HORNER Magazin | Mai - Juni 2022
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FRISCH GEMISCHTES FÜR HORN-LEHE<br />
Das Ortsamt, der Beirat und die Kirchengemeinden Horn-Lehes haben zur lokalen Unterstützung aufgerufen und zu einem ersten Runden Tisch „Hilfe für geflüchtete<br />
Menschen aus der Ukraine“ eingeladen<br />
Runder Tisch in Horn-Lehe ist erfolgreich gestartet<br />
„Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“<br />
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind aus der Ukraine viele Menschen<br />
nach Deutschland und hier in das Land Bremen geflüchtet – viele von ihnen Frauen<br />
und Kinder. Schätzungsweise die Hälfte der Ankommenden sind bei Freunden, Verwandten<br />
oder hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürgern untergekommen.<br />
Das Ortsamt, der Beirat und die Kirchengemeinden Horn-Lehes haben vor diesem<br />
Hintergrund zur lokalen Unterstützung aufgerufen und deshalb zu einem ersten<br />
Runden Tisch „Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“ eingeladen. Vernetzung<br />
und Unterstützung standen genauso wie Informationen und Transparenz<br />
im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung am 31. März <strong>2022</strong>.<br />
Die Organisatoren hofften, an das ehrenamtliche Engagement, die Zivilcourage<br />
und die Spendenbereitschaft aus den Jahren 2015 und 2016 anknüpfen zu können.<br />
Bereits damals bewiesen die Hornerinnen und Horner, zu welchen außerordentlichen<br />
Leistungen sie über längere Zeit und mit viel Leidenschaft in der Lage waren. Diese<br />
Motivation galt es zu reaktivieren und Ansprechpersonen zu benennen.<br />
Der Saal der Evangelischen Kirchengemeinde war mit mehr als 80 Gästen<br />
sehr gut gefüllt<br />
Die Anwesenden erfuhren, welchen Weg Geflüchtete als auch aufnehmende Hornerinnen<br />
und Horner durch den Behördendschungel nehmen sollten, welche Unterlagen<br />
erforderlich sind und wo Geldleistungen beantragt werden können.<br />
Lena-Christin Jäger stellte die Wohnraumberatung der AWO Bremen vor und erörterte,<br />
dass aufgrund der hohen Anzahl nicht alle Wohnungsangebote umgehend<br />
beantwortet werden können.<br />
Gudrun Stuck und Gabriele Petrausch-Warnecke erklärten sich für Deutschsprachkurse<br />
verantwortlich, während Schulleitungen und einzelne Lehrkräfte von<br />
Horner Schulen bereitwillig Räumlichkeiten in den Nachmittags- und Abendstunden<br />
für die Kurse anboten.<br />
Für niedrigschwellige Kinderbetreuungsangebote, sowie Spiel- und Sportmöglichkeiten<br />
für Kinder und Jugendliche stellt auch das Jugendhaus Horn-Lehe seine<br />
Räume zur Verfügung stellen. Der größte Horner Sportverein stellt Förderungen über<br />
die Bremer Sportjugend für eine Mitgliedschaft beim TV Eiche Horn in Aussicht und<br />
der Verein Kinder, Wald und Wiese e.V. heißt Kinder mit ihren Eltern ebenfalls herzlich<br />
willkommen.<br />
Entgegen ursprünglicher Planungen sei die Belegung von Sporthallen im Stadtteil<br />
nicht mehr aktuell. Stattdessen kämen Geflüchtete in der vom Sozialressort angemieteten<br />
Immobilie an der Anne-Conway-Straße unter. Weitere Wohnmöglichkeiten<br />
wie das Studierendenwohnheim an der Leher Heerstraße, aber auch die<br />
Immobilien der ehemaligen Horner Eiche und der Deutschen Eiche befänden sich<br />
in der Prüfung.<br />
Barbara Schneider von der Initiative „Gemeinsam in Bremen“, Detlev Busche vom<br />
Verein „Fluchtraum e.V.“ und Lars Ackermann von „Zuflucht e.V.“ gaben Einblick<br />
in ihre aktuelle Arbeit, warben aber auch um Verständnis, dass nicht alle Hilfen auf<br />
einmal erfasst und angenommen werden können. Oberste Priorität hätten die<br />
Grundbedürfnisse Wohnen und Essen. Später kämen Sprache, Bildung, Freizeitgestaltung<br />
hinzu. Sofern sich die Menschen entscheiden, in Deutschland zu bleiben,<br />
seien auch das Thema Arbeit von großem Interesse.<br />
Kleider- und Sachspenden sind entgegen vieler Erwartungen momentan nicht so<br />
hilfreich wie Geldspenden. Diesen Hinweis nahm Detlev Busche dankend auf und<br />
stellte ein Spendenkonto über den Verein Fluchtraum in Aussicht. Mit seinem Vorstoß,<br />
in Kürze zudem ein Begegnungscafé initiieren zu wollen, blieb er den Anwesenden<br />
äußerst aktiv im Gedächtnis.<br />
Die nächste Zusammenkunft des Runden Tisches steht am 5. <strong>Mai</strong> unmittelbar<br />
bevor. Ab 18.30 Uhr stellen sich die ersten konstituierten Arbeitsgruppen und im Gemeindesaal<br />
vor und berichten von ihren Aktivitäten. Ehrenamtliches Engagement<br />
kennt kein Mindesthaltbarkeitsdatum – Mitmachen ist jederzeit möglich.<br />
Nein zum Krieg!<br />
Ja zu Mitmenschlichkeit und Hilfsbereitschaft für Menschen in Not!<br />
Inga Köstner (Ortsamtsleiterin Horn-Lehe)<br />
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<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong>