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<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

<strong>2.2</strong> <strong>Gekoppelte</strong> <strong>Schwingungen</strong><br />

<strong>2.2</strong>.1 Einführung<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 115<br />

Wenn zwei schwingungsfähige Systeme in “Verbindung“ stehen, kann Energie ausgetauscht werden.<br />

Der Energieaustausch hängt von der “Stärke“ der Kopplung ab.<br />

Beispiel:<br />

Zwei Federpendel sind mit einer<br />

Koppelfeder der Federkonstante D*<br />

miteinander verbunden.<br />

Beobachtungen:<br />

1) Die Einzelmassen führen i.A. keine<br />

harmonische Bewegung aus.<br />

2) Wird Pendel 1 in <strong>Schwingungen</strong><br />

versetzt, fängt auch Pendel 2<br />

langsam an zu schwingen.<br />

Wenn Pendel 2 mit maximaler<br />

Amplitude schwingt, ist Pendel 1<br />

vollständig zur Ruhe gekommen.<br />

Dieser Vorgang wiederholt sich<br />

nun umgekehrt usw.<br />

3) Wird die Kopplung verstärkt, indem<br />

die Koppelfeder stärker gespannt<br />

wird, ändern sich die<br />

Schwingungszustände rascher.<br />

�<br />

1<br />

�<br />

2<br />

D D<br />

D*<br />

m m<br />

�� ��<br />

1 2<br />

4) Die Bewegungsform gleicht einer Schwebung!<br />

Da eine Schwebung die Überlagerung von zwei <strong>Schwingungen</strong> ist, stellt sich die Frage,<br />

welche zwei <strong>Schwingungen</strong> überlagert werden ?<br />

Eigenschwingungen<br />

Für zwei besondere Anfangsbedingungen können wir diese zwei <strong>Schwingungen</strong>, bei denen sich die<br />

Einzelmassen harmonisch bewegen, isoliert darstellen.<br />

Diese ausgezeichneten Bewegungsformen des Systems nennt man<br />

Eigenschwingungen, Normalschwingungen oder Fundamentalschwingungen.<br />

Eigenschwingungen für zwei gekoppelte Fadenpendel<br />

1. Eigenschwingung:<br />

� Die Frequenz, mit der die Pendel schwingen<br />

entspricht der eines einzelnen (nicht<br />

gekoppelten) Pendels.<br />

� Die <strong>Schwingungen</strong> der beiden Pendel sind in<br />

Phase.<br />

� 1<br />

l<br />

m<br />

�<br />

2<br />

l<br />

D m<br />

t<br />

t


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

2. Eigenschwingung<br />

� Die Frequenz hängt von der Kopplung ab.<br />

� Die Phasenlage ist ebenfalls konstant,<br />

aber gegenphasig.<br />

Die allgemeine Schwingungsform ist eine Überlagerung<br />

dieser beiden Eigenschwingungen.<br />

Andere Fundamentalschwingungen können nicht<br />

D<br />

auftreten.<br />

m<br />

m<br />

Verallgemeinerung:<br />

l<br />

� 1<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 2/15<br />

Ein System mit f Schwingungsfreiheitsgraden besitzt f Eigenschwingungen.<br />

Zum Beispiel besitzt ein Molekül mit N Atomen f = 3N – 6 Schwingungsfreiheitsgrade 1 und damit<br />

(3N – 6) verschiedene harmonische Schwingungsformen (Fundamentalschwingungen).<br />

Jedes Atom bewegt sich dann harmonisch und mit der gleichen Frequenz.<br />

Charakteristisch für eine Eigenschwingung ist die harmonische Bewegung aller Massenpunkte mit<br />

der gleichen Frequenz und fester Phasenlage zueinander.<br />

Beispiel. Transversale Eigenschwingungen einer Perlenschnur<br />

Eine Perlenschnur mit N Massenpunkten (mit Federn gekoppelt) hat N Eigenschwingungen.<br />

Die Eigenschwingung mit der höchsten Frequenz ist einen Zick-Zack-Bewegung.<br />

Übergang von einem konkreten System mit N Freiheitsgraden zu einem kontinuierlichen System<br />

� schwingende Saite.<br />

Ausblick auf das nächste Hauptkapitel:<br />

Wird in einem gekoppelten Schwingungssystem eine Masse (Schwingung) angestoßen, breitet sich<br />

diese Störung auf Grund der Kopplung mit den Nachbarn aus.<br />

Die Ausbreitung dieser Störung heißt Welle.<br />

1 Von den 3N Freiheitsgraden eines Systems von N Molekülen müssen 3 für die Translation und 3 für die Rotation<br />

abgezogen werden, verbleiben insgesamt f = 3N - 6 Freiheitsgrade für die <strong>Schwingungen</strong>. Bei linearen Molekülen,<br />

wie CO2 oder C2H2 sind nur zwei Rotationen möglich, so dass hier gilt: f = 3N – 5.<br />

�<br />

2<br />

l


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

<strong>2.2</strong>.2 Longitudinale <strong>Schwingungen</strong> gekoppelter Federpendel<br />

