmel höher, das Wasser weiter, das<br />

Land grüner. Nirgendwo ist mir Gott so<br />

nah. Es ist, als wäre ich in einem Kloster<br />

unter freiem Himmel.» In diesem Buch<br />

erzählt die Pfarrerin Geschichten aus<br />

ihrem Leben auf der Hallig Hooge. Es sind<br />

Anekdoten von Menschen, die dickköpfig<br />

und trotzdem liebenswert, wettergegerbt<br />

und trotzdem sanft sind.<br />

Bene! Verlag<br />

ISBN 978-3-96340-180-0<br />

160 Seiten · ~ CHF 20.50<br />

ELISABETH JORIS,<br />

MARTIN WIDMER<br />

MUTTERS MUSEUM<br />

Das Oberhaus und die ländliche<br />

Oberschicht am Zürichsee<br />

Das Oberhaus in Feldbach am Zürichsee<br />

ist eine wahre Schatzkammer. Ein Haus,<br />

in dem Tausende Alltagsgegenstände,<br />

Briefe, Dokumente, Fotos lagern – alles<br />

fein säuberlich geordnet. Es sind die<br />

Überbleibsel von Mitgliedern der Familie<br />

Bühler, die in dem herrschaftlichen Gutshaus<br />

zwischen 1743 und 2016 wohnten.<br />

Elisabeth Joris und Martin Widmer erzählen<br />

anhand des einmaligen Fundus exemplarisch<br />

aus Leben und Alltag der ländlichen<br />

Oberschicht am Zürichsee – von<br />

der Barockzeit bis zur Gegenwart. Eine<br />

eindrückliche Familiengeschichte, die zu<br />

grossen Teilen auch eine stark von Frauen<br />

geprägte Geschlechtergeschichte ist.<br />

Verlag Hier und Jetzt<br />

ISBN 978-3-03919-535-0<br />

319 Seiten · ~ CHF 39.00


SERIE<br />

gott<br />

ist…<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 21<br />

w w<br />

w w<br />

Gott ist … der uns Begegnende<br />

VON RENÉ WINKLER<br />

Sommer 2021. Die Pläne für unsere dreiwöchige Fahrradtour haben wir ein paar Wochen zuvor schweren Herzens ad acta<br />

gelegt. Der Rücken meiner Frau zwingt uns dazu. Wir stellen uns auf Wohnwagenferien ein. Drei Tage vor Ferienbeginn<br />

geht nichts mehr: Muskelkrämpfe im Rückenbereich. Unerträgliche Schmerzen. Pure Hilflosigkeit in alltäglichsten Dingen.<br />

Notruf 144 und bald darauf die Erkenntnis: Krebs hat zwei Lendenwirbel schwer beschädigt.<br />

