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Sanierungsfall Globalisierung?

Warum der Welthandel sich neu erfinden muss – bitte diesmal nachhaltig. Das neue UmweltDialog-Magazin macht sich auf eine spannende Spurensuche nach den Ursprüngen der Globalisierung, was schief lief und was sich ändern wird.

Warum der Welthandel sich neu erfinden muss – bitte diesmal nachhaltig. Das neue UmweltDialog-Magazin macht sich auf eine spannende Spurensuche nach den Ursprüngen der Globalisierung, was schief lief und was sich ändern wird.

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<strong>Globalisierung</strong><br />

DUNKLE WOLKEN FÜR<br />

DEN WELTHANDEL<br />

Grafiken: NicoElNino / aepsilon / stock.adobe.com<br />

<strong>Globalisierung</strong> bedeutete<br />

lange Zeit, dass die Welt<br />

zusammenwächst. Jetzt<br />

zerfällt sie wieder in Einflusssphären.<br />

Daher drängen alle<br />

darauf, sich von kritischen<br />

Geschäftspartnern unabhängig<br />

zu machen. Das eröffnet<br />

Chancen: Wer seine Wirtschaft<br />

als erster von nichterneuerbaren<br />

Rohstoffen frei<br />

bekommt, hat die Nase vorn.<br />

UmweltDialog: In den letzten Jahren haben wir beim Thema<br />

<strong>Globalisierung</strong>skritik häufig über eher funktionale Missstände<br />

geredet. Angesichts der Ukraine-Krise steht das ganze Gebilde<br />

strukturell zur Diskussion zu. Was macht der Ukraine-Krieg mit<br />

der <strong>Globalisierung</strong>?<br />

Thieß Petersen: Ich glaube, dass die bisherige <strong>Globalisierung</strong>,<br />

die sich an der maximalen betriebswirtschaftlichen Effizienz<br />

orientiert hat wie etwa Just-in-time-Produktionen mit nur einem<br />

weltweiten Anbieter, schon durch die Corona-Pandemie<br />

ins Wanken gekommen ist. Von diesem <strong>Globalisierung</strong>smodell<br />

werden wir uns verabschieden. In Zukunft werden die Unternehmen<br />

wieder verstärkt mit mehreren Zulieferern arbeiten.<br />

Wir werden vielleicht auch Teile der Produktion ins eigene<br />

Land zurückholen, wobei uns dann klar sein muss, dass dies<br />

teurer wird, weil wir bewusst auf Vorteile der internationalen<br />

Arbeitsteilung verzichten.<br />

Hinzu kommt, dass immer mehr Länder bei ihren außenwirtschaftlichen<br />

Beziehungen nicht mehr nur auf wirtschaftliche<br />

Aspekte schauen, sondern auch auf geopolitische Erwägungen.<br />

Ein Beispiel dafür war unter Donald Trump der Handelskonflikt<br />

zwischen den USA und China. Da ging es vordergründig<br />

um Handelsbilanz und Ungleichgewichte. In Wirklichkeit<br />

ging es aber um die Frage: Wer übernimmt die weltweite<br />

16 Ausgabe 17 | Mai 2022 | Umweltdialog.de

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