S - Finanz Informatik
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Die Serie „Mignon“ der Firma AEG behauptete sich ab Anfang 1900<br />
rund 30 Jahre auf dem Markt. Von den Einzeigermaschinen wurden<br />
mehr als 350.000 Stück hergestellt. Etwas umständlich: Bei<br />
der Mignon wird der Führungsstift manuell auf dem gewünschten<br />
Buchstaben abgelegt und dann der rechte Hebel gedrückt.<br />
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Aus Dresden kam 1910 die erste deutsche Reise-Schreibmaschine<br />
mit Namen „Erika“.<br />
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Die Adlerwerke hatten 1898 als erstes Unternehmen Deutschlands<br />
mit der Schreibmaschinenproduktion begonnen. Unternehmer Max<br />
Grund ig übernahm 1957 die Adler- sowie die Triumph-Werke und<br />
fusionierte sie zum fünftgrößten Büromaschinenhersteller der Welt.<br />
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Inspiriert von seiner Enkelin nannte Grundig in den 50er Jahren<br />
eine erfolgreiche Schreibmaschinenreihe nach ihr: „Gabriele“<br />
(Foto). Auf ihr schrieben Millionen von Angestellten sowie be -<br />
kannte Persönlichkeiten wie der Bestsellerautor Simmel. Pro Buch<br />
soll er eine Maschine zerschlissen haben.<br />
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Der Weg von mechanischen zu elektromechanischen Schreibmaschinen<br />
und letztendlich zu vollelektronischen Geräten vollzog sich über<br />
die Jahrzehnte. Durch die Motorunterstützung verringerte sich<br />
der notwendige Druck auf die Tasten, das Schreiben wurde einfacher,<br />
leiser und das Schriftbild gleichmäßiger.<br />
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1961 brachte IBM das Modell „Selectric“ (Foto) mit ausgereifter<br />
Kugelkopftechnik auf den Markt. 25 Jahre wurde sie produziert<br />
und machte den Übergang vom Maschinenschreiben zur Textverar bei -<br />
tung möglich, war sie doch von Anfang als Terminal für die Kom -<br />
munikation mit einem Computer ausgelegt.<br />
Die Kugelköpfe der IBM-Schreibmaschine Selectric (kleines Foto)<br />
ließen sich austauschen: verschiedene Schriftarten und wissenschaftliche<br />
Son derzeichen stellten kein Problem mehr dar.<br />
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Die Schreibmaschinenentwicklung erreichte in den 1980er Jahren<br />
ihren Höhepunkt, nachdem elektrische Geräte und korrekturfähige<br />
Farbbänder und –kassetten das Arbeiten erheblich erleichtert<br />
hatten. 2011 stellte das letzte produzierende Unternehmen seine<br />
Schreibmaschinenherstellung ein, nachdem die Schreibmaschine<br />
bereits im Jahr 2003 aus dem Verbraucherpreisindex gestrichen<br />
worden war – endgültig verdrängt von Computern samt Druckern.<br />
<strong>Finanz</strong> <strong>Informatik</strong> ITmagazin · 04 · 2012 47