Über Wochen tägliche Besuche im Krankenhaus. Ich stehe<br />

neben den Schuhen. Das Leben zieht an mir vorbei. Die<br />

Welt dreht sich unbeeindruckt weiter. Meine Bedeutungslosigkeit<br />

ist mir selten so klar. Andere werden lachen, dass<br />

es mir erst jetzt dämmert. Es sind einsame Tage.<br />

«Die negative Empfindung, von anderen Menschen getrennt<br />

zu sein.» So definiert jemand Einsamkeit. Genau<br />

so fühlt es sich für mich an! Und nicht nur das. Das Gefühl,<br />

von Gott abgeschnitten zu sein, weil sich verzweifelte<br />

Gebete im Himmel scheinbar ungehört verlieren, macht<br />

es doppelt schwer. Ich versuche tapfer zu sein, bin es aber<br />

längst nicht immer. Mein Tagebuch füllt sich mit vielen<br />

Fragen, Klagen. Auch sterbende Vorstellungen, wie wir als<br />

Ehepaar die nächsten Jahre gemeinsam gestalten wollten,<br />

bekommen hier Ausdruck. Manche Gebete gebe ich Gott<br />

schriftlich.<br />

Jetzt, acht Monate später, bin ich von viel Gutem überrascht:<br />

das hoffnungsvolle Mitleiden von Familienangehörigen,<br />

Freunden, alten und neuen Weggefährten. Das<br />

fast mit Händen zu greifende Bewusstsein und die Freude<br />

während einer gemeinsamen Anbetungszeit im Gottesdienst,<br />

dass wir Teil der himmlischen Anbetungsgemeinschaft<br />

sind; was jenseits unseres sichtbaren Gottesdienstes<br />

ist, ist viel grösser und herrlicher als alles Leben hier<br />

und jetzt. Die Gelassenheit und der Friede, in der meine<br />

Frau hinnimmt, was geschieht. Sie ist nicht von der Angst<br />

bedrängt, was alles noch zerbrechen und verloren gehen<br />

könnte. Der Wert der beruflichen Aufgaben, die meinem<br />

Alltag Struktur geben und es gar nicht zulassen, dass ich<br />

die meiste Zeit nur an mich und uns denken kann. Wie<br />

wohltuend alltägliche Normalität doch sein kann!<br />

Einige meiner Überzeugungen sind in diesen Monaten<br />

noch stärker geworden. Dazu gehört für mich als eher<br />

introvertierter Mensch der Wert der Gemeinschaft. Das<br />

Leben teilen mit andern: erzählen, was wir haben und insbesondere<br />

auch was wir nicht haben. Den «abgesicherten<br />

Modus» aufgeben. Die eigene Armut und Bedürftigkeit<br />

offenlegen. Formulieren, was ich lernen und wohin ich<br />

wachsen will.<br />

«Kirche, lebendige Gemeinschaft um Jesus Christus,<br />

ist immer auch Erzählgemeinschaft. Es ist ein Geheimnis<br />

um das Erzählen, um das Mitteilen dessen, was wir miteinander<br />

erlebt haben, denn Erzählen ist menschlich – und<br />

Erzählen macht menschlich. Erzählen benötigt Zeit – und<br />

Erzählen überwindet die Zeit. Erzählen braucht Gemeinschaft<br />

– und Erzählen schafft Gemeinschaft. Wo Menschen<br />

Anteil geben können an dem, was ihnen widerfahren ist, da<br />

wachsen aus dem Hören und Reden Horizonte der Hoffnung<br />

und Heilung.»<br />

Gott braucht mich nicht als Helden, der souverän durch<br />

alle Krisen des Lebens schifft. Er stellt mich in Gemeinschaft<br />

und lädt mich ein, mein Leben zu teilen – samt aller<br />

Armut und allen offenen Fragen. Mein Weg aus der Einsamkeit<br />

führt über Gemeinschaft, wo man sich begegnet<br />

und nicht nur trifft.<br />

<br />

SERIE «GOTT IST …»<br />

Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt<br />

die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche<br />

Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer<br />

Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen<br />

Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.<br />

USER ZUR PERSON<br />

René Winkler ist Leiter Weiterbildung<br />

des Theologischen Seminars St. Chrischona<br />

(tsc). Sein Herz schlägt<br />

für die Gemeinde und das<br />

Fördern von Erwachsenen und<br />

Führungskräften.<br />

www.tsc.education


22 ı<br />

RADIO LIFE CHANNEL<br />

ZUM THEMA: EINSAMKEIT<br />

MONATSTHEMA<br />

EINSAMKEIT<br />

ALLE BEITRÄGE SIND ONLINE ABRUFBAR.<br />

lifechannel.ch/einsamkeit<br />

Studien zeigen, dass sich immer mehr Menschen<br />

– auch bereits in jungen Jahren - einsam fühlen.<br />

Dazu tragen digitalisierte Jobs und Homeoffice bei.<br />

Doch auch wer viele soziale Kontakte hat, kann<br />

sich einsam fühlen. Wieso nimmt Einsamkeit<br />

immer mehr zu, welche Auswirkungen hat sie –<br />

und vor allem: Was lässt sich auf persönlicher<br />

sowie auf gesellschaftlicher Ebene gegen Einsamkeit<br />

unternehmen? Im <strong>Mai</strong> gehen wir diesen Fragen<br />

nach und suchen nach konkreten Lösungsansätzen.<br />

2. – 6. <strong>Mai</strong> | 08.20 + 10.40 Uhr<br />

WOCHENSERIE |<br />

PRAKTISCHE ANGEBOTE<br />

GEGEN EINSAMKEIT<br />

Das Gefühl der Einsamkeit betrifft Menschen aller Altersstufen und<br />

Schichten und die Zahl Betroffener wächst kontinuierlich. Wir stellen<br />

verschiedene Angebote vor, die ganz praktisch etwas gegen dieses<br />

Problem unternehmen und einsamen Menschen mit unterschiedlichen<br />

Hintergründen Hilfe anbieten.<br />

WOCHENSERIE |<br />

link.lifechannel.ch/Ko2KWf<br />

RÄUME DER STILLE<br />

Stille zu finden in einer hektischen Welt und in hektischen Zeiten, ist nicht<br />

einfach. Stille will gesucht und gefunden werden. Fündig wird man beispielsweise<br />

in Räumen der Stille, welche wir in einer Wochenserie vorstellen.<br />

Gewisse Räume gibt es auch an Orten, wo man sie nicht vermuten würde:<br />

beispielsweise an einer Universität oder an der Autobahn.<br />

link.lifechannel.ch/cfQhAA<br />

US EM LÄBE |<br />

BRACHLAND –<br />

FELD DER MÖGLICHKEITEN<br />

Manchmal ist das Leben kahl, trostlos<br />

und leer. Ist das so? Ausgehend vom<br />

Bibelvers «Seht, ich schaffe Neues,<br />

schon spriesst es, erkennt ihr es<br />

nicht?» fragt sich Tamara Boppart, wie<br />

ein Brachland als Feld der Möglichkeiten<br />

gesehen werden kann. Was aus<br />

Enttäuschung, Gleichgültigkeit oder<br />

Einsamkeit werden könnte.<br />

Und ob uns die Natur etwas<br />

über den Wert des scheinbar<br />

Leblosen erzählt.


RADIO LIFE CHANNEL<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong><br />

ı 23<br />

link.lifechannel.ch/fyfhB4<br />

LIFE CHANNEL TALK |<br />

BERNARDA BRUNOVIC –<br />

BLIND UND STIMMGEWALTIG<br />

Bernarda ist jung, talentiert und vertraut Gott blind. Die Schweizerin mit<br />

kroatischen Wurzeln erlebt auf ihrem Lebensweg viele Höhen und Tiefen.<br />

Ihre Eltern müssen bei ihrer Geburt über Leben und Tod entscheiden, in der<br />

Schule wird Bernarda gemobbt und kommt dem Tod nahe. Wo Schatten ist,<br />

da ist auch Licht: Bernarda gelangt näher zu Gott und erlebt beruflichen<br />

Erfolg in der Musik: Sie berührt 2018 bei «The Voice of Germany» mit ihrer<br />

kraftvollen Stimme Herzen. Bernarda erlebte in ihrem Glaubensleben Höhen<br />

und Tiefen und spricht von einem langen Findungs-Prozess – doch Gott<br />

habe sie auf ihrem Weg nie allein gelassen.<br />

LEBENSTIPP |<br />

KONTAKTAUFNAHME<br />

link.lifechannel.ch/0AzAEt<br />

MIT ANDEREN MENSCHEN<br />

link.lifechannel.ch/qEKzCi<br />

US EM LÄBE |<br />

GETHSEMANE-MOMENTE<br />

Im Leben gibt es Momente, wo wir<br />

völlig allein sind und uns niemand<br />

versteht. Wenn wir gewisse körperliche<br />

und psychische Schmerzen haben und<br />

uns einsam fühlen. Und Einsamkeit ist<br />

die grösste Not in unserem Land. Mario<br />

Mosimann bezeichnet solche Zeiten als<br />

Gethsemane-Momente. Auch Jesus<br />

ging durch eine solche Zeit, als er am<br />

Abend vor seiner Kreuzigung im<br />

Garten Gethsemane allein<br />

im Gebet kämpfte.<br />

Kontakt und Beziehung mit anderen Menschen sind ein Grundbedürfnis von<br />

uns Menschen. Wir wollen gesehen, angenommen, wertgeschätzt und geliebt<br />

werden. Selbst extrem introvertierte Menschen brauchen deswegen<br />

Kontakte. Schüchternen Menschen fällt es oft schwer, solche Kontakte zu<br />

knüpfen. Wie kann es gelingen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten?<br />

Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm gibt uns Tipps.<br />

link.lifechannel.ch/ppEPJG<br />

QR-CODES<br />

Die Sendungen und Beiträge auf dieser Doppelseite<br />

können Sie ganz einfach via QR-Code aufrufen:<br />

Fokussieren Sie die Kamera Ihres Handys auf den Code,<br />

danach lässt sich die Website mit einem Klick öffnen.<br />

Alternativ sind Direktlinks zum Eintippen angegeben.<br />

LIFE CHANNEL TALK |<br />

FRANZ KLOPFENSTEIN – MIT EINER<br />

SITZBANK GEGEN DIE EINSAMKEIT<br />

Einsamkeit nimmt in unserer Gesellschaft<br />

immer mehr zu. Was ist eigentlich<br />

Einsamkeit? Und was macht<br />

Menschen einsam? Wir besuchen<br />

Franz Klopfenstein auf der «Sitzbank<br />

gegen die Einsamkeit» in Thun. Im<br />

Talk erzählt der Berner Oberländer aus<br />

seinem Leben vom Banker zum<br />

Coach und über die Wichtigkeit<br />

des Zuhörens.


24 ı<br />

RADIO – PROGRAMM UND EMPFANG<br />

RADIO LIFE CHANNEL<br />

RADIO ERF PLUS<br />

POSITIVE MUSIK. TIEFGRÜNDIGE TALKS.<br />

NEWS AUS KIRCHE UND GESELLSCHAFT.<br />

Radio <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> ist das erste christliche Radio der<br />

Schweiz und sendet rund um die Uhr. Das Programm<br />

bietet sympathische Begleitung durch den Tag und<br />

fundierte Antworten auf Glaubens- und Lebensfragen.<br />

ERF PLUS – DAS CHRISTLICHE 24-STUNDEN-<br />

RADIOPROGRAMM MIT TIEFGANG.<br />

Radio ERF Plus bietet herausfordernde und inspirierende<br />

Impulse zum Leben mit Gott. ERF Plus<br />

wird durch ERF Deutschland produziert und<br />

hierzulande von ERF Medien Schweiz verbreitet.<br />

PROGRAMM<br />

bis 05 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Music Nonstop»<br />

06 – 11 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Der Morgen» (Mo – Fr)<br />

10 – 11 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Sonntagspredigt» (So)<br />

12 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Info am Mittag» (Mo – Fr)<br />

13 - 16 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Music Nonstop»<br />

16 - 17 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Vorabend» (Mo – Fr)<br />

17 / 18 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Info am Abend» (Mo – Fr)<br />

20 – 21 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Talk» (Mo – Sa)<br />

20 – 21 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Sonntagspredigt» (So)<br />

ab 21 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Music Nonstop»<br />

24 <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> «Sonntagspredigt» (So)<br />

Detaillierte Informationen auf<br />

radio.lifechannel.ch/programm<br />

PROGRAMM<br />

05.45 Bibel heute<br />

06 Aufgeweckt<br />

10 Musik und mehr (Mo - Fr)<br />

10 ERF Gottesdienst (So)<br />

11 Durch die Bibel (Mo - Sa)<br />

15 Lesezeichen<br />

19 Bibel heute<br />

20 ERF Plus – WortGut (Di - Sa)<br />

21 Durch die Bibel (Mo - Fr)<br />

21.30 Lesezeichen (So - Fr)<br />

22 ERF Gottesdienst (So)<br />

Detaillierte Informationen auf<br />

radio-erf-plus.ch/programm<br />

NEWSLETTER<br />

Immer auf dem Laufenden<br />

mit dem wöchentlichen<br />

Themen-Newsletter oder dem<br />

monatlichen Musik-Newsletter:<br />

lifechannel.ch/newsletter<br />

MOBILE-A RADIO<br />

PROGRAMM<br />

ABONNIEREN<br />

Kostenlos das monatliche<br />

Programm von ERF Plus als<br />

PDF-Dokument herunterladen<br />

oder monatlich gedruckt per Post<br />

bzw. als E-<strong>Mai</strong>l abonnieren:<br />

radio-erf-plus.ch/programm<br />

EMPFANG<br />

EMPFANG<br />

So empfangen Sie Radio <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong><br />

- DAB+ fast in der ganzen Deutschschweiz<br />

- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />

- Internet radio.lifechannel.ch<br />

- Apps Radioplayer, Spotify, TuneIn etc.<br />

So empfangen Sie Radio ERF Plus<br />

- DAB+ fast in der ganzen Deutschschweiz<br />

- Kabel Frequenz abhängig vom Wohnort<br />

- Internet radio-erf-plus.ch<br />

- App ERF Plus App für iOS und Android<br />

PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN<br />

Das aktuelle Programm finden Sie unter radio.lifechannel.ch/programm bzw. radio-erf-plus.ch/programm