<strong>2.2</strong>.2.1 Erraten der Eigenschwingungen<br />

Gleichgewicht (Ruhelage):<br />

Die Federn sollen zunächst nicht vorgespannt<br />

sein. (Wir werden jedoch später sehen, dass sich<br />

am Ergebnis nichts ändert, wenn die Federn auf<br />

Zug oder Druck vorgespannt sind.)<br />

Eigenschwingung a:<br />

Die mittlere Feder ist nie gespannt !<br />

Beide Massen bewegen sich mit der gleichen<br />

Frequenz und mit konstanter Phasenlage<br />

(�� = 0 synchrones Schwingen)<br />

2 D<br />

�a �<br />

m<br />

�1 � �2<br />

�C� asin( �at�� a)<br />

:<br />

Eigenschwingung b:<br />

Beide Massen bewegen sich gegenläufig mit der<br />

gleichen Frequenz und konstanter Phasenlage.<br />

(�� = � asynchrones Schwingen )<br />

Dges für eine Masse: Dges = D + 2D'<br />

2 D�2D' �b �<br />

m<br />

�1 ���2 �C� bsin( �bt�� b)<br />

:<br />

D<br />

D<br />

D<br />

� 1<br />

m<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 3/15<br />

Koppelfeder<br />

D'<br />

m<br />

1 2<br />

� 1<br />

� 2<br />

D<br />

m<br />

D'<br />

m<br />

D<br />

1 2<br />

m D' m<br />

1 2<br />

<strong>2.2</strong>.<strong>2.2</strong> Lösung der Bewegungsgleichungen (Normalkoordinatentransformation)<br />

D<br />

� 1<br />

m<br />

D'<br />

m<br />

D<br />

1 2<br />

� 2<br />

� 2<br />

Rücktreibende Kräfte<br />

F � �D��D'( � � � )<br />

R1 1 1 2<br />

F � �D��D'( � � � )<br />

R2 2 2 1<br />

Damit erhält man nach dem Newtonschen Aktionsprinzip die Bewegungsgleichungen<br />

m��� 1�D�1�D'( �1��2) �0<br />

m��� �D� �D'( � �� ) �0<br />

2 2 2 1<br />

Das ist ein System von zwei gekoppelten Differentialgleichungen.<br />

(1)<br />

(2)<br />

D


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

Entkopplung durch "geschickte“ Koordinatentransformation.<br />

(3)<br />

(4)<br />

�<br />

�<br />

a<br />

b<br />

� � � �<br />

1<br />

1<br />

2<br />

� � � �<br />

2<br />

�<br />

m��� a �D�a �0<br />

m��� �( D�2D') � �0<br />

b b<br />

Summe (1) + (2) �<br />

Differenz (1) - (2) �<br />

Entkoppelte DGL<br />

Lösungen:<br />

2 D<br />

�a �<br />

m<br />

Eigenfrequenz a<br />

2 D�2D' �b �<br />

m<br />

Eigenfrequenz b<br />

�a � A�cos( �at�� a)<br />

Eigenschwingung a<br />

� B�cos( � t��<br />

)<br />

Eigenschwingung b<br />

� b b b<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 4/15<br />

m( D<br />

m D D<br />

�� �� ) ( )<br />

( �� �� �1��2 � �1��2 �0<br />

� �� ) � ( � �� ) �2 '( � �� ) � 0<br />

1 2 1 2 1 2<br />

Die allgemeine Lösung ist dann eine Linearkombination der beiden Eigenschwingungen.<br />

Wegen des Entkopplungsansatzes gilt für die <strong>Schwingungen</strong> der Massen 1 und 2:<br />

�a � �b<br />

A�<br />

B�<br />

�1 � � cos( �at��a) � cos( �bt�� b)<br />

2 2 2<br />

�a � �b<br />

A�<br />

B�<br />

�2 � � cos( �at��a) � cos( �bt�� b)<br />

2 2 2<br />

<strong>2.2</strong>.2.3 Bedeutung der Eigenschwingungen - spezielle Anregungsbedingungen<br />

1) System schwingt mit Eigenschwingung a � Terme mit �b müssen verschwinden.<br />

�a � A�cos( �at�� a)<br />

�b � 0<br />

�b� �1��2 � �1 � �2<br />

� Schwerpunktsbewegung: ( �1��2) / 2� �a<br />

/ 2<br />

Anregungsbedingung: �1( t �0) � �2( t �0) � ��<br />

0<br />

�� ( t �0) � �� ( t �0) � ��(z.B.<br />

� �0 � 0 )<br />

1 2 0<br />

� beide Massen schwingen harmonisch<br />

synchron mit gleicher Amplitude und gleicher Frequenz<br />

� mittlere Feder wird nie gespannt - könnte entfernt werden<br />

2) System schwingt mit Eigenschwingung b � Terme mit �a müssen verschwinden.<br />

�a � 0<br />

� B�cos( � t��<br />

)<br />

� b b b<br />

�a� �1��2 � �1 �� �2<br />

� Relativbewegung: �1��2 � �b<br />

Anregungsbedingung: �1( t �0) � ��2( t �0) � ��<br />

0<br />

�� ( t �0) � ��� ( t �0) � ��(z.B.<br />

� �0 � 0 )<br />

1 2 0<br />

� beide Massen schwingen harmonisch<br />

mit gleicher Amplitude und gleicher Frequenz aber asynchron<br />

� mittlere Feder erfährt doppelte Dehnung


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

3) Anregungsbedingung (die nicht zu einer Eigenschwingung führt)<br />

z.B.: � ( t �0) � ��<br />

�1 � ( t �0) � 0<br />

1 0<br />

�2 ( t �0) � 0 �2 � ( t �0) � 0<br />

� ( t � ) � ���<br />

A�cos<br />

a 0 0 � a<br />

�b( t �0) � ��B�<br />

0 � cos�<br />

b<br />

A� ��� 0<br />

�a � ( t �0) �0� ��<br />

�<br />

aAsin� a � �a � 0 B� ��� 0<br />

� ( t �0) �0� ��<br />

B�sin�<br />

� �b � 0<br />

�b b b<br />

damit erhält man als Lösungen<br />

� � ��cos<br />

� � �<br />

2<br />

�ˆ<br />

2<br />

�b � � bt � 0 cos�<br />

� � � ��<br />

a b 0<br />

�2 � � (cos�at�cos � bt)<br />

2 2<br />

eine trigonometrische Umformung liefert:<br />

�<br />

1<br />

�<br />

2<br />

a b 0<br />

a 0 � at�<br />

1 � � (cos�at<br />

� cos�bt)<br />

�1 � ��<br />

( �b ��a)<br />

t ( �b � �a)<br />

t<br />

0�cos<br />

�cos<br />

2 2<br />

�<br />

�<br />

�2 � ��<br />

( �b �a) t ( �b �a)<br />

t<br />

0�sin<br />

�sin<br />

2 2<br />

zeitlich langsam<br />

sich ändernder<br />

Amplitudenfaktor<br />

Energie in Energie in<br />

Schwinger 2 Schwinger 1<br />

Schwingungsform ist eine Schwebung<br />

t<br />

t<br />

�1 � ��<br />

0�cos�modt�cos�t<br />

� � ���sin�<br />

t�sin�t 2 0<br />

mod<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 5/15<br />

�b � �a<br />

�b ��a<br />

�mod<br />

�<br />

� �<br />

2<br />

2<br />

Entwicklung für schwache Kopplung: D'


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

<strong>2.2</strong>.2.4 Systematischer Lösungsansatz<br />

Beispiel: zwei gekoppelte Pendel<br />

l<br />

m<br />

D<br />

m<br />

Ruhelage:<br />

Koppelfeder entspannt<br />

Bewegungsgleichungen (Kleinwinkelnäherung)<br />

ml��� 1�mg�1�Dl( �1��2) �0<br />

ml��� �mg� �Dl( � �� ) �0<br />

2 2 2 1<br />

A) Erraten der Eigenschwingungen<br />

Eigenschwingung a<br />

� 1<br />

l<br />

m<br />

Eigenschwingung b<br />

m<br />

l<br />

� 1<br />

�<br />

2<br />

l<br />

D m<br />

�<br />

2<br />

D m<br />

l<br />

(1)<br />

(2)<br />

l<br />

� 1<br />

m<br />

x<br />

1<br />

D<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 6/15<br />

Rücktreibende Federkräfte: (x = l��)<br />

FR1 � �Dl( �1�� 2)<br />

F � �Dl( � � � )<br />

R2 2 1<br />

Die mittlere Feder ist nie gespannt !<br />

Schwerpunktsbewegung,<br />

synchrones Schwingen<br />

(Feder überflüssig)<br />

2 g<br />

�a �<br />

l<br />

� � ��<br />

0 cos( � t ��<br />

) :<br />

a a a<br />

Gegensinnige Bewegung<br />

asynchrones Schwingen<br />

Feder doppelt gespannt (F = 2Dl�)<br />

2 g 2D<br />

�b � �<br />

l m<br />

� � ��cos(<br />

� t ��<br />

) :<br />

b b b b<br />

�<br />

2<br />

m<br />

x<br />

2


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 7/15<br />

B) Systematischer Lösungsansatz für gekoppelte <strong>Schwingungen</strong><br />

"Geschickte Koordinaten" �a ,�b (sog. Normalkoordinaten) zur Entkopplung der DGL sind im<br />

allgemeinen schwierig zu finden. In der Mathematik gibt es dazu die Methode der Eigenwert-<br />

bzw. Eigenvektorbestimmung.<br />

a) Ordnen der DGLn in die Form<br />

��� ��a � �a � ...... �a<br />

�<br />

j j1 1 j2 2 jn n<br />

Beispiel n = 2 für gekoppeltes Federpendel<br />

��� g D<br />

��( � ) �<br />

l m<br />

D<br />

� �<br />

m<br />

��� �<br />

D g D<br />

�( ) � �( � ) �<br />

m l m<br />

1 1 2<br />

2 1 2<br />

Darstellung der DGL mit Vektoren und Matrizen<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� 1�<br />

