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Sanierungsfall Globalisierung?

Warum der Welthandel sich neu erfinden muss – bitte diesmal nachhaltig. Das neue UmweltDialog-Magazin macht sich auf eine spannende Spurensuche nach den Ursprüngen der Globalisierung, was schief lief und was sich ändern wird.

Warum der Welthandel sich neu erfinden muss – bitte diesmal nachhaltig. Das neue UmweltDialog-Magazin macht sich auf eine spannende Spurensuche nach den Ursprüngen der Globalisierung, was schief lief und was sich ändern wird.

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<strong>Globalisierung</strong><br />

Keine<br />

Angst<br />

vor<br />

China<br />

Von Sonja Scheferling<br />

Wir brauchen die chinesische Wirtschaftsentwicklung<br />

nicht überbewerten, sagt der<br />

Volkswirt und Theologe Joachim Wiemeyer<br />

in unserem Gespräch und sieht Deutschland<br />

nach wie vor als <strong>Globalisierung</strong>sgewinner.<br />

Entwicklungsländer warnt er aber vor einer<br />

steigenden Schuldenabhängigkeit gegenüber<br />

China.<br />

UmweltDialog: Herr Professor Wiemeyer, der Soziologe Hartmut<br />

Rosa sagt, durch technische Beschleunigung und die Steigerung<br />

unseres Lebenstempos werden unsere Beziehungen zur Außenwelt<br />

und zum Wohnort weniger stabil. Dreht sich die Welt für<br />

manche von uns heute zu schnell?<br />

Prof. Wiemeyer: Worauf bezieht sich denn der Beschleunigungsaspekt<br />

exakt? Das müssen wir zunächst klären. In der<br />

öffentlichen Wahrnehmung haben wir häufig eine Diskrepanz<br />

zwischen technologischer Beschleunigung und der Realität.<br />

Nehmen Sie als Beispiel den vermuteten Anstieg der Arbeitsproduktivität<br />

in den letzten Jahren. Angesichts der Diskussionen<br />

über die Digitalisierung müssten wir sehr schnell durch<br />

den technischen Fortschritt das Wegrationalisieren von Arbeitsplätzen<br />

sehen. Tatsächlich ist die Arbeitsproduktivität der<br />

letzten Jahre sehr gering angestiegen, während die Zahl der<br />

Arbeitsstunden und die Anzahl der Arbeitsplätze zugenommen<br />

haben.<br />

Auch die Dauer der Betriebszugehörigkeit ist in Deutschland<br />

leicht gestiegen. Das heißt, dass Menschen nicht andauernd<br />

ihren Arbeitsplatz wechseln, es sei denn es handelt sich um<br />

Branchen, die insgesamt durch Flexibilität gekennzeichnet<br />

sind; wie das Gaststättengewerbe etwa. Menschen verlassen<br />

40 Ausgabe 17 | Mai 2022 | Umweltdialog.de

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