ALLTAGSTIPP<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 25<br />

Interessantes für den Alltag<br />

132ZAHL DES<br />

MONATS<br />

Vor 132 Jahren, anno 1890, wurde der Tag der Arbeiterbewegung<br />

– der 1. <strong>Mai</strong> – in der Schweiz eingeführt.<br />

Bereits 1886 begann der Kampf der US-Arbeiter zur<br />

Durchsetzung des Achtstundentages.<br />

Quelle: swissinfo.ch<br />

Heuschnupfen ernst nehmen<br />

Heuschnupfen tritt von Februar bis August gehäuft auf, weil dann die meisten allergieauslösenden Pollen in der<br />

Luft sind. 95 Prozent aller allergischen Reaktionen auf Pollen lösen Birke, Hasel, Eiche, Erle, Esche, Beifuss und<br />

Gräser aus. Es sind nicht die bunt blühenden und gut duftenden Blumen, die den Schnupfen auslösen.<br />

Schadstoffe stressen nicht nur uns Menschen, sondern auch die Pflanzen. Birken, in stark belasteten Gebieten,<br />

produzieren vermehrt Wundheilungsproteine zu ihrem eigenen Schutz. Für uns Menschen besitzen diese jedoch ein<br />

hohes Allergiepotenzial. Verstärken sich die Beschwerden von Jahr zu Jahr oder bleiben sie immer länger bestehen,<br />

ist Vorsicht geboten. Bei rund einem Drittel der Allergiker kann sich aus unbehandeltem Heuschnupfen bereits<br />

nach acht bis zehn Jahren Asthma entwickeln. Die Früherkennung ist gerade bei Kleinkindern sehr wichtig. Je früher<br />

mit einer Therapie begonnen wird, umso grösser ist die Chance, das Fortschreiten der Allergie zu verhindern.<br />

Als Heuschnupfengeplagte sollten Sie<br />

• Fenster geschlossen halten und nur morgens kurz lüften.<br />

• Haare vor dem Zubettgehen waschen und Tageskleider nicht mit ins Schlafzimmer nehmen.<br />

• Tätigkeiten im Freien auf Regentage verschieben oder kurz nach dem Regenfall.<br />

• in der Auto-Klimaanlage einen Pollenfilter einbauen und diesen regelmässig wechseln.<br />

Quelle: aha.ch<br />

MINITEICH FÜR BALKON UND TERRASSE<br />

MINITEICH FÜR BALKON UND TERRASSE<br />

Wasser bringt Leben und hat gleichzeitig eine beruhigende und entspannende<br />

Wirkung. Doch oft fehlt ein grosser Garten für ein Biotop. Auf Balkonen<br />

und Terrassen lassen sich auch mit wasserdichten Zinkwannen, Holzkübeln<br />

und glasierten Keramiktöpfen kleine Gartenteiche gestalten. Achten Sie auf<br />

das Gesamtgewicht, schnell kann auch ein kleiner Kübel über 100 Kilogramm<br />

wiegen.<br />

Kaufen Sie Wasserpflanzen, die sich nicht zu üppig ausbreiten, sowie kleinwüchsige<br />

Seerosenarten, die Sie in Wasserkörbchen stellen. Die Pflanzen<br />

lieben einen windgeschützten und halbschattigen Standort mit etwa fünf bis<br />

sechs Sonnenstunden. Fische und andere Tierarten gehören nie in einen<br />

Gartenteich-Kübel, denn das Wasser erhitzt sich darin zu sehr. Bei Hitze muss<br />

das Wasser immer wieder kontrolliert und aufgefüllt werden. Wechseln Sie das<br />

Wasser gelegentlich, wenn Sie Algen entdecken. Damit das Wasser nicht faulig<br />

riecht, sollten Blätter und abgestorbene Pflanzenteile entfernt werden. Wenn<br />

Dünger, dann nur mittels einer Sprühflasche über die Blätter. Würde dem<br />

Wasser Dünger zugefügt, förderte es das Algenwachstum.<br />

Mit dem Entleeren des Miniteiches vor Wintereinbruch verhindern Sie, dass<br />

das Gefäss unter dem Eisdruck in Brüche geht.<br />

Die Körbchen mit den Pflanzen stellen Sie in einzelne Eimer, die mit Wasser<br />

bis zur Oberkante aufgefüllt und in ein kühles Winterquartier gebracht werden.<br />

Quelle: schwitter.ch<br />

Einen<br />

Papiertrichter<br />

basteln<br />

Um Zucker, Salz und<br />

Ähnliches in ein Gefäss<br />

umzufüllen, genügt<br />

als Trichterersatz ein<br />

sauberer Briefumschlag.<br />

Zuerst wird dieser<br />

diagonal entzweigeschnitten,<br />

danach<br />

werden auch noch die<br />

Ecken abgeschnitten.<br />

Nun stellen Sie diesen<br />

umgekehrten Triangel<br />

auf die Öffnung des<br />

Behälters. Eine trichterähnliche<br />

Form entsteht<br />

auch beim diagonalen<br />

Zusammenrollen eines<br />

Papierblattes.


Zum ersten Mal<br />

selbst wählen.<br />

Dank Ihnen.<br />

Die Entscheidung liegt in<br />

den Händen der Kinder:<br />

Sie dürfen ihre Patinnen und<br />

Paten selbst auswählen.<br />

Werden Sie Teil davon.<br />

Lassen Sie sich auswählen.<br />

worldvision.ch/chosen<br />

WIR<br />

SUCHEN<br />

DICH!<br />

ADMINISTRATIVSEKRETÄR/IN<br />

(70–90 %) per 1. Juli/1. August o.n.V.<br />

Hauptverantwortung für die Büroorganisation<br />

Mitgliederbetreuung und Adressverwaltung<br />

Tagungs- und Eventorganisation<br />

POLYGRAF/IN, GESTALTER/IN<br />

Auskünfte und Infos:<br />

Roman Rutz | roman.rutz@evppev.ch<br />

078 683 56 05 | www.evppev.ch<br />

(50–80 %) per 1. <strong>Mai</strong> o.n.V.<br />

Grafische Gestaltung der EVP-Kommunikation<br />

Gestalterische Verantwortung bei Wahlen etc.<br />

Weiterentwickeln des Gestaltungskonzepts<br />

Seminare<br />

Fitness-Seminar «swinging emotion»<br />

Alle, die Freude an der Bewegung haben und das besondere Trampolin<br />

kennenlernen möchten.<br />

20. - 22. <strong>Mai</strong> <strong>2022</strong>, mit Franziska Stauffer, Physiotherapeutin<br />