� �<br />

� �<br />

2<br />

g D<br />

(1) a11<br />

�( � )<br />

l m<br />

(2)<br />

� ��<br />

��<br />

�<br />

�<br />

��<br />

� � �<br />

� �<br />

� � �<br />

� 1�<br />

� a11 1 � a12<br />

2 �<br />

� � ���<br />

� ��A<br />

� � �a<br />

� a �<br />

2<br />

21 1 22 2<br />

b) Lösungsansatz für die Eigenfrequenzen (� steht für �a bzw. �b )<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

� 1�<br />

�b1cos(<br />

�t��) �<br />

� � � �<br />

�<br />

� 2�<br />

�b2cos(<br />

�t�� ) �<br />

Da in dem Lösungsansatz für � die <strong>Schwingungen</strong> �1 und �2 gleiches � und gleiches � haben,<br />

ist � eine Eigenschwingung.<br />

c) Einsetzen in DGL (1) und (2) ergibt<br />

2<br />

��b g D<br />

� � �<br />

l m<br />

�<br />

2<br />

��� � � �<br />

b<br />

D<br />

m b<br />

b<br />

D<br />

m b<br />

g D<br />

l m b<br />

( )<br />

( ) ( )<br />

1 1 2<br />

2 1 2<br />

d) Alles auf die linke <strong>Seite</strong> bringen<br />

(1'')<br />

(2'')<br />

� g D 2 �<br />

�(<br />

� ) ��<br />

�b1<br />

� l m �<br />

D<br />

- ( ) b2<br />

� 0<br />

m<br />

D<br />

- ( ) b1<br />

m<br />

� g D 2 �<br />

+ �(<br />

� ) ��<br />

�b2<br />

� 0<br />

� l m �<br />

in Vektorform:<br />

�<br />

� 2<br />

� � � � �<br />

� � ���<br />

� ��<br />

� � � � �<br />

�<br />

b1<br />

a11b1 a12b2 b1<br />

�<br />

A � �<br />

b a b a b �b<br />

�<br />

2<br />

21 1 22 2<br />

Damit erhält man ein homogenes lineares Gleichungssystem, das nur dann eine nichttriviale<br />

Lösung hat, wenn die Determinante der Koeffizientenmatrix � 0. (Eigenwertgleichung)<br />

a11 � � a12<br />

det() �0� 2 � 0<br />

a a ��<br />

2<br />

21 22<br />

2


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

Die Determinante ist dann eine Bestimmungsgleichung n-ten Grades für � 2 .<br />

Die Gleichung heißt "charakteristische Gleichung".<br />

2 g D D<br />

( ��� � ) �<br />

l m m<br />

D<br />

2 g D<br />

� ( ��� � )<br />

m<br />

l m<br />

� 0<br />

2 g D 2 D 2<br />

� ( ��� � ) �( � ) �0<br />

l m m<br />

Lösung der quadratischen Gleichung liefert die Eigenfrequenzen � 2 a und � 2 b<br />

� 2 � � � �<br />

D g D<br />

m l m<br />

1. Lösung: � 2 g<br />

a �<br />

l<br />

Eigenwert(frequenz) a<br />

2 g 2D<br />

2. Lösung: �b � �<br />

l m<br />

Eigenwert(frequenz) b<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 8/15<br />

e) Die Eigenschwingungsformen (Koeffizienten b1 und b2 der Eigenvektoren) werden durch<br />

Einsetzen von �a und �b in (1'') oder (2'') ermittelt.<br />

Eigenschwingung a:<br />

2 g<br />

�a � in (1'') ergibt:<br />

l<br />

b1 � b2 � ba<br />

� �<br />

� � �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

a<br />

1a<br />

� �bacos(<br />

�at��a) �<br />

� � � �<br />

�<br />

� � �b<br />

cos( � t��<br />

) �<br />

2a<br />

a a a<br />

Eigenschwingung b:<br />

2 g 2D<br />

�b � � in (1'') ergibt:<br />

l m<br />

b1 � �b2 � bb � �<br />

� � �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

b<br />

1b<br />

� � bbcos( �bt��b) �<br />

� � � �<br />

�<br />

� � ��b<br />

cos( � t��<br />

) �<br />

2b<br />

b b b<br />

f) Die allgemeine Lösung ergibt sich durch Überlagerung der Eigenschwingungsformen � �a und � �b � � � � � �<br />

� � � �� �<br />

� � �<br />

� �<br />

� � �<br />

� �<br />

� �<br />

� � �<br />

� �<br />

�<br />

1a<br />

1b<br />

1�<br />

a b<br />

� �<br />

� �<br />

2<br />

2a<br />

2b<br />

�1<br />

�ba cos( �at��a) �bbcos( �bt��b) � �b cos( � t�� ) �b cos( � t��<br />

)<br />

a a a b b b<br />

2<br />

Die Koeffizienten ba und bb und die Phasen �a und �b ergeben sich aus den Anregungsbedingungen.<br />

Beispiel: 1) System schwingt mit Eigenschwingung a � Terme mit �b müssen verschwinden: bb = 0<br />

� � �<br />

� � � �<br />

�<br />

� 1�<br />

�ba<br />

cos( �at��a) �<br />

a � � � �<br />

�<br />

� 2�<br />

�ba<br />

cos( �at��a) �<br />

2) System schwingt mit Eigenschwingung b � Terme mit �a müssen verschwinden: ba = 0<br />

� �<br />

�<br />

� � �1<br />

� � bb<br />

cos( �bt<br />

��b<br />

) �<br />

� � �b<br />

� �<br />

�<br />

�<br />

� � �<br />

�<br />

��2<br />

� ��<br />

bb<br />

cos( �bt<br />

��b<br />

) �


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

<strong>2.2</strong>.4 Transversale <strong>Schwingungen</strong> gekoppelter Federpendel<br />

Gegenüberstellung: longitudinal / transversal ; n = 2<br />

longitudinal transversal<br />

Ruhelage:<br />

a = a<br />

o<br />

D<br />

m<br />

D<br />

1 2<br />

m<br />

D<br />

a o<br />

D<br />

m<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 9/15<br />

D<br />

1 2<br />

m<br />

a a<br />

a<br />

- Federn in Ruhelage entspannt - Federn stark vorgespannt<br />

für eine Feder<br />

Eigenschwingung a:<br />

D<br />

� 1<br />

- mittlere Feder entspannt<br />

- gleiche Auslenkung<br />

- gleichphasige Bewegung<br />

2 D<br />

�a �<br />

m<br />

Eigenschwingung b:<br />

D<br />

� 1<br />

m<br />

D<br />

m<br />

D<br />

1 2<br />

� 2<br />

m D<br />

m<br />

1 2<br />

������ �<br />

- mittlere Feder doppelt gespannt<br />

- gleiche Auslenkung<br />

- gegenphasige Bewegung<br />

2 D 2D3D �b � � �<br />

m m m<br />

2<br />

1<br />

D<br />

- Federn schwach gespannt und<br />

kleine Auslenkungen<br />

a0<br />

Deff � D(<br />

1�<br />

)<br />

a<br />

D<br />

m<br />

D<br />

m<br />

� 1<br />

� 2<br />

- Federn vorgespannt<br />

- gleiche Auslenkung<br />

- gleichphasige Bewegung<br />

2<br />

�a �<br />

D<br />

Deff<br />

m<br />

m<br />

� 1<br />

D<br />

m<br />

� 2<br />

- Federn vorgespannt<br />

- gleiche Auslenkung<br />

- gegenphasige Bewegung<br />

D 2D3D 2<br />

�b � � �<br />

m m m<br />

eff eff eff<br />

D<br />

D<br />

D


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

longitudinal transversal<br />

Bewegungsgleichungen<br />

m��� 1�D�1�D( �1��2) �0<br />

m��� �D� �D( � �� ) �0<br />

2 2 2 1<br />

Die Federn sollen nun für den longitudinalen Fall eine Vorspannung haben.<br />

a o<br />

a<br />

D<br />

� 1<br />

m<br />

D<br />

m<br />

D<br />

1 2<br />

� 2<br />

Bewegungsgleichungen für Vorspannung (a - a0)<br />

m��� 1 ��D[ �1�( a�a0)] �D{[( �1�( a�a0)] ��2}<br />

m��� ��D[ � �( a�a )] �D{[ � � ( a�a )] ��<br />

)<br />

2 2 0 2 0 1<br />

oberes Vorzeichen: Stauchung<br />

unteres Vorzeichen. Dehnung<br />

Nach dem Ausmultiplizieren kürzt sich (a - a0) heraus<br />

und es ergeben sich dieselben Gleichungen wie oben.<br />

Die Frequenz der longitudinalen Schwingung ist damit<br />

unabhängig von der Feder-Vorspannung.<br />

Kennzeichen von Eigenschwingungen:<br />

� gleiche Frequenz für alle Massenpunkte<br />

� jede Masse führt eine harmonische Schwingung aus<br />

� konstante Phasenlage der Einzelschwingungen<br />

� kein Energieaustausch<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 10/15<br />

Bewegungsgleichungen<br />

m��� 1�Deff �1�Deff ( �1��2) �0<br />

m��� �D � �D ( � �� ) �0<br />

2 eff 2 eff 2 1<br />

� Normalschwingungen können als Resonanzfälle des gekoppelten Systems aufgefasst werden.<br />

� Jede freie Schwingung eines gekoppelten Systems kann als Linearkombination seiner<br />

Eigenschwingungen beschrieben werden.


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

<strong>2.2</strong>.5 Weitere Beispiele gekoppelter <strong>Schwingungen</strong><br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 11/15<br />

Beispiel 1: Das lineare, dreiatomige Molekül<br />

Ein freies, lineares dreiatomiges Molekül weist 3N – 5 = 4 Schwingungsfreiheitsgrade auf und hat<br />

damit 4 Normalschwingungen (Beispiel � CO2):<br />

� zwei Streckschwingungen (Änderung der Bindungslängen)<br />

� zwei entartete Deformationsschwingungen (Änderung der Bindungswinkel)<br />

Bewegungsgleichungen (für longitudinale Streckschwingungen)<br />

m1�1 � �D1<br />

( �1<br />

� �2<br />

)<br />

� �<br />

m � � �D<br />

� � � ) � D ( �<br />

� �<br />

2<br />

3<br />

2<br />

m � � �D<br />

� �<br />

3<br />

1(<br />

2 1 2 2 � �3<br />

2(<br />

�3<br />

� �2<br />

)<br />

)<br />

Eine Lösung (trivial) lautet �1 = �2 = �3= b + ct<br />

Das ist aber nur eine Schwerpunktsbewegung und keine Schwingung, so dass sich noch zwei<br />

longitudinale Streckschwingungen ergeben.<br />

Spezialfall: m1 = m2 = m3; D1 = D2 = D<br />

Eigenschwingungen erraten<br />

a) � � 0 (trivial � Schwerpunktsbewegung)<br />

b)<br />

c)<br />

a<br />

b � �<br />

� �<br />

c<br />

D<br />

m<br />

3D<br />

m<br />

asynchrone Bewegung der äußeren<br />

Atome (Schwerpunkt bleibt in Ruhe)<br />

asynchrone Bewegung des mittleren<br />

Atoms (Schwerpunkt bleibt in Ruhe)<br />

Lösung mit systematischen Ansatz ergibt.<br />

�1<br />

� ba<br />

� ct � bb<br />

cos( �bt<br />

��b<br />

)<br />

�2<br />

� ba<br />

� ct<br />

0<br />

� � b � ct � b cos( � t ��<br />

)<br />

3<br />

Normalschwingungen von CO2<br />

a<br />

b<br />

b<br />

b<br />

� bc<br />

cos( �ct<br />

��c<br />

)<br />

� 2bc<br />

cos( �ct<br />

��c<br />

)<br />

� b cos( � t ��<br />

)<br />

� a<br />

� b<br />

� c<br />

symmetrische Streckschwingung �s (� ~ = 1388 cm -1 )<br />

asymmetrische Streckschwingung �as (� ~ = 2349 cm -1 )<br />

(IR-aktiv)<br />

entartete Deformationsschwingung � (� ~ = 667 cm -1 )<br />

c<br />

c<br />

c


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

Beispiel 2: Kapazitiv gekoppelte LC-Schwingkreise<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 12/15<br />

Das mechanische Analogon zu gekoppelten LC-Schwingkreisen sind die bekannten gekoppelten<br />

Federpendel. Hier wird von der Schwingung des 1. Pendels über eine Koppelschnur eine periodische<br />

Kraft auf das 2. Pendel ausgeübt, die dieses zu erzwungenen <strong>Schwingungen</strong> anregt. In der nächsten<br />

Phase dient dann das 2. Pendel als Erreger. Bei diesem Vorgang wird Energie periodisch von einem<br />

Pendel zum anderen übertragen.<br />

Das periodische An- und Abschwellen der Amplitude hat das Aussehen einer Schwebung, die durch<br />

Überlagerung zweier harmonischer <strong>Schwingungen</strong>, den sog. Normalschwingungen, zustande kommt.<br />

Ganz ähnlich sind die Verhältnisse bei gekoppelten elektrischen <strong>Schwingungen</strong>.<br />

In der Abb. sind zwei kapazitiv gekoppelte LC-Schwingkreise gezeichnet. Die Kopplung erfolgt über<br />

den Koppelkondensator Ck. Fließt z.B. vom linken Schwingkreis eine Ladung Q auf Ck wirkt die<br />

entstehende Spannung U = Q/Ck wie eine treibende Spannung für den rechten LC-Kreis.<br />

Die Anwendung der Kirchhoffschen<br />

Schleifen- und Knotenregel liefert:<br />

u � u � u �<br />

C1 L1 Ck 0<br />

uCk � uL2� uC2<br />

� 0<br />

i1� iCk � i2<br />

� 0<br />

C1<br />

UC1<br />

Für die Spannungen über C und L gilt allgemein:<br />

Q<br />

u<br />

C C idt<br />

C � � 1<br />

� und u L i<br />

L t<br />

�<br />

d<br />

d<br />

Differenziert man die beiden Schleifengleichungen ergeben sich für den<br />

Spezialfall C1 = C2 = C und L1 = L2 = L die beiden DGL :<br />

i1<br />

d<br />

� L<br />

C dt<br />

i<br />

C<br />

Ck<br />

k<br />

2<br />

i1<br />

2<br />

d<br />

� L<br />

dt<br />

2<br />

i2<br />

2<br />

i<br />

�<br />

C<br />

Ck<br />

k<br />

� 0<br />

i2<br />

� � 0<br />

C<br />

2<br />

di1��<br />

2<br />

dt<br />

i1<br />

�<br />

LC<br />

1<br />

( i<br />

LC 2� k<br />

i1)<br />

2<br />

di2��<br />

2<br />

dt<br />

i2<br />

�<br />

LC<br />

1<br />

( i<br />

LC 2� k<br />

i1)<br />

L1 i1 i2 L2<br />

1 Ck<br />

2<br />

UCk<br />

Mit Hilfe der Knotenregel iCk = i2 - i1 werden daraus zwei<br />

gekoppelte DGL für die Ströme i1 und i2 .<br />

Bildet man die Summe (1)+(2) und die Differenz (1)-(2) der beiden Gleichungen, wird das<br />

