HORNER Magazin | Mai - Juni 2022

PROFESSORIN JUTTA GÜNTHER
Neue Rektorin
Professorin Jutta Günther
Mit ihr steht erstmals eine Frau
an der Spitze der Universität Bremen
TEXT | IRA SCHEIDIG FOTOS | VERA DÖPCKE, MATEJ MEZA / UNIVERSITÄT BREMEN
Ab September 2022 hat die Universität Bremen eine neue
Leitung. Mit Jutta Günther übernimmt zum ersten Mal eine
Frau das Amt der Rektorin. Die meisten Rektorate bzw. Präsidien
an deutschen Universitäten werden noch von Männern
geleitet, 25 Prozent sind Frauen. Das sei schon eine
Errungenschaft, aber es könnten schon noch ein paar mehr
werden, findet die neue Frau in der Führungsposition. „Das
ist ein großer Schritt, und ich freue mich auf die Aufgabe“,
so Jutta Günther.
Erfahrung, als erste Frau in einer Leitungsposition zu sein,
machte sie schon, als sie vor zehn Jahren als erste Frau in
Deutschland an die Spitze eines Wirtschaftsforschungsinstituts
der Leibniz-Gemeinschaft berufen wurde.
Bisher Konrektorin
Eine Unbekannte ist sie an der Universität nicht. Sie ist seit
2014 Professorin für Volkswirtschaftslehre und leitet im
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ein rund 25-köpfiges
internationales Team. Seit knapp zwei Jahren ist die 54-
Jährige auch Konrektorin für Forschung, wissenschaftlichen
Nachwuchs und Transfer. „Erst habe ich mich sehr auf die
Wissenschaft konzentriert, als ich nach Bremen kam, mich
dann aber auch hochschulpolitisch engagiert im Akademischen
Senat. Das war eine gute Vorbereitung für meine
neue Position.“
Sie freut sich sehr auf ihre neue Tätigkeit und erzählt uns
davon in einem persönlichen Gespräch. „Ich habe die Aufgabe,
die Universität strategisch weiterzuentwickeln. Das
bedeutet, in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und
Wissenschaftsschwerpunkten der Universität, die Themen
und das Personal strategisch weiterzuentwickeln, die Wissenschaft
voranzubringen. All das mache ich nicht allein,
sondern mit meinem Team.“ In enger Zusammenarbeit mit
der Kanzlerin als Chefin der Verwaltung der Universität,
Unterstützung durch die drei Konrektorate sowie im engen
Austausch mit den zwölf Fachbereichen, möchte sie die
Universität gestalten. Teamarbeit ist für sie enorm wichtig.
Zur zukünftigen Arbeit gehört auch, die Universität sowohl
national als auch international nach außen zu repräsentieren
und Ansprechpartnerin für das Land Bremen zu sein.
Nachhaltigkeit und Klimawandel
„Mein großes Thema, auch schon im Bewerbungs- und Auswahlprozess,
ist Nachhaltigkeit und Klimawandel. Mich
reizt es, gestalten zu können und die Universität in Zukunftsthemen
voranzubringen. Studiengänge und Professuren
dahin zu entwickeln, denn die Nachfrage ist groß,
auch bei den Studierenden. Mein Ziel ist, die Universität attraktiv
und sichtbar zu machen auf diesem Themenfeld.“
Sie möchte die Fachbereiche stärker interdisziplinär verbinden
und sie noch mehr zusammenarbeiten lassen.
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