Ländli-Pfingsttage «Der meine Seele atmen lässt...»<br />

Dem Geheimnis des Heiligen Geistes als Wind, Hauch und Atem Gottes<br />

auf der Spur…<br />

4. - 6. Juni <strong>2022</strong>, mit Pfrn. Sabine Herold und Ländli-Team<br />

Seminar «AD(H)S – Auch Du hast eine Heilige Seele!»<br />

Neben den wichtigsten fachlichen Grundlagen zu AD(H)S entdecken wir,<br />

dass Gott dieses Phänomen geschaffen hat und Betroffene auch heute<br />

wertvoll für (die Gemeinde und) das Reich Gottes sind.<br />

10. - 12. Juni <strong>2022</strong>, mit Markus Mäder, AD(H)S-Experte<br />

Oasentag «Zur Freiheit berufen»<br />

Für alle, die sich mitten im Alltag nach einem Zwischenhalt sehnen, um in<br />

der Stille vor Gott Erfrischung zu erleben.<br />

15. Juni <strong>2022</strong>, mit Sr. Ruth Widmer<br />

«Mis Ländli» – wie ein zweites Zuhause.<br />

Im Ländli 16 • 6315 Oberägeri<br />

Telefon 041 754 91 11 • www.hotel-laendli.ch


PERSÖNLICH<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 27<br />

Andreas<br />

Zindel<br />

Andreas Zindel, Ehemann und Vater von fünf Kindern,<br />

ist aufgewachsen im Kanton Graubünden. Als junger<br />

Bäcker-Konditor hörte Andreas morgens beim Einräumen<br />

der Backwaren Gott sagen: «Heute backst du Brot.<br />

Es wird die Zeit kommen, in der du Brot austeilen wirst.»<br />

Andreas wurde Jugendarbeiter und Diakon und war<br />

19 Jahre für OMF International unterwegs.<br />

2016 gründete er das humanitäre Hilfswerk GaiN,<br />

das unterdessen acht Mitarbeitende beschäftigt. GaiN<br />

steht für Global Aid Network und trägt dazu bei, dass die<br />

Ärmsten und Benachteiligten der Welt neue Perspektiven<br />

für ihr Leben und Hoffnung für die Zukunft gewinnen.<br />

USER Was verbinden Sie mit dem Thema Einsamkeit?<br />

Zum einen ist der sporadische Rückzug in die Einsamkeit für mich<br />

nötig, damit ich für die Menschen um mich herum geniessbar<br />

bleibe. Sie macht mich parat für die Gemeinschaft in der Familie,<br />

mit Freunden und in den Teams bei der Arbeit.<br />

Es gibt auch die Einsamkeit von Menschen in Not. Sie ist der<br />

grösste Schmerz. Diese Einsamkeit durch praktische Hilfe oder<br />

kreative Aktionen zu durchbrechen, ist unsere Aufgabe.<br />

TV-RETRO Am TV schauen Sie am liebsten:<br />

Sport, Tennis, Roger Federer. Ich schaue aber sehr wenig TV.<br />

Mobile-A Auf welche drei Smartphone-Apps möchten Sie nicht<br />

verzichten?<br />

SBB, Google Drive und WhatsApp<br />

Mouse-Po Welche Website ist absolut besuchenswert?<br />

gain-switzerland.ch, weil die Arbeit, die sie vorstellt,<br />

das Leben so vieler Menschen zum Guten verändert.<br />

BOOK Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch?<br />

«Mit ganzem Herzen lieben» von Guy Bodenmann.<br />

COMMENT- Was macht Sie glücklich?<br />

Wenn Menschen aufbrechen, aufblühen und hoffnungsvoll und<br />

selbstbewusst ihren Weg gehen.<br />

MEHR ZUM<br />

HILFSWERK GAIN<br />

gain-switzerland.ch<br />

angry Was macht Sie traurig?<br />

Wenn das Leben eines Menschen mit all seinem Potenzial in<br />

irgendeiner Weise versaut, zerstört oder entrissen wird.<br />

FILM Welches ist Ihr Lieblingsfilm?<br />

«Braveheart». Menschen, die für das Recht von Unterdrückten<br />

einstehen und sogar noch ihr Leben lassen, beeindrucken und<br />

inspirieren mich.<br />

TROPHY-A Wem würden Sie einen Orden verleihen?<br />

Meiner Frau! Sie hat uns fünf tolle Kinder geboren, hat es bald 30<br />

Jahre mit mir ausgehalten und gemeinsam mit mir viele Abenteuer<br />

und Herausforderungen gemeistert.<br />

user-sec Sie haben immer verheimlicht, dass …<br />

… ich nach 40 Jahren gerne wieder in meine Heimat, in den<br />

Kanton Graubünden, ziehen möchte.