Gleichungssystem mit dem Ansatz ia = i1 + i2 und ib = i1 - i2 entkoppelt.<br />

d<br />

dt<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

( i1<br />

� i2)<br />

� ( i1<br />

� i2)<br />

� 0<br />

LC<br />

d<br />

1 2<br />

( i1<br />

� i2)<br />

� ( � )( i1<br />

� i2)<br />

� 0<br />

2<br />

dt LC LCk<br />

Die Lösungen ia und ib sind die beiden Normalschwingungen.<br />

Für die beiden Normalfrequenzen �a aund �b erhält man:<br />

iCk<br />

C2<br />

UC2


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

Normalfrequenz �a<br />

2 1<br />

�a �<br />

LC<br />

Die Normalschwingung zu �a (ib = 0 = i - i ) 1 2<br />

entspricht dem Fall, dass beide Ströme in dieselbe<br />

Richtung fließen (i1 = i2) und Ck stromfrei bleibt<br />

(iCk = 0). Der Koppelkondensator bleibt dann immer<br />

ladungsfrei und könnte auch ganz weggelassen<br />

werden.<br />

C C 2 1 1<br />

' � ; L' �2L<br />

� �a � �<br />

2<br />

LC ' ' LC<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 13/15<br />

Normalfrequenz �b<br />

2 1 2<br />

�b � �<br />

LC LCk<br />

Bei �b (ia = 0 = i + i ) fließen die beiden<br />

1 2<br />

Ströme in entgegengesetzter Richtung<br />

(i1 = - i2). Der Koppelkondensator wird<br />

dann doppelt so stark aufgeladen<br />

(iCk = |i1| + |i2|.<br />

Der allgemeine Fall stellt eine Überlagerung beider Schwingungsformen, d.h. eine Schwebung, dar.<br />

Starke Kopplung: Der Grenzfall Ck � 0 bedeutet starke Kopplung:<br />

Die beiden Schwingkreise verhalten sich wie ein einzelner Schwingkreis<br />

mit L = L1 + L2 und 1/C = 1/C1 + 1/C2 .<br />

Schwache Kopplung: Schwache Kopplung liegt für Ck >> C vor.<br />

Die treibende Spannung am Koppelkondensator U = Q/Ck wird relativ klein.<br />

Für Ck � � werden die beiden Schwingkreise sogar entkoppelt, da U � 0 geht, unabhängig davon<br />

wieviel Ladung dem Kondensator zugeführt wird. Der Koppelkondensator wirkt für AC-Signale wie<br />

ein Kurzschlußdraht und zwingt die Verbindung der beiden LC-Kreise auf Erdpotential.<br />

Für schwache Kopplung ergibt sich die Schwebungs- oder Austauschfrequenz �� = �b - �a zu<br />

(Leiten Sie diese Beziehungen her):<br />

1<br />

�� � �<br />

LC<br />

C<br />

C k<br />

Die mittlere Frequenz: � � �� ��<br />

�<br />

� � �<br />

�<br />

�<br />

12 /<br />

1 � �<br />

� ��1� LC�<br />

�<br />

1<br />

2<br />

C �<br />

2<br />

�<br />

�<br />

C k<br />

a b ergibt sich zu:


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

Beispiel 3: Induktiv gekoppelte LC-Schwingkreise<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 14/15<br />

In der Abb. sind zwei induktiv gekoppelte LC-Schwingkreise gezeichnet. Die Kopplung erfolgt durch<br />

Annäherung der beiden Spulen. Das von Spule 1 erzeugte Magnetfeld durchsetzt teilweise auch die<br />

Spule 2 und erzeugt in ihr eine zusätzliche Induktionsspannung u'ind,L2 = -L12di1/dt , die wie eine<br />

treibende Spannung für den rechten LC-Kreis wirkt und sich zur Induktionsspannung uind,L2 = -L2di2/dt<br />

addiert. Umgekehrt gilt sinngemäß das gleiche.<br />

Die Anwendung der Kirchhoffschen<br />

Schleifen- und Knotenregel auf die<br />

Kreise 1 und 2 liefert:<br />

u � u � u'�<br />

C1 L1 L1<br />

0<br />

u � u � u'�<br />

C2 L2 L2<br />

0<br />

Für die Spannungen über C und L gilt allgemein:<br />

Q<br />

u<br />

C C idt<br />

C � � 1<br />

� und u L i<br />

L t<br />

�<br />

d<br />

uL � �uind<br />

d<br />

Differenziert man die beiden Schleifengleichungen, ergeben sich für den<br />

Spezialfall C1 = C 2 = C und L1 = L2 = L die beiden gekoppelten DGL :<br />

2<br />

i1<br />

2<br />

d<br />

L<br />

dt<br />

d<br />

L<br />

dt<br />

2<br />

i2<br />

2<br />

i1<br />

� � L<br />

C<br />

12<br />

i2<br />

� � L<br />

C<br />

12<br />

d<br />

d<br />

2<br />

i2<br />

2<br />

dt<br />

2<br />

i1<br />

2<br />

dt<br />

�<br />

�<br />

0<br />

0<br />

Bildet man die Summe (1)+(2) und die Differenz (1)-(2) der beiden Gleichungen,<br />

