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HORNER Magazin | Mai - Juni 2022

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PROFESSORIN JUTTA GÜNTHER<br />

Auf dem Boulevard der Universität Bremen (von links): Rektor Professor Bernd Scholz-Reiter, die zukünftige Rektorin Professorin Jutta Günther und Kanzlerin Frauke<br />

Meyer<br />

„Forschung verändert sich und zwar mit den realen Problemen in der<br />

Welt. Das ist mir sehr wichtig, dass wir hier nicht im Elfenbeinturm losgelöst<br />

von den Problemen in der Welt arbeiten. Dies liegt aber auch in der<br />

DNA der Uni Bremen, nicht losgelöst von der Praxis und der Gesellschaft<br />

zu forschen und zu lehren“, so Jutta Günther.<br />

Sie brennt für die Wissenschaft<br />

Wird ihr die Wissenschaft und eigene Forschung fehlen, frage ich nach.<br />

„Ja, die wird mir fehlen. Das ist das Opfer, das man bringt. Wir sind ja Wissenschaftler<br />

geworden, weil wir für Forschung, Lehre und unsere Studierenden<br />

und Doktoranden brennen. Das war eine nicht ganz einfache<br />

Entscheidung für mich, denn ich bin leidenschaftlich gerne auch Forscherin.<br />

Ich hoffe und wünsche mir, dass ich aus der neuen Position heraus<br />

der Wissenschaft der gesamten Universität den Weg ebnen kann und<br />

kreatives, freies wissenschaftliches Arbeiten in der ganzen Bandbreite befördern<br />

kann. Das ist auch eine sehr reizvolle Aufgabe“, freut sie sich.<br />

„Ich habe jetzt über 20 Jahre wissenschaftlich gearbeitet und kann diesen<br />

ganzen Erfahrungsschatz mitnehmen in das Amt.“<br />

Zweiter Bildungsweg<br />

Ihr Werdegang ist ungewöhnlich. Sie hat zwei Berufsausbildungen absolviert,<br />

eine kaufmännische und eine technische. Hat als technische Assistentin<br />

an der FU Berlin gearbeitet, wo sie mit der verheißungsvollen<br />

Welt einer Hochschule in Berührung kam. Sie hat dann im zweiten Bildungsweg<br />

ihren Abschluss nachgeholt und in Oldenburg, Osnabrück und<br />

in den USA studiert. „Ich hatte nie geplant, Professorin zu werden. Ich<br />

war einfach sehr neugierig auf ein sozialwissenschaftlich-ökonomisches<br />

Studium. Nach dem Studium waren noch so viele Fragen ungeklärt, dass<br />

ich eine Promotion angestrebt habe“, erinnert sie sich. Nach der Promotion<br />

ist sie zum Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung gegangen, wo<br />

sie später Institutsleiterin wurde. Nachdem sie in Jena habilitiert hat,<br />

bekam sie die Möglichkeit, sich auf Professuren zu bewerben. So ist sie<br />

2014 an der Uni Bremen gelandet. Sie wurde im Rahmen des Professorinnenprogramms<br />

zur aktiven Gleichstellung an die Bremer Universität<br />

berufen.<br />

Kein vorgezeichneter Weg<br />

Einen festgefügten Karriereplan hatte sie nie. „Ich fand das Universitäre<br />

schon immer attraktiv und faszinierend. Da kann man so viel entdecken<br />

und lernen. Der Standpunkt meiner Eltern war damals aber, erst mal<br />

etwas Solides zu lernen und dann mal weitergucken. Und ich habe weitergeguckt“,<br />

erzählt sie lachend. Man brauche auch Mut, um so einen<br />

Schritt zu tun, zum Beispiel einen sicheren Beruf als technische Assistentin<br />

aufzugeben, in dem sie sich etabliert hatte. Für sie hat das aber<br />

immer Sinn gemacht. Sie wollte mehr erfahren, mehr lernen, Dinge aus-<br />

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<strong>HORNER</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2022</strong>

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