28 ı<br />

FENSTER ZUM SONNTAG<br />

FENSTER ZUM SONNTAG-MAGAZIN<br />

SA, 30. APRIL | 16.40 UHR<br />

SA, 30. APRIL | 17.00 UHR<br />

SO, 1. MAI | 11.30 UHR *<br />

SO, 1. MAI | 17.45 UHR<br />

SA, 14. MAI | 16.40 UHR<br />

SA, 14. MAI | 18.30 UHR<br />

SO, 15. MAI | 12.55 UHR *<br />

SO, 15. MAI | 17.45 UHR<br />

MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />

JUNG NEBEN ALT – WOHNEN MIT ZUKUNFT<br />

«Wer hätte gedacht, dass ich nach jahrelanger Sucht<br />

und in fortgeschrittenem Alter mit so tollen Menschen<br />

im gleichen Quartier leben werde», sagt M. über die<br />

ersten Monate im Town Village in Winterthur.<br />

MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />

TIEFSCHLAG<br />

Das Leben ist nicht fair. Es ist ein grosser Unterschied,<br />

ob ich in der Schweiz geboren werde oder in einem<br />

Drittweltland. Auch meine Familie und mein Umfeld<br />

prägen mich. Genauso tun es Schicksalsschläge.<br />

Alle zwei Wochen treffen sich Personen mit den unterschiedlichsten<br />

Lebensgeschichten zum Mittagstisch. Alle<br />

sind sie in eine der 60 neuen Wohnungen eingezogen.<br />

Junge Familien genauso wie pensionierte Paare. Um die<br />

älteren Semester kümmert sich ein Spitex-Dienst vor Ort.<br />

Junge Menschen mit Lern-Handicap werden in besonders<br />

für sie eingerichteten Werkstätten im geschützten Rahmen<br />

der Quellenhofstiftung ausgebildet.<br />

Die Ehe von Margrit und Bruno Bissig steht vor dem Aus.<br />

Seit Jahren streiten sie sich, Bruno hat seine Wutausbrüche<br />

nicht im Griff, ist enttäuscht von Margrit und von<br />

sich selbst. Margrit hat Panik, die Beziehung zu verlieren,<br />

und gibt sich selbst dafür auf. Bruno flüchtet in<br />

sportliche Aktivitäten. Als ihre Teenager-Tochter unter<br />

Angstattacken leidet und nicht mehr schlafen kann, wird<br />

alles zu viel.<br />

MAGAZIN MIT ALINE BAUMANN |<br />

NATURVERBUNDEN<br />

Wer in der freien Natur die Umgebung bewusst auf sich<br />

wirken lässt, erlebt, wie alle Sinne angeregt werden.<br />

Bereits wenige Minuten in der Natur können schon<br />

reichen, damit sich die Stimmung hebt.<br />

SA, 28. MAI | 16.40 UHR<br />

SA, 28. MAI | 18.30 UHR<br />

SO, 29. MAI | 11.30 UHR *<br />

SO, 29. MAI | 17.45 UHR<br />

In der Natur geht den meisten von uns das Herz auf. Beim<br />

Wandern, Joggen oder Velofahren kommt die Seele zur<br />

Ruhe. Ein Spaziergang im Wald wirkt sich positiv auf das<br />

psychische Wohlbefinden aus. Naturerlebnisse machen<br />

uns sozialer, toleranter und steigern die Frustrationstoleranz.<br />

In der Natur verspüren wir auch etwas von der<br />

Verbundenheit mit der Schöpfung und mit dem Schöpfer<br />

und nicht selten eine tiefe Demut.<br />

PROGRAMMÄNDERUNGEN VORBEHALTEN.<br />

Wir danken für Ihr Verständnis. Informationen zu allen Sendungen finden Sie unter fensterzumsonntag-talk.ch.


FENSTER ZUM SONNTAG<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 29<br />

FENSTER ZUM SONNTAG-TALK<br />

DIE<br />

SENDUNGEN<br />

SA, 7. MAI | 16.40 UHR<br />

SA, 7. MAI | 18.30 UHR<br />

SO, 8. MAI | 09.00 UHR *<br />

SO, 8. MAI | 17.45 UHR<br />

TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />

DUNKLE KAPITEL DER BESTSELLER-AUTORIN<br />

SA, 21. MAI | 16.40 UHR<br />

SA, 21. MAI | 18.30 UHR<br />

SO, 22. MAI | 12.15 UHR *<br />

SO, 22. MAI | 17.45 UHR<br />

TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />

SIE WAR DIE LIEBE MEINES LEBENS<br />

SIND KURZ NACH<br />

DER AUSSTRAHLUNG<br />

ONLINE ABRUFBAR<br />

fensterzumsonntagtalk.ch<br />

Mit ihrem Mann stirbt für Damaris Kofmehl auch ein<br />

Teil von ihr. Es folgen die dunkelsten Kapitel der<br />

Schrift stellerin: Vorwürfe, Verzweiflung, Trauer, Wut<br />

und eine monumentale Glaubenskrise.<br />

Rolf und Valeria Lutz waren 25 Jahre lang verheiratet.<br />

Ihre Liebesgeschichte begann mit einer Brieffreundschaft<br />

zwischen der Schweiz und Brasilien. Valerias<br />

Krebs erkrankung und ihr Tod zerstörten das Eheglück.<br />

Damaris Kofmehl arbeitet jahrelang in Brasilien unter<br />

drogenabhängigen und kriminellen Strassenkindern.<br />

Sie wird dabei mehrfach ausgenutzt, ausgeraubt und<br />

verleumdet. Und gar des Landes verwiesen. 2017 stirbt<br />

ihr Mann Demetri Betts völlig überraschend. Was folgt,<br />

sind überwältigende Emotionen, übergrosse Trauer und<br />

die Frage, warum Gott das zulässt und ob es ihn überhaupt<br />

noch gibt.<br />

Als junger, von Fremdsprachen begeisterter Mann nimmt<br />

Rolf an einem internationalen Projekt für Brieffreundschaften<br />

teil und lernt Valeria kennen. Zwei Jahre nach<br />

dem ersten Brief kommt es in Brasilien zum ersten Treffen.<br />

1990 folgt die Heirat. Kurz nach ihrem 25. Hochzeitstag<br />

stirbt seine grosse Liebe. Nachdem er zuvor bereits<br />

beide Elternteile an Krebs verloren hat, holt Rolf das<br />

schwere Gefühl der Einsamkeit erneut ein.<br />

ZUM THEMA<br />

TALK MIT RUEDI JOSURAN |<br />

WG AUS DER EINSAMKEIT<br />

«Der Schritt von Alleinwohnen zu Einsamwerden ist<br />

manchmal klein», sagt Irene Widmer, Leiterin des<br />

Gemeinschaftshauses «Moosrain», die auch sozial<br />

vernachlässigte und psychisch eingeschränkte Menschen<br />

in die Gemeinschaft integriert.<br />

DIESE SENDUNG IST<br />

ONLINE ABRUFBAR.<br />

link.fzs-talk.ch/jtjupC<br />

Als Irene Widmer frisch verheiratet ihren Mann nach<br />

Indien begleitet, erlebt sie dort auf unterschiedliche Art<br />

und Weise, was gemeinschaftliches Leben bedeutet. 25<br />

Jahre und mehrere WGs später leiten Irene und ihr Mann<br />

das Gemeinschaftshaus «Moosrain», in dem rund 40<br />

Personen vom Kleinkind bis zur Grossmutter zusammen<br />

Leben teilen. Doch ist organisiertes Zusammenleben ein<br />

Wundermittel gegen Einsamkeit?<br />

Die TV-Reihe FENSTER ZUM SONNTAG wird gemeinsam von Alphavision (<strong>Magazin</strong>) und ERF Medien (Talk) produziert.<br />

*Aufgrund aktueller Sendungen können sich Anfangszeiten auf SRF zwei kurzfristig verschieben. Allfällige Änderungen finden Sie in der Tagespresse, im Teletext oder im Internet.


30 ı PORTRÄT<br />

JUNG, SCHÖN UND ZIELSTREBIG<br />

Wenn Schönheit allein nicht ausreicht<br />

VON CHANTAL BIGLER<br />

«Wenn ich erst mal schön bin, werden mich alle mögen –<br />

und ich mich auch», diese Worte schreibt die damals<br />

15-jährige Tabitha Bühne in ihr Tagebuch. Denn sie fühlt<br />

sich alles andere als schön und kämpft mit Selbstkomplexen.<br />

Eine äusserliche Anpassung bringt später jedoch Veränderungen:<br />

Sie steigt ins Modelbusiness ein und sucht in<br />

der Welt der Schönen und Reichen nach Anerkennung.<br />

Das junge Mädchen ist als siebtes und vorletztes Kind auf<br />

die Welt gekommen. Sie spielt lieber Fussball als zu lernen,<br />

will jedoch schön sein und wahrgenommen werden. «Das<br />

Leben wird durch Schönheit einfacher», denkt sich die<br />

Kleine. Und sie ist fest davon überzeugt, dass dadurch dieses<br />

Loch in ihr mit diesen nagenden Zweifeln an allem auf<br />

einmal verschwinden würde. «Darauf würde ich heute noch<br />

warten, hätte ich irgendwann nicht einen entscheidenden<br />

Entschluss gefasst», sagt die heute 39-Jährige bestimmt.<br />

Plötzlich schön<br />

In Tabithas Kindheit gibt es nicht viel Glamour: «Als Kind<br />

schielte ich, trug eine grosse Brille und hatte schlechte<br />

Haut», erinnert sich Bühne. Als sie mit 16 Jahren dann<br />

die Schule wechselt, sich einen neuen Kleidungsstil zulegt,<br />

die Haare färbt und sich schminkt, wird sie plötzlich<br />

wahrgenommen. «Innerlich klammerte ich mich an meine<br />

Kindheit, aber äusserlich versuchte ich mich anzupassen.»<br />

Auch in der Arbeitswelt erlangt sie auf einmal Aufmerksamkeit:<br />

Sie studiert Medienwissenschaften und arbeitet<br />

nebenbei als Messehostess, Schauspielerin in kleinen TV-<br />

Produktionen und bei der Miss Germany-Wahl als Modelbetreuerin.<br />

Highway to Hell<br />

«Für meine Familie stand das Modeln nur eine Stufe über<br />

der Prostitution», erklärt Bühne. Und so gibt der Vater ihr<br />

FILM<br />

TV-TIPP<br />

FENSTER ZUM SONNTAG-TALK<br />

Meine verzweifelte Suche nach Schönheit<br />

Sa, 18. Juni<br />

So, 19. Juni<br />

16.40 Uhr<br />

18.30 Uhr<br />

12.00 Uhr<br />

17.45 Uhr<br />

(Änderungen vorbehalten)<br />

TABITHA BÜHNE HAT EIN LEBEN LANG NACH SCHÖNHEIT GESUCHT –<br />

SO LANGE, BIS SIE FAST DARAN ZERBROCHEN IST. (FOTO: ZVG)<br />

klar zu verstehen: «Wenn du das machst, kann ich nicht<br />

mehr predigen.» Doch das ist nicht Tabithas Problem<br />

und sie sucht weiter nach Anerkennung – auch bei Männern.<br />

«Ich suchte keinen Freund, sondern eine männliche<br />

Trophäe: stark, schön und schlau muss er sein.» Und<br />

diesen Traummann findet sie – jedoch möchte auch er die<br />

perfekte Frau und das bekommt Tabitha seelisch und auch<br />

körperlich zu spüren. Sie hungert Kilos runter und beginnt<br />

mit Extremsport als Flucht vor sich selbst: «Triathlons,<br />

Ultra-Marathons und stundenlange Fitnesskurse gaben<br />

mir Freude und das Gefühl, jemand Besonderes und unzerstörbar<br />

zu sein.»<br />

Das Leben auf der Sonnenseite<br />

Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr fühlt Tabitha Bühne die<br />

Leere und Einsamkeit in sich. Weder ihre Liebe noch ihre<br />

Arbeit oder Schönheit machen sie glücklich. «Ich hatte mich<br />

verloren, alles was ich anfasste, verwandelte sich in Dreck.<br />

Ich war pleite, psychisch am Boden und schämte mich.» In<br />

ihrem Elternhaus bricht sie zusammen. Dort begegnet ihr<br />

Gott und gewährt ihr Einblick in die Welten ihrer Seele: «Ich<br />

sah mich zwischen zwei Türen und musste mich entscheiden:<br />

für ein Leben in einem sonnigen Garten – oder für eine<br />

Existenz in einem kalten, dunklen Kellerraum.» Sie betet zu<br />

Jesus: «Ich will mit dir leben. Aber bitte schenk, dass mein<br />

Leben mit dir nicht langweilig wird!» Doch als sie einen<br />

Mann kennenlernt und mit ihm nach Indien geht, fängt sie<br />

ausgerechnet in einem Yoga-Ashram an zu begreifen, was es<br />

wirklich heisst, mit Jesus unterwegs zu sein. Und so fällt sie<br />

dort die Entscheidung, nicht mehr auf den Tag zu warten, bis<br />

sie sich schön findet.