wird das Gleichungssystem mit dem Ansatz ia = i1 + i2 und ib = i1 - i2 entkoppelt.<br />

d<br />

dt<br />

d<br />

dt<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

( i1<br />

� i2)<br />

� ( i1<br />

� i2)<br />

� 0<br />

( L � L ) C<br />

12<br />

1<br />

( i1<br />

� i2)<br />

� ( i1<br />

� i2)<br />

� 0<br />

( L � L ) C<br />

12<br />

Die Lösungen ia und ib sind die beiden Normalschwingungen.<br />

Für die beiden Normalfrequenzen �a und �b erhält man:<br />

2<br />

�a �<br />

1<br />

( L�L12) C<br />

(5)<br />

2<br />

�b �<br />

1<br />

( L�L12) C<br />

(6)<br />

Im Normalfall stellt die freie Schwingung des gekoppelten Schwingkreises eine<br />

Überlagerung der Normalschwingungen mit den Frequenzen �a und �b dar.<br />

C1<br />

UC1<br />

1 L12 2<br />

L1<br />

(1)<br />

(2)<br />

(3)<br />

(4)<br />

L2<br />

UC2<br />

C2


<strong>Physik</strong> <strong>PHB3</strong>/4 (<strong>Schwingungen</strong>, <strong>Wellen</strong>, <strong>Optik</strong>) <strong>Seite</strong><br />

Beispiel 4: Widerstandsgekoppelte LC-Schwingkreise<br />

19_<strong>Gekoppelte</strong><strong>Schwingungen</strong>_BA_W2000.doc - 15/15<br />

In der Abb. sind zwei gekoppelte LC-Schwingkreise gezeichnet, die mit einem Widerstand gekoppelt<br />

sind. Die Kopplung auf den rechten Schwingkreis erfolgt durch die Spannung, die der Strom i1 im<br />

Widerstand R erzeugt. Diese Spannung wirk im rechten Schwingkreis wie eine erregende Spannung.<br />

Die Anwendung der Kirchhoffschen<br />

Schleifen- und Knotenregel auf die Kreise 1<br />

und 2 liefert:<br />

u C1<br />

� uL1<br />

� uR<br />

� u R � uL2<br />

� uC2<br />

i1 - i2 - iR = 0<br />

� 0<br />

� 0<br />

C1<br />

UC1<br />

L1<br />

i1 i2<br />

iR<br />

1 R<br />

2<br />

Für den Spezialfall C1 = C 2 = C und L1 = L2 = L ergeben sich die beiden gekoppelten DGL :<br />

Q1<br />

di1<br />

� L � iRR<br />

� 0<br />

C dt<br />

di2<br />

Q2<br />

� iRR<br />

� L � � 0<br />

dt C<br />

Wegen i1 - i2 - iR = 0 (dQ1/dt - dQ2/dt - iR = 0 ) gilt weiter:<br />

dQ<br />

� (<br />

dt<br />

1<br />

2<br />

Q1<br />

2<br />

Q1<br />

d<br />

� L<br />

C dt<br />

2<br />

Q1<br />

2<br />

d<br />

dt<br />

d<br />

dt<br />

2<br />

Q2<br />

2<br />

dQ<br />

� (<br />

dt<br />

1<br />

dQ<br />

�<br />

dt<br />

2<br />

2<br />

) R � 0<br />

dQ2<br />

d Q2<br />

Q2<br />

� ) R � L � � 0<br />

dt<br />

2<br />

dt C<br />

R dQ1<br />

dQ2<br />

Q1<br />

� ( � ) � � 0<br />

L dt dt LC<br />

R dQ2<br />

dQ1<br />

Q2<br />

� ( � ) � � 0<br />

L dt dt LC<br />

Bildet man die Summe (1)+(2) und die Differenz (1)-(2) der beiden Gleichungen,<br />

wird das Gleichungssystem mit dem Ansatz Qa = Q1 + Q2 und Qb = Q1 - Q2 entkoppelt.<br />

2<br />

Qa<br />

2<br />

d<br />

dt<br />

d<br />

dt<br />

2<br />

Qb<br />

2<br />

Qa<br />

� � 0<br />

LC<br />

2R<br />

dQ<br />

�<br />

L dt<br />

b<br />

Qb<br />

� � 0<br />

LC<br />

�<br />

2<br />

a �<br />

1<br />

LC<br />

2<br />

2 1 � R �<br />

� b � � � �<br />

LC � L �<br />

Die Eigenschwingung mit �b ist eine gedämpfte Schwingung, während die Eigenschwingung<br />

mit der Frequenz �a nicht gedämpft ist !<br />

(1)<br />

(2)<br />

L2<br />

UC2<br />

C2

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