KOLUMNE<br />

LIFE CHANNEL MAGAZIN ı 05.<strong>2022</strong> ı 31<br />

Kolumne von Michelle Boss<br />

Vom Alleinsein und der Einsamkeit<br />

Womöglich ist das<br />

Gefühl der Einsamkeit<br />

in Gesellschaft sogar<br />

am schmerzhaftesten,<br />

wenn die Qualität<br />

der Beziehungen nicht<br />

so ist wie ersehnt.<br />

tatsächlich auszusetzen. Und dabei<br />

das dumpfe Gefühl habe, dass es<br />

gerade deswegen eigentlich hilfreich<br />

wäre, es zu tun.<br />

Was für ein Luxusproblem! Während<br />

ich mich nicht recht entscheiden<br />

kann, ob ich das Alleinsein nun<br />

erstrebenswert und schön finde<br />

oder doch nicht, da leiden andere<br />

Menschen unter sozialer Isolation<br />

und fühlen sich einsam. Das kann<br />

auch dann vorkommen, wenn sie<br />

von aussen betrachtet gar nicht<br />

allein sind. Womöglich ist das<br />

Gefühl der Einsamkeit in Gesellschaft<br />

sogar am schmerzhaftesten,<br />

wenn die Qualität der<br />

Beziehungen nicht so ist wie ersehnt.<br />

Jede dritte in der Schweiz<br />

wohnhafte Person gab in einer<br />

Erhebung des Bundesamts für<br />

Statistik 2017 an, unter Einsamkeit<br />

zu leiden. Und die Vermutung<br />

ist naheliegend, dass diese<br />

Eigentlich bin ich denkbar schlecht<br />

qualifiziert, um über das Thema<br />

«Einsamkeit» zu schreiben. Ich<br />

habe früh geheiratet, bin Mutter<br />

von vier (noch) sehr beziehungsorientierten<br />

Kindern und arbeite<br />

in einem Team, in dem Teamarbeit<br />

wichtig ist und zwischenmenschliche<br />

Beziehungen gepflegt werden.<br />

Einsamkeit – oder vielleicht<br />

besser Alleinsein – verknüpfe ich<br />

tatsächlich eher mit einer diffusen<br />

Sehnsucht. Stille, Zeit für mich,<br />

meinen Gedanken nachhängen und<br />

nach meinem ganz eigenen Rhythmus<br />

leben… und das vielleicht<br />

sogar tagelang. Das klingt für mich<br />

durchaus attraktiv.<br />

Theoretisch jedenfalls. Denn ich<br />

muss zugeben, dass mich der Gedanke<br />

ans Alleinsein zugleich auch<br />

verunsichert. Vor Jahren habe ich<br />

ein Interview mit den Leitern eines<br />

Hauses der Stille geführt und bekam<br />

im Anschluss einen Gutschein für ein Wochenende Zahl in den letzten Jahren stark gewachsen ist.<br />

in der Stille geschenkt. Der Gutschein liegt nach wie Angesichts dieser hohen Zahl ist es sehr wahrscheinlich,<br />

dass es auch in meinem persönlichen Umfeld<br />

vor in einer Schublade. Schon mehrfach war ich kurz<br />

davor, ein solches Wochenende tatsächlich zu planen. Menschen gibt, die sich einsam fühlen. Dass ich das<br />

Zu Beginn redete ich mir ein, aus organisatorischen nicht bemerke, stimmt mich nachdenklich. Statt mir<br />

Gründen davon Abstand zu nehmen. Mit vier kleinen im Rahmen der obligaten Selbstoptimierung vorzunehmen,<br />

mich dem Alleinsein zu stellen, würde ich mög-<br />

Kindern war es nicht einfach, ein Wochenende lang zu<br />

verschwinden.<br />

licherweise besser meine Aufmerksamkeit auf die Menschen<br />

richten, die tatsächlich allein sind. Ich möchte<br />

Doch die Ausrede gilt längst nicht mehr. Um ehrlich<br />

zu sein: Die Vorstellung, tagelang ganz mit mir allein Einsamkeit in meinem Umfeld wahrnehmen. Und dann<br />

zu sein – und dann auch noch möglichst ohne Unterhaltungsprogramm<br />

–, ist beängstigend. Langeweile um sie zu lindern. Denn davon bin ich überzeugt: Gute<br />

da, wo es mir möglich ist, einen kleinen Beitrag leisten,<br />

ist ein Gefühl, mit dem ich nicht mehr sehr vertraut Angebote und Projekte sind wichtig und unverzichtbar<br />

bin. Ich fürchte, ihm nicht gewachsen zu sein. Also im Kampf gegen die Einsamkeit, aber letztlich sind wir<br />

bleibt es dabei, dass ich mich zwar einerseits nach dem Mitmenschen der Schlüssel, um sie einzudämmen.<br />

Alleinsein sehne, es aber nicht wage, mich dem Gefühl<br />

MICHELLE BOSS<br />

Co-Leiterin Radio <strong>Life</strong> <strong>Channel</strong> / Publizistische Leiterin ERF Medien<br />

michelle.boss@lifechannel.ch


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